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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.03.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150305027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915030502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915030502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-03
- Tag 1915-03-05
-
Monat
1915-03
-
Jahr
1915
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Lrtpzlger Lagrdlatt. Bchnek die -ckscht KrikMleihe! seue 2. Nr. l lS. nvenü»Nusgade. tenhau» hat ein Gesetz angenommen, da» die Macht de» Präsidenten erweitert, damit er Beeinträchtigungen der Neutralität verhindern tönne. Danach kann er Zollbeamte anweisen, Schiffen, die in amerikanischen Häsen laden, die Zollscheine vorzuenthalten, wenn er Grund hat anzunehmen, daß die Schisse Muni» tion für kriegführende Mächte mit nehmen. Der Präsident kann ferner bei der Aus stellung der Zollscheine eine Kaution in Höhe des doppelten Wertes der Ladung oder des Schiffes ver langen und diese einziehen, wenn die Reeder oder Kapitäne irgendeinen Verstoß gegen die Reutralitätsoorschriften begehen. Die Reeder und Kapitäne werden in einem solchen Falle außerdem eine strenge Gefängnisstrafe erhalten. Das neue Gesetz gilt ftir die Vereinigten Staaten und alle zu ihnen gehörigen Inseln. Ksqulth ist mißverstanüen rvor-e«. London, 5,. März. Die „Times" behaupten, Asquiths Erklärung im Unterhanse sei von verschiede nen Seiten mißverstanden Es bestehe nicht die Absicht, alle Handelswaren auf die Liste. des unbedingten K o n t e r b a n d e h a n d e l s zu setzen, es werde auch keine Ergänzung der Listen vorgeschlagen, die in den Erklärungen vom 4. August, 21. September, 2!>. Oktober enthalten seien. Auch sei leine eigentliche Blockade geplant. Trotzdem bestehe kein Zweifel über den ernsten Charakter der getroffe nen Maßnahmen, und cs sei sicher, daß die neutralen Mächte dadurch geschädigt wiirocn. Die Regierung werde daher das größte Entgegenkommen zeigen, unter anderem durch den Kauf der beschlag nahmten Schiffe oder Ladungen. >vtl>. London, -1. Mürz. (Unterhaus.) Bull fragte, ob die englische Negierung mit Rücksicht dar auf, daß es nach dem Völkerrecht die erste Pflicht des Erbeuters eines Handelsschiffes ist, cs vor ein P r i s e n g e r i ch t zu bringen, beabsichtige, diesen Weg einzuschlagen, wenn Schisse mit Gütern, die mut maßlich für den Feind bestimmt sind, von ihm stam men oder ihm gehören, aufgebracht werden. Ferner fragte Bull, ob die Regierung beabsichtige, das Prisen gericht zu veranlassen, solche Güter als gute Prise zu erklären und die Schisse sreizulnssen, wenn die Neu tralen die Fracht bezahlen, und falls dies nicht die Absicht der Regierung sei, was sie mit solchen Ladun gen und Schiffen zu tun beabsichtige. Der Premier minister Asquith antwortete: „Die Absicht der Regierung wird offenbar werden, wenn die Ver ordnungen über die Maßregeln und Repressalien gegen Deutschland ver öffentlicht werden. Ich kann augenblicklich keine bestimmtere Erklärung abgeben." Amerikanische Vorschläge. wtb. Berlin, 5. März. Der amerikanische Staats sekretär Bryan soll dem englischen Ge sandten in Washington erklärt haben, Ame rika lege großen Wert darauf, daß England die Ausfuhr von Pvninwolle nach Deutsch land und die Einfuhr von Färb st off en non Deutschland nach Amerika zulasse. sr) Kopenhagen, 