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Sächsische Volkszeitung : 18.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193212188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19321218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19321218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-18
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1932
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L)o» SSGSSGkS KLLGSsGNN, Oer 6eut8cke Heilige Im vergangenen Monat November wurde das erste Mal aus dem katholischen Erdenrund unser großer deutscher Forscher aus mittelalterlichen Tagen, unser deutscher Heiliger, Al bert der Mrotze, durch einen eigenen Festtag (15. November) und durch würdige Akademikerversammlungen gcseiert. Und das mit berechtigtem, deutschen und katholischen Stolze. Denn „fra- 1er nostcr et caro noster est": er ist aus unserem Stamme, er ist unser Bruder. Heute verdient er unser Gedenken mit vollstem Rechte und tn jeder Rücksicht: Der Theologe und Philosoph hat Al berts allumfassendes Wissen ebenso zu bewundern wie der Na turforscher auf dem Gebiete der Physik, Astronomie, Chemie, Zoologie, Botanik und Mineralogie. Albert war aus allen Ge bieten bewandert und zeigte der Menschheit mit zwingender Klarheit, wie jeder Weg wirklich ernsten Forschens hinsührt zum Schöpfer aller Dinge, zum unendlich erhabenen .allmächtigen Gesetzgeber und Ordner aller Naturmächte und ihrer Kräfte; jeder physische und metaphysische Weg führt zu Gott, dem Ur heber der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Diesem „Doctor universalis" Albert Graf von Lauingen (1193—1280), ihm, dem bewundernswerten Gelehrten mit einem weltumspannenden Wissen und dem demütig-frommen Dominikanerprlester und Ordensbischof, gilt unser dankbares Gedenken, jenem heiligen Kirchenlehrer, für den nur in der Tat die eine Kennzeichnung patzt: es ist der heilige Albert der G r o tz c. Wo Predigten und Triduen über ihn nicht möglich sind, dort verhelfen uns vortreffliche Schriften zur Vertrautheit mit ihm. Pater Hieronymus Wilms eröffnete vor Jahres frist diese gediegene Reihe von Büchcrgaben (Albert der Grotze, 237 Seiten, Verlag Kösel-Pustct in München, gebunden 6,50 RM.). Sein Werk wird in akademischen Kreisen sichtliche Freude bereiten. Mehr an volkstümliche Leserkreise und an eine kateche- tische Verwertung denkt bei seiner Veröffentlichung der erfah rene Amberger Stadtschulrat: Franz Weigl, Der heilige Albert der Grotze. 48 Sei ten, Verlag Butzon u. Vcrckcr in Kevelaer, kartoniert 0,45 Mark. IXleue OoI6msnn-küoker Aus dem Gebiete des Abenteuer-Romans macht der Leip ziger Verlag von Wilhelm Goldmann, der Edgar Wallace ent deckt hat, immer neue Entdeckungen. Tas Stoffgebiet ist ja in einer Zeit wie der unsrigen schier unerschöpflich, aber es gehört immerhin Geschmack dazu, aus den vielen Autoren jene heraus- zusinden, die wirklich etwas zu sagen haben und bei denen Kunst von Können kommt. Einen guten Griff scheint Goldmann mit dem unseren Kreisen nahestehenden Joseph M. Vclter gemacht zu haben. Uns liegen zwei stofflich grundverschiedene Romane vor, die beide die Grenzen einer Wallace-Konkurrenz streifen. „Die Masken der Heliane" ist ein moderner Spionage roman benannt, der durch überaus scharfe Beobachtungsgabe und vorbildliche Milieuschilderungen besticht. Ein Meisterstück in Natur- und Seelenschilderung ist aber der Expeditionsroman „Silber am Sandawahu", In dem nur einige wenige Personen tn Echicksalsgemeinschast