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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140401013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-01
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Sette 10. Nr. 165. Morgen»Nusyave. Leipziger Tageblatt. ding» noch nicht vollständig. Es sind bis jetzt nur zwei Abteilungen, die schöne Litero » nr und die Naturgeschichte durch- aearbcue. Andere Abteilungen werden noch folgen. Dann Nl<,jie der Nedner das Verhältnis der Bucher- Hallen zu dem vom Verein für öffentliche Lesezimmer und vom Verein für Volks wohl geschaffenen Lescaelegenheitcn. Der Leiter der neuen Bücherhalle, Bibliothekar Hoffmann, bisher Leiter der BUchcrhallc in Dresden- Plauen, gab dann eine Uebersrcht über die beratende und fördernde Tätigkeit, wie sie von den -Schalterbeamten in der Büchekhallc ausgeübt wird. Die normale Benutzung der Bücher ist, wie beson ders erwähnt sei, unentgeltlich. Dann folgte eine Besichtigung der verschiedenen Näume der Bücher balle. Eingehend erläuterte Herr Hoffmann die ge lamte Einrichtung und Betriebsart der Bücherhalle und besonders einen sinnreichen Kartenapparat, der den Beamten der Halle viel Zeit beim Ausleihen der Bücher usw. erspart. * Militärisches. Der Kommandeur der 2. Division Nr. 24, Generalleutnant Krug v. Nidda, wird Donnerstag, den 2. April, in Begleitung des Haupt mann Krantz, und Sonnabend, den 4. April, rn Be gleitung des Major Kretzschmar. den Kompanie besichtigungen des l und IX mit M. G. K 107. J.-R. beiwohnen. Montag, den 0. April, begibt er sich 0.31 vormittags ab Leipzig Hbhf. nach Leisnig, um dort ben Kompaniebesichtigungen des II. J.-N. 179 beizuwohnen. Die Rückkehr eriolgt 12.52 nachmittags ab Leisnig. In seiner Begleitung befindet sich der Major im Generalstabc Kretzjchmar. Mittwoch, den X April, und Donnerstag, den 9. April, wohnt der Divisionskommandeur, den Besichtigungen des I. J.-R. 106 und des >11. J.-R. 179 auf dem Exerzier plätze Lindenthal bei Leipzig bei. Begleiter sind Hauptmann Krantz. Major kretzschmar. * 25 Jahre städtischer Vieh- und Schlachthof. Der Direktor des städtischen Vieh- und Schlachthofs, Beterinärarzt Hengst, hat eine Schrift unter dem Titel: „Der Vieh- und Schlachthof der Stadt Leipzig in den ersten 25 Jahren" veröffentlicht. Es ist selbstverständlich, das; die Entwickelung einer derartigen Anlage in einer Großstadt wie Leipzig im Zeitraum eines Vierteljahrhunderts bedeutend ist. ^jür heute seien nur folgende, besonders das Flecjchergewerbe interessierende Angaben der Schrift entnommen. Der Schlachthos wurde im Eröffnungsjahre 1888 von 311 lelbständigen Gewerbe treibenden (darunter nur 1 Großschlächter) benutzt. Be- beschäftigt wurden von ihnen 748 Hilfspersonen «Gesellen usw ), so daß sich eine Gesamtzahl von 1059 ergibt. Für das Jahr 1913 hatten sich 607 Laden- lleischer mit 989 Gehilfen, 135 Großschlächter mit 150 Gehilfen, 13 Lohnschlächter mit 110 Ge hilfen und 7 Kuttler mit 4 Gehilfen angemeldet, das sind im ganzen 2015 Personen. Es ist also nahezu eine Verdoppelung der im Flecscherberufe beschäftigten und auf dem Schlachthose tätigen Personen eingetreten. * Wiederholung des Wiener Konzerts des Leipziger Männcrchors. Am Sonnabend, den 4. April, findet in der Alberthalle eine Wiederholung des in Wien mit io beispiellosem Erfolg aufgenommenen Konzertes des Leipziger Männerchors statt, an dem bekanntlich die erste Geiellschaft Wiens teclnahm. Für Leipzig ver- ipricht die Wiederholung