Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 12.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193301124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19330112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19330112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-12
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.01.1933
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— und aus der andern Seite schmachvolle Armut, ein soziales Elend, von dem wir Christen von heute uns keinen Begriss machen können. Da ist Petrus — mensch lich gesprochen — ängstlich geworden. „Soll ich den vom Herrn übertragenen Auftrag erfüllen können?" Aber in feinem Herze» war ein Dreifaches: «in lebendiger (glaube an das, was er tun sollte im Austrage seines Meikters, eine ungeheuer große Liebe zu diesem Meister, und eine restlose Hingabe der ganzen Persönlichkeit an die ausgetragene Arbeit. — Ein Pau lus geht dorthin, von wo die Ströme des geistigen Le dens in die damalige Welt Hineinslossen, di« Stadt der Bildung der damaligen Kulturwelt, Athen, und spricht: Credo in unum Deum. . . Dann kommt die Not. Wir sehen die christlichen Anfänger hineinwan dern in die Katakomben. Wir können das garnicht mehr glauben, wie furchtbar es gewesen ist, daß, wenn man dem Herrgott dienen wollte, dreihundert Jahre lang hineingehen mußte in die Keller. Wir schauen in die Arena, wo Hunderte und Tausende von Christen ver blutet find und zerrissen wurden von den wilden Tieren. , . . Es i)«t keine Kompromisse gegeben, alle l)aben be tont bis zum Verbluten: Credo in unum Deum. Und dieser Glaubensstrom ist geflossen bis in unsere heutige Welt hinein. Wir wollen heute abend unserer Freud« etwas lebendigen Ausdruck geben. Wir wollen heute in heiliger Freude sagen. Was uns im heiligen Beispiel die Jahrhunderte sagen, das wollen wir der heutigen Welt geben: Lebendigen Glauben an die sieghafte Kraft all dessen, was wir tun im Name» unseres Herrn, Jesus Christus, innige Liebe zu ihm, und restlose Hingabe an unseren Meister und seine Gebote. Mit diesem Gedanken wollen wir in die Welt hineingehen. Das ist unser Bekenntnis, und wir freuen uns herzlich, daß wir das Glück haben, Zeuge zu sein dieses herrlichen Bekenntnisses. Wir wollen sein Träger des Lichtes und Lichtstrom für die dunkle Welt. Damit uns der Herr gott dazu die Gnade gebe, spende ich ihnen jetzt den bischöfliäten Segen. Darauf hnieten die gläubigen Scha ren der Anivesenden in dem Saal nieder zur Entgegen nahme des bischöflichen Segens. Langanhaltender stürmischer Beifall begleiteten den Bischof, bis er wieder auf seinem Platz angelangt war. LschLircher Neue Rechtschreibung? Der von der letzten Vertreterversammlung des Sächsischen Lehrervereins eingesetzte Ausschuß, der Vor schläge zur Vereinfachung der Rechtschreibung machen sollte, legt einen Plan vor, der die Kleinschreibung, den Wegfall der Länge- und Kürzebezeichnungen und des Silbentrenner-H fordert, wobei in den seltenen Zwei- selsfällen die Unterscheidung gekennzeichnet werden soll. Entbehrliche und ersetzbare Buchstaben sollen beseitigt werden. So soll ä — e, v - f oder w, qu — kw, z — ts, x - kg, dt - t, der Stamm Tod -- tot, werden. Für ng