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Die Ergebnisse der sächs. Stimmbezirke Wahlkreis Nr. 28 Dresden—Bautzen Stadt Dresden 6. Nov. 1932 1 NSDAP. 187759 134333 2 SPD. 181787 123135 r KPD. »5112 64515 4 Zentrum i»a 7231 8 Kampsfront Schwarz-weiß-rot »»241 S618Ü 7 DNP. 15941 22522 StaatSp. «689 8108 Stadt Freiberg 12194 5877 1852 194 277» »48 21« 8. Nov. 1932 «671 5774 2148 170 2684 680 199 Stadt Freitat 6379 10018 6862 »12 «4» 414 227 6. Nov. 1932 4368 9686 6471 239 748 628 219 Sttedt Meißen 11387 18447 309« 4S1 2567 »74 240 6. Nov. 1932 8259 12504 3852 393 2295 1021 195 Stadt Pirna 7412 4640 »411 404 1697 598 215 6. Nov. 1932 5207 4475 4977 359 1438 880 254 Stadt Riesa 5645 5917 2894 274 1917 415 169 6. Nov. 1932 3997 5993 2729 228 1393 651 171 Amtsh. Dippoldiswalde 21338 9268 »94» 152 250» 565 »41 6. Nov. 1932 15516 8829 5082 117 2258 857 347 Amtsh. Dresden 38824 »2198 14748 855 6795 2704 1081 6. Nov. 1932 29479 30396 16780 772 6908 3416 1170 Amtsh. Freiberg 17295 9750 2608 99 183» 252 181 6. Nov. 1932 13883 9607 3734 86 1881 519 167 Amtsh. Großenhain 18576 10756 2662 1S7 4256 483 175 6. Nov. 1932 14125 11005 3173 133 3805 641 210 Amtsh. Meißen 27184 18804 4549 312 5378 769 414 6. Nov. 1923 20556 17962 6230 297 5549 1259 475 Amtsh. Pirna 32852 20816 16597 567 5176 1341 576 6. Nov. 1932 22524 19155 17019 430 4238 1998 763 Stadt Bautzen 11296 5482 2758 1302 3146 574 343 6. Nov. 1932 7804 5008 3155 1238 3073 1262 374 Stadt Zittau 6. Nov. 1932 11799 7072 4639 4483 2815 3471 792 691 2614 1614 722 1444 1001 1164 Amtsh. Bautzen 6. Nov. 1932 31965 19416 13817 12651 8861 10944. »226 2807 5593 5800 577 1104 410 322 Amtsh. Kamenz 6. Nov. 1932 19797 13038 10781 9249 »508 4698 2591 2518 2731 2185 633 928 464 388 Amtsh. Löbau 6. Nov. 1932 26925 15451 14219 12394 9676 11120 506 373 3869 2824 1587 2427 562 796 6. Nov. 1932 21278 12993 12818 12247 10504 11857 2863 2604 2887 1768 1056 1688 884 959 Wahlkreis Ar. 2S Leipzig 1 r r 4 8 7 s ^ßtadt Döbeln NSDAP. 6456 4440 SPD. KPD Zentrum Kampffront Echwarz-weiß-rot DVP. StaatSp. 6. Nov. 1932 'Stadt Leipzig 5171 4512 2381 2855 130 129 1063 835 389 416 144 113 6. Nov. 1932 128053 ^6764 92303 7132 31649 12577 12918 Stadt Mittweida "7^- 100093 6155 31247 20298 7063 6. Nov. 1932 ^^"0 1482 115 680 92 72 Stadt Wurzen 1528 115 722 119 72 6. Nov. 1932 4l»66 2112 110 777 133 163 «mtsh. Borna ^1 2371 109 755 233 121 6. Nov. 1932 17^1 13375 8193 245 3612 580 746 «mtsh. Döbeln 77^ 10561 9401 280 3871 865 491 6. Nov. 1932 21681 ^«2 593g 225 3562 620 402 «mtsh. Grimma ""^77 6804 207 3^9 847 294 6. Nov. 1932 19449 14377 8513 217 3716 567 748 «mtsh. Leipzig ^7- ^65 10053 242 3677 984 447 6. Nov. 1932 18573 »0707 18150 686 »647 1526 2063 «mtsh. Oschatz -^.5209 20153 741 3726 1951 1167 IO?? 10854 »IÖO" 2842 111 2912 267 247 «mtsh. Rochlitz 2770 3386 128 3020 499 175 6. Nov. 1932 25828 13720 281 4332^ 690 641 15633 15875 273 3972 919 582 Der Verlaus der Wahltage; Der Wahlsonntag in Dresden Am Sonntag setzte die Wahlhandlung bereits bald nach 8 Uhr mit bemerkenswerter Lebhastigkeit «in. Um die Mit« tagsstunde dürft« schon überall «in« Wahlbeteiligung von KO Prozent erreicht gewesen sein. Nach der Mittagspause verstärkte sich die Wahlbeteiligung wieder: bi, IS Uhr hatten etwa VS Prozent der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht au-ge übt. — DI« Propaganda beschränkt« sich am Sonntag in erster Linie auf «Inen großen Werbemarsch de, Stahl« Helm, dessen Mitglieder erstmalig durchweg nzit 6 tabl- belmenausgerüstet antraten. In Berlin war da, Straßenbild beherrscht von den Hakenkreuz« und schwarz-weiß-roten Fahnen; irgendwelche Fahnen anderer Parteien waren kaum zu sehen. Im übrigen stand das Straßenbild im Zeichen des verstärkten Polizei« schütz««. Ein starke, Interesse fand wieder da» Wahllokal