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Rezept für guten Kasse«. Von John Galsworthy. dem englischen Schriftsteller und Nobelpreisträger, der vor kurzem gestorben ist, erzählt man sich, datz er nur rin« Leidenschaft kannte: guten, starken Kaffee Als er vor kurzem einmal in einem kleinen Landstädtchen einen Zugaufenthalt hatte, suchte er das einzige Gasthaus de« Ortes auf und fragt« den Wirt, ob er Zichorie im Haus« habe. „Eewitz", dienert« jener und brachte eine Büchse des Verlangten. „Vielleicht haben Sir auch selbstgebrannte Gerste?" — „Selbst verständlich", sagte der Wirt und schleppte ein« zweit« BUchft herbei. „Ist das wirklich alles, wag Sie davon im Haus« haben?" fragte Ealsworthy. ..Leider ja", erwiderte der Wirt. „Sehr schön", sagte Ealsworthy, „dann kochen Sie mir fetzt, bitte, eine Tasse Kaffee —" Bürokratius und die Nadelhölzer . .. Zur Weihnachtszeit pjlegt man Pakete bekanntlich auf sinnige Weise mit allerlei Tannenreisern zu schmücken und seinen Lieben in aller Welt zuzusenden. Der heilige Bürokra tius weis; das sicher sehr genau, aber da sind doch noch dir vielen Paragraphen, die zu beobachten sind Zum Beispiel die Verfügung, wonach Nadelhö'zer nicht . . . aber wir wollen nicht vorgreisen. Also hören Sie, lieber Leser, was Büro kratius sich leistete: Dieser Tage — also eine ganze lang« Zeit nach dem lieben Weihnachtsfest — kamen Weihnachtspaket« nach Innsbruck an die Absender zurück. Die Tannenreiser waren schon alt und unansehnlich, aber immerhin, sie hingen noch — sozusagen als corpus delicti — an den Schnüren. Mit dicken Blaustift aber stand aus dem Papier zu lesen? „Die Einfuhr von Nadelhölzern ilt nicht gestattet I" Meksrd und das Judentum Eine der unerfreulichsten Nebenerscheinungen der gegen wärtigen politischen Kämpfe ist der Judenhaß gewisser Kreise, die gleichwohl Nachdruck daraus legen, als Verfechter christ licher Ideen angesehen zu werden. Wenn wir als Katholiken in Erinnerung ab die Stellung des Zentrum zur Iudenfrage um die Mitte des vorigen Jahrhunderts — unter Führung von Herm. o. Mallinkrodt — nach wie vor den ausgesprochenen Antisemitismus als Rassenkampf von uns weisen, so wissen wir, dah kein Geringerer als unser früherer Kanzler Dr. Wilhelm Marx noch heute diese in letzter Hinsicht unchristliche Kampf stellung gegen weite Kreis der deutschen Bevölkerung ablehnt. Bereits im Jahre 1922 bekannte er. „das; der Antisemitismus sich fast immer auch als «ine Gegnerschaft gegen das Christen tum. speziell gegen die katholische Konfession, entwickelt". Er hat diese Seite des politisck>en Kampfes unserer Tag« iveit vor ausgeschaut. Auch sein« weiteren Worte haben in diesen ernsten a-'ahrdrohenden Tagen oersolmrfte Geltung: „Die von blindem Hah begleitete antisemitische Einstellung der Nationalisten habe ich schon Kraft meiner Weltanschauung für ebenso verwerflich wie töricht und unsinnig, aber ebenso auch für »«deutsch und antinational angesehen und bekämpft, wo ich nur immer dazu Gelegenheit gefunden habe" . . . Richard Wagner hat ver- hältnismäfiiq früh Stellung zu der Frage genommen: „Das Judentum in der Musik" (1850). Nach weiteren 19 Jahren lieh er folgen ..Aufklärungen über das Judentum in der Musik" iBreitkopf u H. Bd 8s. Und Ausführungen zu Religion und Kunst lebenda. 