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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191312281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19131228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19131228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-28
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Monat
1913-12
-
Jahr
1913
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)13. et>nntogs»F8tiggobe 107. Jahrgang Amtsblatt bes Rates unb bes Polbeiamtes Ittdattlon and •tfAflftefltUti lobanntegaft* tlr. S. ♦ $*rn(pc«t)«/ta)d)ltiS tlr. 1*M9, UMS und UM*. us einer eins für rf ÄIei= geftoblen ibe vor« Dunklem, b Stelle i)t unb bat et irbeitern AsTtmanrsifs« ,üt lt *W‘S unö Vorort« Dur* anftr« Trager un j Spediteur« Imaltägltd) ine fiau» gebraiti sionatll* I.i5 01.. Piertcltäbrllch 3.75 in Set Aet 0ef*äflefl«U», unfern filialeu und RuegabeftcUen abgebolt! monatli* IH1.. olerUlläbrti* J m. Durch die Poft: Innerhalb Dcutfdilande und det deutfehen Kolonien monatlich 1.50 01., oiertetfäbrlich 4.50 in., anefchlicRIlch PoftbeftcUgeld. Dao leipziger (Tageblatt erfdcelnt merFtage 2mal 6onn< u. Feiertage imaL 3n letpjtg, den üaehbarorten und den Orten mit eigenen finalen wird die Abendauegabe nod) am Abend Oe» trfchelneno in» baue geliefert, eerllner aedattlon: 3n dengelten 17. fernlprccb»Anfchluß. Moabit He.M7. 0 3*nti« enftänbe :id)tigen. iung ber ne 2ßotj« en, bart n, fowie e Plenge gezeieft- t 150 .« für dnferate an» teipjig and Umgebung dl« ^njcigenprcij c • ifpaitig»petitxeti«t5pf.. ai« n«nom«««n«i hl, »on autmärt» M Pf.. «»»tarnen I.MOI. famlllen« u. »lein« Rnjelgen di« petltjcile nur70 Pf., dnferat« oonSeboroen un amtlichen 9 eil Ole Pctitjella 50 Pf. Cefcbäftoanjeigen mit Planoorfchrift Im Prelle erhobt. Rabatt na* Tarif. Sellagegcbübr: Cefamlauftagedin. prolfaufenO cxfl. Pongeblibe. Rnjetgen*Annahme: fobanni»galTed. bei famtlidien jilialen deo teipjiger Tageblatte» und allen Annoacen.Txpeditloaen Ate Sn« und Auelanded. OelchatteneU« für Serlln u «le Pr. Oranc «neurg Dltcftion Waller flieget, Gcrlln W. 10. margaretbennraße S. fernfpcech« Anfdilußi lünoi» 8071 ral, bas 1“ trägt, ’imatfeft n. 2Ber !lr. 657 1913 Sonntag, den 28. Vmmbet. ft geben ung au jnt bet :r Naiftt jenbafjn» rufe bet ju ßeibe an ber in legte ’n Not« ls ätzt» rei wiro >en. bänbler ag früh ing in eutenbe Strafte tgreifen Pas WiditißRc. * ftn Habern ift am $rettagabenb auf etnen m i l i t ä r i f dj c 11 p o ft c n g c f dj o f f e n worben. Ter Poften blieb uiwcrleftt. (S>. Pol. Ueberfitfjt.) * Tie U n q a r i f dj e Tclegation Ijictt am Sonnabend in 25 i c n iftre ® dj l u ß f i £ u n g ab. (’S. 9Iu?l.) * Pei ber (Eröffnung bc? neugewählten froatijdjeit ßanbtage? in Ngram fam e? am (Sonnabcnb ju ft ü r in i f dj e n S jenen. (S. 9Iu3i.) gemeine Sßeift- tg mit flefang- i 2luf- n allen on feit Sereins 2ef)rers ärd)en“ m Pei» lärdjen erstag, Saftljof alt. eater iefte^ Deinen, leftercf). meinen ie[terd) tu einen leiterd). 