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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.07.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110705020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911070502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911070502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-05
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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leipziger Lageirlml sruagr. «unwoii,, s. Ja» lsn Leipziger HauLesszeitung I Llr. lS^. lSS. Zülurjüny Dir Mm van Verträge« zur Grrverbon- unü vrrüutzeruns von Grunültücken. I-. Das Bürgerlrche Gesetzbuch huldigt in seinen Satzungen dem Prmzlp der Formensreheit. Haben -wer Leute lnttcinander eilten Vertrag aogcichtvjjen, so mutz der Richter die geirosjeneil Avmaai^ngen in der Regel respektieren, gteichviel welches G>.wnno s:e tragen. Wenn ein vernünftiger, erwnchjener Mensch vei normaler Verfassuiig rn der Absicht, sich uno anderen damit Rechte uiu> Pflichten zu jchafsen, Wil lenserklärungen abgidr, dann grlt eben selbst vor Gericht der Grundsatz: „Ein Mann ein Worr.' Schriftlichkeit ijt deshalb im allgemeinen nicht von nöten, obzwar sie freilich al» Sicherung des Beweise^ für später etwa entstehende Streitigkeiten über den Vertragsinhalt oft recht empfehlenswert fein kann. Dagegen hat der Gesetzgeber in einer allerdings ver- haltnrsmäßig geringen Zahl von Verträgen die Be obachtung einer besonders vorgeschriebenen Form ausdrücklich angeordnet und dazu erklärt, der ganze Vertrug sei sonst nichtig, der Richter habe ihn dann als überhaupt nicht abgeschlossen an,Zusehen. Uno zwar ist jene Form, je nach dem VertragsinhaUe, verschieden: einmal ist ihr genügt lediglich in der schriftlichen Firation des Parteiwillens: ein ander- mal fordert das Gesetz für die Gültigkeit von Ver trägen deren gerichtliche oder notarielle Beurkundung. Natürlich hat diese ausnahmsweise Erschwerung des Verkehrslebens einen guten Grund, der alsbald er hellt, wenn man di« Verträge betrachtet, die nich: lediglich mündlich geschlossen werden dürfen. Ueberall ist es ein besonderer Grad von Ueber- legung und Vorsicht, der im Hinblick auf den zu ver handelnden Inhalt der Vereinbarungen durch die gesetzlich geheischte Vertragsform erzielt werden soll. Die Höhe der notwendigen Achtsamkeit ist dabei das ausschlaggebende Moment für die Anordnung ent weder blotzer Schriftlichkeit oder für das Gebot einer gerichtlichen bzw. notariellen Beurkundung. So ist die Beurkundung durch das Gericht oder durch einen Notar vorgeschrieben für einen Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, das Eigen tum an einenl Grundstück zu übertragen. Die kennt nis des gesetzgeberischen Zweckgedairkens kann hier eine Reihe von Zweifeln lösen, die die Gerichte ständig von neuem zu entscheiden haben. Die Be gründung zum Bürgerlichen Gesetzbuch gibt dabei den nötigen Aufschluß über des Gesetzgebers Ideen, in dem sie erklärt, der Grundbesitz sei die natürliche Grundlage für die Setzhaftigkeit der Bevölkerung und verdiene schon deshalb die ihm zuteil werdende be sondere Rücksicht auch in der Beziehung, daß die Ver äußerung nicht leicht zu nehmen sei. Hiernach versteht es sich eigentlich von selbst, daß die Beurkundung auch dann notwendig ist, wenn das Grundstück nicht dem Dertragsgegner, sondern, dem Vertragsinhalt entsprechend, irgendeinem Drit ten veräußert werden soll. Knüpft doch der in Frage kommende 8 313 BGB. seine Bedingungen einzig an die Verpflichtung des einen Vertragsteils, das Eigen tum an einem Grundstücke zu