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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.05.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140518014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914051801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914051801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-18
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Seite s. Nr. 249. Leipziger Tageblatt. waren die dortigen Platzverhältnisse wie auch die Witteruna wenig günstig. An Preisen waren ins- geiaint 6000 ausgesetzt, die sich wie folgt ver teilten: 1. Frühprei» auf Erich Schmidt, Leipzig, Pentz und Michalowitz. Leipzig. 2. Photographiepreis: Erich Schmidt, Leipzig. 3. Höhenpreis: Erich Schmidt, Leipzig. 4. Dauerpreis: Erich Schmidt, Michalowitz, Penz. Der in Leipzig wohlbekannte Erich Schmidt er rang sich somit auf seinem Sachsenrumpfdoppel- decker sämtliche erste Preise. Leider verlief dieses Schaufliegen nicht ohne schweren Unfall. Der Pilot Walter Edersbusch wurde beim Ausprobieren seines Pfalzdoppeldecker» schwer verletzt und mutzte demzufolge ins Kranken haus üdergeführt werden. Die Ursache war ein Platzen des Vergasers, so datz das Flugzeug Feuer fing und total verbrannte. " Der Lchluhatt der Tragödie Peeh wird sich heute nachmittag in Düsseldor» abipielcn. Die Mit teilung incrüber lautet im nüchternen Amtsstil: Am 18. Mai 1914, nachmittags 3 t. Uhr, werde ich iii der städtischen Lust»chljfhnlle zu Düsseldorf die Bestandteile des demontierten Stahl-Luftschiffes Peeh 1 öffentlich im Wege des Pfandverkaujs gegen bare Zahlung versteigern Papendick, Gerichts vollzieher. — Der von uns vor mehreren Wochen ge meldete Tod des unglücklichen Paul Albert Peeh hat den unglücklichen Erfinder vor dieser letzten Bitternis der Entiäuichung bewahrt. * Die Hochzeitsreise im Flugzeuge. Im Hafen von Genua sind, wie uns der „B L -21." meldet, am Sonnabend die Iungvermählteu Paul Escojsier und Alice Baquis aus einem Wasserflugzeuge medergc- gangen, die nach ihrer Hochzeit am gleichen Tage in Beaulieu aufgcstregen waren. Mehrere Boote schleppten das Flugzeug wohlbehalten zum Anlegeplatz. /<5S/t^S/l5L00/-r. Testerrcichischc -llpensalzrt. Starke deutsche Beteiligung. 71 Nennunge n. Der erste Nennungsschlutz für die vom 11. bis 23. Jun» stattfindende Oesterrcichische Alpenfahrt hat ein überaus günstiges Resultat gezeitigt. Es sind insgesamt 74 Nennungen abgegeben worden, woraus ersichtlich ist, datz man dieser Konkurrenz, die eine der stärksten Prüfungen für Motoren wie für Fahrer ist, in allen automobiliftischen Kreisen eine sehr hohe Bedeutung beimitzt. Die deutsche Industrie ist vorläufig schon stark ver treten, Hansa. Protos, Benz, Audi, NAG. Opel und Neckarsulm sind genannt. Bon der Industrie selbst sind bisher nur die Hansawerke und die Audi Automobilfabrlk, Zwickau i. Lachsen in Er scheinung getreten, es ist aber mit Bestimmtheit an- ztliichmen, datz auch andere deutsche Firmen im ersten Fahre der Alpenfahrt an der Konkurrenz teilnehmcn werden Eine Umfrage bei der Industrie hat uns dies bestätigt: die H orch werke beabsichtigen nicht weniger als 6 Wagen teilnehmcn zu lassen, von denen sich drei nm teil Teampreis bewerben. Desaleichen auch > ic Benz Automobilwerke und die Opel werte. Bis heute liegen bereits 10 Meldungen um den Leamprcis vor, und zwar 2 Puch, l Austro-Daimler, l Darracq, 