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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140518025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914051802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914051802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-18
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Seite 8. Nr. 2S0. Nbenü-Nusgave. Leipziger Tageblatt. Montag, l8. Mal 1914. NtlI Leiprig uns Umgebung Leipzig, 18. Mai. Zamttiennachrichtea. Verlobt: Fräulein Lotte Eickrrt mit Herrn Alsrüi Paus« in Leio»i>i — Irl Elisabeth Meitzner in Möckern mit Herrn Albert Ikoma» in Leivria. — Fräulein Elie llhlitzich mit Herrn Arthur Baum in Leipzig Vermählt: Herr Poilaisiitent Franr Thieme und Marie ged. Hossinann in L.-Ae»siadt. — Herr Alfred Naumann uns Margarete geb. Hes, in L.-Olohliö. Geboren: .Herrn Nudolj Schneider unb Frau geb. Barth in L-Thonberg ein Mäsckien. Gestorben: .Herr Iiublermeisier Ferdinand Bener in Leiprig, Ranitädter «teinwcg X, 73 Fahre alt. Beerdigung: Tienetag narbmiitag 4 llbr Nordsricdbok — Herr »arl Monh Türsch- man» in L.-Äoh!i->, 7'i Jahre alt. Beerdigung: Dienstag mittag '-12 Uhr Äohtiler Fried!)»'. — Herr Privatmann Mlbelm Wiedenbert in L »slötterip. til Jahre alt. Beerdigung: Dienstag nachmittag >/,4 Uhr Ludiriedhoi. — Frau Aurelie Beminann geb Kerner in L.--chl>usjig. Beerdigung: Dienstag nachiniitag l Uhr Friedhol VNeinrschacher. — Frau Linie rertv. Biederltadl geb. Anger in L-Ncuduih, Keidniannstrane l l. Beerdigung: Dienstag mittag '»l Uhr, Jolraunissriedhos. — 7rau Ida Tonrad geb. Reisaus in L.-Tellcrhausen. Silenbahn- 'nasie 13-'». Beerdigung: Dienäiag nachmittag !I Uhr «ild- > -ddoi — Herr Privatmann Nudolf Tsche in L.-Plagtvib, Fahnitraüe 77, Fahr« alt. Beerdigung: Mi tivach nachmittag l Uhr Lildsriedhot. — Frau Henriette Therese Labe geb Nuppert in Leipzig, 65» Jahre alt. Becrdignng: Mittwoch naaunitiag ^-2 Uhr Joliannistriedhos. ^ben4-5pielplan 4er Leipziger Lkeaier Nkoiitag A,ii Ende Dienstag Ans. Ende Nene» DH. ! Parsifal. 8 ll Polenblut. Op.^ 7 lll Alles Ih. Geschlossen. ! - Geschlossen i - ! — 0,e«,t..rh. ^Polenblut. 0»^ 8 ! k > Sch!ir,enm°nöo.l Als ich noch im _ ,Als ich > och lm , i ^chouspielh. . A^gelkleide. - j Jlügelkleide. : - Erk tärung <). -- Lper, Op. - Lpereltc, 8cli. -- Lchauspicl, I- Luhspiet. Nr. — Trauerspiel. Wetterbericht der Königl. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Vorhersage für den 10. Mai. Nölölict,.' Winde, wechselnde Bewölkung, Tem- peroiur wenig geändert, kein erheblicher Niederschlag. Sonnenaufgang 1 klhr 13 Minuten, -Untergang 7 Ilhr 51 Minuten. Mondousgong 2 Uhr 3 Minuten, untergang 2 llbr 2 Minuten. Wetternachrichten vom 18. 19. Mai. Vom Pöhlberg: Glänzender Sonnennntcrgang, Honinelssorbung gelb, starker, rasch verschwinden der Tau. * Pilotausstieg in Dresden. Erdboden: Westnordwest 2, 7,00 Meter: Nordost 1, 1000 Meter: Ostnordost 11, 1500 Meter: Ostnord ost 11, 2000 Meter: Ost 11, 2.,00 Meter: Ost 9 und Dunst. ' Die Königsparade auf dem Exerzierplatz in Lindenthal. König Friedrich A u g u st trifft zur Parade am 23. nicht erst am Paradelag auf der Haltestelle Wahren ein, sondern wird schon in den späten Abendstunden des 22. Mai von Bad Elster in Leipzig ankommen. Er fährt in Begleitung des Prinzen Eitcl-Friedrich am 20. Mai gegen lll Uhr vormittag über den Hauptbahnhof, Aeußere Höllische Straße, Landsberger Strafte, Dorf Linden- Hal unmittcldur nach dem Paradeseide, wo er zu Pferde steigt. Prinzessin Johann Georg hat .hre Teilnahme an der Parade abgesagt. Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. Zu.' Feier des Geburtstages des Königs wird Montag, > en -ö. Mai 1914, vormittags 11 Uhr in der Aula oer Universität eine akademische Feier statt- sinden. wobei der derzeitige Prorektor der Universität, Geheimer Hofrat Professor Dr. Bruns, die Festrede halten wird. Die Studierenden sowie die akademischen Korporationen werden vom akademischen Senat ein geladen, durch zahlreiches Erscheinen und durch den schmuck der akademischen Fahnen zur Erhöhung des festlichen Ausdruckes der Belehrung für den König auch ihrerseits beizutragen. An diesem Tage fallen die Vorle ungen und Hebungen aus. * Jubiläum. Der Schubmachergeselic Herr Max Schuber tbetHerrnN. Trebs, Brüoerstraße 27, konnle am 15. Mai sein 25jähriges Eeiellcnjubiläum bei genanntem Meister feiern. Neben mancherlei Ehrungen seitens seines Pleisters und Bekannten überbrachte ihm der zweite Obermeister Herr Schaaf in Anerkennung seiner Treue ein Ehrengeschenk der Schuhmacherinnung. * Die Stadt Leipzig und der Bcriehrsvcrein. Der Leipziger Berkehrsoerein hat sich mit einer Ein gabe an den Rat gewendet, in der er ersucht, ihm liir das Iabr 1914 einen einmaligen Beitrag von 9000 <l zu gewähren, und auszerdem die lau t' c n d c I a h r e s u n t c r st ü tz u n g von 8600 . >t auf 12 000 tt zu erhöhen. Das Gesuch wird be gründet mir den besonderen Anforderungen, die die ..Bugra" an die Vcreinstätigkeit stellen wird, so in bezug auf die Auskunstsstelle, den Druck von Führern u. dgl. m. Es wird darauf hingewiesen, dasz im Haus Haltplan für 1914 nur 6000 .<( für den Druck von Führern veranschlagt seien wahrend im vergangenen Jahre 10 000 n ausacgeben wurden, ferner sei nichts für die Besoldung von Hilssangestellten vorgesehen, die rund 2560 . «t erforderte, auch lwsiirchtc man, dasz di« Eastwi r t e - Innunq , die wegen der „Iba" ..'135 zum Wohnungsnachweis beistcucrte, in diesem Jahre nichts beitragen werde usw. Bom Nate ist daraufhin beschlossen worden, den einmaligen Beitrag von 9000 .«zu gewähren, die lau sende Iabrcsunterstiitzung aber nicht von 8600 « aus 12 000 «, sondern nur aus 10 000 « zu erhöhen. Der Nat bemerkt hierzu, daß der Verein bereits ein Vermögen von rund 4200 . X angesammelt habe «obwohl die Stadt 1916 nur 5000 « außerordentlichen Beitrag gewährt«, konnte mit Ucbcrschufz gearbeitet werden, denn das Vermögen erfuhr ein« Zunahme von 1087 .tt), und es erscheine dem Nat nicht an gängig, wenn zur Ansammlung von Reserven allgc meine städtische Mittel di.'nen würden. Hinsichtlich des etwaigen Ausfalls des Beitrages der Gastwirte Innung sagt der Rat, dasz er den Pessimismus des gänzlichen Ausfalls nicht teile. Immerhin müsse mit einem starken Rückgang gerechnet werden. Der Nat bedauert, dasz di« betreffenden Interessentenkreise nicht im Wege einer besonderen Steuer zur Abgabe eines geringen Bruchteils ihrer groszen Vorteile herangezogen werden können, und so bleibe weiter nichts übrig, als die Unkosten auf die Gesamtheit zu übernehmen. Der Rat ersucht die Stadtverordneten um Beitritt zu seinen Beschlüssen. * Afrika - Erpedition eine» Leipziger». Die Asrika-Expcditlon des Herrn Harry Kut > chbach leines Sohnes unseres Mitarbeiters, des Balkan- ichriftsteller» A. Kutschbach. Die Red.), die, quer durch Tripolitanien und Fesan nach dem Tchad-See und von dort nach dem französischen und