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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.05.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140508012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914050801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914050801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-08
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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14. »erlichen in den Berlin siattona- :neue- oden be- lossen thringen dortige laubnis- wird zu e Maß- stünden. »enn die n Ruhe aller- lresonn. »er So rte Re in der werden i Bcr - Stciats- cof. Dr. a. D. rr Kor- hi-dcne l Mit- Haden, ung ist aedung rfamm- n deil », die rd das a, der )r. Bell Forbc- i Ver- tellren, en Bc- MlfUNst l Luft- : rlin bürg Zajsier- er rus- seincr iß das lungs» en in silt-ui; »ilchen Vcr- > des 8 ras traten n in l der n'H' m e n lanen daß tciats chädi Dieje östcr- des »rdcu. »nit ccsscn ge- sich s ü r kats- nhcit aucr "gs- Zoit- rcits und »rein lchrn über ,un- :östc Lis- ist viel iogt, mer äste ge rcn hte. om- des uft. rcn nss- oiel die rm- fall als rcn cht, der »ch ind er- or eg te »or en rch >de en it- en eit in 12 'f sie ch /reusy. 8. Msi 1914. erklärt werden soll. Sic fordern vollkommene Durch führung eines halbmonatlichen Ruhetages und Fortfall der Uebcrstunden. * Die französische« Flottenmanöver. Aus Paris wird gemeldet: „France mrlitaire" berichtet, da» den bevorstehenden Manöver« der französischen Mittelmeerflotte zwei Themen zugrunde liegen: Das eine bestehe darin, eine seindlichc Flotte, welche Marseille, Toulon und P h i l l p p e v i l l e bedrohe, zu zerstören, das andere bestehe in der Auf gabe, eine Bereinigung der italienischen und österreichischen Flotte zu verhindern, um eine dieser Flotten mit überlegenen Kräften angrcifcn und vernichten zu können. Spanien. * Der Streit der Seeleute. Aus Madrid wird gemeldet. Infolge des Streiks sind 115 spanische schiffe in spanischen und ausländischen Häfen außer Betrieb gcjctzt worden. Die afrikanischen Postdampfer wurden durch die Ausständigen nicht in den Streik cinbezogen. In Bilbao herrscht völlige Arbeitsruhc. Ausständige und Reeder beharren auf ihrem Standpunkt. Die Negierung hat ihre Vermittlung angeboten, aber die Reeder haben das Angebot zuriickgewieien. Das seemännische Per sonal aller spanischen Häfen, auch der Compagnie Transatlantigue Ejpagnole erklärte telegraphisch seine Teilnahme am Streik. — Aus El Ferrol wird gemeldet: Infolge des allgemeinen Streiks der Seeleute sind mehrere init Kohlen für das Arsenal der Kriegsmarine beladene Danipfer nicht imstande, ihre Ladung zu löschen, da die D o ri ll r bei ter sich dem Streik angeschlossen haben. Schweden. * Streik aus der Ausstellung in Malmö. Das gesamte Wachtpcrsonal auf der Baltischen Aus stellung hat in der Mittwoch nacht die Arbeit nieder gelegt. Alle anderen Arbeiter, die auf der Aus stellung beschäftigt sind, werden beraten, inwieweit sic mit den Ausständigen gemeinsame Sache machen wollen. Der Wachtdienst liegt in den Händen einer Gesellschaft, die mit der Deutschen Nachtwach - und Schlicßqcsellschaft in Verbindung steht und jedenfalls von Berlin aus kontrolliert wird, das Personal besteht jedoch aus Schweden. Die Angestellten verlangen Erhöhung des Monats lohns von 100 auf 140 Kronen und Herabsetzung ' der Dienstzeit von 12 aus 8 Stunden. Die Ge sellschaft bot 118 Kronen bei zehnstündiger Arbeits- zeit, doch