handeln. Hier ist die mit allerknapp sten Mitteln erreichte grotze Spannung zu bewundern. Auch H. M. Kriz versteht sich aus die Spannung. Er verschiebt in sei nem „Tumult im 6. Stoch" erst ganz zuletzt den wichtigen Trcf- ser. Edwin Demel weih lm „Schwarzen Paradiesvogel" die lähmende Stimmung der Südsee famos zu veranschaulichen. Eine äußerst komplizierte Geschichte ist „Rache im Aeiher" von Kurt Siodmak. Wenn man den unheimlichen Entdeckungen mo dernster elektrischer Kraftübertragungen folgen kann und sich auch sonst an manchen mit den geilenden Gesetzen nicht ganz in Einklang zu bringenden Unternehmungen (keine Kraftanlage z. B. kann doch der Aufsicht der Behörde entzogen werden!) nicht stützt, eine höchst romantische Geschichte! Etwas lustiger, vom Tempo diktiert zeigt Ludwig von Wohl Möglichkeiten moderner und doch so alt-romantischer Ehen in „Peter im Pech", wobei ihm nicht recht begründete Abwege nachgesehen werden müssen. . Ein Schlager ist wieder der neueste Wallace „Verdammte Konkurrenz". Wenn Goldmann aus dem Nachlaß des Autors noch mit viel solchen „Schlagern" auszuwarten hat, wird das Geschäft sicher noch blühen, denn der Mann verstand sich be stimmt aus die Sensation — Schließlich sei noch ein Band lusti ger Erzählungen von N. Presber „Irl. Müller wird am Tele phon verlangt" erwähnt. Zck. Abenteuer-Korn sne In der Reihe der Abenteuerromane von Emilio Salgari ist ei» neuer Band erschienen, betitelt „Das Sklaven schiss (Phönixverlag Carl Siwinna, Berlin SW. 1t). Gleich seinen zahlreichen Vorgängern zeichnet sich auch dieser Band des Italienischen Karl May durch die genügend bekannten Vorzüge seiner Schilderungskunst aus. Die abenteucrrciche Handlung führt an Bord eines Segelschiffes hinaus in den Ozean, wo im tollen Wirbel der Ercignisfe der Held bis nach Neuguinea ver schlagen wird. Treffliche Schilderungen von Land und Leuten fremder Erdteile sind in geschickter Weise in die bisweilen grk- felige Romantik der Geschehnisse eingeilochten. Sind die Erzäh lungen Salgaris auch Produkte reicher Phantasie, so weiß er sie doch so spannend und fesselnd zu gestalten, daß sie einen immer größeren Leserkreis finden. Bon eigenen, nicht weniger abenteuerlichen Erlebnissen weiß A. O. Huber In seinem Buche „Bei roten und wei hen Abenteurern in Kanada" (Verlag Strecker und Schröder, Stuttgart) zu berichten. Sein Abenteurerblut treibt Ihn nach Kanada, dem Land der großen, schweigsamen Wälder und der fischreichen Seen. Dort findet er, unberührt von der Kultur, jenen Rest von Wild West-Romantik, für den in Nord amerika kein Platz mehr ist. linier Pelzjägern. Indianern und Trappern lebend, durchstreift er die kanadische Wildnis nach allen Richtungen, schildert ihre Schönheit und die unerhört har ten Lcbcnsbcdingungcn. denen ihre Bewohner im W'uter aus gesetzt sind Nirgends festen Fuß fassend, treckt cs ihn immer wieder in neue Abenteuer ungeachtet der Gefahren, die ihn täg lich umlauern... wirklich ein Roman, den das Leben schrieb, spannend und aufregend bis zur letzten Seite Die Ukraine, zur Zeit, als der Weltkrieg zu Ende ging, wählte sich Alexander Lernet-Holenia zum Schauplatz seines Romans „ Ljubas Zobel" (Gustav Kiep nhener Verlag, Berlin). Die ausrcgenden Tage jener Zeit erstehen wieder vor den Augen des Lesers. Während die ungeordneten Hausen der österreichischen Armee von der zusammengebrochenen Front zu- rückströmen, verfolgt und bedrängt von Kosakenhordcn und Rotgardisten, verbringen die bisherigen Machthaber ihre