1 Fiat, 1 Minerva, l Hansa, 1 Audi, l Overlano und l Cadillac. Besonders aufsallcnd ist die Beteiligung der englischen und amerikanlschenIndustrie. Dieselbe scheut keine Kosten, um in Europa festen Futz zu fassen, und es liegt aus diesem Grunde nichts näher, als datz die deutsche und die österreichische Indugrie diesmal in weit grötzerem Matze mobil macht. Es ist daher zu erwarten, datz diese letzte Alpenfahrt eine weil stärkere Beteiligung finde» wird als die erste. Die vorjährige Fahrt stand bc- taiintlich unter einem ungünstigen Ltern, da die Industrie einstimmig erklärte, insolae Ueberarbeitung an der Fahrt nicht teilnehmen zu können. Es wurde daher das Z,et der vierten Etappe, das bisher Toblach-Merun war, nach Bozen verlegt, und so geht die Fahrt nunmehr über den den Teilnehmern von der ersten Fahrt her bekannten Iauzenpatz. *InternationalrAntoniodilouss1ellnngBerlin ltlll. Der Bau der neuen Ausstellungshalle ist, nachdem in deii ersten Monaten detz Jahres die Baupläne in allen Einzelheiten und unter Berücksichtigung der vielseitigen Bedingungen und Wünsche, die von amt lichen Stellen geltend gemacht wurden, fertiggestellt waren, rüstig in Angriff genommen und, wie das „B. T " meldet, in den letzten Wochen so weit ge- iordert worden, datz man den monumentalen Hallen bau am Kaiserdamm bereits entstehen sieht, und von oer Konstruktion des Baues, seiner Lage und Gröge ein anschauliches Bild gewinnt. Auch der Bau der /.usahrlslratzc zur Halle ist schon weit vorgeschritten, o datz man die rechtzeitige Vollendung des Bau werks erwarten dars, mit oem der Ausstellung in Berlin in eigener Halle ein würdiges Heini geboten sein wird. * Ans der Olympia-Bahn in Berlin war, wie ein e i g e n e r D r a h t b e r t ch l meldet, trotz des schönen Wetters der Besuch nicht gut. Das Mannjchasts- inhren hinter Motoren fand grotzen Anklang. Die Lieger Stelldrinl-Nettelbeck hatten sich sehr gut zu sammengefunden und ihre Ablösung nach ungefähr ,e lt> Km gelang gut. Sehr gut patzte auch oas zweite Paar Appelha ns-Timermann zusammen. Das dritte Paar Darragon-Leviennois hatte sehr unter Defekten zu leiden. Sehr schlecht fuhr Wal- ihour und jein Partner Hall. Ein schwerer Sturz ereignete sich im 3. Barkauf für das Malfahren. Der Fahrer Tietz kam zu Fall, so datz er bewutztlos von der Bahn getragen wurde. Der Arzt stellte einen Bruch der linken Schädelhälste fest, doch be steht vorläufig keine Lebensgesahr. Das Hauptsahren lür Flieger gewann Stabe. Im Nekordfahren über 5 km gebrauchte Stellbrinck 3 Min. 50,4 Set., während Darragon mit 4 Min. 6,1 Set. den zweiten Platz vor dem überraschend gutfahrenden Appelhans belegte. Die genaueren Ergebnisse sind: 20-km- Vorgabe fahren mit Motorführung: 1. Leutert 12 Min., 2. Slovazek 1050 m zurück. Hauptfahren: 1. Stabe, 2. Peter, 3. Schrage, 4. Finn. Rekordfahren: 1. Stell brink 3 Min. 56,4, 2. Darragon, 3. Appelhans, l Nettelbeck. Mannschaftsfahren mit Motor führung über eine Stunde: 1. Stelldrink- Netteldeck 78.130 km, 2. Timmermann-Appelhans 76,890 km, 3. Walthour-Hall, 4. Darragon-Leviennois. Malfahren: 1. Meyer, 2. Amelung. * Da» Goldene -lad von Nürnberg kam einer ciaenen Drahtmeldung zufolge bei gutem Besuch zum Austrag. Das Stundenrennen gewann Dickentman mit 71.100 vor Beck, Ebert und Riitthammer. — Der Turf preis über 10 Km wurde von B e ck in 9:15,5 vor Ebert und Rütt- hainmer