7 einen eitereß. Deinen eitetd). Deinen efterd). Deinen efterrf». Deinen * Nn ber 9111 a n t i f dj c n ST ü ft c ber Ser» einigten Staaten Tjat ein furchtbarer Sturm feftr großen Sdjaben angeridjtet. (S. Nacftr. v. Tage.) Umschau. * Seipiig, 27. Tejcirtbet. 2Bir finb in ber ßeit ber guten 23ünfcf)e. 3 U SBeiljnadjten pflegt and) ber ftreitbarfte ßett- artillcr meid) ju werben unb fid) auf bie alte SSeisljcit ju befinnen, baft auf ber 2Belt weit meftr gelabert wirb, als cigentlid) für ber iDlenfdjljeit 2Bol)l nötig ift. So ging benn aud) bicSntal 2Bcihnad)t?ftiinniung burd) bie Plätter. lieber bie 3Rad)t ber Neligion, ben diriftlidjen Gebanten unb bie djriftlidje (Sr- jieljung mürbe viel gcfdjricbcn unb mürbe allenthalben gefagt, baft es 3 f it fei« nach bem 9led)ten $u feften. ilud) bie alte ^ragc würbe aufgeworfen, mann benn woftl bte weiljnaclit' iidje SSerljeiftung: riebe auf Grben" wirtlich unb wahr erfüllet werbe. Üßorauf bann faft immer ber tröftlicftc ^>inn>ei3 folgte, baft mir fdjon rcidilid) froh fein tönnten, biefeä ^abr 1913 fjlbfdueb nehmen au feften, oftne ben 21it$» brud) jenes oft propftejeihten 2£*eltfrieße§ er« lebt a u haben, ber bieSmal berh’ingnivfdjwcr genug an bie 'Pforten Hopfte. (S§ mar bod) ein blutiges ^aftr, war bod) ein 3 a 0r, baS burd) bie Umlagerung ber ftaatlidien Gewalten auf ber ^alfanftalbinfel jum ’2luSgang einer neuen gc« fd>id)tlid)en (Entwicfelung geworben ift, beten 23ud)t aueft wir ju fpüren betamen. SBaS fieft bort vollzog, war für uns etwa wie ein fernes Grbbeben, beffen Gewalt wir an feinen aus* laufenben Sßellcn meffen tonnten, ©o ift e§ benn wohl verftänblid), wenn fo oft in ben 2ßeihnad)tSbetrad)tungen ber Gebaute wieber* lehrt, ber im Gründe feftr wenig weiljnad)tlid) ift: eS gibt feinen fRuhejuftanb; aus bem 4>ölferleben heraus wadjfen bie Gegenfäfte, bie immer wieber aufs neue ju '^erfd)iebungcn drängen, gegen bie fid) nur bie <S t ä r f e behaup tet. tjmmer wieber Wirb eine 'Probe auf bie 'Stanbfeftigfeit ber einzelnen 53oltSmad)t tom* men, unb immer wirb ber <5djwad)e bem (Stärke ren weicften müffen. n •f l. t, t t ■ 3 > Tennocft: baS unterfdjeibenbe 2Rcrfmal nu ferer ßeit, baS mit fo üielcm Ucblen auSfoIjnt, ift eine Tatjadje, bie biefeS ^aftr jebem vor bie klugen gerüdtt ift: bie Steigerung ber iücr* antwortung ber fRegicrenben. So viel man über bie nid)t aufhörenben Söerlegcnhciten ber „Kabinette" wätjrenb biefeS Jahres ge- fpottet hat, über bie Schwer fälligfeit ihrer (Ent- fcftlüffe: öS waren bodj, nehmt alles in allem, bie XicbenSnotwenbigfeiten ber Böller, bie ben ?IuSfd)lag gaben unb ein leichtfertiges lau tieren mit Pulver unb Plci Verhinderten. (SS fteftt juviel auf dem Spiel. '4ßar ein Na poleon vor hundert fahren ein „Phänomen", fo ift heule ein 9Jiad)tl)aber oder Abenteurer, ber aus Tünfel ober Ghrgcij ben SVrieg beS Krieges halber betreiben wollte, im europäifeften Söciaibilbe menigfteuS, eine faum denkbare Sifl ur « ein Narr, ber wegen feiner Gemeingefäftriid)- feit fehr rafd> abgetan würbe. TaS ift richtig: biefeS 3aljr 1913 mit feinen groften (Erinnerungen braudjt troft beS weithin Aieljenben SMcgSfajwabcnS nid)t wie ein fludj* belabeneS ßeitfiücf entlaffen ju werben, fyreilid) für „gute Sßünfdje" ift Naum genug. 