5. Mürz. Amerika überreichte, wie eine Meldung der „Rußkoje Slovo" besagt, in London und Paris eine Note, in der di« Forde rung erhoben wird, daß durch die Forderung Japans an China die I n t e g r i tä t C h i n a s nicht b c - eintrüchti gt und die Politik der offenen Tür in China nicht beschränkt würde. Die Note schlägt allen in China interessierten Mächten vor, gemeinsam für den Schutz dieser Politik einzutreten. Der türkise Heeresbericht. n'tb. Konstantinopel, 5. Mürz. Das Haupt- aua rt:er hat gestern abend mitgeteilt: An der Kaukasusfront nur einige Vorposten gefechte, keine Veränderungen. Von den anderen Fronten ist nichts Wichtiges zu melden. — Die feindliche Flotte unterhielt ein« Zeitlang ein unwirksames Feuer gegen unsere Batterien am Eingang der Dardanellen. Im Donner der Schlachten. L8s Zeitroman von Otto Elster. ' vkrbottn.) „Jetzt mutz ich bald Abschied von dir nehmen, Germaine," sagte er. „Meine Wunden sind ja so gut wie gelfeilt, ich mutz mich wieder beim Re giment melden." „Du bist noch nicht gesund, Herbert," entgeg nete sie mit leicht angstvoller Gebärde. „Du darfst noch nicht wieder in diesen schrecklichen Krieg." „Wenn ich noch nicht wieder felddienstfähig bin, so must ich nach Berlin zurück. Meine Mut ter erwartet mich." „Kann deine Mutter nicht zu uns kommen?" „Du vergißt meine arme Schwester, die ihren Gatten verloren hat." „O, Hertha ist stolz und stark! Ich würde cs nicht überstanden haben, was sie ertragen hat!" „Du bist mein kleines ängstliches Mäuschen," scherzte er und legte den Arm zärtlich um ihre Schultern. Sie lehnte das Haupt an seine Schulter, uud so schritten sie eng umschlungen tiefer in den Park hinein. Herr van der Velden ging in ernsten Ge danken versunken auf der Terrasse auf und ab, während seine Gattin blaß und leidend in einem Korbsessel lag und nervSs mit ihrem Lorgnon spielte. Aus der Ferne tönte dumpfes Donnern herüber, wie von einem Gewitter. Bei jedem Donncrschlag zuckte Fran Eugcnie erschreckt zu sammen. „An der Grenze Luxemburgs wird wieder gekämpft," sagte ihr Gatte ernst. „Dort liegt die Festung Longwy," entgeg nete seine Gattin zitternd und doch voll Stolz. Zum Kampf um -le var-anellen. (r.) Senf, 8. März. Ueber London wird ge meldet: Di« Ergebnisse der von selten der Division des französischen Admirals gegen die Fort» von Bulair im Golfe von Saros unternommenen Be schießung sind gering. Das Fort Sultan und das Fort Napoleon find fast unversehrt und nur an einer einzigen Stelle getroffen. Es ist nicht wahr, daß die Kawack-Brücke zerstört wokden ist. (r.) Konstantinopel, 5. März. „Tanin" und „Taswir-I-Eskiar" bestätigen auf Grund von Nach richten von Augenzeugen die Meldung, daß drei schwer beschädigte feindliche Kriegs schiffe seit einer Woche in Saloniki liegen. Einem derselben, „Saphir", sind Schornsteine, Kamine und Maschinenubteilungen zerstört. Die beiden Blät ter protestieren energisch gegen den Neutralitätsbruch Griechenlands, das den feindlichen Kriegsschiffen er laubt, länger al» 24 Stunden in Saloniki zu ver bleiben. „Taswir" erklärt in einem Leitartikel, zwischen England und Rußland sei ein Abkommen getroffen, wonach EnglanddteDardanellen Rußland überläßt, das dafür Afghanistan er hält, und alle muselmanischen Reiche Asiens unter England und Rußland geteilt werden. wtb. Konstantinopel, 5. März. Die „Agence d'Ath^nes" hat untcrm 27. Februar gemeldet, daß