englischen Sudan gehen soll, ist am 4. Mai von Tripolis in das Innere aufgebrechen. * Truppenbesichtiaunqen durch den Kommandie renden General. Der Kommandierende General wird, wie wir in Ergänzung unserer Notiz in der Sonntagsnusgabe unseres Blattes mitteilcn, fol genden Besichtigungen usw. beiwohnen: Am Montag, 18. Mai, von vorm. 7.00 ab auf dem Exerzierplatz Lindental den Batteriebejichtigungen der ll. Ab teilung Feldartillerie-Regiments 77: am Dienstag, 19. Mai. von vorm. 9.W ab den kompan'ebesichtl- gunaen des III.Bataillons Infanterie-Regiments 139 tn Döbeln; am Mittwoch, 20 Mai, von vorm. 7.30 ab aus dem Exerzierplatz in Chemnitz den Kompanic- besichttgungen des lll. Bataillons Insanterie-Regi- menis 104. Begleiter sind: am 18. Mai Major im Generalstabe Host mann; am 19. und 20. Mai Oberstleutnant und Ehef des Genera! stabes Frot sch er und Major Hoffmann. * Der Tachsenoerein zu Berlin feierte am 16. Mai zusammen mit seinem Stiftungsfest den Geburtstag des Königs Friedrich August in den festlich geschmückten Sälen des Hotel Imperial. Auster dem Gesandten Freiherrn von Salza und Lichlenau, Generalleutnant Freiherr Leuckart von Weisdorff, Wirkt. Eeh. Nat von Koerner, Geheimrat von Sichart und Geheimrat Dr. Hallbauer, Major d'Eisa und vielen anderen waren die Landsleute in großer Zahl erschienen. Die Festrede hielt der Gemndte. Sie klang in ein Hoch ans den Kaiser und unseren König aus. Dem Professor der Musik, Martin Krause über reichte der Gesandte für seine Verdienste um den Sachsenverein und den Hilfsverein das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden. Im Konzert wirkten mit Frl. Lotte Treu, die durch ihre prächtige, aus geglichene Stimme ebenso wie Frl Käte Mühlen durch einen wunderbar geschulten Sopran hervor ragende Leistungen boten. Einen Sturm des Bei- falls entfesselten die Vorträge des kleinen Pianisten Claudio Arrai:, eines Schülers von Marlin Krause. Ein Ball hielt die Festteilnehmer bis in die frühen Morgenstunden zusammen. Versendung von Paketen während der Pfingst» zeit. Die Versendung mehrerer Pakete mit einer Pojtpakeiadresse ist für die Zeit vom 25. bis einschl. 30. Mai weder im inneren deutschen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland — ausgenommen Argen tinien — gestaltet. Nach Argentinien können auch in dieser Zeit mehrere, jedoch höchstens 3 Pakete mit einer Postpaketadresse versandt werden. " Zur Eautzjcher Sparkassenfrage. Hu unserem Bericht über die letzte Sitzung des Bezirksaus schusses in der Sonnabend-Abendnummer ist zu be merken, dast auch O c tz s ch und Markkleeberg dafür sind, dast ein einheitlicher Zinsfuß von 3'/, Proz. im ganzen Landbezirk erhoben werden möge. (Infolge Wegfalls des Wörtchens „nicht" war das Gegenteil herauszulesen.) 1'. Unter Mordverdacht verhaftet. Im Jahre 1969 wurde in Miesbach bei Braunsbergi. Ostpr ein Schachtmeister beraubt und ermor det. Als Täter kommen vier Personen in Frage, von denen eine, ein Pole, dieser Tage hier zuzog. Da die angegebene Personcnbeschreibung ausfallend uus ihn passt, er auch genau dieselben Personalien bis auf den Geburtsort führt, wurde er von der Kriminalabteilung sogleich in Haft genommen. Der Untersuchungsrichter in Braunsberg ersuchte telegraphisch um Zuführung des Festgenommenen an das Königliche Amtsgericht hier. I'. Zusammenstöße. In der Antonienstraste zu L.