übertragen, indem es dabei die Worte, daß jene Uebertragung gerade an den Gegenkontrahenten zu erfolgen habe, mit weisem Vorbedacht wegläßt. Auch die Tatsache, daß die Person des Käufers noch gar nicht bekannt ist. son dern erst ausfindig gemacht oder bestimmt werden soll, vermag an der Notwendigkeit der Lertragsbe- urkundung nicht zu rütteln. Wie steht es nun mit einem zum Zwecke der Grund stücksspekulation abgeschlossenen Gesellschaftsocrtrage? Die Gerichte, darunter in erster Linie das Reichsge richt, bieten bei der Lösung der Frage eine ergiebige Lese. Es fehlt, wie eben jene Lektüre lehrt, nicht an Gesellschaftern, die sich einen durch lukrative Grund- stücksvcrkäufe verdienten artigen Gewinn nicht in folge einer Teilung mit den übrigen Gesellschaftern schmälern lassen wollen und deshalb den ganzen Ver trag mit Rücksicht auf die mangelnde gerichtlich« oder notarielle Beurkundung für nichtig erklären. Wie stellt sich nun der oberste Gerichtshof hierzu? Erklärt er Gesellschaftsverträge, gerichtet auf Erwerb und Veräußerung von Grundstücken, für reformbedürftig? Ein Beispiel aus der jüngsten reichsgerichtlichen Ju dikatur: Drei Personen beschlossen unter dem 1t. Ok tober 1906 den gemeinsamen Ankauf von Grund stücken und deren Eintragung auf den Namen des einen der drei. Der Zweck der Abmachung war der Weiterverkauf der Grundstücke entweder an beliebige Kauflustige oder an ein Zementwerk, das die drei gemeinsam zu gründen trachteten. Gewinn und Verlust der Spekulation wurde zu je einem Dritt teil zu tragen vereinbart. Einer von den Partizipienten kaufte nun auf Grund dieser Abrede zwei Grundstücke und verkaufte sie mit bedeutendem Gewinn. Der Aufforderung zur Herausgabe des auf die Gesellschafter entfallenden Anteiles setzte er den Einwand entgegen, der ganze Vertrag sei nichtig: entbehre er doch der vorgeschrie benen Form. Dagegen legte aber das Reichsgericht, übrigens ganz im Sinne des von ihm nach dieser Richtung von jeher verfochtenen Standpunkts, im Urteile vom 30. Januar 1909 nun doch sein Veto ein. Es erklärte, ein Gesellschaftsoertrag solchen Inhalts sei nicht schon um deswillen, weil er auf den Erwerb und die Weiterveräutzerunq von Grundstücken abziele. der Formbedürftigkeit unterlegen. Eine Verpflichtung zur Uebertragung des Eigentums an Grundstücken enthält vielmehr nach höchstgerichtlicher Doktrin ein Vertrag diese» Inhaltes nicht, gleichviel, ob nun auf Grund diese» Vertrages von einem der Gesellschafter oder von mehreren oder von allen zusammen Grund stücke erworben und wieder veräußert werden. Den au» dem Gesellschaftsvertrage sich ergebenden Ver pflichtungen kann nach des Reichsgerichts Ansicht in allen diesen Fällen genügt werden, sofern nur der Erwerb wie die Veräußerung der Grundstücke für Rechnung der Gesellschaft erfolgt. Die Erfüllung des Gesellschaftsvertrage» ist vollkommen unabhängig von der Uebertragung der Eigentums an den Grund stücken. Ein« weitere Umschau in der höchstgerichtlichen Judikatur ergibt bet gleichem Resultat besonders den überzeugenden Hinweis, daß in Gesellschaftsvertragen zu Spekulationszwecken der für die Erschaffung des 8 813 obwaltende Zweck, leichtfertigen Verkäufen von Grundstücken oder übereilten Verträgen entgegenzu wirken, gar nicht in Frage kommt. SutllunysetnlteUunyen ulw. «. Dl»» T»ahsa»rik lkhrist. Geaeg Li»ke«hetl in Schneeberg «Sachs.) befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten. Tie unter handelt mit ihren Gläubigern wegen eiue» Vergleichs. Der Statu» liegt noch nicht vor. Tie Firma Hestedt leit 1871. k Zu» Kvnlur» de» Firma K. Sai-ma««, Ledersa»rir, i» Lamvueg. In