di« englisch-französische Flotte an der Spitze der Dardanellenhalbinsel Truppen gelandet und die Flagge der Verbündeten aufgepflanzt Hütte. Demgegenüber ist die „Agence Milli" zu der Er klärung ermächtigt, daß die feindliche Flotte bisher nur die äußeren Forts hat besckMigcn können, daß dagegen die inneren Forts vollständig unversehrt sind. Ebenso habe der Feind bis heute keinen ein zigen Mann landen können. Die Nachricht der ge nannten Agentur s«i somit vollständig erfunden. Konstantinopel, 5. März. Der Vertreter der Tele- graphen-Agentur Milli in den Dardanellen tele graphiert: Die Mitteilung vom 2. März betreffend den Untergang eines feindlichen Tor pedobootes ist amtlich nicht bestätigt. Dis Untersuchung ergab, daß infolge des Feuers der türkischen Batterien ein feindliches Torpedoboot zahl reiche Psifse ausgestoßen hat. Einige andere Torpedo boote kamen zu Hilfe. Nebel verhinderte die genaue Feststellung der Beschädigungen des Torpedobootes, das, wenn es nicht verloren ist, nicht mehr imstande sein dürfte, an den Kämpfen tsilzunchmen. wtb. Sofia, 5. März. Zur Dardanellen frage schreibt „Kambana", sie sei für Bul garien ebenso wichtig wie für die Türkei und Rumänien. Im Interesse Bulgariens liege es, daß die Türken im Besitz der Dardanellen blieben. Ltzer unter den Bulgaren wünsche, daß die Meerengen von einer Großmacht erobert würden, vergehe sich an Bulgarien und dessen Idealen. vtb. Petersburg, 5. März. Take Jonescu erklärte in einem Interview mit dem Bukarester Korrespondenten des „Rjetich": Wenn es den Türken nicht gelinge, die Meerengen zu schützen, so werde die Diplomatie vielleicht einen Weg zur Internationalisierung der Meerengen finden. Neue französische Kräfte zum Kampfe gegen -ie Var-aneUenforts. ss.) '»Eravenhage.S. März. (Eig. Draht, Nachricht.) Nach einer Pariser Meldung des „An deren Felseninauern werden die deutschen Angriffe scheitern." Um van der Veldens Lippen spielte ein trübes Lächeln. „Hörst du den Donner?" fragte er. „Das sind die schweren Geschütze der Deut schen, die unsere Forts von Lüttich und Namur in Trümmer legten, auch Longwy wird ihnen nicht wiederstehen tonnen." „In Longwy steht mein Bruder Hugo — er ist Adjutant des Kommandanten Oberstleut nants Darche. . ." „Ich weiß es. Möge der Himmel ihn in diesem Kampfe schützen." Der Kanonendonner schien sich allmählich zu entfernen. Dann ward cs ganz still. Das Toben der Schlacht drang nicht bis in diesen friedlichen Winkel. Nach einiger Zeit sagte van der Velden mit einem tiefen Seufzer: „Ich must Gewißheit ha ben ! Ich will nach Longwy. Der .Hauptmann im Dorfe kennt mich — er wird mir einen Passiev- schein ausstellen." „Ich begleite dich!" „Nein, Eugenie, das ist nichts für eine Fran. Schreckliche Bilder werde ich sehen. , „Mein Bruder. . ." „Ich bringe dir Nachricht von ihm. Du muht bei Germaine bleiben." „Und Herbert von Karsten?" „Solange er hier weilt, ist er unser Gast..." „Und dann?" „Du weißt, wie Germaine zu ihm steht." „Ja, ich weiß eS. Ich beklage e-, aber ich kann es nicht ändern. Möge sie ihren Dillen haben, wenn sie nur glücklich tvird." „Ich danke dir sür dieses Wort, Eugenie," sprach er ernst. Dann küßte er sie auf die Stirn und eilte fort, um mit dem Hauptmann und Etappen ko mmandanten Rücksprache zu nehmen. Um Longwy, die alte Ardennenfestung, auf „Daily Lhronicle" ist ein neue» französische» Kreuzergeschwader von Malta nach