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Glaube an unsere Idee! Ein Nachwort zur Schlußfeier -es Katholikentages von Friedrich Muckermann K. K. So eindrucksvoll und ergreifend wie der Essener Katholikentag war auch die Schlutzfeier im Städtischen Saalbau am Abend des 8. Dezember. Wie die Tagung selber, so wird auch dieser ihr Schlutz- cikkord ein Echo wecken im gesamten katholischen Deutsch land. Wir sprechen alle die Dankesworte mit, die Oberstudiendirektor Dr. Fischer, der Erste Vorsitzende des Lokalkomitees, ai die mehrtausendköpfige Schlutzver- sammlung gerichtet hat. Ganz Deutschland ist einig mit Dr. Schnippenbätter, der gewissen antirömischen Affekten in einem Teil des heutigen Protestantismus gegenüber mit Nachdruck darauf hinweist, datz der konfessio nelle Friede aus dem Essener Katholikentage auch nicht durch ein einziges kleines Wort gestört worden ist und datz heute jeglicher Streit zwischen christlichen Reli gionsgemeinschaften zurückzutreten habe vor der Front stellung von Chri st cntu m und Heidentu m. tag bewiesen, und eben das klang auch siegreich in der Schlutzfeier vom 8. Dezember durch. Der deutsche Katholizismus ist als religiöse und kul turelle Macht nicht mehr auszuschalten aus dem Leben der deutschen Ration. Wer objektiv allein nur die Arbeit in den Gruppen des Vertretertages würdigt, wird seststellen müssen, datz der Katholizismus zu den brennendsten Kultursra- gen des deutschen Volkes von heute Entscheidendes zu sagen hat. Die Not des deutschen Volkes, zumal die geistige und sittliche, wird es einer wahrhaft nationalen Staatssührung ganz unmöglich erscheinen lassen, grade jene Kruste auszuschalten, die in diesen fundamentalsten Fragen der Ration noch einig und klar sind. Der Essener Katholikentag wird darum in der Geschichte eine cha rakteristische Bedeutung behalten, weil er in einem Augenblick gefährlich dunkler politischer Bestre bungen diese Wahrheit ins volle Licht gesetzt hat. Was aber den Gesamtkatholizismus betrifft, so zeigt der Essener Katholikentag, datz die gestaltenden Kräfte in ihm heule stärker vorandrängen als früher, und datz das Vertrauen auf die Sieghaftigkeit unserer Ideen zu nimmt. Selbstverständlich meiden wir in der Prosa des Tages jegliche Ueberheblichkeit. Um uns selber anzu treiben, erinnern wir uns mit Recht immer wieder an unsere Schwächen und Unterlassungen. Es ist auch zwei fellos wahr, datz uns auf viele» Fachgebieten noch die ge schulten Kräfte fehlen. Bei so feierlichen Gelegenheiten aber wie diesen, dürfen wir uns dankbar auch der Gabe erinnern, die wir empfangen haben, und es aller Welt verkünden datz wir auf die wichtigsten Lebensfragen in unserem Glaubensgut klar und unwiderlegbare Antwor ten haben und datz die aus dem Glauben lebende Kulturkraft uucrschöpflicl>e Reserven besitzt. Leise klang durch die Rede Schnippenköttcrs hin durch eine Problematik, die oem Katholizismus aus den veränderten politischen Verhältnissen zuwächst. Wir müssen damit rechnen, datz sich die Ctotzkraft politischer Parteien wenigstens zeitweise nicht mehr so wie früher entfalten kann. Diejenigen im katholischen Volksteil, die in der Vergangenheit nicht kritisch genug mit unseren politischen Vertretungen verfahren konnten, dürften schon bald merken, welch schwere