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t.<riprig unä Umgebung Mo d an einer Lebrerswitwe Leipzig, 10. Januar. Am Montag nachmittag wurde die Lehrerswitwe Pauline Zausch in ihrer Wohnung auf der Cchesfelstratze tot ausgesunden. Die» 78 Jahre alte Frau war seit einigen Tagen nicht mehr gesehen worden, so daß die Wohnung durch die Polizei geössnet wurde. Die Frau lag auf dem Fußboden lhres Schlafzimmers. In ihrem Munde steckte ein Knebel aus braunem Papier. Ihre Hände waren durch einen Nie« men gefesselt, welcher jedoch in der Mitte durchschnitten war. Nach den Feststellungen der Mordkommission lebte die Witwe allein in ihrer Dreizimmerwohnung. Sie hatte Kaurn Verkehr, war mißtrauisch und dabei neu. gierig. Nach dem Ergebnis der Untersuchung mutz zwi schen den Tätern und ihrem Opfer ein Kampf stattgefun den haben. Offenbar ivaren die Täter mit den Verhält nissen der Frau vertraut, die nm 6. Januar zum letzten Male von Hausbewohnern gesehen worden ist. Wohn- und Schlafzimmer waren nach Beute durchsucht worden. Ob etwas geraubt worden ist, kann noch nicht gesagt werden. Vermutlich ist die Mordtat bereits am Freitag gesehen. Von den Tätern fehlt vorläufig jede Spur. Leipzig. Elternabend und Weihnachts feier des Ne»deutschen Knappenfähn leins St. Jürg fanden am Freitag, den 6. Januar 1l)33 im katholischen Gesellenhause statt. Das Programm, dessen Durchführung in der -Hand des Gruppenführers M. Hasenau lag, ivar vielseitig und geschmackvoll zu sammengestellt. Kaplan Derksen legte in der Fest rede den Anwesenden den Wert und Sinn der Neudeut schen Bewegung lebendig und packend dar. Erfreulich war, daß dabei eines der brennendsten Probleme der Gegenwart berührt wurde: Das Zusammenwachsen von Akademiker und Werktätigem zu einer Volksgemein- sct-aft. Dringen- ermahnte der Redner, stets der Tat sache zu gedenken, datz Bildung dem Volksganzen gegenüber verpflichtet. Aus dem übrigen Pro gramm sei besonders hervorgehoben das Märchenspiel „Das tapfere Schneiderlein", mit seiner wirklich mär chenhaften Ausstattung; eine beachtliche Leistung ließ sich in dem Einleitungsgedicht zum Weihnachtsspiel er kennen, versaht und vorgetragen von Graf Ferrari. Von den musikalischen Einlagen gefiel besonders gut die So natine von Diabelli, die mit bemerkenswertem Gestol- tungsgesühl gespielt wurde, was kleine teäpnsche Mängel gern vergessen lieh. Die Gruppe Leipzig-Süd half in brüderlicher Weise mit, das Programm zu erweitern. Alles in allem: Ein gelungener Abend, an dem Leipziger Gruppen wieder einmal Selbständigkeit und Aktivität zeigten, die eine beneidenswerte Stoßkraft erkennen läht. ) Prof. Engländer f. Nach längerer Krankheit starb hier am Sonntag der Professor des Deutschen bür gerlichen Rechts, des internationalen Privatrechts und des Url)eberrechts an der Universität Dr. jur. Konrad Engländer. Er stand im 52. Lebensjahr und war ein ge borener Leipziger. Sein Vater war Reick-sgerichtsrat. Prof. Engländer erfreute sich bei der Studentenschaft be sonderer Beliebtheit. ) Von einem falschen Jockey betrogen. Vor einige» Tagen lernten zwei Freundinnen in einem Kaffee der inneren Stadt eine» Mann kennen, der sich den Mädchen als Jockey vorstellte und es verstand, den beiden Ver trauensseligen 15 Mark abzuluchsen, die auf einen tot sicheren Tip angelegt werden sollten. Man ging auch ge meinsam zu einem Wettbüro, das der unbekannte Mann allein betrat. Er erschien aber nicht wieder, denn das Wettbüro hat einen zweiten Ausgang, durch den der Be trüger mit dem ergaunerten Geld verschwinden konnte. ) Niesa. D e r T o d a u f d e n S ch i e n e n. Am Sonn abend wurden am Bahnhof Zepernick bei Berlin zwei weibliche Leichen ausgefunden. Nach den polizeilichen Fest stellungen handelt es sich vermutlich um das 26 Jahre alte Hausmädchen Milda Zimmermann aus Wauden bei Lom matzsch und deren siebenjährige Tochter Elfriede. Das Mäd chen war zuletzt in Niesa beschäftigt und hatte ihre Tätig keit wegen Arbeitsmangel unterbrechen müssen. Mutter und Tochter haben sich offenbar in selbstmörderischer Ab sicht von einem Zuge überfahren lassen. (liemnitr, Lvicksu, PIsuen Lin Postauto bestohlen