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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110710016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911071001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911071001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-10
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Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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Nr. tSS. .05. ^SMÜttny. scheinende „Denstckre Iustizstrrtistil". die eine Zu- sammenstellung des itatistlschen Zahlenmaterials über die del mmtlichen demtsthen Gerichten aejühncn Prozesse gibt, so writ gediehen, da» Vas Erscheinen der Liatisttk bereits in aen nächsten Tasten tu er warten ist. Der letzir Band der „Deutscycn Instiz- statistik" nt im Jahre I9ol> venöstentlicht worden. Die 'Abänderung d« treliühren für -techtoaa- wttktr. Ec wurde gemeldc.i. das, die Anwaliokaminern sich geweigert bube», die FrazZcbogen Uber die Höhe de» Einkommens der R«hi»ainvältc zu beantworten, und dass uns diesem Grunde die Präsidenten der OberlnttSesgenchte in den einzelnen Bundesstaaten zu gu'.c.chrlichen A«nsteniingen ausgeforserl worden seien. Wie der „Inf " vozu mitsteteilt wird, bändelt es sich bei der Aenderung der Gebührenordnung um eine Abändernng des tz 9 der Grdühlenordnuiig oer Rechisanwälte. Die da.zu uollvcmdigen Unterlagen hat die Neichsregieriinxz non den Bundesregierungen erbeten, die das entsprechende statistische Material sainnreln losten. Rach Eingang -er Rückiiuszerungen der Bniidecregiernnsten ist die Ausarbeitung einer neucn Gebührenordnung von der zusländiAen Be Horde geplant Dem Rcickstage wird daraufnln eine entsprechende Borlage zng^'hen. * laljperrenverhandliiiczen zwischen Preugen und Oesterreich Leit einiger Zeit schweben zwischen der prenstischen und der östenreichi'chen Regierung Per Handlungen iveaen der Bnlage von Talsperren im Ouellgcbiete der Oder and den hochwasscraefähr lrchcn 'R'ebcnflüsien Es haben zn diesem Zwecke, wie die „N. pol. Corresp" erzähri, bereits un,fassende Feststellungen über die rvalp.'rdantechnischen und siuan zielten Kranen sraltgesundvn Preusteii und Oester reich würdigen in gleichem Mage die Bedeutung von Talsperren für die Ein>chränt»ng der Hochwasser gefahren und die Verhandlungen werden beiderseits in oem Sinne gerührt, zu einem günstigen Ergebnis zu gelangen. * Der Verkehr über Vie Häfen von Drutsch-Siiv- «ejtasrita isr jonwnhrrnd in e r f r e u l i ch e in A u f s ch w u ii st bcgrissen. Aach dem für das erste Ouartal des lanseudc» Jahres nunmehr vorliegenden nml- lich.i! Ru.ic.ial hat der G-yunnverkehr auf der R cdc non LUdcrltzbncht fEin und Auswnndcrung, Ein- und Ausfiihr) von Januar bis März 1911 ingesimr über .ZWO Personen, über WO Stück Vieh und beinahe 27 000 Kubikmeter bzm. Tonnen Güter betragen. Uebcr die Reede von Swakopniund wurden in dem genannten Zeitraum rund 3500 Personen, :'.OO Stück Pich und :>6 0l>0 Kubikmeter Tonnen Güter be- rö.dcrt. * Bon den Togo-Eisenbahnen. Für die Inland- kakn Loine-Pal i ine. die am 27. Januar dem öffent lichen Verkehr übergeben worden ist, liegen nun die Einnahmecrgebnisse von vier aufeinanderfolgenden Betriebsjabren vor. Aus der 119 I m lanacn Bahn be trugen die Bruttoeinnahmen rund: 1907 08 29.Z000 .ec. 19080t! 921000 ./c 1909 10 111000 1910 11 :'.99 000 ./< Aus dieser Zahlenreihe ist