2ßann nicht? Auch ein fteifgeftärtter CptimiSmuS wirb nicht recht ftanbljalten gegen bie üblen (Einbrüde, bie unS ben Sdjluft beS ^ihteS verfeuern, ßa* bern, Aabern, 3abern! 2ßir madjen uns vor aller 2öelt lächerlidj. Unb baS madjt bie fd’öne beutfefte Tugend ber Grünblidifeit! Tie ßaberner 2BacfeS-Gcfdjid)te durfte beileibe nidjt von ber Tagesordnung verfdjwinben als eine böfe (Epifobe, bie wenig ober gar nidjtS bedeutete. Nein, gleid) forgten bie Porgcfcfttcn beS blutjungen Leutnants V. fyorftner dafür, baft barauS eine Prinjipicnfrage beS militärifefien (Ehrbegriffes würbe, unb nun finb wir nad) einem widerwärtigen Geftreite fo weit, baft baS Urteil beS Straftburger SMegSgeridjtS ju einem po* fitifeften (Ereignis auf gemacht, $u einer „na tionalen fiebenSfragc" umgeftempelt wirb. 3 rt , wie ift baS möglich! $jm Grunde verbirgt fid) dahinter vielleicht nichts als bie Sßirhtnq einer längft vorhandenen unb begreiffiefjen ißerftim» mung über eine lange, lange fyriebcnSAcit, benn. baS ift nun einmal fo, jum Sl'riege bient baS $ecr, unb ein Sdjwcrt, baS nicht gebraucht wirb, verliert allmählich feine Pcbeutuiig. (Einen Galanteriebcgcn, wie manche .öofbewite, will fein beutfdjer ©ffijier tragen. 25ir fühlen baS nad). 9llfo was jeftt in manchen Plättern, Wie in ber „SFreujjtg.", ber ,,'Poft", ber „Teutfdjen TagcSjtg." als „militäriidjc Stirn m u n g" jum Porfdjcin tommt, baS ift nidjt weiter rät|ell)aft. (ES hat fid) ja auch neuerdings eine förmlidje Gegnerfdiaft au unferer politit bet „fjriebenS- fdftvadjhcit" herauSgebilbct: fdjneibige Nebner fpred)en von einer „fdjmubigen Friedensliebe". ÄlleS erflärlid), unb bod) iit bicje Auffajfung fo unfinnig, wie fie nur fein kann. Tenn baS muft nun einmal fcftgehaltcn Werden: öcer unb NJarine finb beS höheren 3wccfcs wegen gc- fdjaffen; fie finb nicht Selbfijmecf, unb nufere Politik fann fidj nidjt nad) militärifdjen pe- bürfniffen ridjtcn, fonbern baS PHlitär hat fid) ben politifdien gweefen beS StaatSganjen nnter- Auorbnen. (ES ift fdjlimm, baft foldje S'lbftvcr* ftänblidjkeiten gefagt werben müffen. not wendig aber dies ift, baS geigt ja bie beab- fid)tigte Aufbaiifdjitng jenes triegSgerid-tli neu Urteils, geigt bie Auflehnung gegen ben t ar auSgcfprocftenen 25iKen beS St a i f e r S , bie 3aberner Gefdjidjte in ben Sdjranfen ju halten, bie für jeben vernünftig Teufenden von vorn herein gegeben waren. tlBo in aller Seit wirb benn bem ©ffijier mehr Achtung ein geräumt als bei unS? Unb ber Porjug be- ftcl)t ju Nedjt. Tenn vor jebem andern Stande hat