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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140506020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914050602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914050602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-06
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Mittwoch, 6. Mat lSl4 Leipzig« Lsgedlatt. Nr. 22S. Ndenü-Nusgsve. settr 3. IM- ndt t. l, n c t t des den nnit mit ?erk )cn. n. ft, ln ts r t L. io, nn L- au ein ins er, kor ls ic > lllgc- schaft gemein- Schul- k voll- iinig eis- erin itz. inen er, nirn des ge hen c der 1) die und app - n rickz 'NNNg Werke innrer nicht lies;, t scheu ken -- cran- c öfter - : die n in, rank- über Cam ¬ den incin tlcrn ikas, garn i im ried-' der inst- Zog. der ver- zur bank isci- von : Aus- r Sitte gcnheit nd die e. it weift nd des rd dem elcgcn- atio - cken zu cht die Künste r Aus- Dank Basiert, Frau Justus Brandstetter, Fräulein Mar garete Bartsch, Frau Helene Berlrt, Frau Else Beyer, Fräulein Margarete Brugmann, Fräulein Elsbeth Bruns, Frau Albert Brockhaus, Frau Kom merzienrat Becker, Frau Kommerzienrat Berger bahns, Frau Else Dürr-Gontard, Frau Professor Doren. Frau Dr. Dumstrey-Freytaa, Frau General konsul Derbam, Fräulein Käthe Engländer, Frau Henriette Eulenburg, Fräulein Else Dallwitz, Frau Kommerzienrat Giesecke, Fräulein Käthe Hertwig, Frau Dr. Kippcnberg, Frau Dr. Keil, Frau Hedwig Loeweirheim. Frau Hosrat Meiner, Frau Mendels sohn-Bartholdy, Frau Lucy Neugaß, Frau Bertha Osterwald, Frau Geheimrat Marie Rabl, Frau Maria Schroeder, Fräulein Lisa Schneider, Fra» .Kommerzienrat Schmidt-Tube, Frau Professor Steiner-Prag, Frau Else Steche, Frau Senatspräfi- dent von Tischendorf, Fräulein Dr. Emmy Voigt- länder, Frau Margarete Waldbaur. Frau Geheim rat Wildhagen, Fräulein Dr. Käthe Windjcheid sowie die Damen Frau Ida De h m e l, Hamburg, Fräulein Dr. Agnes Gosche, Halle, Fräulein Dr. Lilly Hauff, Berlin, Fräulein Claire Holstein, Berlin, Frau P. Hirsch, Frankfurt a. M., Frau Eugenie Kaufmann, Mannheim, Fräulein Maria Kundt, Berlin, Fräulein Maria Kun , _ bürg, Fräulein Mathilde Koop, Hamburg, Fräulein von Knobelsdorfs, Dipl.-Fug.» Eharlottenburg, Frau D. F. Krau ft, Berlin, Frau Projessor Kaselowsky, Berlin, Fräulein Louise Marelle, Berlin, Fräulein Erna von Parse - val, Baden-Baden, Baronin Rennenkampff, Berlin, Frau Lina von Schauroth, Frank furt a. M., Frau Guido Schoeller, Düren a. Rh., Fräulein Berta Schrader, Dresden, Frau Ge heimrat Wagenmann, Heidelberg, Fran Fia Wille, Berlin, Frau M. von Zobcltrtz, Berlin, Frau Clara Ko erber, Wien, Fräulein I. M. Sick, Kopenhagen, Mift Maria Scheibler, London, Frau A. von Iljfalussy-Schän- vflug, Ungarn, und Gräfin Stubenberg, Wien. Als Prinzessin Mathilde Platz genommen hatte, erhob sich Frau Ilse Wendtland, die 1. 'Vorsitzende, zu folgender Begrüßungs ansprache : „Königliche Hoheit! Zum ersten Male ist auf einer Weltausstellung dem F r a u c n s cha f f e n eine eigene Stätte be reitet worden. Vornehm und wirkungsvoll erhebt sich auf dem Gelände der Weltausstellung für Buch gewerbe und Graphik, Leipzig 1914, das Haus der Frau. Unter dem halfen Protektorat Ew. König- lickzen Hoheit wurde das Werk begonnen, und wir sind stolz darauf, daft Sachsens erste Frau dem Unternehmen ein so großes Interesse entgegen gebracht und stch selbst mit künstlerischen Werken an der Ausstellung beteiligt hat. Ew. Königlichen Hoheit spreche ich im Namen der Fraucnsondcr- gruppc für diesen graften Beweis des Wohlwollens und die