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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.03.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150305027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915030502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915030502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-03
- Tag 1915-03-05
-
Monat
1915-03
-
Jahr
1915
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Freitag, S. Mür; lSlS 8 Leipziger Tageblatt. Nr. Nö. tiven0'««sgaüe. Seur S schlossen worden sind. Dar find die bekannten Uebereinkünfte (auch Unionen oder Konven tionen genannt), und zwar die von Pari» und Bern. Interessenten kennen ihren ungeheuren Wert. Für Fernerstehende sei der Anschauung halber und nur beispielsweise an die Priorität der Erfindungen und Warenzeichen, an das Uebersetzungs- und Aufführungsrecht erinnert. Zum Unterschiede von den völkerrechtlichen Vereinbarungen, die gerade für den Kriegs fall gedacht sind, z. B. im Seeverkehr, handelt es sich hier um Verträge, die recht eigentlich dem friedlichen Verkehre der Völker dienen sollten. Sie entstanden unter dem Drucke der Wahrheit, daß der menschliche Geist die poli- tischen Grenzen überfliegt. Man denke an die Erfindungen zur Ausnutzung der elektrischen Kraft, an rein wissenschaftliche Leistungen oder an die Kunst, die eine allen Menschen verständ liche Sprache spricht. Nachdem man einmal ent deckt hatte, daß es auch ein geistiges Eigentum gibt, war es nicht mehr möglich, den Schöpfer jolcher Werke nur in dem zufälligen Ursprungs lande zu schützen, in der sonstigen Welt aber vogelfrei zu lassen. Wenigstens haben dies die jenigen Völker erkannt, die sich zur sog. Kultur gemeinschaft bekennen. Wie ost ist nicht auf Kongressen, in den Parlamenten und bei so mancher Bankett- oder Festrede ausgesprochen worden: aus diese Weise schlage man Brücken zwischen den Völkern, die gar nicht wieder abgebrochen werden tönnien, knüpfe Bande, die unzerreißbar seien! Ja, man wagte die Behauptung, daß solche Ver flechtung der Interessen der Kulturvölker am ehesten geeignet >ei, Kriege zu verhindern und einen ewigen Frieden zu sichern. Kulturvölker? Fast sträubt sich jetzt die Feder, dies niederzuschreiben. Frankreich, dem auf dem Gebiete der Literarkonvention zweifellos viel zu verdanken ist, schilt uns, seine wertvollsten Vertragsgenossen, Barbaren, und England will uns gerade deswegen vernichten, weil wir es wirtschaftlich zu überflügeln drohten und viel fach, im besonderen im Punkte gewerblicher Erfindungen, tatsächlich bereits überflügelt hatten. Das alles klingt wie Hohn auf die Pariser und die Berner Uebereinkunft. Und doch! Nach dem Frieden früher oder später müssen sie wieder aufleben. Es kann gar nicht ausbleiben, daß dann die Völker um so lebhafter empfinden werden, wie sie auf geistigem Gebiete nicht ohne einander auskommen können, und daß der Staat, der sich von der Kultur gemeinschaft ausschließen will, verkommen muß, wie ein Ast, der vom Stamme keine Nahrung mehr empfängt. Der internationale Austausch geistiger Güter ist für alle Völker bitter not wendig. Insbesondere wird England, das sich an wichtigen deutschen Erfindungen freventlich vergriff, seines Raubes nicht froh werden und zur deutschen Bezugsquelle zurückkehren müssen. Das sind natürlich nur Andeutungen, die sich aber für jeden, der Interessent oder Sach kenner ist, sofort mit ganz bestimmten Vor stellungen beleben. Man erblicke darin nicht den Ausdruck einer verfrühten Friedenssehn