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Nottzen Ein Ausruf der Bayrischen volkspartek. Der Vorsitzende de» Bayrischen VoHspartel, Fritz Schäffer, erläßt einen Aufruf, der auch außerhalb Bay erns Beachtung verdient. Es heißt darin: Als Partei der christlichen Weltanschauung sind wir gebun den an di« Grundsätze der christlichen Staatsauffassung. Diese gebieten uns sede Revolution abzulehnen Sie gebieten uns aber auch, um des Volkes wiNen, den Staat zu bejahen und ihm unser« pflichtgemätze Arbeit zu leihen, gleichgültig, ob uns sein leweiliges Gesicht gesällt oder nicht. Darum haben wir nach der Revolution von 1918/19, die Deutschland dem Chaos des Bolschewismus überantworten wollte, um desVoMes willen nach bestem Können mitgearbeitet, das Trümmerfeld dieser Revolution aufzuräumen und den nie dergebrochenen Staat auf der Grundlage von Recht und Ord nung von neuem aufzubauen. Wir haben in Bayern die Regie rung seit 1920 marxistenrein gehalten, wir haben all« kommuni stischen Umtriebe in Bayern niedergehallen, wir haben «in rei ne» und sauberes Berufsbeamtentum aufrechterhalten und trotz aller Not der Zelt di« öffentlichen Finanzen, die das Rückgrat» der Wirtschaft sind, in guter und mustergültiger Ordnung ge halten. Mit ruhigem Gewissen können wir die Geschichte über unsere Arbeit urteilen lassen. Auch heute, nach einem Umschwung, empfinden wir die Wicht, um des Volkes willen zur Arbeit am Staate und im Staat« bereit zu sein und mitzuhelfen, die christlichen und na tionalen Grundsätze im deutschen Volke und in unserer bayri schen Heimat zur Geltung zu bringen Es gilt an die Stelle er schütterter Rechts- u. Staatsordnungen neue Ordnungen zu set zen, die ein Staalsleben In Gerechtigkeit und Freiheit verbür gen. In welcher Form solche Mitarbeit geschehen kann, hängt nicht allein von uns ab. Wir stehen aber zusammen in den alten und ewigen Gedanken unserer christlichen Weltanschauung, in unserer unerschütterlichen 'Treue zum deutschen Volke und in der Liebe zu unserer bayerischen Heimat. Freunde der Bayerllchen Volksparteii Laßt in diesen Ta cken der seelischen Unruh« keine Verwirrung in unsere Reihen «rage»? Glaubt den Gerüchten und Redereien und Schreibereien nicht, di« darauf abzlelen, Zwiespalt oder Verzagtheit in die ge schlossene Front unserer Partei hineinzutragen. Wir bauen auf euere Treue und Ihr könnt euch auf unser« Treue verlassen. Die Reihen geschlossen und in die Zukunft geschaut! Wir müs sen da sein und bereit sein, «veil di« Wiedergeburt der deutschen Nation sede aufbauende und arbeitsbereit« Kraft brauchtI" Die Zunahme der Selbstmorde. Die zahlenmäßige Zunahme der Selbstmorde in der ganzen Welt und besonders in den Staaten, die von dem unglücklichen Ausgang des Weltkrieges am schwersten be troffen wurden, ist ein furchtbares Gefahrzeichen der Ka tastrophe, die über die Menschheit hereingebrochen ist. An der Spitze stehen europäische Staaten, allen voran der Freistaat Sachsen, in dem sich die Selbstmord ziffer 1928 auf 3,88 pro 10 000 Einwohner gesteigert hatte; dann folgen Oesterreich mit 3,12, Ungarn mit 2,94, Tsche choslowakei mit 2,49, Preußen mit 2,36, Danzig mit 2,32, Estland mit 2,22. Die absoluten Zahlen für Deutschland sind so, daß es sich früher durchschnittlich um etwa 16 000 Selbstmörder im Jahre handelte. Das besonders eingehend statistisch erfaßte Jahr 