uns damit zuteil gewordene hohe Ehre und Auszeichnung den tiefgefühltesten Dank aus. Wie Ew. Königlichen Hoheit Namen bereits den vorbereitenden Arbeiten ein guter Stern gewesen ist, so wird dieser Name auch dem vollendeten Gan-cn zum Segen gereichen. Was sich dem Auge Ew. Königlichen Hoheit in diesem Hause darbietet, ist von Frauen er sonnen u no ausgcsührt worden. Zwar haben sich im Lause der Arbeit bei der Durch führung und Ausgestaltung dieser Frauensonder- gruppc mannigfache Wandlungen vollzogen, aber immer ist der Grundgedanke aus all diesen Wand lungen erweitert und geläutert hcrvorgegangen, und immer wieder haben sich hochsinnigc Frauen gefunden, die mit Begeisterung und hingebendem Eifer das Werk vollenden halfen. Und um so höher sind Wert und Bedeutung dieser Arbeit zu schätzen, als sic in unvergleichlicher Selbstlosigkeit von allen Beteiligten ehrenamtlich geleistet worden ist. Hervorragende Künstlerinnen, vielfach überbürdet mit Berufsarbeit, und Frauen der verschiedensten Kreise und Berufe haben sich zu dieser Arbeit ein- irächtig zusammengefunden und verständnisvolle, gütige Frauen spendeten die Bausteine zur Errich tung des Hauses. Allen diesen Frauen gebührt der wärmste, aufrichtigste Dank. Zu unserem und ihrem eigenen grössten Be dauern kann die Ehrenvorsitzende unseres Vereins, Arau Baronin von Tauch» itz, der heutigen Feier nicht beiwohnen: in liel'enswürdigcr Weise har Frau Kreishauptmann von Burgsdorfs ihre Vertretung übernommen, und im Namen des Vereins spreche ich Ihnen, sehr geehrte gnädige Frau, den verbindlichsten Dank dafür aus. Einen weiteren herzlichen Dank habe ich im Namen des Vorstandes dem Direktorium der Buchgcwerblick>en Weltausstellung und seinem hier anwesenden Vertreter, Herrn Kommerzienrat E i e- seckc, dafür auszusprechcn, daft das Direktorium die Fraucnsondergruppe stets mit Rat und Tat unterstützt hat und ihr in mancher schweren Zeit ein Halt gewesen ist. Wenn cs dank diesem freundlichen Entgegen kommen gelungen ist, dem Hause, in dem wir stehen, den Boden zu bereiten, so hat sich dieser Bau doch nur durch unsere geniale Architektin, Fräulein Winkclmann, ,)u seiner ganzen künstlerischen Schönheit erheben können. Ihr gilt deshalb noch ein besonderer Dank. Und nunmehr übergebe ich im Namen der Fraucnsondergruppc das Haus der Frau seiner hohen Protcktorin und bitte Sie alle, mit mir cin- zustimmen in den Rus: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Akathilde, Herzogin zu Sachsen, lebe hoch!" Mit reger Ausmcrksamkcit hatte die Prinzessin den Worten der Rednerin gelauscht, und gern leistete sic der Aufforderung zu einem Rnndgange Folge, bei dem die einzelnen Adtcilungsvorstehe- rinncn die nötigen Erklärungen gaben. Alle Räume, deren strenge Einfachheit durch leuchtende Wandbckleidungen belebt wird, umfassen eine solche Riesensummc an Frauen-Fleift undFrauen- Schaffcn, daß cs unmöglich ist, in Kürze alles gebührend heroorzuhebcn. Im Musikzimmer erfreuen den Musikhistoriker seltene Bilder von Liszts groher Freundin L. v. Wittgenstein und anderer Frauen, die mit ihrer Kunst die Welt entzückten. Die bibliophile Sammlung non Frau Richard Dehmel, stwie der Saal der Geschichte fesseln durch wahre Kleinodien. Letzterer enthält Briefe der Königin Elisabeth von England in feinsten Lettern, Briefe von Nonnen, von Christine von Schweden usw. Auch in der Art der Krippenaufstellunaen reizende kleine Interieurs, förmlich belebt vom Fleiß längstvergan gener weiblicher Generationen. Im Saal des Kunst handels erweckt ein praktischer Schrank für Kunst