Aue. In dem zwischen Zschorlau und Aue verkeh renden Postomnibus wurden am Montag abend aus dem verschlossenen Postfach von einem bisher unbekannten Täter ein Paket, ein Briefbeutel und 700 Mark Bargeld, die sich in einer Kiste befanden, gestohlen. Das Paket wurde später von Gendarmeriebeamten in der Nähe der Haltestelle Tauschermühle gefunden. Selbstmord eines Hauptwachtmeisters Brünlos b. Stollberg. Der 42jährige Hauptwacht meister Tlauh wurde im sog. Diebesgrund erschossen auf gesunden. Er hatte sich mit seiner Dienstwaffe getötet. Sitt liche Verfehlungen haben Anlah zum Selbstmord gegeben. GchnitzkunstauSstellung Planitz, 10. Januar. Der Verein für Weihnachts ausstellung veranstaltet auch in diesem Jahre eine Aus stellung wertvoller Erzeugnisse erzgebir- gi scher H o l z s ch n i t t s k u n st. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 8. bis 25. Januar dauert, steht wie der der Weihnachtsberg. Der Verein, der gegenwärtig unter der Leitung von Paul Riedel steht, kann in diesen Tagen auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Er verfolgt das Ziel, die alte erzgebirgische Holzschnitzkunst auch für die Zukunft zu erhalten. Krippen,Ausstellung in JAwpau Zschopau. Ter Weihnachtsbauverein veranstaltet in der städtischen Turnhalle in der Zeit vom 8.—15. Ian. seine fünfte grosse Krippenausstellung. Der Eröffnung der Ausstellung durch den Vorsitzenden Karl Barth wohn ten auch Vertreter der staatlichen und städtischen Behör den sowie Hofrat Seyffert-Dresden bei. Die Bestand teile des großen Weihnachtsberges, Figuren, Häuser, Leuchter usw. sind sämtlich Schnitzarbeiten der Mitglie der. Der Verein unterhält auch eine Holzschnitzschule. tz. Schlettau. Feuer im Schulhaus. Im Schul gebäude an der Pestalozzistraße brach am Sonntag aus un bekannter Ursache ein Dachstuhlbrand aus, durch den erheb ¬ licher Schaden angerichtet wurde. Da das Haus in der Ferienzeit unbewohnt ist, sind Menschen nicht zu Schaden gekommen. h. Burgstädt. Verhaftete Kommunisten. Mitte Dezember war bei einer kommunistischen Kund gebung das Amtsgerichtsgebäude mit Steinen bombar diert worden, wobei zahlreiche Fensterscheiben in Trüm mer gingen. Jetzt konnten fünf der Tat verdächtige Kommunisten in Herrenheide festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt werden. h. Annaberg l. E. Die Kinder der katho lischen Gemeinde Annabergs brachten am Sonntage im völlig überfüllten Saale des katholischen Kinderheims, Parkstraße 45, drei kurze Weihnachts stücke zur Aufführung. Die Titel waren: „Weihnachts feier in Wort und Lied" von Nagler, „Das Pelzmärtel- Prinz Alfons von Bayern, eines der volkstümlichsten Mitglieder de» Hauses Wlttelsbach, Ehlenprolektor der bayrischen Schiihenverbände, ist, wie be richtet, im Alter von 71 Jahren gestorben. «. Pilot« (Italien» wird stellvertretender Generaksekretör de» Völkerbundes als Nachfolger des Franzosen Avenol, der an Stelle von Str Erie Drummond zum Generalsekretär aus rückt. spiel" von Bauer und „Ein weihnachtliches Teufels spiel" von Bauer. Herr Pfarrer Schulz, der den sicher von 400 Personen besuchten Abend leitete und dem eine große Schar williger Helfer und Helferinnen unter Füh rung der Frau Postdirektor Wildau und von Frl. Schulz aus dem katholischen Frauenbünde zur Seite standen, wiederholte in seiner Festansprache den Wunsch des Bischöflichen Hirtenbriefes: Es kehre ein in jede Fa milie Wahrheit, Gerechtigkeit und Frömmigkeit! Das Spiel der Kinder war recht gut und bewunderungs würdig. Einzelne Leistlingen besonders hervorzuheben, wollen wir uns ersparen! Der Beifall der Zuhörer und der Jubel der Kinder bewiesen, datz Frl. Hardegen, die katholische Lehrerin Und Gemeindepflegerin der Pfarrei,das Rechte getroffen hatte. Eine reichbeschickte Lotterie, bei der 250 Gewinne verlost wurden, beschloß den Abendz tz. Annaberg. Das Amt eines Organisten und Kir- cl>enchordirigenten in Annaberg hat Herr Lehrer Just aus Chemnitz übernommen. Nach dem Urteil von Fach leuten hat der katholische Kirchenvorstand damit einen guten Griff getan. Es steht zu erwarten, daß in kurzer sich alle sangesfreudigen Mitglieder der katholischen Gemeinde unter