ber Offizier voran?, baft in ber Not beS PatcrlanbeS feine Tüd)tigfeit, feine Plut- bercitfdiaft Gewähr finb für die hödjfte ficiftung aller. Tie unfclige Pegriffsvcrwirrung, bie wir in biefen Tagen erleben, liegt and) gar nidjt — Wie wir beftimmt annehmen — an beyn Gcift beS £>jfigierforpS, fonbern in ben Treibereien, bie fidjtbarlid) beranftaltet werben von ßeuten, benen bie „ganje Nidjtung" nidjt paßt, bie ein „Gnbc mit Sdjrecfen" für befjer halten al? ein „Sdjrcdcn ohne (Enbe", worunter fie natürlid) alles verfteften, was ihnen ein Sdjrecfen, b. h. eine unangenehme Hemmung ber eigenen Selbfthcrrlidjlcit ift, vor allem baS „Sidj Gin- ridjtcn" ber Negierung auf bie gegebenen Per- häliniffc. Tiefe ßeute meinen immer nodj, bas ift ber Sperrt ihrer Anfidjt, bie „Ncvolution Don oben" fei beffer als bie „Nevolution von un- t c n." Unb einmal fo weit, liegt ihnen ber Ge« banle verwünfdjt nahe: lieber bie Nevolution provozieren, als fidj von iljr überrafdjen zu Taf fen. Tafjet ba? Sdjlagwort Vom „ftarlen 9Nann", beffen Aufgabe j. P. Graf NcbentloW in feinem Icftien pudje freimütig fdjilbcrt. 3Nit ber größten Genugtuung Ijat man in biefen Greifen jeftt wieder bie Telbrüdfdje „(Enthüllung" ber Staatsftreidjpläne PiSmardS aufgenommen, obwohl bie PcwciSjüljrung für beffen angeblidje Abfidjt, ben Neft feines ßcbenS jur Pefeitigung beS allgemeinen unb gleidjen SBahlrcdjtS ju be- nüften, nidjtS weniger als ftidjftaltig ift. Aber bie ßegenbe wirb forgfam gepflegt werben: .fjätte fid) PiSmard gegen ben SXaifer behauptet, fo Wäre er nidjt nur mit bem üßahlrcdjt, jonbern and) mit dem NeidjStag fertig geworben. Sol- djen Gedanken hängt nidjt nur ber ^anujdjauer nadj. GS gibt andere, bie ernfter ju nehmen finb unb in biefen Tagen ihren Ginfluft fpielcn taffen werben. 2Bir meinen bamit nidjt ben •Ejerrn polijeipräfibenten v. ^agow, obwohl er in mandjer Pejicljung als TtjpuS ber Sdmci- bigfeit gelten fann. GS ift zweifelhaft, ob er burdj fein merfwürbigcS juriftifdjeS Gutadjten Zum Falle F° r ft ner noirHidj eine große poli- tijdre Uöirtung aufjulöfen gebadjte; aber e? ift boeft ungemein bezeichnend fiir feine ganze Tent« weife, baft er eS für fein gutes Necht hielt, nidjt nur baS Urteil eines Sf'riegSgeridjtS z u bemängeln, fonbern aud) bie Gegenfafte in ber öffentlichen iNeinung z u verfdjärfen, bie bod) wahrhaftig beklagenswert genug finb. „$dj warne Neugierige" fagte er einmal in einem feiner bekannten ftilüollen Grlaffe. Pielleidjt Wirb ihm nun feibft eine äljnlidje fNaljnung Zuteil. Tie „Norbb. AUa. 3*0■" hat eine „SXor- reftur" angefünbigt. SNan wirb woljl in ben nädjften Tagen erfahren, was darunter zu ver« fteljen fein wirb. PiS jeftr tonnte man baS ganze Getriebe ber Unzufriedenen, fo gefäftrlid) eS aud) fd)ien, nod) für einen nuhlofen Perfucft halten, aus einer verhängnisvollen Perlcttung Nufcen z u Ziehen, um politijdjen NcaltionSplänen zum Turdjbrudj zu verhelfen, ißir