blätter den Neid jedes Händlers. Die Abteilung Buchcrzeugung zeigt eine Hadcrnsortiermaschinc: folgen Schnellpressen, Handrcchcnmaschinen, Diktier apparate, Maschinen für vielfarbige Reproduktionen, Prägepressen, Stahlfedcrstanzmaschinen usw. Ein Modell der neuen Frauenhochschule versammelt die Neugierigen um sich, und bewundernd stehen sic vor diesem Symbol starken Frauengeiste». Ein Unter richtsatelier, Photoaraphiesaal, statistische Samm lung, Reklamesaal, Raum für Klöppel- und andere Spitzenfabrikation, ein Pressezimmer in geschmackvoll tieflila Tönung, ein großer Saal für den inter nationalen Buchhandel, in dem man stunden- und tagelang lesen und Raum und Zeit um sich vergessen kann. Der Letteverein hat ausgestellt, sowie die Deutsche Moden- und Frauenzeitung: letztere bringt preisgekrönte Handarbeiten und interessante plastische Ausstellungen, betitelt „Die Mod« im Wandel der Zeiten". Liebhaber firtden entzückende Miniaturen von Carmen Sylva auf Pergament gemalt. Alle Räume waren durchflutet von eleganten Gestalten, die sich außerordentlich angeregt durch die große Reichhaltigkeit des Gebotenen fühlten und ein stimmig den enormen Fleiß der deutschen Frau priesen. Um 1 Uhr folgte die Prinzessin der Einladung der Sondergruppe zu einem Frühstück im Teeraum des „Hauses der Frau". Zur Rechten der Prinzessin sitzen: Frau Kreishauptmann von Burgsdorfs, Frau Fia Will e, Frau Kommerzienrat Schmidt- Tube, Frau Arndt Meyer, Herr Kommerzienrat Giesecke. Zur Linken: Frau Ilse Wendtland- Müllerhartung, Fräulein Emilie Winkel mann, Frau Regierungsrat K r o e b e r, Frau Else Koeh ler-Brugmann, Frau Dr. Bolkmann, Frau Helene Skutsch. Nach dem Frühstück findet Be sichtigung des Ausstcllungsgeländes und um 5 Uhr im Houptcafö der Ausstellung ein Tee statt, bet dem die Prinzessin die Begrüßung der Damen ent gegennehmen wird. Geladen sind hierzu wieder Vorstand, Verein und Mitarbeiterinnen sowie die Leipziger Mitglieder des Ehrenausschusscs. Um 6 Uhr findet Königliche Tafel von 88 Gedecken im Palais statt, an der Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg und Gezolge. Oberhofmarschall Freiherr von dem Bursche - Streithorst. Generalleutnant von Haugk, Generalmajor von Tettenborn, Flügeladjutant Major von Fritsch, Major von Watzdorf, Hofmarschall Frei herr von Koenneritz und die Staatsmintster Graf Vitzthum von Eckstädt, Kriegsminister von Haulen, Iustizminister Dr. Nagel, Kultus minister DDr. Beck. Minister von Seydewitz und Hausmarichall Minister von Mehsch - Reichenbach teilnehmen werden, und zu welcher Einladungen ergangen sind an den König!. Bayrischen Gesandten Grasen von Montgelas. den Großherzoglich Mecklen burgischen Geiandten Gch.Nat Freiherrn von Branden stein, den K. und K. Oesterr.-Ung. Gesandten Frei- berrn von Braun, den König!. Preußischen Gesandten Grafen von Schwerin, den Kaiserlich Rufi. Minister residenten Wirkl. Staatsrat Baron von Wolff, den Staatssekretär des Reichsamts des Innern Staats minister Dr^Delbrück, den Herzoglich Sachsen-Alten- burgischen Staatsminister Wirkl. Geh. Rat Dr. von Scheller-Steinwartz, den Staatssekretär des Reichs kolonialamts Wirkl Geh. Rat Dr. Solf, an die Staats minister DDr. Beck, Vitzthum v. Eckstädt, von Seydewitz, Dr. Nagel und Kriegsminister von Hausen, weiter an den Präsidenten der Zweiten Kammer der Stände versammlung Dr. Vogel, den Direktor des Reichs amts Lewalv, den kommandierenden General des XIX. <2. König!. Sächs.) Armeekorps, General der Kavallerie von Lästert, Kreishauptmann von Burgsdorff, Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Po- lneidirektor