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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.07.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110706021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911070602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911070602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-06
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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SeUage. oonuersmy, S. Hutt lSll Leipziger Tageblatt Nr. ISS. !05. Uatiryrmy. Leipziger Handelszeitung. Sekhren kür öle priosl«erMerung. Dem «us«ett,amen Beobachter der Vorgang», die sich seit einiger Zeit im privaten VersicherAUgs- »äen Deutschland» adsptelen, kann es nicht entern, dah diese wichtig« wirtschaftliche Einrichtung von eiuer ganzen Reitze mehr oder minder schwerer Ge- fahren bedroht wird, über die sich vietteicht selcht nicht einmal alle Fachkreise klar geworden sind, d'.r ade» außerhalb der Fachpresse, namentlich in deu Tageszeltungen, bisher so gut wir gar keine Be- achtung gefunden haben. . So förderlich in manchen Beziehungen die Tat- fache auf Li« Prtoatversicherung e wirken mag, dag der Staat, der einst das Versicherungswesen voll ständig ignorierte, seine (Sesehgebungsmaschine nun auch in Assekuranzsachen stark arbeiten Iaht, so un verkennbar sind doch hiermit auch grosse Nachteile verbunden. Unter dem Schuh der Aufsichtsbehörden kann sich die freie Initiative nicht mehr entfalten wie ehedem. Zwar ist durch die Staatsaufsicht un reellem Geschäftsgebaren ein Riegel vorgeschoben worden, allein gleichzeitig wird hierdurch auch das ungehinderte Heroortreten neuer Ideen und ihr? schnelle Durchführung in der Praxis beeinträchtigt. Mehr und mehr gewinnt die Aufsichtsbehörde Ein fluß selbst auf die Einzelheiten der inneren Ge schäftsführung der privaten Anstalten: und, wie cs kaum anders möglich ist, wird auf diese Weise eine für die Entwicklung nicht immer sehr günstige Uni formität des Betriebes herbeigcführt. Der bei dem Aufsichtsamt gebildete Bersicherungsdeirat, dem vor wiegend Direktoren der Versicherungsgesellschaften angehören, scheint, wenn die Hochblätter richtige In formationen hierüber liefern, ebenfalls bei wich tigen und unwichtigen Dingen sich der Autorität des höchsten Reichsamts in Privatversicherungssachen nicht gerade immer zu widersetzen. Des weiteren kommt Hinz«, daß in zunehmendem Make ehemalige Mitglieder dieser Behörde ihren Abschied nehmen, um in leitende Stellungen bei privaten Gesellschaften einzurücken. So sehen .wir, dak durch die verschiedMisten Ka näle der Linfluft der Reichsaufsichtsbehön»e in alle Gebiete der gesamten Privatversichcrung bequem ein dringt. Wenn wir hierin unter Umständen eine große Gefahr für die Privatversicherung erblicken, so soll damit in keiner Beziehung dem hochangesehenen. Reichsamt ein Vorwurf gemacht werden. Wohl aber, glauben wir, müßten unsere großen Anstalten sich weit mehr als bisher bemühen, einen geeigneten Nachwuchs für die leitenden Stellungen in der Pri vatversicherung heranzuziehen. Dak sich hier ganz neuerdings beachtsame Bestrebungen geltend machen, werden wir in anderem Zusammenhänge demnächst zu erörtern haben. Mit dem Staat hängt auch eine andere Gefahr zu sammen, die die Versicherung bedroht. Gerade seit der Zeit, in der von verschiedenen Hochgelehrten das Verhältnis von Besteuerung und Versicherung ge prüft und kritisiert worden ist, haben sich in ver schiedenen Bundesstaaten wie im Reiche Bestrebungen geltend gemacht, die Assekuranz