und sch werden neue Zeichen eingeführt. Alle Doppel, schreibungen sollen wegfallen und die Zusammenschrei bung zu Gunsten der Getrenntschreibung vereinfacht werden. Auch die griechisch-römische Sonderschreibung sth, pH usw.) soll wegfallen und die Fremdwörter einge deutscht werden. Auch die Zeichensetzung will man ver einfachen durch Wegfall des Apostrophs usw. Sachsens Bevölkerung im 3. Vierteljahr 1932 In den Monaten Juli, August und September 1932 wurden in Sachsen nach der im Statistischen Landesamt vorgenommencn Bearbeitung 9451 Eheschließungen gezählt gegen 9735 im S. Vierteljahr 1931. Der Rückgang der Eheschließungen tritt besonders stark in der Stadt Chemnitz hervor; hier ergibt sich beim Vergleich des 3. Vierteljahres 1931 mit dem gleichen Vier teljahr von 1932 ein Rückgang von 717 auf 572, also um 145 s--- 20 v. H). In der Stadt Leipzig ging die Ehcschließungszahl in diesem Zeitraum von 1460 auf 1413, also um 47 s— 3,2 v. H.) zurück, während sie In der Stadt Dresden von 1149 auf 1155 an stieg. — Die Zahl der Lebendgeborenen belief sich im 3. Vierteljahr 1932 In Sachsen aus 14 625 gegen 16 228 im 3. Vier teljahr 193t. Die Geburtenzahl weist somit einen weiteren Rück gang um 1603 s— 10 v. H.j auf. Die Zahl der Sterbefällc tm ersten Lebensjahr betrug nach der im Statistischen Landesomt vorgenomincnen Bearbeitung im 3. Vierteljahr 1932 >m ganzen Lande 987. Bezieht man diese Zahl auf die Lebend geborenen, so entfallen aus 100 Lebendgeborene 6,52 Gestorbene im ersten Lebensjahr. Die Zahl der Sterbesälle von über ein Jahr alten Personen stellte sich im 3. Vierteljahr 1932 für das ganze Land auf 10 874 gegen 11064 lm 3. Dkertel- jahr 193l. Es liegt also eine Sterbesallabnahme um 190 (-- 1,7 v. H.) vor. Zieht man die Vcvölkerungsbllanz für das dritte Vierteljahr 1932, so ergibt sich ein Ueberschuß von 2764 Lebendgeborenen über die Gestorbenen gegen 4152 im 3. Vierteljahr 1931. Die Geburleniiberschußzahl weist also einen Rückgang um 1388 (-- 33 v. H.) auf. Für die Stadt Leipzig be trug im 3. Vierteljahr 1932 der Geburtenüberschuß 87, und für die Stadt Chemnitz 347, während die statistische Bearbeitung für die Stadt Dresden einen S t e r b e s a l l ü b e r s ch u ß von 147 ergab. Auch in den Städten Meerane, Bautzen, Zittau. Freiberg, Freital, Pirna, Mittweida, Wurzen, Crimmitschau, Plauen und Werdau sowie in der Amtshauptmannschast Dres den war im 3. Vierteljahr 1932 ein Slerbesallübcrjchuß zu ver zeichnen. Sächsische Winterhilfe Die Verwaltung und Beaufsichtigung der Straßenlotterie wird ausgeübt durch den Arbeitsausschuß der Spitzenverbände der srcien Wohtlahrtspslege in Sachsen, dem folgende Organisa tionen angeschlosscn sind: Carltasverband im Bistum Meißen, Gesamtvcrband für innere Mission der evangelisch lutherischen Kirche in Sachsen, Sächsisches Rotes Kreuz, Fünfter Wohlsahrtsvcrband, Landesverband Freistaat Sachsen. Säch sischer Israelitischer Gemeindeverband, Landeswahlfahrtsstellc. Landesausschuß Sachsen der christlichen Arbetterhtlse. — Die Verteilung der Gewinne erfolgt nach Maßgabe des Gewinn planes unter ständiger Beaufsichtigung der Kriminalpolizei durch ein sächsisches Notariat. Nach Vereinbarung mit dem sächsischen