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Sächsische Volkszeitung : 04.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193305046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19330504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19330504
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-04
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.05.1933
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Lscti5i5clie5 Kündigung von Neubauwohnungen Das sächsische Arbeits- und Wohlsahrtsministerium erläßt folgende Verordnung: Die Vierte Verordnung des Reichspräsidenten zur Siche rung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schuhe des inneren Friedens vom 8. Dezember 1931 hat in ihrem Zweiten Teil, Kap. 4, Art. 2 mit Wirkung ab 1. April 1932 Neubauten oder durch Um- oder Einbauten neugrschassene Räume von den Ve- schränkungen des Mietcrschutzgesehcs auch insoweit ausgenom men, als sie mit Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln erstellt sind. Durch diese nunmehr auf alle Neubauten Anwendung findende Lockerung der Wohnungszwangswirtschast bleiben zwar an sich privatrcchlliche Bestimmungen in Darlehnsvcrträ- oen unberührt, wonach Mietverhältnisse über die mit öffent lichen Mitteln erstellten Wohnungen nur mit Zustimmung des Dariehnsgebcrs bzw. der Gemeindebehörde gekündigt werden dürfen, wie dies in den Schuldurkundcn Uber Wohnungsbau darlehen aus Auswertungsstcucrmitteln allgemein bestimmt wor den ist. Dem Sinne der in der Notverordnung vom 8. De zember 1931 enthaltenen Lockcrungsvorschrist entspricht es aber, daß künftig bei allen mit öffentlichen Mitteln erstellten Neu bauten die verträglich ausbedungcne Genehmigung der össent- lichcn Hand lediglich dann versagt wird, wenn die Kündigung sür den Mieter mit Rücksicht aus die örtliche Wohnungsmnrkt- lage eine unbillige Härte bedeuten würde. Den Darlchnsgebcrn bzw. Gemeindebehörden wird empsohlen, in Zukunft entspre chend zu verfahren. Das neue sächsische Gtudentenrecht verkündet (N.) Aus Grund des Reichsgesctzcs über dlc Bildung von Studentenschaften an den wissenschaftlichen Hochschulen vom 22. April 1933 (RGBl. 21b) hät nunmehr auch das sächsische Ministerium sür Volksbildung eine Studentenrechtsvcrordnung erlassen, die der Studentenschaft bei den Feiern der Hochschulen am 1. Mai von den Rektoren übergeben worden ist. Wissenschaftliche Hochschulen im Sinne dieser Studenten- rcchtsverordnung sind die Universität Leipzig, die vereine Plauen un! Bezirksverein Westsachsen zujammengelegt. Den kommissari- nhen Vorsitz des neuen Bezirksvereins übertrage ich hiermit vem Kollegen Fritz Erdmann in Plauen. Carolajtr. VS. )er Brzirksvereln Lausitz wird ebenfalls aufgelöst und dem iezirksverein Dresden angegliedert. Die nunmehr vorban- enen Bezirksvereine leiten bis zur endgültigen Regelung kolleg« Hoffmeister-Dresden den Pezirksverein Dres den, Kolleg, Scharrelmann-Lelpzla den Bezirksverein ieipzig, Kollege Ballersted t-Chemnitz den Bezirksverein Ihemnitz und Kollege Erdman n-Plauen den Bezirksverein Westsachsen. Die Bezirksvereinsvorsitzenden berufen sür Freitag, den d. Mai, eine Sitzung des Bezirksvereins ein, an der alle Kollegen teilzunehmen haben, die bisher dem Reichsverband angehürten oder sich neu angemeldet haben. In diesen Sit zungen