zu ersehen, daß die Babu steigend Betriebseinnahmen auszu weisen hat bis zum lehten Betriebsjahr: aber auch in diesem würden sich die Einnahmen noch weiter gesteigert oder wenigstens aus der Höhe der Betriebs einnahmen 19 9 10 gehalten haben, wenn nicht Hoch wasser chäden, die durch heftige tropiiche Regengüsse verursacht wurden, teilweise zur Einstellung des Be triebs gezwungen hätten. * Baumivollkutluroersuche des Gou»eenrmenis in T go. Mehrjährige von 'eiten der Regicrungsstatiou Sokode Bossari mit einer sehr großen Anzahl von Baumwollsorten angestellte umfangreiche Anbanver suche haben ergeben, daß für den Hintcrlandbezirk Loroh. Bajsari mit seinem ausgesprochen koniinen- orlen Klima und einer alljährlich scharr herdortre renden Trockenperiode eine indische Baumwollsortc, nämlich »' -! 'l'm die besten Aussichten für den Anbau in Polkskultnr bietet. Der kurze, rauhe Stapel der genannten Torte hat zwar zur Folge, das; der für sie erzielte Preis hinter dem Preis für die in Südtogo hauptsächlich angebaute wgcnannte i".io 8en I-Ounck zurüctblcibt; doch sind die Erträge der '< ob mmn Torte jo hoch, daß der niedere Preis durch sic mehr als ausgeglichen wird. Da die klfmatiichen Verhältnisse im Bezirk Manga-Fendi denen des Bezirks Sokode Batinri ziemlich ähn lich sind — die Trorkenperiode tritt dort noch schärfer hervor — ordnete die Tchnhgebieisverwaltung auch für diesen Bezirk Anbauvcrsncbe mit der >>2b'<o,m- Svrte an. Ein kürzlich über die Kulturversuche des Gouvernements im Banmwolljahr 1909/10 veröffent lichter Bericht lommt zu drin Ergebnis, das; sich auch rm Bezirk Mangu-Iendi die v nim-Sone besser bewährt Hal als die übrigen Baunnvollsortcn * Verkehrvverbesserungen der Oftafritanijchrn Zentralbahn. Auf der 10.1 ki" langen Teilstrecke der Zentralbahn Daressalain — Dodonia wird feit dein 15. Mai der Betrieb auch nachts aufrechter halten. Einstweilen geht allerdings wöchentlich nur ein Zug in jeder Richtung, der cs aber ermöglicht, nach der Abjahrt von Daressalam Montag morgens 8 Uhr bereits ti-'" früh am Dienstag in Dodoma cin- zutrefsen. Roch ichneller ist der Freitag abends 1M> von Dodoma abfahrende liegen,zuq, der Daresialam schon ü-'> am nächsten Abend erreicht, also wenig mehr als 18 stunden braucht. 'Natürlich sind die Wagen so eingerichtet, daß Schlafplätze hergerichtct werden können. Es bietet fich demnach die Aussicht, i den Druck aus, den man dadurch vergrößert, daß man. sich über den Bewußtlosen beugend, fein ganzes Körpergewicht aus die Hände stützt. Man zählt: „Eins! Zwei Drei!", bebt dann plötzlich den Druck ans, ohne die Lage der Hände zu ändern, zählt: „Eins! Zwei!" und beginnt mit dem Druck aufs neue. Die Hauptsache ist, dog man ruhig, gleichmäßig und ohne Unterbrechung hantiert, bzw. sür Ablösung sorgt. Ost lehrt nach stundenlangen Mühen doch noch das Ickeben zurück. — In leichteren Fällen von Scheintod wird durch rhythmische Bewegungen der Zunge allein lumn fahl mit einem Taschentuchzipsel die Zunge, zieht sie über die Zahnreihen hervor und drängt sie wieder zurück) das Atmen bervorgerufen. Die nämlichen Mahregeln lkalte Ucbergiehungen mit Frottieren, künstliche Atmung! sind bei Tonnen stich und Blitzschlag anzuwenden. Die Kleidung ist das Hilfsmittel, mittels dessen wir uns gegen die Unbilden der Witterung schützen. Helle, lichte, luftige und nirgends be engende Gewandung (Flanell, Drillich. Leinwand) nimmt