lehnten die Angestellten dies Entgegen kommen ab. * Für die Flottenrüstungen. Das Flottenkomitee hat der Firma Armstrong die erste Nate für den Dreadnought „Fatih" im Betrage von 290 480 Pfund ausbezahlt. China. * Zm Namen des Kaisers. Präsident Juan- schikai sandte dem Ausjchusse, den er mit der Aus arbeitung einer neuen Verfassung betraut hat, .'in Schreiben, worin es heisst: „Die Republik ist nicht ein Werk des Volkes, sondern eines Kaisers, der sie durch eine Verfügung vom 25. Tage des 12. Monats des dritten Jahres ins Leben gerufen hat. Obgleich der Süden damals in voller Rebellion stand, wies doch nichts auf die Möglichkeit hin, dass die . laiserUchen Truppen geschlagen werden könnten. Nichls hatte sich ereignet, was den Kaiser zur Ab dankung zwingen konnte. Nur um China vor dem schrecken einer Revolution zu bewahren, beauftragte mich der K a i s e r, seinen Willen auszuführcn. Mir legte er die Arbeit auf, ein Abtommen mit dem Süden zu treffen und eine Republik zu bilden, doch behielt er sich den Titel Kaiser, seine Residenz unü seine Einkünfte vor und bestand auf der Heiliphaltung der kaiser- lichen Grüber und Wahrung der feststehenden Rechte der Prinzen." Dies Schreibeil sowie der Vertrag mit den Süd chinesen wurde der neuen Verfassung ein verleibt, was ein eigentümliches Licht auf die Diktatur Iuanichitais wirft, der damit offenbar kundtur. dag er sich als Vollstrecker des kaiserlichen Willens und treuer Diener des Kaisers fühlt. In diesem Zusammenhänge ist auch bemerkenswert, das-, Hsusitjchang, ein alter Freund Iuanschikais aus den Mandschutagen und^eheinaliger Grosivorinund des jungen Kaisers, zum Staatssekretär er nannt wurde. preußisches Mbgeor-netenhaus. (Fortsetzung Les Sitzungsberichts aus der gestrigen Abendnummcr.) Abg. Hirsch (Soz.): Die gesetzliche Regelung des Schullustcnausgleichs ist notwendig. Wir werde»: in erster Linie dem fortschrittlichen Antrag und dann auch dem Kommissionsantrag zustimmen. Abg. Schmitt-Düsseldorf (Ztr.): Die Mittel schulen sollten gruirvsätzbich konfessionell ge staltet werden. Wir sind gegen die Koedukation, weil ' die Oieineindeerziehung eine Rücksichtnahme auf die Eigenart der Geschlechter unmöglich macht. Die Ab- gongsprüfung der Mittelschulen sollte mit der Prü fungsordnung für das Einjährig - Frciwilligen- Examcn in Einklang gebracht werden. Darauf wird der Antrag Aronsohn ab gelehnt und der Antrag der Budgetkommission einstimmig angenommen. Ein Antrag Krause-Waldenburg (Freikons.), betr. Ergänzungszuschiisse an die Schulverbände, wird der Budgetkommission überwiesen. Bei der Besprechung über die Lehrerbildung begründet Abg. von Campe (Natl.) einen Antrag, betr. Z u - lassung derVolksschullchrer zu akade mischen Studien zwecks Eröffnung der höheren Laufbahn; ferner betreffend eine organische Verbin dung zwischen den Volksschulen und anderen Schul arten. Natürlich solle nicht jeder Lehrer auf die Hoch schule geschickt werden. Wir verlangen das akade mische Studium für höhere Stellen im Elementar- unterrichtswescn für Kreisschulinspektoren, Schulräte usw. Die Lehrer weisen vielfach hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf. So hat die Lehrerschaft der Stadt Leipzig ein Institut für experimentelle Psychologie geschaffen, das größte, was wir auf diesem Ge biete haben. Line Reihe llnioersitätsprofessoren Haden erklärt, daß die Elemcntarlehrer sehr wohl zum llniversitätsstudium zugelassen werden können. Das Seminar als Fachschule mutz so