Nächte in dem Adelskasino in Kiew sorglos beim Spiel. Das alles ist der Rahmen zu einer Liebesgeschichte, die aus ungewöhnliche Weise zwischen einem österreichischen Leutnant und einem aus Rußland geflüchteten schönen 'Mädchen zustandcgekommen ist. Gleichen Zwecken für weiteste Kreise konnte die kleine Monographie dienen, welche uns vor einigen Monaten geschenkt wurde. Heribert Ehristian Scheeben, Der heilige Albert der Große, Kath. Tat-Verlag in Köln, 32 Seiten, geheftet 0,25 Mark. — Von demselben Verfasser ist uns nun In den letzten Tagen ein geradezu klassisches Albertus-Buch geschenkt worden, das man tatsächlich mit seiner fesselnden Darstellung tn einem Zuge genießen möchte (Albertus Magnus. 240 Seiten, 50 Abbildungen, Verlag der Buchgemelnde in Bonn, Leinenband 3,60 Mark). — Wer irgend etwas über das wahre Leben oder über feinsinnige Legenden, über die eigenen Werke des Heiligen oder über die ihm gewidmete Literatur und die urkundlichen Quellen darüber wissen möchte, der sinket alles im „Scheeben". Dem Verfasser kann man zu diesem geschlosse nen Albertuswerke und ebenso dem Verlag zu der vollendeien Wiedergabe aufrichtigen Herzens danken und dem Buche eine glückliche Fahrt wünschen. Dr. Nbnr. Maria Evers: Der freudenreich« Rosenkranz. Weihestun den in Mädchenklassen über Heilige Mutterschaft. Verlag Fer dinand Schöningh, Paderborn. 1932. Büchlein für Lehrerin und Mutter, 64 Seiten. Kart. 0,90 RM. — Das kleine, gefällig aus gestattete Büchlein mit seinen 5 innigen Bildern nach Fra An- gelic» ist eine wahre Fundgrube guter und feiner Gedanken. Klar und einfach werden darin die schwierigsten Lebensprobleme der weiblichen Jugend besprochen, übergossen vom Zauber reli giöser Innigkeit und jungfräulicher Zartheit und Reinheit. Der Sinn der heiligsten Geheimnisse, vermittelt, fern von allem Un schönen, eine Fülle von Gedanken, die Weihe und Aufklärung in jedes Mädchenherz bringen können. Mutter wie Lehrerin bie tet sich reiche Anregung, um die ihnen anvertrauten Menschen blüten aus den richtigen Weg zu Gott zu führen. Auch die schwie rige Ausgabe halberwachsene Kinder rein rind edel in das Ge heimnis der leiblichen Mutterschaft einzusühren. wird voll er füllt. Wer eine trcusorgende Mutter weiß,, die sich nur schwer entschließen kann, aus innerster Zartheit ihrem Kinde das My sterium der Mutterschaft zu entschleiern, möge ihr dies Büchlein auf den Weihnachtstisch legen. Es wird ihr in der Erfüllung dieser ernsten, aber notwendigen Aufgabe nicht nur ein lieber Berater, sondern auch ein klarer, feinsinniger Führer sein. Beiden gelingt es nur mit Mühe, einem furchtbaren Blulbade der Bolschewiken zu entkommen. — Tie trefflichen Milieuschil derungen sind ein ausgezeichnetes Dokument jener Zeit. In London spielt Gerard Fairstes Kriminalroman „R a u b- vögel" (Phönix-Verlag Berlin SW. 11). Scotland Uard, die berühmte Dclektivzentrale Londons, hat eine neue Spur ausge nommen. Drei Verbrccherbanden bekämpfen sich bis aufs Mes ser. Wenn dabei auch ein junges schönes Mädchen in Mitleiden schaft gezogen wird, so erhöht das nur den Reiz der geheimnis vollen Vorgänge. Aber Lynton, ein junger Kriminalinspektor, ist Manns genug, Licht in diese mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Er ruht nicht eher, bis die Verbrecher hinter Schloß und Riegel gebracht und das Mädchen befreit ist. Das spannend ge schriebene Buch wird in der Reihe der Kriminalliteratur einen guten Platz einnehmen. Bücher für die Jugend ans dem Thlenemann-Verlag. In