1928 verzeichnete insgesamt 16 036 Selbstmorde; schon 1930 waren es über 17 880, während für 1932 wieder eine viel größere Zahl erwi'trt werden muß. Die Zahl bewegt sich in der Nachkriegszeit ständig aufwärts; auf je 100 000 Einwohner kommen im Durch schnitt 1913 23,4 Selbstmörder 1929 26,1 Selbstmörder 1928 25,2 „ 1930 27,8 Der Anteil der Geschlechter ändert sich dauernd zu Ungunsten der Frauen, und dem Alter nach ergab sich die Aufteilung, daß im besten Schaffensalter (zwischen 30 und 59 Jahren) im Jahre 1930 nahezu die Hälfte, im Alter von 15 bis 29 Jahren fast 30 Prozent der Selbstmörder waren, Unter den Landesteilen stehen am günstigsten da: Oberfchlesien, Hohenzollern, Grenzmark und Westfalen, al so ausschließlich oder doch vorwiegend katholische Gegen den. Unter den Städten aber können wir folgende Grup pierungen vornehmen: Hamburg 43, Leipzig 41, Magde burg 39, Berlin 34, Frankfurt 31, Breslau 28, München 28, Düsseldorf 26, Köln 23, Essen 15. Füllkrug sagt als Protestant: „Die Beteiligung der Evangelischen am Selbstmord ist viel höher als die der Katholiken . . . 1920 kamen auf 1 Million lebender Katholiken 110 Selbst morde, lebender Evangelischer 250, lebender Juden 470." Dle Waffenindustrie kennt keine Arbeitslosigkeit. Während die ganze Welt in allen Industriezweigen von einer erschreckenden Arbeitslosigkeit heimgesucht wird, Fabriken still gelegt rverden, Millionen kräftiger Arme feiern müssen, gibt es doch einen Industriezweig, der keine Arbeitslosigkeit kennt: die Rüstungs industrie. In Le Creusot, der Hauptwafsenschmiede Frankreichs und der Welt arbeiten 12 000 Arbeiter Tag und Nacht in abivechselnden Schichten. Wenn es bei Schneider.Ereusot bislang noch einige Werkstät ten gab, in denen Material des Friedens gebaut worden Ivar, Lokomotivteile, Traktoren, Raupenschlepper und dergleichen, so sind sie jetzt alle längst umgestelli aus die Waffenfabrikation. Der japanisck)e Wassenkäufer Tschi- 7HLIUonen üsterreicksr LrLnksn fast äoppvlt str viel Latkrslnor vis vir 6MU1onvn LacWn- unä ävr Üsterrvickvr ist vickiLck vin vvrvüimtvr LaffvetriÄksr- ani Feuda hat ja erst im letzten Herbst, im November 1932, das ganze in den Magazinen usid Lagern ausge speicherte Kriegsmaterial restlos für Japan aufgekauft. Nicht anders ist es in der zur Hälfte von Schneider-Ereu- sot und der französischen Rüstungsindustrie kontrollier ten großen Skoda-Fabrik in Pilsen. Auch diese böhmische Werkstätte des Krieges ist voll beschäftigt. Von hier aus werden nicht nur die Balkanstaaten aus der Trabantenschar Frankreichs, sondern auch südamerika nische Staaten, Balivien, wie dessen Gegner Paraguay, Peru und Ecuador, Brasilien und natürlich auch die bei den kriegführenden Staaten in Ostasien, China und Ja pan, beliefert. Von der englischen Waffenfabrik Hotch- kiß werden neben Ostasien auch Rußland und Argen- tinien mit Rüstungsmaterial versehen. Aus Bologne sur Mer und Rouön, wie aus Bordeaux und der englischen Hafenstadt Southampton gehen unablässig große Fracht dampfer voll beladen in alle Welt hinaus, um im Zei chen der Abrüstung — die Ausrüstung der Welt zu besor gen. Die letzte Stütze des Liberalismus. Der nationalsozialistische „Angriff" schreibt zum Rücktritt Luthers: „Damit wird der Weg frei für eine Wirtschaftspolitik, deren Ziel die Eingliederung der 10 Millionen Arbeitslosen in den Wirtschaftsprozeß ist. Mit Dr. Luther fällt die letzte große Stütze des wirtschaftlichen Liberalismus. Er LsciirirclieZ Keine Lrgänzungswahl zur Sächsischen Anwaltskammer Der Reichskomnüssar für das Land Sachsen hat folgend» Verordnung erlassen: Der Vorstand der Sächsischen Anwaltstammerzu Dres den hat mir mitgeteilt, daß die nachverzeichneten Mitglieder des Vorstandes, deren Wahlzeit im Oktober 1933 ablaufen würde, nämlich die Herren Rechtsanwalt Justizrat Leonhardt. Freiberg, R.