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Notizen Zvnkftunde macht Zug«ndbewcgungf Seit Beginn der „grundsätzlich neuen Staatsführung" find die Nadfohörer bereits allerband gewöhnt Auch die Katholiken baden des öfteren Gelegenheit nehinen müssen, auf diese Ding« vom Standpunkt ibrer Weltanschauuna sehr «rnstbast hinzu- iveisen Wenn das so mei'er aebt, dann werden viele Hörer einfach sich gezwungen s«b«n. auf anderen Wellenlänaen als den der Deutschen Sender sich Unterbaltuna und Velebruna zu suchen. Seit eininen Tagen beainnt man auch „Zugendertüchti- gung" durch den Rundfunk zu machen. Man sübrt nämlich im sogenannten „Zeitfunk" unter der Devise „Wir stellen vor" Zugendführcr vor, die sck-einbor mangels eines anderen Sprach- robres biober nicht in der Lage waren, sich aeniiaend G«folg- scbaft zu sichern. Vor etwa einer Woche sprach Dr. Edgar Jung aus München. Uber dessen nationalistische Einstelluna schon mebrfach aeschrieben wurde. Eine Woche später durfte sich Herr Dr. Kleo Pleyer im Mikrophon der Berliner Zunk- ftunde auslassen. Der Ansaaer lcate besonderen Wert daraus, diesen Führer der „bündischcn Neichsschaft" als besonderen Teilnehmer an dem Hitler-Ludendorfs-Putsch vorzustellcn Herr Pleyer selbst lieh es sich nicht nehmen, dem System von 1918 und den Parteien den Gnadenstoss zu versehen. Man muh doch etwas lächeln darüber, datz dieser Herr, der im Zähre 1918 etwa 19 Zähre alt gewesen ist. zu diesem Urteil sich herunter- lässt. Aber abgesel,«,, davon erkühnt sich dieser Herr, die Zen trumspartei mit dem Ausbruch Ullramontanismus zu belegen. Wir finden es geradezu unerhört, dak man sich scheinbar in den verantwortlichen Stellen nicht der Mühe unterzieht, diese Manuskripte «tivas einaeheiidcr zu studieren. Man muss infolge Wiederholung dieser Anremplungen immer mehr zu der lleberzeugung kommen, daß man wenig Wert darauf legt, einen erl>eblichen Teil der Hörersckmft sich zu erhalten. Zm übrigen «veisen wir darauf hin. dass wir als deutsche Jugend andere Führer vorgcstellt wissen wotlcn, nicht Zugendführer. die wohl Jugend. aber keinerlei Zührcr-Leistung auszuiveisen haben, son dern Zugend-Zührer, die auch ihre Zührergualitäten bereits erwiesen haben. Der Rundfunk ist kein Zeld ein- seitiger politischer Veeinflussnng Er sollte sich auch hüten, die beklayenswerte weltanschaustcl)« Zerrissenheit unseres Volkes noch zu vergrößern. l.«ipriq unci Omorbung 10 Listen für die Leipziger Sia-tverordnetenwahl Der Wahlausschuss siir die Stadtverordnete»»»«!)! in Lcip- ',»g trat heute zur Prüfung der bis zum 27. Oktober fristgemäss ciugegangeuen elf Wahlvorschläge zusammen. Zurückgewieseu »vurde nur der Vorschlag der Nadikaldemokratischcn Partei, der nicht die erforderlichen 228 Unterschriften auswcist. Da die Er- ktärnngsfrist für Listenverbindungcn noch nicht abgelaufcn ist. n>ird der Ausschuss voraussichtlich am kommenden Montag noch einmal zusammentreten. Der amtliche Stimmzettel wird fol gende Reihenfolge zeigen: 1. Nationale Vürgcrliste, 2. Sozial demokratische Partei, 8. KPD.. 4. Volksrecht-Partei und mittlere Berufsgrnppen, 5. Deutsche Staatspartei, 6. National sozialistische Deutsche Arbeiterpartei, 7. Kommunistische Partei Deutschlands. Opposition, 8. Christlich-Soziale Volksfront, 9. Sozialistische Arbeiterpartei, 19. Deutsche Bürgerliche Mitte. 343 Wohnungsneubauten für 4032 Leipzig. Wie vom Rat milgeteilt wird, »vurde», der Stadt gemeinde Leipzig zur Zördcrung des Wohnungsbaues aus den Mitteln der Ausiverlungsstcuer lMietzinsstcucr) 1543 809 NM. zugewiesen, aus denen nach Abdeckung von Vorgriffen aus frulrercn Zähren für 543 Wohnungen Vaudarlehen bereitgsstellt »rerden konnten. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um Bauvorhaben aus dem Zahre 1931. denen die in Aussicht ge stellten Baudarlehen nicht hallen gewährt »verden können. Die Darlelsen wurden bis zum Betrage von 3090 RM. je Wohnung gemährt. Von den bclichenen 543 Wohnungen sind 14 fertig gestellt, 474 noch im Varl und 55 noch nicht begonnen. > Gerhart Hauptmann wird der Einladung des Alten The aters folgen und nach Leipzig kommen, um am 12. November der Aufführung des Michael Kramer im Alten Theater beizuwvkwm. Leipzig, Die spinale Kinderlähmung. In der Woche vom 21. bis 27. Oktober sind in Leipzig vier Erkrankungsfälle und ein Verdachtsfall spinaler Kinderläh mung gemeldet worden, während sich von den bereits ge meldet gwesenen VerdachtsfäUen einer bestätigte. Damit sind seit dem 1. August insgesamt 65 Erkrankungsfälle bestätigt. In 9 Fällen besteht noch der Verdacht auf spinale Kinder lähmung; 6 Erkrankte, darunter 2 Erwachsene, sind gestorben. t Schkeuditz. Auflösung des S t r a tze n b a h n h o s s Schkeuditz. Wegen äutzerst schwachen Verkehrs auf der Ltrahenbahnendlinie bis Schkeuditz wurde der hiesige Etraßcn- i ahnhof am 1. Nove über auh^löst. Das gesamte Personal wurde dem Stratzenbahnhof Leipzig-Möckern zugeteilt. 4 Wurzen. Motorrad als Angeld« ut« Als der Auglervcrcin Wurzen die Trockenlegung des Kanals vor Canitz, sehen Vetonwandung. wie bereits berichtet, zum Teil eingcstiirzt ist. zu einem grvtzangelegten Ziscknm ausnutzte, »vurde ein unge wöhnlicher Zünd gemacht. Vollständig verschlammt, aber sonst noch sehr gut erhalten »vurde ein Motorrad geborgen, das nicht nltzu lange tm Wasser gelegen haben kann, da beide Reisen noch iuüaefüllt waren. Man vermutet, datz das Rad von einein Mo- Knradbesitzer gestohlen worden ist, um mtt den abmontierten Teilen das eigene Rad zu reparieren. Erneuerung der Klosterkirche Marienstern vollen-ek St. Marienstern. Die Znn«nerneueruna der Klosterkirche ist bis auf das Zungsiouenchor, das den» »veltlicl)«»» 'Besucher un zugänglich und nicht sichtbar bleibt, vollendet. Die Ausgabe, den alten Schmuck freizulegen und wieder herzustellen und andere Teile des Kircheninncrn entsprechend auszuschmiicken, ist von der Zirma Boes Ken in Liegnitz zur vollsten Zufriedenheit gelöst worden. Alles hat durch den neuen harmonischen Zarbeuschmuck sehr an Wirkung gewonnen Der hellbraune Holzton der Wände steht dazu in gut gewähltem Zarbenkoutrast und erhöht die Licht- esfekte. Gänzlich verstaubte und durch die Zeit unsclnünbar ge wordene Gemälde und Statuen erstrahlen nach intensiver Reini gung wieder in, alte», Glanz«. Die Mittel zu diesen Erneue rn»,gs- und Ausschinückungsarbciteu sind lediglich durch frei willige Spenden einheimischer und auswärtiger Gläubigen aus gebracht worden: der freiwillige Arbeitsdienst vieler Gemeinde mitglieder hat überhaupt erst die Renovation ermöglicht. Zhnen allen galt nun das Dankesscst am Sonntag, das durch die Anwesenlnnt des Prälaten von Ossegg ausgezeichnet »verden sollte. Leider war er infolge plötzlicher Erkrankung am Ersclxinen verhindert und so mutzte der Herr Propst dessen Stelle vertreten. Er »vurde von der Klvstcrgeisllichkeit. de», Vereinen mit ihren Zahnen und den Schulkindern unter Glockengeläut von, Refektorium aus zur Kirche geleitet, wo er unter Assistenz der Klostergeistlichkei* ein feierliches Hochamt hielt. Zn der darausfolgenden Zestpredigt wies er aus die längst geplante, un umgängliche Znnenerneuerung der Kircl,« hin. schilderte ein gehend deren Sierlaus und sprach den sleitzigen Arbeitern und gevefrohen Spendern den innigsten Dank des Klosters aus. Mit dem erhebenden Tedeuin endete die denluvürdiqe Zeier. Mit tags schlotz sich an diese ein gemeinsames Zestessen an. an dem die Arbeiter und besonders geladene Mäste teilnahmen, unter ihnen Direktor Zerrgiebel vom Arbeitsamt Kamenz und Architekt Witte