ein musikalisches Ereignis allerersten Ranges zu werden. Die ersten Kreise unserer Stadt bekunden ein außerordentliches Inter esse. so daß der Billettverkauf voraussichtlich in den nächsten Tagen geschloffen werden muß. In der Vor verkaufsstelle von C. A. Klemm, Neumarkt 28, sind nur noch eine beschränkte Anzahl von Billetts zu haben. Interessenten tun deshalb gut, sich recht bald einen Platz zu sichern. * Hotel Hentschel an der Promenade ist ljeute, nachdem cs seit einer Reibe von Jahren von Herrn R. Nestmann in mustergültiger Weise bewirtschafte! wurde, in den Besitz des Herrn P. Lux übergegan gen. Auch unter dem neuen Besitzer werden sich die gleichen Annehmlichkeiten bieten wie sie bisher zum Wohl der Einkehrendcn und Weilenden geschaffen wurden. * Au» Saalinhabertreisen. Das altbekannte Etablissement „Eharlottenhof" in L.-Lindenau ist von Herrn Franz Sperling. Besitzer des Konzert- und Ball-Etablissements „Goldncr Adler" in L.- Lindenau, gepachtet worden. Herr Sperling über nimmt die Bewirtichaftung mit Beginn der Saison. * Im städtischen Asyl für Obdachlose sprachen in der Zeit vom 23. bis 29. März 93 Personen vor. Hiervon wurden 88 ausgenommen, während 5 zurück gewiesen wurden. * „Die Germanen^, Verein zur Unterstützung be dürftiger Kriegsoeterancn von 1849 bis 1870/71 iE. V.> Sitz Leipzig, veröffentlichen soeben ihren 10. Jahresbericht. Ihm ist zu entnehmen, das; bei der am 20. Dezember 1913 abgehaltenen Weihnachts bescherung 43 Veteranen bedacht wurden Neuan- melbungen gingen 52 und einmalige Spenden Ai ein. Besonders bemerkenswert ist. dasz am 3. Mai 1913 in Dresden eine Ortsgruppe des Leipziger Vereins gegründet wurde, die zurzeit aus 55 Mitgliedern be steht. so dasz der Verein mit den 339 Leipziger Mit gliedern im ganzen 394 Mitglieder zählt. Jin Laufe der verflossenen 10 Jahre hat der Verein rund 21390 ,. an würdige und bedürftige Kämpfer aus den Feldzügen von 1848 bis 1870/71 verteilt. * Der Verband der Vereine ehemaliger Real schüler Deutschlands E. V. (Sitz Leipzig, Geschäfts stelle: Elstcrstraßc 14), hält, wie ermneeUch, seinen ersten Verbondstag vom 15. bis 20. September 1914 in Leipzig ab. Aus diesem Anlaß hat der Verband eine kleine Schrift herausgegeben mit dem Titel: „Was wir wollen." Sie enthält in übersichtlicher, klarer Anordnung das Programm des Verbandes, das besonders aus eine Gleichstellung des Abgangs zeugnisses einer Oberrealschule mit dem eines Gym nasiums erstrebt. l'. Wäschediedstahl. Aus der Bodenkammer eines Grundstücks der Gustav-Freitag-Stvaße sind in den letzten Wochen 2 Bettücher, 2,50 Meter breit und lang, 6 Tafeltücher, 9 Meter lang, 6 Tischtücher, 7 Meter lang, und 2 Tischtücher, 6 Meter lang, gestohlen wor den. Sämtliche Wäschestücke ivarcn ganz neu und be fanden sich mit anderen Sachen in einem ver schlossenen ReiseLorbe. Di« Erörterungen nach dem Täter find noch nicht abgeschlossen. * Bon der Feuerwehr. Am Montag nachmittag um 3 Uhr erfolgte eine Alarmierung der Südwache nach der Sidonienstraße 17, wo in einer Wohnung ein Reisekorb in Brand geraten war. Die Wehr be seitigte in kurzer Zeit jede Gefahr. * Lindenthal, 3. März. Durch eine würdige, im „Lindengarten" adgehaltene Schluszfeier wurde am vergangenen Sonnabend der in hiesiger Gemeinde vor N Wochen begonnene mit Erfolg durchgeführte 1. Wanderkoch- und Haushaltungs-Abend kursus beendet. Gemeindevorstand Lätz sch beglück wünschte dre Kursusleiterin, Fräulein Else Siegling aus Weinböhla, zu diesem Erfolge