werden die Neuwahlen vorgenommen und die Dele gierten zum Landesoerbanostag am 7. Mai in Dresden ge wählt. Di» Bezirksvereinsvorsitzenden haben die Pflicht, den Wahlvorscklag so auszustellen, daß die Zusammensetzung des neuen Bezirksvereinsvorftandes sich mit der des Reichs- verbandsvorstandes deckt. Ueber das Ergebnis der Wahlen ist dem Unterzeichneten umgehend zu berichten. Ueber die Lan desverbandstagung in Dresden ergehen noch nähere Nach- richten. Oie Gleichschaltung der sächsischen presse Der kommissarische Landcsvorsitzende des Landesverbandes Sachsen im RDP., Liske, übergibt der sächsischen Presse fol gendes Rundschreiben, das wir seines teilweise allgemeinen Interesses wegen hier im Druck wiedcrgebcn. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: Am Sonntag sand in Berlin die Reichsdelegiertentagung des Reichsverbandes der Deutschen Presse statt, die sich zu linem starken Bekenntnis zur Regierung der nationalen Re volution gestaltete. Zum Vorsitzenden des Reichsverbandes wurde einstimmig Dr. Otto Dietrich, der Leiter der Reichs pressestelle der N<vDAP, gewählt. Die Satzungen des Reichs verbandes wurden angesichts de- Umstandes, daß binnen kurzer Zeit ein« neu« Prelsrgsfstzgebung zu er warten ist, außer Kraft gesetzt. Dem Landesverband Sachsen im RDP erwächst nunmehr die Pflicht, sich der Gleich chaltung Im Reichsverband anzu passen. Es wird daher angeordnet: Die bisherigen Bezirks vereine Plauen und Zwickau werden aufgelöst und zum Technisch« Hoch schul» in Dresden, die Brrgaka- demie in Freiberg und die Handelshochschule in Leipzig. Mitglieder der Studentenschaft können nur Studen ten deutscher Abstammung und Muttersprache sein, jedoch un beschadet ihrer Staatsangehörigkeit. Die auslandsdeutschen und die österreichischen Studenten sind demnach vollwertige Glieder der nach dem großdeutschen Grundsatz ausgebauten Studenten schaft. Bei der Aufnahme in die Hochschule hat jeder Student eine nach bestem Wissen und Gewissen versagte ehrenwörtliche Erklärung abzugeben, daß auch seine Eltern und Großeltern deutscher Abstammung sind. Der Führer der Deutschen Stu dentenschaft entscheidet auf Grund dieser Erklärung Uber die Zugehörigkeit zur Studentenschaft. Die Studentenschaft selbst ist von ihrem Ausbau vom de ¬ mokratischen Grundsatz gänzlich abgrgangen und hat da» Führer- Prinzip an dessen Stelle gesetzt. Der Führer der Studentenschaft wird von seinem Vor gänger vorgeschlagen und vom Kreisleiter der Deutschen Stu dentenschaft auf ein Jahr berufen. Ihm zur Seite stehen zwei Aelteste, die in seine Arbeit Einsicht zu nehmen verpflichtet sind. Amtsleiter und Mitarbeiter werden vom Führer der Studentenschaft berufen und abberufen. An die Stelle des all gemeinen Studentenausschusses tritt die bündische Kammer, die sich aus den Vertretern der Korporation zusammensetzt und nur beratenden Charakter hat. Die Studentenschaften der einzelnen Hochschulen sind zwangsläufig Mitglieder der Deutschen Studentenschaft und an die reichsbchördlich genehmigte Verfassung gebunden. vrescken unck Umgebung Elternversammlung im Bischöflichen St.