der Serie der „Thienemanns illustrierten 2-Mnrk-Bücher" er schienen für den Weihnachtstisch einige neue Bände. Zehn- bis sünfzehnjährige Knaben wird die Geschichte „Jochen sucht den Sender R. O. K." von Otto Bernhard Wendler sicher sehr interessieren. Handelt es sich doch um ein aktuelles Thema: Dem Quartaner Jochen und seinen Kameraden gelingt cs, einem Schwarzsender auf die Spur zu kommen, der ein kleines Städt chen in Ausruhr gebracht hat. Ter Verfasser war bemüht, die verzwickte Geschichte spannend und in der derb-lustigen Jungen sprache zu erzählen. Farbige und schwarze Bilder von Kredel ergänzen das Buch bestens. — Der Band ,.Tembo", die Ge schichte eines afrikanischen Elefanten von Niels Meyn ist auch für reifere Jugend geeignet. Interesse sür die Tierwelt voraus gesetzt. erlebt der Leser das ungewöhnliche Schicksal eines jun gen afrikanischen Elesanten, seine Fahrten durch Wüsten und Urwälder und als Sensation den Kampf einer Elcsantcnherde mit weißen Eindringlingen. — Tierfreunden wird weiter das Bändchen „Ich h a t t' einen Kameraden", Erlebnisse mit dem Hund „Feil'," in Südamerika gefallen. Der Airedale- Terrier war der treue Begleiter der Weltrcisenden Margarethe Geist aus Bremen, die nut dieser Schilderung ihrem „Fritz" so zusagen unsterblich macht. Aus den langen Wanderungen durch den südamerikanischen Kontinent hat der Hund Freud und Leid mit der Erzählerin gitcilt und war überall, wo die ungleichen Fußmandcrer austauchten, seiner großen Klugheit wegen, der Mittelpunkt — Auch in dem Bändchen „Rudi, Nosel und Reitz, derHund " ist von einem vierbeinigen Kameraden die Rede. In Wort und Bild erzählt Clara Hepner die recht aben teuerlichen Ferienerlebnisse dieses Kleeblattes bei ihren Strcil- zügen durch Wald und Feld und beim Angeln. Reitz, der Hund erweist sich in allen Situationen als pfiffig und mutig. — Eben so wie die beiden vorgenannten beiden Bändchen erschien in der Serie von Thienemanns 85-Pscnnig-Büchcrn unter dem Titel „Im wildesten Patagonien" die Schilderung der abenteuerlichen Reiseerlebnisse des Wellwaudcrcrs Kurt Faber im südlichsten Südamerika. In einem Atemzug wird der jugend liche Leser diesen Reisebericht lesen, der einen Tausendkilo meterrist von Puerto Gallegos bis zur chilenischen Küste zum Mittelpunkt hat. — An kleinere Leute wendet sich das hüb sche Buch „Sonnen Kind — Sausewind" (Hnlbl. 2,40 Riemer kuelispie^el Wie Kneippkur, warum und wann? Von Dr. med. S. Flamm. Grundlagen der Kneippkur und ihre Technik, Ge- sundheitsverlag Bad Wörishosen. Preis 3,20 RM, — Das Buch hält, was der Titel verspricht, es gewährt Aufschluß über die Grundlagen der Heilbehandlung nach Pfarrer Kneippschen Grundsätzen. Kneipp gilt wohl auch in den Augen berufener Aerzie nicht mehr als ...Kurpfuscher", sondern als der geborene, meitschauende, von feinem Erkenntnisvermögen gegenüber menschlichen Krankheiten und ihre Heilbehandlung begabte Arzt, der vielen seiner Zeitgenossen rasche und einlache Hilfe brachte, der nach seinem Tode noch in seinen Schriften und Grundsätzen sortlcbt und Millionen Freunde, Verehrer und Geheilte in aller Welt gesunden hat. Das vorliegende Buch Dr. Fiamn's ist eine ungemein praktische, auf neuesten Erfahrun gen beruhende systematische Darstellung van Kneipps Abhär- tungsleben und seiner Lehren von der Krankheit und ihrer Heilung. Es sollie in jedem Haushalt Ausnahme finden. K. Illustrierte Filmbücher' erscheinen fortlaufend im Buch verlag Scherl, Berlin. Sie plaudern jeweils