und dankte ihr zugleich für die dem Gemeinde damit geleistete segensreiche Arbeit. Sinnreiche, dem Abend ange- pahte Darbietungen, verbunden mit einer Gebäck ausstellung, die reichen Zuspruch fand, gaben der Feier einen stimmungsvollen Verlauf. * Böhlitz-Ehrenberg, 31. März. Aus dem Jahres bericht der Volksbibliothek auf 1913 ist zu entnehmen, dasz im Vorjahre 39 (40) Bibliotheks stunden abgehalten worden find'. Ausgegeben wur den an 1187 (1233) Personen 3014 (3186) Bände, durchschnittlich in einer Stunde also 30 (31) Per sonen 77 (80) Bände. Die Bibliothek hatte im Vor jahre einen Zuwachs von 91 Bänden. Der Bestand Ende 1913 belief sich auf 1036 (945) Bände. 29 Bände sind der Bibliothek geschenkt worden. Auf 1914 hat der (fiemeinderat den Beitrag der Gemeindekaffe von 75 .L auf 125 erhöht. Zur Erinnerung an -ie vor 25 Jahren stattgesuu-ene Ein weihung -es -en Zwecken -es Vereins Mr volkswohl -ienen-en Hauses: Löhrftraße 7. n. Der zweite hier -ur Erörterung stechende Gegen stand stellt ebenfalls ein Problem von allergrößter Be deutung dar. Direktor A. Herr ich führt darüber aus: Di« -Frauendienstpslicht" steht mit der Mädchenbildung in engstem Zusammen hänge und hat für uns im Anschluß an das Gedächt- nisjahr erhöhtes Interesse, weil vor 100 Jahren die Frauen an der deutschen Erhebung mit ihrer Begeiste rung, ihrer Opfersreüdigkeit und ihrer Entsagung ruhmreichen Anteil genommen haben. Die Frage der allgemeinen Frauendienstpflicht ist nicht neu. Bor etwa zwei Jahren hat sich der Frauenkongreß in Ber lin damit beichäftigt. Dort hat eine Rednerin die Einführung eines obligatorischen Fvauendienstjahres zur Abrichtung der Mädchen in der Hauswirtschaft vorgeschlagen. Die Frauenrechtlerinnen gehen meist von dem Standpunkt aus, daß, wenn sie die gleichen Rechte wie die Nlänner bekommen, auch dieselben Pflichten erfüllen müssen. Auch verschiedene Männer Haden ähnliche Ein richtungen erwogen und sind für sie eingetreten. Hier soll die Frage in ihrer weitestgehenden Forderung kurz aufgerollt werden, und zwar auf Grund der Dar legungen des Bibliotheksdirektors Dr. Maurus Hoff mann, der bereits 1903 mit eingehenden Vorschlägen an die Oeffentlichkeit getreten ist. Dr. Maurus Hoffmann denkt nicht bloß an ein weibliches Diensiiahr, an eine einjährige private oder staatliche Schulung aller jungen Damm in hauswirt schaftlicher Theorie und Praxis, sondern an die Ein führung der allgemeinen Frauendienstleistung als Gegenstück zu der Militärpflicht der Männer. Er will, daß die Jungfrauen mit einem bestimm ten Alter zur aktiven Dienstleistung vom Staate ein gezogen und nach Maßgabe ihres Bildungsganges oder ihrer beruflichen Vorbildung und Erwerbstätig- keit den öffentlichen und gemeinnützigen Anstalten und Betrieben, wie: Krankenhäusern, Lehranstalten, staatlichen bzw. behördlichen Bureaus und Fabriken zugeteilt werden, damit sie sich zunächst besondere Kenntnisse und Fähigkeiten für das staatsbürgerliche Leben aneignen. Es ist wohl anzunehmcn, daß auch er in erster Linie wünscht, daß die Damen vorwiegend für die Hauswirtschaft und die Familie vovgebildct werden. Er geht noch weiter, um ein wirkliches Seitenjtück zur Militärdicnstpflicht zu schaffen. Er befürwortet neben der zweijährigen Dienstzeit der Frauen auch die Berechtigung zum Dionen als Einjährig-Frei, willige auf eigene oder auf Staatskosten. Wäh rend diese einjährig freiwilligen Damen, zu denen unter anderem die Aerztinnen und Lehrerinnen be rechtigt sein würden, bei