-Klcinzschocher stiesten am Sonnabend vormittag ein Strastenbahnwagen der Linie 3 und mit Heu be ladenes Fuhrwerk zusammen, wobei der Heuwagcn umgeworsen wurde. Personen kamen nicht zu Schaden. — Aus der Kreuzung der Frankfurter und Waldsrraste suhren um dieselbe Zeit ein Transport auto und ein Strastenbahnivagen der Linie 4 an einander. Der Kraftwagen wurde leicht beschädigt. * Ueder Lie Famli.ntragödie, die sich, wie wir mehrfach meldeten, am Sonnabend in Schleußig absnielke, teilt der amtliche Polizeibericht folgendes mit: Im Hause L.-2chleust g, Könneritzstraste 63, feuerte om Sonnabendnachmitlag der Handlungs gehilfe Mühlhausen auf seine Ehefrau zwei Schüsse ab und erschost sich dann selbst. Die Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo sie gestern morgen gestorben ist. Mühlhausen soll ichon seit längerer Zeit mit seiner Ehefrau in Un frieden gelebt hal>en. Er hat diese wiederholt mit Erschienen bedroht, weshalb ihm «chon zweimal ein Revolver behördlich weggenommen und eingezogen wurde. Am Sonnabend kam er, wie immer, um 1 Uhr mittags nach Hause. Als er sich gegen 3 Uhr mit seiner Frau allein in der Wohnung befand, trat er plötzlich, ohne dast es zu einer Auseinandersetzung oder irgend welchen Worten gekommen war, vor diese hin und schost'ans einer Browning-Pistole zwei mal aus sie. Die Frau, die einmal ind ie linke Seite, das ander« Mal in die rechte Hüfte getroffen wor den war, flüchtete sofort zu ihrer Nachbarin, bei der sic Ausnahme sand. Der Mann hatte sich während dem auf ein Bett gelegt und hier einen Schuf; in den Unterleib bcigebracht, an dessen Folgen er bald darauf starb. Ein hinzugerusener Arzt ordnete die Uebersührung der Frau ins Krankenhaus an, wo sie gestern früh ihren Verletzungen erlegen ist. Die Leiche des Mannes kam vorläufig nach der Anatomie. In einem bei ihm gefundenen Briefe gibt er an, dast er aus dem Leben scheiden wolle, nachdem er seine Ehc'rau beseitigt haben würde. I Selbstmord durch Erhängen beding am Sonn abend eine im Osten wohnhafte Hrau. Schwere Krankheit hatte sie zu diesem Schritte getrieben. 0. Feuerbericht. Ein Essenbrand im Hauptwcin- restaurant der ..Bugra" erforderte gestern abend das Eingreifen der Feuerwehr, die in kurzer Zeit jede weitere Gefahr oeseitigt hatte. !'. In der Nähe des Pfahlbaurestaurant fiel gestern Abend beim Gondeln ein 19 jähriger Schnei der infolge eines Krampfanfalls ins Wasser. Ein in einen, anderen Boote vorüberfahrender Mann er fasste den im Wasser Treibenden von seinem Fahr zeug aus und hielt ihn so lange über Wasser, bis er mit Hilfe anderer Leute ans Land gebracht werden konnle. Der Mann wurde dann mit den. Kranken wogen der Rettungsgesellschaft nach seiner Wohnung gebracht. * Unfälle. Am Sonnabend vormittag stürzte auf dem Neubau der Oberrealschule ein in Probstheida wobnhaiter Klempnergchilfe bei», Wegschaffen einer Leiter aus einer Höhe von 3 m herunter. Er schlug hierbei auf Balken, die auf dem Erdboden lagen, auf und zog sich dadurch einige Nippenbrüche zu. Der Mann wurde sogleich mit dem Rettungswagen nach dem krankenhauic gebracht. — Beim Radfahren ver „»glückte am Sonnabend abend ein 13fähriger Schüler in der Lökrstraste. Er stürzte von seinem Rade so unglücklich, dast er den linken Unterschenkel bracti. Man brachte ihn mit dem Krankenwagen des Samaritervereins i>is Krankenhaus. —Auf dem Nonncnwege fiel am Sonnabend nachiniitag der Beifahrer eines zweispännigen Flaschcngeichirrs beim Aufspringen während der Fahrt unter den Wagen und wurde überfahren. Er erlitt jo schwere Ver letzungen, daß