-A. Justizrat Schuricht-Plauen, R.-A. Justizrat Dr. Derges-Leipzig, R.-A. Dr. Leutritz-Dresden, R.-A. Dr. Salzburg-Dresden, R.-A. Dr. Oehme-Dresden, R.-A. Dr. Schumann-Themnitz, R.-A. Dr. Hoffmann-Leipzig erklärt haben, daß sie mit dem 18. März 1933 aus dem Vorstand ausgeschieden sind. Der Vorstand der Sächsischen Anwalts kammer hat hierzu seine Zustimmung gegeben. Aus Grund der Verordnnmm des Herr Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 untersage ich hiermit die Ergänzungsmahl des Vorstandes. Ich ernenne hiermit zu Mitgliedern des Vorstandes der Sächsischen Anmaltskammer zu Dresden die Herren R.-A. Dr. Lisso-Leipzig, R.-A. Gangolf Schnauß-Leipzig, R.-A. Dr. Leupolt-Dresden, R.-A. Dr. Kluge-Dresden, R.-A. Dr. Frhr. von Stein-Dresden, N.-A. Dr. Mehlhorn-Chemnitz, R.-A. Dr. Etülpnagel-Chemnitz, R.-A. Glauning-Plauen. Polizei-Aktionen im Lande Chemnitz, St. S. Ein starkes Polizeiaufgebot nahm gestern eine eingehende Durchsuchung der Gebäude der Einkaufsge nossenschaft der Konsumverein in der Kaussahrtei vor, wo man verborgen gehaltene Waffen vermutete. Ueber das Ergebnis der Aktion ist noch nichts bekannt. Wehlen, LI. 3. In der letzten Stadtvcrordnctensitzung teilte der Bürgermeister mit, datz der Stadtverordnete und Be- russschulleitcr Grohmann, der sriiher der SPD. angehörte, seit dem 5 März Stadt Wehlen verlassen und die Flucht crgrisscn habe, lieber seinen gegenwärtigen Ausenthalt ist nichts be kannt.. Er hatte vor acht Wochen in Dorf Wehlen eine Reichs- bannersormation gegründet. Meißen, 21. 3. Zum kommissarischen Stadtrat anstelle des Sozialdemokraten Schcrssig ist der Nationalsozialist Kaule, als Polizeikommissar Hauptwachtmeistcr Bauer bestellt wor den. Der Direktor des Wohlfahrtsamtes Lochner wurde be urlaubt. In Brockivltz sind dle beiden sozialdemokratischen Bür germeister Keil und Haupt von der Amtshauptmannschaft be urlaubt worden. Die kommissarische Führung der Bürgermet- stergeschäste wurde dem Gutsbesitzer Franz, die Polizeigewalt dem Nationalsozialisten Sommer übertragen. Plauen t. V. Etadtbaurat Eugen Wärner ist vom Reichskommissar von Killinger als kommissarischer Oberbür germeister bestätigt worden. Der Führer der nationalsozialisti schen Stadtverordnetensraktion, Walter Hartmann, wurde dem kommissarischen Oberbürgermeister als Kommissar zu beson derer Verwendung bcigcordnet. Freital. Stadtverordneter Arthur Kaden ist aus der SPD. ausgetreten. Er ist 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Frei tal des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, Geschäftsführer des Kleinsiedlcrvereins und Pächter der Freitaler Ratslischlerei. Löbau. Dr. Ungethüm, der erste Bürgermeister von hier. der. wie gemeldet, beurlaubt worden war, hat sein Amt wieder übernommen. Auslösung eines Stadtparlaments» Der erste Bürgermeister von Meerane Dr. Rüdiger hat bei der Chemnitzer Kreishauptmannfchast