gewonnen. — Der Bierländer match sah im Gesamtklassement O. Meyer mit 8 Punkten als Sieger vor Kudela 11. Schmucker und Jacquelin mit je 12 Punkten. Im Verfolgungsrennen holte Dickentman aus Torpedorad seine Gegner Kudela und Earapezzi nach 8 Runden ein. * Die Mainzer Radrennen brachten, einen» eigenen Drahtbericht zufolge, im Dauer- »ahren folgende Ergebnisse: Prüfungssahren: Pongs in 11,52. Im 1. Lause gegen Pongs siegte Böschlin in 15:17 vor Shepherd und Pongs, in» 2. Laufe Böschlin in 43:25,3 vor Pongs und Shepherd. In» Fliegerrennen war Pawkc Sieger des Tage». * Die Stratzensahrt Rund um Köln, LSI km, ge wann nach einer eigenen Drahtmeldung in der Berufsfahrertlasse E. Franz in 10: 15:50 vor Pütz Lg., Siewert 2 Lg., Huschte 10:17:30, Böhm, Weise, Bauer, Kotsch, Aberger und E Zander. — In der Klasse der Amateure siegte Fischer-Köln in 10 : 47 : 00 vor Trotz und Zilger. * Radrennen zu Pari». Der Dreiermatch Pouchois-Comes-Moretti gewann nach einer eigenen Draht Meldung Pouchois in beiden Läufen knapp vor Come» und Moretti. Im australischen Ver folgungsrennen über 10 l»m siegte Berthel in 14:0/ vor Steffat», Rettich, Levoissoux, Headspath und Cochet. Das Hauptfahren gewann Rettich vor Schilling. Im Vorgabefahren gewann Schilling als Malmann vor Moretti (lO)und Coines(15). * Saldow in Antwerpen siegreich. In Antwerpen gewann nach einer eigenen Draht Meldung Saldow den Preis oes Goldenen Rades in» Ge samtklasjement mit 94,900 km vor Luyken, Miquel und Vanderstuyst. * Lorenz Sieger ii» Mailand. Auf der neuen Mailänder Bahn gewann nach einer c »g e n en Drahtmeldung der Beniner Lorenz das in vier Läusen ausgetragene Match im Gesamtklassement mit 4 Punkten vor Schilles 5, Polleder 6 und Staphani 9 Punkte. Im Tandemfahren siegten Schilles-Brischero vor Lorenz-Hamann * Bordeaux—Paris. (Eigener Droht bericht.) Die Fernfahrt sand am Sonnabend und Sonntag ihre 21. Wiederholung. 5!» Teilnehmer, dar unter die besten französischen, belgischen, italienischen und australischen Stratzensahrer, stellten sich dem Starter. Am Sonnab.no 7,15 Uhr begann in Bor deaux die Fahrt. Das Rennen gestaltete sich zu einer Hartci» Prüfung, denn nicht weniger als 500 Kilo meter herrschte starker Gegenwind, und außerdem be fanden sich die Straßen in sehr staubigem Zustande. Infolgedessen blieb die Spitzengruppe lange beisammen. In Angoulöme (127 Kilometer) führten 36 Fahrer, die auch inPoiticrs (235 Kilo meters noch beisammen waren. Durch Defekte schieden hier aus V a n d c n b e r g e, Petit Breton, Pe, l i s s i e r, van der Velde und P l a i x. Die bei Blois (400 Kilometer) ausgenommenen Schritt macher vermochten auch nicht viel zu ändern. Kurz vor Orleans (165 Kilometer) gab Lapize auf. Bei Orleans waren noch 17 Fahrer an der Spitze. Erst bei A n g c r v i l l e, 90 Kilometer vor Paris, entschied sich das Rennen. Hier machte die Straße eine scharfe Biegung, so daß di« Fahrer vom Winde begünstigt wurden. Die Belgier De man, M. Buysse und Vanhouvert nutzten dies aus und, von ihren Schrittmachern unterstützt, gelang es ihnen, dein Felde davonzuziehen. Vanhouvert mutzte danach auch weichen, und kurz vor dem Ziel mutzte sich auch Buysse seine»» jungen Landsmann D e m a n beugen, der die 591 Kilometer in 21 Std. 11 Min. 39 Sek. zurücklegtc; 2. M. Buysse 21 Std. 15 Min. 56 Sek.; Vanhouvert 21 Std. 27 Min. 29 Sek.; 4. Froussellier vor Georges und