die Sonnenstrahlen und die leuchtencd Wärme in viel geringerem Grade auf al» dunkle, erhitzt mithin den Körper weit weniger. Von Touristen wird am meisten Loden getragen, der wallerdichte poröse steierische Loden, der eine flotte Ausdünstung befördert Andere loden in der Sonnenhitze den ge rippten Boumwollsamt lMancheber! al» di- luftigste und dauerhafteste Bekleidung Duncan bezeichnet die orangefarbene Kleidung als ein geeignetes Mittel gegen Tonnenstich . . . Theater unü Konzerte. Leipzig, ist. Juli. Reue» Itzeater. Zum zweiten Molk innerdald einer Woche kam Lvrtzing zu nachhaltiger Wirkung Leipziger Tageblatt. Montag, io. Juli 19U. die ganze Ltrcckc von Daressalam bis Tabora in .tti vis 10 Stunden zurückzulegcn, wo früher die Karawanenreijcn einen ganzen Monat in Anspruch nahmen. Die Entfernung von der Küste zum Tan ganjika.See wird sich auf diese Weise binnen zwei Tagen überwinden lasten. Dis ostasrikanische Eisen bayngesellschast erweist sich bei dieser Gelegenheit al» sehr weitblickend und stellt durch diese Einführung eines Nachtdienste» schon heute ihre Strecke in den Dienst des Ilcberlandvahn-Gedankens Ausland. Kurland. * Zu Len russisch - japanischen Beziehungen wird aus Tokio gemeldet: Zwei hier unterzeichnete rus sisch-japanisch« Abkommen schützen Handelsst empcl und Fabrikmarken in den beiderseitigen Terri torien und an den Grenzen Chinas. Den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Aktiengesellschaften werden von beiden Seiten als juristisch? Personen aner kaum. * Der Ausbau der Flotte. Die Plättermeldung, dajz der Bau von Linienschiffen der Schwarzen Meer flotte atlsgejchoben fei, wird amtlich bestritten. Ein vom Minifterrcn gebilligter Vorschlag, die Schiffe, um Zeit und Geld zu sparen, oei Privat wersten zu bestellen, wird zur Ausführung gebracht werden. Der Marineminister wird zu diezem Zweck ein Konkurreinausschreiben erlassen. TiirUri. * Die Wirren in Albanien. Turgut Paschas Ungeduld ist leicht verständlich Die Aufständischen auälen ihn unglaublich und sein Heer ist fast jede Rächt Uebersällen ausgesetzt. Sollte bis Sep temver der Aufstand nicht zu Ende sein, dann muh infolge der Herbstresten die ganze Aktion ailfs nächste Fahr verschoben werden — darum das beschleunigte Vorgehen gegen Montenegro. Die Kolonnen Edem Paschas dringen nur mühevoll vor, da die Grenzen stark besetzt und bewacht sind. Man hört nachts an haltendes Kanonen- und Gewehrfeuer. Die Angriffe aus Tchipichanik haben sich erneuert. Pararmay. * Die Wirrcn. Der zur Abdankung gezwungene Präsident von Paraguay Oberst Jara wird Hier eintrefien. Ein in Paraguay durch Anhänger Jaras in Szene gesetzter Staatsstreich iji unblutig ver laufen und bedeutungslos. 25 jähriges /shnenjudiläum üer Klempner» unü wstterlettunys» InltnUsteur-Hnnuny zu Leipzig. 25 Zahrc waren gestern >eil dem Tage verflossen, an dem die Klempnerinnung zu Leipzig ihr Banner in seitlicher Stunde weihte und cs, von vielen Glückwünschen begleitet, als bedeutungsvolles Sym bül der Einigkeit für Ihren Kreis erkor. Es wehte stolz bei mancher Festesfreude er Innung uncntwegr voran, es gab umflort schon manchem das Geleit? am Ende einer ernsten Lebensbahn, jo sprach es sinnig Fräulein Helene Werner im Prologe aus. Die Wie Verkehr dieses Gedenktages aber wurde sür dre Innung zu einem neuen Markstein in der Geschichte dieser lebenskräftigen heimischen