Innenministerium erhält der verantwortliche Arbeitsausschuß der Spihenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen täglich über die verknusten Wohlsahrtstosbriese genaueste Aus- stellung. — Die mit dem Innemninisterium sestgelegtrn Richt- Die gewaltig« Kundgebung der Dresdner Katho- liken, die in der Rede des Bischoss ihren Höhepunkt ge funden hatte, klang nach dem Festchor von Pembaur „Freude soll in Deinen Werken sein" aus in dem ge meinsamen Schlußgesang „Wir sind im wahren Christen tum", in den alle Anwesenden durch Einstimmen in die Begleitklänge des Orchesters ein feierliches Bekenntnis ihrer Glaubensgesimiung und Treue zur Kirche ablegten. Oer musikalische Rahmen Unter den von den vrrrinigten katholischen Kirchenchörrn Dresdens und dem Katholischen Männergesangvcrein unter Lei tung von Kantor Flesch, Dresden-Friedrichstadt, St. Mi chael, zu Gehör gebrachten Chören sind der am Anfang und der am Ende der musikalischen Darbietungen stehende je eine Kom position des gleichen Textes von Franz Evers aus besten Gedichtssammlung „Erntelieder", beginnend „Freude soll in deinen Werken sein". Kantor Schröter übergab den Text vor Jahresfrist gleichzeitig an den Musiklehrer des Bene diktinergymnasiums zu Ettal Franz Höfer und an den Leiter der Dresdener Hoskirchenmusik Kapellmeister Karl Maria Pembaur. Weil beide alsbald fertiggcstellten Vertonungen wertvoll genug erschienen, wurden sie zu dieser Begrüßungs feier in die Vortragssolge ausgenommen. Den Hörern war da mit eine Gelegenheit geboten, nicht so sehr zu kritischer Ab wägung der Gesänge gegeneinander, sondern vielmehr'zu auf merksamer Beachtung der musikalischen Wege und Formen, die für die tonliche Ausdeutung der Dichterworte durch zwei ver schiedene Komponisten gewählt worden sind. Höfer bedient sich als begleitender Instrumente zweier Trompeten in B und zweier Posaunen: Pembaur stützt den Chor durch drei Trom peten in D. Höfer behält den vierteiligen Rhythmus von An fang bis zum Schluß bei; bei Pembaur wechselt vierteiliger Takt mit zweiteiligem. Der freudigen Stimmnng ist den Gedanken des Dichters gemäß in dem einen wie in dem anderen Chor glänzender Ausdruck gegeben. Wenn einmal diese beiden Kom positionen, die für die Dresdner Aufführung im Manuskript vorlagen, im Druck erscheinen, werden sie ohne Zweifel eine schätzenswerte Bereicherung der musikalischen Festliteratur be deuten und ihren Weg durch die katholische Sängcrwclt nehmen. Daß die ausführenden Sänger, angeregt durch die sinnfäl ligen Tonsormen der beiden Chöre, ihr Bestes gaben und im Vublikum festfrendigen Widerhall hervorriesen, ist ein Beweis für den hohen Wert der nur wenigen Dtchterwarte und der prächtigen, durch den strahlenden, metallischen Klang der Blas instrumente mit zündendem Effekt versehenen Kompositionen. Zwischen beiden Werken stand der schon erprobte, wir kungsvolle Chor Franz Höfers „Der Kirche Fel s". linlen, nach denen die Straßenlotterie ausgespielt wird, ergeben folgenden Aufteilungsplan: 25 Prozent für die Gewinne, 30 Prozent sür die Unkosten, 8,32 Prozent siir die Lotteriesteuer und 36,68 Prozent sür die Winterhilfe. Sollte eine Ermäßigung der Lotteriesteuer möglich sein, so stießt vereinbarungsgemäß