er mit dem Krankenwagen ins * Böhlitz-Ehrenberg, 18. Mai. Der hiesigen Schutzmannichast ist es gelungen, den Baumfrevler, der am vergangenen Donnerstag 19 Linden am Bahnhossfustwege durch Besthiebe arg beschädigt hatte, zu ermitteln. Es ist ein elfjähriger 2 chuliunge von hier. Er hat die Tat sofort ein- gesranden und angegeben, die Beschädigungen mit einem Küchenhackmesser ausgesührt zu haben. Das Werkzeug wurde beschlagnahmt. * Thekla, 18. Mai. Gemeindeoorstand Diene rt) a l d wurde die Befugnis zur Zwangsvollstreckung vom Ministerium verliehen und Schutzmann Neitzig als VoUslreckungsdeamter verpflichtet. * Plaustig, 18. Mai. Der Männergesangverein „Harmonie" wurde, nachdem Musikdirektor Wohl- gemuth die Probe persönlich abgenommen hatte, in Siärke von 28 Mann in den Leipziger Eau- sängerbund ausgenommen. Die notwendigen neuen Liederbücher wurden von drei Sangesbrüdern in hochherziger Weise gestiftet. Krankenhaus geschafft werden musste. — An der Ecke der Merseburger und Demmeringstraste fuhr gestern nachmittag eine Radfahrerin, die kurz lmks um die Ecke bog, an einen ihr entgegen kommenden Strastenbahnwagen an. Sie wurde von diesem zur Seite geschleudert unb stürzte so heftig hin, dast sie besinnungslos liegen blieb? Rian schaffte sie zunächst nach der 4. Sanitatswache und von dort später ins Krankenhaus. — Eine ältere Frau uus Zeulenroda, die hier besuchsweise weilt, wurde gestern mittag beim Absteigen von einem Strastenbahnwagen an der Ecke der Reitzen hainer und Mühlstraste in L.-Thonberg von einem vorüberfahreuden Radfahrer umgerissen. Sie wurde von ihrem Sohne in die nahegelegene Wohnung ihrer Tochter gebracht, wo sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste. Der Name des Radfahrers, der den Unfall verscyuldet haben soll, ist ermirtelr worden. SScvsiscve Nachrichten !> x. Waltersdorf bei Schlettau. t7. Mai. Ee- meindevorsland Kart Herrma n n beging am gestrigen Tage sein 25jähriges Dienstjnbiläum. i. Oberlungwitz l>. Hohcnstein-E., 17. Mai. Im Alter von 87 Jahren starb hier der letzte Veteran aus dem Jahre 1848, Privatmann Zoh. Traugott Seifert. Ter Verstorbene hatte die Slrasteniämpfe in Dresden als Soldat milgemacht. * Neustadt, 17. Mai. Ein groster Sacharin schmuggel wurde gestern nachmittag an der nahen böhmischen Grenze von österreichischen Finanz beamten entdeckt. Zwei Holläi^der, die von Neukirch aus über Steinigtwolmsdorf die Greife passierten, hatten, ohne die Zollstraste zu benutzen, 80 Pfund Sacharin über die Grenze gebracht. Der Schmuggel war indes verraten worden, und Lie österreichischen Beamten setzten nun den Schmugglern in Automo bilen nach. In Hielgersdorf, hart an der sächsischen Grenz«, konnten die Holländer eingeholt und ver haftet werden. Sie wurden an das Bezirksgericht Schluckenau eingeliefert. Es wird vermutet, dast sich weitere Schmuggler holländischer Nationalität hier in der Nähe der Grenze aufhalten, so dast diese unter scharfe Beobachtung gestellt worden ist. becüt unü örricdk. königliches Lanögericht. Leipzig, 18. Akai. ; Die Leipziger Chemisch-technischen Werke. (Fort setzung.) Der Bankvorstand P r i e m aus Riesa war auch an dem Unternehmen als Gesellschafter beteiligt, das er für eine bedeutungsvolle Sache gehalten hat. Er hat gehofft, dast ein guter Gewinn dabei heraus gewirtschaftet werden könne, ist sich aber auch nicht darüber im Zweifel gewesen, dast man bei einer Patentverwertungsgesellschaft stets mit einem Risiko rechnen