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km»»rU Minister Landesihaupimann Vrof. Or. Anion Einlesen: Kirche und soziale Frage Prälai Dr. iheol. ei rer. pol. A. Aehbach sier lsn. ÜIiiIÜIiQ !!! en oinn! ssestelle ganisa« ^ade — chwarze t damit ;it nach hrwois" der mit da. )en Stand und Klaffe ist ja ie Enzyklika Ounüragesimo ^icht. »-9; Proz. 32 Ibel Verhältnis non Kapitol und Arbeit, auf Lohngerechtig- keit und Entproletarisierung. auf den Lebensbedarf des Arbeiters und die Lebensfähigkeit der Betriebe, um schließlich nach Kennzeichnung und Verurteilung falscher sozialistischer Systeme zum Neuaufbau der Gesellsclzafts- ordnung unter berufsständischer Grundlage aufzumun- tern. so« öl»-- von an<1 vllhne". e neue stimmig en Lan- Staats- iedrigcn führung Biihne im Ina jein ssl in- tial. -on- Ausfiihrungsbestimmungen: Alle männlichen und weiblichen Jugend- und Erwachsenenvercine und darüber hinaus alle Mitglieder unserer katholischen Gemeinden beteiligen sich geschlossen an der Kundgebung. Kinder unter 14 Jahren nehmen nicht teil. Für jeden Verein ist es eine Probe seiner Disziplin. Kein Marschierender ohne Ver einsabzeichen. Alle Banner, Fahnen und Wimpel gehen mit! Treffpunkt und Zeit werden bekannt gegeben, sobald von der Organisationsleitung der Dresdner Kundgebung endgültige Mitteilungen eingegangcn sind. Ungläubigen vielbeachtete Haltepunkte dieser Kundgebun gen sind die Rundbriefe Leos XIII. und Pius XI. „Ne rum novar um", erschienen Mai 1801, nach Pius XI., „eine einzigartige Urkunde oberster Hirten sorge", die „magna Cl-arta, die sichere Unterlag« aller christlichen Sozialarbeit", beschränkt sich nicht bloß auf allgemeine soziale Grundsätze, sondern gibt klarformu lierte Weisungen über Arbeiterrecht unter Unternehmer pflicht, gerechten Lohn und christlich)«: Familienpolitik; ,,Quadragesimo anno", vierzig Jahre später ver öffentlicht, geht fast noch genauer ein auf Staatspflichten und Nrbeiterselbsthilfe, auf die Individual- und Sozial natur des Eigentums, auf das natur- und gottgewollte Ob auch die Kirche, in den letzten Jahrzehnten vie ler Hilfsmittel entblößt, gerade in den Arbeiterkreisen vielen Einflusses beraubt, nicht alle Schäden und Aus wüchse kapitalistischer Entartung verhindern konnte, sie hat trotzdem, getreu ihrer Mission, Frieden unter die friedlose Menschheit zu bringen, ihre Pflicht getan, viele Mißgriffe verhindert, viele Härten geglättet, viele Kon flikte gelöst und für den irdischen Daseinskampf über irdische Kräfte geliehen. Scheint sie auch in dieser bei spiellosen Wirtschaftsdepression machtloser zu sein denn je, gilt doch auch und gerade l)«ute das Wort Pius XI., daß „ohne Hilfe der Religion und Kirch« kein glücklicher Ausgang abzusehen ist". Iber« Sott, t zu euer, , 1.6 r bl» 194; M— Kies. Fut- Au». Nied- rifklich unter- pr«U« Deutsche Jugendkrast — Katholische Arbeitervereine Dresdens — Katholischer BUrgerverein Dresden« — Katholische Gesellenvereine Dresdens — Katholische Jungsrauenvereine, Bezirk Dresden — Katholischer Jungmännerverband — Katholisch-kou'männischer Verein Columbus Dresden — Katholisch-kaufmännischer Verein Lydia — Ncudeutschland Dresden — Ortsverband der katholischen Vereine Dresdens — Verein erwerbstätiger Franen und Mädchen — Volks verein für das katholische Deutschland, Dresden. dl« lu- . . >er ^usammenschließen. Da, Der 1. Mai in Dresden 1. Früh 7 Uhr: Wecken durch sämtliche Rclchswehrkapel- len. — 2. 8.45 Uhr: Slaolsakt auf dem Adolf-Hitler-Platz. 