Dr. Wagler, Geh. Kommerzienrat Stadtrat Oskar Meyer, Dr. Volkmann, den Vor sitzenden des Deutschen Buch-zewerbevereins und Arndt Meyer, den zweiten Vorsitzenden der Ausstel lung, Geb. Kommerzienrat Biagosch, Kommerzienrat Georg Giesecke, Hugo Keller, Direktor der Allge meinen Deutschen Credit-Anstalt, erster Vorsitzender des Finanzausschusses, Baurat Franz Theodor Franke. Vorsitzender des Bauausschusses, Wilhelm Bär, Vorsitzender des Preßausschusses, Hofrat von Hahn, erster Vorsitzender des Festausschusses, Kaiserlicher Baurat Dr. Nicolaus, technischer Direktor der Ausstellung, Museumsdirektor Dr. Schramm, Wissenschaftlicher Direktor der Ausstellung, Friedrich Berge, kaufmännischer Direktor der Aus stellung. Maler Paul Hermann-Verlin, Professor Fritz Mackensen. Direktor der Eroftherzogl. Sächs. Hochschule für bildende Kunst, Wien, Geh. Hofrat Professor Max Seliger, Direktor der Akademie für graphische Kunst und Buchgewerbe, Dr Mar Brahn, Dr. Viktor Klinkhardt, Carl Wagner (Wagner L Debesl, Verlagsbuchhänbler Hermann A. L. Degener, Professor Dr. Martin Spahn-Straßburg, Verlagsbuch- händler W. Diebener. Geh. Hofrat Dr. K. Boysen. Dr oBogdan-Krieger. Hausbiblioth. Seiner Majestät des Kaisers, Geh. Reg-Rat Dr. Stegemann-Braun- schweig, Geh. Hofrat Professor Dr. Lamprecht, Pro fessor Dr. Witkowski, Geh. Medizinalrat Professor Dr Sudhoff. Professor Dr. Brandenburg. Stadtrat Hofmann. Freiherr von Brandenstein, Dr. Adolf Müller, Direktor, Herzog! Sachs.-Altenburg. Staats minister Dr. von Scheller-Steinwartz, Geh. Rat Siegis- mund. Senator Oelrichs-Bremen, Kaiser!. Russischer Hofrat Makowsky, Verwaltungsdirektor Fiedler, an die Vertreter des Auslands aus Paris, Italien. Portugal. Spanien, Wien, Kopenhagen, Schweden, Rußland, der Schweiz und an eine Reihe hervor ragender Würdenträger. politische Ueberlicht Mißerfolg -er Vermittlung. In Washington besteht wenig Hoffnung mehr, daft die Vermittlung noch irgendwelchen Erfolg erzielen wird, da weder Carranza noch Huerta zu Zugeständ nissen bereit sind und da der Kampf zwilchen ihnen ungestört weitergeht. Zwar hat man be reits eine Stadt in Kanada als Zusammen kunftsort der Vertreter ausersehen, aber die Entscheidung liegt jetzt kaum mehr in den Händen der Diplomaten, sondern wird wahrscheinlich vor den Toren der Landeshauptstadt zwischen den Re gierungstruppen und den Rebellen fallen. Wir verzeichnen folgende Meldungen: Die Delestiertenzusammenkunft in Kanada. Washington, 6. Mai Staatssekretär Bryan gidr bekannt, daß die amerikanischen Vermittler am 18. Mai in Niagara Falls kKanadal zusammcntreten werden. Die Nebelten lehnen jede Einifiung ab. Chihuahua 6. Mai. General Obregon, der Kommandeur des südwestlichen Flügels der Rebellen, General Gonzales, Kommandeur des nordöstlichen Flügels, General Matora, der Ko nmandeur des Zentrums, General Caballero, der Kommandeur der Landungstruppen vor T a m p i c o. und andere haben es abgeleknt, sich mit den Regierunas truppen zur Abwehr der amerikanischen Invasion zu vereinigen. Huerta rettet sein Vermögen? * Paris, 6. Mai. Nach einer Blättermeldung aus Veracruz ersuchte ein gewisser Jennings, angeblich Vertreter amerikanischer Häuser, welche an mexikanischen Bergwerken beteiligt seien, den ameri kanischen General Funfton um die Erlaubnis, sich mit einer diesen Firmen gehörenden Summe von leben Millionen Dollar einzuschiffen. Man glaubt, daß diese Gelder in Wirklichkeit dem Präsidenten Huerta gehören. Nm Tampico. Washirmton, 9. Mai. Admiral Mago meldet, die täglichen