diese Ermäßigung dem Wintcrhilsswerk in voller Höhe zu. — In dem Unkostensatz van 30 Prozent sind enthalten alle mit der Durchführung der Straßenlotterie verbundenen Unkosten. In der Fabrikation werden zurzeit 303 Arbeiter und Arbeiterinnen in zwei Schichten beschäftigt. Insgesamt dürften mit den Los verkäufern rund 750 bisher erwerbslose Personen siir die Dauer der Lotterie Beschäftigung gesunden haben. Abgesehen von den Ncucinstellungen, welche die Firmen vornehmen mußten, die mit Druck und Lieferung beauftragt worden sind. Es wird dort teilweise in drei Schichten gearbeitet. — Bis zum 9. Januar abends wurden 41 666,65 Mark an Lotteriesteucr abgefllhrt und 85 720,38 Mark auf das Konto der Girozentrale Sachsen, öffcntl. Bankanstalt, Dresden, eingczahlt, die als Treuhänder für das Winterhilfswerk vom Arbeitsausschuß der Spitzckverbände der freien Wohlfahrtspslege in Sachsen bestellt ist. vs«5tl«n UNO Umgebung Konferenz ver katholischen Gtandortpfarrer im Wehrkreis IV Dresden. Eine Konferenz der katholischen Stand ortpfarrer des Wehrkreis IV sand am Dienstag in Dres den unter der Leitung von Wehrkreispsarrer Kl esse statt. An der Konferenz nahmen 20 Standortpfarrer teil. Auch Feldpropst Rakowski, Berlin, des Reichs heeres war zu der Konferenz erschienen. Der Komman dant der Stadt Dresden, Oberstleutnant Seifert, nahm zwei Stunden an den Beratungen teil. Am Nach mittag gab der Bischof von Meißen, Petrus Legge, der Konferenz die Ehre seines Besuches. Die Beratungen der Konferenz wurden eingeleitet durch ein Referat von Wehrkreispfarrer Klesse über die derzeitigen religiösen Verhältnisse im Wehrkreis IV. Anschließend wurde die Frage der Soldatenexer zitien besprochen. Die weiteren Beratungen knüpf ten an zwei Referate über aktuelle Fragen an. Militär oberpfarrer a. D. Neumann, Magdeburg, sprach über das geistliche Rüstzeug der Soldatenpfar rer, Standorlpfarrer Beier, Leipzig-Gohlis über die Behandlung des Sexualproblems in der Kasernenstunde. An die Referate schloß sich eine frucht bare Aussprache an, die viele Anregungen und Finger zeige für die Weiterarbeit auf dem schwierigen Gebiete der Militärseelsorg« in der Diaspora gab. : Vor der Dresdner Verelnlgung katholischer Aka demiker spricht am Dienstag. 24. Januar, abends 8 llhr, Pater Iustinus OSB., Prior im Kloster Grüssau über das Thema „Was können wir von Nietzsche lernen?" Der Vortrag findet im Aka demiker-Haus, Dresden-A., Leubnitzer Straße 28 sEcke Liebigstraße, K Minuten vom Hauptbahnhof) statt. Gäste sind herzlich willkommen. Aufwertung von (Sparguthaben Dresden. Die sächsischen Sparkassen haben sich ent schließen müssen, Auswertungshypotheken zu kündigen, um sich die Mittel für die von den Gläubigern geforderte v'si'ge oder teilweise Rückzahlung der aufgewerteten Sparguthaben zu verschaffen. Bon der Kündigung wer den vielfach auch Personen betroffen, die gleichzeitig Aufwertungsgläubiger und Aufwertungshypotheken schuldner derselben Sparkasse sind. Das Verlangen dieser Personen, das Aufwertungsguthaben aus di« sällig gewordenen Hypotheken zu verrechnen, ist von den Spar- Kassen meist mit der Begründung abgelehnt worden, daß die gesetzlichen Voraussetzungen sür eine Auswertung in diesem