9 Uhr: Uebertrag'ing der Kundgebung lm Berliner Lustgarten. Vor Schluß der Kundgebung Vorbeimarsch einer Fahnenßompagnie der Reichswehr — 3 12 bis 18 Uhr: Platzmusik auf nachstehen den Plätzen- Drepssiaplatz, Königsbrücker Platz, Schillerplatz, Altenberger Straße. Fürstenolatz, am Bismarckdsnkmai lRIng- straßei. Eberlplntz lz. Zi). Vismnrckplalz, Albertplatz, Holbein- plaß, Chemnitzer Platz. — 4. Kroßer Staatsakt auf dem Ge lände der Vogelwiese: 17 Uhr: Einmarsch der Festzüge. 18 Uhr: U'bertragung des Empfangs der Arbeiterdelegiertsn in der Reichskanzlei durch den Reiche Kanzler Adolf Hitler. 18.80 Uhr: Ansprache des kommissarischen Arbeitsministers Kunz. 19 Uhr: Einmarsch der Reichswehr. 19.30 Uhr: Uebertragung der Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler bei der Kundgebung aus dem Tempelhofer Feld. Verkündung des ersten Jahresplanes der deutschen Aufbauarbeit der Reichsregierung durch den Reichs kanzler Anschließend das Deutschlandlied, daraus großes Feuer werk. Ausmarsch der Reichswehr und Fackelziige. Backbeirieb am Mai Das sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium hat verordnet: Zur ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Back waren wird im Hinblick aus den Feiertag der nationalen Ar beit den im Freistaat Sachsen gelegene» Bäckereien genehmigt, am 30. April dieses Jahres in der Zeit von 5 Uhr bis längstens 10 Uhr Backwaren herzuftellen und das Frühstücksgebäch den Abnehmern in der an den Werktagen zulässigen und üblichen Weise zuzutragen. Grundsätzliches zur berussstün-ischen Ordnung Bon Anbeginn an hat die Kirche, zwar nach Ur sprung und Zielsetzung aufs Ueberirdisä>e gerichtet, auch auf das Zusammenleben ihrer Mitglieder auf Erden, auf die soziale Gestaltung der menschlichen Gesellschaft heil sam und entsclieidend eingewirkt. In der Ur-Kircl)« war mit der religiösen auch die soziale Frage gelöst: „Sie hatten alles gemeinsam . . . kein Dürftiger war unter ihnen." Freiwillig und vorbehaltlos war hier ein 100- prozentiger Kommunismus eingeführt. Auch die Wirksamkeit der ersten Glaubensboten trug reiüx: sozial« Früchte. Die Lehre von der Unsterb lichkeit und Gleichln-rechtigung der Meirschenseelen hob grundsätzlich die Sklaverei auf, milderte jedenfalls das Los der Hörigen; dag Gebot der Nächstenliebe, auch ge genüber ganzen Völkern, dämpfte internationale Kon flikte, die Forderung nach Almosengeben und karitativer Betätigung kam dem Proletariat von damals ausgiebig zustatten. Im Sinne der Heilandsworte, mit Willen der Obern, trugen die Missionäre (vor allem die Benedik tiner) nicht bloß das Evangelium in alle Länder, sondern auch Kultur und Wirtschaftserfahrung. Mo immer sie sich niederließen, wuchsen neben der Kirche auch Schule. Kran, kenhäuser. Waisenheime usw. aus dem Boden. Rodung des Urwalds, Wohnungskultur, Zivilisation im besten Sinn des Wortes verbreitet« sich rund um Klostersiedlun- oen, wie es in Webers „Dreizehnlinden" anschaulich ge schildert wird. Das ganze Mittelalter HIndurck war die Kirche das Asyl der Verfolgten, die Zufluchtsstätte der Armen, Hospiz und Krankenhaus zugleich. Ganz« Orden widmeten sich allein der Armen- oder Krankenpflege, der Beherbergung der Reisenden, dem Loskauf der Gefan- oenen usw. Die Vorläufer unserer Genossenschaften und Gewerksckzaftcn. die Innungen. Gilden und Bruderschaf ten wurden von der Kirche liel>evoll gehegt und betreut. Der Entwicklung der Volkswirtschaft vom Tausch- lzandel zum Geldverkehr, der solidarisclzen Arbeits leistung zum arbeitslosen Einkommen, des Kleinbetriebs zum Konzernwesen, des Handwerks zur Industrie