noch mehr als bisher zum Obfekt der Besteuerung zu machen Der Hiskus sieht wie der Hinanzgesetzgeber darin eine Einrich tung, die man bequem und einfach in der verschieden artigsten Weise besteuern kann. Noch ist in aller Er? innerung das gelegentlich der Vorbereitung zur Reichsfinanzreform in der verschiedenartigsten Ge stalt aufgetauchts Projekt einer Neichs-Henerver- sicherung ober wenigstens einet Besteuerung der Heuerversicherungspolicen. Ganz neuerdings hat d?r preußische Hinanzminister M offen ausgesprochen, daß man vielleicht nicht davor zurückschrecken werde, die deutschen Versicherungsgesellschaften zu zwingen, ihr Vermögen mehr als bisher in Staatspapieren anzu legen, als ob die Gesellschaften in erster Linie für den Hiskus und erst in zweiter Linie für das Wohl der Versicherten, also der gesamten Volksgenossen, da wären. Auch mit dieser Frage werden wir uns dem nächst eingehender beschäftigen. Und noch auf eine dritte Gefahr mag hier kurz hingedeutet werden; es ist die merkwürdige Erschei nung, daß gleichzeitig mit der Zunahme von Fusio- nen vieler Anstalten die Neugründung zahlreicher Versicherungsgesellschaften zu konstatieren ist. Die Konzentration auf der einen Seite wird mehr als wettgemacht durch Zersplitterung auf der anderen Seit«. Es wirb geradezu eine Modekrankheit, eigene Versicherungeorganisationen zu schaffen. Jeder Stand, feder Beruf, jede Bevölkerungsklasse, häufig sogar wieder getrennt nach Konfessionen oder nach einzelnen Laudesteilen, einzelnen Städten, suchen sich ihre Versicherungeeinrichtung zu gründen. Diese Bestrebungen scheinen den Beifall der in Betracht kommenden Instanzen nicht zu entbehren. Um ?o größer ist daher die Gefahr, die hiermit für die heu tige Prinatvers'ch>'rnng vielleicht verknüpft ist. Es ist schon viel geschehen, wenn man nicht nur in Hachkreisen, sondern auch in denen des großen Publikums die Gefahren, die wir hier kurz anaedeu- tet haben, erkennt. Dann werden auch die Mittel leicht zu finden sein, nm gegen sie nnzukämpfsn. Lücken- uno üsnüelsmelen. * Berliner Lieferungsbedingungen für Hafer. Vor einiger Zeit wurde berichtet, daß viele im Vorjahre im Berliner Haferliefcrungsqeschäst zur Andienung gelangte Haferpartien von sehr geringer Qualität gewesen sind. Dieser Hafer, der hauptsächlich aus Bulgarien und Siidrußland stammte, entsprach zwar den Berliner Lieferungsbedingungen, war aber im Lokogeschäft fast unverkäuflich. Im Zusammenhang damit war darauf hingewiesen worden, daß die Fas sung der Lieferungsbedingungen nicht den Bedürf nisten der Praxis entspricht. Wie das „B. T." nun erfährt, hat der S da a t s k o m m i s s a r det Ber liner Börse eine ganze Reihe von Proben des im Vorjahre zur Adienung gelangten Hafer« entnehmen lasten und sowohl der Landwirtschaftlichen Hoch schule al, auch der Versuchsanstalt für Getreide zur Begutachtung eingereicht. Don dieser Begutachtung wird es abhängen, ob der Wortlaut der Berliner Lieferungsbedingungen abgeändert wird. Lank- unü GekSmelen. Z Reichsschuldbuch. Ai» 30. Juni waren im Reichsschuldbuch eingetragen 17 679 Konten im Gc- santtLetrage von 1079 739 700 ^t. * Die Retchsba»! in den erste« Tage« de, «tue« Q««t«ls. Nach einem am S. Juli abgeschlossenen Zwischenausweis hat die Inanspruchnahme des Instituts seit dem 30. Juni weiterzuge- nommen, so daß die ungedeckten Noten um 75 Millionen Mark gestiegen sind. Ein Ver gleich mit dem Vorjahr gibt insofern kein klares Bild, al» der in Vergleich zu stellende damalige Zwischenauswei, am L Juli abschloß. Gleichwohl fttea