ihren Angehörigen wohnen oder auf eigene Kosten sich Wohnungen mieten müß ten, würden die auf Staatskosten dienenden vorwie gend in den Betrieben und Anstalten, denen sie als Pflegerinnen, Beamtinnen oder Arbeiterinnen zur Dienstleistung zuzuweisen wären, wohnen und ver pflegt werden. Dr. Maurus Hoffmann meint, daß nur «rn geringer Teil der Fraueüdieüstpflichtigen in Kasernen unterzubringen sein würde, und daß auch für diejenigen Jungfrauen, denen es während ihrer obligatorischen Dienstzeit so gut gefallen hat, daß fic dauernd bei der weiblichen Diensttruppe bleiben möchten, ähnliche Stellen und Chargen für Weiter dienende wie beim männlichen Heere geschaffen wer den könnten. Er sieht sogar ein« Art weiblicher Wehrsteuer vor: denn er verlangt, daß die zur aktiven Frauendienstleistung Untauglichen eine „Frauen- dicnsttaxe" bezahlen sollen. Diese Steuer und die Gelder, die dadurch verfügbar werden, daß infolge der Einberufung aller Frauen zahlreiche weibliche Arbeitskräfte, die jetzt in den Staatsanstalten und -betrieben beschäftigt sind, gespart werben, sollen einer Reichsmitgiftversicherungsan- stalt zugeführt werden. Und aus dieser staatlichen Kaffe sollen dann die heiratsfähigen unbemittelten Mädchen zur Begründung eines eigenen Hausstandes unterstützt werden. Dr. Maurus Hoffmann, dessen Plan nicht übel durchdacht rst, und der für das weibliche Geschlecht eine gleichartige abschließende Schule des Lebens schaffen möchte, wie sie in der allgemeinen 2kehr pflicht für das männliche Geschlecht besieht, ist sich der ungeheuren Schwierigkeiten wohl bewußt, die mit dieser in das wirtschaftliche und soziale Leben so tief eingreifenden Maßnahme verbunden sein würde. Die allgemeine Frauerdienstpflicht würde ebenso drückend empfunden werden wie die Militärpflicht. Aber so wie die Dienstpflicht der Männer zur Ausbildung der wehrfähigen Kräfte für die Abwehr der äußern Feinde und zur Sicherung des Friedens notwendig sei, so soll die allgemeine Frauendienstleistung den ,1 weiblichen Teil unserer Bevölkerung für den 'Kamps ums Dasein rüsten, und ihn in immer höherem Grabe befähigen für das Ehe- und Familienleben. Dr. Maurus Hoffmann glaubt, daß von dem riesig hohen Einsätze, den die neue Einrichtung bedingen würde, auch ein entsprechend hoher praktischer und moralischer (fiewinn zu erwarten sei: und daß die Frausnfraae, die letzten Endes sine unter dem Drucke der wirtschaftlichen und sozialen Not stehende Brotfrage ist. auf solcher Grundlage ihrer Lösung näher gebracht werden könnte. Will er doch durch seine Vorschläge der Entsittlichung und der zunehmen den Aussichtslosigkeit der Eheschließung entgegen arbeiten: und er schließt seinen Aufsatz in der Frank furter Umschau mit dem Ausdrucke der Hoffnung, daß der Gedanke über die allgemeine Frauendienstpflicht nicht mehr aus der öffentlichen Diskussion verschwin den möchte. Das „Letpstger Tageblatt" beschäftigt sich auch mit dieser Frage in seiner Abeirdnummer vom 19. Sep tember 1913, indem es einen ausfiihrlichen Aufsatz über .Zrauenbienstplätze" bringt. Dort wird gesagt: „Nicht als staatliche Zwanzseinrichtung, sondern als freiwilliger Dienst, so daß er als allgemeine Sitte uns Deutschen in Fleisch und Blut übergehe, soll sich dieser Plan gestalten. Ein Sehnen ist in der heuti gen weiblichen Jugend nach Arbeit, nach ernsthafter Tätigkeit. Man soll ihr die Arbeit geben, die sie körperlich und geistig gesunden läßt, die dazu Hilst, aus den jetzigen lungen Mädchen