ausgebaut wer den, daß es den Uebergang zum Universitätsstudium ermöglicht. Abg. Otto-Charlottcnburg (Fr. Vpt.) begründet einen Antrag, den Volksschuliehrcrn den Zutritt zum akademischen Studium in ähnlicher Weise zu ge- statten, wie andere Bundesstaaten. Mit den, Uni- versttätsstudium der Lehrer wurden in Bayern, Württemberg. Sachsen, Hegen» Oldenburg und Leipziger Tageblatt. Nr. 2Zl. Morgen-Nusgsbe. Selle 3. Anhalt außerordentlich günstige Erfahrungen gemacht. Wir wünschen den Ausbau der Seminare zu lsiiheren Lehranstalten. Wir befürworten den Vorschlag der Nationalliberalcn auf organische Verbindung der Volksschule mit den höheren Lehr anstalten. Abg. Hiß (Ztr ): Wir beantragen, daß die Lehrer zu den akademischen Kursen zugelassen wer. den sollen, wenn sie die erste und zweite Lehrerprüfung mit „Gut" bestanden oder wenn sie die Mittelschullehrerprüfung be standen haben. Falls sich Herausstellen sollte, daß die akademischen Kurse nicht genügen, sind wir be- reit, weitere Schritte für die Lehrerbildung zu unternehmen. Abg. Jderhosf (Freikons.) begründet einen Antrag, die akademischen Kurse für die Volksschul- lchrcr so auszubauen, daß dl« Lehrer für die Besetzung der Stellen von Kreisschulinfpektoren, Ober lehrern, Prorektoren und Seminardirektoren befähigt werden. Kultusminister von Trott zu Solz: Wir haben be reits seit vier Iahr.n akademische Kurse kür Volksjchulleyrcr in Berlin, Münster und Posen ein gerichtet, die sich gut bewährt haben. Die Pro fessorei, urteilen, daß die Teilnehmer an den Kursen gelernt haben, wissenschaftlich zu arbeiten. Man tut gut, wenn inan an den bestehenden Kursen festhält und nicht weitere Einrichtungen verlangt, die nur schädlich wirken können. Bei der Besetzung von höheren Stellen im Schulfach wird man natür lich auf die Kursistn, zuriickgreifen. Es soll aber nicht ein Monopol für diese Kurse geschaffen werden. Kegen den Antrag Iderhoff mit dem Zusatzantrag Heß ist nichts einzuwenden. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Eickhoff (Wirtsch. Vgg.), Heins (Wirtsch. Vgg.) und Lampe (Natl.) wird die Wciterberatung auf Freitag 11 Uhr vertagt. Schluß ^6 Uhr. QsestkiÄitrn vom rage. * Von herabstürzenden Fässern schwer verletzt. An, Mittwochmorgen fuhr in Berlin der Kutscher Ferdinand Schulze mit einem mit Fässern be ladenen Rollwagen die Waldstraße entlang. Ob wohl die Fäßer durch Ketten gesichert waren, fielen aus noch nicht ermittelter Ursache zwei der Fässer vom Wagen und trafen den 11jährigen Sohn Fritz des Arbeiters Franz Sunderhaus so un glücklich, daß er einen Bruch des rechten Unter schenkels erlitt. Er fand im Krankenhause Moabit Aufnahme. * Selbstmord eines Fünfzehnjährigen. Ain Mitt woch nachmittag stürzte sich in Berlin der 15 Jahre alte Hausdiener Erich Moeser aus dem Küchenfenster der neben der väterlichen Behausung belegenen Woh nung des Buchbinders August Drost in den Hof hinab und blieb hier regungslos liegen. Ein von der Rettungswache herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod. feststellen. Der be dauernswerte Junge war Epileptiker und erst vor einigen Wochen aus der Anstalt W entlassen worden. Er hatte aus Gran, über sein Leiden bereits wiederholt Selbstmordgedanken geäußert und jetzt, da er keine Hoffnung auf Besserung seines Zustandes mehr hegte, de», letzien Schritt getan. Die Leiche übergab man dem Schauhause. " Kamps eines Parkwächters mit FUederdieben. Aus Berlin wird gemeldet: Ain Mittwoch abend gegen ^-10 Uhr bemerkte der