hoffen, bafj bie eben einlaufenbe Nadjridjt Von ben gtu-ci Sd)üf- fen, bie geftem abenb in Habern auf einen p o ft e n abgegeben würben, b i c SBirtung nidjt haben wirb, bie mandjc am liebften begrüßen würben. Unmöglich kann bie Tat irgendeines Schurken als PeweiS gelten, baft bie im Nedjte waren, bie von vornherein bie Pcvölferung ber fdjlimniitcn Gefinnung verbädjtigten. T> aS ge- fdjah mit Unredjt, benn es fteftt aud) nad) Aus« jage ber ßaberncr Offiziere feft, baft fid) vor bem ü£adeS’3mifdjenfa(l nichts ereignet hatte, was den pewohnern hätte Aur ßaft gerechnet I werben müffen. Qn SReft find Angriffe auf Poften häufig vorgefommen, unb bie eine unb andere Stelle auf ben F°rtS war gerab'zu be rüchtigt. Nun heftet fid) an ben Namen Habern ein Uiifteil nadj bem andern. fNöglidj, bafj fid) ber neuefte Porfall Ijarmlojer herauSfteiit. als bie erfte TJelbung fdjlicften läßt, aber bicje .’öoffnung ift gering. AJaftrfdjeinlidjcr ijt, daß fidj in Habern Gcfmbel Ijerumtreibt, bas bar auS ausgeftt, burd) Schurkereien neue Pcrwir* rung anzuriditen. Tie Peftörben haben bie Pflidjt, grünblidj aufzuräumen. Gleichzeitig follten aber and) bie noch fdjwebenben geridtt - lidjen Unterfudjungen aufs äufterfte bcfdjleunigt unb abgefcljloffcn werben. GS muft boclj einmal ein Gnbe werben, benn ber angeridjtctc Sdjaben ift groß genug. dem preu^Jfyen i>ausbalt für 1^14. Nadj bem oon ber „Norbbcutjcben Allgemeinen Heitung“ oeröjfeutlidjten U c b e r b l i ct über ben (Entwurf bes preuftifdjen Staatsljaushaltsetats für bas (Etatsjafjr 1914 fcplicftt ber (Etat in (Einnahme unb Ausgabe mit 4 846 239109 ab. Pon ben Aus gaben entfallen 303 357 491 — 6,3 Prozent ber (5es famtausgaben auf bas (Extraorbinarium, gegen 244 986 956 M — 5,6 projent ber OSefamtausgaben im (Etat für 1913. (Einnahmen unb Ausgaben halten, wie im £tat für 1913, oft ne Anleihe bas (51cid)» gewicht. Tas (Etatsgejeft enthält, wie im Porjaljre, bie (Er« mädjtigung, gür oorübergehenben Perjtärtung ber Pe- triebsmittel ber (beneraiftaatstafje, bereu Petriebs- fonbs 133 497 000 Jl beträgt, 'Sdjaftanwcifungen bis auf ööfte oon 100 000 000 ausgeben ju öürjen. An Pe folbungsverbefferungen für einzelne Peamtentlafjen finb 19 360 000 <41 oorgefeften, wovon 15 500 000 JC auf bie (Eifenbafjnoerwaltung entfallen. Hu Huroenbungen an Peamte, bie zu cber oor bem 1. April 1908 in ben Nuheftaitb verjeijt finb, unb für Aßitwen urüb SBaijen biefet unb bet Dürftet Derftorbencn Peamten finb einaefteHt 6 514 000 gegen 1913 plus 1 000 000 <M.. Pon ber Perftärtung entfallen auf bie (Eifciibabnverwaltung 800 000 Je. 3u 3 u, nenbnng<n an peujionierte Poltsidjullebrcr unb Kcljrertnnen, bie zu ober not bem 1. April 1908 in ben Nufteftanb »erfeftt finb, jowie an SEitroen unb Jßaifen biefer Sefjrer unb bet oor biefem 3 e ’tpunfte im Amte «erftor&enen Polfsfcfjullefjrer finb 2 550 000 Plart in Anfaft gebracht, gegen 1913 plus 200 000 <«. Tie Staatsfcftulb