Feueracfcchte zwischen Bundestruppen und Konstitutionalisten bei Tampico dauerten fort. Er werde keine Schwierigkeiten haben, mit den ihm zur Verfügung stehendenStreitkrästenTampico zu nehmen, wenn dieses für ratsam gehalten werde. Washington, 6. Mai. Die Vertreter der mexika nischen Rebellen erklärten, daß dieArtillerie der Rebellen vor Tampico angekommen sei und daß man mit dem Angriff auf Tampico bis zu deren Ankunft gewartet habe. Veracruz, 6. Mai. Dem Admiral Mago wurde von den Konstitutionalisten in Tampica mit geteilt, daß sie die Petroleumreservoire anzünden würden, wenn er die Stadt angreifen sollte. Dadurch würde die Stadt völlig zerstört werden. Ein neuer Zwischenfall. Veracruz, 6. Mat. Ter amerikanische Konsul Lilli man in Lau Lutz Potofi toll elf Tage gefangen gehalten und mit Hinrichtung bedroht worden sein; erst die Rebellen sollen ihn ans dem Gefängnis befreit haben. In Veracruz. Veracruz, 9. Mai. Die amerikanische Regierung gedenkt den Ertrag der Z o l l c i n n a h m e n zur Tilgung der auswärtigen Anlciheverpflich- tungen Mexikos zu verwenden. Veracruz, 6. Mai. Admiral Badger be richtete dem Marinedepartemcnt, Huerta habe den Zollbeamten in allen Häfen des Staates Veracruz verboten, nach den Häfen der Bereinigten Staaten bestimmte oder von dort kommende Schiff« ob zufertigen. Ealveston, 9. Mai. Vier Transport schiffe werden hier zur Absendung weiterer Truppen nach Veracruz bereitgehaltcn. Washington, 9. Mai. Zwei weitere Matrosen des Schlachtschiffes „Utah" sind ihren Wunden er legen, die sie bei der Besetzung von Veracruz er- halten hatten. Kundstebuugcu gcgeu die Vereinigten Staaten. Brüssel, 9. Mai Gestern abend sand hier eine große Manifestation zugunsten Mexikos und der mexikanischen Sache statt, die von der füdamerikanischen und der spanischen Kolonie veranstaltet wurde. Zahlreiche, zum Teil heftige Reden wurden gegen die Haltung der Vereinigten Staaten gehalten und die Solidarität des lateinischen Amerikas wieder holt hervorgehoben. Die Manifestanten zogen nach Schluß der Versammlung durch die Straften vor das mexikanische, chilenische und argentinische Konsulat und brachten überall begeisterte Hochrufe aus. Deutsches Reich. * Der deutsche Kronprinz vollendet am heutigen Tage sein 32. Lebensjahr. Die Präsidien des Reichstags und des Landtags haben aus diesem Anlaß dem Kronprinzen Glückwünsche im Auf trage der Parlamente übermittelt. * Im Reichstage sind die Parteien übereingekom men, die Arbeiten am 16. Mai a b z u s ch l i e ft e n. Neben dem Etat sollen nur Konkurrenzklauselgesetz und Besoldungsnovelle verabschiedet werden * Zum Konflikt an der Berliner Handelshoch schule. In einer Erklärung zu dem Beschluß der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft beharren die Berliner Handelshochschuldozenten auf ihrem Standpunkt und lohnen jede Ein- wirtung auf den Streik der Studenten ab. — Das bedeutet natürlich eine Verschärfung der Lage. * „Straßburger Neue Zeitung" kontra „Deutsche Tageszeitung". Am Drensiaq kam die Zivilklage der „Straßburger Neuen Zeitung" gegen die „Deutsche Tageszeitung" in Berlin vor der Zivilkammer in Straßburg zur Verhandlung. Die erstere halte die letzt genannte Zeitung wegen K r c d i t s ch ä d i g u n g verklagt, weil diese ihr Deutschfeindlich- kcit vorgeworfen hatte und von ihrem Direktor behauptet hatte, daß ihm jegliches deutsch nationale Empfinden fremd sei. Der Vertreter der beklagten „Deutschen Tageszeitung" lehnte einen Richter wegen Befangenheit ab, weil dieser mit den Herren der „Straßburger- Neuen Zeitung" befreundet