Parkwächter Theophil Gdanitz beim Patroullieren durch die Anlagen des Friedrichshains in der Nähe des Kranken hauses eine Anzahl junger Burschen, die sich bei seinen. Erscheinen zerstreuten Als er aus einem großen Fliedergebüsch das Knacken von Zweigen vernahm und auf bas Gebüsch zuschritt, wurde er plötzlich von drei der Burschen angegriffen. Einer schlug ihm mit einem Stück Holz über den linken Arm, während die beiden anderen ihn von rechts packten uno ihm den Umhang herunterrissen. Der Partwächter riß sich los, zog einen Revolver und feuerte auf die Flüchtenden einen Schreckschuß ab. Einer der Burschen scheint getroffen zu sein, da er Wehlaute ausstietz. Eine Festnahme konnte bisher nicht erfolgen. * Ein schreckliches Familiendrama. In einem Hause der Sächsischen Straße in Wilmersdorf wohnte der 55jährige Ingenieur Wilhelin Groß, gölten Haus mit seiner 20 Jahre alte», Tochter und seinem 13jährigen Sohne. Seine Ehefrau war vor etwa einem halben Jahre gestorben. Den Tod seiner Ehefrau hatte sich Erotzgortcnhaus so zu Herzen genommen, daß er gemütskrank zu werden befürchtete. Er beschloß deshalb im Einver ständnis mit seinen Kindern, mit ihnen zusammen aus dem Leben zu scheiden. Vorgestern abend ver. giftete sich die Tochtc r, gestern abend der Sohn und tn der vergangenen Nacht Großgortenhaus mit Zyankali. Letzte Depeschen und Fernsprechmetdnngen. Lan-tagsnachrichten. (Eigener Drahtbericht.) Dresden. 7. Mai. Die F i na nzd e p u t a tion der Zweiten Kammer beantragt durch den Abg. Anders (Natl.), den mit Dekret 38 oovgclegten, zwischen dem Staatsfiskus und der Stavtgemsinde Leipzig über den Erwerb des Polizeigründstückes an der Wächterstraße in Leipzig abgeschlossenen Vertrag zu genehmigen. Die vierte Deputation der Ersten Kammer beantragt durch Graf v. Könneritz in Ueber- einitimmung mit der Zweiten Kammer zu be schließen, die Petition des Vorstandes des Verban des Sächsischer Feuerbestattungsvereine um Beseitigung von Mißständen bei der Feuerbestattung der Regierung zur Erwägung zu überweisen, soweit sie dahin geht, einheitliche Be stimmungen für die bezirk-ärztlichen Gebühren zu treffen, und diese je nach der Vermögenslage des Verstorbenen und nach dem Umfang der Mühewal tungen auf 5 bis 15 .ti festzusetzen, bei Mittellosig keit diese Gebühren entweder ganz zu erlagen oder zu stunden. Soweit die Petition aber dahin geht, die dreitägige Frist zwischen Tod und Feuer- bestattung in Wegfall zu dringen, auf sich be ruhen zu lassen. Die zweite Deputation der Ersten Kammer beantragt durch den Geheimen Kommerzienrat Waentig, die bei Titel 1 des außerordentlichen Etats geforderten 150 000 . it zur Gewährung eines Dar Ich ns an die Thcatergejellichaft in Bad Elster nach der Vorlage zu bewilli gen. Die Zweite Kammer hatte bekanntlich diese Forderung «chgelshnt. Die Finanzdeputation 8 der Zweiten Kammer beantragt durch de», Abg. Rcntsch lKons.), die Petitton um die E r w e i t e r u n g de r Nord ostbahn der Regierung zur E r w ä g u n g zu über weisen. Nach den Erklärungen der Regierung in der Deputation ist für die nächste Finanzperiode einer Vorlage über den Bau der Teilstrecke Prieste- witz-^RadeberH und event. der Anforderung einer zweiten Rate für die Strecke Radeberg—Kamenz ent gegenzusehen. Segen die verleihuna von Auszeichnungen an Künstler. (Eigener Drahtbericht unsere» b-Mit- a r b c i t e r s.) Dresden, 7. Mai. Die akademtschenLehrer an der Kunstakademie haben eine Eingabe an den Rat und das Ministerium