Korporation, deren Mit glieder sich am gestrige» Vormittag im Saale des Etablissements Bonorand zu einem Festaktus von hoher Stimmung versammelten. Aus Lorbcer- arü» grüfzten. umgeben von bunten Draperien, dir Büsten des Kaisers und des Königs, und um die Spitze der Fahne schlang sich der silberne Lorbeer kranz. Zahlreiche Ehrengäste, Gönner und Kollegen, zum Teil ans der Ferne, wohnten dem in feierlichem Gepräge sich gebenden Fahnenjubiläum bei, ebenso die Vertreter der Gewerbekammer zu Leipzig, des Innungsansjchusjes und einer Reihe Leipziger In nungen. Sie alle wurden, nachdem die Kapelle des Infanterieregiments „Prinz Johann Georg" Rr. 107 unter der klaren, verständnisvollen Leitung des Herrn Obermusikmcistcr Gi lisch das instrumentale Präludium durch Lortzings „Festouver türe" und dem Largo" non Händel in feiner Ans führung dieser stücke gegeben und nach dem Gesang des gewaltigen „Segenswunsches" von F. o. Wein zierl durch den E ä n g c r ck> o r des A. T V. L. Conne witz unter Herrn Carl Schicbold durch Herrn Ober meister Wilh. Tuch jun. in seiner Festansprache auf das hcrzlichstc begrützt und willkommen geheigen. Er bezeichnete den Anlag. der zur Begehung dieses Jubiläums geführt, als einen überaus wichtigen, denn er weise aus den Abschnitt der ereignisreichsten Zeit deutschen Innnngs und Handwerkslebens hin. Reue grundlegende Gedanken gesetzgeberischer Art sind für das Handrverk hervorg-streten, die Fragen der Konkurrenz sind immer lauter erhoben worden und die Klempner selbst haben sich aus ihrem Erwerbs gebiete neuen Arbeiten, so in der Gesundheitstechnr' und anderen Zweigen anpajsen müssen. Aber sie Haden eifrige, tüchtige, tatkräftige Männer in ihren Reihen gehabt. so einen E. Orto Wilhelmy, einen Rl dolph Plrsse, H. Bach, und darf sich der hocham.'r tennenswerren rreuen Mirarbeir eines W. Tuch sen., sowie Rudolph Böttcher und anderer mir Stolz rüh men. In wohlwollender W.ise ist der Rat stets der Innung entacgengekommen und hat ihr in dem Lehr lings- und Fortbildungsschulwejen als ein guter Be rater gedient. Aufs neue gelobt der Sprecher der Fahne Treue und schlost mit dem Bekenntnis, Hast die Innung allzeit zum Wohle des "Berufs und des deutschen Versandes eintreben werde, damit der Be ruf stets ein kräftig grünendes und blühendes Reis im reichen Kranze gesunden Handwerks bleib«. Die ser eindrucksvollen Rede folgten die durch Ueberqabe von Angebinden mannigfacher Art und Fahnennägeln begleiteten Ansprachen der einzelnen Deputationen. Es brachten dabei Glückwünsche Herr Gustav Ntetzfchmann im Ramen der Gewerbekammer zu Leipzig, Herr Obermeister Simon im Ramen d?s Innungsausjchusjcv, Herr Julius Reppen Hagen fU. die Sattlerinnung, welchen Vertretern sich weiter dir Abgeordneten der Baumeister, der Juweliere, der Gclbgiester. der Bautechniker und der Klempner In nungen von Gera. Altenburg. Glauchau und Freiberg anschlosscn. Die Jungfrauen und Frauen der In- nungsmitgliedcr ichmückten Fahne und Fahnenträger mit prächtigen Schleifen und Schärpe und spendeten für das llleschästs,zimmer der Innung prachtvolle Schränke zur Aufnahme der Ehrengaben und der Lade, jene durch Fräulein Hei le mann und Fräu lein Bajemann, diese durch Frau Martini mit sinnigen Worten die Geschenke begleitend. In seinem Zchlustwort gab der Vorsitzende seinem Dank gegen alle Freunde der Innung Ausdruck. Mit instrumen talen und ookalen Vorträgen schloff dann der Fest Aktus im Saale. Am Rachmittage fand dann ein Bankett an derselben Stelle statt. 