stemmte sich die Kirchenlehre entgegen so gut und so lauge es ging durch ihr zäh aufrechterhaltenes Zinsver bot. Als es sich nicht länger allgemein halten ließ, steuerte sie dock) streng und konsequent dem Wucher wesen, verhielt die Handelsleute zur Redlichkeit, Arbeit geber zur entsprechenden Vergütung. Arbeitnehmer zur gewissenhaften Dienstleistung, Vorgesetzte zur Gerechtig keit. Untergebene zu Gehorsam, das Volksganze zu Ein tracht und gegenseitiger Hilfeleistung, Staaten zur Wah rung der Verträge. Konnte die Kirche, durch Irrkehren immer wieder ge- schwächt, durch eigensinnige Herrscher gehindert, durch immer zahlreicher und kecker auftretende Propheten des Unglaubens gestört, die Entwicklung des Wirtschafts lebens zum Frühkapitalismus und Spätkapitalismus nicht hindern, so hat sie in Wort und Schrift doch immer vor Auswüchsen gewarnt, sie verurteilt und so die kras- festen Ungerechtigkeiten abgemehrt. Da in der Wissen- säzaft di« Mirtsäzaftskunde sich erst allmählich bildete und von anderen Doktrinen loslöste, haben auch die katho- lisclzen Autoritäten ihre Mahnungen, Weisungen und Warnungen lange Zeit nur in religiösen Gedankengän gen vorgetragen; sobald jedoch die Wirtfchaftswissen- scl-ast souverän wurde, haben auch Päpste und Bischöfe immer offener, klarer und strenger zur Sozialen Frage Stellung genommen Auch bei Andersgläubigen und An die Katholiken Dresdens! Aufruf zum Tag der Arbeit Die Ileberwindung des Kkafsenkampfes und die Ueberbrückung der Standesgegen- sätze ist seit jeher ernste Aufgabe des katholischenVolkes gewesen und zielbewusst erstrebt und durch geführt worden. Die Katholikentage im großen und die Pfarrvereine im kleinen legen ein ebenso lebendiges Zeugnis davon ab wie die grundsätzlichen Aeußerungen des Herrn Reichskanzlers. Noch klafft in weiten Volkskreiscn die Wunde des Klassenkampfes. Darum begrüßen wir es freudig, daß durch die Negierung in großem Maße die Erlösung Deutschlands aus dem Klaffenkampfe in Angriff genommen wird. Dem Aufruf, an einem Merke mitzuwirkcn, das aus den Tiefen der christlichen Weltanschauung genommen ist, folgen wir stolz und gern, weil wir darin den ersten Schritt zu einer inneren Ileberwindung des Nebels sehen. Darum rufen wir die katholische Bevölkerung Dresdens auf, sich in geschlossener Front daran zu beteiligen. Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß die Frage der b«. rufsständischen Ordnung heute jo eifrig in Deutschland dis kutiert wird, daß diese Neuordnung so großen Beifall fin det. Als Pius XI. am 13. Mai 1031 sie zum Angelpunkt der von ihm vorgeschlagenen sozialen Reformen machte, wagte kaum jemand zu hoffen, daß wir Deutsche so rasch an die Verwirklichung dieses großen Gedankens. d«r mit der gegenwärtigen Ordnung in dem denkbar schärfsten Ge gensatz steht, uns heranwagen würden. Wie aus der Presse und den Reden führender Leute zu ersehen ist, ist aber leider das Wesen der berufs ständischen Ge sellschaftsordnung vielfach nicht klar erfaßt, so daß die Gefahr besteht, daß ihre Verwirklichung ein Zerr bild gibt, das infolgedessen nicht die Lösung des Pro blems bringen kann. Bekanntlich haben die Bauern organisationen aller Schattierungen in der letzten Zett sich zu einer Einheitsorganisation Deutschlands zu sammengeschlossen unter der Führung des Nationalisten Darde. Man vermutet, daß bald auch die Gewerk schaften der verschiedenen Richtungen ebenfalls in Ein heitsgewerkschaften zusammengefasst werden. An sich steht dem grundsätzlich nichts im Wege. Es ist aber irreführend, wenn dies« neuen