müsse. Der Kapitän Collardon aber ist mit der gröstten Bestimmtheit auf ausgetreten, ein Fehlschlag war nach seiner Dar stellung einfach ausgeschlossen Der Zeuge Priem war Bevollmächtigter der Oschatz-Niesa-Chemnitzer Gruppe der Gesellschafter und hat als solcher an den Sitzungen des Aussichtsrates teilgenommen Dast Dr. Favreau und Dr. Iänichen die Maschinen für 30000 ./L als Einlage in die Gesellschaft eingebracht habe», habe zu Streitigkeiten in den Sitzungen Anlast gegeben. Der Auisichtsrat habe aber mindestens diese Bewertung der Maschinen mit lUIOOO ./L genehmigt Der Zeuge Priem hat von vornherein aus dem Stand punkte gestanden, dast aufdieseMaschinenangelegenheit viel zu viel Wert gelegt wurde in Anbetracht der glänzenden Aussichten der Gesellschaft. Es habe geradezu eine Begeisterung für das Unternehmen ge herrscht. Die Einbringung der Maschinen anstatt einer Bareinlage kann der Zeuge nicht für bemängelns wert halten, so etwas komme doch häufig vor. Der Zeuge Priem tritt der Ausfassung des Staatsanwalts entgegen, dast die Gesellichajter damals unter dem faszinierenden Einflüsse des Dr. F. gestanden hätten, die faszinierende Persönlichkeit sei vielmehr der Kapitän Collardon gewesen, der auch Muster vorgelegt habe, die geradezu bestechend gewesen seien. Priem hat seinerzeit gehört, dast dieMaschinen einen Anschaffungs wert von über 22 000 ./z gehabt baben. Am 24. April 1909 ist eine austerordenttiche Generalversammlung abgehalten worden, in der diese Maschinenangelegen- heit erledigt worden ist Bei oen Aussichtsrats sitzungen der Lichtwerke in Berlin, an denen Dr. F.. der Zeuge Priem und Wiedenbrück teilnahmen, hat inan sich auch über die Leipziger Chemisch-technischen Werke unterhalten; man war der Ansicht, dast das Unternehmen sehr aussichtsreich sei, aber es scr auch ein schweres Problem. Wiedenbrück gewann Interesse für die Sache und er erkundigte sich, ob er sich denn da nicht auch beteiligen könne. Dem Zeugen Priem ist es nicht übermästig genehm gewesen, da>; Wiedenbrück an dem Unternehmen beteiligt wurde und in den Auisichtsrat kam. Er Hütte es lieber gesehen, wenn die Chemnitzer Gruppe mehr herangezogen worden wäre, da von dieser Seite mehr Unterstützung zu erhoffen gewesen sei und man dann den Herrn Wiedenbrück nich* * nötig gehabt habe Der Zeuge meint, dast die Streitereien um die Maichinen der gan.cn Sache sehr abträglich gewesen sei; wenn man dadurch nicht so lange auf- gehalten worden wäre, dann würoe man auch früher hinter die Machenschaften des Kapitäns Collardon gekommen sein und viel Geld gespart haben. Der Zeuge hält die Annahme der Staatsanwaltschaft, dast Dr. F. mit Wiedenbrück die Unterbeteiligung desselben aus dem Grunde arrangiert habe, um ihn von einer Aussprache mit anderen Gesellschaftern abzuhalten, für ausgeschlossen. Unter dem 18. August 1909 schreibt der Gesellschafter E n ck e an den Zeugen, dast der Betrieb in vierzehn Tagen definitiv ausgenommen werde, Dr. F. sei von den Arbeiten des Kapitän Collardon ganz entzückt. Unter dem 2. September teilt Priem dem Dr F. meinem Briefe mit, dast er in Leipzig gewesen sei und den Betrieb wieder ein mal besichtigt habe, er halte die Sache an sich nicht für schlecht, aber er sehe mit Bedenken dem lortge- setzten Hinausziehen de- Kapitäns Collardon zu. erme Aussprache darüber sei unbedingt notwendig. (Fortsetzung folgt.) * Prozess Klinger-Urban. Zu dem von uns In der Sonnlugsausgabe gebrachten Bericht über die