nachstehend diese Daten angeführt. An diesem Tage des Vorjahres wiesen die ungedeckten Noten gegenüber dem 30. Juni eine Zunahme von 104 Mil lionen Mark auf. Im einzelnen haben diesmal die Anlagen abgenommen um ca. 8 Millionen Mark. Im Vorjahre hatten sie bis zum ?. Juli um 40 Mil lionen Mark zugenommen. Die fremden Gelder er mäßigten sich in diesem Jahre um 51 (58) Millionen Mark, die Barmittel um 32 (45) Millionen Mark, und der Banknotenumlauf nahm um 43 (60) Mil lionen Mark zu. * Die Rnssisch-Asialisch« Bank verteilt für das erste Geschäftsjahr aus 7 049 588 Rbl. Reingewinn 15 Rbl. Dividende » Der Banco de Chile verzeichnet für das erste Halbjahr 1911 einen Reingewinn von 3 837 519 Doll, woraus eine Dividende von 9 Proz. ausgeschüttet werden soll. Die Bank of Madras erklärt für das erste Halbjahr 1911 eine Dividende von 10 Proz. p. n. sowie eine Superdividende von 1 Proz., führt dem Reservefonds 250 000 Rupien zu und trägt 212 500 Rupien auf neue Rechnung vor. Vers- unü ümlenlvelen. * Westfälische Kupfer- und Mejsingwerke, Aktien gesellschaft, vorm. llajp. Roell in Lüdenscheid. Die Gesellschaft keilt mit, daß das Werk flott beschäftig,, sei und daß für das am 30. Juni abgelausene Ge schäftsjahr eine relativ befriedigende Dividende zu erwarten sein dürfte. Im Geschäftsjahr 1909 10 wurde keine Dividende ausgeschüttet. Der Rohge- winn betrug 450 099 ttk, der sich abzüglich des Hehl betrages aus dem Vorjahre in Höhe von 196 100 ttl auf 253 998 ttl ermäßigte. Hieraus wurden zu Ab schreibungen 180 016 ttl verwendet. 22 959 .4i wurden auf neue Rechnung vorgetragen. * Arenberqsche Aktiengesellschaft für Bergbau- und Hiitteobetrieb. Die leitende Stelle dieses Unter nehmens d e m e n t i e r t die Meldung, daß die Firma Krupp in Esten wegen des Ankaufs der jener Ge sellschaft gehörigen Zeche Prosper mit dieser in Verbindung getreten sei. Darauf bezüglich Unter handlungen hätten niemals stattgefunden. — Preiserhöhungen am Gußeisenmarkt. Nach der „Hrkf. Ztg." sind die Gukwarenpreise der hessen-nassauischen und der linksrhei nischen Gruppe des Vereins deutscher Eisengießereien um 1 pro 100 lex erhöht worchen. Innen- nnü ttntzenknnüe!. * A«»fuhr «ach den Bereinigten Staaten von Amerika. Die Ausfuhr des Generalkonsulatsbezirks Frankfurt a. M. im zweiten Quartal betrug 14 240 000 s13 499 000s Doll. * Die Kohleneinfuhr aus England nach Hamburg betrug im ersten Halbjahr 1 792 413 (1 323 635s t. Tl^nsonb't.zelen. — Untergrundbabnbautcn in Buenos Aires durch deutsche Unternehmer. Aus Frankfurt a. M. wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Laut dem „Hinanzherold" wurde der Baufirma Holzmann in Frank furt a. M. der Bau des ersten Teils der Buenos- Aires-Untergrundbahn von der Place Once nach der Place Mayo übertragen. Betriebsausweise. Oesterrelchische Südbahn. Seit 1. Januar »6 986 079 Kr. (gegen prvv. plus 3 269 55k Kr., gegen deft». plus 148 315 Kr.). Vokalbahu Wickwist - stiehhübl Laserbrnun. Juni 9578 (plus 252) Kr., seit 1. Januar 45 341 (plus 3195) Kr. oerlchieüene InüuliriLN. * Die Schwierigkeiten bei der Monopol-Hotel- Aktiengesellschaft in Berlin, die ja gegenwärtig tat sächlich ohne Vorstand und Aufsichtsrar ist, haben nunmehr erneut zur Einberufung einer Generalver sammlung auf den 27. Juli geführt. In dieser sollen Wahlen von Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstandes vorgenommen sowie über die Auslösung der Gesellschaft und die Ernennung eines Liquidators Beschluß gefaßt werden. * Sanierung der Moore-Licht-Attiengeseüschast in Berlin. Die Gesellschaft