de« Dardanellen abgegangen. In Toulon erfolgte ferner die Einschiffung von 80VV Mann französischer Marineinfanterie. Die Zahl der aus den Inseln vor den Dardanellen stationierten Lau» dungstruppen sei bereits aus 48 888 Mann ge» bracht worden. Japans Zor-erungen an China. >vlk. London, 5. März. Der „Daily Telegraph" meldet aus Peking, daß nach amtlicher Mitteilung Japan am vorigen Donnerstag den Regierungen in London, Paris und Petersburg den vollständigen Text seiner 21 Forde rungen an China, die in der Note vom 28. Ja nuar enthalten sind, mitgeteilt hat. Große Augesiän-nisse Frankreichs an Japan (L.) Mailand, 5. März. (Eigene Draht nachricht.) Die Turiner „Stampa" erfährt aus Lyon, daß Vie von Frankreich an Japan ge machtengroß enZuge st ändnisse in Jnvo- china mit neuen Anträgen Frankreichs bei Japan aufHilfeleistung im euro päischen Krieg in Zusammenhang stehen. Dle Verhandlungen über die Entsendung eines japa nischen Hilsskorps nach Europa sollen, dem Blatte zufolge, wieder ausgenommen worden sein. Kemer'ei Vorbereitungen Italiens für ein Eingreifen in -en Krieg! (r.) Mailand, 5. März. (Eigene Draht nachricht.) Wie „Unione* meldet, hat die Re gierung keinerlei Vorbereitungen ge troffen. die auf ein Eingreifen Italiens in den Krieg zu Beginn des Frühjahrs schließen lassen könnten. Die verfügte Einberufung von mehreren Jahrgängen der Reserve (3 Jahrgänge der Reserve und 2 der Landwehr) wür den durch die am IS. März zur Entlassungkom» menden fünf Jahrgänge der Reserve, deren Diensteinstellung im November erfolgt war, wieder ausgeglichen. Griechenland im Weltkrieg. Der „B. L.-A." meldet: In verschiedenen Kreisen sei der Eindruck gezeitigt worden, als sei mit dem baldigen Eintritt Griechenlands in den Weltkrieg auf feiten des Dreiverbandes zu rech nen. Dem griechischen Ministerpräsidenten sei aber am wenigsten zuzutraucn, daß er sein Land in einen Krieg verwickle, in dem selbst im besten Falle nur nochwenigfürseinLandzugewinnen sei. wrb. Paris, 5. Mürz. Der „Petit Parisien" glaubt, daß der Reise des griechischen Gesandten in Paris, Romanos, nach Athen besondere Bedeutung deizumcssen sei. Die Besprechungen, die Romanos mit dem griechischen Minsterrat hatte, ließen er kennen, daß Griechenland am Vorabend entscheidender Handlungen stehe. Wenn Griechenland seine alten Wünsche verwirklichen wolle, sei jetzt der Augenblick gekommen, sie durch eine Intervention geltend zu machen. Neue Unruhen in Lissabon. (r.) Eens, 5. März. (E i g. Drahtnachricht.) Wie L«r „Herold" aus Lissabon meldet, haben die aus dem Heere entfernten monarchistischen Offiziere für kommenden Sonntag eine große V öl k s ku n d g e bu n g für eine Teilnahme Portugals am Kriege an Englands Seite einberufen. Die Regierung verb-t die Versamm lung und schritt zur abermaligen Verhaftung der entlassenen 32 Offiziere, da sie ihr Offizierspatent noch nicht zurückgegeben haben, sondern nur vorläufig beurlaubt sind. In Verfolg dieser Vorgänge ist es zu den bereits gemeldeten hohem Festungskegel gelegen, um die im Laufe der Jahrhunderte schon so mancher Kampf ge tobt, wütete seit Tagen die Schlacht. Bon dem stark befestigten Verdun und Montmedy aus traten die Franzosen ihren Vormarsch an, um hier wie südlich Metz in Lothringen den deutschen Aufmarsch zu durchbrechen. Aber wie dort der Kronprinz von Bayern sich dem französischen Heere entgegenwarf und cs zum fluchtartigen