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Die Kirchgemeinde Nebelschütz geordnet worden, das; erst olle die Holle zu berücksichtigen sind, in denen die Arbeiten binnen I I Tagen nach Erteilung des Vor- besäxides begonnen und obne Unterbrechung durchgcsichrt wer den. Ter Zuschrift wird gewäftrt, wenn die Kosten für das ein zelne Grundstück 1V0 RM. betragen. 51ur cter l.su5itr l. Bautzen. Der insgesamt 74 Mitglieder zählende Cäcilienverein Domchor hielt seine Hauptver sammlung im Kolpinghaussacne ab; an diesen geschäft lichen Teil schlossen sich ein vom Domstifte nach alter Sitte gespendetes Abendbrot und eine gesellige Unter- haltungsstunde an. Domdelran Hartmann war er schienen und wurde namens des Vereins von dem Chor rektor und Vorsitzenden Stud.-Rat Engler begrüßt. Der peinlich genaue Jahresbericht unterrichtete über den Uebungsstundenbesuch: an den 55 Uebungsabenden nah men rund 60 Prozent der Mitglieder teil. Den eifrigen Förderer Prälaten Sauer geleiteten wir zum Grabe. An Freud und Lejd seiner Mitglieder nahm der Verein regen Anteil. Zu dem bisherigen Bestände an Meßkomposi tionen kamen einige Neueinstudierungen hinzu, so z. B. die Missa i. h. S. cordis Jesu von Stein, die B-Dur-Messe von I. Haydn. Die Lucienmesse von Witt und die Au gustinusmesse von A. I. Engler wurden mit Orchester aufgeführt. Nach den üblichen Berichten und den Wah len machte der Chorrektor die Mitglieder mit den Ver anstaltungen bekannt, die zum 50jährigen Jubiläum wahrscheinlich am Christkönigsfeste 1033 geplant sind. Der Geselligkeit und dem Frohsinn dienten die Ausflüge zum Brudcrchore in Bischofswerda und eine Wanderung nach dem Waltenberge. In froljer Geselligkeit blieben die Vcreinsangehörigen noch lange beisammen, eine spiel frohe Schar von Cäcilianerinnen sorgte für Unterhal tung. — I.— l. Bautzen. Totschlagsversuch an der eigenen Frau. Das kiesige Schwurgericht verurteilte den 36jährigen Bergarbeiter Karl Pu se wegen versuchten Totschlags und un befugten Wafsentragens zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Puse hatte seine Frau, die sich von ihm wegen schlechter Behandlung getrennt und die Sci)eidungsklage eingeleitet hatte, auf offener Landstrafte zu er- schieften versucht und auch einen Selbstmordversuch verübt. Beide sind aber mit geringen Verletzungen davongekoinmen Puse hat die Tat in großer Erregung über eine neue Aluveisung durch seine Frau verübt, und daraus ist das milde Urteil zu erklären. Der Hastbefehl gegen Puse wurde aufgehoben. l. Crostwitz. Ein dreifaches Jubiläum. Am 19. Februar begehen die Eheleute Klempnermeister Franz Berger ihr 40jähriges El)e-, Geschäfts- und Ortsjubiläum. Herr Berger wurde 1869 zu Schirgiswalde geboren, be suchte die dortige Volksschule und erlernte das Klempner handwerk. Dann begab er sich auf Wanderschaft, ließ sich 1893 in Crostwitz nieder und eröffnete zunächst in der Stellmacherei von Rölke (früher Klaue), dann in der neuerbauten Tischlerei von Ientsch ein Installations geschäft. 1913 baute er dann gegenüber der Apotheke ein eigenes Grundstück. Ter El;e entsprossen 8 Kinder, 3 Söhne und 5 Töchter. Neben seiner beruflichen Tätig keit ist Herr B. viele Jahre als Postaushelfer tätig. Sein jüngster Sohn unterstützt ihn tatkräftig im Klempner handwerk. Auch das Vereinswesen l)at der Jubilar sehr gefördert. Der Nadfahrverein „Einigkeit", Jeßnitz, wo er 24 Jahre Vorsitzender war, ernannte ihn zum Ehren vorstand. Außerdem ist er Mitglied der Militärvereine zu Panschwitz und Crostwitz. Möge der Familie Berger ouch weiterhin Glück und Zufriedenheit beschicken sein. -asch. l. Ostritz. Am Sonntag feierte der katholische Ingendverein sein 25. Stiftungsfest Abends versam melte sich die Iugendschar mit den Gemeindemitgliedern im Saale des „Weißen Noß". Der Willkommengruß des Iugendfiihrers und ein passender