Volltext Seite (XML)
Reickotaas E s sr r-Euskirchen, Kewcrkschastssckretör Srnst- Her.zonenrall). Auaejlelller Geria-Köln, Seiiaisprüsident Dr. Scheller-Köln Wahlkreis KoblenzTrle« Unio.Prof. Prälat Dr. Kaas-Trier, Perlener Derhllls- d o n k - Neuwied, Landwirt N c y se s- Meckeln, Verbaudsvor- sihender Tremmel-Berlin, Winker G i b b e r t - Moselkern, Kreis Cochem. Wahlkreis Düsseldorf-Vst: Landesneschästssuhrer Kaiser-Köln, Frau Ministerialrat Dr. Weber, Verbandsdirektor Schlack, Kaufmann Schmitzl« r - Diisseldorf. Wahlkreis Dllsseldorf.west: Reichsminister a. D. Dr. Bell-Berlin. Berbandsvorsihender E ch m i h - Duisbura Landwirt Blum-Krefeld, Deri-ands- direktor des KKV. Dr. W a ne s-Essen. Verbandsvorsitzender Fahrenbrach-Düsseldorf. Studienrat Dr. Zorn-Dins laken. Wahlkreis Pfalz: Oberlehrer Hofmann- Ludwigshafen. Wahlkreis Württemberg: Staatspräsident Dr. Bolz-Stuttgart, Landwirt Farny-Gut Dürren, Berbandsgeschäftsführer G r o tz - Stuttgart, lüeiverk- schaftssekretär Wiedemeier- Ulm. Wahlkreis Baden: Prälat Dr. Föhr-Freiburg, Staatspräsident Dr. Schmitt- Karlsruhe, Gewcrkschaftssekretär Ersing-Karlorul)e, Land wirt Di e z-Radolszell, Industrieller Dr. Hackelsberger- Ocflingen, Frau Klara Siebert-Karlsruhe. Wahlkreis Hessen-Darmstadt. Rechtsanw Dr. B o ck i u s - Mainz, Oberregierungsrat Knoll- Darmstadt. Relc«)stts«e: Reichskanzler a. D. Dr. WirI h, Industrieller Dr. Klöckner- Löttringhausen, Fräulein Dr. Pe e re n b o o ni - Düsseldorf, Ge- werkschaftssekretär Kuhnen- Saarbrücken, Verbandssekretär Winkler-Köln, Reichsgeneralsekretär Dr. V o ck e l - Berlin. Das nächste aus der Reichsliste noch gewonnene Mandat würde listenmätzig Dr. Hoff- Berlin zufallen. Da aber bei den letzten Reichstagswahlen stets Reichskanzler a. D. Dr. Brü ning auf sein Mandat im Wahlkreis Breslau verzichtet hatte, ist auch jetzt damit zu rechnen, datz Dr. Brüning wieder auf der Reichslisle annimmt. In diesem Falle würde wiederum Volkswirt Dr. Fonk-Berlin im Wahlkreis Breslau nach- Uücken, der bereits den letzten Reichstagen angehört hat. ZZciiLiLcii» Rücktritt sächsischer Minister? In politischen Kreisen Dresdens wird eine Lösung der gegenwärtigen Krise dahin erörtert, daß die drei Minister, Finanzminister Dr. Hedrich, Min. d. I. Richter und Iustizminister Dr. Mannsfeld entweder sämtlich oder doch mindestens zwei von ihnen zurllcktreten und es da durch dem Ministerpräsidenten Schieck ermöglichen, an ihrer Stelle Nationalsozialisten und Deutschnationale zu berufen. Nach der Verfassung ist der Ministerpräsident — auch ein geschiiftsfiihrender — berechtigt, Minister zu entlasten und andere zu berufen. Das wiirde eine Lösung für den Augenblick sein, dabei würde als weitere Maß nahme voraussichtlich entweder die Einleitung des Volks begehrens auf Landtagsauflösung oder ein Gesetzentwurf der Regierung auf Landtagsauflösung folgen. Ausfall der Landtagssihung? Wie wir erfahren, tritt der Aeltestenrat des Land tags am Donnerstag um ^12 Uhr zusammen. Möglicher weise wird die für 13 Uhr angesetzte Landtagssitzung nicht stattsinden. Kuliositäten des sächsischen Wahlgesetzes Tas sächsische Wahlgesetz hat jetzt zum zweiten Male eine Merkwürdigkeit gezeigt, die beweist, daß die Berechnungen vor Einbringung des Gesetzentwurfs im Landtag nicht so sorgfältig geivesen sn»d, wie sie hätten sein müssen. Vor einigen Jahren trat der merk würdige Fall auf, daß eine Partei auf Reststimmen zwei Mandate erhielt, während andere Parteien mit höheren Reststimmen auf diese leer ausgingen. Dieses Mal hat sich bei der Umrechnung des Reichstagswahlergebnisses auf den Landtag gezeigt, daß die zweite sog. Verteilungs ziffer höher ist als die erste und daß mit ihrer Hilfe über haupt keine Verteilung der drei Resimandate möglich ge wesen wäre. Die erste sog. Wahlzahl betrug bei 3 375 546 abgegebenen gültigen Stimmen und einer von 96 Man daten 35 162. Infolgedessen erhielten bei der ersten Ver teilung NSDAP. 