Rückzüge zwang, so nahm hier der jugendlich frische deutsche Kronprinz den Kampf auf und entsandte zu beiden Seiten der Festung Longwy seine Kolonnen, die nach hartem Kampf den Feind auf Verdun zurücktrieben. Vier Tage wurde in dem durch einige Flußläufe tief durch schnittenen Gelände gekämpft; hartnäckig klam merten sich die Franzosen an die Täler der Flüsse, die blutgetränkt der Maas zucilten; über all errichteten sie Verschanzungen, Astverhaue, Drahthindernisse, Schützengräben, und Geschütz einschnitte, in denen sie kräftigen Widerstand leisteten. Aber alle diese Hindernisse wurden von den deutschen Truppen überwunden; unauf hörlich prasselten die Granaten auf die französi schen Stellungen nieder, knatterten die Ma schinengewehre und ertönte das rauhe Hurra der stürmenden Bataillone. Selbst ein kräftiger Vorstoß der Franzosen au» Verdun in die linke Flanke der Deutschen wurde siegreich zurückgewiesen. Damit war der Widerstand der Franzosen endgültig gebrochen, und als die Deutschen am vierten Tage der Schlacht zum allgemeinen An griff übergingen, da wurden die Franzosen in wilder Flucht bis über die Maas nördlich von Verdun gejagt. Deutsche Kavalleriepatroutllen und Flieger meldeten, daß die Franzosen i« fluchtartigem Rückzüge nach dem Innern de» Lande» begriffen seien. Aloine Trupp» /rettag» S. Mürz ISlS. abermaligen Unruhen in Lissabon ge- kommen. Di« monarchistischen Offiziere find dem Kriegsgericht überstellt worden. ver neue ,Kir-acious*. Ein Leser des „Bester Lloyd", d«r vor 14 Tagen in England weilte, schreibt dem Blatte, er habe dort ganz zusällia von zuverlässiger Seite ersahren, daß tm Februar ein neuer Dreadnought unter dem Namen „Audacious" mit der großen Flotte vereinigt wurde, dies aber nicht das selbe Schlachtschiff sei, das am 27. Oktober auf ein« Mine geriet, sondern dessen Sch wester schiff, das jetzt vom Stapel gehen sollte und „Audacious" ge tauft wurde, um die öffentliche Meinung zu be schwichtigen. Der ursprüngliche „Audacious" werd« vielleicht nicht ganz verloren sein (?), aber es sei be stimmt, daß es sich jetzt um ein neues Schiff handle. Eiserne Kreuze. Mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse wurden ferner ausgezeichnet: der Major und Kommandeur des Ulanen-Neacments 21 von derWenfe- Ehemuitz, der Unteroffizier der Reserve im Grena dier-Regiment 101, Tiefbauunternehmer Paul Otto Dietrich, zuletzt in Tabora (Deutsch-Ost afrika) tätig gewesen (Söhn des verstorbenen Privat manns Friedr. Herm. Dietrich in Geithain), der Ge freite der Landwehr Max Hendel, Sohn des Herrn August Hendel in Ebersbach bei Geithain (er erhielt gleichzeitig das Eiserne Kreuz zweiter Klasse verliehen). Das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhielten ferner verlieyen: der Leutnant im Feldartillerie- Regiment 12 Ganßauge (er war bereits vorher mit dem Ritterkreuz zweiter Klasse des Albrechts ordens mit Schwertern ausgezeichnet worden), der Unteroffizier Ewald Neuber (unter gleichzeitiger Beförderung zum Vizefeldwcbcl), der Regiments waffenmeister im Infanterie-Regiment 178 Hugo Harzer aus Deutschneudorf, der Feldwcbelleutnant im Infanterie-Regiment 106 Alfred Buschbeck aus Lauterbach i. Erzg. (er erhielt außerdem das Albrechtskreuz mit Schwertern und Krone ver liehen), der Unteroffizier im Brigade-Ersatz- Bataillon 47 Hilfskrankenpfleger Grahmann von der Landesanstalt Hochweitzschen (er war