beruft ihre Generalversamm lung auf den 26. Juli. Auf der Tagesordnung be finden sich u. a. folgende Anträge: Beschlußfassung über die Einziehung von 340 Stück Aktien L 1000 ttt, die der Gesellschaft zwecks Beseitigung der Unter bilanz unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Antrag des Aufsichtsrats, gegen Zuzahlung von 25 Proz. die Aktien in Vorzugsaktien umzuwandeln mit der Maßgabe, daß die auf diese Weise geschaf fenen Vorzugsaktien eine Dorzugsdividendc von 6 Proz. ohne Nachzahlunqsanspruch erhalten, und daß der nach Verteilung dieser Vorzugsdividende ver bleibende Rest des Reingewinns unter Berücksichti gung des 8 24 der Statuten gleichmäßig auf di« Vorzugsaktien und Stammaktien verteilt wird. Bei der Liquidation der Gesellschaft ist der Liquidations erlös zunächst zur Tilgung der Vorzugsaktien zu ver- wenden. * Jenaer Elektrizitätswerke, Aktiengesellschaft, in Berlin. Der Generalversammlung lag der Geschäfts bericht für 1910 vor. Die Gesellschaft, deren Aktien kapital von 1 200 000 .tt sich im Besitze der Eisen, b a h n b a u - G e s e l l s ch a f.t D e ck e r L E o., E. m. b. H., befindet, erzielte einen Reingewinn von 131 228 (112 417) ttt, aus dem 7 (6) Proz. Dividende «jur Ver teilung gelangen. Die Versammlung genehmigte den vorgelegten Abschluß und erteilte die Entlastung. Zu dem Antrag auf Genehmigung Les Verkaufs der Anlagen teilte der Vorstand folgendes mit: Mit Rücksicht auf den Vertrag mit der Stadt Jena, der Bestimmungen über die Behandlung der für Erweite rungen aufgewendeten Kapitalien nicht enthält, er schien es zweckmäßig, da, Ueberlandversorgungsge- schäft abzugliedern und als sebständiges Unternehmen fortzuführen. Setten» der Etsenbahnbau-Gesellschaft Becker ist eine besondere Thüringische Elektrizitäts- versorgilNgs-Eesellschast gegründet worden, die ihrer seits eine Interestenoeroindung mit den Tarl-Zeiß- Werken herbeigeführt hat. Letztere liefern den be nötigten hochgespannten Drehstrom. Für die von ihr erstellten Anlagen erhält die Jenaer Elektrizitäts werke Aktiengesellschaft den Buchwert (ca. 250 000 Mark) in bar. Die Verrechnung erfolgt in den nächsten Tagen mit Wirkung ab 1. Januar d. I. Der Antrag wurde genehmigt. Die Aussichten für da« laufende Jahr wurden als günstig bezeichnet. * Diabas- und Syenitwerke Rupbach an der Lah«, Aktiengesellschaft, zu -alle a. S. Die Aktionäre werden zu einer außerordentlichen Generalversamm lung eingeladen, in der über die Ueberlastung des Werkes mit sämtlichen Aktiven und Passiven an den Hauptgläubioer Rentier Hermann Wenbenburg zu Halle a. E für seine vnchforderung und über die Li- quidation der Gesellschaft Beschluß «laßt werden soll. * Die I«tereste«gemeinschaft Rheinische Stahl, werke—valcke, Telleri«g L Lo. Die Verwaltung der Rheinischen Stahlwerke gibt nunmehr im Anschluß an ihr« letzt« Mitteilung die Gesichtspunkte bekannt, die sie zur Interestengemeinschaft mit der Balck«, Tellering L To. Aktiengesellschaft veranlaßten. Der Zusammenschluß beruhe auf denselben wirtschaft lichen Erwägungen, wie ähnliche Vorgänge bei dest übrigen gemischten Werken: auf der einen Sette da» Bestreben der großen gemischten Werke, mehr und mehr in die Verfeinerungsindustrie einzudringen, auf der andern Sette die Notwendigkeit der reinen Verfeinerungswerke, Anschluß an ein gemischte, Werk zu suchen, um in bezug auf Rohstoffe gesichert zu sein. Es wird bemerkt, daß Vie Rheinischen Stahlwerke eine Produktion besaßen, die weit hinausgche über die ihnen im jetzigen Stahlwerksoerband zustehende