dem Zwang»vergleich«termin wurde gerichtS- fettig der von der Firma gemachte BergleichSvorichlag von Ai Pro,. abgclcbnl. und »war wegen angeblicher Gläubiger begünstigung. Durch di« Verwertung diese» ZwangSvergleiche» habe, sich die Aussichten für dir Gläubiger «ugüuftiger gepellt, da bet Durchführung de» Konkurse» »Schstka» 8—tv Protz, t» ArrSslcht stehen. — Die Ma«usakt»r»,re«sirm» Moritz »leite« irr Semll» hat laut »N. Fe. Pr.' die Zahlungen eingestellt. Die Firma schuldet für Waren an l2si Gläubiger zirka 80 sivv Kr. nnd für Geld an Banken »ö llov pr. Die Aktive» werde» mit dv k>00v Kronen bewertet. — «»«riranische Zahl«»gSet»stell»«ge». Die « » rrie « « «leetrieFuseEo. tnMnSkego». «ich., geriet laut »Bost. Zig." in Konkurs mit 7S0 NVV Toll. Passiven und l.tzg noo Doll. Aktiven. — Die Maschinenfabrik»»»««, Henshaw, Vurklen ü ck o. in San Francisco, ««U, erklärten den Bankerott mit Doll. Verbindlich. vrmk- uns GelSmesen. * Preußische« Ttaatsschuldbuch. In das preußi sch« Staatsschuldbuch sind im Juni tnsge^mt rund 19,4 Millionen Mark eingetragen worden Hiervon sind im Weg der Bareinzahlung durch Vermittlung der Ceehandlunq. ohne daß die Antragsteller schon im Besitze von Stücken waren, rund 11,4 Millionen Mut an Schuldbuchforderungen begründet worden. gtteder wurden wieder gewühlt, während für den durch Tod ausgeschiedenen Herrn Ed. Echmidt-Polex eine Ersatzwahl nicht vorgenommcn wurde. * «ktienzuckersabrik Reuwerk bei Hannover. Der Ueberschuß für das am 31. Mai abgelaufene Ge schäftsjahr beträgt ca. 135 000 (225 000) ^t: die Ab schreibungen nach den bisherigen Sätzen lca. 70 000 Mark) werden aufrecht erhalten. Die freie Reserve bleibt unverändert, der Gewinnvortrag erhöbt sich von 40 800 auf 43 100 Es wird vorgeschlagen werden, auf das Aktienkapital von 1500 000 Zt eine Dividende von 5 l9) Proz. zu zahlen. Diese Ertragsminderung ist schon aus den erheblich ge ringeren Zuckererlösen erklärlich: auch bei der Land wirtschaft konnte der abnorm niedrige Körnerertraz durch das etwas höhere Rübenquantum nicht ausge- glichen werden. — Feldbahufabrik Wackerow L To„ Aktiengesell schaft, in Breslau. Die Gesellschaft, die bekanntlich zu einer Sanierung genötigt ist, hat laut „Rat.- Ztg." im setzten Geschäftsjahre fast di? Hälfte ihres Aktienkapitals verloren. Bei einen» Aktienkapital in Höbe von 1 Million Mark ergibt sich nämlich ein Verlust von 479 329 .kk. Die Gesellschaft weist in der Bilanz eine Bankschuld von 668 506 st aus. * Aktiengesellschaft der Rusfijch-Balufchen Waggon- baufabrik in Petersburg. Die Generalversammlung beschloß, das Grundkapital nm 1 600 WO Rbl. herab zusetzen bei einer gleichzeitigen Erhöhung um 2 100 000 Rbl. Der Ausgabepreis der neuen Aktien ist auf 200 Nbl. bei einem Nennwert von 150 Rbl. festgesetzt. Die Veriverlung der neuen Aktien hat eine Petersburger Bankengrnppe bei einer Vergütung von 12 Rbl. aus die Aktie übernommen. 1 Die Firma Bnttsr Bros., New York, eines der arößten amerikanischen Warenhäuser, errichtet in Sonneberg ein großes Einkaufshaus. .Oervönüe. — Die KariellverhandlunHe» in der österreichisch ungarischen Prtroleumindustrie, In den Lokalitäten der Oesterrcichischen Creditanstalt begann gestern die Tagung der österreichischen und ungarischen Petro leumraffinerien. Die zur Unterschrift vorliegenden zahlreichen Protokolle wurden verlesen und die Disfe- renzpuntte sestgestellt, deren Vereinigung mit Rück sicht auf die Kompliziertheit der Materie eine Reihe von Tagen in Anspruch nehmen wird. * Der Morgansche Dampfertrust in 1910. Die Rohbetriebseinnahmen der International