10. Bd). Wagners eigentliche Kampfansage fin det sich in der Schrift „Aufklärung": „In jenem Aufsatz über das Judentum zeigte ich . . ., datz es die Schwäche und Unfähig keit der nachbeethovensckien Periode unserer deutschen Musik produktion war. welche die Einmischung der Juden in dieselbe zulietz: ich bezeichnete alle diejenigen unserer Musiker, welche in der Verwischung des grotzen plastischen Stils Beethovens die Ingredienzien für die Zubereitung der neuen gestaltungslosen, jeichten. mit dem Anscheine der Solidität matt sich übertünchen den Manier fanden und in dieser nun ohne Leben und Streben mit duseligem Behagen so weiterhin komponierten, als in dem von mir geschilderten Musikjudentum durchaus inbegriffen, möch ten sie einer Nationalität angehören, welcher sie wollen." Wer sckwrser zuhört, wird unschwer finden, datz hier sich das Grotzgenie Wagner nicht so sehr gegen das Fremdrassige tn der Musik wendet als vielmehr gegen das Matte, Ver wischte, zum Teil Sentimentale der Musik jener Tage der Mitte des vorigen Jahrhunderts zum Teil mit starkem Einschläge der sogenannten „Kapellmeistermusik". — Wie unrecht Wagner aber u. a. einem Felix Mendelssohn getan, das hat der scharf blickend« Hugo Riemann zurückgewiesen, wenn er schreibt: „Mendels sohn war nicht nur ein gottbegnadeter schöpferischer Genius, dessen beste Werke noch heute den Zuhörer geradeso entzücken wie zur Zeit ihrer Entstehung. Er war vor allem ein Mann von eminentem Verständnis der Werke unserer Klassiker und hat besonders das grotze Verdienst. Bach wieder lebendig gemacht zu haben." Verdient solch ein Meister eine derartige herab drückende Beurteilung durch seinen Zeitgenossen Wagner? — Wer wollte jedoch in diesen abweisenden Worten Wagners nicht heraus hören, datz er „wirklich ehrlich und überzeugt nach einem wahren grotzen volkhaften Humanismus strebte". — Des weiteren schrieb Wagner in seiner ersten Schrift (1850): „Datz das geschichtlickze Elend der Juden und die räuberiscl-e Roheit der christlich germanischen Gewalthaber (!) den Söhnen Israels diese Macht selbst in die Hände geführt haben, braucht hier nicht erst erörtert zu werden." Und offenbart sich nicht auch heute wieder dieser gewalttätige brutale Geist? Bei aller Hochachtung vor dem Philosoplzen Richard Wag ner mutz betont werden, datz er nicht so ganz „sine ira et studio" seine schweren Angriffe gegen diese Musikgrötzen, denen er hin sichtlich des Musikdramatischen doch Einiges zu verdanken hatte, niederschrieb. Wagner beabsichtigte durch seine Kampfschrift, den Angriffen der jüdischen Prefse zu begegnen. Allem Ansckieine nach Hal er aber Zahl und Einflutz dieser seiner literarifchen Gegner iveit überschätzt. Denn was H. St. Chamberlain, der antisemitisch eingestellt ist, schreibt, dürft« sicher der Wahrheit näher kommen: datz diese ganze Hetze gegen Wagner nur bei den schlechteren Elementen des eigentlichen Judentums Unter stützung fand und in Wahrheit nichts anderes als ein« Ver schwörung der Talentlosen und Mittelmässigen — jeglicher Kon- fefsion - gegen das Genie war." Hinzu kommt, datz Richard Wagner ihn unterstützenden Juden nicht aus dem Wege ging und in Herrn. Levi (s 1900) einen Dirigenten fand, zu dem ihn neben künstlerischen Werten auch rein menschlick)« Quali täten hin zogen. Hüten wir uns, in den Tagen der Gedächtnisfeiern an dem Genie unbelclien alles, aber auch alles, „groh" zu finden. Alles Irdische