vom Leben eines bekannten Filmstars. In den zuletzt erschienenen 4 Heften (Kart. 1 Mark) wird erzählt, wie Marlene Dietrich, Greta Garbo, Mark). Für Vier- bis Achtjährige sind lustige Verse und Ge- schichtlcin zusammengetragen, für die Leo Faller bunte Bilder und reizende Zeichnungen schuf. An den Auszähl- und sonstige» Versen, die sich alle rasch dem Gedächtnis einprägen, werden die Kinder viel Freude haben. Kulturelle öeäeutung 6er ^elirerbil6un^ Lehrerbildung als deutsch« Kultursrage von Dr. phil. I o - Hannes Richter, Professor an der Universität Leipzig, Di rektor des Pädagogischen Instituts. Dürrsche Buchhandlung 1932, Preis 1,25 RM. — Der Verfasser begründet die gesamte Frage der Volksschullehrerbildung, insbesondere die Notwendigkeit, Vorgeschichte, finanzielle und soziale Seite der neuen, sogenann ten akademischen Lehrerbildung allseitig, überzeugend und tief gründig. Nur an der Hochschule stießen die Quellen lebendiger Wissenschaft und gründlicher und alloemein anerkannter Gei stesbildung. Die bisherige (seminaristische) Lehrerbildung litt an Abseitsstellung, Provinzialisicrung, Verkoppelung von Allge mein- und Berufsbildung. Vcrsrühung des pädagogisch-psycholo gischen Studiums und wurde trotz hervorragender Leistungen der heutigen Volksschullehrerschast der Bedeutung der Volks schule im Bildungshaushalt der Nation nicht vollauf gerecht. Ohne die Vildungsfaktoren der Hochschule mußte die durch das Seminar vorgebildete Lehrerschaft ihr Bildungsziel Halbwegs abfchließcn. Wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß man wenig stens in Sachsen die entwicklungsgemätz auf die abgeschlossene Volksschulbildung aufgebaute siebenjährige Seminarbilduug durch 1 oder 2 Jahrgänge psnchologisch-pädagogischer und allge meinphilosophischer Bildung hätte weiter onsbaucn können, so ist doch zu begrüßen, daß man durch das Gesetz vom 8 4 1922 ganze Arbeit und dem Lehrerstande gleich anderen wisscnschast- lichcn Berufen die Hochschulpforten geöffnet hat Daß der Heranwachsende Mensch nach der Aussassung des Christentums ein Ebenbild Gastes und nickt nur Erden-, sondern auch ein Himmelspilger ist. scheint der sonst so weit umblickcnde Verfasser nicht zu berücksichtigen. Er will den Lchrerstand srei wissen von den Weisuiwen politischer Machthaber, von den Ein flüssen sozizalcr und Weltanschauungsvertrcter. Wir vermissen die Gründung der neuen Lehrerbildung und das Allfundameut unserer abendländischen und somit der Wellkultur, aus den Grund- und Eckstein Jesus Christus. Wir Katholiken hassen aber, daß an der Musterbrust einer frommen katholischen El- ternhauscrziehung und einer gediegenen religiösen höheren Schulbildung ein Nachwuchs van kathalischen Lehrerstudenten hcrnnwachse, der die neue Lehrerbildung auch im Sinne und Geiste echten Christentums in sich aufzunehmen belästigt ist. Mit dem Verfasser verurteilen wir ein Zurückrcvidiercn der Lehrerbildung auf frühere Zustände. Wahre Staats- und Rcgierungswcisheit wird das nicht tun, auch nicht aus wirt schaftlicher Bedrängnis. Zudem ist die neue Lehrerbildung für den Staat nicht teurer als die der Vorkriegszeit Wir wünschen dem zeitgemäßen und beachtlichen Büchlein Professor Dr. Ritters allenthalben Beachtung, besonders in den Kreisen, die den Begriff Lehrerbildung zu ermessen und zu ver stehen haben. - K. Der neue Herder-Atlas. Es gibt viele Atlanten Jetzt, da uns Herders Welt- und Wirtschaftsatlas als Teil und Ergän zung des „Großen Herder"*) geoeben wird, fragt man begreif