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sei wie frühere WiVsckiostskriscn. S-e isl mehr: Sie ist die Katastrophe. Optimismus ist Feinheit". - Wir haben niemals in gewerbsmäßigem Optimismus gemacht. Aber wir lel-en des (Glaubens, das; ein Ziolk, das seine letzten Kräfte einfetzt, auch einer Katastrophe gewachsen ist. daß es auch in der tiefsten Not von der Gnade Gottes nicht verlassen wird. .Arbeiten ncht streiten und verzwer- feln!" so ctiva Kiang das Leitmotiv der Rundfunk-Rede des Kanzlers. Einer soickien Forderung stimmen wir von . Herzen zu. Ein Volk, das den andrängenden Gefahren das Vertrauen auf Gott und die einmütige An strengung seiner äußersten Kräfte entgegen setzt, ist auch den kommenden Gefahren gewachsen. Nicht Michel mit der Scklasmiitze ist für uns Symbol des deut schen Volkes, sondern Sankt Michael, der Streiter Gottes. Dyk. Derfchwöruna in Argentinien Buenos-Aires, 17. Dezember. Die Negierung hat einen Aufruf an das Volk er lassen, worin mitgeleilt wird, dah eine weitverzweigte Verschwörung entdeckt worden sei, die den Zweck ver folgte, die Mitglieder der Regierung und hochstehende Per sönlichkeiten zu ermorden, öffentlich« Gebäude zu zerstören und die Bevölkerung zu beunruhigen. Die Negierung fordere die Bevölkerung zur Ruhe auf. Am Sitz des Radikalen Komitees wurde eine Haussuchung abgehalten. Die Zeitung der Radika- Der Skaaksgerichkshos arbetlel Klage -er NSDAP Vas Verlcchren bei der Wahl de» preußischen Minister präsidenten vor dem Staalsgerichtshof Leipzig, 17. Dezember. Der Staatsgerichtshof beschäftigte sich am Freitag mit der Klage, die von der nationalsozialistischen Fraktion des jetzigen Preußischen Landtags gegen den Landtag angestrengt wurde. Gegenstand des Klagebegehrens ist, den 8 20, Abs. 2, der Geschäftsordnung des Landtags in der Fassung vom 12. April 1932 für verfassungswidrig zu erklären und zu erkennen, das; zur Wahl des preußischen Ministerpräsidenten nicht die absolute Mehrheit aller abgegebene» Stimmen für einen Bewerber notwendig ist. 5V seiner Begründung der Klage erklärte Rechtsanwalt Dr. Freister, daß die Aciiderung als sittenwidrig anzu sehen sei, weil sie nur dazu dienen sollte, die Nationalsozia listen nicht an die Macht kommen zu lassen und die frühere Mehrheit des Landtags im Besitz der Macht zu erhalten. Durch das Wahlverfahren müsse gesichert werden, daß die Wahl auch tatsächlich stattfinden könne, da sonst eine Lage geschaffen werde, durch die eine bereits gestürzte Regierung verewigt werde. Rechtsanwalt Dr. Sack für den preußischen Landtags- vrälidenten Kerrl erklärte, die Aenöcrung der Geschäftsord ¬ nung verstoße gegen dle verfassungsmäßig fcstgcleglen deirw- kratischen Grundsätze und gegen das Prinzip der gleichen Chance. Dagegen und gegen die von Rechtsanwalt Dr. Freister hieraus gestellten zwei Hilfsanträge wandle sich Professor Dr. Heller im Namen der vorigen Landtagsmehrbeil. In Bayern, Hessen, Sachsen und Oldenburg sei sür die Wahl des Ministerpräsidenten ebenfalls die absolute Mehrheit vor geschrieben und die Aenderung der preußischen Landtagsge- schästsordnung nach dieser Richtung hin widerspreche nicht der Verfassung. Professor Heller bestritt überhaupt die Kom- vetenz des Staaisgerichtshofes in dieser Frage, die zu ent scheiden Sache des Landtages sei. Die Entscheidung des Staaisgerichtshofes wird am Dienstag verkündet werden. Streit Baden-Mich um die Genehmigung von Eisenbahn-Anlagen Leipzig, 17. Dezember. Der Zivilsenat des Reichsgerichts verhandelte heute in der verfassungsrechtlichen Streitsache zwi schen dem Lande Baden und dem Reich um die Genehmigungi von Neichseiscnbahnanlagen. Der „Kaiserparagraph" Eine Bestimmung des