der sicheren Leitung des Herrn Just zu- 'ammenfinden, und daß der katholische Kirchenchor kn ganz kurzer Zeit wirkliche Glanzleistungen aufweisen wird. Einige Proben seines Aufstiegs hat der Chor schon abgelegt. Jede Singestunde. Sonnabends abends, bringt ihn ein mächtiges Stück vorwärts und führt ihm neue Mitglieder zu. Weihnachtsfeier als MfftonSabend Plauen. Der Volksverein für das katholische Deutschland hat unter dem Vorsitz der Herren Kaplan Ke wenig und Kaufmann Zilles eine erfreuliche Belebung erfah ren; sie findet ihren Ausdruck« in Neuaufnahmen, öfteren Be sprechungen und gräfteren Abendveranstaltungen. — Die dies jährige Weihnachtsfeier hat mau unter den Gedanken der Mis sion gestellt. Aus die Begrüßung des Vorsitzenden folgt ein beifällig aufgenommener Prolog, von Frl. Maria Sommer gesprochen. P. Friese, der 25 Jahre in Japan tätig war, zeigte eine lange Reihe farbenfreudiger Lichtbilder aus dem Missionsgebict des fernen Ostens und schilderte in schlichten Worten die Schwierigkeiten, die dein Abendländer bei der Erlernung der japanischen Sprache cntgegentreten, er sprach weiter über Land und Leute, Blumen- und Ahnenkult, religiöse Anschauungen, »ildungsstand und Bildungsstrcbcu, Gewohnheiten und Eigen- eiten jenes fernöstlichen Volkes; ebenso entwickelte er ein kur zes Bild der Bckchrungs- und Martyrcrgcschichte Japans von Franz Xaver bis, 1868, wo die heutige Misstonstätigkcit ein fetzte, die zu frohen Hoffnungen berechtigt, wenn genügend Mis sionare und andere unentbehrliche Mitarbeiter eingestellt wer den können. Handelt es sich doch um ein Volk von 100 Mil lionen Seelen. Die Japaner stehen der katholischen Kirche nach dein Ur teile des Paters Friese achtungsvoll und vorurteilslos gegen über, Deutschland schätzen sie als das Land des Wissens und der Tüchtigkeit und haben nach uns die wenigsten Analphabeten. Herr Kaplan Kewenig dankte am Schlüsse dem hochw. Redner für seinen lebensvollen Vortrag und forderte zum Bei tritt und zur Mitarbeit im V. V. auf. Den Schluß des Abend» bildete das Vaterunser auf japanisch, eine Sammlung siir die Mission und das gemeinsame Lied „Stille Nacht, heilige Nacht". tz. Chemnitz. In dem Bericht „Chemnitz an der Jahres wende" heißt die Zahl der Kommunionen in St. Nepomuk rich tig: 1000. 5iu§ ck«n ttsctibsrgebieten Familientragödie aus wirtschaftlicher Not Gräfenhainichen (Kr. Bitterfeld), 10. Januar. Der 24jäh- riae Tischlermeister Irth Klemm erschoß nacht» sein acht- jährige» Töchterchen, verletzte seine 38 Jahre alte Ehefrau durch einen Kopfschuß lebensgefährlich und erschoß sich dann selbst. Di« Tat erfolgte im Einverständnis der Eheleute» sie wird auf wirtschaft»«-« Not zurückgesührt. Den Vater versehentlich erschossen Halle. Ein tragischer Unglücksfall ereignete sich in der Merseburger Straße. Der Bildhauer Fritz Mänicke war von der Jagd nach Hause gekommen und überließ seinem 13jährigen Sohn die Reinigung seine» Jagdgewehres. Wäh rend Mänicke sich in die Küche begab, nahm der Junge di« Flinte aus dem Futteral. Plötzlich löste sich ein Schuß, den Mänicke offenbar im Lauf Überjehen hatte. Die Schrotladung durchschlug die Kilchenwand und drang dein Vater ln dl« linke Burstseit«. Man schaffte den Bater sofort in eine Klinik, wo er bald daraus staro. ' Als Leich« au« d«r Saale gezogen. Halle. Ende November vorigen Jahres war der Mechaniker Fritz Schulze, der in Jena auf dem Fürsten graben wohnte, mit seiner zehnjährigen Tochter ver schwunden. Schulze wurde nunmehr In Halle als Leiche aus der Saale gezogen, während die vermißte Tochter noch nicht gefunden werden konnte. Einzug der „Gralsmädchen" in Berlin. Die „Gralveretnigung" ist eine katholische Organisation in Holland, die mit zeitge mäßen Mitteln für die reli giöse Idee werben will. Tau send junge Holländerinnen ivaren jetzt in Berlin zu Gast und zeigten im Berliner Sportpalast religiöse Tanz- vorsührungen mit Chor begleitung. « Bnj« 8 1 lv al rich Art teil spr. D«! gest Lai Frw nah Var das fern im des die den und D «11 vrt» »eit r«r>! ii des Den lick)« Vor der Ma! Sie anp guih niai der ä>er gan. daß Plä gegj wei de- soll dr>r Rei wei van !S»fi> Nuchl Aierm