Fall nicht gegeben seien. Diese Stellungnahme der Sparkasse läßt sich z»var rechtlich nicht beanstanden, wird aber von den Sparkassengläubigern nicht verstan den, sondern von ihnen — nicht mit Unrecht — als u n» billige Härt« empfunden. Das Ministerium des Innern sieht sich daher, wie uns aus Dresden gemeldet wird, veranlaßt, den Sparkassen dringend zu empfeh len, in den erwähnten Füllen auch ohne rechtliche Ver pflichtung das Aufwertungsguthaben in vollem Umfang auf die fällig gewordene Hypothek zu verrechnen. Oer plakaiwetibewerb Dresdner Iublläumssommer 1933. Wle zu erwarten war, bat der Wettbewerb für ein Plakat zu den künstlerischen Veranstaltungen der Stadt Dresden im Iubiläumvsominer 1933 zahlreiche Künstler herangezogen. Die historisch bedingte Gleichzeitigkeit der Erinnerungsdaten zweier hervorragender Persönlichkeiten legte es nahe, deren körperliche Erscheinung in den Bildentwurf einzuschließcn. Diesem Gedan ken entsprach das Preisausschreiben, indem cs zwar in erster Linie forderte, der Entwurf solle auch als Signet, Briejkops, Siegelmarke oder dergl. verwendbar sein. Dadurch war, bei selbstverständlicher Höhe des künstlerischen Wertes, eine klare, Propagandahaft wirksame Bildidce notwendige Hauptcigen- schast. Andererseits war daraus hingewiesen worden, es könn ten, wenn möglich, die Persönlichkeiten des Feierjahres in den Rahmen des Entwurfes einbezogen werden. 130 Entwürfe waren rechtzeitig, unter Einhaltung der formalen Bedingungen, ein gesandt worden. Ein erster Wahlgang schied 89 Entwürfe, ein zweiter weitere 27 Entwürfe aus. Don den verbleibenden 14 kamen 7 in die engste Wahl, die sich nach dem Punktversahrcn vollzog und folgendes Ergebnis brachte: 1. Preis: Entw. Nr. 130, Kennwort: Schwarz-Braun, Vers. Alexander Baranowsky; 2. Preis: Entw. Nr. 108, Kennwort: Komet, Vers. Pol Cassel. Fünf weitere gleiche Preise wurden folgenden Arbeiten zugc- sprochen: Max Feldbauer, W. Jrmschcr, Otto Lange, Horst Nau mann, Paul Schönfeld. Sämtliche Entwürfe werden von Sonn abend, den 14. d. M., bis rinschl. 29. d. M. täglich von 10 bis 16 Uhr (Sonntags 11—14 Uhrl im Lichthofe des Neuen Rat hauses öffentlich und unentgeltlich ausgestellt. Gchulungskursus für Iungwählerinnen: ».Volk und Staat" Montag, den 16. Januar, abends 8 Uhr, be ginnt im Konferenzzimmer des Kolpinghauses eine Reihe von Vorträgen, die unsere Iundmädchen staatsbürgerlich und politisch bilden und schulen sollen. Frau Bibliothekar Bult mann hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, an fünf auseinander folgenden Montagen zu uns zu sprechen. 16. Januar: Volk und Staat; 23. Januar: Wirtschaft und Staat; 80 Januar: Dom Wesen der Parteien; 6. Februar: Quadragesimo anno; 13. Februar: Freibleibend. Die Notwendigkeit einer solch gründlichen Schulung ist ohne weiteres klar. Wir laden deshalb die Iungmädchcn aller Truppen herzlich dazu ein und bitten, die gebotene Gelegenheit auch zu benützen. Um der Wichtigkeit der Sache willen schlagen wir vor, die aus diese Abende sallenden Versammlungen abzu setzen und dasür geschlossen diese Vorträge zu besuchen. Magda Fischer, Bezirkspräsektin. Dresdner polizeiberichk Raubmordoersuch in Berlin, 809 Mark Belohnung. Am 6 Januar