43 Mandate und 5510 Reststimmen, die Oberbürgermeister Dr.SMz bleibk fest Nach Ablehnung der S nationalsozialistischen Forderungen wird -le Nazt'Fahne auf -em Dresdner Rathaus gehißt Die Nachrichtenstelle der Stadt Dresden teilt folgen» des mit: Am Dienstag, den 7. März 1933, 3 Uhr nachmit tags, empfing Oberbürgermeister Dr. Külz gelegentlich des Aufmarsches der Formationen der Nationalsozialisti schen Deutschen Arbeiterpartei eine mehrgliedrige Ab ordnung dieser Partei unter Führung des Landtags abgeordneten Meyer. Die Abordnung legte dem Ober bürgermeister 5 Forderungen vor, die von ihm so fort erwidert wurden. In der ersten Forderung wurde Aufziehen der Hakcnkreuzfahne und der Schwarz-Weiß-Roten- Fahne zu Ehren des Herrn Reichspräsidenten und des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler verlangt. Der Ober bürgermeister erklärte, daß nach den bestehenden Rechts vorschriften auf dem Rathause nur die Fahne des Rei ches, des Landes und der Stadt gehißt werden könnten. Andere Fahnen zu hissen, sei er gesetzlich nicht in der Lage, und nach seiner pflichtgemäßen Auffassung sei das Hissen einer anderen Fahne ein illegaler Akt. Gewalt wiirde er diesen Maßnahmen nicht entgegensetzen, da ihm diese Angelegenheit nicht der Anlaß dazu sei, Men schenleben aufs Spiel zu setzen. In einer zweigten Forderung wurde die Ent fernung aller Marxisten aus dem Ctadtrate verlangt. Der Oberbürgermeister lehnte diese Maßnahme ab und wies darauf hin, daß die Mitglieder des Stadtrates Be amte seien, die nicht nur das Reckt, sondern die Pflicht hätten, ihr Amt wahrzunehmen. An dieser Pflicht sie zu hindern, würde eine nach dem Strafgesetzbuch mit schwe rer Strafe bedrohte Straftat sein. Er müsse diese Maß nahme ablehnen. Als dritte Forderung wurde erhaben, die Wohlfahrtspolizei binnen drei Stunden zurückzuziehen und durch nationale Verbän>? entsprechend der Anwei sung des Ministeriums des Innern zu ersetzen. Der Oberbürgermeister erklärte, eine solche Maßnahme wiirde eine ungeheuerliche Desavouierung der pflichttreuen Wohlfahrtspolizei sein. Die Wohlfahrtspolizei sei voll kommen stark genug und sei ihren Aufgaben absolut ge wachsen. Er halte sie für außerordentlich tüchtig und habe keinen Anlaß sie durch irgendwelche andere Mann- scl)aften zu ergänzen Als vierte Forderung wurde diejenige er hoben, allen Kommunisten das Betreten des Rathauses zu untersagen. Ter Oberbürgermeister wies darauf hin, daß das Rathaus und seine Geschäftsstellen asten Ein- wohnern der Stadt in gleicher Weise zur Verfügung stehen müßten, und daß es ungesetzlich wäre, irgend einer Personengruppe, solange sie aus legalem Anlaß die Ge schäftsstellen des Rathauses in Anspruch nehmen wolle, das Betreten dieses Hauses zu untersagen An fünfter Stelle wurde verlangt, -aß sich der Oberbürgermeister nunmehr dem Kurs der Reichs regierung zu fügen habe, Der Oberbürgermeister er klärte, daß es für ihn eine Selbstverständlichkeit sei, daß die Gesetze des Reiches, gleichviel, wie die Zusammen- 'ehung der Reichsregierung und des Reichstages seien, zu befolgen seien. Infolgedessen würden auch die Ge setze der gegenwärtigen Reichsregierung und des gegen wärtigen Reichstages von der städtischen Verwaltung be achtet und durckMführt werden. Am Ende des Empfangs legte der Oberbürger meister nochmals Rechtsverwahrung gegen die Hissung einer anderen Fahne, als sie die gesetzlichen Vorschriften zulieften, ein. Die Abordnung begab sich darauf zur Hissung der Fahne an die Ostfront des Rathauses. Nach Beendigung der