Nachteile eine solche Ent wicklung in sich schlietzt. Es bleibt eben wahr, datz d i e grosse Durchbruchsschlacht, die dem deutscl)en Katholizismus einen weithin sichtbaren Platz im deutschen Kulturleben erobert hat. auf parlamentarischem Boden geschlagen worden ijl. In dieser Hinsicht sind wir nicht mit katholischen Ländern zu vergleichen, in denen katho lische Kulturarbeit auch bei politisch ungünstigen Verhält- itissen immer noch getragen wurde durch eine nie unter brochene geschichtliche Tradition. Bei uns ist der geistige Vormarsch nom politischen abhängig gewesen, und er wird ganz zweifellos schwer darunter leide», wenn dieses organische Hineinwachsen in den Staat im politisäzen «Gebiet künstlich unterbunden werden sollte. Dennoch brauchen wir unter gar keinen Umständen Au verzweifeln. Eben das hat der Essener Katholiken- Aehlunq! Presse-Verlrauensleuke! An die hochw. Pfarrämter und an unsere Presse- dcrtrauensleute sandten wir eine Anzahl von Werbe- «ettcln, die zur Agitation für den St. Vcnnokalender am Vwldcnen Sonntag und an den Weihnachtsseiertagcn be stimmt sind. Wir bitten, diese Werbezcttcl bestimmt zur Verteilung bringen zu lassen und überall dasür zu sorgen, Datz während der Feiertage der St. Bennokalcnder an den Kirchtürc» nngeboten wird, da an diesen Festtagen der Be such des Gottesdienstes crsahrungsgemätz besonders stark zu sein pflegt. Warum Stratzer ging Interessante Veröffentlichungen -er „Schwarzen Front" Die ..Schwarze Front", das Organ der national sozialistischen Opposition, das Dr. Otto Stratzer, der Bru der Gregor Strassers herausgibt, weis; Einzelheiten über den Bruch zwischen Hitler und Stratzer zu berichten. Hitler, „der gerissene und charakterlose Habsburger" (!?) lzobe die Preutzenfrage zur Ausbootung Stratzers benutzt. „Als in letzter Stunde hinter dem Rücken Stratzers Herr Göring als Unterhändler sür die Verhandlungen mit dem Zentrum und gleichzeitig als Kandidat für den preutzi- schen Ministerpräsidenten bestellt wurde, stellte Gregor Stratzer Herrn Hitler zur Rede und forderte Aufklärung über dieses hinterhältige, die Autorität und das Ansehen Stratzers vernichtende Benehmen Hitlers. Diese Aus sprache, über die wir bei uns passender Gelegenheit weitere Einzelheiten mitteilen werden, erweiterte sich dann zu einer grundsätzlichen Abrechnung Stratzers mit der Politik und der Persönlichkeit Hitlers, wobei Gregor Stratzer zum erstenmal den wahren Charakter AdolfHitIers erkannte, dessen habsburgische f?) Ver logenheit nur durch seine groteske Unkenntnis übertrof fen wird, beides „überstrahlt" durch einen nur mehr krankhaft zu nennenden Grötzenwahn. Auss tiesste er schüttert verlieh Gregor Stratzer den „Führer" und schrieb sein Abschiedsgesuch, dessen Empfang Herr Hitler zwar bestätigte, das er inhaltlich aber nicht annahm, sondern mit einem dreiwöchigen „Erholungsurlaub" beantwor tete." Uelx'r die Unterredung Stratzer-Hitler weis; dann das Blatt noch zu berichten: „Gregor Stratzer wies Hitler darauf hin, das; die NSDAP, eine Schuldenla st v o n 1 2 M illionen Mark habe und daher einfach einen neuen Wahlkampf finanziell nicht durchführen könne. Komme es aber infolge ungeschickter Haltung gegenüber Schleicher zur Reichstagsauflösung, dann würde die Par tei bei Neuwahlen wiederum zwei Millionen