Gebilde in katholischen Organen und von Katholiken als berufs ständische Organisatio nen bezeichnet werden. Denn an ihrem Wesen hat sich eigentlich gar nichts geändert. Da sie jeweils nur aus Angehörigen einer sozialen Schicht bestehen, da di« Bauernvereine nur selbständige Bauern, die Gewerkschaften nur unselbständige Arbeiter zu Mitgliedern haben, so blei ben sie nach wie vor in erster Linie Interessen- und Klaffenverbände. Sie bleiben also im Liberalismus stecken, statt ihn zu überwinden. Das ist aber gerade die große Zeitaufgabe, den Liberalismus mit seiner mechani schen Gesellschaft und Wirtschaft zu überwinden und ein« organische Ordnung herzustellen. Dazu braucht es statt klaffemnäßig aufgezogener Organisationen ständischer Organ sationen. Zwilchen Stand und Klaffe ist ja ein gewa tiger Unterschied. Die Enzyklika vuoürugesimo mmo hebt dies sehr deutlich hervor, wenn sie sagt: „Bei der heutigen Sachlage lassen Nachfrage und Angebot der Arbeitskraft die Menschen auf dem Arbeitsmarkt zwei Klaffen sozusagen zwei Kampffronten bilden; di« Auseinandersetzung dieser Nrbeitsmarktparteien aber macht den Arbeitsmarkt zum Kampfselde, ans dem die beiden Parteien im heißem Streite miteinander rinaen. Dl« Slot- «endlgreir icyremriWer ^kvhkkst> AWMlbor "H-Wm Zuflanx kann niemand verkennen." Dann fährt der Heilig« Vater fort: „Durchgreifeitde Abhilfe aber hat di« AusrSumun« dieses Gegensatzes zur unerläßlichen Voraussetzung und erscheint kaum ander» möglich als dadurch, daß wokl- gesiigte Glieder des Gesells«haftsorgant»mus sich bilden also „Stände", denen man nicht nach der Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Arbcitsmarkioartei, sondern nach der verschiedenen gesellschaftlichen Funktion de» einzelnen an- gehört." Es gehört also zum Wesen de» Berufsstandes, daß er alle Berufszugehörigen erfaßt, daß Arbeitgeber, Dir«k- toren, Angestellte und Arbeiter in ein und derselben Kor poration zujammengeschloffen sind. Nur dies* solche Kor porationen haben den Charakter von Organismen, sind wirklich und wohlgefügte Glieder des Gesellschafts- organismus. Sie sind nicht wie Gewerkschaften und Ar beitgeberverbände allein von der Willkür der Menschen geschaffene Gesellschaften oder Verbände, sondern von Natur, d. h. vom Schöpfer gewollte Gemeinschaften einer ihnen eigentümlichen Sendung. Darum fährt päpstlich« Rundschreiben fort: „Denn genau wie di« nachbarliche Verbundenheit d Menschen zur Gemeind« zusammenführt, so läßt die Z gehörigkeit zum gleichen Beruf st« zu Berufsständen od< berujsständtschen Körperschaften sich zusammenschließen. ein« ist so natürlich wie da, andere? Es ist also wohl zu beachten, daß nach der katho lischen Sozialdoktrin diese Berufsstände eine naturrechtliche Forderung sind, sie entstehen, wie yuaclraxvsimo anno sagt, natura <lucs. unter Führung der Natur, so daß ihre Verdrängung oder Fernhaltung durch sreigeschasfene ihnen widersprechende Gebilde «inen Verstoß gegen das Naturrecht gleichkommt. Die Berufsstände genießen als Organismen, al» na turgegebene Gemeinschaften auf ihrem Gebiete Auto nomie. Eie brauchen an sich nicht erst Delegation vom Staate, was allerdings nicht ausschließt, daß sie vom Staat ausdrücklich anerkannt wird. Di« Massenorga nisationen haben darum, weil sie keine Organismen, keine natürlichen Gemeinschaften darstellen, diesen Anspruch auf Autonomie nicht, auch dann nicht, wenn die entsprecl-enden Massenorganisationen, ». V. di« Bauernorganisation und -rs.oo -»«.»o -»4.00 -14.S0 - 0.S» -18.00 .00 ,00 .40 .«0 -ro.,0 ,oo i