aus Dresden. Zn humorvollen Worten dankte der Propst nochmals den Arbeitern für ihr treues Ausharren in, Dienste des Herrn. Oberkaplan P. Gerhard würdigte die Verdienste des Propstes beim Zustandekommen des Werkes und Direktor Zerrgiebcl wies auf die vorbildliche Leistung der Ar biter tm Sinne des freiwilligen Arbeitsdienstes. So hat der Gemeinschaftssinn der Parochianen eine gute Tat vollbracht, die in goldenen Lettern in di« Annalen des Klosters eingetragen wird. — Mit der Erneuerung der Zenster wird Iin zeitigen Zriih- sahr begonnen. Lkemnilr, rvicksu, plsuer» Gemeinde-Geldschrank gestohlen tz. WIHschdorf b. Zschopau. Zn einer der letzten 'Buchte bra chen Einbrecher ins Gemeindeamt rin, schleppten den Geld schrank hinaus und luden ihn auf einen gestohlenen Wagen. Aus freien» Zeld stemmten sie die Rückwand des Geidschrankes aus und erbeuteten 500 bis 600 RM. Der Geldschrank wurde leer wieder ausgesunden. Zwei tödliche Autounsälle Eyemnih. Auf der Staatsstraße Hammerlcubsdorf— Löbnitz ereignete sich ein schwerer Autounfall. Dort fuhr der Kraftwagen des Kaufmanns Pohl aus Eppendorf gegen einen Baum. Während Pohl mit dem Schrecken davonkam, wurde sein Mitfahrer Otto Schönherr aus Eppendorf auf die Straße geschleudert und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. tz. Bei der Gewerkschast Deutschland Oelsnitz i. E. habcn sich infolge der teilweisen Wirtschastsbelebung die Stapel »vei ler von früher durchschnittlich rund 50 000 aus jetzt etwa 22 000 Tonnen verringert. tz. Zwickau. Am A l l c r h e i l i gc »»f« st e »vurde hier der EIisai»elhsil»n der katholischen Zilmstelle des Volksvereins Dres den-A in zwei Vorführungen gezeigt, die sich eines zahlreichen Besuches erfreuten. Zilme dieser Art sind durch ihren geschicht lich-religiösen Hintergrund besonder:- wertvoll und man kann nur wünschen, datz sie sich recht bald durchsetzen. Herr Erz priester N ü >k e r sprach einleitende Worte, nachdem Herr Pc- schek von der Zilmstelle Einiges über die großen Ausgaben der jungen Zilmgeh-'Ischasl gesagt hatte Sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen »vor die Vorführung ein eindrucksvolles Abbild des Lebens und Wirkens der großen deutschen l»eiligcn Zrau. Da die Wandlung in Zusammenhang mit herrlichen Land schafts- und Städtebildern des Zn- und Auslandes gebracht ist. wirkt sie doppelt interessant. Es ist zu wünschen, daß der Lei ter der Zilmstelle, Herr Zliegcl. auf seiner weiteren Reise durch Westsaäuen mit seinem ausgezeichne-en Ziln, den besten Erlolg Hal. ' Lhemnih. R a u l> ü b e r f a ll. In Falkenbach dran gen drei unbekannte Männer in das etwas abseits gelegene Haus des Straßenwarts i. R Enderlein ein. Dessen 55 Jahre alter Sohn setzte sich zur Wehr, wurde aber niedergeschlagen und gefesselt. Die Räuber durchsuchten die Wohnung und stahlen 70 RM Vargeld. Der ttebersallene mußte mit Hieb- und Stichwunden ins Krankenhaus gebracht werden. Den 84 Jahre alten Vater, der krank im Veit lag, hatten die Täter bedroht, aber nicht tätlich angegriffen. Zwönitz. In der Nähe des Rektorats Wartburg geriet ein von Geyer kommender, mit Papier beladener Lastkraft wagen mit Anhänger auf der dort steil abfallenden Straße angeblich wegen Versagens der Bremsen ins Schleudern und stürzte um. Der Chauffeur und die beiden Beifahrer wurden unter der Ladung begraben: einer der Beifahrer war sofort tot. Der andere sowie der Chausseur wurden mit schweren Verletzungen dem Krankenhaus in Stollberg zugefiihrt. Eingesandt Das gesamte Programm des deutschen Rundsnnks stand am Montag sResormationslag) de», gnnzen Tag über nnter dem Eindruck dieses Gcderchtagcs. Es liegt mir fern, gegen diese Tatsache etwas elnzuivenden. Ebensowenig beabsichtige ich, eine Untersuchung über den historischen Wert dieser Sendungen Hör spiele ec. anzustcllcn. Aus das eine möchte ich nur Hinweisen, nämlich auf die Tatsache, daß noch nie, solange der deutsche Rundfunk bestehl, die kalhotische Weltanschauung so berück sichtigt morde», ist, wie die evangelische Weltanschauung am Montag. Es ist an der Zeit, datz wir Katholiken auch im Rund funk paritätische Behandlung verlangen. Katholische Sendun gen tm Rundfunk tun not. —z. 5IU5 cker l-suLtk Das Zentrum im wendischen Gebiet Radibor. Sonntag. 