wurde an einer 80 Jahre alten Witwe in ihrer Woh nung. Berlin, Rosenthaler Str. 68. ein Raubmordversuch ver übt. Tatverdächtig ist ein junger Mann, der wie folgt beschrie ben wird. Etwa 20—25 Jahre alt, ea. 170 Zentimeter groß, er war bekleidet mit dunkelfarbigem Ueberziehcr, grauer Sport mütze und Heller Knickcrbockerhosc. Dem Täter sielen nach stehende Sachen in die Hände: 1 getragener Anzug von dunkel blauer Grundfarbe, grau und schwarz gemustert; 1 Paar fast neue Lackhalbschuhe, Gr. 41 oder 42, und 1 dunkelbrauner, etwas schadhafter Stadtkosfer, 60 X 45 Zentimeter groß. Für Angaben, die zur Aufklärung der Tat sichren, hat der Polizei präsident von Berlin 800 M. Belohnung ausgesetzt. Die Vertei lung ersolgt unter Ausschluß des Rechtsweges nur an Personen aus dem Publikum. Veschästaelnbrecher. Unbekannte drangen in der Nacht zum 10. Januar in ein Zigarrengeschäst am DUrerplah ein. Sie er beuteten siir etwa 1000 M. Rauchwaren, Zigarren, Zigarillos und Zigaretten der bekanntesten Marken. — In der gleichen Nacht wurde in ein Verkaufshäuschen in der Münchener Straße ein gebrochen. Hier gelangten die Täter in die Räume, nachdem sie in roher Weise die eiserne Fcnstervergitterung heransgewuchtet und im Innern mehrere Türen ausgesprengt hatten. Sie er langten gleichfalls eine größere Menge Zigarren und Zigarret- ten sowie einen Posten Schokolade. * Kolli-Dieb«. Am 10. Januar gegen 5 Uhr nachm. wurde von einem Geschirr In der Wallstraße eine Kiste mit Brotschneide maschinen gestohlen. Die Maschinen sind gezeichnet: S. L. S. Nr. 454/2. — Weiter wurde am gleichen Tage gegen 6 Uhr nachm. einem Geschirrsllhrer in der Bautzener Straße vom Wagen weg eine Kiste Spirituosen entwendet. Festgenommen wurden von der Kriminalpolizei insgesamt 5 Personen, die am 1. Januar in einem Grundstück in der Berg gartenstraße einen Einbruch ausgesührt bzw. sich als Hehler be teiligt hatten Kath. Weihnachtsfeier in Pillnitz Pillnitz. Am Sonntag, den 8. Januar, veranstaltete das Katholische Kasino für Pillnitz und Umgebung im Gasthaus Lindengarten zu Hosterwitz seine Weih nachtsfeier und sein achtes Stiftungsfest. Die Räumlichkeiten waren bald übersüllt von großen und kleinen Gästen, diese und jene unter sich an Festtafeln versammelt. Der Vorsitzende, Herr Schöffel, erüfsnete die Feier und begrüßte die Erschienenen, so vor allem Baroneß von Schönberg, welche in Vertretung der leider erkrankten Prinzessin Mathilde nebst Fürstin Lobkowitz unter den Anwesenden weilte, so dann Herrn Pfarrer i. R. Riedel und Herrn Hani sch. Der geistliche Beirat, Kaplan Schlirf, sprach einleitende Worte zur Einstimmung: das Weihnachtsscst als das Fest der Liebe und der Freude sei rin Fest, das neben den übernatürlichen Ge schenken besonderer göttlicher Gnaden und neben den äußeren Gaben auch selten schöne Feierstunden beschere. Dies erweise sich auch jetzt, da die Christen, welche am Vormittage gemeinsam um den Altar geschart waren, des Nachmittags gleichsam zu einem altchristltchen Liebesmahlc vereint seien. Im Glanze der Chrtstbaumltchter wurde gemeinsam da» Lied von der fröhlichen Weihnachtszeit gesungen. Und nun begann di« Festsolge, die in
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)