Antrag auf Auflösung des Stadtverordnetenkollegiums in Meerane gestellt. Bei der letzten Sladtverordnelcnwahl im November hatte die Linke mit einem Sitz die Mehrheit. Bei der Reichstagswahl jedoch ergab sich eine nationale Mehrheit. war es, der in der letzten Zeit immer wieder jedes großzügige Anfassen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms verhinderte. Immer wieder stellte er den vermeintlichen Schutz der Währung über jede andere Ueberlegung. Der Abgang des Reichsbankpräsidenten Dr. Luther ist eine Tatsache von ungeheurer wirtschaftlicher Tragweite. Denn mit der Besetzung dieses für die Wirtsckzast so ausschlag gebenden Postens mit einer Person aus den Reihen der nationalen Erhebung, wird gleichzeitig ein neuer Die Tvchker des allen Bracht Do« veonttne v»n Wtakersel- Plal«« (Nachdruck verboten) («0. Fortsetzung) Ein solch strahlende» Glück in den tiefen, dunklen Augen, daß er ausmerksam wird. Aber er hat jetzt keine Zeit für andere Gedanken. „Sind die Herren da?" sagt er ernst, und seine Hände zittern dabei, so sehr-«r sich auch zu beherrschen sucht. Moni fliegt auf ihn zu, schmiegt sich an ihn und strei chelt feine Wangen. , „Liebes, liebes Väterchen, du brauchst Frieden nicht zu verkausen. Nein, bestimmt nicht! Ich Habs mich eben mit Job Ingelheim verlobt, und er sagt, er kann dir das Geld geben, was du brauchst. Er kommt auch gleich nach »nd will all,, mit dir besprechen." Der alt« Bracht mußte sich letzen. Er zieht da, Kind neben sich auf das kleine Sofa. .Moni, Mädchen — ich kann da» alle» noch gar nicht so schnell fassen. Aber wir können das doch unmöglich von Ingelheim annehmen. Wie käme er dazu?" Moni lächelt. „Weil er mich so lieb hat, Vater. Nun möchte er gerne, daß ich auch wieder froh und sorglos bin. Er sagt, ,» sei für ihn doch ganz gleich, von wem er die Zinsen bekäme, ob er fein Geld hier in Friede« oder irgendwo ander« eintragen ließe." Vater Bracht preßt die Lippen gegen die Stirn und atmet schwer. Er kann es immer noch nicht fassen. Endlich nimmt er das Gesicht feines Kindes zwischen feine beiden Hände und sieht ihr tief in die Augen. „Hast du dich auch geprüft, Moni, ob du ihn wirklich so lieb hast, wie er es verdient? Ob du auch mit ihm gehen würdest, wenn er heute all fein Geld verlöre? Ob du gar und gar keine Hintergedanken dabei hattest, als du ihm dein Jawort gabst? Wenn ein anderer uns lein« Seel« schenkt, Mont, so dürfen wir nur in reiner Lieb« und Treue ihm nahen. Nichts Aeußere» darf uns beeinflussen. Liebe um Lieb» — und Treu« um Treue. Das ist der Grundstein des Fundamentes einer christlichen Ehe." Moni war weiß geworden bis in die Lippen. Sie war sich des Ernstes dieser Stunde voll bewußt. Hatte sie es sich leichter gedacht? Hatte sie nicht gemeint, der Vater würde sie jubelnd in die Arme jchließen? Und nun war er so ernst. Sah den Dingen so tief, lief auf den Grund. Barmherziger Gott, wenn er alles wüßte I Ihr Blicke irrte ab. Irrte durch das offene Fenster über die strohgedeckten Dächer von Frieden. Ueber de» Vater» Heimat. Und doch wußte sie, daß sie nun durchhalten mußte. Stark und tapfer durchhalten bis zum Ende. Um des alten Vaters willen. Aber auch um des Mannes willen, der draußen wartend tm blühenden Garten stand. s Vor wenigen Sekunden noch war es ihr, als müsse sie ...... Diäter entgegengerusen: „Ja, Vater, du hast