Republik-Schutzgesetzes, die schon 7930 gefallen ist Ergebnis des Kabinettsraks: Aushebung der tnnenpolislischenNolverordnungen -Nach Nedaktionsschluß eingegangen.) cnb. Berlin, 17. Dezember. (Eigener Drahlber.) Die heutige Sitzung des Neichskabinetts dauerte Uber 2 Stunden. Jin Vordergrund der Beratungen stand die Aufhebung der Notverordnungen gegen den Terror über die Sondergerichte und die Presse. Diese Verordnun gen werden nach der heutigen Entschließung des Reichs kabinetts zum größten Teil aufgehoben. Was noch an allgemeinen Bestimmungen in Kraft bleiben muß, wird in eine neue Verordnung eingebaut, di« in den ersten Tagen der nächsten Woche veröffentlicht werden wird. Gleichzeitig wird man in diese neue Ver ordnung voraussichtlich auch gewisse Bestimmungen des Republik-Schutzgesetzes übernehmen, das mit Ende dieses Jahres abläuft. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Sch u tz b e st i m m u n g e n für den Reichspräsidenten. Die Strafbestimmungen gegen Ausschreitungen die ser Art sollen verschärft werden, da die Würde und Ehre der Nation verlangen, daß das Ncichoobcrhaupt unter alle» Umständen aus der Gehässigkeit des Tageskampses her- ausgchalten wird. Die weiteren Bestimmungen, die aus dem Rcpublik-Schutzgcsetz übernommen werden, sind die zum Schutze der Wehrmacht, der Staatsform und der Reichs farben. Schließlich hat sich das Neichskabinctt auch noch mit der Winterhilfe beschäftigt. Die Beratungen hierüber sind nach Auskunft unterrichteter Stellen ziemlich weit gediehen. Das Kabinett wird alle Anstrengungen ma chen, um die Winterhilfe jo schnell wie möglich zu verwirk lichen. len ivurde verboten, die Verhaftung der radikalen Füh rer ist angeordnet Die Regierung wird im Kongreß die Verhängung des Belagerungszustandes beantragen. Unter den Verlzafteten befinden sich die früheren Präsidenten Irigoyen und de Alvear, die ausgewiesen rverden sollen. Die Verschwörung ist durch die zufällige Ex plosion einer Bombe ans Tageslicht gekommen. Diese Explosion führte zu der Entdeckung, daß sich in einem Haus innerhalb der Bannmeile ein ganzes Bom benlager befand. Die Bewohner des Hauses flohen, ver gaßen aber, eine Liste mit 60 Namen mitzunehmen, wo durch es d»e Polizei ermöglicht wurde, sofort mit Ver haftungen gegen die Verschwörer einzuschreiten. ktleubahnunglück durch lleberlchwemmung . Vier Tote, fünfzehn Schwerverletzte Pari», 17. Dezember. Südfrankreich ist gegenwärtig von einer Hochwassergefahr bedroht und besonder» die Gegend von Perpignan schwer heimgesucht. Infolge der steigenden Wasser enVleiste der Pariser Schnellzug bei Maury (Aron- dillement Perpignans. Ein wagen wurde vollkommen zer- lrümmert. Drei Reisende und der Heizer kamen ums Leben; fünfzehn Reisende wurden schwer verlebt. Rach einer später eingelausenen Meldung erhöht sich dle Johl der loten auf sieben, und zwar kamen drei Mann de» Lokomolivpersonal» und vier Reisende um» Leben. Unter den Todesopfern des Eisenbahnunglücks be ¬ finden sich drei Deutsche. Goerdeler nichi mehr Beichskommissar Dr. Heintze zu seinem Nachfolger ernannt. wtb. Berlin, 17. Dezember. Der Herr Reichs präsident hat den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Dr. Go erdeter, auf seinen vor längerer Zeit gestell ten Antrag vom Amte des Re!chskimmi"ars für Preis überwachung en'buicken. Mit der Führung dieser Ge schäfte wird der im Neichswirtschafls- w.inistcri.un Dr. Heintze belraut. I Falsche Verrmrlungen cnb. Berlin, 17. Dezember. (E. M.) In der Presse ist im Zusammenhang mit den heutigen Kabinetts besprechungen über die Aufhebung und Umänderung der poliitschen Notverordnung davon die Rede, daß mit dem Ablauf des Nspublik-Schuhgesetzes auch