38. öunüesverlrimmlung ües S. L.Milllsrveretnsbunües Leipzig, 10. Juli. Sonntlg oormitag begannen im Großen Saale des Zoologischen Gartens, der noch in dem prächtigen Fahnenschmücke des oorangegangenen Begrützungs kommerfes prangte, die geschäftlichen Verhandlungen der Bundesversammlung, unter zahlreicher Beteili gung der auswärtigen Vertreter und der hiesigen Ka meraden. Der Versammlung wohnten als Ehrengäste bei der kommandierende General, General der Ar tillerie Exzellenz von Kirchbach. Generalleutnant Exzellenz Müller, Oberst Heinecke, Kreisyaupt- mann von Burgksdorff, Amtshauptmann Kammerherr non R o st i tz - W a l l w i tz , Ober bürgermeister Dr. Dittrich und Reichsiagsabgeord neter Iunck. Rach Eröffnung der Versammlung durch Len Bun despräsidcutcn Obcriustizrat W indisch begrüßt? der Her: Kreishauplinann namens der Königlichen Be Hörde die Versammlung, übermittelte die Grütze und Glückwünsche Sr. Exzellenz Graf Vitzthum non Eckstädt, der seinem Bedauern Ausdruck geben liest, am Beiwohnen der Verhandlungen verhindert zu sein, sprach feine Anerkennung über die Tätigkeit und Erfolge der Militäroercine aus und wünschte dem Militärvereinswesen ein serncr.s, glückliches Weiter gedeihen. Oberbürgermeister Dr. Dittrich begrüstt? mit gleichen Wünschen die Versammlung namens der städ tischen Behörden. Der Bundespräsident dankte für die freundliche Degrüstung, hiest dis Ehrengäste Herz lich willkommen und eröffnete mit einem Hoch aus Kaiser Wilhelm. König Friedrich August und Prinz Johann Creorg, den Ehrenpräsidenten von Sachsens Militärvereinsbund die Verhandlungen. Die Sänger abteilungen der Vereine „Iäg-r und Schützen" Leip zig. „Kameradschaft" Leipzig-Neustadt, „Kriegerver- ein" Leipzig-Lindenau und „Kameradschaft" Leipzig Volkmarsdors sangen das Bnndeslied, dann begannen die Verhandlungen, nachdem noch der Präsident eine Bcgrüstungs-depesche Sr. Exzellenz des Kriegsministers General der Infanterie Freiherr» von Hausen verlesen hatte. Zunächst gab der Prästoent eine» Ueberblick über das verflossene Gcscktziftsjahr und gedachte hierbei der verstorbenen Mitarbeiter, deren Andenken die Versammlung durch Erheben von den Plätzen ehrte. Herr Klähn. 1. Bundesschriftführer erläuterte dann die einzelnen Positionen des gcdrnckt vorliegenden Iahreslierichtcs, in gleicher Weise Herr Schatzmeister Beyer den Rcchnungsabschlust. Aus dem Jahresbericht und N chnungsabschlust ist hervorzuheben, dast der Bund im Berichtsjahre wieder um 11 Vereine mit 1207 Mitgliedern gewachsen ist und am Schlüsse des Jahres 1910 1700 Vereinc mit 207180 Mitgliedern und t>:U1 Ehrenmitgliedern, zu jammen 2l:l.'>11 Mitgliedern zählt. Das Vereins organ „Der Kamerad" wurde in 10'>008 Exemplaren gehalten und der Absatz des Jahrbuches „Sachsens M i l i t ä r o e r e i n s t a l e n de r " betrug 1öll0'>8 Exemplare. Die 2. Geldlotterie zum Besten der Stif tungen und Wohlfahrtseinrichtungen des Bund«? er gab einen Reingewinn von .'