bereits im Besitz der Friedrich-August-Medaille in Silber), der Landwehrmann im Landwehr-Infanterie-Regimcnt 107 Hermann Martin aus Crimmitschau, der Vizefeldwebel Jllr aus Triebes (Inhaber der Ba dischen Silbernen Verdienstmedaille). Weitere Mel-ungen. * Die preußische Staatsregierung wird, den „Berl. Pol. Nachr." zufolge, dem Landtag die Genehmi gung zu dessen Vertagung bis zum 23. No vember vorschlagen. Die Wahl dieses Termines wird dahin aufgefaßt, daß di« durch den Krieg unter brochenen gesetzgeberischen Arbeiten der vorigen Session im Herbst wieder ausgenommen werden können. * In der Städtv«rordn«tenversammlunfl zu Be r- l i n wurde gestern die prinzipielle Zustimmung zur Uebernahm« der Berliner Elektrizi tätswerke in städtischen Betrieb erklärt. * Die „T, R." meldet: Das badische Mini- sterium des Innern wies die Bezirksämter an, die Bebauung aller brachliegenden Gelände mit Kar toffeln und Hafer zu veranlassen. * Der Ingenieur Max Mannesmann, der Erfinder der nach ihm benannten nahtlosen Röhren, ist in Remscheid, 84 Jahre alt, an einer Lungen entzündung gestorben. 5 Wie der geschöftsführende Ausschuß des All deutschen Verbandes mitteilt, ist sein Organ, die „Alldeutschen Blätter", unter Präven- tivzensur gestellt worden. * Die französische Kammer nahm in der Ge sa mtabstimmung das Gesetz betreffend die Be- schränku ngdes Alkohölausschenkens mit 472 gegen 95 Stimmen an. Eine Erinnerung an -ie Staats verträge von Paris un- Sern. Man schreibt uns: Auf die Verlustliste des Krieges müssen leider auch die Staats ver trage gesetzt werden, die zum Schutze des gewerblichen Eigentums und zum Schutze der Werke der Literatur und Kunst ge- Jnfanterie, Kavallerie, Artillerie und Ko lonnen jeder Art flüchteten in bunter Reihenfolge auf den Straßen nach- Westen zu rück. Nirgends mehr ein geschlossener Truppen körper! Nur an wenigen Stellen sammelten sich größere Abteilungen der geschlagenen Armee. Nur die Festung Longwy hielt sich noch! Stolz und trotzig erhoben sich ihre Mauern, in Felsen gehauene Wälle, die Panzertürme und Kasematten auf den Felsen, uneinnehmbar schein bar, verteidigt durch den tapferen Kommandan ten Oberstleutnant Darche und eine Elite besatzung von fast 4000 Mann. An den Fuß der eigentlichen Festung und der oberen Stadt, Longwy-Haut, schmiegte sich wie schutzsuchend die niedere Stadt Longwy-Bas, die sich mit ihren freundlichen Villen und Gärten in dem Tale des Chiers-Flusses entlangzieht. In diesem Stadt teil hatten sich die Deutschen schon eingenistet, während gegen die Festung die schweren Geschütze, die Haubitzen und Mörser der deutschen Ar tillerie donnerten. Fünf Tage dauerte die Be schießung, unter der die stolze Festung in Trüm mer sank. Für unmöglich erklärten die Frrn- zosen die Einnahme dieses Felsennestes. Aber schon der erste Schuß belehrte sie, daß ihre Hoff nung vergeblich war. Er durchschlug eine starke Betondecke und tötete einen Offizier und zehn Mann. Und dann folgte Schlag auf Schlag! Die Granaten der 42-Zentimeter-Mörscr durch schlugen die Stockwerke der Kasematten, zerstör ten die Kasernen und Lazarette und verschütteten die Luftschächte und die Ausgänge. Die Bat terien und Geschütze wurden zerschmettert. Nur ein Geschütz war noch brauchbar, Hunderte von den Verteidigern lagen tot oder verwundet am Boden. (Fortsetzung A Ser Worg»«m»gaL«.)
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