Veteiftgungsziffer, und zwar selbst nach Angliederung des Ilsenburger Hüttenwerks und nach Uebergang von dessen Beteiligung mit ca. 30 000 Tonnen Roh stahl auf das Meidericher Hauptwerk. Die Rhei nischen Stahlwerke seien in der Lage, all da, Rohmaterial herzustellen, das die Dalcke, Tel le r i n g L Co. zur Fabrikation ihrer Röhren be- dülfe Es erscheine zweckmäßig, die Pläne wegen weiteren Eindringens in die Verseinerungsindustrie nicht durch Neuanlagen, wie es früher wohl erwogen worden sei, sondern durch die Angliederung eines be stehenden Werks zur Durchführung zu bringen. Zeit lich wird der Ablauf der bei Valcke, Tellering L Co. »och schwebenden Abschlüße aus Rohmaterial bei fremden Werken mit der vollendeten Inbetriebnahme der Um- und Neubauten auf den Anlagen der Rheini schen Stahlwerke und der nützlich erscheinenden Neue, rungen bei Bälcke. Tellering L Co. selbst, sowie ferner mit dem Ablauf des fetzigen Stahlwerksverbandsver- trage) znsammenfallen. Die Rheinischen Stahlwerke hätten nach dem jetzigen Verband noch keine Beteiliaung in der Gruppe Röhren. Sie würden für die Verbandserneuerung eine der Herstellung von Valcke, Tellering L Co. ent sprechende Röhrenbeteiligung zur Anmeldung bringen. ' Die Deutzer Motorpslug-G. m. b. H. in Liquid, teilt mit: Nachdem wir wegen Unbrauchbarkeit der Motorpflüge Konkurs mnmelden mußten, klagte die Gasmotorenfabrik Deutz gegen uns auf Streichung des Wörtchens „Deutz" in unserer Firma. In diesem Prozeß ist die Gasmotorenfabrik Deutz nunmehr auch von dem Kammergericht abgewiesen worden. —c. Die Portland-Zementfabrik und Ziegelei, Aktiengesellschaft, Pahlhude, deren Aktien sich im Be. sitz der Hemmoor-Gesellschaft befinden, bleibt wieder dividendenlos. * Deutsche Linoleumwerke Hansa i« Bremen. Die Generalversammlung genehmigte eine Kapitaler- höhung um ein« Million Mark. Die neuen Aktien sollen mit 2 : 5 angeboten werden. Sie erhalten ge mäß dem Einzahlungsmodus für 1911 1912 die halbe, 1913 die ganze Dividende. Ausgabekurs zirka 155 Proz. Der Vorsitzende erklärte die Aussichten fü: zufriedenstellend. * Pfälzische Mühlenwerke, Aktiengesellschaft, in Mannheim-Schifferstadt. Die Gesellschaft beabsich tigt, ihren Weizenmühlenbetrieb wegen Unrentabilität von Schifferstadt nach Marin- heim zu verlegen. Ab Mitte September wird der Betrieb in Schifferstadt vorerst völlig stillgelegt, und an die dortigen Arbeiter ist bereits Mitteilung er gangen, sich um eine anderweitige Beschäftigung um zusehen. verdsnüe. — Der Zinkhüttenverband hält, wie der „Frkf. Ztg." aus Berlin berichtet wird, auf Einladung der Hohenlohewerke eine geschäftliche Sitzung irr Hohen lohehütte ab. Dabei dürjte eine neue Erhöhung der Preise (die per August 51,50 bzw. 50,50 ./L be tragen) erfolgen unter Freigabe des Verkaufs für wahrscheinlich einen weiteren Monat. Bisher war der Verkauf bis Ende August freigcgcben, indessen ist über die Produktion bereits so weit verfügt, Laß Posten über 50 r kaum mehr abgegeben werden. Die statistische Lag« sei nach wie vor ungewöhnlich gut. Die Produktion des ersten Halbjahres ist zu vollen 95 Proz. abgesetzt und die des Monats Juli ist auch fast au°iverkaust. — Prcisvcreinigung im Mestinggewcrbe. Wie die „Köln. Volksztq." berichtet, soll kürzlich in Hagen von gewissen westfälischen Werken die bal dige Gründung eine: Preisoereinigung (Konvention) vorgeschlagen worden sein, ohne offenen Widerstand zu finden. Ob dieser Vorschlag jedoch allgemein auf Billigung und rasche Verwirklichung rechnen kann, steht noch dahin. Angesichts der auf dem