>0 601,79 ,tz. Die Er holungsheime des Bundes wurden im Berichtsjahre rech! gut besucht und zwar L a u t e r im Erzgebirge und ausgcsproryener Geltung. Gewisz find seine „Beiden schütz c n" saft mehr breit ausgedehntes Singspiel als lomtjchc Oper, und ebenso gewitz fiehen st« an musikalischem Wert und frischer Ersinoung anderen Werken des liebenswürdigen Meisters nach. Aber einesteils ist die Durchführung des leitenden Gedankens, nämlich der Perjonenverwechlelung, jo tonjequenter Art, dast sie doch inlerefstert und ergötzt, und andernieils hat die Musik, zumal in den Enjemblcs, so sehr das Gepräge des «einen Lustspiel- iones, aast ste noch iminci als stilistisches Vorbild dienen kann. Die zestrige Aufführung bestätigte das Gejagte vollauf. Herr Kapellmeijler Conrad leitete sie mit sicherer, manchmal freilich auch empfindlich fester Hand, und Herr Regisseur Marion hatte Sorge getragen für ichr stim mungsvolle Bühnenbilder, deren erstes z. B. un mittelbar an Schwinds entzückendes Bild ..Spazier gang vor dem Tor' erinnerte. Die beiden Schützen tontrastienen wirksam: Herrn Schralhs ehrlicher Gustav ständ dem etwas lockeren Zeisig Wilhelm des Herrn Käse gegenüber. Allerliebste Figuren der Biedermeierzeit stellten die Damen Fladnitzer und Merrrm hin jene di« fidel«, ausgelassene Gastwirtvtochter Luschen diese die ei» wenig senti mental vcranlaqte Karoltne, die zufällige stimmliche Indisposition durch naiv - liebenswürdiges Spiel vergessen machte. Ausgezeichnet war isterr K u n z c als gutmütig polternder Korporal, der es mit der Haushälterin und dem Speisekammerschlüiscl hält. Den Amtmannsneiter Peter stellte Herr S ch S n- leber als rechten Hasenfnst und Grostjprecher in einer Person drastisch dar, nnd der altiilnaferlichen Wirtschafterin verlieh Frl Schläger einen wirk iom lomischen Zug Andere Nebenrollen wurden durch die Herren Dlabal, Staudenmener und Prost recht gut vertreten Zum Beschlich gab es ein Tauzdinertimento, „Scherzo" genannt, in dessen ersten drei Teilen Fräu ¬ lein Grondona der grasten Duncan gefolgt war kImpromptu, Schmetterling und Valse tristes. Von einfach unikolorem, durch Vorhänge gebildetem Hintergründe hoben sich die bildähnlichen Gruppen und sehr graziösen Tanzbewegungen in hoher Schön heit ab. War man hier wahrhaft erfreut, einmal etwas anderes, wirklich Geschmackvolles und Vor nehmes zu seken, so fühlte man sich durch die letzten beiden Teile grausam enttäuscht lPiZZicatovolka und Galovps. Es waren echte Ballettnummern alter Art, wo Gazeröckchen. Corsage. Zehentan.z. Spiel der Arme und Beine und nichtssagendes Lächeln Triumphe feiern wollten: ein Stilgemcngsel, das gänzlich feyl am Ort war und sich im letzten Tanze mit geradezu fataler Aufdringlichkeit geltend machte. An zuerkennen war der Umstand, dost das von Herrn Zöllner mit seinem Klangempfindcn vermittelte musiialische Ouodlibet aus Werken vortrefflicher Meister, nämlich eines Schubert. Gricg. Sibelius, Delibes und Lizst, herstammtc. Die Zuschauer nahmen die an sich so fleistig vorbereitete» Tänze mit Pefsall auf. i^ulron k?»irnstx. Im Leipziger Lchaujpiethans haben mit oem gestrigen Abend die ewiae» „Meyere" durch einen Schwank oo» Wilhelm Wolters über den stehen- gebliebenen Regenschirm, „L e a n d ' r im Frack" betitelt, Ihre Ablösung gefunden. Es ist das alte Spiel der vertauschten Rollen, das uns mit den ge wohnten Verwickelungen und der niemanden über- laschenden Lösung unterhalten will. Beim Kölner Karneval gelegentlich eines Aerztekongresscs bat einer ein Rendewaus gehabt, Hai ein Zweiter ein galantes Abeinener erlebt, ist ein Dritter onf verbotenen Pi'den gewandelt, sie alle haben ein böses Gewissen Man hat das dutzende Male auf der BUbne gesehen und nimmt «o immer wieder