-Venno-Symnasium Dresden. Am Dienstag, 2. Mai, hatte sich die El ternschaft in so starker Beteiligung zur 1. Versammlung im St.Bennogymnasium eingefunden, daß der vorge sehene Raum nicht ausreichte und noch im Nebensaal Platz gefasst werden mußte. Der derzeitige Leiter des Bennogymnasiums, Dr. Dittrich, erläuterte in klaren, eingehenden Darlegun gen die neue Arbeitsweise, nach der im kommenden Schuljahr das Ziel des Unterrichts angcstrebt werden soll. Auf straffe Pflege der Arbeit, Leistungsprinzip und zielbewußte religiöse Führung, die auch der freiwilligen Mitarbeit der Schüler und des Elternhauses Spielraum lasse, werde liesonderes Augenmerk gerichtet. Er stellte den Eltern die neuen Mitglieder des Kollegiums, die Hochw. Herren P. Dr. Ansgar Friedl als Altphilo logen und P. Willibald Weber als Neusprachler vor. St.-Assessor Nieder mayr wies in einem kurzen Bericht über pädagogische Neuerscheinungen besonders auf Hoffmann, Flegeljahre und den Ratgeber, für die Be rufswahl „Wohin?" vom Deutscl^n Studentenwerk hin. In der Aussprache über allgemeine Erziehungsfragen lenkte Dr. Thieledie Aufmerksamkeit auf den Marien- ritterorden, der im Geiste christlich-nationaler Standes- ordnung seine Knappen erziehe. Die Frage der Schulversicherung wurde durch die Herren Dluhosch und Somieski geklärt. Ein Schulfest wurde in Aussicht genommen, für das Donnerstag der 14. September vorgesehen ist. In eingehender Aussprache war den Eltern Gelegen heit gegeben, über verschiedene Fragen Aufklärung zu holen und mit den Klassenlehrern Fühlung zu nehmen. Herr Dlnhosch dankte als Vorsitzender des El ternrates Dr. Dittrich und dem Kollegium für die ge leistete Vorarbeit und versicherte die bereitwillige Mit arbeit der Elternschaft. Die ganze Versammlung ivar von einem starken und schwungvollen Geist der Einmütigkeit und Bcreit- sci/ast getragen, der für die Zukunft des Gymnasiums sehr viel Gutes erhoffen läßt. Ny. Aerztetagung in Dresden Der Staatskommislar sür das gesamte Gesundheitswesen im Freistaat Sachsen teilt mit: Der NSD.-Aerztebund, Gau Sachsen, veranstaltet gemeinsam mit dem Landesverband Sach- noc>> VorsckciN <!» veulgcken >rrne!- buck» »u« !c>uem tVeln. mit rrlncm Pepsin berpesIeNI. ist bncb^cscb.Urt bei >ppclUI»»In>iett, V»c<!ouui>ir«- »ck»«cde iN-reaveuctc un<i - PI. «IN. r ar /I.d» 0. PI. Probe«. NN. —.4» e. LpieMsgen, Vvsrelsn Ann«n»i«»Ns S — Nuk: 1S22S sen des Verbandes der Aerzte Deutschlands am 28. Mal 1933 eine autzerordentliche Tagung in Form einer Kundgebung in Dresden. Es werden sprechen: Ministerialrat Dr. Contt, Ber lin: „4 Monate Gesundheitskommissar", Dr. Groß, München: „Zu neuen Ufern", Prof. Dr. Staeminler, Chemnitz: „Rassen pflege im völkischen Staat". Sämtliche deutschen Arzte, Zahn ärzte und Tierärzte Sachsens werden aufgefordert, sich sür Sonntag, den 28. Mai sreizumachcn, um an dieser Tagung teil nehmen zu können. Amerikanische Turner Kaminen nach Dresden! Dem Städtischen Verkehrsamt ist es gelungen, den Ameri kanischen Turnerbund anläßlich seiner Teilnahme am diesjähri gen Deutschen Turnfest in Stuttgart zu einem Besuch Dresdens zu veranlassen. Der offizielle Reiseprospekt des Turnerbundes sieht im Anschluß an das Turnfest eine Deulschlandfahrt vor, in dlc Dresden mit den Tagen vom 11. bis 13. August einbe zogen worden ist. : Vereinstage für innere Mission. Die Vereinstage für Innere Mission wurden am Dienstag mit der Jah resfeier des Landesvereins für Innere Mission einge leitet. : Todesfall. Am Montag verstarb nach langer Krankheit