Mer kantile Marine Eo., die die maritimen Inter essen der Mora,angruppe repräsentiert und mir der unsere großen transatlantischen Linien im Ver- rragsoerhältnis stehen, stellten sich in 1910 auf 30 848 284 (33 401485) r-, Rebeneinnahmen erbrachten 1225 312 (491723) K, so daß insgesamt 38 073 596 (33 903 208) Z vereinnahmt wurden. Demgegenüber erforderten die Ausgaben 29 775 390 (29 257 754) s: als Reineinnahmen verbleiben somit 8298 260 (4 695 454) K. Hiervon sind abzuetzen für Steuern 4 021633 (3 870 579) «. Zuzüglich des Versicherung- konlos von 573(07 (35i 461) s ergibt sich ein Ge- samtüderfchuß von 4 849 580 (1 182 335) z. Rach Ab zug des vorjäyrigen Defizits von 1297335 s jowie von Abschreibungen im Betrage von 3503 541 j, verblieb ein Gewinn- und Verlust-Surplus von 48 585 Z. Die Gesellschaft verfügte zum Schluß letzten Jahres über 124 Schiffe mit einem Gesamtraum gehalt von 1078 370, abgesehen von fechs im Bau begriffenen Dampfern von 79900 Bruttotonnen, sowie über Ecfamtaktiven im Werte von 205 329 435 K. DermillMes. P Saatenstand in Preußen. In den Bemerkungen der „Stat. Korresp." heißt es u. a.: Die auf eine gute irulivictluug der Laaien und Futter- pflanze,, gejegte Hoffnung ist tu dem soeben abgclaufcncn Hc- rtchtsmouat nur stellenweise tu Erfüllung begangen. Um den 10. Juni trat ein beträchtlicher Kälterüclsaü ei», so Last in üei, meisten Landcötcilcn während der nächsten Tage das Thermo- metcr bi» unter den Gefrierpunkt sank. Auch sind di« Nieder schläge, die sich allmählich über da» gauze Staatsgebiet ver breiteten, nicht überall eindringlich genug gewesen. Besser als die Nuhpslanzeu gediehen Unkräuter aller Art, zumeist Hederich, der allenthalben das Sommergetreide, namentlich -rn Haser, überwuchern soll. Als Pslanzeulrankheiten werben autzer Wurzelbrand Jlugbraud, Slvsl und Meltau, ganz vereinzelt auch Schwarzbeinigkeit, sowie BlaUroll- und Kräuselkrankheit unter Leu Kartoffeln genannt. Bon tierischen Schädlingen sind es zumeist die schwarze!, Blattläuse, die i» allen Lanteslcileu die Ackcrbohnen und noch mehr die Zuckerrüben arg hcimsuchtcu. Häusig werden auch ÄaZläse: als Zuckerrübenschädlinge ge nannt. Wahrend Ackcrschnccken selbst da, wo sie in anderen Jahren vorkamcu, so gut wie gar nicht erwähnt werden, sollen sich die Mäuse, die iw. lepten Winter und Frühjahr mangels vernichtender WitterungSeinflüsie verheerend oustralcu und dann durch Gift und Fasten dezimiert wurden, inzwischen wieder stark vermehrt haben. Die Weiterentivickelung der Saaten im BcrtchiSmonat war infolge der äusierst ungleich- mäßig vcrieillcn Niederschlagsmengen »aturgemäh auch in Sen einzelnen Gegenden sehr verschieden. Am meisten trifft dies auf den Winterroggni zu, der schon Ende Mat zu blüüen be gann und Ende Ivui noch nicht überall aufgcblüht hatte. Seine Halme sind im allgemeinen nicht lang die Bestockung zumeist nur «inhalmig. Obgleich der Winierweizeu nach der günstigen Durchwinicrutig bereit» im Frühjahr einen erheblichen Bor- sprung -en anderen Saaten gegenüber hatte, stand er seht noch nicht überall in Blute, sondern war in viele» Gegenden noch nicht mit dem Schossen fertig: etwa» Rostbildung wurde vier und da sestgestellt, ebenso waren die Tommerhalmfrüchte beim Schossen. Die Gerste stand stellenweise jedoch schon in Blüte. Der Hafer soll zumeist sehr kurz, nicht selten auch schlecht be stockt sein. Die seit Mitte Juni herrschende feuchte Witternng kam für die Halmfrüchte überwiegend zu spät, selten konnte sie noch etwas bessern. WinierrapS und Rübsen sind jetzt reis, aber etwas durch Glanzkäfer