Prolog leiteten die Feierstunde ein. Kaplan Pfistershammer von Scitendorf hielt die Festrede. Er behandelte die moderne Jugend erziehung, wie sie sich der Verein zur Aufgabe gemacht hat. Seine Ausführungen wurden mit begeistertem Bei fall ausgenommen. Versckiedene Geschenke und Glück wünsche wurden dem Inbelverein dargebracht. Ein Ächtbildervortrag versetzte in die jugendliche Begeiste rung beim Reiä)sjugendtreffen in Trier. Der Einakter „Niemandsdors" wurde gut gespielt und fand verdien ten Beifall. Zur Verschönerung des Abends erfreute noch der FAD. des Klosters St. Marienthal mit einigen tur nerischen Darbietungen. Das Iugendorchester spielte flotte Weisen. —Id. Bereits in den allerältesten Zeiten stand in dem eine Knappe Stunde von Kamenz entfernten Orte Nebelschütz ein dem Kl. Martin aeweiktes kölzernes Kirchlein, mitten im Dorfe. Bis ungefähr um die Wend« des 16. Jahrhunderts besorgten Fran- ziskancrmönch« aus Kamenz den Goltesdienst. Um 1600 wurde Nebsischütz zu einer sebständigcn Kirch gemeinde erhoben. Ihr erster Pfarrer war Matthias Lippitsch. Nach ihm waren bis jetzt 25 Pfarrherrcn an der hiesigen Kirche tätig. Unter ihnen verdient Pfarrer Fabricius besonders er wähnt zu werden, weil er viele und wertvolle Auszeichnungen hinterlassen hat. Seit 1918 betreut Pfarrer Müsch die Kirch gemeinde. Die meisten Pfarrer erhielten ihre Begräbnisstätte an der alten bzw. neuen Psarrkircl)e. Zur Kirchgemeinde gehörten anfangs nur Nebelschütz und Wcndischbaselitz. Im Fahre 1765 kam noch der Ort Pißkowitz bünu. Das Patronatsrccht übt«, besonders bei Besetzung von Geistlichen, das Kloster St. Marienstcrn aus. Während der Schwedenkriege wurde auch die Nebelschützer Kirche von der rol-en Soldateska mehrmals ausgeplünderl. Im Fahre 1793 fiel das hölzerne Kirchlein einem größeren Brande zum Opfer, der im nahen Bauernhöfe ausbrach. Nichts konnte mehr aus den rauchenden Trümmern gerettet werden. Fn den Fahren 1741 bis 1743 erbaute man auf der An höhe am östliä-en Ausgang des Dorfes nach Wendischbaselitz zu eine neue steinerne Kirche. Die Leitung unterstand einem Schir- giswälder Baumeister. Das Gotteshaus wurde von dem da maligen Dekan Fgnatius Freischlag von Schmiedenihal feier- lichst geweiht. Der reichlich 50 Meter hohe Kirchturin wurde l. Königshain. Im Saale der Bergsä)enke hielt am heutigen Abend der Pfarrcäeilien verein seine Jahreshauptversammlung ab. Nach Bekanntgabe des Kassenstandes und des Jahresberichtes dankte Kantor Klimt seinen Sängern und den Passiven für die freu dige und opferwillige Mitarbeit im vergangenen Jahre und ließ die Mitglieder einen Blick tun in das Programm des neuen Jahres. Den Tank der Kirche stattete der Präses des Vereins, Herr Pfarrer Gruhl ab. Nach Schluß des offiziellen Teils kam die Gemütlichkeit zu ihrem Recht. Gesänge, humoristische Darbietungen und Spiele hielten Sänger und unterstützende Mitglieder noch einige Stunden zusammen. Augenblicklich zählt der Verein 39 Sänger und 37 Passive. I. Lehndorf. Der Landwirtschaftliche Ver ein zu Lehndorf und Umgebung hielt am Dienstag im Lehndorfer Gasthof seine 420. Sitzung ab, die sich eines guten Besuches erfreuen durfte. In die Tagesordnung eintretend, mies der Vorsitzende, Rittergutsbesitzer Schäfer, Jeßnitz, auf eine landwirtschaftliche Bezirks versammlung in Bautzen hin. Desgleichen machte er auf einen durch den Kamenzer Versuchsring angestellten Wintergerstensortenversuch aufmerksam. Interessante Ausführungen machte sodann Profes sor Dr. Sch eile nberger, Bautzen, über Umstellun gen, bzw. Anpassungen in der Landwirtschaft, wie sie die nächste Zukunst schon verlangen wird. Redner ging da von aus, daß wir heute noch an der Grundform der Drei felderwirtschaft festhalten, die schon Karl dec Große ein führte. Auch das gewaltige Steigen der Bevölkerungs ziffern brachte hierin