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Der Erfolg der Vvlersammluug Der Aufruf de« Reichskanzler» für dl« „Stiftung der Arbeit" hat einen starken Widerhall in weiten Kreisen ge sunden. Dank der vaterländischen Opserwilligkeit sind bereit« in den ersten beiden lagen Stiftungen in der Gesamlhöhe von 111 728,80 RIN auf dem Konto der Relchskreditgesell- schast «Stiftung für Op er der Arbeit" eingegangen. Die ein- zelnen Spenden sehen sich au« den verschiedensten Beträgen zusammen. E« find darin ebenso sehr Hohe Ueberweisungen einzelner Firmen wie kleine Beiträge von einzelnen Privat- Personen enthalten, die aus sozialem Pflichtgefühl ihr Scherf lein zu diesem Werk nationalen Opfermut«» beilragea wollten. Deutschland-Oetterreirt, Erklärungen des bayerischen Ministerpräsidenten Der Bertreter der „Innsbrucker Neuesten Zeitung" batte in Bad Schachen eine Unterredung mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Siebert. Zu den von der dster- reichi chen Regierung verbreiteten Putschgerüchten erklärte der Ministerpräsident: Es ist unverständlich, daß man ohne jede andere Tatsachenunterlage als die Aeußerungen tempe ramentvoller, aber maßgeblicher Leute von Regierungsseite erklärt, Deutschland wolle sich in die inneren Verhältnisse Oesterreichs einmischen. Die Bayerisch Regierung und die Relchsregierung haben nicht die geringste Kenntnis von diesen angeblichen Putschabsichten und denken in keiner Weise daran, ich in die inneren Verhältnisse oder in die äußeren Ange- iegenheiten Oesterreichs einzumischen. Es hat in allen deutschen Kreisen tiefste Beunruhigung hervorgerufen, erklärte Dr. Siebert weiter, daß die Einla dung für den Verein für das Deutschtum im Ausland von der Kärntner Landesregierung zurückgezogen worden sei. Deutsch land hat keinen Grund, sich aufzudrängen. Man wird es aber in Oesterreich sich selbst zuzuschreiben haben, wenn aus diesem Verhalten auch in wirtschaftlicher Hinsicht, so z. B. im Fremdenverkehr, sich ohne Zutun der deutschen Regierung Weiterungen einstellen. Es ist sür die Relchsregierung und sür die deutschen Länderregierungen untragbar, daß Aeuhe- rungen von Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung und der Landesregierungen erfolgt sind, auf die einzugehen der Rationaifozialismu» in Deutschland al» Zielbewegung, die das ganze Volk umfaßt, absehen muh. wir sind über zeugt, daß auch in Oesterreich das deutsche Volk au» eigener Kraft den richtigen Weg finden wird. Die „Innsbrucker Neueste Zeitung" wurde wegen einer Einleitung zu dieser Unterredung beschlagnahint. Göring gegen unbefugte Eingriffe Eme Warnung des Preußischen Ministerpräsidenten. — Allgcmeinintercsse, nicht Interessenvertretung. Der Amtliche Preußisch« Pressedienst teilt mit: Der Preußische Ministerpräsident Göring hat mit Be dauern davon Kenntnis genommen, daß im gleichen Augenblick, in dem die Preußische Staatoregierung in der Frage der preußischen Theater einen der Klärung dienenden Erlaß heraus gegeben hat, vom Kampsbund siir deutsche Kultur eine „Retchozentrale sür das deutsche Theater wesen- gegründet wurde. Dies muß zur weiteren Bcrwirrung beitragen. Der Preußische Ministerpräsident betont noch ein mal, daß es bei der von ihm erlassenen Regelung bleibt und die „Reichszentrale sür das deutsche Theaterwrsen" nicht das geringste mit den städtischen und Staatstheatcrn zu tun hat. Dies« Reichszentrale ist lediglich eine private Interessen gemeinschaft und hat aus die städtischen und staatlichen Biihneneinrichtungen keinerlei Einfluß. Ferner läßt der Preußische Ministerpräsident mittrilen, daß in letzter Zeit mehrfach vom Kampsbund, besonders vom Kampf bund des gewerblichen Mittelstandes, in nicht rechtmäßi ger Weise tu Betrieb« «ingegrissen worden ist. In Zukunft werden derartig« Eingriffe nicht geduldet, Zuwiderhandlungen bestraft. Dao Preußische Staatsministerium ersucht di« Leiter de» Kampsbundrs, schärfsten» daaruf zu achten, daß in dem soge nannten