sei. Nach längerer Beratung wurde die Verhandlung aus den 19. Mai vertagt Arr-land. Oesterreich-Ungarn. * Spaltung der ungarischen Unabhängigkeits- partei? Aus den Kreisen der Unabhängig keit s p a r t e i wird erklärt, daft für den Fall des Ablebens Kossuths eine Spaltung in der Unabhängigkeitspartei zu erwarten sei, die zu einer Trennung führen würde. Auf einer Seite dürften sich die Radikalen unter der Leitung des Grafen Karolyi, auf verändern der gemäßigte Teil unter dem Graten Aponyi zu selbständigen Par teien zusammenschliefte». EnglanS. * Englands Teilnahme an der Panama-Aus stellung. Wie aus London telegraphiert wird, empfing Premicrmmister Asquith eine Abord nung. die für die offizielle Teilnahme an der Panama-Ausstellung eintrat. Der Minister billigte den Vorschlag, daß die Regierung einen besonderen Pavillon baue und versprach, ihn dem Kabinett vorzulegen, indem er erklärte, dies würde eine entgegenkommende Annahme der Ein ladung bedeuten, ohne große Kosten zu verursachen. " Das Frauenstimmrecht vor dem Oberhause. Bei der zweiten Lesung der Frauenstimmrechts- Vorlage im Hause der Lords, in der das Wahl- recht sür diejenigen Frauen gefordert wird, die das Gemeindewahlrecht ichon besitzen, trat der Earl Seldourne als Verteidiger der Vor lage auf. Türkei. * Schiffsbrstellungen in Frankreich. Aus Paris wird gedrahtet: Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß die Türkei in Frankreich 6 Torpcdo- dootszerstörer bestellen werde. Jetzt ist dieser Auftrag tatsächlich erfolgt und zwar wird er von den Schiffswerften inLeHavre ausaesührt werden. Jedes der 6 Schiffe wird 4'/- Millionen Franken kosten. Auch Schneider-Creuiot hat einen be deutenden türkischen Auftrag auf Kriegsmaterial erhalten. Rumänien. * Auflösung des rumänischen Parlaments. Nach einer Drahtmeldung aus Bukarest ist das Par lament am Dienstag, nachdem cs den Antrag aus Revision der Verfassung in allen drei Lesungen an genommen hatte, aufgelöst worden. Die Neu wahlen beginnen am 21. Mac. Die konstituierende Verfammlung ist auf den 18. Juni einberufcn. /iu» -an ReichstagskommWonen. (Eigen er Drahtbericht unserer Berliner Redaktion.) O Berlin, 6. Mai. Die Budgetkommission ging heute nach der Erledigung des Restes aus dem Militärctat zur zweiten Lesung der Besoldungsoorlage über. Der Berichterstatter beantragte, an den Beschlüssen erster Lesung festzuhalten. Der Schatzsekretär erwiderte, daß in diesem Falle eine unüberbrückbare Kluft zwischen den Regierun gen und dem Reichslage bestände. Die Regierungen nehmen an, daft die Beschlüsse erster Lesung Folgen nach sich ziehen können, die sich noch nicht übersetzen lassen: sic find leider nicht in der Lage, diesen Be schlüssen deizutreten. Das ist eine ausdrücklich se,t- gelegtc Meinung der Regierungen. Ein Natro- nalliberaler bedauerte die Haltung der Re gierungc-n sehr, die große Mißstimmung unter den Beamten hervorriefe, um so mehr, da die Kommission sich in be scheidenen Grenzen halte und viele Wünsche zurückgestellt habe. Im wesentlichen ebenso äußerten sich die Vertreter der übrigen Parteien. Der Rerchsschatzsekretär erwiderte, die Regie rungen hätten ui« einen Zweifel darüber gelassen, daß sie mit ihrer Vorlage bis an di« Grenze des Möglichen gelängt seien. Hierauf wurden die Be schlüsse der ersten Losung angenommen. Die Kommission ging dann über zur Beratung weiterer Etarreste, di« mit Besoldungsftagen im Zu sammeirhang stehen. Infolge der Ablehnung der Besoldungsvorlage beantragte der Bericht erstatter auch di« Ablehnung der Mchrforderung für