Messing markte nach Auflösung des Mestingsyndikates einge tretenen Preisschlenderei liegt ja der Ge danke nahe, wenn auch kein neues Syndikat, so doch eine Preiskonvention zu begründen. Dock sind auch anderseits die Schwierigkeiten, die sich einem neuen Zusammenschluß der Mestingfabrikanten entgegen- stellen, sehr erheblich, zumal da in den letzten Jahren allerorts große Preß- und Streifenwalzwerke ent standen sind und noch im Entstehen begriffen sind. die. solange diese Vergrößerungen nicht den vollen Betrieb ausgenommen haben, jeder den Wettbewerb beschrän kenden Vereinigung ablehnend gegenüberstehen muffen. * Eine Bereinigung zur Förderung des freien Knochenhandets wird demnächst ins Leben treten. Vor einigen Tagen fand in Berlin ein« stark be suchte Versammlung von Knochenhändlern statt, an der auch von den ca. 25 dem Scheidemandel-Konzern fernstehenden Fabrikanten 16 teils persönlich, teils durch Vollmacht vertreten teilnahmen. Diese Hän§^ ler sind die, die sich der kürzlich gegründeten Roh- produkten-Handelsgesellschaft m. b. H. („Rohag") nicht angeschlostcn haben. Nachdem festgestellt war, daß die ringfreien Fabrikanten ca. 6 bis 7000 Wagen Knochen verarbeiten und die der ,Mohag" nicht angeschloffenen Händler diese« Quan- tum voll aufbringen können, erklärten sich die An wesenden, mit Ausnahme von fünf Herren, mit der Gründung einer Vereinigung einverstanden, die den Zweck haben soll, den freien Knochenhandel zu för dern und zu heben. Ts wurde eine Kommission von Händlern und Fabrikanten gewählt, die die Dor- arbeiten zur Gründung einer freien Vereinigung in die Wege leitet. * Oesterreichisches Maschinenkartell. In der gest rige« Sitzung wurde es der Erste« Brünner Maschinenfabrik und der Fabrik Pauker freigestellt, binnen wenigen Tagen zu erklären, ob sie im Kartell bleiben wollen. Di« Haltung der Danekschen Maschinenfabrik wurde ge billigt. Voraussichtlich wird di« Brünner Ma schinenfabrik lnrsscheiden, so daß da» Maschinenkartell aufgecköst würde. — Kartellverhandlungen in der österreichisch- uugarilchen Petroleumindustrie. Gestern wurden die Kartellverhandlunaen fortgesetzt. Bet der Verlesung der verschiedenen Protokolle habe» sich einzelne Diffe- renzen ergeben, deren Vereinigung in den nächsten Tagen versucht werden wird. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt und hierbei sollen auch die entscheidenden Besprechungen mit einer großen Raf finerie die bisher einen Sonderstandpunkt einge nommen hat, stattfinden. Nach dem gegenwärtigen Stande glaubt man in Kreisen der Petroleum industrie, daß sowohl mit dieser Raffinerie als auch bezüglich der anderen noch bestehenden Differenzen eine Verständigung erzielt werden dürfte - Dar 2«t,rnatia«ale Ka>areh de« Interessenten dar Gtnhl- «nd «isentndnstrie in Brüssel beschloß die Ginsetzung einer Kommission, die untersuchen soll, iniolewcit die Stahlindustriellen der interessierten Länder eine Verständigung untereinander anbahnen könne«. Die Verständigung soll sich nicht ausdehnen auf die Preise und die Abgrenzung der Absatzgebiete, sondern u. a. auf die Lohne der Arbeiter und die Transportfragen. Die Konferenz verhandelt morgen weiter. ' Der Kongrcß von Vertretern der Mehlindufteie, der in Riga tagte, hat beschlossen, die Regierung zu bitten, bei dem Abschluß von Handelsverträgen oie bestehenden Bestimmungen über die Mehlausfuhr ausrechtznerhalten. oermilüues. z ^aatensta <d im fto liftrein, Lnchfrn Anlang Inti ZVIt. iMiigeteilt vom König!. Sächsischen Statistischen Lande,amt.) Beguiachtungsziffern 1 -- sehr gut. 2 — gut, 3 — mittel fdurch- schnittlich), 4 -> gering. 