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Für christliche Politik und Kultur SüchUche voltssMuns Kummer »1 — 32. Jahrgang vilcheml «mai wo«», mtt Illul». «ranebeilagen.Hcimai und Sklt» »iid dcrMiidecretlao« ,g0rimti«Ne>iie»L«ule',Io»vtcdeii Lcitdetlagcn .Unlerhallung lind Wltlcn' .DlevraMtchcHap»- ,ran' .Da» «in« Vuih'. Monalltchcr Bejiia»pr«t» Ausgabe N mtt SI.-Bkniic-BIaU ^2,70 «nSgabe » ohne EI.-Benno-BIalt -* SS« „«jeinnnimer 1« 4 Sonnabend- n. Eonnlagnummer iU» 4 Donnerstag, den k. April l«ZL «n,et««o»r«Il«r D»e laelvaüene peM,eU» »>» z.Namvic« an»,«gen ii.SIellengellnhe 2<» z Die peltke'mmezelle. 0» mm. brett, 1 Nllr «nzeiaen aukerhalb de» VerbreNnna»aeb eie? 4« 4. die pelllreklamezelle 1.!t«-r. BrI«Igeb.M»z. Imffall«HSHerer«ewalt ««ireihBerbo! uiw.i erittchi lede «cr- »fltlhtung a>i> Viesernna -owic rrMMmg von An,e>g«n - «nl- »Ätgen u»» Leistung dH Schadenersatz. iNesihästsstell», Drntt und »verlaa- Germanica iinchdrnikerei nnd Verlag Dresden-«. I, poiiersir. 17. ,zcliiro> 2I0I2. postschelkkonlo Dresden I02S. Bank- 'onlo Sladtbank Dresden Vr. !U7S7. tIedaMon der LadiittNien vollSzettnna VreSden-ililstad! 1 PoUerltratze >7. ,zer»r»> 2M1I und 2,012. Killer vor dem Landwirlschaflsral Eine Ne-e über die Grundsätze -er neuen Slaalssührung — Der Zusammenfchlusz -es veulschen Bauerntums — Göring un- Paper» reisen nach Rom Volkslum un- Bauernlum Berlin, 8. April. Im Plenarsitzungssaal des ehe maligen Herrenhauses in Berlin fand heute die 63. Boll versammlung des Deutschen Landwirtschafts- iates statt, zu der sehr zahlreiche Vertreter der deutschen Landwirtschastskammern aus dem ganzen Reichsgebiet er schienen waren. Im Verlaufe dieser Tagung hielt der Reichskanzler eine Begrüssungsansprache, in der er sich über die Grund sätze seiner Regierung äutzerte. — Vorher erstattete der Vorsitzende Brandes ein Referat über das Thema „Aus bau der nationalen Agrarwirtschaft". Reichskanzler Adolf Hitler erklärte in seiner Rede u. a: Wenn man so viel von den Mo tiven rede, die im einzelnen das Handeln von Neaierunaen be stimmten, so übersetze man dabei manchmal, datz alle Handlunaen in bestimmten Zeiten von einer einziczen Wurzel ausainaen. Auch die Handlungen -er tzinter uns liegenden Zeit seien von einer einzigen Wurzel ausgegangen genau so. wie die Handlungen der vor uns liegenden Zeit von einer Wurzel ausgetzen mutzten. Zn den tzinter uns liegenden Zatzrzetznten seien ost Entschlüsse ge trosten worden, die im Zusammenwirken am Ende zu einem .Resultat sichren mutzten, das man von vorntzerein Voraussagen Münte Datzcr tzabe es auch in Deutschland immer Progtzeten gegeben, die die Resultate der Entschlüsse der vergangenen Zeil /Voraussagen konnten, weil der Ausgangspunkt dieser Enl- Zchliisse ein ganz bestimmter war und zwar einer, den man von vorntzerein äbletzncn miitzle. Zch möchte tzeute von den Tendenzen reden, die die na tionale Regierung als R i ch t! i n i e n itzres Handelns nimmt. Wir bezeichnen uns tzeute als Regierung der nationa len Revolution und wollen damit sagen, datz dies« Regierung sich ganz bcwutzt als eine Vertretung der deutsclren Volksinter- esscn ansietzt und fützll und zwar nur der deutsclx'n Bolks- inieressen. Zudem die Regierung ihr« Mission in der Erkaltung des deutsck>en Volkstumes sietzt nnd diese« Volkstum aus dle Erkaltung des deutsctren Bauern- tumes angewiesen ist, kann sie niemals grundsätzlich saliäx' Entschlüsse Irenen. Diese Arbeit ist auch eine Frage des Mutes zu einer gewissen Unpopularität. Rian wird mit vielen Ueberlieseruugen brechen müssen, man wird das aber umso metzr tun können, se metzr die Ration geschlossen tzinter der Regierung stetzt. Es gilt tzeute die jenigen Entschlüsse zu treffen und in den nächsten Zatzren durch- zufützren, von denen wir wissen, datz auch spätere Generationen sie als grundsätzlich richtig anerkennen werden un- denen allein di« Rettung der deutschen Nation zu verdanken ist. Durch das Ermächtigungsgesetz ist zum ersten Male ver- nunstenlsprechend di« Rettungsaktion für das deutsclx Volk ge- Verlln, 5. April. lE. M.1 Nachdem aufgrund des Ermächtigungsgesetzes die Gleich schaltung der Länder- und Gcmeindeparlamente