geschädigt, stellenweise solle« sie schon geschnitten sein. Bon den Hackfrüchten haben die Kar- toffeln erfrenlicherwets« ihre bisherteca Lücken ausgeglichen. Dagegen lauten die Nachrichten über die Zuckerrüben zumeist nicht zufriedenstellend. Was endlich die Futterpflanzen, Klee und Luzerne, sowie die Wiesen anlangt, so wirb allgemein ge klagt, daß der erst« Schnitt an Menge wohl nicht die Hälfte wie im Borjahre ergab, an Güte aber nicht» zu wünschen übrig ließ. Das schlimmste sei, daß dieser geringere Schnitt zum größeren Teile dem Verderben preisgegeben ist. da der Wetterunischlag gerade zur Zett de» HrnenS etntrat. Export und Flanelle in vrtracht komme». Luch i» ,»Sr»tn Zweigen der Wollweberei, so tu der Drop ich- »ud vtSbelftsF» Industrie, ist eine wes.ntltche Abschwächung de» GeschLft»»«- kchr» zu bemerken. Wirkware» lieg««,, wie jede» Iah, uw die selbe Zett, recht ruhig. Die weitere Entwickelung de» Geschäft» in Baumwollgarne» wird davon abhängen, welch« Beschlüsse die Spinner bezüglich der BetrtebSeinschränkung fassen werde»; eine Besserung der Berkaustpreis« sür baumwolleu« Gewed« hat nicht Platz gegrisfe«. Kür Iuteerzeugutsse habe« weiter« Preisermäßigungen siattgesiinden. die Geschästtlag« ip unner- ändert. In der letzten Woche machte sich für FlachSgarn« wesentlich verstärkte Nachfrage geilend, Geschäfte von Bedeu tung wurden nicht abgeschlossen, da die Spinner zu den von de» Käufer« ossertcrten Preisen keine Engagements eiuzugehcn geneigt sind. Auch die Lage der Leinenweberci zeigt eine ent schiedene Besserung. Q T. I. Ausfall der Seidenernte in der Lombardei Vvrlieqende Berichte aus Lyon schätzen den Ausfall der Seidenernte in der Lombardei auf 25 Proz. vervüierunysmelen. Dr. Gebr. Arntzoldfcher Pensionsoerein in Dresden. In der Generalverfaminlunq am 1. Juli waren 50 Ausichuslmitgtteder vertreten. Der Vorsitzende des Ausschusses gab einen Rückblick über die Ent- wickeluno des Pensionsvereins in den ersten 10 Jahren feines Bestehens und teilte mit, daß im neuen Ge schäftsjahre fünf weitere Firmen ihren Beitritt zu dem Vereine bewirkt hatten, während Verhandlungen mit verschiedenen Firmen noch schwebten. Er be merkte weiter, es könne kein Zweifel sein, daß auch der Gebr. Arnholdfche Pensionsoerein als Ersatz institut im Sinne des dem Reichstag zugeaansenen Negierungsentwurss des Gesetzes betr. die Pensions- veriicherunq der Privatbeamten zuqelassen werde, da seine Einrichtung den im Entwurf enthaltenen Be dingungen allenthalben entspricht und er zurzeit be deutend mehr, als in der Reichsversicherung möglich ist, bietet. Die Gesamteinnahmen betrugen im ver flossenen Jahre 2M217 denen an Gesamtaus gaben 34 4O1./s aegenüberstehen. Das Vermögen des Vereins betrug Ende 1910 1128 684 X Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurden genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt. In seiner Eröffnungsrede gedachte der Vorsitzende des Um standes, daß der Tag des 10jährigen Bestehens des Verein« zujammenfiel mit dem 30jährigen Jubiläum des Mitbegründers und Chefs des Bankhauses Gebr. Arnhold, des Herrn Kommerzienrats Konsul Georg Arnhold, und teilte mit, daß Herr Kommer zienrat Arnhold aus diesem Anlaß dem Gebr. Arn- holdschen Pensionsverein den namhaften Betrag von 40000 gespendet habe, damit au» dessen Zinsen insbesondere die Witwen- und Waisenpensionen der Versicherten, wenn nötig, erhöht werden können. Innen- unü ttukenllsnüel. 