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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191001298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100129
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-01
- Tag 1910-01-29
-
Monat
1910-01
-
Jahr
1910
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Berlin und Grbhardt-Rixdorf nntrrlag der letztere nach einer Oesamtkampf, zeit von 40 Min. 10 Sek. (-) Ehrenpreis »es preußische« KultaSmiuistertumS. Das preußische Kultusministerium hat auch für da» diesjährige Halleusportfest deS Ver- baabeS Berliner Atblettk-Bereine, daS am 27. und 28. Februar in den AuS- stellunq-hallen am Zoologischen Karten zu Berlin stattfindet, einen Ehren preis gestiftet, der für das 500-m- Stafetten lausen ausgesetzt wird. Tie Welt«etfterschaf1Sringkämpfe in Paris haben nunmehr ihren Abschluß gefunden, wonach dem Dänen Jeff. Petersen der Weltmeisterschaft», titel zuerkannt wurde. Die Ergebnisse der letzten zwei Tage warra folgende: 80. Abend. Poule finale. Der Russe Rom an off b-zwang dru Franzoien Clement nach zwei Gängen in IS Minuten; der Franzose Aimable de la Calmette bezwang den Deutschen Schackmann ebenfalls in zwei Gängen nach 14 Minuten; der Däne Petersen siegte über den Franzosen Bervel nach drei Gängen in 33 Minuten; der Deutsch« Pohl-Ab» II warf den Italiener Maffetti nach zwei Gänzen in 11 Minuten. — 3l. (letzter! Abend. Aimable de la Calmette bezwang den Neger ZippS »ach drei Gängen in 22 Minuten; der Franzose Bervet siegte über seinen Landsmann Clement nach drei Gängen in 32 Minuten und der Däne Petersei bezwang Pobl-AbS ll nach zwei Gängen in 25 Minuten. Außer Konkurrenz solrten Maffetti und Schackmann noch einen Match aus, bei dem Maffetti nach zwei Gängen in IS Minuten gewann. — In dem Klassement der Wettkämpfe wurde folgende Reihenfolge der Preisträger festgestellt: Sieger: I. Petersen, 2. Pohl-Ab- U, 8. Bervet, 4. Aimable de la Calmette, S. Romanoff, 6. Clement d'Augers. Fechte«. 8 Die Fechterschast des Turuveretns der Südvorstadt.Leipzig hielt am Mittwoch ihre Jahreshauptversammlung ab. Nachdem die alten Vorstandsmitglieder mit dankenden Worten ihrer Aemter entlastet worden waren, sanden die Wahlen des neuen Vorstandes für das Jahr 1910 statt. Diese hatten folgende Ergebnisse: l. Vorstand und technischer Obmann: Ernst Schicker; Florettsechiwart: Willy Dreßler; Säbelfechtwart: Richard Matthias; Schriftführer: Kurt Unger; Kassierer: Willy Hauttzsch; Zeug- wart: Arao Altmann. — Die Fechtstunden finden Dienstag, Mittwoch und Sonnabend abends von 8—10 Uhr iu der Turnhalle zMoltke- slraße 17) statt. Lmstschiffahr«. * Ein Aufstieg des Ballons „Leipzig" ist für morgen Sonntag geplant. Wenn Wind und Wetter eS gestatte«, soll der Aufstieg vormittags '/,10 Uhr vom Sportplatz aus erfolgen. Der Ballon wird von Herrn Haupt mann Mohr-DreSdrn geführt werden. — ES ist die- die Fahrt, die ursprüng lich für den 16. Januar geplant war, des ungünstigen Wetters wegen aber unterbleiben mußte. — Der Luftkreuzer „M. HI" ist am Freitogvormittag um ^12 Uhr wi^>er zu einer Probefahrt aufgestiegen bei einer Windstärke von 2 bis 3 Sekundenmetern aus südöstlicher Richtung. Die Fahrt ging von Tegel in einer Höhe von etwa 150 Metern direkt auf Berlin zu. Die Führung hatten wiederum die Majore Groß und Sper ling und Oberingenieur Bafenach. » Ein Unfall LathamS. Wie der Draht an- Kairo meldet, ist am Donnerstag während der unternommenen Flugversuche der Aviatiker Lat Ham aus einer Höhe von 40 Metern mit seinem Apparat zur Erde gestürzt. Der Apparat wurde vernichtet. Latham blieb un verletzt, NuS der Schachwelt. L. Die erste Partie des Wettkampfes Lronhardt-Lowtzky wurde Mitiwochn-ichmittag in den Klubiäumen der Schachgesellschast „Augustea" CasS Kronprinz, Elsterstraße, gespielt und endete nach 50 Zügen mit dem Siege des deutschen Meisters. Spanische Parste. 