angeordnet und jetzt im wesentlicl)«n durchgesützrt worden ist. ist jetzt die Gleich schaltung der Wirtschaft in einer groben Reitze grotzer wirt schaftlicher Verbände erfolgt. Ende vergangener Woclx erfolgte bereits die Berufung besonderer Vertrauensleute der National sozialisten und der Deutschnationalen in den Vorstand des R e i chs ve r b a » de s der Deutschen Zndustri« und vorgestern und gestern wurden entspreclrende Vereinbarungen bei dem sogenannten L a n g n a m v e r e i n . der sützrenden wirtschaftspolitischen Körperschaft Westdeutschlands, in der Form getroffen, datz die Zusammenarbeit zwischen diesem Verein und der NSDAP durch die Bildung eines wirtschaftlichen Zützrer Kreises gcwützrleistel wird. Auch die gestern durchgefützrte Bit düng einer R e i chs f ü tz re r ge m e i » s ch a f I des deut schen Bauernstandes unter Vorsitz des nationalsozialisti schen agrarvolitischen Sachbearbeiters Dr. Darr«' bedeutet die Gleich'chaltung der landwirtschaftliche» Spitzenverbüude. die einer Anregung des Landbundprüsidente» Graf Kaichreuttz ent sprechend durch die Watzl des Reichskanzlers Adolf Hitler als löst worden von den nur parleimätzig eingestellten Absichten und Rücksichten des Parlamentes. Es ist aber notwendig, datz an diesem Handeln das Volk selbst lebendigen Anteil nimmt. Das deutsche Volk mutz sich auf sich selbst besinnen und tzinter die Regierung treten. Wenn wir in vier Zatzren wieder an die deutsäie Nation appellieren, dann wollen wir uns nicht an ein Volk wenden, das vier Zatzre geschlafen tzat. sondern das in dieser Zeit endlich aus seiner parlamentarischen Hnvnose er wacht ist. l^isall.l Zch glaube, datz die vor uns liegende Ar- lreit di« schwerste ist, weil man nach lv Zatzren des Autzerachtlas sens der natiirl. Lebensvoraussetzungen wieder mit ganz prinn tiven Vernunstsgrundsetzen beginnen mutz Tie Generation, die den Weltkrieg durchsocht, tzat Uuertzörtes gelitten. Aber wir müssen auch die Generationen vorder und itzre Leistungen in Rechnung stellen. Wir müsse» die Gesamtsumme der Opfer ülu-rschauen. die vor uns gebracht worden sind. Zede blenera- tion mutz als Glied in der ewigen Geschlechterfolge itzre Pflich ten erfüllen. Zctzt wendet sich diese Pslicht an uns. Wir Koben uns t!> Zatzre lang schwer versündigt, bewutzt oder unbewutzt und müssen nun zusammen wieder bewutzt diese Zeil überwin den. Daher kann die Ausgabe nicht so qrotz sein, datz sie nicht gelöst werden könnte. Es gilt auch tzier der ewige Grundsatz, datz da wo ein Wille ist. er durch garnichts gebannt werden Kann, datz er absolut die 'Rot beugen wird. sLangantzaltender Beifall 1 Präsident Brandts dankte dem Kanzler für seine Aus- sützrungen, mit denen er neue Zuversicht geweckt tzabe. und gab die Versicherung ab, datz -er Deutsche Landwirtschaitsrat sich hinter ihn stellen und ihm folgen werde. lLebtzafter Beisoll.> Auf Vorschlag des Oberpräsidenten Freiherrn von Lüninck Koblenz, des Präsidenten der Landwirlschosts kaminer Bonn, fand dann folgende Entschliessung An nahme: „Der Deutsche Landwirtschastsrat als die berufene Vertretung des gesamten deutschen Bauerntums gelobt der Negierung der nationalen Erhebung rückhaltlose und ge schlossene Gefolgschaft und Unterstützung bei ihrem grossen, schweren Werk, die Rettung und den Neubau von Staat nnd Station aus der Grundlage eines geistig, sittlich und wirtschaftlich gesunden freien deutschen Bauernstandes zu gewährleisten, so wie cs der Herr Reichskanzler fordert und wie cs dem einmütigen Willen des Bauerntums aller deutschen Gaue entspricht." Präsident Brandes schloss die Versamnilnng darauf mit der Erklärung, dass die Vertreter der Landwirtschaft nun nach dieser Tagung mit neuer Hosfnung aus ihre Scholle zurückkehren. „Schirmherr» des Bauernstandes" einen markanten Ausdruck sindet. Bei dieser Reichsfützrergemeinschaft handelt es sich um -en grössten organisatorischen Zusammenschlutz. der bisher in Deutschland stallgefunden hat. Zn all diese» organisatorischen Massnahmen, die ülx'rein- stimmcnd mit dem neuen und treffenden Wort „Gteichschal- tung" gekennzeichnet werden, kommt der gesamte Grundsatz zum Ausdruäi: Einheitlichkeit