sucht, sondern den der festen Ueberzeugung, daß wahre Friedenswerke, wie die Unionen, nicht gänzlich untergehen können und nach kraft voll durchgesührrem Kampfe zu neuem Leben erblühen müssen. Für heute heißt es sich freilich bescheiden. Die Pariser und die Berner Uebereinkunft sind zweifellos zunächst einmal erloschen. Diese Tat sache mag augenblicklich zurücktreten hinter der vielleicht noch traurigeren, daß es zurzeit einen Verkehr mit geistigen Gütern über die feindlichen Grenzen überhaupt nicht gibt. Aber auch vom Standpunkte des jetzt so vielfach gescholtenen Völkerrechtes kann gar nicht bestritten werden: Verträge, die dem friedlichen Verkehre der Staaten dienen, werden durch den Krieg zwischen ihnen gelöst. Einen deutlicheren „Rücktritt vom Vertrage" als die Kriegserklärung gibt es eben nicht. Angesichts der Berner Konvention ließe sich vielleicht noch sagen, daß ihre Grundgedanken wenigstens insofern erhalten bleiben, als sie Bestandteile unseres nationalen Urheberrechts geworden sind. Wogegen der auf der Pariser Ueberinkunft beruhende internationale gewerb liche Rechtsschutz vom Kriegsausbruchs ab gänz lich seinen Boden verloren har. Hoffen wir darum auf eine glücklichere Zu kunft. Cie ist nicht hoffnungslos, denn die Unionen sind selbstverständlich nur zwischen den Staaten erloschen, die sich jetzt bekriegen. Sie bleiben bestehen zwischen den Neutralen Diese und die trefflichen „Bureaus" in Bern halten die Fahne der Kultnrgemeinschaft in zwischen hoch und die Tore offen. Wir Deutschen können auch dessen gewiß sein: man wird uns rufen und um unsere Rückkehr bitten. Denn man braucht uns auf der geistigen Arbeitsstätte. Man kommt in Technik, Wissen schaft und Kunst nicht aus ohne unsere Wahr heitsliebe, Unbestechlichkeit und Sachlichkeit, ohne unsere Eemütstiefe, Schönheitsliebe und Treue. Darum möge uns auch der Blick auf die Trümmer ener Verträge nicht ablenken von unserem Ent- chlusse: wir fechten so lange, bis wir durch un sren Sieg den dauernden Frieden erkämpft haben. 0er neu« Sothalfche tzofkalenöer vnö -er ttrleg. Im Eothaischen Hofkalender hat der Krieg umfassende Veränderungen zur Folge ge habt. Der Deutsche Kaiser, die Kaiser von Oe st erreich und von Rußland und der K ön ig von England haben auf ihre sämtlichen Chef- Inhaber- und Ehrenstellungrn in den feindlichen Armeen und Marinen verzichtet. Auch der König der Belgier, in dessen Armee keine Thefftellungen verliehen wurden, hat auf di« Thefktellen beim 2 Hannoverschen Dragoner - Regiment Rr. IS in Lüneburg und beim k.k.Oesterreichtschen 27. Infanterie. Regiment, die einzigen, die er besaß, verzichtet. Ander» Haden sich die Gemahlinnen der Herrscher verhalten Die deutsche Kaiserin hat unter der Rubrik Holstein die Lhefstell« de» russi- schen Leib-Tarde-Husaren-Regtment» Srodno bei behalten, während die Angabe unter Preußen fehlt. Die Kaiserin von Rußland hat ihr preußisches 2. Gard-Dragoner-Regiment, da» ihren Namen führt, behalten, ebenso die Königin van England da» Husaren-Regiment Fürst Blücher in Stolp. Bon den deutschen Bundesfürsten ist nur noch der Großherzoa von Oldenburg als russischer Regiments chef aufgefuhrt und von den preußi cheu Prinzen nur Prinz Heinrich. Das einzige Mitglied des englischen Königshauses, das noch preußischer Regimentschef ist, ist die Herzogin von Connaught, Tochter des Prinzen Friedrich Carl von Preußen, als Chef der 64er. Ihr Gemahl dagegen hat Verzicht geleistet auf den preußischen Feidmarichallstad und die Chef stelle bei den Zteten-Husaren in