ist — auch hier — unvollkommen in mehr als nur der einen Beziehung. Und wir können nichts Besseres tun. als: indem wir das Grotze und Bleibend« verehren, des Schattens zu vergessen. der jeder wahren Grütze folgt Dr. Hugo Löbmantz. Ordnung muü sein! «ine alltägliche Begebenheit. Ort der Handlung — ein grohes Gasthaus. Drautzen spielt «tn« klein« Kapelle. Arm« Teufel mit rotgefrorenen Nasen und Händen handhaben di« Instrumente, so gut es eben gehen will. Dkjeriigen, di« drtnn«n sitzen, warm und behaglich, hören nur manchmal «inen Fetzen Musik, wenn die Drehtür sich öffnet und <in«n neuen Gast «inlätzt. Jetzt mutz da» Stück zu End« sein. Dl« Musikanten setzen di« Instrument« ab, reiben Hände und Ohren. Und der Saxo phonist zieht au, der Jacke einen Teller, wechselt ein paar Worte mit dem Geiger und betritt da. Lokal. „vielleicht «ine klein« Spend« für di« Musik. . So geht «r von Tisch zu Tisch. Und diejenigen, di« da warm sitzen und «twa, Gutes zu essen vor sich haben, spenden zum Teil recht frei gebig. Schlietzlich kommt er auch zu mir. „Und man vertraut Jhn«n so einfach da, ganz« Geldgeschäft an?" frag« ich und «rsuch« mit d«m armen K«rl «inen Witz zu machen. „Ne«", sagt der Saxophonist treuherzig, „so einfach ist da, ia nicht. Wer «tnsammeln geht, kriegt tn di« recht« Hand den Tellrr und in di« link« drei lebendig« Fliegen..." ' ?. Uolmgrea. Fräulein General. Bei den neuerlichen Kämpfen zwischen China und Japan, in denen fich bisher der chinefijchr Patriotismus der japani schen Technik unterlegen zelgte, hat «kne Frau die Inmattv» ergriffen, Fräulein Li-Ngien-Wang. Durch «ine flammend« Protestrede gegen di« Uebergriff« Japans, di« st« in einer Frauenvevsammlung hielt, hat sie e» erreicht, datz Hunderte von Frauen sich um st« scharten und sie zur Führerin de» Fräuenkampfes gegen China ausriefen. Fräulein Li-Ngien- Wang hat sich nicht lange besonnen, ist mit ihrem Frauenfrei korps zum Kriegsschauplatz gezogen und hat dort höchst aktiv tn di« Kämpfe «ingegrisfen. Die Japaner fürchten die chi nesischen Frauen wie die Pest; die Frauen sind unerhört mutig, machen keine Eefangenen und kämpfen „bis zur letzten Frau", während der Japaner angeblich nur zögernd auf Frauen zu schietzen wagen. Hundeschnarchen und Polizeialarm. Ein origineller Vorfall wird aus London berichtet. Ein Beamter des Telefonats hörte zu nächtlicher Stunde verdächtige Geräusche im Abhörer, die wie „das Stöhnen eines todkranken Menschen" klangen. — So ungefähr drückte sich jedenfalls der Beamt« seiner vorgesetzten Behörde gegenüber aus. Eins, zwei drei jagte die Polizei im „Flitzer" zur bewutzten Adresse, um Hilf« zu bringen und wenigstens das Allerschlimmste zu ver hüten. Verschlafen öffnete ein ältliches Ehepaar den Bobbies die Tür. „Was? Sterbenskrank? — Nein, da sind Sie an dis falsche Adresse gekommen!" Aber die Schupos Netzen sich nicht beirren, und schlietzlich stellte sich heraus: der Telefonhörer war versehentlich nicht in die Gabel- gehängt worden und lag nun gerade neben dem Körbcl-en des schlafenden Haushundes. Da dieser Hund zu der Familie der Schnarcher gehörte, war der Telefonbeamte begreiflicherweise in Aufregung geraten. kunf Wmüen Kopieroreclien Kreuzworträtsel. Wagerecht; 1. Volksstaat, 7. britisches Inselreich. 9. Brenn stoff. 1l. Angstgefühl im Schlaf. 13. chemijches Element. 