5 -- lehr gering. Krri»- haupt- mannfchast Weizen Roggen Sommer " - Rlceauchm.Bri-i misch, v. Gräsern! Wiesen Winirr Sommer Winter 8 k w Uuzernr Wässerung,- ander« Bautzen 2,4 ! — 2,7 2,4 2,l 2.9 2,2 ! 3,4 - ',i 2,9 Ühemintz 2.4 2,li 2^- 2.! 2,4 l — 3.1 Dre,den 2.! -',4 -.3 2,7 i 3,3 2,9 2,'i 3,0 Leiozig Zwickau 2Z -.1 2,1 3,') 2,3 3,5 3.9 2,5 3 I 2,3 2,1 2.1 2,1 2.4 j 2,9 3,st 2.5 3,1 im Königreich »y 2,6 2,6 2.3 2,3 2,9 2,3 3.3 3,0 i 2,6 3.0 B c m c r k u n g c n: Tie Trockenheit, die auch im Be- richiSmonai mit wenig Unterbrechungen noch weiter anhielt, war tm grössten Teile des Landes für das LvnchSinm der Feld- sriichte wenig giinst'g; dazu kam noch das' die '.Nächte vor wiegend kalt waren und an vielen ragen ein scharfer ÜSind wehte, durch den da- Erdreist» noch mehr au-lroetnete. Obwohl einige Niederschläge erfolgten, so waren sie doch ohne nach haltige Wirkung, da die liegen meist von zu kurzer Tauer und wenig ergiebig waren. Auch dort, wo eS stärker geregnet hat, konnte vielfach der Boden wegen der »>ärte die Regenmengen nicht ausnehmcn, iusolg dessen «ü den Wurzeln nur wenig Rahe zugute gekommen. Für die Hencrnte war die Witterung sehr putzend, denn cd konnte das meiste Furier in kurzer Zeit und guter Qualität geerntet werden. Die tierischen Lchadiingc haben sich bei der Trockenheit in erschreckender Weise vermehrt und schon gröberen Schaden verursacht. — Tic Winrer - Halmfrüchte haben unter der anhaltenden Trockenheit unü den kalten Nächten weniger gelitten. Ter Wintcriveizcn ist zwar hier nnd da stark von Rost befallen, im allgemeinen kann aber seine Note noch al- gut bezeichnet werden. Tic lückenhafte Aehrcnbildung bei dem Ninterroggen, die stellen weise zu beobachten ist, wird aus Frostschaden j» der Bluten zeit znrnckgesiihrt. Ta der Roggen sich wenig gelagert nnd im ganzen gut verlernt hat, sicht troh seines vielfach dünnen Standes noch ein leidlicher Körncrcrkrag zn erhoffen. Aus horstigen Feldern tritt freilich bei der groben Turre Roireisc ei«. — Di« S o m rn c r b a l m f r ü <b t e bleiben infolge der Trockenheit kurz im Stroh, besonder» der Hafer, der austerdem sehr verunirantet ist, nnd dessen Bestände durch Trah.wärmer unü Fritsliegc» sehr gelichtet sind. Tie Kartoffeln sind auf Tonbödcn durch die Kälte etwao zurückgeblieben, im übrigen wirb ihr Stand als ei» guter bezeichnet. — Klee, L n z e r n e und Wiesen sowie da« in den umgebrochenen Klee eingc- läte Gchnittfutter leiden ungemein unter der Tiirre und den kalten Nächten. Der zweite Schnitt Klee wächst nicht von der Stelle unü gibt wenig befriedigende trrirägnisse; wenn der Bor rat vom ersten Schnitt erst beende« ist nnd ee- gibt bis dahin keinen durchdringenden Regen, so ist für viele Wirtschaiien Futtermangel zn befürchten, der vielfach zu einer Verringerung des BiehslandeS führen wird. Auch der lyrumtansah auf den Wiesen ist bisher zum groben Teil noch wenig versprechend. Di« Heuernte ist in der Hauptsache unter Dach und Fach, das Futter ist in den meisten Fällen gut cingebracht worden. Ter Ertrag ist sehr verschieben) aus Wiesen, die nicht vom Frost betroffen worden sind, befriedigt er. sonst ist er um ein Btertel, ja sogar nm ein Drittel und noch mehr geringer an. ge fallen als im vergangene» Jahre. — Tic Rüben, sowohl Zucker- als Runkelrüben, sind so mit Blattläusen (sog. Rei«en> behaftet, daß ganze Flächen als verloren gelten: iiberbanpt, wenn nicht noch besonders günstige Berhnltnifle cinireten, ist bei diesen Fruchten eine