beläuft fieft auf 10 355 537 144 Jt, gegen 1913 plus 453 768 040 Jt. Pon ber Coejamtfcftulb entfallen auf bie (Eijcnbabnocr- roaltung 7 810 792 695 <44 unb auf bie Pergverwaltung 198 731 379 Jt. An Ausgaben erfordert bte ’Staatsfdjulb: zur Pcrjinfung (einfcftlieftlicft ber im Saufe bes (Etatsjaftres neu aufzuneftmenben An- leiftebcträge) 383 526 275 <44, gegen 1913 plus 17 180 415 Jl, zur Tilgung (einfdjlieftlidj eines Pctrages oon 2 376 000 M zur Perjtärtung ber gefeft- lidjen (Sdjulbentilgung burd) erfparte 3infen) 65 907 929 Jt, gegen 1913 plus 5 965 270 M, zufammen 449 434 204 Ji, gegen 1913 plus 23 145 685 Jt. Ter ungedeckte SNatritularbeitrag ift auf ffirunb bes Neidjsftaus’ftaltsctats mit 33 898 138 M — 84,40 Pfg. auf ben Äopf ber preuftifdjen SeDÖIIe« rung — in Anfaft gebracht, gegen 1913 ein 'JRinus von 587,864 Jt. Tie Peranlagung bes SBehtbeitrages madjt für 1914 eine einmalige (Erhöhung Der« fdjiebener Fonbs etfoPberlicf), u. a. bei berPer. waltung ber biretten Steuern bes fjilfsarbeiterfonbs um 100 000 M unb bes Nemunerationsfonbs für mittlere Peamte um 300 000 <44. Tie (Sefamtfumme ber orbentlicften (Einnahmen beträgt 4 779 550 209 <44, bie ber baucriiben Ausgaben 4 542881 618 JG bas ergibt im Crbinarium einen Ueberfdjuft non 236 668 591 2Rarl, gegen ben (Etat für 1913 ein Aieljr oon 11590 035 Tic Sejamtfumme ber einmaligen unb aufterotbcntlicfjen Ausgaben beträgt 303 357 491 Platt, bie ber außerordentlichen (Einnahmen 66 688 900 <44. (Es ergibt fidj alfo ein 3ufd)uft im (Ejtraorbtnarium in ber Sjöfte bes Ueberfcfjuffcs im Crbinarium. Tie Reinerträge ber biretten Steuern finb veranfdjlagt auf 450,7 AliHionen Plarl (gegen ben (Etat für 1913 meftt 27,6 Alillionen, bie ber 3 ö 11 e unb inbiretten Steuern auf 72,1 Alillionen Alart (weniger 3,1 Alillionen Alarf), bie Rein erträge ber Tomänenverroalhtng auf 15,9 Alillionen Alart (plus 0,2), ber Forften auf 81,8 Alillionen Alart (plus 3,1), bie ber Sotterte auf 12,4 Alillionen Plart, bie ber Perg- ufw. Perroaltung auf 18 Alil« Honen Alart (plus 3,3), bie ber (Etfenbaftnen natft Abzug ber Nücflage bes Ausgleidjsfonbs 244,4 Alil» Honen Alart (plus 10,3 Alillionen Alart). An wichtigeren (EtatsDeränberungen ift hervorzuheben bie (Einftellung von 500 000 <44 für Arbeiterroohnungen bet ber Tomänenoertvaltung (plus 200 000 J(), fowte oon 450 000 <44 für Pe- fdjaffung non ^nftbäufern für Arbeiter bei ber Forft- Verwaltung (plus 150 000 Jl). Crbinarium ber (Eifenbaftnoerwaltung finb an Aleftraus- gaben oorgefeften 15 566 000 <44 für Pcfcbaffung ber Petriebsmaterialien, 18 98R000 <44 für Unter haltung, (Erneuerung unb (Ergänzung ber baulichen Anlagen, 13 692 000 .< fiir Unterhaltung, (Erneuerung unb Ergänzung ber Fahrzeuge, barunter 5 Alillionen Alart für Pejdjcffung ganzer Fahrzeuge. Ter Anteil fjeffens unb Pabens an ben (Er- gebnijfen bes Petriebs erhöbt f i dj um 571 000 <44. 