8 Ausfuhr nrrch drn Brreinigten Staaten von Amerika. Die Ausfuhr aus dem Chemnitzer K o n s u l a r b e z i r k betrug im Juni 805 000 Doll. l3 381 000 -4() grqen 063 OLö Doll, im Mai d. I. und 1 012 000 Doll, im Juni des Jahres 1S10. Dieser Gesamtwert ist wesentlich höher als in irgendeinem Monat des laufenden Iahrrs. Vergleicht man die Werre der Ausfuhr des ganzen Iuniquartals 1911 mit denen des vorigen Jahres, so etgibt sich für den Gesamtwert eine Abnahme von 2 654 000 Doll, auf 1935 000 Doll. Tnmsvlmrvelen. — Die Zschipkan.Finsterwalder Eiseubahngesell- schaft schlägt laut ^Frkf. Ztg." 14 s12) Proz. Divi dende vor. — Der Vergleich -wischen Sotthardba-n »nd Vnndevrat. Aus Bern wird der ,.Voff. Ztg." ge meldet: Nach dem nun im Wortlaut vorliegenden Vergleich zwischen der Dotthardbahn und dem Bun desrat wird die Rückkaufsentschädigung von 83'A, Millionen Francs nach Wahl der Verwal tung der Gotthardbahn in 4proz. Bundesbahnobliga tionen von 500 oder 1000 Frcs. entrichtet. Die Obli gationen sind am 30. Juni und am 31. Dezember zu verzinsen und rückzahlbar in Schweizer Währung in 50 gleichnräßiqen Jahresraten von 1922 bis 1971. Der Zins der Rückkaufsentschädigung vom 1. Mai 1909 ab zn 4 Proz. ist am 31. Dezember 1911 bar zu bezahlen. Der Vergleich ist hinfällig, wenn er nicht bis z»lm 20. Dezember von der Liquidationskommis sion, der Aktionärversammluna und der Bundesver sammlung genehmig: worden ist. — Die kritische Lage der Binnenschiffahrt. Aus Hamburg wird der ..Voss. Ztg." am 4. Juli ge meldet: Die Situation in der Binnenschiffahrt wird immer kritischer. Die Schiffahrtsgesell schaften nehmen überhaupt keine La dung mehr an, da kein Kahnraum auf zutreiben ist. Kennzeichnend für die Lage ist, daß vorgestern nachmittag für einige Getrerderrans- porte nach Berlin 68 Pf. per 100 gefordert und bezahlt worden find. Nach dn Oberelbe notierten die Frachten mit 90 Pf., das ist ein Preis, wie er im Frühjahr überhaupt noch nicht und im Herbst nur einmal, und zwar 1904, erreicht worden ist. Für Kohlen ist die Fracht nach Berlin mit 45 Pf. um 20 Pf. HZHer als zur gleichen Zeit des Vorjahre». Z Avf Anregung der Baltic and White-Sea.Con ference hielten verschiedene kontinentale und skan dinavische Reedereiorganifationen eine Versammlung zur Erörterung der Frage der Möglichkeit eines Zu sammenwirkens der Organisationen zur Durchfüh rung verbesserter Verfrachtungsbe dingungen ab. Auch der Schutzneretn deutscher Reeder war vertreten. Einstimmig wurde beschlossen, den in der Versammlung vertretenen Vereinen an- heiniznstellen, die Frage ihren Mitgliedern vorzu legen und eventuell einen Vertreter für die künftige, von der Valtic and White-Sea-Conference veranstal tete Versammlung zu wählen. Betriebsausweise. Geraer e«raß«»baßn-«kttea«csellschaft t» «er*. Die Et«- nahmen aus -cm Straßcnbahiibetrtebe betragen im Junt IS 2vb (I6S7S) die Gcsamtcinnahme tm Jahr« 1S10/14 2t» (M l>8« W») oerlrlrieüene Inüultrleu. 8 rapeteu.Juduftrie-Aktiengesellschaft in Berlin. An der gestern in Berlin abgehaltenen Aufsichtsrats- fitzung wurde beschloßen, die ordentliche Generalver sammlung auf den 31. Juli nach Berlin einznberufen. Der Aufsichtsrat konnte zugleich konstatieren, daß der Beschluß vom 28. Januar 1911. wonach die der Ge sellschaft gehörigen Fabriken wieder an die einzelnen Werke vermietet worden sind, in allen seinen Teilen durchgeführt worden ist, und daß die Werke durchweg zufriedenstellend arbeiten. Die geschuldeten Miet zinsen nsw. wurden vor der Verfallzeit feiten, der Tiag Werke an die Deutsche Treuhand-Gesellschaft abgeführt. Di« Gesellschaft wird in der Lage sein, in wenigen Jahren ihre Verbindlichkeiten gegenüber den Danken zu lösen. Sonstig« nennenswerte Schul den sind nicht mehr vorhanden. * Deutsche