gläubig hin, auch die galante, elegant« Stiefmama sawie den vorlauten Backfisch Wolters arbeitet mit allen alt«n Mätzchen und hat von 92 Kameraden in 1081 Tagen und König stein, Sachs. Schweiz, oon 72 Kameraden in 1162 Tage». Aus b«r Bundeskass« und den Bundeastis. tuugen wurde» im Berichtsjahr« 21 960 tt. von den Bundeeverrtne» 11ä216 .tl, zusammen 437 206 Un terstützungen «zahlt. Die Versammlung genehmigt« einstimmig Jahresbericht und Rechnungsablchlutz. Ein Antrag de» Präsidiums auf Abänderung eknigrr statutarischer Bestimmungen wurde in der vorgelegtep Fassung genehmigt. Dann fand«» noch Anträge der Bundesbczirke Löbau s Mitführen und Tragen von Gewehren betr.) unid Pirna (Freizügigkeit der Bnnüesmitgiieder betr.j Erledigung. Bei der V o r st a n d s ne u w a h l wurden als Pläsident Oberjustizrat Windisch, stellvertretender Schatzmeister Hultzsch und die Präsidialmitglieder Tenneri. Dr. Hops, Hü den er, Dr. Brem- m e und B emif ch wieder, und anstelle des verstor benen Oberstleutnant Ex »er Generalmajor z. D. K racke neu in den Vorstand gewählt. Der vierstündigen, ziemlich anstrengenden Sitzung schloss sich eine gemeinschaftliche Tafel im Pfauen saale an, die gewürzt durch ernstc und heitere An sprachen und dank der trefflichen kulinarischen Lei stungen des Herrn Winter einen anregenden und befriedigenden Verlauf nahm. Der Präsident Justiz rat Windifch eröffnete mit einem Hoch auf Kaiser, König und Prinz Johann Georg die Reihe der To aste, Vizepräsident Wirkt. Geh. Krieasrat Feine to astete auf oen Bezirk Leipzig, Schriftführer Klähn auf die Bezirksvorsteher und ihre Mitarbeiter. Herr Müller auf den Bund, Bezirksvorstchec Kiintzcl ans dus Präsidium, Professor Gebbar^t auf Heer und Marine und Pastor Döhl« raus die Presse. Auf die an Kaiser Wilhelm und König Friedrich August gerichteten Huldigungsteleqramme war ein sehr huld voll gehaltenes Dankestelegramm des Königs ein gegangen. Bkaüemilches Olympia auf der Internationalen Hygiene- Ausstellung zu Dresden. 8. und 9. Juli 1911. Als eine überaus wohlgelungene Veranstaltung ist das diesjährig« akademische Olympia rn Dresden zu bezeichnen. Turner und Sportsleute hatten sich wiederum in friedlichem Wettkampfe auf ü«m ideai angelegten Sportplätze der Internationalen Hygiene- Ausstellung versammelt, um die Palme des Sieges zu erringen Von nah und fern waren dcurschu Studenten und ehemalige Akademiker herbelgeströmt, teils, um selbst als Wettkämpfer sich zu beteiligen, teils, um als Zuschauer dre oft spannenden Kämpic zu verfolgen. Zahlreiches Publikum umsäumte den Platz. Auf den Zujchauertribünen bemerkten wir an Ehrengästen Se. Magnifizenz den Rektor der Uni- oersttar Leipzig Geh. Rat Pros. Dr. Lamprecht, Koni manöierenden General Erz. d'Elsa, Exz. Geh. Rar Prof. Dr. Wach, Kultusnnnister Dr. Vcck, Geh. Rat Schmaltz vom Kgl. Ministerium u. a. »r. Die Wettkämpfe, die sehr Hertz umstritten waren, zogen sich bis in Sic Abendstunden hin. Bei der Preisvertcilung, die auf der Zufchauertribüne statt sand, sprach der Vorsitzende der Gruppe „Akademiker" auf der Internationalen Hygiene Ausstellung Dr. med Wngner-Hohenlobbese sorgendes: „Ucber die Veranstaltung können sich freuen d'e Teilnehmer, die Zuschauer und die alten Akademiker. Die Teilnehmer, weil sie Vorzügliches geleistet hobrn die Zuschauer, weil sie Vortreffliche» gesehen, vor allem aber die alten Akademiker, weil sie das