licherweise: Was gibt ihm die Berechtigung, wo liegt die Not wendigkeit seines Erscheinens, was zeichnet ihn wirklich aus? Nu» die Merkmale des neuen Werkes sind: Dieser Atlas ist im Zeitalter der yockcntwickellcn Zivilisa tion. im Zeitalter der Weltpolitik das vrnktisclx' Handbuck zur Westpolitik und Weltwirtschaft — politstclie und ökonomische Zusammenhänge zwischen Staaten und Kontinenten zeigt er einfach klar und genau. Er vermeidet die Unhandlichkeit der ganz großen und dis Unzulänglichkeit zu kleiner Atlanten: mit seinem Format von 18 51 265 Zentimeter. Seine Karten sind auf Stein gezeichnet und minutiös ge druckt — Präzisionsarbeit, die jedem gründlichen Leser und Betrachter wichtig ist Sein Ortsverzeichnis ist dadurch ausgezeichnet, daß cs alle Schreibweise»;, angibt und verweisend erklärt. - Was Wirtlckastskarten, geopolitische und politische Kar len vielfarbig und figürlich zeigen, wird ergänzt und erweitert durch das bis ins Einzelne durchdachte und geordnete statisti sche N.esenmalerial des herausnehmbaren Beibandes „Die Welt in Maß und Zahl". Auch diese Znsammenstelluua über schlechthin alle Wert- nnd Vergleichszablen der Erde hat kaum ihresgleistien — wo sind wie hier (nach jahrelanger Arbeit vieler Fackleutes in Kärtchen. Zahlengruppen. Kurzberichten so deutlich-eindeutige und erschöpfende Auskünfte gegeben? Mil dieser Aufzählung ist auch schon das Werturteil ge fällt — als ein Nachschlagebuch zum praktisclien iitekennlnis, zur lebensnützlichen Geographie ist dieser Atlas andern un vergleichbar. wird er sedem nützlich 'ein. gleichviel ob man nun im praktischen Beruf schasst oder studiert oder wissenschaftlich arbeitet. *) Der Grotze Herder. Nnchscklagciverk für Misten und Leben. 12 Bände und 1 Welt- und Wirst^astsatlas In Halb leder je 34.50 Mk.; in Halbfranz je 38 Mk. — Herders Welt- und Wirtschaftsatlas 106 Hauptkarten: 65 Wirtschaktskarten; 1 Kartenwciser: viele Nebenkarten: auswechselbarer Statistik band, „Die Welt in Matz und Zahl". Lucie Englisch und Fritz Kämpers zum Film kamen. Jedes Heft enthält zum Teil ganzseitige Bilder aus alten und neuen Filmen, sowie Photos aus dem Privatleben der Küstlrr. Kochbücher sind immer gern gesehene Geschenke, beson ders dann, wenn sie der Neuzeit entsprechen. In der Reihe der „Thienemanns Fraucnbücher" (Verlag K. Thümemann. Stutt gart) erschien von Dr. Erna Meyer und Maria Kirchgctzncr ein handliches Büchlein „Koch schnell und srisch für den Sommer tisch". Es gibt Anregungen zur Herstellung ge sunder, erfrischender Sommcrgerichtc, die rasch und billig stcrzu- stellen sind: Suppen und Kaltschalen, Salate und Frischkostspei sen, Milchgerichte und Schnellercmes, allerlei Sützspctsen und erfrischende Getränke. Alles ist auch nach seinem gesundheit lichen Wert beurteilt. — Aehnliche Ratschläge erteilt Lisbeth Ankenbrand in dem Büchlein „lOOErsrlschungsgerichte für den Sommer". Auch diese erprobten und bewährten Rezepte erstrecken sich aus Früchte- und Gemüse-Rohkost, Salat, Eierspeisen, Früchte-Puddings, Kaltschalen und Erfrischungs getränke. — Erprobte Anweisungen sür die häusliche Obst- und Gemüscverwerlung gibt Käte Birke in dem Heftchen „Neu zeitliches Elnkochen". Es lehrt in Wort und Bild die Herstellung von Gemüse- und Fruchtkonserven, Marmeladen, Gelees, Fruchlpaslen, Fruchtsüstcn und Süßmost schöpfend aus langer Praxis. Die beiden letztgenannten Hefte sind im Süd deutschen Verlagshaus G. m. b. H. erschienen.
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