30. Oktober, gleich nach dem Vormil- tagsgoltesdicnste. sand hier im Gasthof zum Engel eine gut besuchte Wahlversammlung statt. Zm Auftrage des politischen Ausschusses des Eyrill- und Mcthodiusvercins leitete Guts besitzer Z i e s ch-Stroschütz die Versammlung. Er richtete herz liche Worte des Grußes und Taubes a», die zahlreich Erschie nenen. H. Pfarrer Kirs ch-Neichcnhach, der Vorsitzende der Sächsischen Zeutrumspartci, sprach sodann in eindringlicher Weise über die Bcdeütung dieses Wahlkampscs: Es sollen die Rechte des Volkes erholten bleiben. Ohne eine politische Sta bilisierung ist der wirlschastliche Ausstieg unmöglich. 'Nicht aus Porteigeist, sondern aus vaterländischer und kultureller Sorge kritisiert das Zentrum die Arbeit des Kabinctts Pape»». Es sind schwere außen- und inueiipolitische Gefahren hcrausbcschwvrcn worden. Unsere Parole lautet: Au» 6. November auch i», Radi bor noch mehr Stimmen für dos Zentrum. Au» Nachmittag des gleichen Tages sprach Pfarrer Kirsch in Dreikretscham. Herr Bibliothekar V u l t m a u n-Trcsdcn sprach am gleichen Tage in gut besuchten Versammlungen in Nebelschütz und in Ostro. Aus der Crostwitzer Gemeindestube Die Crostwitzer Gcmeiiidevcrorduetcn hielten ihre zehnte, diesjährige Sitzung im Biirgermeisternmte ab. Nachdem Herr Bürgermeister Kockcl einige Eingänge bekannt gegeben hotte, »vurde dos Wiesengruudstück, aus dem ein Volksbad errichtet »verden sollte, aus drei Zohre weitervcrpochtct. Der Pächter ist Herr Glöckner Hoyen. Wegen zu hoher Kosten wurde vom Volksbodbou, zu dem der Sächsische und Deutsche Schwimm verband bereits tatkräftigste Zörderung zugcsichert hotte, in der gegenwärtigen schlechten Zeit abgesehen. Die Bemühungen, die hiesige Arztslelle wieder zu besetzen, »verden weiterhin fort gesetzt. Der 500p r vz e n t I gc Zuschlag zur Bürger- steuer, den die Gemcindevervrdnelcu in der letzten Sitzung einstimmig abgclehut holtcu, muß Ion! amtshauplmauuschaft- lichcr 'Verfügung erhoben »verden. Die Zahl der Gemcindever- Iretcr herobzusetzen, »vurde crncut obgelehut. Damit bleibt die Zahl 9 »vie bisher bcibehalten. — In diesem Zusammenhang« sei daraus hingewiesen. daß für die am 13. November stattsin- denden Gemeindeverordnetemvohlen drei Listen eingereicht uwrden sind: Liste Gutsbesitzer Scholzc, Liste Wirlschastsbesitzer Delenk und Liste Tiernrzt Scholz«. Während die beiden ersten Listen mehr jandwirlschaftliches Gepräge haben, vereinigt die dritte Vertreter des Handels, des Gewerbes und der Beamten schaft. l. Dl« Kirchgemeinde Crostwitz feierte am Zreitag, den, Zeste Simon und Juda, ihr Patro >, atsse st. Ter Tag wurde im Bormittagggottcsdienst gebührend gefeiert. Das Hochamt hielt Herr Pfarrer Mitsch, Nebelschütz, unter der Assistenz der beiden Herren Kopläne Handrick und Müller, Crostwitz. Die Zestpredigt hatte man Herrn Kaplan Hornig. Bautzen, übertra gen. Zahlreiche Vorstellungen bei der vorgesetzten Schulbehörde erwirkten vor einigen Jahren auch Schulfrciheit unter entspre chender Kürzung der Zcrien für diesen Tag. Volvo lkLdllv: vdlorockoat tv«r tV0l.t.kbt F//r Loi/ZsoS/snS, als» So// g/S/, So//« Z»/,' S/n Lott/reS/strS, S« /St- So« S/ss/ /orSor-/, m« Soo S/ss/so /§// Lür Lott/reS/sttS, S« Som?o/»o oSor- o«oS eSt-//oS ttt»S oS«o MSorHs// /HS/, m« S« VE« /»// um 4