Kampsbund nicht erneut Organisationen verkappt auf tauchen können, die bisher von der nationalsozialistischen Be wegung schärsstens bekämpst wurden. Nachdem die National sozialisten überall die Regierung übernommen haben, brauchen die Kampsbllnd« nicht mehr in der Richtung tätig zu sein wie § vor dem 30. Januar 1S3S. Sie haben jetzt lediglich die Aus gabe, innerhalb der verbände und Vereinigungen dasllr zu sorgen, daß di« bislang in den Vordergrund gestellte Interessen. Vertretung zurllckgedrängt und durch «ine allgemeine Staatsaussassung ersetzt wird. Dir Kampsbünde dürfen nicht dazu führen, daß in ihnen erneut Interessenvertretungen entstehen, wie sie seinerzeit z. B. in der Wirtschaftspakte» von den Nationalsozialisten radikal bekämpft wurden. Nicht das Interesse eines einzelnen Gewerbes oder Berufes, sondern da» allgemeine Interesse des Volke» und Vaterlandes steht im Vordergrund. Nach diesem Grundsatz allein richtet sich di« Preußische Staatsregierung und darum verlangt sie das gleich« auch in allen Organisationen und Vertretungen. SOorl ist Dienst am Voll« Der Relchssportkommlssar über seine Aufgaben Der Relchssportkommlssar im Reichsinnenministerlum, CA-Gruvpenführer Hans von Tschammer und Osten, sprach über alle deutschen Sender über seine Aufgaben und Ziele. Er führte u. a. aus: Sport und Turnen ist, vom nationalsozialistischen Stand punkt aus gesehen, ke n« Konkurrenz- oder Re- kordangelegenhe t, sondern höchster Dienst am deut schen Vaterland. Die Neuorganisierung unseres Turn- und Eportlebens wird nach unserer deutschen Eigenart erfolgen. Keine Organisation darf außerhalb stehen, und ich betone, daß es die höchste Pflicht ist, wurzellos gewordenen Organi sationen der Nachnovemberparteien neue Ziele zu geben. Ein ausschlaggebender Faktor bei der Neuentwicklung des deutschen Sportlebens wird dessen v ö l k i s ch e G r u n d- lage sein. Unter diesem Gesichtspunkt verdient die Mit gliedschaft von Nicktariern bet Sport- und Turnorganisa- Schlufz mir einseitigen Diktaten Reichswehrminister Blomberg zur Abrüstungsfrage Reichswehrmtnister von Blomberg «ernährte einem Pressevertreter eine Unterredung, in der er sich zu dem gegen wärtigen Stand der Abrüstungsfrage auf der Genfer Konfe renz mit folgenden Ausführungen äußerte: Die Vorgänge, die sich in der letzten Woche in Gens ab gespielt haben, find im In- und Ausland vielfach mißverstan- den worden. Ich habe dabei besonders die Frage der Verein- heitlichung der Heeressysteme der kontinental-europäischen Staaten im Auge. Viele glauben, daß Deutschland hier außer- ordentliche und unnötige Schwierigkeiten mache, ohne zu er kennen, daß diese Frage, wie sie in Genf gestellt worden ist, Deutschland außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Nach dem Zusammenbruch des Jahres 1918 wurde uns durch das Diktat von Versailles die allgemeine Dienstpslichr genommen und statt ihrer eine uns völlig fremde -eeresversassung aus gezwungen. Damals war es das englische Wehrsystem des langdienenden Berufsheeres, das wir einsühren «nutzten. Jetzt geht die Abrüstungskonferenz darauf aus, uns wieder ein anderes fremdes Wehrsystem zu diktieren, nämlich das des kurzdienenden Milizheeres, das auf französischen Vorschlägen beruht. Wo bleiben da unsere eigenen sozialen und sonstigen Bedürfnisse? Diese völlige Außerachtlassung der deutschen Interessen können wir nicht ohne Widerspruch hinnehmen. Die uns ge- genüber angewendele Methode gibt mir Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Zeit der Diktate heute vorbei ist. Wir baden bewiesen, daß wir bereit sind, in Senk loual milzuar- beiten, und wir denken nicht voran, oer Abrüstungskonferenz Schwierigkeiten in den weg zu legen — haben wir doch bei unserer Lage ais abgerüsteter Staat inmitten eine« schwer bewaffneten Europa ein besondere» Intereise an dem Erfolg der Konferenz — aber wir ttehmen in einer so einschneidende« Frag« wie die de» deutsche« Wehrjyftem» k<i« Ultimatum Wir sind