laber. Ho/e/e. Die Vorbereitungen zum modernen Fünfkampf, der bekanntlich aus Schießen, Laufen, Fechten, Schwimmen und Reiten besteht und iin Pro gramm der Olympischen Spiele des Jahres 1916 zum Austrag komme»» wird, werden mit Eifer fortgesetzt. Es bereiten sich zurzeit bereits mehr als 125 Offiziere der deutjchen Armee für diesen Fünf kampf vor. Aus Ziviltreisen ist eine Anmeldung noch nicht erfolgt. Die erste Prüfung im Fllnf- tamps wird pelegcntlich der Armeewettkämpfe an» 6, 7. und 8. Juni im Deuischen Stadion er folgen. Die dort gewonnenen Erfahrungen sollen dann als Unterlage für die weitere Ausbildung dienen. Aks Termin für den zweiten Fünfkampf ist erst das Iahr l9I5 in Aussicht genommen. Die Mitilär-Turnanstakt bearbeitet zurzeit eine Ankeitung zur Veranstaktung und zur Vorbereitung dieser iportlichen Uebungsgruppe und hat für die zur Turnanstalt kommandierten Offiziere besondere Aus- blldungsgeleaenheiten auf allen fünf Gebieten geschaffen An dieser Ausbildung nehmen die führen den Sportsleute der bürgerlichen Sportverdände teil. So leitet Kroenzlein die leichtathletische Ausbildung, der Berliner C. C. stellt die Ausbildung für den Waldlauf, Herr Droemer, der Vertreter des Deutschen Schwlmm-Verbandes im D. R. f. O. S. leitet das Schwimm-Training, Herr Reralitsch ist als Fecht lehrer verpflichtet, während Schießen und Reiten durch die Armee lelbst gelehrt werden. Der Fünfkampf-Ausichutz beriet einige Abände- rungsvor,chläge in der technischen Durchführung des Fünfkampfes, die gelegentlich des Pariser Kongreßes »m Iuni von Deutschland beantragt werden sollen. * Neue Förderer de» Olympiafonds. Nach einem Vorträge des Generalsekretärs des deutschen Reichs ausschusses, Hauptmann Roeslcr, trat die Ilse Bergbau A.-G. dein Reichsausjchutz mit einem Jahresbeiträge von 3000 ./L als Förderer bei. Ge neraldirektor Kommerzienrat Schumann sowie sämt liche Direktoren erklärten ebenfalls ihren Beitritt. L/ro/-t //r /^ee5 t//iö Die ersten deutschen -lrineewettkümpse, die auf Befehl des Kaisers ain 6., 7. nnd 8. Juni im Deutschen Stadion statlsinden, haben bei dem gestrigen Nennungsschlutz ein außerordentlich günstiges Ergebnis erzielt. Der Fünfkampf um den Kaiserpreis hat am besten mit 185 Nennungen adgeschnitten. Dann folgen Hochsprung mit 70, Weitsprung mit 62 Unter schriften. Am 1500-m-Laufen wollen nicht weniger als 59 Herren teilnehmcn, am Speerwerfen 54, am Kugelstoßen 50. Die Mannschastskämpfe sind ähnlich gnt besetzt. Zum Manujchasts-Hindernislallsen haben nicht weniger als 22 Mannschaften genannt, 18 Ncgi- menter haben für die 10 mal 10O-m-Stasette, 21 für die 4 mal 100-in-Stascttc und 8 für die 4 mal 400 m- Stafctte gemeldet. Angesichts dieser äußerst zahl reichen Nennungen werben in allen Wettbewerben Vorkämpfe notwendig jein. * Da» Kasseler Turnier vereinigt vom bekannten H. Schomburgk und P. Reisland aus Leipzig, Logia- Dresden, Lindpaintner-Franksurt a. M, Lüdke-Berlin. Di« ersten Resultate sind: Herren-Einzelfp. v. V. I. Runde: Liebau—Deicbmai» 6: o, 6: o: Lindpaintner— Bartels 6:1, 6:2; Könitzer-Winshoe 6:1, 6:0; Frazer—Dörpfeld 3:6, 6:2, 6:1; Lchomdurgk-von Osterroth 6:2, 8:6; Sccbohm—Getzler 61. 6 :1; Picket -Eskuche 6 : 2, 6 : 3; Reisland -Weihe 6 : 4, 6:3; v. Wiedner—Wedekind 6-1, u—7; 2. Runde: Liebau—Lahusen 6:0, 6 : 0; Lindpaintner — Könitzer 6:2, 6 : l; A. Schomburgk — Froser 6:3, 6:2; Seebohm -.'immermann 6:3, 6:2; Reisland—Pictet 6.1, 6:1; Lüdke-v. Wiedner 6:4, 3:6, 6:1; v. Knoop-Krnsna v. Sp 3. Runde: Lüdke—n Knoop 6:1. 