der Spitze unter Wahrung der Mannigfal tigkeit und Eigenart in den unteren Verzweigungen. Auch für die Gleichschaltung der in-ustriellen Organisationen gilt sinngemäss das, was der Oberpräsident der Rtzeinprovinz, Zreitzerr von Lüninck. der Führer der Rheinischen Bauern bewegung. zu dem Zusammenschluss des deutschen Landvolkes als Grundgedanken nnd Leitmotiv bezeichnet: die Willensbildung von unten her organisch erwachsend aus -em jchollengebundenen Blut und Willen in korporativer Gliederung bis zur Spitze die ihrerseits sich ixwnszt ist. nicht liberalistisäx Znteressenvertre- tung sondern dienendes Glied der nationalen Volksgemein schaft zu sein. Zum Fast Esser Gegen irreführende Darstellungen. Die Nachricht, datz der Vizepräsident des Reichs tages, der Zentrumsabgeordncte Esser, im Verlause einer Untersuchung bei der Kölner Handwerkskammer ver, haftet worden war, ist von einem Teil der Presse in grotzer Aufmachung gebracht worden. Rian tonnte in eini gen Zeitungen lesen, Esser sei unter dem Vorwurf der Un treue festgenommen worden, >eine Geschäftsführung habe die Kölner Handwerkskammer nm eine Million Marl ge schädigt. Diese Darstellung ist vollkommen irreführend und durch die Tatsachen, die wir in der amtlichen Dar stellung gestern verösfentlicht haben, in keiner Weise be gründet. Schon aus der Tatsache, datz Esser sofort nach seiner Vernehmung wieder frei gelassen worden ist, geht hervor, datz schwerwiegende Vorwürfe gegen ihn nicht ha ben erhoben werden tönneu. Wie Vizepräsident Esser mit teilt, ist auch bei der Vernehmung gegen ihn in keiner Weise etwa der Vorwnrs erhoben worden, er habe bei seiner Geschäslssiihruug als Aufsichtsratsvorsitzender in der Wirtschastsstelle der Kölner Handwerkskammer per sönliche Vorteile erlangt oder sich gar persönlich bereichert. Auch der Vorwurf, datz durch seine Protektion' oder durch seine Vermittlung dritte Personen zu ungereäujertiglen Vorteilen gelangt seien, ist bei der Untersuchung überhaupt nicht ausgesprochen worden. Die Darstellung, die beispiels weise der „Westdeutsche Beobachter" brachte, ist also in diesem Pnntte völlig falsch und ja auch inzwischen durch den amtlichen Bericht rictztiggestelU worden. Der einzige Vorwurf, der gegen Esser erhoben wird, besteht darin, datz er angeblich seinen Pflichten als Aus- sichlsratsvorsitzenden der erwähnten Wirtschastsstelle nicht immer mit der genügenden Sorgfalt michgetommen sei. Esser selbst ist der Ueberzeugung, datz dieser Vorwurf un berechtigt ist und sieht dem Ergebnis der Untersuchung mit voller Ruhe entgegen. Die gleiche Einstellung zu diesem Fall werden alle Anhänger des Zentrums habe». Schon heute kann gesagt werden, datz fast alle Vorwürfe, die am Dienstag in der ersten Erregung in einem Teil der Presse zu lesen waren, sich schon jetzt als unbegründet erwiesen haben. Nach Esser kommt nun der frühere Oberbürger meister D r. A d e n a ner - Köln daran. Gegen Dr. Ade nauer ist ein förmliches Dienststrafverfahren eingeleitet worden. Auch diese Tatsache versieht der „Westdeutsche Beobachter" mit einem Kommentar, der als völlig ein seitig bezeichnet werden mntz. Er behauptet, die bisherige Untersuchung in Köln hätte schon den .Beweis schlimm ster Korruptionswirtschast der Adenauerschen Verwaltung" erbracht und seine persönliche Mitschuld an diesen Dingen erwiesen. Die aufgesundenen Unterlagen überführten den ehemaligen Kölner Oberbürgermeister „selbst in höchstem Matze der Untreue gegenüber der Bürgerschaft". Dazu ist zu sagen, datz durch die bisherigen amtlichen Verüfsent- lichnngen des Kölner Untersuchungsausschusses diese Be hauptungen in keiner Weise begründet sind. Es wider spricht durchaus dem bewährten Brauch in ein schwebendes Verfahren in solcher Weise einzngreisen. Das entscheidende Moment aber ist dieses: Das Dienststrafverfahren gegen Adenauer ist nicht ans Antrag des Kölner Untersuchungsausschusses gegen ihn cingeleitet worden, sondern ans den eigenen Antrag A d e - nauers. Dr. Adenauer hat diesen Antrag sofort nach seiner Beurlaubung gestellt, um die gegen ihn erhobenen Vvrwürsc restlos zu klären. Adenauer würde diesen An- Die Gleichschaltung in -er AZirlschasl