keine Aenderung, obwohl damit der Bedarf an Fleisch, Milch, Butter usw. erhöht wurde. Uns fehlt es heute vor allem an Eiweißbildnern. Das Wie senheu weist davon nur 4 Prozent auf: Pferdebohne und Erbse kommen des schwierigen Anbaus in der hiesigen Gegend wegen nicht in Betracht. Deswegen erfordern die Versuche von Prof. Bauer, die zu einer süßen Lupine geführt haben, höchste Beachtung. Doch ivas ist heute zu tun, wo wir einen solchen Eiweißträger nicht zur Hand haben? Redner betonte, daß das Wiesenheu bis zu 8 Prozeüt Eiweißgehalt haben könne. Allerdings machen sich, um dies zu erreichen, Stickstoffdüngung und gewal tige Meloriationen nötig. Zum Ackerbau übergehend, lvtonte der Redner, daß die Landwirtschaft zuviel Ge treide erzeugt habe. Roggen meldet einen Ueberschuß, Weizen hat den Bedarf erreicht m»d Kartoffeln werden schon seit Jahren im Uebe-maß produziert. Erörterungen über die Viehfrage und die Fettversorgung Deutschlands beschlossen den Vortrag, der bei den Zuhörern lebhaften Beifall auslöste. Eine rege Aussprache klärte noch mancl)e offene Frage. —rich l. Einbrecher am Werke. In der Nacht zum Diens tag wurden die Kanzleiräume der Bautzener Technisch gewerblichen Lehranstalt von Einbrechern heimgesucht. 1744 vollendet, später jedoch abgebaut. Fn den Glockenstuhl hing man zunächst eine kleinere Glocke auf. Eine größere, dem hl. Martin geweihle, Glocke wurde erst 1789 ausgehäng«. Die ältesten Kirchväter waren Matthias Lippüsch und Va lentin Kockei aus Nebelschütz. Fhr Einkommen bezogen die früheren Pfarrer aus dem Ge- Ircidezchni und dem Pfarrgut, das 40 Scheffel Feld und außer dem Wiesen und etwas Wald umfaßte. Besonders am St. Mar- tinsfeste ivurde der jeweilige Pfarrer von seinen Parochianen reichlich mit Gaben bedacht. Der Pfarrer erhielt auch das Recht, in seinem Grundstücke für sich und sein Gesinde Bier zu brauen. Seinem Nachfolger hatte er vier Ochsen oder 40 Taler Geld zu übergeben. Fm Fahre 1907 lieft Pfarrer Kubasch die Kirck>e neu vor richten. Die Wände im Innern wurden mit Bildern aus dem wcndisclnm Leben geschmückt. 1912 erhielt das Gotteshaus eine neue Orgel und vor zwei Fahren neue Bänke. Bei dieser Gelegenheit sei auch eines großen Wohltäters der Nebelschützer Kirchgemeinde gedacht, des Laubaner Propstes Dr. Johann Mahr. Dieser übergab sein Vermögen in Höhe von 100 000 Talern dein Domstift zu Bautzen mit der Bestim mung, die Zinsen zu Stipendien zu verivenden, wobei in erster Linie Studenten. Schüler und Lehrlinge aus seiner Verwandt schaft und aus Nebelschütz zu bedenken sind. Das erste Mal wurde die Dr. Mahr'sche Fundation 1853 ausgeschrieben. Leider ist das Kapital durch die Inflation ver nichtet worden. Sie erbrochen mit einem Stemmeisen Schreibtische und Tischkästen und richteten, da sie kein Geld vorfanden, er hebliche Verwüstungen an. Die polizeilichen Ermittlun gen sind im Gange. I. Sohland a. d. Spree. Diamantene Hoch zeit. Am Donnerstag können hier der Weber August Schwaar und seine Gattin das seltene Fest der diaman tenen Hochzeit feiern. Das Jubelpaar ist 82 bzw. 81 Jahre alt. Schwaar übte noch bis vor Kurzem sein Handwerk mit dem Handwebstuhl aus. l. Panschwitz. Einen dreisten Einbruch verübten bis jetzt noch unbekannte Täter in das hiesige Kornhaus in der Nacht zum Mittwoch. Vor mehr als Jahresfrist ist schon zwei mal der Versuch gemacht worden, den Geldschrank zu erbrechen. Doch hatte er bis jetzt standgehalten. Nach Erbreä,«» von zwei Türen haben die Täter den oberen eisernen Teil des Geld schrankes, der an vier Zentner schiver ist, ausgehoben und mit Hilfe eines Getreidekarrens ins Feld geschasst, und zwar auf dem Wege nach Prietitz, wo nachts kein Verkehr herrscht. Dort haben sie ihn mit Spitzhacken und anderen Werkzeugen bear beitet und erbrocknm, ihn seines Inhalts von mehreren Hundert Mark beraubt, Bücher