1. e2—e4 2. 8^1-k3 3. I-ll—t>5 4. I-büxeö 5. 62—64 6. 061x64 7. 064—kV 8. 8bl—e3 9. I-el-62 10. 0-0-0 11. Ve3—sS 12. Vp5—K4 13. K2-K3 14. o4—eS 15. I-62x«3 16. k2xt3 17. I-o3—64 18. d2-b3 19. I-64-K2 20. Dbl—gl 21. »2-<d3 22. Vt>4-e4 23. t3—k4 24. 161—63 25. lei—61 lboonlmrät e7—eS 8t>8—°6 »7—»6 b7xe6 e5x64 I-c8—p;4 8«8—16 D18-t>4 I >68-o7 0-0 K7-K6 Ve7—06 I-i?4xd5 I-d4xe3 1-^4 x k3 8k6-65 865—v7 »7—»5 u5—»4 »4xh3 8e7—IS 118—68 168-65 1a8—68 815-0? l-ovtrk^ 26. Lel—bl 27. VelxtS 28. 163x65 29. b3-l>4 30. c2-o3 31. Lbl—c2 32. b4—bü 33. bü xe6 34. I-d2—ol 35. Le2—63 36. X63—«2 37. l-cl—62 38 Lo2x61 39. L61—e2 40. Xe2—e3 41. 14xx5 42 1,62—01 43. Iid—»3 44. Ke2—13 45. Lk3—x4 46. Le4-«3 47. Lp3-13 48. L13-e3 I-eond»r6t I>e6-15 8«7xtü o6x65 o7—06 Xk-8-18 168—»8 1a8—a4 d7xe6 L18—e7 Le7—e6 1»4-a1 1u1x61 815-d4 Xe6—15 «7—p5 b6xp;5 L15xe5 8b4— 8x2-14 17—15 814-e2f 8e2xo.3 65—64s- 8v3—e4 64—631- 49. Xe3—63 50. L63-e2 Aufgegeben Die 2. Partie, in der Leonhardt den Anzug hatte, war, wie die erste, eine spanische und wurde von dem Leipziger Meister gewonnen. Die 3. Partie, ebenfalls ein Ruy Lopez, wurde gestern gespielt und nach kurzer Spieldauer in ausgeglichener Position remis gegeben. Stand: Leonhardt -i- 2'/., Lowtzky '/,. Der Wettkampf LaSker-Schlechter wird heute iu Berlin fortgesetzt. Letzter Stand: Lasker -s- 2, Schlechter -t- 3. (D Der Weltmeisterschaft--Schachwettkampf stoische« Lasker und Schlechter wird letzt, nachdem die ersten fünf Partien in Wien gespielt worden waren, in Berlin feinen Fortgang nehmen. Tie sechste Partie wird am heutigen Sonnabend gespielt werden, und zwar im Hotel de Rome, Unter den Linden 39. AIS Spielzeit sind die Stunden von 4 bis 7 Uhr nachmittags und 8'/, bis 10'/, Uhr abends festgesetzt. * Die XVl. Deutsche GeweihauSstellnag, die in den Ausstellungshallen am Zoologilcheu Garten zu Berlin stattfindet, wurde am Donnerstag eröffnet. Die Ausstellung umfaßt 1213 Jagdtrophäen, die von deutschen Jägern im Jahre 1909 geschossen worden sind, und zwar 12 Elchschauieln, 290 Rot- hirichgeweibe, 530 Rektionen, 80 Damschaufeln und 23 GemSkrickeln. Außerdem sind eine große Anzahl Trophäen vorhanden, die vou deutschen Jägern aus den Kolonien stammen. Neben Elefanten, Flußpferde», Löwen, Leoparden, Büffeln, Giraffen, Aligatoren sieht man das afrikaniiä e Hornwtld in allen Arten vertreten. Unter den Geweihen fallen die vom Kaiser in Rammten und in der Schorsbeide, sowie die vom Fürsten Pleß gestreckten prachtvollen Exemplare besonders in die Augen. Der erste Kaiserbecher für deu besten deutschen Rothirsch fiel einem vom Kaiser in Rominten geschossenen kapitalen Sech- zehnender zu, der unausg-brochen ein Gewicht von 363 Psuud zeigte. DaS riesige Geweih wiegt 20 Pfund. Der zweite Kaiserbecher wurde dem Fürsten Pleß für einen in Promnitz erlegten Achtzehuender zugriprochen. Ter Hirsch wog unauigebrochen 410 Psund. Tie Stangen sind stärker als die des Kaiser lichen Geweihes, doch nicht so regelmäßig. Ferner erhielten für im eingesriedigten Revier erlegte Hirsche: I. Schild: Fürst von Turn und ToxiS, 11. und III. Schild: der Teulsche Kaiser. Für in freier Wildbahn erlegte Hirsche: I. Schild: Großherzog von Meckleuburg-Strelitz, II. Schild: Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, III. Schild: A. von Diergardt. Unter den Rehkrouen finden sich wabre Prachtexemplare, auch viele Abnormitäten. I. Schild errang der Groß herzog von Mecklenburg-Schwerin für ein sehr starke-, regelmäßiges mit abnorm umfangreichen Rosen und prachtvoller Perlung