Rathenow, die da durch für den Herzog Ernst August von Braunschweig, der jetzt Oberst ä la »ult« dieses Regiments ist, frei geworden ist. Alle russischen Großfürsten haben ihre Chefstellungen niedergelegt, allen voran Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, der sich den stolzen Titel „Generalissimus der russischen Streitkräfte im Kriege 1914" beigeleat hat. Auch der deutichfreund- liche Großfürst Cyrill ist jedenfalls auf höheren Be fehl aus seiner Stellung ä la »uito der deutschen Marine auageschieden. Auch unter den österreichischen Erzherzöaen gibt es keine russischen Ne-imentscheis mehr. Vom Herzog von Cumberland ist die Würde eines „Generals älasn.io der Kgl. Großbritannischen Armee" abgelegt. Die Orden sämtlicher feindlicher Staaten werden dagegen von den Fürstlichkeiten weitergetraqen. Wie wird wohl der „Gothaer" im Dezember 1915 auesehen? Neue öunöesratsverfügungen. Das Wölfische Büro meldet amtlich: Berlin, 5. März. Der Bundesrat hat folgende Verordnungen erlagen: Die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung geschlossenen Vertrüge über den Anbau von Zuckerrüben im Jahre 1915 auf F.üchen, die einen Hektar übersre gen, bleiben nur i n Höhe von drei Vierteln der vereinbarten Anbaufläche in Kraft. Das gilt auch, jowe.t die Aktionäre oder Gesellschaft;- einer Gesellschaft m. b. H. auf Grund des Geselljchastsvertrags zum Anbau von Rüben verpflichtet sind. Die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung geschlossenen Verträge von Zucker fabriken über die Lieferung ihrer Erzeugnisse aus dem Betrieüsjahr 1915/15 bleiben nur in Höhe von drei Vierteln der vereinbarten Menge in Kraft. Die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ge schlossenen Vertrüge der Zuckerfabriken oder Rüben- anbcuer über die Lieferung oder den Bezug von Zuckerrübe nsamen zur Aussaat in 1915 bleiben nur in Höhe von der vereinbarten Menge in Kraft. Die vor Inkrafttreten dieser Verordnung ge- schlosscnen Verträge über den Anbau von Zucker rübensamen in 1915 bleiben nur in Höhe der Hälfte der vereinbarten Menge oder der anzu bauenden Fläche in Kraft. — Die Verordnung tritt am 4. März in Kraft. Berlin, 5. März. Mit Wirkung vom 4. März hat der Bundesrat folgendes angeordnet: Wer Vorräte von Kartoffeln mit Beginn des 15. März im Gewahrsam hat, ist verpflichtet, bis zum 17. März die vorhandenen Vorräte der zuständigen Behörde anzuzeigen, in deren Bezirke die Vor räte lagern. Die Anzeige über Vorräte, die sich an dem Erhebungstagc auf dem Transport befinden, ist unverzüglich nach dem Empfange vom Empfänger zu erstatten. Vorräte unter 50 Kilogramm unterliegen der Anzeigepflicht nicht, sofern nicht die Landeszentralbehörde anordnet, daß die Anzeige sich auf solche Vorräte miterstreckrn soll. . Der Reichskanzler wird ermächtigt, eine zweite Erhebung der Kartoffelvorräte im April oder Mai bei Anwendung der gleichen Bestim mungen anznordnen. Mit Wirkung vom 4. März können die zu Gefängnisstrafen Verurteilten ohne ihre Zustimmung außerhalb der Gefangenanstalt be schäftigt werden. Griechenland am Scheidewege. fLon unserer Berliner Redaktion.) Man darf fich nicht darüber täuschen, daß die Dinge im nahen Orient einer Krisis zutreiben. Die englische Werbetätigkeit scheint leider nicht ohne Er folg geblieben zu sein, und es sieht nachgerade so aus, als ob es ihr gelungen wäre, Griechenland in den Kreis der Mitstreiter hinetnzuziehen. Es wird in Deutschland niemand geben, der, ganz allgemein und ohne jede Beziehung auf die aktuellen Fragen der