starke, arbeits freudige, im Leben stehende Frauen zu machen. Durch die Fülle der bereits vorhandenen Ausbildung» stätten, die auf wertvolle Frauenberufe hinleiten, ist diese (Gelegenheit vollauf dargeboten. Die schon üb liche Einberufung van Johanniterschwestern oder von Jugendpflegerinnen in die Ferienkolonien und Kin derheilstätten zeigt die Möglichkeit solcher Dienst leistung, wie sie auch mit Bezug auf andere soziale und wirtschaftliche Arbeit zu denken ist. Auf diesem Wege ist die Einführung des weiblichen Dienstjahres auch gegenwärtig schon eine nahe bevorstehende Mög lichkeit. Zu der Frauenfrage äußerl sich auch recht ein gehend Dr. Johannes Müller in einem sehr j lesenswerten Buche, das sich „Beruf und Stellung I der Frau" betitelt und in München erschienen ist. i Er empfiehlt dem Mädchen den ihr am nächsten I liegenden Familiendienst, und er meint damit nicht, i daß sie ihrer Familie, sondern irgendwelcher s fremden Familie dienen solle, ^n der ihrigen wird sie naturgemäß so lange tätig sein, bis sie er wachsen ist. Aber wenn die Zeit kommt, wo es in der Ordnung wäre, daß sie ein Mann heimholte, also spätestens gegen die Mitte der zwanzig — die einen reifen und festigen sich natürlich früher, die andern später —, sollte sie sich einen selbständigen Beruf im Dienste einer Familie suchen, wo sie wirklich nötig ist und etwas Unschätzbares leisten kann, daß sie be friedigt und anderen hilft. Mittwoch, 1. April 19t4. Hier liegt in allererster Linie der Beruf der Un verheirateten, zu dem sich jede eignet, die sich zur Ehe eignen würde." Dr. Johannes Müller weist damit auch auf den Segen hm, der jeder ehrlichen, dein Gemeinwohl und der eigenen Befriedigung geltenden Arbeit entquillt. Wie die Lösung der Frauenfrage je nach Auf fassung, Zweck und Weg verschieden behandelt wer den kann, bezeugen eine Anzahl Französinnen. Nach einer im September 1913 durch die Tagespreise ge gangenen Mitteilung haben 900 junge französische Damen dem Krieg-Minister den nachfolgenden patrio tischen Wunsch unterbreitet: „Wenn die dreijährige Dienstzeit in Kraft ge treten ist, wird unsere aktive Armee noch immer kleiner sein, als die unseres möglichen Gegners. Diesem Mangel kann abqeholfen werden, daß all« jene jetzt in den Hilfsdiensten, im Sanitätswesen uud rm Jntendanturwesen beschäftigten Soldaten i« di« Front versetzt werden. Wir erklären uns bereit, die Pflichten dieser Soldaten im Hilfsdienste zu Wer nehmen. In der Vergangenheit haben französische Frauen in der Geschichte ihre Ehrenplätze erobert, wir wollen nicht hinter ilmen zurllckstchcn" Die patriotischen Frauen Frankreichs wollen im Heeresdienst nicht nur als weibliche Sanitätssoldaten dienen, sie wollen auch als Köchinnen, Militärschnei derinnen, als Verwaltungsbeamte und als Musiker Dienst tun und so, wie sie sich ausgerechnet haben, 200 000 Krieger für den Dienst mit ocr Waffe frei machen. Der Gedanke der allgemeinen Frauendienstpflichr verdient es auch, in Dolksbildungskreisen besprochen .zu werden. Seine Realisierung würde einen großen Einfluß auf unser gesamtes Kultur- und Wirtschafts leben, sowie auf unser nationales Leben ausüben. Sorgen wir zunächst einmal dafür, daß die maßgeben den Staatsmänner, Politiker, Aerzte, Volkswirtschaft ler, Offiziere, Geistliche, Pädagogen und Männer des praktischen Lebens sich mit der Frage befassen und sich über ihre Durchführbarkeit einmal aussprechen. Denn derartige Probleme von solch riesiger Trag weite müssen reiflich durchdacht