und Formulare zerstreut und dann das Weite gesucht. Es sind mehrere Personen mit Fahrrädern ge« ivesen, was aus den Spuren zu ersehen ist. Den gänzlich demo lierten Geldschrank ließen sie selbstverständlich liegen E»st früh wurde der Einbruch durch den Geschäftsleiter bemerkt Der als bald l;erbeigeholte Polizeihund konnte wegen der Schneewehen und des starken Sturmes keine Spur finden, die aus die Täter Hinweisen könnte. Vielleicht handelt es sich um dieselbe Ein brecherbande, die vor mehreren Tagen einen Einbruch in eine Villa versucht hatte, aber durch Personen vcrsäMchi worden ist. —er. ^stemnitr, rvicksu, ?lsu«n tz. Lugau. Tödliches Grubenunglück Auf dem Dertrauensschacht der Gewerkschaft Gottes Segen in Lugau wur de am Diensatg abend der Bergarbeiter Max Pampel von her« einbreci;enden Gesteinsmassen tödlich am Kopfe getroffen tz. Zwickau. Bestrafter Waffen die b. Das Schöf fengericht Zwickau verurteilte am Dienstag den 2t Jahre alten erwerbslosen Maschinenschlosser P. aus Wernesgrün wegen Nückfallsdiebstahls zu zwei Jahren Zuchthaus. Aus -em Reiche Internationaler Kongreß für Krastverkehrswlrtschast. Berlin, 16. Februar. Der Internationale Kongreß der Kraftverkehrswirlschaft wurde am Mittwoch eröffnet: der Reichs« verkehrsininisler hielt eine Anspraci,«. Hindenburg-Preis zur Förderung des Segelfluges. Berlin, 16. Februar. Der Hindenburg-Preis zur Förderung des Segelsluges 1932 ist einstimmig dem Diplomingenieur Wolf Hirth - Grunau in Anerkennung seiner sportlichen und wissen schaftlichen gleich zu bewertenden Leistungen zugesprochen worden. Dienstliche Verfehlungen von Reichsbahnbeamten. Erfurt, 16. Februar. (E M) In Weißenfels änd der Neichsbahnwerkslättenvorsteher Finger und in Gera der Amt mann Strecker und der Inspektor Wilmsmann wegen Verdachtes dienstlicher Verfehlungen vorläufig festgenommen worden. Tragischer Vorfall im Rathaus Charlottenburg. Berlin, 16 Februar. (E M.) Ein tragischer Vorfall ereig nete sich am Dienstag im Rathaus Charlottenburg. Der 72jäh- rige Arzt Dr. Adam Schrohe brach während eines Gesprää-es mit einem Beamten plötzlich zusammen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet. Als die Umstehenden den Toten fortschafsen wollten, stürzte einer von ihnen, ein älterer Mann, dessen Personalien noch nicht festgestellt sind, ebenfalls vom Herzschlag getroffen tot zu Boden. Falschspiel im „Klub des Westens". Berlin, 16. Februar. (E M) Im vergangenen November waren im „Klub des Westens" sieben zum Baccarat sertigge- macht« Kartenspiele beschlagnahmt worden. Nunmehr ist festge- stcilt worden, daß fünf dieser Spiele nach bestimmten Schlüsseln gelegt worden waren Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß seit Jahren im Klub zahlreich Personen durch Falschspiel ge schädigt worden sind. Viele Besucher des Klubs haben sich wirt schaftlich vollständig ruiniert. Eine Reilie von Personen, die im Klub verkehrte, hat Selbstmord begangen, weil sie durch Spiel verluste in verschiedenen Berliner Klubs ihre wirtschaftlich« Existenzsähigkeit verloren hatte. Sachs. Chormeister-Verband «. V. Das Tl-ema der Ver- bandssttzung am 11 Februar 1933 lautete: „Bericht libcr die Lage zwisä>en Musikschutzverband und Sängerbund " Zahlreich waren die Kollegen erschienen, um sich über diese brennende Frag« zu erkundigen und Rat zu holen. Zu Beginn der Sitzung nahm der 2. Vorsitzende, Armin Kaltosen, das Wort, um dem 1 Vorsitzenden Mar. Stranßky zu seinem Aussä;«idcn aus dem Kantorendienst alles Gute zu wünschen. In dem Hinweise, daß die nun freien Stunden voll dem Verbände gewidmet sein könn ten, überreichte er ihm im Namen des S. CH. B. ein Blumen angebinde. Die Trauerseler in Neunkirchen. Unser Bild zeigt die Auf bahrung der Särge aus dem Marktpiatz. Die Opfer der Explosionskataslrouhe wur den in zwei 'Massengräbern beige fetzt.