Fahnenhissung erschien unter Führung von Stadtrat Dr. Schreiter die nationalsozia listische Stadtratsfraktion erneut vor dem Oberbürger meister. Dr. Schreiter verlas eine Erklärung, die schwere Angriffe gegen den Oberbürgermeister enthielt und zu gleich m.'hrere Anträge auf den verschiedensten Gebieten stellte. Der Oberbürgermeister hat Stadtrat Dr. Schrei ter geantwortet, daß er es ablehne, auf den ibn selbst be treffenden Teil der Erklärung einzugchen. Er überlasse hier ruhig der Öffentlichkeit das Urteil. Die sachlick)en Anträge würden beschleunigt geprüft und zur Entschei dung gebracht werde». Hakenkreuzfahne auf dem Landtaq Am Dienstag nachmittag begab sich die Menge, die die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus gehißt hatte, unter Führung des Nationalsozialisten Abg. Meyer und einer SA -Abteilung zum Landtag und hißte dort neben der auf Anordnung des Präsidenten Dr. Eckardt wehen den weißgrünen Fahne die .Hakenkreuz- und die schwarz- weiß-rote Fahne. Ter Direktor des Landtags legte Ein spruch dagegen ein. Zwischenfälle ereigneten sich nicht. SPD. 25 bzw. 6728, KPD. 15 bzw. 26 518, Zentrum 1 bzw. 6357, Echwarz-wciß-rot 6 bzw. 9231, Deutsche Volks partei 1 bzw. 24 645, Christlich-soziale 1 bzw. 24 394 und Staatspartei 1 bzw. 6097. Damit waren 93 Mandate bei der ersten Verteilung vergeben, und es blieben noch drei Mandate zu verteilen. Zu diesem Zweck waren die ge nannten Reststimmen zusammenzuzählcn, wobei sich die Summe von 109 480 ergab. Sie war durch 3, die noch fehlende Zahl der Mandate, zu teilen, so daß sich als zweite Wahlzahl 36 494 ergab. Sie war also höher als die erste Wahlzahl von 35 162. Infolgedessen konnte ttberl)aupt keine Mandatsverteilung durch Division der Reststimmeu der Parteien durch diese zweite Wahlzahl vorgenommen werden. Mithin blieb nur übrig, den drei Parteien, die die höchsten Stimmreste aufzuweisen hat ten, je ein Mandat zuzuweisen. Es waren dies die Kom munisten, die Deutsche Volkspartei und der Christlich soziale Volksdienst. Die übrigen Parteien gingen bei der Neststimmenverteilung leer aus. Im Grunde genom- H Vronsro-V/sin 8 die dle, rote, sü se m r dem steuer dos Portweine», mit V « der sanften klerd» «^8 korckequxveme?. Z H kine xvlek'lclio L^quiekun« für alle NUcken und Scbvackvnl f 8 ri. KK. 2.10 un«> 1.10 o. ri. f Xllrla «ekt au» b»I S 8 L. LpIelNsgvn, Veorelvn Z S - Nu»: ISS SS MllMWWkMWMSWMNMNSTMWKWM men ist damit allerdings eine gerechtere Restverteilung erzielt worden als durch Verteilung mit Hilfe der zweiten Wahlzahl. 0r«§ärn un<t Umgebung Vom kaih. Film Diesmal bot die Katholische FiImstelle des Volksvereins Dresden-A. im Pfarrsaal ihrer immer stär ker auwachsenden Gemeinde außer einem lustigen Werbe, film eine Darstellung des Zeppelmluftschifsbaues von seinen ersten Anfängen bis zu seiner ersten Fahrt über den Atlantik. Mit großem Interesse sah man die erste ausgeführte Konstruktion des Grafen Zeppelin, und in einzelnen Abschnitten wurde gezeigt, wie die Fahrten sich im Lause der Jahrzehnte immer weiter ausdehnten, bis endlich die große, denkwürdige Ueberquerung des Atlan tischen Ozeans gewagt werden konnte. Kaplan Dr. Sudbrack, der zusammen mit seinen Mitarbeitern die Filmstelle zu dem gemacht hat, was sie heute ist, zu einem Faktor des katholischen Lebens in Sach sen, erschien zum ersten Male nach seiner Wiederher stellung von langer schwerer Krankheit, von den zahl- reiäzen Besuchern überaus freudig und warmherzig be grüßt, in der Veranstaltung und legte in kurzen Worten Ausgalxm und Ziele der Filmsteste dar, wies besonders darauf hin, daß es gelte, zuerst eine Gemeinde und da mit ein deutlich sichtbares Bedürfnis für den katholisä-en Film zu schaffen. Das wäre das sicherste Mittel, die Produktion einwandfreier, wirklich ka- tholischer U n t e r h a l t u n g s - und Lehr- Umschwung auch in -er Skaalsoper Busch wir- gezwungen, -en Otrigentenstab abzugeben Ein Aufsehen erregender Zwischenfall ereignete sich am Dienstag in der hiesigen Oper. Generalmusikdirek tor Fritz B u s ch hielt um 18.30 Uhr eine Probe zum „Rigoletto" ab. Als sie beginnen sollte, bat ein SA.