und erwogen werden. Aus der Behandlung der zwei Zeitfragen dürfte hervorgehen, daß der Stoff das Interesse der weite sten Volkskreisc in Anspruch nimmt, und daß wir recht getan haben, ihn mit dein 25jährigen Gedenk tage der Weihe des Hauses des Vereins für Volks wohl in Zusammenhang zu bringen. Der Verein für Volkswohl bildet doch in vieler Hinsicht den Mttel punkt für die Volksbildungsbestrebungen in unserer Stadt und ihrer Umgebung. Mit Hilfe seiner zahl reichen geistigen Mitarbeiter aus allen Gebieten des Wissens und seiner sonstigen Freunde und Gönner sucht er auf die Verstandes- und Gemütsbildung der gesamten Bevölkerung jedes Alters einzuwirtcn und den ganzen Menschen zu packen. Der rührige Verein hat natürlich in der Ver gangenheit auch viele schwere Stunden erlebt, und mancherlei bange Sorgen umschweben seiy nutz bringendes Wirken auch in der Gegenwart noch. Das Leben einer solchen Körperschaft ist eben auch gleich bedeutend mit Kämpfen. Doch im Dienste einer so edlen Bewegung, im Dienste der Volksbildung, wird mit starkem ehrlichen Wollen alle Unbill mutig über wunden. Und wenn bei der Erinnerung an die vor 25 Jahren stattgefuNdene Einweihung des Vereins hauses der Vorstand des Vereins für Volkswohl in herzlicher Dankbarkeit aller wissenschaftlichen, künst lerischen und finanziellen Kräfte gedenkt, die ihn bis her so wirksam unterstützt haben, so darf er die frohe Zuversicht hegen und das feste Vertrauen zur Leipziger Bürgerschaft haben, daß sie seinem Schaffen auch ferner die verdiente Unterstützung zukommen lassen wird. Aus dieser Ueberzeugung heraus wünschen wir dem Verein für Volkswohl, daß ihm künftig alle die jenigen Persönlichkeiten tatkräftig zur Seite stehen mögen, Lenen das geistige und wirtschaftliche Wohl unseres Volkes am Herzen liegt, und daß sein viel seitiges Wirken allezeit gesegnet sei. Literarische Anzeigen. »WXMlMMlW... vever'r llsncksrdellr-Sllcber der „Deutschen Moden-Zeitung* die willkommensten Ge schenke. Sie geben Anregung zum Fertigen der schönsten Gegenstände, zum Schmucke des Heims und der Kleidung. Für je 1 Mark 50 Pfg. zu haben in allen Buchhandlungen oder in der Schnittmuster-Abteilung des Modenhauses August Pölich, Leipzig. Die Sammlung umfaßt ca. 40 Bände der versch. Handarbeits-Techniken. l^so^s Der Gesamtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma A. Diirninger L Co., Zia.- Fabr , Herrnhut i. Sa., bei. Eine Verkaufsstelle befindet sich in Leipzig. Petersstraße 17. i9iro Knorrn biMxo ?roi8b k1at2MLN§6l, §r0886r loUtzvvLso kür äio NLItto ML88vll-Lon8srvvn-VvrkLAl ru korabAvsetrtoo, un§iaudiiok diHiZsn ?rvi8vv 56 L . jstr.t . jetrt >7 . jetzt . jetzt . jetzt . jet/t jetrt et/.t 1.57 . jet-t jetzt jetrt >etzt Lxtra rUcker trüber 2 l'taoä 2.44» 8vkr äioker lrüber 2 Planck S.S<» Dicker trüber 2 I'lunck 2. 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L.LV, jetzt 99 H tzittklloiiie kekvtkn I trüber 2 plck. 70 jetzt lrüber 4 I'lck. 1.35, letzt 79^ s r Ilviiieeiinuien lrüber 2 plck. 1.15, jet-t 75 lrüber 4 plck. 1.90, jet-t 1.45 8l<i»sskN8p!nxeI II lrüber 2 1'lck. 1.45. jet-t 1.V8 8vtmitt8p. o. llpk. 2 ?tck. 57 4 l'rims 8eb»it>I>«1uie» trüb« L plck. 37 -H, jetzt 3l trüb« 5 kkck 95 jetzt 79 ^ knlbeereii I lrüber 2 Planck 1.10 i ss-nre l'ruckt - trüber 2 psiinck 70 «rimmslsvlie 8trE W/SS V)s60L . HIIOIlbT, Krim Mollier 14 Kon««r <rLL-<^L^o««t»n>L<RKHUr»zr n„,« äptölmus I krttk« 2 ptnnck 75 . - jetzt j
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