6:2. Damen-Einjelipiel ohne Vorgabe: In die Schlnprunde gelangten Frl. Satin — Frl. Rauch 6:1, 6:0 und Frl. G. Mohnhaupt— Fr. Michaelis 6 l. 6:4 Herren-Doppelspiel ohne Vorgabe. Lindpaintner—Lüdke gegenLahusen—Weihe 6:0, 6:2; Schomburgk—v. Osterath gegen Könitzer— Wedekind 6:1, 6:1. Herren- und Damen-Doppel- spiel ohne Vorgabe: Frl. Salin-Lindpaintner gegen Frl. G. Mohnhaupt-Lüdke 4:6, 6:3, 6:1. Die Berliner internationalen Wettkämpfe des Berliner Sportklub fanden bei gutem Wetter und zahlre»chem Besuche statt. Der Veranstaltung war, wie uns ein eigener Drahtbericht meldet, ein guter Erfolg beschieden. Zwei deutsche Rekorde mutzten ihr Leben lassen. Die Sensation des Tages war, datz es Lehmann (B.S.C.) gelang, nicht nur den deutschen, sondern auch den Weltrekord über 500 in mit 1.7 Min. zu unterbieten. Im Speerwerfen mit Mittelgriff stellte Buchgeilter C. S. C.) mit einem Wurf von 51.52 m einen deutschen Rekord auf. In die Stafettenläuse teilte»» sich B. S C. und Charlottenburger S C: Den Preis des Kultusministeriums gewann der vorjährige Sieger Baaske (Königsberg) Die genaueren Resultate sind: 300 »>, Vorgabe: 1. Hermann :<6,7 Sek., 2. Reuter (B. S -C ), 3. Haak. Im Vorlauf lief Hermann 36,2 Sek. — Weiterung: 1. Baaske 6,52, 2. Hagen 6,48 m. — 100 » m für Junioren: 1. Franz (C. S. C), 2. Schmidt:Teut.). — Diskuswerfen für Junioren: 1. Röhr (C. S. C.) 33,4 m, 2. Baaske 32,9 m. — 10 x 3L0-m«Stafette: 1. C. S. C. 6 Min. 17,4 Sek., 2. B. S. C. — 1500 m f. Iun.: 1. Schmidt (Turng. Steglitz) 4 Min 18,8 Sek. — Speer werfen: 1. Buchgeister 51,52 m, 2 Buchholz 45,67 >>. 3000 m: 1. Krupski 9 Miu. 10 Sek , 2. Scharf jArgo). Stabhochsprung: 1. Kikhäfer 3,25 m, 2. Ieschte lB. T.) 3,15 m. — 100-m-2uii.: 1. Edwards jTeut.) 11,3 Sek., 2. Zirkel (Teut.). 500-m-Rekordversuch: Lehmann 1 Akin. 7 Sek. — 400-m - Skat. - Jun.: 1. B. S.-C. 45,1 Sek., 2. Turngem. — 800-m-Vorgade: 1. Dröse (35 m), 2. Vierge. — 100-m-Hürden: Förster-Magde- bürg 17,1 Sek. — Schwedenstafette: 1. ^7. S.-C. 2 Min. 3,6 Sek. * Der Leipziger Sporttursus unter Kraenzle i ns Leitung fand am gestrigen Tage seinen Abschluß, nichdein die Prüfungen der am Kursus teilnehmenden Herrei» bereits am Freitag und Sonnabend erfolgt »varen. Auf eine besondere Einladung hin hatten sich manche guten Leipziger Kräfte eingesunden. Besonderes Interesse erregte ein Mitglied des Männerturnvereins Jahn aus Zeitz, Kurt Degner. Waren seine Leistungen augenblicklich auch nicht her vorragend, so zeigte er doch vielversprechende An lagen. Was er zu leisten vermag, darüber wird ja der nächste Sonntag genaueren Aufschluß geben können, an dein er sich an den leichtathletischen Aus- scheidungskämpfen Mitteldeutschlands beteiligt. * Ein neuer Weltrekord im Hochsprung. Wie uns aus New Pork berichtet wird, wurde der von dem bekannten Amerikaner Horine, über dessen eigen artige Sprungtechnik zur Zeit der Stockholmer olympischen Spiele viel gesprochen wurde, gehaltene Weltrekord im Hochsprung »nit Anlauf van dem Kalifornier Edward Beeson auf 6 Fuß 7'/» Zoll ver bessert. Der neue Weltrekordmann hat sich jbisher nur im Hürdenlaufen hervorgetan. * Kolehmainen Sieger im Rennen quer durch New York. (Don unserm New Parker Mit arbeiter.) Das von der New Porker Zeituna „The Evening Mail" zum