der langjährige Geschäftsführer und Leiter der Residenz-Kaufhaus-G. m. b. H. und Mitinhaber der Firma Messow u. Waldschmidt, Heinrich Hirsch feld. Er gehörte früher auch mehrere Jahre dem Stadt- verordnetenkollcgium an. : Verkehrsunfall. Am Dienstagabend wurde vor der Staatsoper kurz vor Beginn der Vorstellung eine Frau beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Per sonenauto umgerissen und so erheblich verletzt, daß sie in bewußtlosem Zustand dem Krankenhaus zugeführt wer den mußte. : Katholisch« Mtlitärgemelnde. Am Freitag, den 5. Mai, abends 20 lihr, spricht im Soldatenhcim, Königsbrücker Str. 84, Fräulein Polizeiiuspcktor a. D. Bockisch über das Thema „Mo derne Auffassung von Frän- und Muttcrsein und unsere Stel lung dazu". Alle Frauen und Mädchen der Katholischen Mili tärgemeinde sind hierzu herzlichst ringelnden! Eintritt frei. Gäste willkommen. : Die Heilige Stunde. Die Katholiken Dresdens werden daran erinnert, daß die nächste Heilige Stunde nm kommenden Donnerstag, den 4. Mai, abends von 8 bis 9 lihr in der Io- sephinenstistskirche, Große Plauensche Straße 16, gehalten wird. : Di« Diebesbeute im Steinbruch. Ain 1. Mai wurde in der Wormser Straße ein Einstcigcdicbstahl ausgesührt. Der Täter erlangte 3000 Mark vereinnahmte Miete. Die Schutz polizei nahm noch am gleichen Tage 4 Männer wegen dringen den Verdachts fest. Von den Fcstgenommencn überführte die Kriminalpolizei einen 22 Jähre alicn Schuhmacher der Täter schaft. Das erlangte Geld hatte er mit einem Komplicen nach Goppeln geschafft und dort in einem Steinbruch versteckt. Es wurde fast restlos herbeigeschafst. : Einbruchs- und Nachschlüsseldiebstähle. In der vergange. ncn Nacht zertrümmerten Einbrecher die Schaufensterscheibe einer Gaststätte am Stcrnplatz. — Ein Nachschliisseldicb drang am 1. Mai in ein Geschäft in der Viktoriastratze ein und ent wendete einen Geldbetrag. Einakter in -er Slaalsoper Hermann Kutzschbachs musikalisches Fcinempsindcn, das in unserer Staätsopcr so manchen Fehlschlag schon ausge merzt hat, hat in der zu Ende gehenden Spielzeit noch zwei Kostbarkeiten aus die Bühne gebracht. Daß er Puccinis „Gianni Schicchi" aus dem Archiv wieder hervorholte, oll ihm besonders gedankt sein. Warum man dieses Werk ahrclang vergraben hielt, war nicht recht ersichtlich. Ein« ntercssantc Handlung und eine blühende Musik. Eine Oper, die die Experimente der letzten zehn Jähre vollständig auf wiegt. Dazu eine Glanzrolle für Friedrich Plaschke. Alexan der Schum hat sie spieltechnisch neu überarbeitet. Er hat eine Geschlossenheit von seltener Gröhe damit erreicht. Der satirische Humor der Handlung bekommt dämonische Färbung. Die Tra gikomödie der Tcstamentssälschung streift die Grenze eines drohenden Unwetters. Man begreift, warum Dante den Schicchi in die Hölle versetzte. Dem unvergleichlichen Mittelpunkte, Friedrich Plaschke schlossen fick Angela Kolniak, Liesel von Schuch, Iefsyka Koettria, Camilla Kallab, Kre mer, Lange, Bader, Böhme, Schmalnauer, Er in old, Büssel, Eybisch in einer packenden Spielsarbig- keit an. Die Staätskapelle ließ unter der sorlreißenden Führung Kutzschbachs die Schönheiten der Puccinischen Par titur voll erblühen. Voran ging Adams „Der Toreador". Ein Stoss, der die französische sittliche Leichtfertigkeit mit leichten Schleiern