Gold, und Tilberscheideanstalt vormals Rößler. Frankfurt a. M. Die gestrige Generalver sammlung genehmigt« sämtlich« Vorlagen, insbeson dere die Verteilung von 40 s36) Pro». Dividende. Die turnusmäßig ausscheideUden Aufsichtrratamtt- * Landmirtschastliche Zentraldarlehuskasse sür Deutschland. Die Generalversammlung, die gestern unter außergewöhnlich starker Beteiligung aus dem ganzen Reiche in Erfurt stattfand, nahm mit allen Stimmen gegen die Stimmen der Vertreter von Posen eine Resolution an, die di« Maßnahmen des Aufsichtsrats zur Gesundung der Finanzen der Zentraldarlehuskasse gutheißt. * Oe icrreichisch-ungarifche Bank. Wie der Gene ralsekretär in der letzten Generalratssitzung ange kündigt hatte, sind zum Ultimo Juni an das Roten- institut ,ehr erhebliche Ansprüche gestellt worden. Die Bank, die noch in der Vorwoche über eine steuer freie Rotenreseroe von 45 Millionen Kronen ver sagte, ist mit einem Betrage von 161 Mill. Kronen in die Notenfieuerpslicht geraten. Sowohl im Eskompt als im Lomvard waren die Anfvroerungen in der letzten Juniwoche bedeutend gewesen, wenn sie auch hrnter jenen des Vorjahres Zurückbleiben. Damals hatte der Eskompt eine Zunahme um 171 Millionen, der Lombard eilte solche von 12 Millionen Kronen ersahren, wahrend (ich die Steigerungen in diesem Jaqre auf 162 Millionen, respektive 7,9 Millionen Kronen beliefen. 2m Vor jahre brachte bereits der Ausweis für die erste Juli woche wieder eiue steuerfreie Rotenreserve zum Aus druck. In diesem Jahre ist cs wohl kaum anzu nehmen, daß die Bank überhaupt noch aus der RotensteuerMichl kommen wird, wenn sich auch ihr steuerpflichtiger Rotenumlauf in den nächsten Wochen vermindern dürfte. — Chinesisch-Amerikanische Bank. Die chinesische Beteiligung mit 5 Millionen Dollar an der Chine sisch-Amerikanischen Bank ist laut „Voss. Ztg" ge sichert. — Die Notobeln der Provinz Szetschuan haben sich der Agitation der Hu-Provinzeu gegen die Hukuang-Anleihe angeschlosseu. berg- uuü üuueuurcleu. * Kysshauferhütte. Di« jungen Aktien wurden gestern au der Börse zu Halle eingeführt und mit 216 Proz. bez. G. notiert. * Die Mecklenvurgijche Gewerkschaft Friedrich Franz, Lübtheen i. M, hat für das erste Halbjahr eine Ausbeute von 200000 Zt zur Ausschüttung gebracht. —r. Besserung am Stabeifenmarkte. Man schreibt uns: Schon seit einiger Zeit konnte man fühlen, daß sich auf dem Staoeisenmarkt eme Besserung andahireu mußte: denn der Widerspruch zwischen den Preisen (mit ihrer sinkenden Tendenz) und der überaus starken Beschäftigung der Werke ldie die Lieferzeiten nicht einzuhalten vermochten) konnte unmöglich den Markt länger unter feinem Banne halten. Die Wendung ist auch diesmal überraschend gekommen. Schon in der vergangenen Woche wurde von Belgien aus versucht, bei uns größere Aufträge unterzu bringen, wobei aber von den Exporteuren immer noch mit einem Druck auf die Preise gearbeitet wurde. Den belgischen Häusern schlossen sich die deutschen und englischen Firmen bald an, wobei aber auch bereits steigende Preise bewilligt wurden. Der Exportpreis ist rasch von 4.10/— Psd. St. auf 4.14/— Pfd. St. pro Tonne fob Antwerpen gestiegen. In Fachkreisen glaubt man bei der starken Nachfrage auf neue Preis erhöhungen rechnen zu dürfen. Mehr und mehr sieht man ein, daß die Käufer in den letzten Monaten absichtlich zurückgrhalten haben. Die Bewegung am Ervortmarkte hat auch bereits auf den Inlandsmarkt eingewirkt. Auch hier hat eine fühlbare Kaufbe wegung eingesetzt, die die Preise nach oben drückt. Die großen Merke buchen aber nur mit Widerstreben für längere Zeit: sie erwarten, namentlich