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5y — y. ^Srr 1133 ^ä(.Ii8i8ciie v^lxsrettun, Ls regnet 60IÜ Es war ein strahlender Junitag. dir Straßen wimmelten von sommerlich aufgeputzten Menschen. Punkt 12 Uhr verließ Etudienrat Wollert das Schulgebäude. Seine kleine Gestalt mit de« etwas zu kurz geratenen Beinen straffte sich bet jedem Schritt. Er trug einen guten grauen Anzug, die neuen gelben Schuhe, das Geschenk seiner Frau, die neue, etwas auffällig karierte Krawatte, das Geschenk seiner Schwägerin, das bunt bedruckte Taschentuch, das Geschenk von Gisela, seiner Jüngsten; ja, und dann hatte ihm Reinhold, fein Filius, noch eine Kra wattennadel verehrt, die prangte im Krawattenknoten. Er war in richtiger Eeburtstagsstimmung, fühlte sich so jung, trotz der 49. Und so faßte er den Entschluß, zur Feier des Tages in der Weinstube hinter dem Bahnhof Friedrichstraße einen Früh schoppen zu trinken. Es war Tradition in der Familie, daß er an seinem Ge burtstag feiner Frau irgendeine Kleinigkeit als Geschenk mit brachte — und so kaufte er ihr eine dieser modernen billigen Broschen — sie fand sie so hübsch — bevor er seine Schritte mit einem behaglichen Lächeln, das eigentlich gar nicht zu seinem energischen Gesicht mit den kleinen Augen und dem buschigen Schnurrbart paßte, zu der Weinstube lenkte. Pünktlich um X12 Uhr war er zu Hause. Die Gäste waren schon da. Er küßte seine Frau, drückte ihr das in bereits etwas zerknülltes Papier gehüllte Geschenk in die Hand. Lisa dankte mit einem Aufschrei des Entzückens. Wie lange sie sich das schon heimlich gewünscht hätte! Er lächelte geschmeichelt. Lisa war ganz aufgeregt vor Freude, ließ das Geschenk von de« Gästen bewundern. „Als ob ich heute Geburtstag hätte u«d nicht er-, flüsterte sie glücklich: „Aber so rin Ver schwender !- „Papa hat den Größenwahn bekommen! Papa hat den Größenwahn bekommen!" schrie Reinhold durch die Wohnung. „Sie ist aber auch wirklich herrlich!" sagte Lisa, und kam -n Wollert. Eie hatte — eine goldene Damenuhr in der Hand. Wollert schluckte. Hätte er lieber einen Schoppen weniger trinken sollen? Er griff in di« Tasche. Richtig, da lag, in ein vttick Eeidenpapier gewickelt, die Brosche. Lr versuchte sich zu sammeln. Hatte man ihm im Geschäft da» zweit« Paketchen au» Versehen mitgegeben? Lisa stand verzückt da und betrachtete sein Geschenk. Alles drängt« sich um sie herum. E» war „die Sensation". Wollert überlegte. Konnte er jetzt den Irrtum ausklären? . . . Das war doch unmöglich! . . . Ab«r, was tun? . . » Es war eine entsetzliche Lage. Zerstreut, unruhig saß er bei Tisch, lächelt« geistesabwesend bei den Reden, die man ihm zu Ehren hielt. Ob di« Uhr sehr teuer war? Man wird sie eben monat lich abzahlrn müssen. Bei der ersten Gelegenheit lief er zum Telephon, rief den Laden an, in dem er die Brosche gekauft hatte. Dort staunte man. . . Eine Damenuhr? Man sah nach, überzählte. Es dauerte endlos. Nein, es fehlte kein Stück. Ausgeschlossen. Reparaturwerkstatt? Nein, man hat überhaupt keine. E» war zum Verzweifeln. Der ganze Geburtstag war ver dorben. Konnte . . . durfte . . . mußte er? ... . E» mußte sein. Abends, als sie allein waren, legte er Lisa den ganzen Sachverhalt dar. Lisa war eine vernünsttg« Frau. Nach der ersten Ent täuschung riet sie ihm, die Uhr einfach morgen auf dem Fund büro