verhüllt. Don Belslors junge Frau überlistet den alternden Gälten, so daß er den jungen Tracolin in sei nem Hause duldet, nicht ahnend, daß er sich damit Hörner aufseht. Adam ist bekannt durch den „Postillon von Lonju- mcau", durch die „Nürnberger Puppe" und durch „Wenn ich König wär". Eine flüssige, melodische, spritzige Musik. Ge arbeitet um das bekannte Thema mit Variationen, das auch uns Deutschen geläusig ist mit dem unterlegten Text „A B C DEF G". Auch die übrigen Nummern sind graziös und deli ziös. Ein Leckerbissen für seinmusikalische Ohren. Auch hier hat Schums seingeistige Spielleitung in feinsten Farben ge- malt. Und Kutzschbachs seinmusikalische Stabführung sug geriert die Staatskapelle zu einem glitzernden Musizieren. Nur drei Rollen. Wie geschaffen für den sprühenden Koloratur sopran Erna Bergers, den urwüchsigen Humor Ludwig Er- mold» und den frohsinnigen Tenor Martin Kremers. Einige klein« zeitgenössische Retuschen machten sich sehr gut. Die stimmungsvollen Bühnenbilder und farbenfrohen Trachten zu den beiden Einaktern schufen Mahnk« und Fanto, in der technischen Einrichtung durch Brandt bestens unterstützt. Man nahm die beiden Werke mit starkem Beifall entgegen. Otto Hollstein. . Feflvorstellung in der Giaatsoper Auch im Opernhause festliche Stimmung. Die Brüstungen der Ränge geschmückt mit Schwarz weiß-rot, die ehemaligen Hoslogen mit Hakcnkreuzsahncu. Festlich die Besucher geklei det, dazwischen zahlreiche SA.-Uniformen. Die Gespräche vor Anfang stehen noch ganz im Banne der Ereignisse des „Tages der Arbeit". Bei festlich erleuchtetem Hause erklingt als hehrer Auftakt mit Jubel und erhobenen Händen das „Deutsch landlied". Daran schließt sich die „ E u r y a n t h e n "« Ouvertüre von Cärl Maria von Weber. Webers „Euryan- the", die Vorläuferin zu Wagners „Lohengrin", jene Oper, in der Haß und böse Leidenschaften dem Guten unterliegen. Als zweites Orchesterstück Beethovens 3. Leonoren-Ouver- türe, das hohe Lied der Gattcnlicbc, die dem unschuldig Ge fangenen Erlösung aus bittrer Einkerkerung, Freiheit und neues Leben bringt. Zwei Tonschöpsungen, wie sie sür den gegenwärtigen Zeitabschnitt nicht besser gewählt werden konn ten: Unterliegen des Hasses, Ausstieg zu neuem Leben. Her mann Kuhschbach und die Staatskapelle ließen die Schönheiten dieser beiden musikalischen Kulturwerke voll er blühen. Auch das Schauspiel beteiligte sich an diesem Festabend. Friedrich Lindner spräch auf schlichter, aber vornehm ge schmückter Stilbühne groß und schöngeistig Schillers „Lied von der Glocke". Als Ausklang „Wallensteins La ger", jener szenische Prolog Schillers, in dem sich die Solda teska um einen Feldherrn schart. Auch hier symbolisch der Grundgedanke unserer Tage. Lassen wir einmal Spielleiter und Spieler ungenannt — die Kritik hat doch bereits an an derer Stelle darüber gesprochen — und betonen nur, daß die festliche Stimmung des Tages auch die Wiedergabe dieser Lagerszenen aufs Packendste beeinflußte. Wie aus einem Guß stand alles auf der Szene. Eine künstlerische Tat und Voll endung, wie man sie sich prachtvoller nicht denken kann. Die Bcifallsfreude an diesem Festabende war besonders herzlich und echt. Trotz Feuerwerk und Fackclzug war das Haus sehr gut besucht. —Ist— Leipzig. Neue« Theater. Mar von Schillings 6 5. Geburtstag. Ihm zu