3m (Extraorbinarium finb 500 000 <44 für Älein- Wohnungen in ben oftlidjen Grenzgebieten aus« geworfen. Jn ben näcbften (Eifenbaftnanleiljcgefeti« entwurf Jollen fiir bie beftefjenben Paljnen eingejtetlt werben 173 200 000 <44 für Pefcftaffung oon Fahr zeugen (gegen 1913 minus 16,8 AiiHionen Alart), etwa 176 800 000 <41 fiir bie Ejerftellung zweiter unb weiterer (Eeleife, fowie einer Güteroerbinbungs- baftn zwilchen Scheune unb bem Nangierbaftnhof Stettin, ferner für ben Ausbau ber Nebenbahn Scftneibemii()l«Neu=Stettin z i| r fjauptbaljn. Jm Etat ber öffentlidjen Schuft ijt eine Wehrausgabe non 17 180 415 <44 zur Perzinfung norgefeben. 3m Etat bes Staatsminifteriums erfrfjeint eine Alebr- ausgabc non 121610 <44 fiir bas auf Grunb bes üUaffergefetjcs neu zu errichtende ßanbeswafferamt. Unter ben Ausgaben bes Extraorbinariums erfdjeinen 500 000 .44 als erfte Nate fiir ben Neubau eines Ticnftgcbäubes für bas geheime, Staatsarchiv in Perlin. 3m Etat bes Finanzmini ft etiums er- fdjeint eine Alebreinnahme von 100 000 <44 bei ben Cberocrficberungsämtern nad) 3ntrafttrcten ber bie ÄranfertDerfidjerung betreffenden Porfrfjriften ber NeidjsDerficfierungsorbnung gegenüber 200 000 <44 Pleftrausgaben. 3m Crbinarium ber P a u o e r w a 11 u n g er« fefteint eine Plebretnnaljnte ron 500 000 <44 aus ber Nuhrfcftiffahrt-Pcrwaltung gegenüber einer gletdj- boben Alebrausgabe, ferner eine Alebreinnabme non 1 2Ö0 000 <44 aus Perteljrsabgaben infolge ber probe- weifen Inbetriebnahme eines Teiles bes Nfjeinwaffer- fanales im Caufe bes Etatsjafjres. ferner eine foldje non 500 000 <44 aus bem Scftieppbetrieb auf bem Nbcinwafferfanal gegenüber einer gleidjbcüjen Aieljr ausgabe. Tas Extraorbinarium ber Pauoertnaltung fdjlicftt in Ausgabe mit 24 114 700 <44. Für Sinnen« wafferftraften finb angefeftt 12 676 200 <44. Für See« bäten finb angejeftt 8 835 000 <44, darunter 750 000 <44 • Serbefferung ber Scfjiffahrtftrafte Stettin—Swine« münde erfte' Nate, 250 000 <44 Pau einer Scftuljmauet auf Helgoland zweite Nate, 1 100 000 <44 Grunberwerb für Erweiferung bes giiefjereiftafens in Geeftemünbe Nejt unb 1 500 000 <44 fianbgewinnung roeftlid) bes Ember Auftenftafens britte Nate. 3m Crbinarium bes Altni ft etiums für Sanbel unb Gewerbe werben gefordert 739 530 <44 für neue Stellen bet Sjanbels- unb Ge« werbeoerroaltung (Cotfen, Gcwerbeinfpettoren. Eid}« meijter ufw.). Für gewerbliches Unter« riefttswejen werben mehr gefordert 816 204 <44, bc- fonbers als 3ufdjüffe für Förtbilbungsfcbulen unb Facftfdjulen fowie zur Jjebung bes Kleingewerbes. Tas Extraorbinarium jcftlieftt in Ausgabe mit 687 675 <44, barunter 50 000 <44 für bie beuticfte ®cr!« bunbausftellung in Köln 1914 unb 250 000 <44 Umbau auf bem Tienftgrunbftücf ber PorzeHanmanufattur erfte Nate. Unter ben Aldjrausgaben im Crbinarium bes Alinifteriums ber 3 u ft i z befinben fid) 231 177 <44 für 58 neue Peamtenftellen ber Cber« lanbesgericftte, 2 941 754 für ßanb« unb Amtsgerichte, insbefonbere für 763 neue Peamtenftellen. darunter 12 Sanbgeridjtsbireltoren, 32 Ganbricfjter, 80 Amts» ridjtcr, 19 Staatsanwälte, ferner 1 000 000 <44 zur Aus führung bes Neidjsgefeftes über bie Entjrfjäbigung bet Schöffen unb Geicftroorenen. 