bereit, die Dienstzeit erheblich abzukürym, um dadurch dem Vorschlag des englischen Planes wesentlich entgegenzukommen. Aber jeder Unvoreingenommene wirb verstehen, daß wir nicht von heute auf morgen von der 12jährigen Dienstzeit zu einer Dienstzeit von acht Monaten übergehen können, wie sie der Macdonald-Plan vorsieht. Für uns kann nur eine allmählich« Kürzung der Dienstzeit ln Frage kommen, die einmal durch organlsatorische Rück sichten bedingt ist, zum anderen aber auch dadurch notwen- big wird, daß Deutschland über keine ausgebildeten Reser- ven verfügt und diesen Mangel allmählich ausgleichen muß. Trotzdem der englische Plan das englische cheeressystein, den« seinerzeit das unsere nachgebildet worden ist, unverän dert bestehen läßt und nur sür die kontinental-europäischen Staaten eine Vereinheitlichung der Wehrsysteme vorsieht, find «vir im Interesse eines Erfolges der Abrüstungskon ferenz bereit, über ein deutsches Entgegenkommen auf diesem Gebiet zu verhandeln. Aber wohl gemerkt, «vir sind nur bereit, zu verhandeln. Wir sind nicht bereit, ein Ultimatum oder ein Diktat anzunehmen. KrMsche Lage in Gens Auf der Kompromißsuche in der Frage der Heeres-Vereinheitlichung Genf. 8. Ata«. Im Präsidium der AbrUstungssonferenz sand heute hinter verschlossenen Türen eine äußerst bewegte mehrstündige Beratung über die ungewöhnlich kritische Lage der Konscrenz statt. Die Vertreter Englands, Frankreichs und der Vereinigten Staaten suchten eine sofortige Entscheidung Uber die Vereinheitlichung der europäischen Kantinen« talheere herbeizusühren. Der englische Staatssekretär Eden erklärte, seine Regierung habe sich überzeugt, daß ohne ein« Entscheidung über diese Frage die weiteren Verhandlungen der Konferenz aussichtslos seien. Der amerikanisch« Vertreter Wilson schloß sich dieser Auffassung an, bezeichnet« jedoch die deutsche Aufsagung als logisch richtig, aber sachlich undurchführ bar. Demgegenüber vertrat der deutsche Bertreter. Botschafter Nadolny, den Standpunkt, daß die laufende erste Lesung des Abkommens durchgesührt werden müsse und daß eine end gültige Stellungnahme zu den einzelnen Punkten des Ab- rüstungoabkommen erst erfolgen könne, wenn über den Stand punkt der Großmächte zu den Hauptfragen des Abrüstungs problems Klarheit geschaffen sei. Die Aussprache wurde von der Gegenseite mit außerordent lichem Nachdruck in der Richtung gesührt, daß die Konferenz jetzt in eine höchst kritisch« Lage geraten sei. und daß die Haltung der deutschen Regierung als ein« kategorisch« Ablehnung der Hauptfrage über die Vereinheitlichung der europäisckM Heere aufzufassen wäre und daher infolge der deutschen Haltung die LVeiterführung zwecklos erscheine. Botschafter Nadolny. d" fünf, bis sechsmal in die Verhandlungen eingrifs, suchte diesem jetzt allgemein propagandistisch verbreiteten Eindruck der an geblichen deutschen Sabotage der Konferenz immer wieder ent- gegcnzutreten und erklärte, Deutschland könne sein letztes Wort erst daim sagen, wenn am Abschluß der ersten Lesung sich ein Gesamtbild über die endgültige Regelung des deutschen Wehr standes im Abkommen abgezeichnet hätte. Der Vertreter Italiens, Marquis Soragna, unterstützte die deutsche Auf fassung. Am Schluß der Verhandlung wurde aus Vorschlag Hendersons beschloßen, daß die Abordnungssührer der Haupt mächte unter Vorsitz des Präsidenten Henderson zu privaten Besprechungen unverzüglich zusammcntrcten sollen, um rin« Einigungvsorm für die Kardinalvsrage, der Vereinheitlichung »er europäischen Heere, zu finden. ttonen eine gründliche Prüfung. Grundsätzlich bestimm ven deutschen Sport der arifck)« Mensch und nicht der Jude. Ein ungemein wertvoller Sendbote kann der Sport auch auf internationalem Gebiet sein, wenn er dazu berufen ist, neben dem rein sportlichen Charakter die Aufrechterhaltung der freundsck-astlichen Beziehungen mit den sporttreibenden Nationen zu ermöglichen. Ich werde bemüht bleiben, die Vorbereitungen für die Olympiade