Ehren eine zweiaktige Oper: Mona Lisa. Text von Beatrice Dorsky. Musik von Max Schillings. Sehr wirkungsvolles Libretto. Mona Lisa ist un treu. Der betrogene Gatte lockt den Liebhaber in die Stahl kammer, verschließt sie und wirst den einzigen Schlüssel in den Arno. Elend erstickt der Verführer. Das Töchterchen bat aber im Boot den goldenen Schlüssel gesunden. Sie bringt ihn ihrer Stiefmutter Mona Lisa. Zu spät. Sic sinnt ä»f Rache und bringt es mit List dahin, daß ihr Gemahl die Schatzkammer ahnungslos betritt. Rasch wirft sie die Tür zu. Ihr Gemahl ist erledigt. — Dies ist zugleich die Geschichte des berühmten Bildes der Mona Lisa von Leonardo da Vinci. — Die Musik steigert sich von Szene zu Szene. Kammersängerin Mafalda Sälvatini spielte gut, sang gut. Aussprache aber nicht gut. sUnentwickelte Konsonaiitenbildung, wie sie u. a. R. Strauß stark bekämpft.) Für Maria Lenz gilt das Gleiche. Walter Zimmers herrliche Stimme und eindrucksvolles Spiel befriedig ten durchaus. Das Zusammenspiel wirkungsvoll. Der lebhafte starke Beifall — vor allem auch am Schluß — galt dem Ge feierten als Komponist, Dirigent und Freund der Leipziger Opernbühne. Dr. Hugo Löbmann. Leipzig. Schauspielhaus. Gastspiel: Hermine Körner, Hedwig Mangel und Päul Wegener. In: „John Gabriel Borkmann". Schauspiel von Henrik Ibsen. Wie geschaffen für diese drei großen Künstler der Bühne. Wegener geht aber mitunter bis an die äußerste Gren ze, jenseits welcher die Pose liegt. So naturwahr auch H. Mangel spielt, so verfügt aber dock nur H. Körner über ein gewisses Etwas, das den Zuschauer immer wieder in den Bann zieht. Sie erinnert an die Art eines Bassermann. Ihre Kunst der Darstellung beweist, daß Spiel und Teilnahme des ganzen inneren Menschen einander im Schauspieler durchdringen müssen. Man verliert bei ihrem Spiel so ganz das Empfinden, als ob es sich nur um ein darstellerisches Scheinleben handele. Man muh aber auch darüber staunen, daß diese Spielgemein- schast gerade einen Ibsen wählte. Er ist nun einmal der größte Meister des Dialogs. Aeußere Handlung — säst keine. Die Charaktere jedoch entwickeln «Ine Folgerichtigkeit ihrer Ent scheidungen, so daß der Zuhörer in eine Spannung gerät, die ihm sagt, daß der nordische Bühnendichter Ibsen noch heute berechtigten Anspruch aus einen Platz in der vordersten Reihe der großen Bühnendichter erheben darf. — Die übrigen be teiligten mitwlrkende» Kräfte: Sigm. Nunberg, Ilse Bärwald und Heinz L. Fischer fügten sich gut in» Ganze ein. Dr. Hugo Löbmann. Revision. Das Slußonpoli fen wurd< V o r st ö ß gerechte u nach umfi Gewaltdil erstrecken tats, sont Unterdrü« daß hier < sonst dies Konflikte Der ren erfre den, und lebendig, waltpolit! die Revis so stark, zusetzen r jetzt die uns in di den, nich teressc d< tet das Politik ii mit den rungen mehr au! werden i apswrat den Reö selbst wn ohne die Gesundu 5V Tage Na legt die Art Re wird, w leistet h Herstelli Staats« Reform ge trage: stopfen wege ei: Oeffentl süßliche, aufgeno «inlage, ist. zeigl laufen I rung rm darunte den zui delsveri zur Ei progran rechnet nähme christliö einen i reick-s; lichen l Um stur, Beteilst derte. Regier, Maßna und i r stämr nickt. muß »! beim höher rich l lebte' Nun 1 zu w I oas! sich l vorb< find Ban!
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