14. Ge liebt« des Zeus, 16. Göttin der Morgenröte, 17. »veiblicher Vor name, 18. Manneszierde, 19. das Leben. 20. hervorragender Oratorienkomponist, 21. Behörde. 22. Behälter, 2b. nordische Göttin der llnteru>elt, 26. Mutter der Kriemhild, 28. franzö-^ sischer Artikel, 29. Abkürzung für Sekunde. 30. deutscher Justiz minister (1920—21). 33. Gattin des Orest. Senkrecht: 2. Kälteprodukt. 3. Nlleebaum, 4. Kurzware, S. weiblicher Vorname. 6. Selbstsucht. 8. Medizinal-Osfizin, 10. „geschickt". 12. Singvogel. 14. Staatsgebiet. 1b. Abt. 23. „Einst mals". 24. Astrolog Wallensteins. 27. Bündnis. 29. japanische Münze, 31. Volksnederkomponist (1807—1883). 32. Tierpark, voll. Wahl-Parole. 1-12 — 8 — 11-6 — 8 4-5-13—14 — 3-2—10 g__g — g — 14—5 7 — g — 5 — 3 Schlüssel. 1— 2— 3— 4— 5 — 6 7— g— 9— 2 — 10 11 — 12 — 13 - 14 - S - 6 Pflanzenteil Beglaubigung Sportgerät Obig« Zahlen nennen unsere Pflicht am 5. März. tk. Man ordn« die Bustaben so, datz di« wagerrchten und senkrechten Reihen dieselbe» Wörter nebenstehender Bedeutung «itthalten. X. Drei Worttr«pp«n. tk. Es darf nur «in Buchstabe in jedem Feld geändert werd«». Ebenso darf jeder Buchstabe nur einmal verändert werden. Zum Schluß entsteht aus dem oberen da» untere Wort. z - z- Bedeutung der Wagerechten: Instrument — Tonstück — Mufilzcichen — Pferdezüchtcrei — Verbrechen — Russische Tee- maschine — Metallisches Element. Die Diagonalen nennen von links oben nach rechts unten einen deutschen geistlichen Würden träger. von links unten nach rechts oben ein Kirchengesangbuch. tk. - zi«. z»«. i. D-ue», ». ktta-e». ». ttt«»t<. e. »>,««,, I. Samt, ». «»«la». 7. I«»bU. ». St««I« » «Iltr», IS. Nag»«,, ll W-I««,. 1» R«»t««, I». 2»»l«l, I«. Berit», IS. »ich,«. — „DI« ft«»« gk«»d« x»U „ k«ti»«m Oit." l. Brat«»,«. » Nm»«,«, ». D»««r, < KrUhmaU. I. «»rb«H. ». »UM««. 7. tkpsto»«. ». RominaU», » Suos««, I». <klg«. II H«sb«>m, I». Rlwinl. I». Ulambar« K. R-imandt«. IS Dlt«s«», I» 17. II«rl»hn. IS Eist««, l«. Danl«I, io. Engchtt. LI Richt«« — tbrdank«» g«h n und Lieb«« still bl« tn» b>mm«Il«lch. to. » <klch«»b„Is.) Sl„I««,ch »» Z-chlt». vt«b«l ml» d<» stu«lg» »«Klaochttt «l» »>, »«, 3»»»«. — ochml«» — B»lgoi><» — gtlzhut. »r-slUr.RiItl«». still Mahrh«,,. gl.UxU R«h». M»»IIch«« D«,,«l,,1»««». Bb«» — Dw« — Wxl — Rlds«« — — EU« - Emll. USIIillllll. *«»«»»1 — glan«» — Episttt — Ttchhil» — Bltohoi. Silbenrätsel. Aus den Silben: bee — bee — bei — ber — berg — bi« — big — da — de — de — den — deu — bin — dru —« — «i — en — er — er — es — sie — ga — ge — ge — gru — i — ing — ke — krons — li — li — lie — na — na — n« — nei — nid — re — re — ror — rut — se — sen — sen — kta — ters — tuna — un — wer — wie — wron (st — ein Buchstabe) bilde man Wörter und lese den ersten und dritten Buchstaben eines jeden Wortes von 1—23. Es ergibt sich dann ein Spruch von Ernst Moritz Arndt. Bedeutung der Wörter: 1. Stadt a. d. Warthe. 2. Blume. 3. Alpental (Schweiz), 4. Berg der Salzburger Alpen, b. Stadt a. d. Ruhr, 6. Insekt, 7. keltische Priester, 8. Irrtum (lat.), 9. Krankheit, 10. Kinderbett. 11. Rest (Ende), 12. heitze Asche, 13. Nebenfluß des Main, 14. Auslegung, Erklärung, IS. Stadt in Syrien. 16. Stadt in Hannover. 17. Metall. 18. berühmter Chemiker ()). 19. Frucht, 20. Teil des Kopses. 2l. Waldbeer«, 22. weiblicher Vorname. 23. Gewürz. X. e — e — e — l — m s - k - l — u — w «okl K»un öonn Lor 6