Politik, eine solche Wendung nicht bedauert. Wir Deutschen haben das Land der Griechen immer mit der Seele gesucht. Zu den kulturellen Beziehungen sind im Laufe der Jahre dynastische hinzugekom- men, und wir haben selbst dann noch dem jungen Hellas unsere Sympathien bewahrt, wo Gründe der Klugheit vielleicht eine andere Haltung gerechtfertigt hätten. Selbstverständlich können wir nicht verlangen, daß derlei Empfindungen in einer Zeit, wo die Welt aus den Fugen geraten ist, von den Griechen verfolgt werden. Sentimental ist man immer nur auf seine eigene Gefahr und Rechnung. Die Kriechen von heute sind zudem nicht die Hellenen von ehedem, und man darf ihnen nicht verübeln, wenn sie ausschließlich von den Erfordernissen politscher Räson sich bedienen lassen. Gerade aus solchen Erwägungen heraus aber lägt es für Griechenland gefährlich erscheinen, sich mit Haut und Haar den englischen Werbern zu ver schreiben. Was im Grunde kann Griechenland gewinnen? Denkt es an Gebietszuwachs in Klein asien auf Kosten der Türkei? Ein solcher Zuwachs würde, wenn schon es in Kleinasien von Griechen wimmelt, sich nur schwer halten lassen. Es wird überhaupt schwer, sich vorzustellen, daß man in Griechenland übersehen könnte, wie England hier ein Doppelspiel spielt. Wie es bei dem ganzen Handel zufrieden sein kann, wenn aus der Aktion, in die sich zu stürzen Griechenland, scheint s, bereit ist, ein schwaches Hellas herauskommt. Für uns, d;e dies gewiß nicht kalt lassen kann, die aber immerhin sich ein genügend klares und objek tives Urteil bewahrten, ist es geradezu mit Händen zu greifen, daß England hier Italien und Griechenland gegeneinander auszu- spielen willens ist und daß, wie die Dinge auch ausgehen werden, die große hellenische Hoffnung da- mit ins Wasser fällt: denn daß nach einer erfolg reichen Operation Rußland nicht auf Konstantinopel verzichtete, ist doch wohl keinem Denkenden zweifel haft. Ob derlei nüchterne Erwägungen das rollende Rad noch aufzuhalten vermögen, wissen wir nicht. Aufs innigste zu wünschen wäre es auf all« Fälle, obschon man die Gefahr des griechischen Angriffs nicht überschätzen soll. Marschiert Griechenland, so ist es klar, daß im nämlichen Moment wohl auch Bul garien marschiert, und da» würde bezwecken, daß auf dem Festland di« Kräfte sich wohl so ziemlich die Woge halten. Tnoland hat wohl auch haupt sächlich die griechische Hilfe für Kleinasien und für Aegypten im Auge gehabt. * Wie«, 5. März. (Eigener Drahtbericht.) Di« „Reichsoost" schreibt: Wie der ,.Osmanische Lloyd" erfährt, hat Griechenland, nachdem e» da» Verlangen England» um Htlfsft uppen abgelehnt hat, gleichwohl dieEröffnunabritischer Werbe« bürosaufKephalonia undSyra gestattet. Zeder griechische Soldat, der in seinem Lande nicht mehr wehrpflichtig ist, erhält monatlich 130 Schilling und sofortiges Handgeld auf zwei Monate. Eng lische Dampfer werden die Aimeworbenen am 11., 18. und 21. d. M. verfrachten. Versuche, auch auf Ko» und Kalymnos Leute anzuwerben, hat die dortige italienische Verwaltung verboten. Die britischen Dampfer bringen die Leute zunächst nach Malta, von wo sie nach zwei- bi» dreiwöchiger Abrichtung über Marseille nach Flandern abtransportiert werden sollen. Letzte U ach richten Seneralfelömarschall von Sock unö polach gestorben. fr.) Hannover, 5. März. Gcneralfeldmarschall v. Bock und Po lach, zuletzt Armeeinlpctteur der dritten Armeeinspektion Hannover, der 1912 in Berlin in den Ruhestand trat, ist in letzter Nacht im 73. Lebensjahre an einer Herzmuskellähmung g e