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Nolizen Ausgaben des Zentrums. 1 Dr. Bcyerle, der Landesführer der rvürttembcrgifchen Zcntrumspartei, hat auf einer Tagung des Landcsaus- jchusses der württembergifchen Zentrumspartei eine Nede gehalten, in der er u. a. folgende Gedanken vortrug: „Das Zentrum ist seinen, Wesen und Wallen nach eine nationale Partei. Des gesamten Volkes Wohl ist unser ober stes Beseh. Aus dieser Grundeinstellung heraus, aus unserer Liebe zum Vaterland, wollen wir auch heute unser Bestes geben, um an einer glücklichen Zukuust Deutschlands mitzuarbeiten. Mitarbeit im politischen Leben ist immer nur möglich, wenn man mit den vorhandene» .Kräften und Gegebenheiten ver nünftig rechnet. Es wäre gegen das wahre Wohl des Volkes, wollte man den Versuch machen, der heutigen Regierung ent gcgcnzuwirken, ihr Schwierigkeiten zu machen. Unsere Aul gabe muh vielmehr sein, innerhalb der Entwicklung der Gegen wart unsere Erfahrung und die geistige Kraft unserer Bewe gung nutzbar werden zu lassen, damit diese neue Entwicklung zu einem glücklichen Ende führt. Die geistige Kraft des Zentrums ist die christlichc Weltanschauung in katholischer Prägung. Wir sind felsen fest davon durchdrungen, dah in der epochalen Umbildung des staatlichen und völkischen Lebens, in der wir stehen, die Er kenntnisse und Gebote des christlichen Glaubens und der christ lichen Sittenlehre unentbehrlich sind. Aus dieser Grundan schauung heraus wird die Zentrumspartci und ihre parlamen tarische Vertretung die Regierung in allem zu unterstützen haben, was dem wahren Wohl des Volkes frommt, was der Sicherung der Nation nach aussen und ihrer Gesundung nach innen, der Bekämpfung von Umsturz und Verbrechen, der Sorge siir wirtschaftliche Besserung, der Unterstützung der Schwachen und Notleidenden, der Abwehr der Unsitllichkeit und Unsauber keit dient. Auch zur Frage der Verlebendigung der bc r u s s st ä u d i s ch e n Gliederung des Volkes haben wir ans Grund unserer Weltanschauung, belehrt und gemahnt durch weitblickende Kundgebungen unseres kirchlichen Oberhauptes, eine bejahende Einstellung und vermögen zu einer glücklichen, organischen Lösung der schweren Ausgabe aus diesen Kund gebungen und der christlichen Gesellschaftslehre wertvollste Bausteine beizutragen. Aus solcher Grundeinstellung ergibt sich aber sür uns auch Recht und Pflicht, vor Wegen und Mnhnahmen zu warnen, die letzten Endes nicht zu einer glücklichen Entwicklung des neuen Staates führen können." Dr. Bcyerle schloss: „Ausgabe der Zentrumspartci auf dem ausserparlamentari schen Gebiet wird es sein, die Verbindung des christlichen Ge dankens mit dem deutschen Wesen im Volk zu pflegen — eine G c s i n n u n gs g e m c i n s ch a s t zu bilden, in der man aus dem christlichen Gewissen heraus Staat und Volk in Treue dient, seinen Beruf zum Nutzen der Gesamtheit ausübt, Gerechtig keit auch im Wirtschaftlichen pflegt — jeder nach bester Krajt zur wahren Volksgemeinschaft strebt. So gesehen, hat die Zen trumspartei auch im neuen Staat eine Ausgabe, einen Wir kungskreis von hohem Wert sürs Ganze." Kerrl verspricht Pressefreiheit. Der preussische Kommissar für das Iustizwescn, Kerrl, hat bei einem Presjecmpsang am Dienstag fol gendes betont: „Grundsätzlich bekenne er sich zur P r e s s e s r e i h e i t. Allerdings hänge jede Freiheit immer notwendig zusammen mit dem Worte Disziplin. Die Freiheit der Presse werde von der Regierung der nationalen Erhebung niemals eingeschränkt werden. Wahre Freiheit sei aber immer nur dann vorhanden, wen» sie bestimmt werde durch das Wohl der Gesamtheit. Die Kritik der Presse sei ihm und der Regieruno der natio nalen Erhebung durchaus erwünscht, weil sie wüsste, das; jeder irren könne. Aber die Kritik müsse getragen sein von absoluter Sachlichkeit, und sie müsse von dem Gesichtspunkte diktiert werden, dah wir alle notwendig nur dem einen Zwecke dienen dürsten. Für den Nationalsozialismus könne