abzugeben. Al» Etudienrat Wollert nach dem Weg zum Alezanderplatz und nach seiner ersten Stunde um zehn Uhr das Klassenzimmer der Untersekunda verließ, fand er in seiner rechten Jackett» tasche — ein fremdes Portemonnaie mit S Mark. Ein« Vermutung durchzuckt« ihn. — Aber soweit durften di« Bengels es nicht treiben! ... Er ging zum Direktor und beschwerte sich. Der Direktor hielt vor versammelter Klasse eine Rede, appellierte an das Ehrgefühl der Schüler, der Schuldige sollte fich bis morgen mittag melden, er würde schon wissen, worum es sich handelte. Mittag», zu Hause, fand Lisa, al» Wollert in bequemer Hausjope dasatz, in seinem Jackett «in« Brosche und wieder eine Damenuhr. Wollert wurde rot vor Wut. Am nächsten Tag hielt er eine donnernde Rede in der Klasse, sprach von ungeheurer Un- verschämheit, gab dem oder den Schuldigen eine allerletzte Frist, sich zu melden, sonst werd« er die ganze Klasse hart bestrafen, die Hauptschuldigen von der Schule weisen lassen. Er sei sich in dieser Hinsicht der vollen Unterstützung des Direktors be wußt. Di« Klasse schwieg. In der Paus« kam der Vertrauens schüler zu Wollert. Ein ernster, ordentlicher Junge: Niemand in der Klasse verstünd«, was das alles bedeuten soll«. „Ich begreif« wirklich nicht, daß auch Sie sich dazu her geben", sagte Wollert traurig und nachdrücklich. Der Junge fühlte sich zu Unrecht gngeschuldiat. Wollert wollt« etwa» antworten, er griff nach seinem Taschentuch und — zog, eine lange golden« Kett« aus der Tasche. ,Hal Da!" schrie er wütend: „Da sehen Sie es ja! So «in« Unverschämtheit! Ich werd« euch Bande lehren!" Er schrie so laut, daß ei« Kollege sich «inmischte und ihn weg- führt«. * v Wollert sah ein, das konnten keine Jungenstreiche seln.i Alle Stücke erwiesen sich als echt, sie stellten zusammen schon «in kleines Vermögen dar. Aber, wo stammten sie her? Wie kamen sie in seine Taschen? Er war verzweifelt. Dazu kam, daß er sich von Miß- .trauen umgeben spürte: Doppclezlstenz . . . Kleptomanie . . , Stundenlang tut« «r te» de« nächste« Tagen grübelnd durch di» Line Groteske von Lörni Straßen. Und hatte Angst, tn die Taschen keines Jacketts z« greisen, seine Aktentasche zu öffnen, weil er wußte, daß er darin rin Schmuckstück, ein fremdes Portemonnaie, «ine Uhr finden würde. Lisa drängte ihn, Urlaub zu nehmen, nur fort von hier . . . Am dritten Tag. Es regnete . , . Wollert achtete nicht daraus. In seine Gedanken versunken, lief er immer weiter durch die Straßen. Plötzlich standen zwei Männer vor ihm. Wollert trat mechanisch zur Seite, wieder standen die beiden Ge stalten vor ihm. „Dich haben wir ja lange gesucht", sagte der eine leise, gefährlich, unterdrückt. Wollerts Gesicht erstarrte in einem httflosen Lächeln. Er wollte schreien, brachte aber keinen Laut heraus. Im Augen blick hatte er einen Faustschlag mitten im Gesicht. Dann prasselte ein Hagel von Schlägen auf ihn nieder. Eine Se kund« sah er die Köpse der beiden riesengroß, verzerrt durch die Schatten der einsamen Straßenlaterne. Er griss in ver zweifelter Abwehr einem an den Hals, er hatte nur einen seidenen Schal in der Hand. Etwas Schweres traf seinen Kopf. Und im Fallen sah Wollert etwas . . . da» . ,, Dann lag er bewußtlos aus der regenglänzenden Straße. Kriminalkommissar Bert überlegte. „Selbstverständlich teile ich Ihre Ansicht, Herr Studienrat, daß der Uebersall höchstwahrscheinlich mit diesen mysteriösen Vorsällen im Zu sammenhang steht. Aber wie? . . . Wie? . . ." Er betrachtete sein Gegenüber. Wollert fröstelte. Er sah kläglich und un glücklich aus. Di« Spuren der Schläge gaben seinem Erficht mit dem verlorenen Ausdruck etwas Groteskes. Seine Augen hingen voller Angst an dem Beamten. „Ich svrchte mich, Herr Kommissar", sagte er. .