Berufungsoerhandlung vor der fünften Strafkammer des Landgerichts, in der es zu einem Vergleich der Parteien .'gm, ersucht uns Herr Porträtmaler Urban, den solgenden Wortlaut des Vergleichs zu veröffentlichen: „Der Privattläger Geheimer Hosrat Klinger er- klält: „Er könne und wolle nicht behaupten, dast der Angeklagte Kunstmaler Eugen Urban ein anonymes Rundschreil en verkastl oder verbretlet oder an einem solchen teiigenommen habe, und er nnnmt diese Be hauptung, loweit sie von ihm ausgestellt worden ist, unter dem Ausdruck des Bedauerns zurück." Der Angeklagte Urban erklärt: „Soweit indem Schriftsatz vom 24 Mai 1912 ehrenrührige Vorwürfe gegen Herrn Gebeimrat Klinger enthalten sind, sind diese nie von mir beabsichtigt worden und werden auch nicht aufrecht erhalten. Soweit in den Schriftsatz Beleidigungen hineingekommen sind, bedauere ich deren Hineintommen.' — Beide Parteien erklären sich damit einverstanden, datz von dem Vergleiche Dritten durch Veröffentlichung Mitteilung gemacht werden lann. Der Privattläger nimmt die Pnvat- -ttage, der Angeklagte die Widerklage zurück. Der Angeklagte lrügr seine austergerichtlichen Kosten erster Instanz, der Prinatklager alle übrigen gerichtlichen und tmstergenchtlichen Kosten. — Der Privattläger behält sich den Widerruf innerhalb zweier Wochen vor." NacMiMen vsm Cage. * Die Ncise des „Vaterland". Nach einem dem Pariser „New Porker Herold" von Bord des „Vaterland" zp.Hegangencn Funkspruch befand sich das Schiff am Sonnabend abend 9 Uhr in 39 Erad 10 Min. nökdl. Breite und 17 Grad wcstl. Länge. Der Berichterstatter meldet, das Schiff sei ein Wun der an Beständigkeit. Der amerikanische Senator Aldrick habe ihm gesagt, er habe geglaubt, dost der „Imperator" den höchsten Luxus und Komfort be deute, aber der Dampfer „Vaterland" übertreffe ihn noch. * Den Bruder in der Trunkenheit erstochen. Zwischen den beiden Brüdern Franz und Alex Caspar kam cs, wie wir bereits meldeten, am Sonntag abend zu einem ernsten Zwist. Dieser artete in einen lauten Streit aus, der von den Nach barn gehört wurde. Plötzlich ertönten aus dem Küchenfenster gellende Hilferufe, und wenige Augen blicks später rief der ältere Bruder aus dem Fenster in den Hof hinab: „Hilfe, mein Bruder stirbt!" Sofort eilten Leute in die Wohnung und sanden hier den Franz Caspar in seinem Blute schwimmend mit einer Stichwunde im Herzen auf. Er säst auf einem Stuhl, den Kopf an das Fenster brett gelehnt. Der herorigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen, da'der Stich, der von einem Taschenmesser herrührte, das Herz durchbohrt hatte. Bei der Vernehmung leugnete Alex Caspar, den Mord an seinem Bruder begangen zu haben. Er gibt an, sein Bruder habe sich wahrscheinlich in der Trunkenheit selbst erstochen. Wie di« Polizei jedoch sestgestellt hat, steht es außer Frage, daß er seinen Bruder erstochen hat. * Tödlicher Unfall auf einem Berliner Unter- grunobahnhof. Auf dem Untergrundbahnhof Kloster straße stürzte am Sonntag nachmittag ein unbe kannter, etwa 25 Jahre alter Mann infolge eines Ohnmachtsa nfalles vom Bordrand auf die Schienen hinunter» gerade als ein Zug einlief. Obwohl der Zugführer die Notbremse in Bewegung setzte, konnte der Zug nicht mehr rechtzeitig zum Halten gebracht werden. Der Mann wurde über fahren und war auf der Stelle tot. * Mord an einer 77 Jahre alten Witwe. In Berlin wurde die 77 Jahre alte Witwe Julie Mahler in ihrem Zimmer am Bettpfosten er hängt tot ausgefunden. Es