im Hin blick auf die guten Ernten, vom Herbst eine Belebung des Geschäfts. ? Brüxer Kohkenberqwerksqesellschast. Auf einem dieser Dergmerksgesellschaft gehörigen Gebiete in der Nähe von Poarvisdau stieß man bei Bohrungen auf mächtige Kohlenflöze, die die Karwiner noch an Ausdehnung übertreffen. SioNgewerve. * Die Rheinische Knnstseidefabrik, Aktiengesell schaft, in Aachen schließt das am 30. September 1910 beendete Geschäftsjahr mit einem Verlustvortrag von 155 851 s101289) Z( ab. Einnahmen werden nicht aufgeführt Die Derwaltungskosten erforderten 26 471 -4t, die Abschreibungen 28 091 Zt. Die Patente stehen mit 995 083 sl 006 865) Zt zu Buche. Dre Außenstände betragen 3349 -<t, die laufenden Ver bindlichkeiten 29 290 ^(t, das Aktienkapital 1250 000 Mark. * Berkans der Königinhofer Kattundruckfabrik. Heute findet in Wien eine Sitzung des Vereins der Druckfabrikanten statt. In dieser Sitzung wird u. a. über den Ankauf der Königinhofer Kattun druckfabrik» - Aktiengesellschaft verhandelt werden. Die genannte Fabrik gehörte früher Anton Bauer in Köniqinhof und wurde von der Oesterreichischen Creditanstalt mit einem Kapital von 1,5 Millionen Kronen in eine Aktiengesellschaft mngewandelt. Die Creditanstalt hat dem Verein der Drucksabrikanten eine Option auf diesen Besitz eingeräümt. Der Verein würde, wenn die Transaktion zustande kommt, die Fabrik stillegen. C D. l. Die einst so bedeuteude schweizerische Sei- denindustri« hat nach dem Beucht der Züricher Hau- delstammer im Jahre 1910 einen selten jchlechtea Geschäftsgang gehabt. Auch die Tatsache, Latz sich im letzten Jahre die Gcsamtausfuhr um rund 4'/, Mil lionen Francs gehoben, könne an dieser Beurteilung nichts andern, da die größten Mengen schwarzer Lagerwaren, die auf die Nachricht von dem Tode König Eduards nach England gesandt wurden, dorr größtenteils unverkauft geblieben sind. Die Ausfuhr schweizerischer Seidenwaren nach Deutschland ist auf dem tiefsten Punkte seit dem Jahre 1900 angelangt, während Oesterreich-Ungarn für 1 Million Franc» mehr Ware bezog. L T. I. Vom eaglischen Lextilmarkt wird b». richtet, daß der Preisrückgang auf den überseeischen Wollmärkten, die verminderte Tätigkeit der Woll industrie in allen Ländern, außerdem aber die poli tischen Vorgänge den Wollmarkt außerordentlich ver- stimmt haben. Die Unternehmungslust war ganz ge ringfügig und betraf lediglich Bedarfskäuse drin gendster Natur, während Meinungskäufe sclbst dann, wenn di« Verkäufer sich entgegenkommend bezüglich der Preise zeigten, nicht abgeschloffen wurden. Selbst englische Wollen notierten in dieser Woche niedriger, während für Kammzüge eine Abschwächung der Preise gegenüber den Notierungen der Vorwoche kaum fest- zustellrn ist. Der ASfatz t» Kilmmtt«,«» «S rS-llndttMe» tp lewese», n»d auch sttr Stet« Sio-ft»fss»ne« si«d Peel». »eraS(ryougea an »er Ta«e»ordnu«g. »a» »le Beschönigung der Wollgarnspinner anbelangt, so wird versichert, daß dir Kammgarnsplnner, nicht nur dir, welche Webgarne Herstellen, sonder« auch die Ktrtckgaruspinner vollauf »u tun haben, sedoch versteht sich die» Immer für älter« Lufnllge, neue Order» von Belang sind auch (« dieser Woche weder für Kammgar» «och für Ttreichgar» erteilt worden. Lu» der Wollweberei ver- lante», baß die ftnbrikante«, welche frühere Aufträge für Kanada, tetlwetfr für Südamerika und für d(« Bereinigten Staaten empfangen haben, mit der Ausführung dieser Aufträge noch auf läirgere Zett vollauf veschäfitgt sind. Wesentlich ruhiger (st »er Verkehr (« D«w»»«rv, soweit Decke« sür den
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