st o r b e n. Zurückgezogener Strafantrag. O Berlin, 5. März. (Eigener Draht bericht.) Gegen den freisinnigen Abgeordneten Schuldirektor a. D. A. Ernst aus Schneide- nillhl hatte die Negierung in Vroinberg Straf antrag wegen Beleidigung gestellt. Jetzt bat die Negierung in Bromberg den gegen Ernst gestellten Strafantrag zurückgenomme n. Au -en Karpachenkämpitn. D Berlin, 5. März. Der „B. Z " wird von dem „K. K. Korr. Büro" gemeldet: Die Karpathenschlacht nimmt von Stunde zu Stunde an Heftigkeit und In tensität zu. Die Russen erweisen sich in der Verteidigungstaktik als sehr geschickt. Sie nutzen den Vorteil der inneren Linie stets mit gründlicher Berechnung aus und parieren unsere Umklammerungen mit verzweifelten Anstrengungen und durch stetige Gegenangriffe und rasches Heran werfen von Massen. Ihre Verluste sind dadurch sehr groß, doch gelingt es ihnen dadurch auch die Ent scheidung auszu schieben. Von besonderer Heftigkeit sind augenblicklich die Kämpfe im Zen trum, wo östcrreichisch-ungarifclx: und deutsch« Trup pen in gemeinsamem Ringen in den letzten Tagen, wenn auch unter Opfern, den Russen ihren durch zahl lose Sturmanläufv errungenen Vorteil entrißen. Zusammenziehung starker russischer Streitkräfte in Süägalizien (L.) Budapest, 5. März. „Az Ujsag" meldet: Das große Aufgebot neuer Streitkräfte, die der Feind in Südgalizien zusammenzieht, hemmt die Entscheidung. Die Kämpfe umWyszkow toben ununterbrochen fort. Unsere Positionen an der gan zen Karpathenfront werden von uns fest behauptet. Auch im Dukla kecken wird ohne Unterbrechung gekämpft. Eine wesentliche Aenderung der größten teils auf galizischem Boden sich vollziehenden Kämpfe ist bisher nicht eingetreten. Tarnow von Sen Rusten geräumt! (2.) Krakau, 5. Mürz. Der Sonderbericht erstatter der „Nowa Reform«" meldet, die Russen hätten Tarnow bereits geräumt und auf den benach barten Höhen Stellungen bezogen. Von reichsdeut- fchen Truppen wurde zum Andenken an ihre hier ge führten Kämpfe ein Weg Kaiser-Wilhelm- Straße genannt, worauf eine Tafel hinweist. Weitere Nüstungen vulgariens. fr.) Wien, 5. März. (Eigener Draht bericht.) Die hiesigen Morgenblätter melden die Fortsetzung der bulgarischen Vorkehrungen gegen die Kriegsgefahr. Dem bulgarischen Parlament ging ein zweiter Gesetzantrag der Re gierung zu, auf Ausdehnung der Heeresdienstpflicht bis zum 55. Lebensjahr. Französische Zlieger für Serbien. Wtb. Paris, 5. März. Laut „Petit Journal" traf in Marseille ein ganzes F lugzeuggeschwa- der von 80 Mann (Flieger, Machinengewehr- schützen und Mechaniker) unter dem Befehl eines Hauptmanns ein. das sich mit dem nächsten geeigne ten Dampfer nach Serbien begeben wird. Amerika und Englan-s neue Erklärung. wtb. London, 5. März. Die „Times" melden aus Washington vom 3. März: Amtlich wird mitgeteilt, daß, wenn die Entente mächte nicht imstande sind, eine reguläre Blök- kade Deutschlands zu unterhalten, die Vereinigten Staaten gegen die Verletzung der alten Regeln des Seekrieges protestieren würden. Weiter wird be kanntgegeben. daß Wilson nicht geneigt sei, sich mit der neuen Theorie der sogenannten Blockade auf große Entfernung und mit der Aufbringung neu traler Schisse, die für neutrale Häsen bestimmt sind, auf bloßen Verdacht hin einverstanden zu erklären. Man scheint überzeugt zu sein, daß keine Mühe ge spart werden wird, um die Kriegführenden zu ver anlassen, nach den Grundsätzen der Londoner und Pariser Deklaration zu handeln. Dieser Gedanke wird wahrscheinlich durch die deutsche Ant wort auf die