- Mann Heger um Urlaub für die Sänger auf 10 Minuten. Nach Rückkehr der Sänger begann die Probe, aber kaum hatte sie begonnen, als ein andrer SA.-Mann erschien und Busch bat, auf die Bühne zu kommen. Dort stand eine Staffel SA.-Lcute sz. 50 Manns, außerdem nocheUva 50-60 Personen. Der nationalsozialistiscl)e Scl)auspieler Posse erklärte, daß mit der jetzigen Stunde die voll ziehende Gewalt an den Staatstlzeatern auf ihn über gegangen sei. Zu seinem Stellvertreter für den verhin derten Kapellmeister Kutzschbach ernannte er den Kapell meister Striegler, der die künstlerische Direktion an der Oper übernehmen solle. Alle hätten seinen Verfügungen Folge zu leisten. Die Vorstellung begann dann, nachdem inzwischen auch Generalintendant Dr. Reucker erschienen war. Busch selbst war geivarnt worden, daß eine Prüge lei bevorstehe. Er erwiderte, er habe niemand zu scheuen, er sei unpolitisch und werde dirigieren. Kaum war aber Busch nach Dunkelwerden an seinem Platz erschienen, als im ersten Rang, der von SA.-Leuten voll besetzt war, ein fürchterliches Pseifkonzert begann. Jedermann war be stürzt. Es ertönten vom ersten Rang Rufe „Busch raus!". Die unpolitisclzen Zuhörer riesen: „Hoch Busch!" Das Pseifkonzert dauerte ununterbrochen einige Minuten an, darauf verließ Busch seinen Platz am Dirigentenpult und bat Striegler, die Vorstellung zu dirigieren. Das geschah auch. Busch selbst hatte vorher den Generalintendanten gefragt, ob er er etwa eine Anspracl-e halten solle, aber Dr. Reucker hatte abgeraten, da eine Ansprache doch keine Wirkung haben würde. Busch, ein in der ganzen Welt geschätzter Musiker, verlieh das Opernhaus. Er ist übrigens als Kriegsfreiwilliger mit hinausgezogen, ist im Felde Offizier geworden, hat u. a. bei Ppern mit gekämpft. Er hat allerdings den Beitritt zur NSDAP, abgelehnt, weil er gänzlich unpolitisch sei und nur Künst- ler sein wollte; desgleichen zu anderen politischen Par teien. Selbstverständlich wird dieser beispiellose Zwischen fall noch Folgen haben. filme anzuregen. Dr. Sudbrack wies in diesem Zusam menhänge auf die durchaus moderne Einstellung der ka tholischen Kirche zu den Erscheinungsformen des gegen wärtigen Zeitalters und besonders auf die Enzyklika ..Quadragesimo anno" hin, die, auf jahrelanger, umfang- re!cl)er Vorarbeit berul-end, von katholischer Warte aus zu,-en Problemen der Gegenwart Stellung nimmt. Mit einigen Andeutungen über die weiteren Absichten der nun ein Jahr bestehenden Filmstelle schloß Dr. Sudbrack seine Darlegungen. Dem von ihm in Aussicht gestellten aus führlichen ersten Jahresbericht der Filmsteste wird man allgemein mit Interesse entgegensehen dürfen. F. I. W. Hastenilasiungen in -er Mordlache Henlsch Im Zusammenhang mit dem Mord am SA.-Mann Hcntsch waren bekanntlich drei Nationalsozialisten aus Tharandt und Loßmannsdorf wegen Fluchtbegünstigung der Mörder verhaftet worden. Einer von ihnen, der nur ganz unbedeutend beteiligt war, war schon nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden. Nunmehr ist auch der Schwager Säzenks, Beier-Coßmanns-orf, freigelassen worden, so daß sich nur noch Bormann-Tharandt in Un tersuchungshaft befindet. Bon seinem Hause aus war Schenk bekanntlich geflüchtet. d. Meißen. Der Bezirksausschuß der Amts hauptmannschaft Meißen hielt am Montag seine letzte Sitzung in seiner alten Zusammensetzung ab.