^varum bin ich auch gleich ins Präsidium gefahren. Dieser Mann sprach so, ich weiß nicht, so drohend, daß ich glaube, es ist noch nicht alles zu Ende. Die Tatsache, daß nichts gestohlen wurde, be weist doch . . ." Wollert fuhr nervös mit der Hand über seine Krawatte. Er sprang aus: ^vaa heißt, Herr Kommissar, ich be merke eben, daß ich meine Krawattennadel vermisse . . ." Der Beamte notierte in den Akten: „Krawattennadel. . Aus Silber. . . Wert vielleicht 8 Mark . . ." Wollert gab geistesabwesend die gewünschten Auskünfte. ,Können Eie die Nadel näher beschreiben?" fragte der Be amte. „Ja, es war eine . . ." Wollerts Gesicht lies plötzlich r«ü an. Da war doch etwas ... Er lies erregt aus und ab. S» war doch etwas mit der Krawattennadel . . . „Halt!" schri« er plötzlich beinahe auf: ,Za . . . Dieser eine Kerl hatte genau so eine Krawattennadel wie ich. Das hab ich im Hinsallen ge sehen. Ein großer silberner Ring und im Ring eine klein« silberne Hand. Mein Sohn hatte sie mir zum Geburtstag g«» schenkt. Sie sah ein bißchen eigenartig aus . . ." Zwei Tage später wurde Wollert ins Präsidium gebet««« Kommissar Bert kam ihm strahlend entgegen. „Ich habe ein« kleine Ueberraschung für Sie, Herr Stndienrat," sagte er, und — legte einen Hausen Krawattennadeln aus den Tisch. Etwa ein Dutzend großer silberner Ringe mit kleinen Händen tt» Ring. „Ehe ich Ihnen die Sache verrate, möchte ich gerne wisse«, wo Ihr Herr Sohn die Krawattennadel her hat", fragte Bert, „Ach, wissen Sie, de« Bengel", sagte Wollert. „Er hat sie ganz einfach auf der Straße gefunden, hat er gestern ge standen. Und da er mit seinem Taschengeld knapp war, dacht« er, ein sehr einfaches Geburtstagsgeschenk für mich . . ." In diesem Augenblick führten zwei Beamte einen Man« herein. Er trug — Wollerts Krawattennadel. „Da ist noch W ein Nadelmann, Herr Kommissar. Und das hat er in d«I 1l. «-> w. Aöd, I«. Le»a, Ui. Eos, 17. Inn«, IS. »all lk> Sein. L0. Va-If, «. «2» es. D»i«, ». kut, u,«. es. l«, LS. Sk«., so. d<«n,<. n. pknnton«. — E < nkrech »- L. Et», ». Ulmr. 4. vnnt>, ». Id«. «. E»»«»»»», S. «v»th«r», lO. a»«« l». s««ch». ft. Land, IS. «bd», L». LMm. «. S«»>. L7. Eh«, rv. E-». St. Erk, W. Je». «ahlparat«. WSHI« Zentrum. List« »I«r lM«r««l — tvistux — kx>nt«I). Buchst» b«>,««!«>. «r«na — Regal — Egarl — Rai», — Alto »Nt-Ei-l. t. Wtonk. ». LUI«. ». Eitgarst», «. Unt>r^«q. » Eg'», S. Bien«, 7 Dniidrn. 8. Eiror. S. stirtxr, l0. Wt<»«. N. R«!«, IL. Grude. IS. Nidda. I« Deutung. 15. Beirut, 1V. Stad«, 17. Eg«n. 18. Li«ti«. 10. Ve«'«, L0. Rat«, LI. itr»ns!>e«r«, W. Erna, La. Inmver. — »volle Eute», bedtirs« went«. - Und du bist d«, L«d«n» Mut«. turnst «ori» «rnd«. Dia»»»»l.««tI«I. »rast», - SrzKU - 8<r»»«, - «estu-e - «tnbruch — Sam«« — stal-tu« — lBerstra« — staut«»«). GH» K>chl-Noh».- kunk Wmiten Kopkrerbreckiev FUllrätsel. KZ in - tu aaaaagiiiiklmmmnnnnnprrrr s s s s s s l l s t t t w Die Buchstaben find so in die Felder der wagerechten Reihen einzustcllen, daß Worte folgender Bedeutung entstehen: 1, griechische Mondgöttin. 