liegt vermmttch Mord vor. Der Verdacht der Täterschaft lenkt sich auf einen Bettler, der von der Witwe abgewiesen worden war. Für die Ergreifung des Mörders hat die Polizei 1000 Belohnung ausgesetzt. — Ueber das Ver brechen wird weiter gemeldet: Die 1837 in Rußland geborene Mahler hatte in der Weberstraße 15 seit sieben Jahren ein Zimmer inne. Seit Freitag mittag war die Greisin, die sich fast immer auf ihrem Zimmer aufhielt, nicht mehr zu sehen gewesen. Am Sonntag nahm eine Nachbarin einen penetranten Geruch aus dem Zimmer wahr, und sie benachrich tigte den verheirateten Sohn ku:r Mahler und die Polizei, die das Zimmer gewaltsam öffnete. In dem engen, einfenstrigen Raume herrschte ein wüstes Durcheinander. Die Schränke waren erbrochen wor den. Die in ihnen enthaltenen Kleider und die Wäsche hatte der Täter herausgerissen und auf das Bett geworfen. Von ser Greisin war zunächst nichts zu sehen. Erst als man Wäsche und Kleider vom Bett herunternahm, sand man die Leiche der alten Frau am Bettpfosten hängend. Diese Tatsache allein schloß die anfangs bestandene Möglichkeit eines Selbstmordes aus. Die Leiche hing mit dem Rücken zur Erde gewandt und war mit einer Schleife am Bettpfosten befestigt. Ain Halse der Toten wurden Würgcmale sestgestellt, die auf einen heftigen Kampf schließen lassen. Vermutlich lmt sich ein von der wehrlosen Greisin überraschter Einbrecher auf sie ge stürzt und sie so lange gewürgt, bis sie in seinen Händen starb. Dann schleifte er sie in ihre Stube und knüpfte die Leiche, um einen Selbstmord vor zutäuschen, an den Bettpfosten. Hierauf durchstöberte er die Schränke, riß die Kleidungs- und Wäschestücke heraus und bemächtigte sich des baren Geldes, das er in den Schubladen verborgen fand. * Der Mörder des Konsuls Batt. Wie aus Tunis gemeldet wird, ist nunmehr die Identität des Mörders des norwegischen Konsuls Batt festgestellt worden. Es ist dies ein ehemaliger Pariser Briefträger, namens Durand, der vor einigen Monaten 10 000 Fr. entwedet und sich ge flüchtet hatte. * Den eigenen Vater erschossen. Ueber diese schreckliche Tat werden folgende Einzelheiten ge meldet: Die Frau und die beiden Kinder des er- stossenen Bostel hatten sich am Sonntagmittag aus Furcht vor ihm in der Küche eingeschloffen Der unmenschliche Vater schlug die Türfüllung ein, fiel über seine Angehörigen ber unb zertrümmerte mit einem Hammer das ganze Küchengeschirr. Die Tochter eilte zum Polizeirevier und bat um Hilfe. Als die Beamten erschienen war aber der Wüterich wieder fort gegangen. Gegen 2 Uhr kehrte er abermals völlig be trunken heim Er begab sich in seineStube und verhielt sich zunächst ruhig. Plötzlich ging er in die Küche und begann mit einem dicken Spazicrstock auf Frau und Sohn einzuschlagen. Um sich des Wüterichs zu er wehren und die bedrängte Mutter zu schützen, zog der Sohn einen Revolver und schoß auf den Vater dreimal. Zwei Kugeln trafen ihn in die Brust und die dritte in den Unterleib. Er brach bewußtlos zusammen und verstarb auf der Stelle. * Drei Arbeiter getötet. In einem Stein bruchzu Taraoe bei Lyon sind durch einen herab stürzenden Felsblock drei Arbeiter gelötet und zwei schwer verletzt worden. * streittnst. Unter den Arbeitern der Glasfabrik in AIdi herrscht eine starke Gärung, weil ein Arbeiter entlasten wurde, der sich vor Ablauf der vorschriftsmäßigen achtstündigen Arbeitszeit aus der Fabrik entfernt hatte.
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