Stimmen verlieren. Zur Erhärtung seiner pessimistischen Dar legungen wies Stratzer auf seine Voraussage der Nieder lage bei der Präsidentenwahl und den beiden Reichstags- wählen hin. deren bestimmte Formulierung schon damals den Zorn des grössenwahnsinnigen und daher blinden Herrn Hiller erregt hatte. Stratzer wies bei seiner Dar legung noch auf die höhnische Drohung Schleichers gegen über Göring hin. bei Verweigerung der „Anlauffrist" alle Finanzguellen für die Hitlerpartei zu sperren, und ver langte taktisch eine Annahme des Schleicherscheü Ulti matums, um Zeit zu gewinnen." Das Blatt schlietzt mit scharfen Angriffen auf „die Mamelucken Hitler", insbesondere auf Goebbels. Der Kampf GoebbeE—Stratzer sei von feiten Stratzers mit der mitleidigen Ueberschätzung des gerade gewachsenen gesunden Menschen gegenüber dein Krüppel — von feiten Dr. Goebbels mit einer deshalb nur um so hatzerfüllteren Leidenschaft geführt worden. Mair müsse die zahllosen Demütigungen lind Kränkungen kennen, die Goebbels durch Hitler erfahren habe, und dic er alle nur ertragen habe, um einmal, einmal Gelegenheit zu haben, Gregor Stratzer zu vernichten, bevor er dann Nacl-e an Adolf Hiller selber nehmen würde. So schreibt ein ehemaliger Nationalsozialist über andere Nationalsozialisten. Wenn man noch hinzunimmt, was der „Angriff" über Gregor Stratzer geschrielien hat, dann kann man nur sagen: Schöne Kameraden! Eine feine Partei! Weihnachtsfeier der Christlichen Arbeiterhilse, Der Orls- ausscknr, Dresden der Christlichen Arbeiterhilse veranstaltet nm Manina, l!>. Dezember 1!'.!2 im „Eldorado", Steinstrnhe 15. eine Weihnachtsfeier. Zweck der Veranstaltung ist. einer Anzahl van Hilfsbedürftigen, die sich an die Christliche Arbeiterhilse gewandt haben, am Schlüsse der Veranstaltung eine Lebensmitlelspende zu überreichen. Die freier beginnt IN Ubr. Der Eintrittspreis betragt 50 Vi. Der Vorstand des Ortsausschusses bittet die Gön ner und Freunde der Christlichen Arbeiterhilse durch zahlreichen Besuch zum guten Gelingen der Veranstaltung beizutragen. 38.- 46.- 11.- 16.80 8 porl - 8086N «kl 4.80 6.60 8.60 11.- 8 po i*1- 8öeks «kl 5.50 S.5012.6016.50 8tr1ck-W68lsn «kl 5.60 8.5012.6016.60 1-1 3 U 8 - I 0 p p 6 N «kl 9.60 12.60 16.50 21.- Kmcksi*- 8u»ovsn «kl 2.90 3.80 5.- 8.60 6 1*^6 N - 8 Ü 1k «kl 3.20 5.50 8.50 12.60 In allsn ungersn äbtsilungsn finclsn Lis scböns unä bsgshrts Wsibnachtsgabsn ru «rsissn, clis für jscisn Oslclbsutsl passsnä sinci. Win haben unser möglichstes getan, auch möchten wir Lis beraten, clamit Lis Ihrs Wahl lsichtsr unct angenehmst trelssn können. In unssrsn 14 Schaufenstern rsigsn wir Ihnsn, was wir bieten. 8 ki - 81u 8 6 n sürOsmon und 6orr»n,8Islom, clls tssabs winrtcliobts Xlalciung «kl 14.- 16.60 18.- 24.- 8ki-8si'ni1ur*6n für Osmsn unö blsrrsn, Kom plott, mttöinäungonu. Slüaksn «kl 16.50 26.— 34.- Lr ZmA MM TsWÄ HAS PW» DsZM 8poi*1- SIU86N sür Stroh« unrt ft»I»«, olsgontv Ausführung «kl 7.50 9.50 12.50 14.- 8pont- u. 8ki-ttemljvn «kl. 2.60 3.20 5.- 8.50 v 6 6 K 6 N «kl 5.50 9.50 14.- 21.- 8Ki-^N2!ÜgS «kl 28.- 38.- 48.- 58.- 1^ u I 1 o V 6 k' «kl 3.80 6.60 8ki-63i'nitul'6N sürXnodon u.hZsctohon.komptq kür S^sbrs, Iv^sbrs, l2„«sbr« «kl 9.50 11.— 1L— 8 k 1 - 8 ti 6 i 6 I «kl 19.- 24.- 30.- 34.- I klotzsnnslr.12 «kl 29.- 34.-