des Innern ge richtet, worin sie darum ersuchen, daß künftig keine Titel- oder Ordensverleihungen an Künstler mehr erfolgen, um der jetzt eingerissenen Ordenssucht entgegcnzuwirken. Dieser Schritt ist ver anlaßt worden durch die Verleihung des Geheim rattitels an Prof. Bestelmcyer anläßlich seiner Berufung nach Hannover. Die Verleihung hat bekanntlich große EntrUstung und Zwistig- k e i t e n in der Künstlerscl-aft hcrvorgerufen. Weiter wird in der Eingabe um Aeuderung der Organisation ersucht. Der kaiserliche Besuch in Karlsruhe. Karlsruhe, 7. Mai. Das Großhcrzoaspaar wohnte am Abend mit seinem kaiserlichen Besuch in der Hofopcr einer Vorstellung von Richard Wagners „Fliegendem Holländer" bei. Ermordung eine« Weißen in Deutsch-Südwestasrika. Berlin, 7. Mai. Aus Dcutsch-Südwest- afrika meldet der Gouverneur auf Grund einer Mitteilung der A m bo Mission , daß ein Weißer, der von Tsuineb ohne behördliche Erlaubnis Ambo land betrat, in Ondonga von Ukuan- jama-Leuten ermordet worden ist. Der Name und die Nationalität des Ermordeten ist nicht be kannt. Der Ondonga-Häuptling hat die Mörder vor läufig fest genommen und hält sie zur Ausliefe rung an das Bezirksamt Outjo bereit. Wegen Beleidigung verurteilt. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 7. Mai. Der Redakteur des Blattes „Das Freie Volk", Dr. Heinrich Laser, und der Schriftsteller Ossietzky wurden heute von der III. Strafkammer wegen Beleidigung des Erfurter Kriegsgerichts zu je 200 Mark Geldstrafe verurteilt. Ossietzky hatte einen Artikel über das bekannte Erfurter Urteil gegen die Landwehr in änner veröffentlicht und eine Kritik geübt. Laser hatte seinerzeit als verant wörtlich gezeichnet. kleine Ausweisungen nus (Llsast-Lothringen. Straßburg, 7. Mai. Gegenüber der Mitteilung des „Mattn". daß die Ausweisung der Franzosen aus Elsaß-Lothringen in Aussicht stehe, ist festzustellen, daß der Regierung von Elsaß-Lothringen von einer solchen Maßnahme nichts bekannt ist. Für die Unverletzlichkeit des Privateigentums zur Lee. London, 7. Mai. Die B <rltische und Weiße- Meer-Konferenz, die gegenwärtig hier tagt, hat einstimmig Beschlüsse angenommen, in denen die unheilvollen Folgen der Wegnahme des un beteiligten Privateigentums auf See in Kriegs,Zeiten betont und die Regierungen ausgefordert werden, die Aufhebung dieses Rechts, abgesehen von Fällen von Konterbande, in Erwägung zu ziehen. Der Delegierte Heinrich Arp- Hamburg, der für die Annahme der Beschlüsse eintrat, erklärte, die Interessen der S ch i f f s e i g e n t ü m e r müßten ge wahrt werden, dasselbe gelte für di« Ladung. Auch die skandinavischen Delegierten billigten di« Grund jätze der Beschlüße. — In der Konferenz sind alle seefahrenden 'Nationen nördlich von Spanien »nit einem Schiffsmaterial von 4 399 811 Tonnen ver treten. Prinz von Teck Generalgouverneur von Kanada. (Eigener Drahtbericht.) London, 7. Mai. Offiziell wird bekanntgegeben, daß der Bruder der Königin, Prinz Alexander von T e ck, im Oktober dieses Jahres als Nachfolger des Herzogs von Counaught als Generalgou ocrneur nach Kanada gehen wird. Streik wegen der ausgeschlossenen Duma abgeordneten. Petersburg, 7. Mai. Gestern abend ist als Aus druck der Sympathie für die aus der Reichs duma ausgeschlossenen Abgeordneten ein Streik ausgebrochen. Heute vormittag um- faßte der Streik 78 Betriebe mit etwa 5 0 0 0 0 Ar beitern. Die Versuche, in den Arbeitervierteln Kundgebungen zu veranstalten, wurden von der Polizei unterdrückt. Die