recht inästige Ernte zn erwarten — Die Mäuse nehmen in ettzigcn Bezirken wieder senr über hand; da vor dem Abernten sich wenig dagegen tun lässt, kann die Mäuseplagc recht bedenklich werden. — «Gehagelt hat ctz in einigen Bezirken der Zittauer Pflege, der Schaden wird bei Roggen mit 15 bis 3» Prozent angegeben. — Vom sächsischen Holzstoffmarkt. Die Beiri^bs- wasserverhöltnisjc sind laut „Holzstoff Zig/' jetzt ganz allgemein höchst ungünstige. Teilweise muß stundenlang gestaut werden, um die Werke wieder für einige Zeit in Gang zu bringen. Das Erdreich ist so ausgetrocknet, daß selbst die ziemlich ergiebigen Regengüsse der letzten Tage auf den Vetriebs- wasserstand nicht den geringsten Einfluß batten. Unter diesen Umständen sind natürlich binrelchende Holzstoffproduktionen nicht mehr zu erzielen Um die eingegnngcnen Lieferverpflichtungen zu erfüllen, müssen die Lager stark in Anspruch genommen werden, und diese, die ohnehin nicht .bermä ig groß waren, sind schon sehr zusammengeichrunij'jl. Die Abrufe der Abschlußquanten erfolgen prompt, und wer Stoff verfügbar hat. könnte auch mehr liefern, doch geschieht dies in den seltensten Höllen, weil man hofft, in einigen Wochen für Ertra- lieferungen höhere Preise zu bekommen. Hier und da stellten sich in letzter Zeit auch wieoer Nach fragen nach Lieferungen außer Schlug ein, wobei bis zu 10 .-u ab Schlcifereistation geboten wurde * Nutzholzvcrkäuse in Bosnien und Ler Herzego wina. Vor einiger Zeit wiesen wir darauf hin, daß die Landesregierung für Bosnien und die Herzego wina große Nutzholzvelkäufe plane. Der Ver kaufstermin hat nunmehr unter starker Be teiligung aus allen Kreisen der Holzindustrie statt gefunden. Es handelte sich um etwa eine Million Hestmeter Nutzholz, die zuin Angebot kamen. Das Höchstangebot belief sich aus etwa 5 Kr. 10 H. Eine Großhandlung in Serajcwo wurde Ersteherin eines Quantums von etwa 7WOOO Hestmetcrn. Zur Ver wertung desselben werden neue Sägemühlen errichtet. * Keine Ursprungszeugnisse sür Serbien. Wie der Berliner Handelskammer mitgeteilt ist, sind für Warensendungen nach Serbien nunmehr Ur sprungszeugnisse nicht mehr erforderlich. Diese Be- stimmung bezieht sich sowohl auf Eisenbahn- und Schiffssendunaen al^ auch auf Passstück«: für letztere werden auch keine Hakturenkopien mehr verlangt. SstilungseMVellunyen ulm. — Zur Zahlougvetnstrllu», der Baukfirma Pisivrlus i» HiltcShri». T«r GläubigcrauSichnst brr Firma I. H. pistvrlu- trut laut ^>mu. Lour/' am Dien«tagnachmstiaft zu einer Sitzung zufammeu unü beschloß, vorläufig noch von einem An- Neage auf Eröffnung de» Konkurtverfahren« abznschcn. Bi» anf etwa 36 haben sämtliche NNäubiger ihre Zustimmung zu einem autzcrgerichtlichcn Vergleiche gegeben. Im übrigen ist noch nicht bi« Lumme eingegangen, die zur -Iu»schütiung von 10 Prozent genügen würbe. — D«S Kanshan» Soprtzk, t Uompa^iie, ». ». ». z, KatserSIanter» ist laut T." in Koukur« geraten. — Zn» Koaknr« »er Firma Ehrler Z »oulba, Berkans »an technische» ««b elektrotechutsche» Beüarsaartikrt», in Lmichom- Pro, In üer Eiläubigerversammlung waren Forderungen von 632 900 Kronen vertreten. Unter de» Mlänbigrrn besindci sich laut .N. Fr. Pr." die Sreüitgescllichafi in Prag mit »44 000 Kr. — Zatzl»uft»sch»irriftkei«,a tt»rS a»erika»ische» Ware». ha»s«S. Da» seit über 40 Jahren bestehende bekannte Waren barr» Natha» Mntman L Eo. in Baltimore bat lant .Eons.' seine Zahlungen eingestellt. Dir Passiven be trag» 200 ooo Toll-, die Aktiven loo ooo Doll.
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