vierten Male veranstaltete Marathon-Laufen durch New Pork, ein Gegenstück zum Stafettenlauf Potsdam—Berlin oder zum Lauf „Rund um die Alster", sah wehr als 2000 Läufer am Start. Der Finne Kolehmainen landete als überlegener Sieger, während die nächsten Plätze von Strobino, bekannt durch sein gutes Abschneiden auf den Stockholmer Olympischen Spielen, Harry Smith, dem amerikanischen 2-Meilen-Meister, und Kyronen, einem Landsmann des Finnen belegt, wurden. Die Zeit des Sieger für die ca. 21 km lange Strecke be trug 1 Std. 9 Min. */» Sek. * Im Töthener 25-km-Armeegepäck-Wettmarsch siegte, nach einem eigenem Drahtbericht, Sommer (Cricket Victoria-Magdeburg) in 2 Stunden 29 Minuten. Um -ie -rutsche Meisterschaft. B. f. B. schlägt Duisburger Spielverein mit 1:0. Wieder umsäumten gestern an die 6000 Zuschauer das schöne Wettspielfeld des Spcrtfreunde-Parks: der Platzbesitzer hatte wieder Sorge getragen, datz die herbeiströmenden Menschenmengen ohne Verzöge rung den Sportplatz erreichten und den Schaulustigen, die schon 2 Stunden vor dein Anpfiff nach Conne witz geeilt waren, um sich ja einen guten Platz zu sichern, wurde die Wartezeit durch die munteren Weisen der mitten auf dem Spielfelde postierten Trainkapelle in angenehmer Weise verkürzt. Als die Zeit des Kampfbeginns herannahte, waren alle erhöhten Zuschauerräume, die Wagen, Mauern, Schranken und die langen Stuhlreihen fast bis auf den letzten Platz dicht besetzt. Auf den reservierten Plätzen bemerkten wir dieses Mal, was wir in Leipzig bisher wenig beobachten konnten, eine ganze Anzahl van Offizieren mit ihren Damen. Kurz vor '/-4 Uhr betraten erst die Hiesigen, dann die Duis burger, vom Publikum und voi» der Kapelle begrüßt, den Kampfplatz, auch den Schieds richter Heback-Berlin empfing inan »nit Beifall. All die Tausende mochten wohl ein knappes Re sultat jür diese oder jene Partei erwartet haben, eine»» Spielverlauf aber, wie er sich gesteri» abspielte, hat sicher niemand vermutet. Freudig überrascht war man in der ersten Spielhälfte von dem Eifer und der Energie, die der alte deutsche Meister an den Tag legte; das war wieder einmal der V. f. B.. wie man ihn oor8Jahren spielen iah; sowohl dasZusammenspiel des Angriffs wie die Zähigkeit der Läuferreihe be friedigten in hohem Matze, nur die zeitweilige Un sicherheit in der Vertervigung ließ zu wünschen übrig. Die Westdeutschen hatte»» o,t große Mühe, sich der »l'igestümen Anstürme Leipz»gs zu erwehren, und sie können von Glück reden, datz nur ein Ball in ihrem Netze landete. Nach dem zielbewussten Arbeiten der Leipziger in der 1. Spielhälftc hätte mau wohl auch nach dem Seitenwechsel noch etwas von Angriffsfrende des V. f. B. erwarte»» können, aber was war das für ein Zusammenbruch im Sturm. Hätte nicht die Läuferreihe, aus die wir von vornherein unsere Hoffnung gesetzt hatten, und vor allen Schneider im Tor so hervorragend durch gehalten, so wäre Leipzig eine schwere Niederlage nicht erspart geblieben. Die Duisburger hatten wohl, indem ne sich vor Halbzeit ziemlich schonten, eine gewisse Taktik verfolgt, doch hatten sie die Zähigkeit der Leipziger Verteidiqung, vor allem Schnei ders meisterhastes Könne»» nicht richtig ein geschätzt, auch waren sie bei ihren immer wuchtiger werdenden Angriffen etwas vom Pech verfolgt! Doch war bei ihnen auch ein gewisser Mangel an Schutz- fcrtigteit nicht zu verkennen; freilich