versehene» Gehörn. II. Schild fiel an Gutsbesitzer B. Kling, Frrienhubrn iu Westpreußeu. III. Schild au Generallemnont a. D. Wernitz, Thymau i» Ostpreußen. Die Damschausler sind zahlreicher vertreten al» im Vorjahre. Es erhielten: I. Schild: Erbgroß- herzog von Mccklenburg-Strelitz. II. Schild: Friedrich Fürst zu SolmS-Baruth, III. Schild: I. v. Brtbmann Hollweg, Runowo, Posen. In der Abteilung der Gemskrtckel errang I. Schild: Generalmajor v. Trotha, II. Schild: Herzog Carl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha. Di« Ausstellung zeigte am Er- ossnung»tage starken Besuch. Bon Fürstlichkeiten waren der König von Sachseu. Großherzog von Sachsen-Weimar, Herzog vou Sachien-Koburg und Gotha und Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein auweseud. Der Kaiser Halle die Ausstellung bereit« am Tage vorher besichtigt. Gerichtssaal. Reichsgericht. ja. Leipzig, 28. Jauuar. Wege« Mordes i« zwei Fäll«, ist am 30. November v. I. vom Schwur- gerichte Leipzig der Tischler Otto Rot her zweimal zum Tod« verurteilt worden. Er hat im Mai 1909 seine 2 Monate alte Tochter Berta und im Juni seine Ehefran ermordet. Gegen daS Urteil hatte er Revision mit der Rüge materieller Rechtsverletzung eingelegt und sich auf die Behauptung beschränkt, daß der 8 211 fehlerhaft augewendet sei. Der ReichSanwalt beantragte dir Berwersung der Revision, da di« materielle RechtSanweudung dem Gesetze entsprech«. — Das Reich-gericht erkannte nach diesem Antrag«, so daß daS Urteil nunmehr rechtskräftig ist. Berkaus von Markenschulzartikel«. Gegen das Kaufhaus Brühl iu Leipzig hatten vier Firmen des Markenschutz!,,rbaudr», die Parfümerie- fabrtk Ferd. Mühleus in Köln, Georg Dralle in Altona, Wolf L Sohu, Berlin, und die Lilienmilchseifesabrik Bergmann L Co. in Radebeul Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gestellt, die dem Kaushause den Verkauf ihrer geschützten Waken unterlagt. Begründend machten die Antrag steller gellend, daß da» beklagte Kaufhaus alle Markenartikel unter den festgesetzten Tarifpreiien verkaufe und damit die breite Absatzmöglich keit der Klägerinnen unmöglich mache. Denn di« kleineren Geschäfts leute, wie Barbiere, Branche-Detaillisten. würden dadurch veranlaßt, den Ver kauf ihrer Artikel einzustellen. In Betracht komme auch, daß die beklagte Firma alle Warrn der Klägerinnen auf Umwegen beziehe. Das Landgericht Leipzig erließ eine einstweilige Verfügung, die der Beklagten untersagte, die Waren der Klägerinnen billiger al» zu den festgesetzten Mindestpreisen anzu- bieten oder zu verkaufen. Durch das Oberlanvesgericht Dresden ist diese Ver fügung beseitigt worden. Das Oberlanvesgericht erklärte, daß in dem Herab fetzen deS Preises »och kein Verstoß gegen die guten Sitten liege. Der freie Gewerbebetrieb gestatte jedem, die Waren za den Preisen zu verkaufen, zu dem es ihm beliebe. Der Umstand, daß er billiger verkaufe, um die Kunden an sich zu locken, sei weiter nicht» alS die Ausübung des freien Wettbewerbes. Die Preisherabsetzung sei auch nicht eine solche, die als Schleuderet bezeichnet werden könne. Tie Herabsetzung der Preise betrage nur einige Pfennige unter den Tarif satz und übecsteige immer noch beträchtlich die Engrosiätze. Nur wenn sich die Be klagte die von den Klägerinnen nicht mehr gelieferten Artikel aus eiue gegen die guten Sitten verstoßende Art verschafft haben würde, könnte eS in Frage kommen, ob ihr der Verkauf nicht zu untersagen gewesen wäre. DaS sei aber nicht erwiesen. Auch eine Schädigung der Klägerinnen durch Unterbindung deS Detailhandel» liege nicht vor, denn diese brauchten ihre Waren nur zu denselben niedrigen Preisen zu verkaufen oder verkaufen zu lassen, wenn sie wirksam gegen die