amerikanische Rote unterstützt werden. Es ist klar, daß die amerikanische Regierung die öffentliche Meinung bei allen Schritten hinter sich haben wird. Die Aeußerungen aller Blätter außer dem „New Pork Herald" über die Erklä rung Asquiths sind mehr oder weniger un günstig. Selbst ein der Entente so freundlich ge sinntes Organ wie die „New Park Times" erklärt, daß die Politik der Verbündeten nur gebilligt wer den kann, wenn sie zu einer legitimen Blockade führt. Das Blatt meint, daß schon im Interesse der wirklichen Neutralität di« amerikanischen Rechte ge schützt werden müßten. Der „New Park Sun" spornt die Regierung an, um gegen eine Blockade, die kein« Blockade sei, zu protestieren. Die Ab sicht Englands sei, Vorteile aus der Blockade zu ge winnen, ohne sich selbst den Anstrengungen und Ge fahren der Blockade zu unterziehen. Die Idee be zwecke, all« neutralen Schiffe zu plündern und sie der Rechte de» freien Meere» zu berauben. — „Eoe- ning Post" schreibt unter dem Titel .^nglavsts kal»o mov;": England will jetzt die Pariser Er klärung ebenso kaltblütig verletzen, wie Deutschland seine Versprechungen betreffend Belgien verletzt hat. — Die „World" sagt: Die englische Regierung stellt das Gutdünken der Downing Street an die Stelle de» Völkerrechts und gibt ein« Notwendigkeit al» Rechtfertigung an. — Andere ametttmnfch« Blätter nehmen den gleichen Standpunkt «in. der stampf um -le varöaneUeu. Athen, 4. März. Aaence d Athene». Heute ver- binderte Nebel di« Feststellung der Wirkungen der Beschießung: doch stellten 3 Torpedodootszerstörer, die an den Dardanellen vorbeifuhren, fest, daß die Ortschaften von den Einwohnern ge räumt sind. Vertagung -es amerikanischen stongrestes. Washington, 5. März. Der Kongreß hat fich auf unbestimmte Zett vertagt. Lvr-Lrewe stellt -ie Meuterei in Singapore als harmlos hin. London. 5. März. Im Oberhause erklärte Lord Crewe auf eine Anfrage, die Meuterei in Sinaapore bilde einen peinlichen Kontrast zu der Loyalität und dem Pflichteifer der übrigen in dischen Truppen. Unter den Truppen der fünften indischen Jnfanterie-Division habe sich eine gewisse Eifersucht und Fehdclust bemerkbar gemacht, eine Tatsache, die er besonders hervorhebe, oa man sonst denken könnte, die Meuterei habe mit dem Heili gen Krieg zu tun gehabt. Dies sei nicht der Fall ge wesen. Lord Crewe gab sodann ecne Einzelschilderung des Aufstandes und sagte, man dürfe nicht vergessen, daß ein großer Teil des meuternden Regiments loyal geblieben sei und die Behörden bei der Wiederher stellung der Ordnung unterstützt habe. Die Meuterei habe rein lokalen Charakter gehabt und sei auf Streitigkeiten in dem betreffenden Regiment zurückzuführen. Sie Habs nichts mit Rasse oder Relt- gionsfragen zu tun gehabt. England ist über Japans Aspirationen in Efirna unterrichtet. London, 5. März. Im Unterhause erklärte Staatssekretär Grey auf eine Anfrage, di« englische Regierung sei von Japan über alle an China gestellten Forderungen unterrichtet worden. Er sei aber gegenwärtig nicht in der Lage, über diesen Gegen st and Auskunft zu geben. Die erschienenen Meldungen seien stark übertrieben. Namentlich sei unrichtig, daß Japan verlange, China solle bei der Anstellung aus ländischer Berater die Japaner vorziehen und andere Ausländer, als Japaner, von zukünftigen Konzes sionen für den Eisenbahn-, Berg- und Dockbau aus- zufchlicßen, wenn nicht Japan seine Zustimmung er teile. Ferner teilte Staatssekretär Grey mit, daß die britische und die deutscl>e Regierung übereingekommen