durch gesetzt. was sie erstrebt Haden: Die Akademisch- Jugend ans dem Sportplätze! Möge die Zulunit zeigen, dasz die Behörden, insbesondere diejenigen unter uns Akademikern, welche berufen sind, dereinst die Geschicke des Volkes zu leiten, diese Ideen för dern." Mit einem Hoch auf den König von Sachsen schlosz die Ansprache. Darauf folgte die Preisver. teilung. Rachsteheud folge,, die Resultate der einzelnen Wettkämpfe: Turnerische Wettkämpfe. Sech stampf: 1. stud. reo. nat. Körner, Burschen ichaft Arminia. A. T. A. Leipzig. 127 P. 2. cand. theol. Schunke. Ä. T. A„ 120 P. 9. cand. jur. Zenker. A. T. A., 108 V„ stud. paed. Buder. A. T. A., 108 P. -1. stud. phil. Reese, A. T. A., 106 P. 5. stud. jur. Raap, Leipzig, 105 P. Auster Konkurrenz, Dr. Kuhr, A. T. A. u. A S. C. Leipzig, 15! P. Fünfkampf: 1. stud. phil. Sommer Turnverein Taucha, 112 Punkte. 2. cand.phil.Wicdemann.Turn- qemetnde Berlin, A. T. A. 97 P. !i. stud. phil. Ru dolph, A. T. A., Akad. Theol. Verein Leipzig. 94 P. 4. find. inj. Loos, Akad Tv. Alemannia—Darmstadt. Kl P. 5. sind. math. Meier, V. d. Turncrichaft Alber- tia Leipzig, 88 P. 6. stud. rev. nat. Glockauer, A.T. A. Leipzig. 82 P. 7. stud. theol. Goedccke, A. T. A. Leip zig, 81 P. 8. stud. phil. Klemm, A. T. A. Leipzig. 7«> P. 9. stud. paed. Buder, A. T. A. Leipzig, 75 P - stud. jur. Fischer, A. T. A. Leiozig, 75 P., stud. rev. nat. Körner, A. T. A„ Burschenschaft Arminia Leip zig, 75 P. Auster Konkurrenz: Dr. Kuhr, A. T. A. und A. S. C. 103. P. Turnerische Einzelwettkämpfe. Schleuderball: 1 Loos, Akad Tv. Alcinannia- Darmsiadt, 17,5 m, 2. Konrad. A. T. D Halle, 45 sich auch nicht ein bitzchen Müh« gegeben, die aus einandcrgezerrten drei Akte zu beleben. Doch Hali, an einer Stelle blitzt mal so etwas wie eine gewisse Satire aus die sog. gute Gesellschaft hindurch. Wäre AntonFranck nicht wieder o komisch i. den vielen Verlegenheiten des Haupthelden, man hätte so gut wie gar kein Interesse an diesem Schwank. So aber sanden die drei Akte bei dem spärlichen Sonniagspubli- kum recht beifällige Aufnahme. Von den neuen Mit gliedern des Schauspielhauses ist oei dieser Gelegen heit noch nickst viel zu berichten. Sie yielten nicht mit Unrechl die Gelegenheit sich heroorzutun nicht für günstig. Zu erwähnen wäre nur Frl. K o ch, die Herrn Franck nach Kräften sekundierte. p. Kunst unü Dillenlchakt. * Kunstau»ftell«n« in Stuttgart. Wie der „Staatsanzeiger" erfährt, sott zur Einweihung der neuen Kunftausstellungsgebäud« am Alten Theater platz in Stuttgart unter dem Protektorat des Königs eine graste Kunstausstellung vom Mai bis Oktober 1913 stattfinden. * 100 Entwürfe zum Bi»marck-Wrttb«»erd wurden im Auftrag« de» Denkmalo-Ausschusses von der Düsseldorfer Verlags-Anstalt A.-G. in Düsseldorf h«rau»gegeb«n. Die wesentlichen Resultate de« alanzenden, sür di« modern« deutsch« Kunst so wich tigen Wettbewerb« sind hier zusammengosastt. Vor allem wurden die 20 prei»gekrönten Entwürfe ein gehend daraestellt. Der von Geheimrat Professor Dr. Max Schmid lAachen) verfasste Text sustt in der Hauptsache auf den eigenen Angaben der Künstler, auf deren Briesen und Erläuterunq»berichten. Er bildet nicht nur «inen Führer durch die grosse Reib« der Projekte, sondern gibt auch wichtig« Ausschlüsse über die Absichten der Künstler, über die Abmessungen der Denkmale, Material u. dergl. m.
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