in der Kanonierstraß«, in dem der Reichspräsident und mehrer« Minister wählten, «l, der R «i ch s p rä s td « n t kurz nach v Uhr vor dem Wahllokal in Begleitung von Staatssekretär Meißner erschien, wurde er von der Meng« mit stürmi« schen Zurufen begrüßt. Eine Gruvp« älterer Her« ren, di«, wie bekannt wurde, eigens au» der Provinz ge kommen waren, um in dem Lokal des Reichspräsidenten auf Stimmschein zu wählen und da» Reichsoberhaupt zu sehen, begrüßten den greisen Feldmarschall mit dem Zuruf: -Bott mit Tuch, Herr Reichspräsidentl" Der Reichspräsident dankte besonder» für diese Begrüßung durch Abnehmen de» Hute». Kurz darnach erschienen auch Reichsaußenminister Frhr. von Neurath und sein« Gattin, und später Vizekanzler von Papen. Reichsminister Dr. Hugenberg wählte in dem zu ständigen Stimmbezirk in Dahlen, Reichsminister Goering in Charlottenburg und Reichsinnenminister Dr. Frick in einem Wahllokal in der Stresemannstraße. Reichskanzler Hitler, der im Anschluß an die gestrige große Kundge bung in Königsberg dort übernachtete, hat Sonntagsrüh vor seinem Rückflug nach Berlin seiner Wahlpflicht genügt. In ganz Nord- und Nordwestdeutschland ist der Wahltag und die Nacht vorher ruhig verlaufen. Lediglich in Quickb 0 rn (in der Nähe von Pinneberg) kam es Sonn abendnacht zu einem blutigen Zusammenstoß zw>sä)en Natio nalsozialisten und Kommunisten, bei dem ein junger Kom munist namens Warnecke erschossen wurde. Im ganzen rheini sch-w estfälischenIndust r le« gebiet haben sich keinerlei Zwischenfälle ereignet. Der Tag und die Sonnabendnacht sind ohne wesentliche Störun« gen verlaufen. Am Rathaus in Düsseldorf hatten National sozialisten ein Riefenbildnis des Reichskanzlers angebracht. In Düsseldorf fand man eine vollständige Geheimbruckeret derKommuntsten und zahlreiches Druckschristenmaterial. Wet ter wurden Schuß-, Hieb- und Stichwaffen beschlagnahmt. Insgesamt wurden 40 Personen sestgenommen. In Essen wurden 40 Nationalsozialisten beschossen; zwei der Angreifer tonnten festgenommen werden. Auch im ganzen rheinischen Gebiet haben sich keinerlei wesentliche Zwischenfälle am Wahltage ereignet. In Eupen wurde die Gendarmerie in erhöhte Alarm bereitschaft gesetzt und durch Militär mit Maschinengewehren und Panzerzügen verstärkt, weil man Massenübertritte deut« sct)«r Kommunisten über die Grenze befürchtete. Auch die hol ländischen Grenzbehörden haben in der Grenzstadt Vaals ver stärkten Wachdienst eingerichtet. Die Paßkontrolle wird von den deutschen Grenzbeamten besonders streng gehandhabt. In Süd- und Güdwestdeutschland zeigt« der Wahltag kein außergewöhnliches Bild. Hilfspolizist in Breslau erschossen Am Sonnlagnachmillag gegen 4 Uhr kam e, in Lrigik- tental in Breslau zu einer Schießerei, bei der ein Hilfspolizist gelötet und mehrere Personen verletzt wurden. Line Polizei- streife wurde aus Häusern beschossen, worauf die Polizei das Feuer erwiderte. In Pfedersheim bei Worms kam es zu blutigen Zusam menstößen zwisä>en Kommunisten und Nationalsozialisten. Die Kommunisten hatten sich in einem Turm der alten Stadt mauer festgesetzt und von dort au» eine SA-Stretse beschos sen. Ein SA-mann wurde durch einen Revolverschuh io schwer verletzt, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird; neun Kommunisten wurden festgenommen. Auch in Offenbach ereigneten sich in der Rahe de, hauvtbahnhos» Zusammenstöße zwischen Angehörigen de» Reichsbanner» und Nationalsozialisten. Ein Reichsban ne r m a n » wurde ««schossen, ein anderer schwer ver letzt. Reichsbannermann angefchossen Al« Reichsbannerleute in der Weberstraß« in Mee rane auf einen Aushängetasten Obacht gaben, siel plötzlich «in Schuß, durch den ein Reichsbannermann, in die Brust getroffen, schwerverletzt zusammenbrach. Ueber di« Täter schaft konnte noch nichts festgestellt werden. W bei