war es für die Stürmer, als Leipzig seine Hinter mannschaft mehr und mehr verstärkte, nur selten möglich, zum Schuß zu kommen. Der äußerst aufmerk same Schiedsrichter Hebak-Berlin mutzte eine ganze Rerhe von Strafstößen hier wie dort verhängen, doch »vor das etwas scharfe Angehen der West Montag, iS. Mat 1914. deutsche»» keinesweas so schlimm, datz einzelne Teile des Publikum» Veranlassung zu den peinlichen Schreiereien gehabt hätte. Die Lokalpatrioten sahen nur zu oft derbes Mann-Nehmen seitens der Gäste, ohne manch grobe Unbotmätzigkeit der Hiesigen sehen zu wollen. Vom Anstoß geht D. vor. und schon bringt ein Fehlstoß des linker» V. f. B.-Verteidigers L.s Tor in Gefahr. L. findet sich rasch zusammen und setzt zu energischen Angriffen an. D.s Torwart muß wieder- holt eingreifen, während noch eine Reihe von Schüßen knapp ihr Ziel verfehlen. In kurzen Zwischenräumen erzielt L. 5 Eckbälle, die jedoch sämtlich abgewehrt werden. Mitte der 1. Halbzeit kommen auch die Gäste in Schwung, doch bleibt ein gewißes Uebergewicht Ls. bis zur Halbz. unverkenn bar. Nachdem beide Parteien manch gute Schutz gelegenheit ausgelaßen haben, gibt V. f. Bs. rechter Flügel in der 41. Minute eine Flanke, die der Halb rechte Julitz am heranlausenden Torwart vorbei ins Netz köpft. Ungeheuerer Beifall! L. ist gleich wieder vorn, und Ds. Bert, muß schwer arbeiten. — Nach den» Seitenwech el ist V. s. B. nicht wieder zu erkennen, sein Sturm spielt vollkommen planlos. Obwohl L. den M -L nock, mit in die Verteidigung 'zurllcknimmt, scheint D. jeden Augenblick ausgle»chei» zu »ollen, doch entweder ist der Schutz zu schwach oder er kommt zu spät. S. V». Bert, rückt weit auf,- doch außer 4 ergebnislosen Ecken erzielen die Gäste trotz vollkommener Ueberlegenheit nichts mehr, und beim Abpfiff muß Duisburg seinem Gegner unser- dientermatzcn die Berechtigung zur Teilnahme am Schlutzspiel zur Meisterschaft des D. F. B. überlaßen. * Lpielvereiuiquttft Hürth—Berliner Ball spiel klub 4 : 3 (nach mehrmaliger Verlängerung). (Eigener Drahtbericht.) Berlin verlor bereits in der zweiten Minute seinen Verteidiger Wiesner, so daß die Mannschaft das ganze Spiel mit 10 Mann durchfechten mußte. Trotzdem erzielte Berlin zwei Tore, konnte aber nicht ver hindern, daß Fürth glcichzog. Die normale Spielzeit endete bei dem Stande von 3 :3. Erst nach «ner weitere»» Stunde fiel das entscheidende Tor für Jiirth, das auf diesen Sieg nicht gerade stolz sein darf. » Der enqlische Pokalsieger in Berlin. Burnley schlägt Berliner Viktoria 2:1 (0:0) vor über 8006 Zuschauern. (Eigene Drahtmeldung.j Berlin, 17. Mai. Bei herrlichem, schon zu warmem Wetter traf der englische Pokalsieger auf die verstärkte Mannschaft Viktorias vor mehr als 8000 Zuschauern. Burnley spielte mit einer Ausnahme (l. a.) mit voller Mann schaft wie im Pokalspiele, zeigte aber, wie Augen zeugen dieses Spieles versichern, fast nichts von »einem damaligen glänzenden Spiele. Besonders sind Burnley, dessen Elf aus recht kräftigen Leuten be steht, an Technik und in der Kunst sich zu stellen: den Berlinern weit voran. Aber von dem Aston—Villa- Stile sah man leider nichts. Viktoria hin- gegen zeigte den größten Eifer und lieferte ihr bestes Spiel in dieser Saison. Bei besserem Schießen hätten die Berliner gewinnen müßen. Auf beiden Seiten war die Verteidigung der beßere Teil; namentlich Burnlevschotz auffallend wenig