seien, Kriegsgefangene, die für den weiteren Kriegsdienst untauglich seien, auszuschalten. Die Entscheidung darüber, welche Gefangenen in Betracht kämen, müsse natürlich der betreffenden Regierung vorbehalten bleiben. Ein Austausch habe be- reits stattgefunden und weitere würden zweifellos folgen. Auch Zivilärzte und Zivilpersonen in nicht militärischem Alter dürften nach dem Ueberein- kommen. zwischen der britischen und der deutschen und österreichisch-ungarischen Negierung in ihre Heimat zuriickkehren. Die Abkommen, die hierfür beständen, seien von den betreffenden Regierungen eingehalten worden. In einzelnen zweifelhaften Fällen seien be sondere Vorstellungen erhoben worden. ielrts Üsilli8l8llselirielltsil. * In cker beutieen berliner vvrseaversammluor war, wio uns unser« övrliovr UacnstolsrostaLtioa strabtliob mittoift. stas OosodLft rookt -sorin^- ftixsiirer Xatur. Interesse batton junLo LräüI unst iw weiteren Verlauke oovb ftirsod-Lupker. Reiab- liokoroin ^nxobot unltvrlsjren ftkeinmotali. stie sieb etwas näockri-rer stellten. Oonannt wursten holpriger VVerirrvue, lönstenbvre. Lsisweister Lissnwortzo, auvtr k. reiner Wöll« reifsten einige klavkkraso auk stio boboro Divistvnstv bin. ver lllonlanatztion- martzt las still, ^uok Lantz atztion waren ver- naeblLssi^t. Ileimisobv .^vloiken wissen wsnig VerSnsterunL auf. Von kremstvn Kenten waren ku- wllnior kost. Der Devisenmartzt trux rubi^es 6epr.1xo. kussisoks dlotev lasen sing Kleiniptzeit lrbker. Der Ooistmartzt war wenäe voritnstsrt. DÄfsliodoz Oelst wurste mit 3^ ?ror. uost billi ger anxoboten. Der Lobluü stsr Lvrse gestaltete sieb Lesobttktslos. st Ilse, Lerxdau-ätzt.-lZe». Liner Drabtwol- stunfs rukolge errielte sta« Unternehmen im »bge- laukeneo VoscbLktsjakr einen Uodorsoduü von 7 092 835 (i. V. 8710 887) -K. 2u ^dsobreibuneen auk Wertvormillstvrung ster Orudenkelstor weravv 3 527 060 (3 374 383) -K vsrwenstet uost keiner 860 000 (335 000) stsm auktzrorstentliokon Reservefonds Überwiesen. Der Osveralversammlunfs wirst stio Ver- toilung einer Dlvlsteoste vou wiester 28 proreat in Vorschlag gebracht. Aaob ^brug ster Tantiemen verbleiben als Koivertrax 194 856 (190315) «F. Kuöerstem bescbloü ster ^ukslobtsrat, stall bis rum 9. ^nril stio Linrakluvg stsr rsstlioden 50 Lror. auk stie Vorzugsaktien er- kolfsen soll. * Llsenwerkjsesellscbaft DIaxlmiliaaskütte. Wie uns unser st Llitarbeitsr strabtlicb mittsilt, bat stas Unternehmen unterstem Xamoo Liseugrubo Orux Lorgwertzsoigontum von 2 198 981 qm in stvn Kemartzungsn Lebmiestokolst unst Lrlau i. Dd. erworben rur Oewinnuvfs ster stört la-sernsten Lisevorre. st Lrstv Veutsckv k?elojutv-6ara-8plaa«rei, ^tzt.- 6es-, in Lranstvnburts 8. Dio heutige üeneralversammlung fsenobmijsta sioor Draktmolstung rukolgs stie ^usseküttuog einer Divlstenste von 12 (i. V. 15) krorent. * Lerliner Wäsebekabrik. .^tzt.-Oe»^ von». 6vdr. Kitter, in Lettin, dlaok vinow Drabtderivkt unserer stortirren Ilanstelsrostatztion «etrte stio heutige Oenoralvorsammlung sti« Divistenste kllr sta« abgelaukene tZosebrtktsjakr auf wioster 9 ?ror. kost. BrtUanten, v»«ik Silber, Platiaa «sw. kaust Würlcber, Markt 2, I.Et.Wit, llessinuster. Ketallwire« werci. 8ov»»doost vorw.b U. akgeg. 8llnäelidok,2im.U4». Lars, SenitlsiiltiziM rchrett««schtven»rkttten, Nenmartt 7d, Et«ga«« tzlcwandgätzchrn. 8odu,K Vervlelfilttgnngen, „Pnito" Lrplayoraß« S. Tetroden 11082. Lei Die voUlcqenve Anfälle limsasit 4 Seiten. daiuaiLritueUcr: Lr. Ver«». V»r»e«»«r»er. 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