recht! kann ihn auch nicht heiraten. Wo er jo vornüberge beugt ist und so kurzsichtig und —" Hat Job Ingelheim nicht ihr Wort? Es gibt kein Zurück mehr Fest sieht sie dem Vater in die Augen. „Ich habe mir alles überlegt, Vater. Ich bin ihm gut, und er wird mich glücklich machen, denn er hat mich sehr lieb. Darf er nun kommen?" Der alte Bracht zieht sie an sich und küßt sie aus die Stirn. Er ist sehr bewegt. „So segne dich Gott, mein geliebtes Kind! Gehe hin. unter zu deinem Verlobten. Aber mich laßt noch eine halbe Stunde allein. Ich muß mich erst sammeln." Da geht Moni leise hinaus. Vater Bracht aber sinkt in die Knie und redet mit seinem Gott. O, daß er nun in Frieden, in der alten Heimat, bleiben darf! — Im- Eßzimmer nebenan bleibt Moni minutenlang stehen. Unten im blühenden Garten geht Job Ingelheim auf und ab und wartet auf sie. Er hat sich weiter nicht feierlich angezogen, sie haben es beide so eilig gehabt. Moni weiß, daß er wartet, aber sie kann vorläufig noch nicht zu ihm. Ls ist «in so großer Sturm in ihr, der muß sich erst legen. Sie ist den ganzen Tag heute innerlich noch nicht zur Ruhe gekommen. Es ging alles Schlag auf Schlag. Von jenem harten Eeelenkamvs an, der sie die lange, bang« Nacht kein Auge zutun ließ Bi» sie sich durchgerungen hatte zu dem Entschluß, selber zu Job In- elbeim in lein Büro zu gehen und ihm alle» zu sagen Denn sie hatte Vertrauen zu iym — großes Vertraue». Moni schleicht sich an das Fenster und lugt verstohlen hin ter der Gardine in den Garten Wie treu und geduldig Job Ingelheim immer noch da unten aus und nieder geht! In dem Hellen Sommeranzug sieht er noch großer und länger aus als sonst. Aber immer ist da das Vornüber, gebeugt«, als habe er in seiner Jugend sehr viel gegen Sturm ankämpfen müssen. Seeleute haben auch solchen Gang Oder ist es amerikanisch, von der Mutter her? Moni atmet schwer. Sei mir nicht böse, Job Ingelheim, daß ich dich nicht so lieben kann, wie du es gerne möchtest! Aber ich Hao» dich nicht belogen. Ich habe dir die volle Wahrheit ge sagt. Ich habe dir nichts oorgemacht. Und du hast mich trotzdem gewollt. Ich bin wohl deiner Liebe eigentlich gar nickt wert — armer, reicher Job Ingelheim!" Ei« streicht sich über die Stirn, besinnt sich und läuft die schmale Treppe zur Küche hinab, wo sie Eva sucht. Die steht in der kühlen Speisekammer daneben und schlägt Eierschaum zum Auflauf. Moni nimmt ihr den braunen Steintopf au» den Händen und stellt ihn auf den Tisch! „Komm, Schwesterchen, nun sollst du dich auch einmal wieder freuen Dein stiller Wunsch ist erfüllt. Job In gelheim und ich sind Verlobte, und Vater braucht nie mehr aus Frieden fort." Eva-Maria tritt einen Schritt zurück. Ihre Augen füllen sich langsam mit Tränen. „O Moni!" kann sie nur immer wieder sagen — „o Moni!" Dann legt sie die Arme um die Schwester und preßt sie an sich Sie kann nichts sagen dabet. Ader Moni fühlt, daß die andere sie in allem verstanden hat — daß sie mittra gen —' mithelsen — mttbauen und mitschweigen will. „Er ist ein guter und feiner Mensch. Er wird dich auf Händen tragen. Weiß Vater «» schon." Moni nickt „Er will setzt allein sein, um sich sammeln zu können. Es kam wohl zu plötzlich — zu unerwartet." Eva läßt sich schwer in einen Kllchenstuhl sinken. Es hat sie doch lehr überwältigt, und sie kann «» alle» noch 'ar nicht fassen. (Fortsetzung folgt.)