weitestgehend zu fördern und sür 1936 eine Veranstaltung zu sichern, di- der großen Ide« der antiken Olympiade würdig ist! Zwei Priester in Gchukhast Regensburg, 8. Mal. Pfarrer Dr. Bauer aus Schwarzhofen und Benefiziat Vreu aus Poestng sind aus bisher unbekannten Gründen in Schutzhaft genommen worden. Sie wurden, wie der „Regens burger Anzeiger" meldet, in das Amtsgerichtsgefä«giits Regensburg eiiigelieferl» „Kreuzfchar" in Oberschlesien ansqelöft Elelwltz, 6. Mak. Nach freiwillig geführten Verhandlungen des Vorstandes des Kreuzschar mit dem obersten SA -Führer in Oberschlesien, Polizeipräsident Namshorn, wurde in einer außerordent lichen Generalversammlung der Kreuzschar in Kandrzin be schlossen, die Organisation mit sofortiger Wirkung auj-ulöfen. Die Zukunft der deutschen Almwirtschaft Sine Erklärung des Reichsministera Dr. Goebbels. Amtlich wird mitgeteilt: In der Oeffentlichkeit und im Auslände sind hier und da Auffassungen über di« Zukunft der deutschen Filmwirtschast entstanden, die Unsicherheit hcrvorgerufen und infolgedessen di« Unternehmungslust beeinträchtigt haben. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda sieht es daher als sein« Pflicht an zu erklären, daß für irgendwie geartete Besorgnisse, insbesondere der Filmproduzcnten und Filmverleihe!, nicht der geringste Anlaß vorliegt. Di« in Vorbereitung befindlichen Gesetzentwürfe über den stä»disck>en Ausbau der Filmwirtschast lallen die wirtschaftliche Selbständigkeit und die schöpferische Initiative aller Sparten der deutschen Filmwirtschast vollkom men unberührt. Es ist kein Eingrifs in das freie Spiel der schöpferischen Kräfte geplant, de r die Filmwirtschast in Gefahr bringen könnte. Da» gilt auch hinsichtlich des unsinnigen Gerüchtes, daß das Ministerium beabsichtig«, der oeutschen Filmwirtichast zwangsweise Tendenzsilme aufzuerlegen. Es ist die feste Absicht der Regierung, den deutschen Film und alle für ihn Schaffenden ideell wie auch materiell zu fördern und durch besondere Maßnahmen Ueberaangserscheinungen über, winden zu helfen, die mit großen politischen Umwälzungen immer verknüpft sind. Deutsche Geistigkeit und deutsche Musikalität und Frische, durch keine unnötigen Fesseln eingeengte Unternehmungs lust unterstützt durch eine großzügige und verständnisvoll arbei- Lenbe Zensur, sollen einen deutschen Film schassen, welcher in der oeutschen Heimat eine Quelle der ernsten und heiteren Unter haltung und Belehrung ist, im In- und Auslande eine würdige filmische Vertretung des neuen deutschen Geistes darstcllt. Das Ministerium hat angeordnet, daß Eingriffe nichtverant- wörtlicher Stellen unbedingt zu unterbleiben haben. Die Verwaltung der Ufa hat daraufhin die volle Aufnahm« der.Produktion angeordnet. Ermittlungsverfahren beim Glcnjftoffkonzern Wegen handelsrechliicher Untreue ist gegen maßgebende Persönlichkeiten der Vereinigten Glanzstofsäbriken A.-G. in Düsseldorf auf Antrag der Staatsanwaltschaft das gerichtlich« Vorunkersuchungsverfahren eröffnet worden. Beim gegen wärtigen Stand des Verfahrens kann noch nicht gesagt wer den, ob die vorläufig erfolgt« Festnahme zweier Direktor«« ausrechterhalken wird. Vörsendirektor verhaftet Wegen Verdachts der Untreu- ist der Börsendirektor Erich Meyer von der Dresdner Bank in Berlin sestge- nommeu worden. Zwei Bergleute eingefchloffen Auf der Zech« „Wilhelmine Viktoria" ln Gelsenklrche» entstand unter Tage ein Bruch, wodurch zwei Bergleute ab geschnitten wurden. Die verunglückten geben Klopfzeichen. INan hofft, die Verschütteten noch lebend bergen z« könne«. Verbot der „Täglichen Rundschau" aufgehoben. Berlin, g. Mai. sE. M.) Das Geheime Sloolspolizeiomt hat, der Vossischen Zeitung zufolge, das Verbot der „Täglichen Rundschau" aus Grund der von der Redalition abgegebenen Er klärung mit sofortiger Wirkung wieder aufgehoben. Tas Ver bot war vier Tage in Kraft. Die Chcsrcdoklion des Vlottes hat an Stelle von F. N. von Oertzen Ferdinand Fried über-s nomine».