der sogenannte Kaiscrparagraph falle, der in die neue Notvevordnung nicht wieder aufgenomme» werden soll. Von zuständiger Stelle wird darauf hingewiesen, daß diese Darstellung völlig abwegig ist, da dieser „Kaiserparagraph" wonach dem früheren Kaiser die Rückkehr nach Deutschland ver boten war, überhaupt nicht mehr besteht. Bei der Verlängerung des Republik-Schuhgesetzes im März 1930 ist dieser Paragraph bereits gestrichen worden, da im Reichstag nicht die notwendige ^-Mehrheit vorhanden mar. Angesichts dieser Tatsache gehen alle Erörterun gen, die auch in der ausländischen Presse über die Rück kehr des früheren Kaisers an die angeblich beabsichtigte Streichung des Paragraphen geknüpft worden sind, völlig fehl. Beim Iahresessen -es Herrenklubs . . . Herr von Popen gibt Rechenschaft. Berlin, 17. Dezember. lE. M.) Beim Inhrescssen des Her renklubs hielt Freiing abend der frühere Reichskanzler v Popen eine Ansprache. Darin wandte er sich besonders gegen die Dar stellung. als sei sein Kabinett ein Organ des Hcrrenklubs ge wesen. lieber das Programm des von ihm gesuhlten Kabinetts erklärte der Redner, der Umbau unserer Wirtschaft und die Ge sundung unserer sozialen Verhältnisse hätten ein gesundes kon stitutionelles Leben zur Voraussetzung. Die Notwendigkeit au toritärer Regierungen verlange deren Lösung vom Parlament und das Parlament selbst müsse man zu einem Faktor wahrer politischer Willcnsbildung machen, was unter dem heutigen Wahlrecht unmöglich sei. Tas Programm der verflossenen Reichs regierung habe ein einheitliches Ganzes gebildet. Sein Freund und Nachfolger habe ein klares und sachliches Programm entworfen. Tie Klugheit des Kanzlers wie die Sachkenntnis und Energie seiner Mitarbeiter verdienten volles Vertrauen. Trotz aller Taktik, die die Stunde verlangen möge, müsse auch die neue Rcichsregierung die grundsätzlichen Ziele unverändert im Auge behalten. Man habe ihn. den früheren Kanzler, ost verspottet und kritisiert, weil er eine Politik aus dem Glauben verlangt habe. Es sei aber sein unerschütterliches Bekenntnis, daß die Krise unserer Tage nur überwunden werden könne durch eine solche Fundierung unserer Politik. Den politischen Auffassungen des Herrn von Popen können wir nach seinem Sturze ebensowenig zustimmen wie vorher. Immerhin wirkt sympathisch die Art, wie er sei nem Nachfolger eine Chance gibt, aber gleichzeitig mit der ihm nicht abzustreitenden Folgerichtigkeit an seinen Grund anschauungen fcsthält. Das Schlagwort „Politik aus dem Glauben" von Ernst Michel, also einem Mann ganz anderer Richtung geprägt — ist vieldeutig. Aber die Politik aus dem guten Glauben an die Nichtigkeit der eigenen Ausfassung — die wollen wir bei Herrn v. Papen gern an erkennen. L'stmann zuv Himiffnnlrede Schleichers Berlin, 17. Dezember. Der nationalsozialistische Alterspräsident des Reichstags, General Litzmann, ver breitet durch die Presseleitung der Nationalsozialistiscl)en Reichstagsfraktion eine Erwiderung auf die Eingangs bemerkung in der Rundfunkrede Schleici-ers. Litzmann sagt darin. Generalseldmnrscl)all v. Hindenburg sei ihm in der langen Zeit einer bOjährigen Bekanntschaft nie mals mit Kameradschaft entgegengetrelen. (!) Daher sei es aoweg g. wenn General v. Schieiclzer es „lief bedauer lich" finde, daß General Litzmann jetzt „gegen den alten Kameraden" Stellung genommen l>abe. Trotzdem sei er, Litzmann. sür Hindenburgs erste Wahl zum Reichspräsi denten eingelreten. Hindenburg sei aber für ihn eine Enttäuschung gewesen. — Neber diese Erklärung erüb rigt sich wohi feie Bemerkung. Indexziffer der Großhandelspreise vom 4 4. Dez. wtb. Berlin, 17. Dezember. Die vom Statistischen Neichsamt für den 14. Dezember berechnete Großhan- delsindexzifser ist mit 92,3 gegenüber der Vorwoche (92,7) um 0,2 Prozent zurückgegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 648 (— 0,4), In dustrielle Rohstoffe und Heizwaren 87.3 (unverändert) und Industrielle Fertigwaren 113,6 (— 0,1). Reichsbankausweis vom 14. Dezember Berlin, 17. Dezember. Noch dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Dezember 1932 hat sich in der vergoltenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 57,ti Millionen aus 3157,0 Millionen Reichsmark verringert. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 81.4 Millionen aus 2608.7 Millionen RM. abgenomwen, die Bestände an Neichsschntzwech- seln um 14,3 Millionen aus 43,4 Millionen RM. und die Lom bardbestände um 9,3 Millionen ans 110,4 Millionen NM zuge- »ommen. ' An Neichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 34,2 Millionen NM. in die Kassen der Reichsbank zurück geflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Neichsbanknoten um 38,5 Millionen auf 3400.4 Millionen NM. verlagert, derjenige an Nentcnbnnkscheincn um 4,3 Millionen ans 400.8 Millionen Reichsmark erhöht. Dementsprechend haben sich die Bestände der NeichsbanK an Nentenbankscheinen auf 26.2 Millionen NM. ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 354,0 Millionen NM. eine Zunahme um 1,3 Millionen RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 1,9 Millionen ans 916,1 Millionen NM. verringert. Im einzelnen haben die Goldbestände um 5.5 Millionen ans 798,5 Millionen NM. abgenommen, die Bestände an deckungsfähigen Devisen dagegen um 3,6 Millionen aus 117,6 Millionen RM. zu genommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungssähige Devisen betrug am 15. Dezember 26,9 Proz. gegen 26,7 Proz. am Ende der Vorwoche. Dresdner Börse vom 17. Dezember Znm Wochenende war das Geschäft äußert ruhig. Die ge ringe Umsatzlätigßeit hatte überwiegend kleine Abschwächungen zur Folge, denen vereinzelt geringe Gewinne gegenüberstanden. Ueber 1 Prozent hinaus verloren Leipziger Riebeck (1!-). Mi- mosa, Zeitz und Polyphon je 114 Proz. Landkraft Knlkwitz büßten ihren gestrigen Gewinn von 3 Proz. wieder ein. Durch Gewinn zeichneten sich Sächsische Bank s-s- 2!4 Proz.) und Brau bank -K 1 Proz., sowie Industrie Plauen -s- 114 Proz. aus. Elektrizität» Riesa kamen nach längerer Pause mit ca. 5 Proz. Gewinn zur Notiz. Anleihen überwiegend freundlich: Leipziger Stadtanleihen -s- 114 Proz., sonst hielten sich die Gewinne in engen Grenzen. Für Pfandbriefe erhielt sich ebenfalls die freund liche Grundtendenz. Witterungsaussichien der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Veränderliche Bewölkung. Zeitweise nur hohe Wolken über 4000 Meter. Vorüber gehendes -vollständiges Aufklaren, nachts unerheblicher Frost. Tags Temperaturen ansteigend ziemlich mild. Winde hauptsächlich aus südwestlichen bis westlichen Rich tungen. Nur geringe Neigung zu Regen. Den heutigen Verhältnissen Rechnung tragend, wird a - wiß jede Hausirau mehr denn je darauf bedacht sein, nm' '' praktische Weihnachtsgeschenke zu Kausen und dürfte M i ganz besonders bevorzugt werden. Gute Wäsche ist stets e willkommenes, praktisches Geschenk und ein Schmuck aus d. > Weihnachtstisch. Die bekannten führenden Wäschefirmen 2!. Hecht und C. August BcrbIg, Inhaber Hermann Trunk. Wallstraße 6, bieten in Ihrem Weihnachtsoerkauf günstige Ge legenheit sür vorteilhaften, sparsamen Einkauf in Wäsche aller Art, wie Bett-, Tisch-, Hauswäsche, sowie Leibwäsche für Damm. Herren und Kinder. Maßansertigung und Lieferung von Braut ausstattungen ist eine besondere Spezialität dieser Firmen. 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