dc« Stallscrvicc für die Offizier« in Höhe von 1,2 Millionen Mark. Es sei unmöglich, letzteren ein« Erhöhung zu bewilligen, wenn die Re gierungen die Aufbesserung der Unterbeamten ablohnen. Die Kommission schloß sich dieser Auf fassung an und lehnte di« Mehrforderung ab. Zum Etat der Allgemeinen Staatsver waltung teilte der Schatzsekretär mit, daß der Gesetzentwurf für Besteuerung von Aus- landsweincn alle Stadien der Vorbereitung durchlaufen habe, so daß nur noch die Beschluß fassung des Bundesrats ausstehe. Der Fehlbetrag der letzten Jahre würde entweder ganz verschwinden, oder sehr klein sein, da der März noch eine über Er warten gute Einnahme gebracht habe. Dem Reichs tage werde bald eine Vorlage über die Zollvcrwal- tungskosten der Bundesstaaten zugehen. Ein Nationalliberaler wünschte Mit teilungen über die Zolleingänge und wies aus di« sich mehrenden Klagen über die Leucht mittelsteuer hin. Der Schatzsekretär will eine Uebersich-t über die Zolleingänge dem Kommissionsbericht beifügen. Auf eine Anfrage be merkte er zu den Nachrichten über ein Zigaret ten- und Zündwarenmonopol, daß die Verwaltung alle in der Presse auftanchonden Steuer vorschläge prüfe. Ein Zündwarenmonopol sei aber noch nicht in die Beratung gezogen worden. Zum Wehrbeitrag betonte der Schatzsekretär, daß das Schatzamt immer darauf geachtet habe, dem Generalpardon möglichst weite Ausdehnung zu geben. Ueber die Heranziehung von Ausländern zum Wehrbeitrag sind von ausländischen Staaten noch keine Vor stellungen erhoben worden. Das Ergebnis des Wehr beitrags steht noch nicht fest. Die Notizen von Ueber- schüssen stammen nicht aus dem Sck>atzamt und sind wohl zu optimistisch. Rach -en wenigen bis herigen Eingängen einzelstaatlichcr Gesamtrechnungen darf man auf nicht mehr als 1200 Millionen rechnen, so daß also keine Kürzung der dritten Rate in Aussicht steht. Das Spionagegesetz in der Kommission wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Letzte Nachrichten Das Befinden des Kaisers Franz Joseph. Wien, 9. Mai. Der Kaiser verbrachte eine gute Nacht. Im übrigen ist im Befinden des Kaisers keine Veränderung zu verzeichnen. Greueltaten in Albanien. (Eigener Drahtbericht.) Durazzo, 9. Mai. Der Regierung sind heute Nachrichten zugegangen, wonach in Harmova bei Tempeleni 200 mohammedanische Alba nier gefangen genommen und in das Dorf Skodia gebracht wurden. Daselbst wurden sie in eine Kirche gebracht und sämtlich gekreuzigt, worauf die Kirche in Brand gesteckt wurde. Professor Dr. Paul v. Buder s. (Eigener Drahtbericht.) Tübingen, 9. Mai. Hier verstarb heute Nacht dec Professor für Dogmatik und neutesiamentlichc Eregefe an der Königlichen EbcrharL-Karl-Univer sitär in Tübingen, Paul v. B u d e r, im Alter von 77 Jahren. Baudirektor Robert o. Reinhardt s. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Stuttgart, 9 Mai. In der vergangenen Nacht starb hier im Alter von 71 Jahren Baudirektor Ro bert o. Reinhardt, langjähriger Professor an der hiesigen Technischen Hochschule. Der Verstorbene war Schöpfer zahlreicher Kirchen und Privatbauten. Vom Bruder erschossen. (Eigener Drahtbericht.) Grab 6. Mai. In Leoben wurde heut« nacht dec Regimentsarzt Dr. v. Menzin seiner Wohnung von seinem Bruder aus unbekannten Gründen er schossen. Sch»«» »erletzt. (Eigener Drahtbericht.) Mailand. 6. Mai. Der technische Leiter des simplontunnelbaues Ingenieur Roth- pletz, wurde von einem italienischen Arbeiter durch einen Arthicb schwer verletzt. Die vorliegende Air-gabe ««faßt 8 Setten.
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