2. bedeutender Physiker und In genieur, Erbauer der ersten elektrischen Eisenbahn, 3. Kaiser reich in Asien 4. hoher Grad von Begeisterung, b. Stadt am Rhein, 6. Fluß in der Fränkischen Schweiz, 7. Zeughaus. Lor». Silbenrätsel, an -- cha — der — dif — e — e — ed — ei — es — f« — fo — gau — gelb — gen — ger — ha — har — hib — in — ka — lan — lend — lt — mar — ment — mi — mund — na — nach — n.in — nas — nc — nen — ner — neus — ni — non — nor — nu — o — pe — ra — rie — re — rhein — ri — sa — sau — sen — fig — fig — te — trau r^-! kein — tra — u — u — van — wich — wis — zei lch -- 1 Buchstabe in Nr. 17) Bildet man aus diesen Silben 27 Wörter und liest deren Anfangsbuchstaben von oben nach unten und di« Endbuchstaben von unten nach oben, so ergibt sich ein Spruch von Vaco von Verulam. Bedeutung der Wörter: 1. Singvogel, 2. Kavallerist, 3. Landschaft am Rhein, 4. Stadt a. d. Ostsee, 5. Stadt am Rhein, 6. Stadt auf Kuba. 7. türkische Landwehr, 8. Stadt in Böh men, 9. Ordensschwester, 10. Not, Bedrängnis, 11. Niederschlag fatmosphär.). 12. Baumkahn, 13. Speisewürze, 14. Nordvol- fahrer, IS. Stadt a. d. Maas. 16. Gemütsart. 17. englische Stadt. 18. Stadt a. Lago Maggiore, 19 sarab.) Herr, 29. Halb bogengröße 21. Nibclungengestalt fweibl.), 22. Teil vom Ei, 23. Saiteninstrument, 24. Stadt an der Adria. 2S. männlicher Vorname, 26. Bruchzahl, 27. Stadt an der Lahn, X. Wortkette, ber — ber — blät — da — da — de — de — de — den — den — el — el — frei — ge — ae — kun — la — la — mu — na — na — ne — ni — ras — rol — rol — s« — ft — ter — ter — 1er — ter — tri — um — um — witz — witz — z« — zem Au» obigen Silben find dreizehn dreisilbige Worte zu bilden. Die Endsilbe des ersten Wortes difnt immer dem folgenden als Anfang usw. Die Worte haben folgende Be deutung: Kleine Taschenpistole — Fensterschuh — Schlachtenort von 1813 — humoristische Zeitungen (Mehrzahl! — Haus vorbau — Zeiteinteilung — Monat — britische Inselgruppe im Wcstatlantischen Ozean — Prophet — pommersches Seebad — metallisches Element — Veitragsart — militärischer Dienst- i arad. G. Ze«1r««»»sithr«, i« Zahlen. 12348678 9 16 11 3 4 b 6 4 12 7 13 7 8 14 2 1 18 12 7 3 4 ö 6 7 8 4 9 16 13 17 18 8 19 7 1 20 18 18 4 7 8 21 11 7 8 13 7 8 879887 16 42278 13 78 Rcichstagsabgeordneter Reichstagsabgeordneter Reichstagsabgeordneter Rcichstagsabgeordneter Rcichstagsabgeordneter Reichstagsabgeordneter Rcichstagsabgeordneter Reichstagsabgeordneter s Zentrumsmitbegründer 7 Di« Anfangsbuchstaben besagen, wodurch wir dem Zentrum zum Siege verhrlfe« ff ist in der Auslösung als i zu leftn). Magischer Kni». Die Zahlen find durch Buchstaben zu ersetzen, bis sich fol gendes ergibt: 1—8 mech. Vorrichtung, 1 2 3 4 8 8 Schlinge, 1 2 4 8 8 Künstelei, 12 6 Teil des Frühlings, 1 2 6 7 deutscher Fluß, 1 2 6 8 junge Birke, 1 6 7 8 Bergwerk, 2 3 Karten- blatt, 2—8 Stadt in Böhmen. 2 3 4 8 8 Verbrenuungsrück- stand, 2 4 8 Stoßseufzer, 2 4 8 6 1 männlicher Personenname, 2 4 8 8 Gebirgsbach, 3—6 Wintersportgerat. 3 4 8 8 1 2 Muster, 3 8 1 biblischer Stammvater. 4 8 6 7 2 asiatisches Reich, 6 7 2 weiblicher Personenname. 6 7 8 3 desgleichen, 6 4 8 persönliches Fürwort, 8 1 3 deutscher Badeort, 8 3 Note tt» der Mufi^ 8 6 Nahrungsmittel. biiaäeo.