Zukunft Lalonikis Saloniki, 7. Akai. Ministerpräsident Venizelos empfing eine Abordnung Kaufleute, die Wünsche be treffend die wirtschaftliche Zukunft Salo nikis vortrug. Als die Abordnung auf den Plan der Erhebung Salonikis zu einer freien Stadt zurückkam, erklärte Venizelos kategorisch, daß der Plan undurchführbar sei, da die Regierung die Schaffung einer 'reien Zone beschlossen habe. Vie Einstellung -er Zein-feligkeiten in Nor-epirus. Athen, 7. Mai. Die Mitglieder der Internatio nalen Kontrollkommission für Albanien haben an Zographos eine dringende Depesche gesandt, in der sie mitteilen, daß die International« Kontroll kommission aus Ersuchen d«r albanischen Regierung es übernommen habe, Zographos den Wortlaut von Konzessionen mitzuteilen, unter der bedingten Voraussetzung der sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten und des Vormarsches. Die Kommission werde dann ebenso bezüglich der albanischen Streitkräfte oorgehen und sich »mch Santi Quaranta b«geben, um Zographos die Zugeständnisse mitzuteilen, nach deren Annahme sic ihre Durchführung unter Verbürgung ihrer Auf rechtcrhaltung überwachen werde. Die Kommission «rwartc ein dringendes Antworttelcgramm. Zo- grapHo» sandte ein dringende»Anttoorttelegramm, in dem er mittetlte, daß nach Erhalt der Depesche der Kontrollkommission sott«n« der Aufständischen der Befehl ergangen sei, die Feindseligkeiten und den Vormarsch vom Mittag des 7. Akai ab ein - zustellon, in der Ertvartung, daß gleiche Befehle an die albanischen Streitkräfte erteilt ivcrden Zographos bitte, ihn, den Zeitpunkt der Zusammen kunft in Santt Quaranta behufs der in dem Tele gramm der Kontrollkommission bezeichneten Mit teilung bekanntzugeben. Di« Aufgabe der Kontrollkommission. (Eigener Drahtbericht.) Köln, 7. Mai. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: Die Gestaltung der Lage in S ü d a l b a n i e n hat Anlaß gegeben, daj» die Mächte in, Begriff sind, sich darüber za vei ständigen, der Kontrollkommission eine Art Aus sicht über die Durchfuhr u n g der den iLpi roten von der albanischen Regierung gewährten Zugeständnisse zu übertragen. Man hofft dadurch beruhigend zu wirken. Bon der Eroberung Kolonias. (Eigener Drahtbericht.) Konstantinopel, 7. Mai. Durch die Eroberung der Stadt K o l o n i a sind die Epiroten in den Bc sitz der Straße nach Koritza gelangt. Die Verluste der Albanesen waren sehr groß. 100 alba >, esische Gendarmen wurden gefangen. Eine bulgarische Gesandtschaft in Albanien. Sofia, 7. Mai. Die Regierung l>at beschlossen, in Durazzo eine Gesandtschaft zu errichten. Theodor Paolofs, der sich gegenwärtig als Ge neralkonsul in Albanien vefindet, wird bis zur Ernennung des Gesandten Bulgarien als Ge schäftsträger bei der albanischen Regierung vertreten. Im Kampf um Mazatlan. New York, 7. Mai. Der Korrespondent der „Asso ciated Preß" »ncldet drahtlos von Bord des amen kanischen Kriegsschiffes ..California" aus Ata zatlan: Durch die Explosion einer Bombe, die ein Aeroplan der Rebellen in die Straßen der Stadt warf, wurden vier Personen getötet und acht verletzt. Das Feuer zwischen den Befestigungen der Rebellen und der Bundestruppen dauert an. Die Belagerer sind anscheinend im Vorteil. Los Angeles, 7. Mai. Der hiesige Ver treter Earranzas hat eine Depesche erhalten, daß die Rebellen Mazatlan eingenommen hätten. Wetterbericht des Sächsischen Berkehrsverbandes. Leipzig, 7. Mai. Aprilschauer im Mai wechseln mit Sonnenblicken. Im Tiefland ist die