und taute erst später auf. Wie eine Mauer standen die beiden Verteidiger Taylor und Bansord, letzterer trotz zweier Verletzungen, die er erhalten hatte. Bei Viktoria war Röpnack wieder der Held des Tages, heute unterstützt von der gesamten Ver teidigung, insbesondere von Welkisch, der aus Altona tam, am Tor. Der Kampf verlief schnell und fair. Der Schiedsrichter von Paquet war gut, das Publi kum verhielt sich nicht gerade mustergiltig. Der Spielverlauf. Viktoria hat zuerst den ziemlich starken Wind iin Rücken und leitet mit guten» Angriff ein, der an der festen Deckung Burnleys und an den man gelnden Schüße»» der Gegner scheitert. Einige brenzelige Sachen rettet Dawson am Tor. Als die Engländer mehr aufkommen, hat Viktoria schwer zu tun, und Röpnack, Welkisch und Waron müssen mehrfach rettend eingreifen. Burnley wird überlegen, bekommt aber auch nichts durch, zumal zu wenig geschoßen wird. Viktorias schnelle Durchbrüche sind stets gefährlich, aber der Sturm kann die Chancen nicht ausnützen. Nach Halbzeit hat Burnley mehr vom Spiel, zunial die Durchbrüche Viktorias oft durch geschicktes Au»rücken der englischen Vertei diger abseits enden. Bei einer Ecke köpft Röpnack den Batt noch aus dein Tor. Einige gute Schüsse Burnleys enden neben dem Pfosten. In der 18. Minute sendet Sreeman (Mitte) den mehrfach adgewehrten Ball unhaltbar ein, Burn ley schietzt reichlich, und nachdem Dawson einen scharfen Schutz gerade noch zur Ecke abgelenkt, köpft Lindley lh. r.) Nummer zwei ein. (29. Minute). Zwei Minuten später erzielt Horvath (Mitte), der sonst nicht viel geleistet, Viktorias Ehrentor durch einen wohlplacierten Schutz. Den Nest der Zeit bleibt Burnley überlegen, sowohl auch Vittaria einige gefährliche Vorstöße macht. Ecken verhältnis 4:2. * Leipziger Spieloereinigung verliert in Berlin gegen Hertha ll : 8 (8:2). (Eigen er Drahtbericht.) z Vor 4000 Zuschauern trafen sich der mitteldeutsche Meister und Hertha, die sich in bestechender Form be fand. Hertha stellte die klar beßere Mannschaft, ob wohl das hohe Resultat nicht verdient war. Beim Stande 0 :2 verletzte »ich der ausgezeichnete Leipziger Verteidiger Rokosch, jo datz er spielunfähig wurde und nur noch als Statist mitwirkte. Er schied nach Halbheit ganz aus. Hertha hatte aber bis dahin den Lieg schon sicher. Ei»» unhaltbarer Schrägschutz Fischers in der 13. Minute brachte das erste Tor. Die entstehende Verwirrung nutzte Hertha geschickt aus, und Vogt schoß mit brillantem Schuß Nr. 2. Dann verletzte sich Rokosch. Nach der Pause fielen noch vier Tore, während cs Sp. nicht gelang, wenigstens ein Ehren tor zu erzielen. * IKK. Regiment — Allgemeiner Turnverein Leip« zig 2:1. Im Nahmen des Spielleiterlehraanges, der gestern vormittag auf dein Kasernenhofe des 106. Regiments ein jugcndfrisches, turnerisch-sport liches Bild entrollte, kam auch ein Wettspiel zwischen der 1. Regimentsmannschaft der 106er und dem All gemeinen Turnverein Leipzig zum Austrag. In dem flotten, wenn auch etwas scharfen Kampfe leg te»» die Turner mehr Wert auf schnelle Einzel vorstöße, während die Soldaten mehr das ruhige Spiel von Mann zu Mann pflegten. Die 106er, die eine vorzügliche Verteidigung und Läuferreihe stellten, zeigten sich obwohl sie zeitweise nur mit zehn Mann kämpften, im allgemeinen überlegen. (Weitere Sportmeldungen siehe Seite 3.)
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