n i ch l non Diktatur die Rede sein, sondern sein Ziel sei. die Men schen zu gewinnen und dem deutschen Volk klar zu mache», dah es zusammengehöre." Das sind Worte, die man sehr gern hört. Man wird dem Staatskommissar Kerrl durchaus zustimmen, wenn er weiter verlangt, das; die Presse anerkenne, das; das Wollen der Negierung ehrlich sei. Wir haben das ehrliche Wollen des Nationalsozialismus anerkannt schon zu einer Zeit, als er noch in der Opposition stand. Aber auch die Regierung mich das ehrliche Wollen der Presse anerkennen und der Kritik der Presse, wenn diese auch einmal irrt, nicht mit Nervosität begegnen, sondern mit dem ruhigen Willen, auch aus diesem Felde die Menschen nicht durch Zwang, sondern durch Ueberzeugung zu gewinnen. Stahlhelm unter Hitlers Führung? Der Führer des Landesverbandes Mitteldeutschland des Stahlhelms, Hauptmann I ii t t n e r, hat am Mittwoch abend vor einer Mitgliederversammlung des Stahlhelms in Halle bemerkenswerte Ausführungen gemacht. Der Stahlhelm, so erklärte er u. a., sei von der Aus lassung durchdrungen, dah der Erfolg der nationalen Revolution in erster Linie aus die Zusanunensassung aller dem Vaterlands und dem deutschen Volk dienenden Kräfte unter einheitlicher Führung abhänge. Ein Nebeneinander der nationalen Bünde ohne einheitliche Konunandogewalt sei undenkbar Darum müsse sich auch die Stahlhelmsührung dem Führer der natio nalen Revolution gegenüber verantwortlich betrachten. Es könne aber auch keinem Zweisel unterliegen, dah der stärkste, nicht aus staatlichem Zwang beruhende Wehr verband in Deutschland auch sür die Regierung Adols Hitler heute nötiger denn je ist. Diese Aeuherungen sind in mehr als einer Beziehung beachtenswert und kennzeichnend sür die Stimmung im Stahlhelm. Osterbries aus Leipzig Mil dem Wetter ist es in diesem Jahre bisher merk- würtng bestellt gewesen Um die Neujahrszeit, da alle j Menschen Schnee und Winterkälte gewöhnt sind, >var es draußen mild und grau in grau. Nicht einmal die Kinder brachten es mit ihren Bitten fertig. Schnee für den Schlit ten und Eis für die Schlittschuhe zu bekommen. Fast glaubte man, dah diesmal der Winter es tatsächlich ver schlafen Hütte und sich nun nicht mehr zu kommen wage. Die Ganzklugen allerdings meinten: Paht nur aus, das dicke Ende kommt schon nach! Diese Neunmalklugen hoben wieder einmal recht gehabt. Schnee und Eis soll ten uns auch in diesem Jahre keine fremden Begriffe bleiben. Der Winter zeigte uns, das; er doch noch Kraft Hobe, das; er nicht ctiva. wie manche wissen wollten, von emer Notverordnung nusgeschaltet worden sei. Am 21. März nun, da amtlich der Frühling einzuzicken und der Winter auszuziehen hat gab es Regen, Schnee. Hagel schauer, Ostwind zur beliebigen Auswahl. Aber dann lieh sich der Frühling nicht mehr lange bitten und nach nur achttägiger Verspätung bescherte er uns viel warmen Sonnenschein, der bald in allen Gärten und Wiesen und Feldern wunderbares neues Lelien in zartem Grün er weckte. Wenn man auch schon ost den Frühling erlebt Hot. er kommt doch jedesmal anders und überraschend, und wer von ihm gepackt werden will, der wird gepackt. Man kann das schlecht mit Worten schildern, wie cs einem ums Herz ist. wenn es wieder Frühling werden will, wenn die Sonne wieder lange Stunden am Himmel lacht, wenn die Vögel auch diesmal wieder in vielstimmigen (tzesange jubeln, trotz gröhter Not der Zeit. Die ganz zuversicht lichen Menschen, die sicherlich den Frühling sckon längst ersehnt, zogen ihm zu Ehren Helle, farbige Kleider an. So ganz kampflos lieh sich alier der Winter doch nicht vertreiben, er wollte es auf eine Probe ankommen lassen. Obendrein Hatto er auch noch einen Bundesgenossen in dem unbeständigen April. Regen, Kälte. Wind und dann und wann eine Prise Schnee wurden »ns abwechselnd oder in buntem Gemisch beschert. Tie Menschen schlossen eiligst die Hellen bunten Kleider wieder in den Schrank, schlüpften murrend wieder in den Wintermantel . . . Der Frühling wurde von ihnen nicht gerade mit seinen Na men belegt. Und nun ist es Ostern geworden, endgültig Zeit, dah der Frühling nun mit Macht seine Pracht ent faltet . . . Alle Menschen, grohe und kleine, tragen eine Sehn sucht im Herzen nach einem Gange in die Natur. Es hält sie einfach nicht mehr in den engen Stuben, in denen noch deutlich der Geruch an Winter und Sterben zu spüren ist. Gerade in den Ostertagen war der Reiseverkehr von jeher groh. Auch bei uns in Leipzig. In das Elbsand- steingebirge, ins Erzgebirge, nach Thüringen und noch weiter weg trieb es .zahlreiche Menschen. „Leipzig bietet ja nichts an Schönheit und Natur! Wenn wir die Umge bung von Dresden oder von Bautzen hätten!" — Die Zeiten sind andere geworden. Den Luxus einer weiten Reise können sich die wenigsten Menschen mehr leisten. Also soll man in seinen vier Wänden bleiben? Nein! Was tun? Sich Leipzigs Umgebung anschauen! Die ist nämlich gar nicht so schlecht, wie sie so manchmal ge ¬ macht wird. Freilich, größere Berge fehlen uns, aber sonst haben wir bei uns auch in Menge das, ivas uns anderswo entzückt: Wiesen, Felder, Wälder, Flüsse. Es kommt hier nicht darauf an, bestimmte Wanderziele und Spaziergänge auszuführen. Ganz allgemein darf gesagt werden, dah die engere und weitere Umgebung Leipzigs eine Fülle von Naturschönhciten bergen, die nur darauf warten, von den Menschen entdeckt zu iverden. Ich wollte bei dem diesjährigen Osterbrief an der mit Unrecht ver schrieenen Leipziger Umgebung etwas gut machen, wollte aufmuntern zu kleinen und größeren Spaziergängen. Wir müssen nur bei solchen Gängen Auge und Ohr weit öffnen, müssen uns wieder daran gewöhnen, auch das Kleine und zunächst Unsckeinbare eingehend zu würdigen, dann iverden wir auch deren Schönheit entdecken. In diesem Sinne wünsche ich zum Cchlus; allen Lesern noch strahlen des, Helles Oslerwetetr und viel Glück und Freude auf den Osterspaziergang! —mc— 5?UL der Oer Diözesantag in Bautzen ist vom katholischen Iungmännerverband der Diözese Meißen nunmehr endgültig auf die Tage vom 2 9. Apri l- 1. M a i gelegt worden. Ter Tagungsplan ist wie folgt: Sonnabend. 29. April: 29 Uhr. Begrüßungs abend mit Ansprache des Reichsobmanns Albert Steiner: „Die Kultur unseres Iugendreiches". Sonntag, 30. April: 7.30 Uhr, Gemeinschafts messe mit Ansprache in der Liebfrauenkirchc: 9.30 Uhr: Tagung. „Katholische Iungmannschast in Volk und Staat", Studienrat Dr. Karisch. „Die Lebensideale jun ger Christen" Neichsobmann Alber! Steiner. Aussprache, Bericht und Neuwahl des Diözcsaulciters, Führerver- pslichtung: 1-1 Uhr: Arbeitskreis der Iungmann schast: Ui Uhr: Kundgebung der Iungmannschast der Diözese im Domstijtshof; Ansprachen des Diözesanpräses und Diözesanleiters: 19.30 Uhr: Fe st abend mit den Katholiken Bautzens mit dem Film vom Reichstresfen der Sturmscljar in Koblenz. Montag, 1. Mai: 7.30 Uhr Gemcinschastsmesse, 9 Uhr Präsides- und Präiektcnkonserenzen, 10 Uhr Ar beitskreise, 12 Uhr Eeschästsordnende Hauptversamm lung. Ausklang. Die Präsidesschast rind Iungmannschast der Diözese ist gerufen! Wer bleibt da noch zu Haus? Der Diözesan tag soll den Gemeinschaftswillen katholischer Iungmann schast wecken und unsere Stellung in Polk und Staat klar herausarbeiten. Nur eine ausgeschlossene Jugend mit klarem Wollen wird die Zeitaufgaben lösen. Des halb ist der Diözesantag nicht nur Festtag, sondern auch Arbeitstag. Trommelt also für unseren großen Tag, zehnmal stärker als alle anderen, und rüstet für unse r Treffen in der B i s ch o f s st a d t! Anmeldungen gehen an das katholische Iugendsekretariat, Dresden, Taschenberg.3 C. tk,erneue Peerr Namvnga, EH 8 «adam», »»-in- nn<i br»nn, c». »d -m> d-»il Mocvoa e«. i,yg Mo o»n«»k«n Wo»MU8SV«N0, N»I« Sic »el UM» In «I»« w»«n»ll»»»I>I V. c». »50 v-,,In, MM H 1.4», I so, ,,, NntnSclrcniI«. V» em o-elt« Ssl«!vn-0ruek8, »«mmercrtp«, v»uwrio<I« i. <1 ncnil. 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