Obstbaumblüte beendet, dagegen hat die Kastanie überall ihre Bliitenkerien auf. gesteckt. In der Ebene und am Rochlitzer Berg hat sich die Spätlinde belaubt. Einige Nachtfröste haben nur wenig Schaden angerichtet. Im Gebirge hat die Baumblüte ihren Einzug gehalten und die Laub bäume haben ihr Blätterkleid angelegt. Landstraßen und Fußwege sind im ganzen Lande gut gangbar. Prognose-. Di« allgemeine Druckoerteilung ist so, daß in den jetzt kommenden 18—72 Stunden der allgemeine Wettercharakter sich am besten immer noch durch das Wort „veränderlich' kennzeichnen läßt. Dieser wird bedingt dadurch, daß nunmehr von der Ostsee aus tiefer Druck über dem Kontinent sich ausbreitet, während von den Azoren her ein Maximum nachdrängt. Vssttvrbvobaoürunßsvn in ^diprix. 120 in über NX. tz-i b»t»- M,l,5 «lein» mm roli- I,m,«- t»wc Lebwc t«II- t,»oh- «j-tceit 5c»r. *ll>ö- tioh- Mn«, ptlk» NslttfroslLsiö 8. »d«nö> v hhf l. ,t»h l Utn /. ««tun, r v»it i k«S,I -l- 9,0 fiL.8>-f- 9 1 «M0«t»lUl»ttE 98 98 Sl » i>m 8. 8N »d r 2 2 9 8«lk«t, twcliee twüee, tcoekee tcüd. Icoetcen M: 8ö«t>,ts Iimpvsliic: -f- 18,8. listet» j,mp,f»tiie: -f- 8.0. M l.ll«c» »c» Ysa<ls»tm«I«r: I.Z. Nsll»r,«,l,ol: Vocms^aiul tieitsw vlnl tcoclcmi« Viittsttwz. vom Stocken, -en Mai. Die Witterung des diesjährigen Maics hat bis jetzt noch nicht seine sonst übliche Bezeichnung als „Wonnenwnal" gerecht- sertigt: von seinen „linden Lüsten" ist aiif dem Brocken noch nichts zu svüren. Nachdem er gleich zu Anfang den deutschen Mittelgebirgen und strichweise auch den« Flachland Nachtsrüste brachte, bei denen hier 6 Gvaa Kälte erreicht wurden, warm die letzten Tag« durch Nebel und Regen ge- kennzeichnet. Gestern nachmittag war von I—10 Ukr der cNpsil nebelirei. Einen schonen Anblick boten die am .Himmel Anziehenden dnnkelgesärbten Regenwolken. <liegen 8 Uhr wurden die Blitze eines in der Richtung von Halberstadt niedergehenden Gewitter» wahrgenommen. Niederschläge sielen hier besonders am Montag nachmittag und in der daraussolgenden Nacht in einer Menge von 19 Millimetern Im übrigen setzte gestern abend ein kräftiger Regenschauer ein, an den sich bei anhaltendem Nebel »och geringe Niederschläge in der Nacht anschlossm. Die Temperatur verlies unter langianier Abkühlung reckt gleickmänio. Der höchste Wert betrug am Montag 10 Grad, am Dienstag 8 Grad, und entsprechend sanken die ticssten nächtlichen ägerte von 5 ans 2 Gmd. Die Lustbewegung war ständig recht leb- hast: am Montag nachmittag erreichten die einzelnen Böen stöße sogar Sturmstärke. - - Vvüdortrollvne», SrLuvsodvolßsr, ° - ükiütixE8- wiltel kür »obvSodlicds?vr- »ovou vaä lllväsr. Näherei, clurck 1». w d. II. llr»llv,«h«sir v. llsekvovcttertztr. 26 Unsere -estrige Abcndans^-bc "st'cßk S Seiten, die vorliegende Morgennummer 18 Seiten, zusammen . 24 Leiten. Außerdem liegt der heutigen Ausgabe der Sommerfahrplan in Taschenformat bei. HauptschrisUeitrr: Lr. V«rnd. LlrUeubrrocr. Bcrantwortlich« Schriftleiter: für Politik Lr. Arn» 0»0>ttder: sür die Handelest»!,, Walltzer GchinVIee: für Leipziger un sächsische Angelegenheiten Arnol» Aänl«; für Kunst und Wissen- schäft Lr. Artevrich -«»recht: für Musik -eauih: -part und Spiel «Ifre» Verl«: Gerickt Hoorfel»: für die Reise-, Bäder- und VcckehrSzeitung Luvwig Metzer. — Jür den Anieigenteil cheinr. Valser. Verlag: Leitzziarr Taaetzlatt. Gesellscboit mit beschränkter Heftung. Druck: Fischer L Kürsie» - kckmtlich t» Lciptzio
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