3m Crbinarium bes Plint ft etiums bes 3 n n e r n befinben lieft unter ben Pleftreinnaljmen 100 000 <44 aus Scrfidjcrungsämtern gegenüber 288 464 <44 Pleftrausgaben für biefe Aemter unb 3 591 375 <44 Seteranenbeiljilfen gegenüber einer flleicftljoben Pleftrausgabe. Unter ben Plefjrausgaben finb Dorgeieften 1 126 602 Jl allgemeine Ausgaben im 3ntcreffe ber polizet, Fürsorgeerziehung Plinber-- jäbriger unb Fürforge für gefährdete ober verwaftr« lofte 3ugenb. Unter ben Plebrausgaben im Crbinarium bes Pltnifteriums für ßanbwirtfcfjaft ufw. finb aufgefüfttt: 408186 <44 für bie Generaltommif« fionen, 348 377 <44 für bie latbwirtfcbciftlicben Seftr» anftalten, für Förderung bes ländlichen Fortbilbungs- fdjultvefens, bes SBinterjdjul- unb 'IBanberleftrwefens, 540 000 <44 für Förderung ber Pieft'udit, 202 659 <44 ßanbesmeliorationen unb 50 000 <41 für Förderung bes übft«, Sßcin- unb Gartenbaues. Tas Extra orbinarium fordert 9 711110 <44, darunter 1045 000 c« für bin 2B e tt fonbs unb 1 302 000 Jt für ben C ft» wnbs, fowie 1000 000 <44 für Förderung ber inneren Kolonifation. Für Förderung ber Kultioierung ber Nieberungsmoore werben verlangt 500 000 <44, von Oeblänbereien in Hannover 200 000 <44. in Schleswig- Öolftcin 60 000 <44, in 2Beftfalcn 50 000 <44. 3m Crbinarium bes K u 11 u sm i n i it e r i u m s erfefteinen u. a. an Plebrausqaben: 686 536 für Univerfitätcn unb bas Ebrritcfrc’.ntenljaus in Perlin (darunter für Errichtung einet evangelifdj tbeckgi« frfjen Fakultät in Plünftet), 239 635 <44 fiir fjöljcre ßeljranftalten für bie männliche 3ugenb, 485 475 <44 für höhere ßebranftalten für bie weiblidjc 3 u Acnb, 4 292 485 <44 für bas EicmentarunterridjtstDcien, 238 152 <44 für Kunft unb 2Eifjen djaft, darunter 155 250 <44 für bie Kpl. Pibliotljet in Perlin unb 186 739 <44 für tecbnlicftes Untcrridjtsweien. Tas Extraorbinarium fdTcftt in Einnahme mit 4R50^0 .44, in Ausgabe mit 21 830 972 <44. Unter ben Ausgaben befinben fief) 6 761 440 <44 für Unwerfttäten unb für bie Ebarite, 730 000 <44 zum Ausbau bet Univenität Plünfter burd) Erridjtung einer cvangelifdj-fbenlogt« jdjen Fakultät unb einer vollen mebbini'dj.’n Fakul tät. enblid) 200 000 <44 zum Antauf von Nabium unb Ple'otftorium, 5 C69 430 <44 für bas Elemcntcirunter« riefttswefen, barunter 2 000 000 <44 zu Elementar’djul« bauten, 5 285 104 <44 für Kunft unb SBifienfcbaft, 60 000 <44 für bie Petciligung ber Unter« r i eft t s v e r m a 11 u n g an bet 3nternatio« nalen Ausstellung für Pudjgewetbc unb Graphit in ßeipjig unb an ber Ttufcfien 'JBerfbunbaugftellung in Köln 1914. Für tedjnijdjcs Unterrichtsroejen finb angefeßt 2 035 022 <44.
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