Maßnahme der Beklagten operieren wollten. — Die Klägerinnen hatten als letzte Instanz da- Reichsgericht angerosen. Die Revision wurde jedoch vom Reichsgericht zurückgewiesrn. ASnigliches Schwurgericht. ; Leipzig, 28. Januar. Wdgen da- keimende Leben. Die Anklage lautete gegen die 47 jährige Schmiebsehefrau Auguste Pauline Tboma geb. Müblner aus Dowonorow auf Verbrechen gegen das keimende Leben und Körperverletzung mit tödlichem Aus gange, gegen die Zimmermannsebefrau Emma Elisabeth Birkigt geb. Tanner aus Waiungeu auf Verbrechen gegen das keimende Leben. Am 28. April v. I. wurde in der Wohnung der Angeklagten Tboma in der Türrenberger Straße die 20 lährige Arbeiterin Agnes Scheiding aus Hummelshain tot im Bette liegend aufgefunden, die Thoma selbst a er war verschwunden. Am Tage vorher war sie in ein Lindenauer Benattungsgefchäst gekommen und hotte dort gesagt, eine Ver wandte, die zu Besuch bei ihr geweien sei, sei plötzlich gestorben, die Beerdigungs anstalt möge die Bestattung übernehmen und die Leiche möglichst schnell ein sargen. Der Geschäftsinhaber mach'e die Frau darauf aufmerksam, daß der Arzt vorher die Leichenschau vornehmen müsse, worauf sie mit dem Bedeuten fortging, daß sie deu Ar«t benacstrick tigen wolle. Am anderen Morgen kam eine Tochter der Fran Thoma aus die Polizeiwache in der Leudscher Straße und bat, eS möge doch ein Schutzmann mit in die Wohnung kommen, und der Beamte fand dann in einer Dachkammer im Bette die Leich« eines jungen Mädchens. Die behördlichen Untersuchungen ergaben, daß an dem Mädchen ein Verbrechen gegen das keimende Leben begangen worden . und daß es bei dieser Handlung gestorben war. Die Thoma war flüchtig geworden; man nahm an. daß sie sich nach der Schweiz gewandt habe und erließ gegen sie einen Steckbrief. Lange Zeit war nichts von ihr zu hören, bis an die Polizei eine anonyme Anzeige gelangte, daß Frau Thoma Leipzig über haupt gar nicht verlassen habe, sondern sich in Lindenau bei einer ihr befreun deten Familie aujhalie. Mit der Anzeige hatte es seine Richtigkeit, und die Tboma wurde verhaftet. Die Thoma stand schon seit längerer Zeit in dem Verdachte, eine sogenannte „weise Frau" zu sein, ihre Familienangehörigen haben daoon offenbar aber keine Kenntnis gehabt, denn Fran Thoma Kat ihr uniauberes Geschäft mit großer Heimlichkeit betrieben. Sie ist schon früher einmal in eine Untersuchung verwickelt gewesen, bei der eS sich um daS gleiche Ver brechen bandelte; man konnte ihr damals aber wegen Mangel- an Beweisen nichts anhaben. Die heutige Verhandlung gegen die Tboma und ihre Mit angeklagte Birkigt, die sich ihr auch anvertraut hatte, fand wegen Besorgnis der Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit unter Ausschluß der Oesfentlichkeit statt. Es waren dazu fünf Zengen geladen nnd als Sachverständige Medizinalrat Dr. Thümmler und Prozessor Dr. Kockel. — DaS Urteil gegen die An geklagte Tboma lautete auf drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. Sechs Monate der Strafe wurdru al» durch die Unter suchungshaft verbüßt erachtet. Die Mitangeklagte Birkigt wurde frei gesprochen. ; Die für nächsten Dienstag und Mittwoch gegen den Schankwirt Kämpf und den Agenten Ehrhardt augesetzte Verhandlung vor dem Schwurgericht ist wegen geistiger Erkrankung eines der Angeklagten abgejetzt worden. Aries-gericht. -ab. Unerlaubte Entfernung von der Truppe. Am zweiten Weih- nachtojeierta i war der im zweiten Jahre beim hiesigen lO7. Regiment dienende Soldat Ernst St. aus Eich bei Auerbach, ohne Nachtzeichen, auSgeblieben. Er gedachte sich am andern Morgen gegen 6 Ubr unbemerkt in die Kaierne zu schleichen, er hatte aber die Rechnung ohne den diensthabenden Unteroffizier gemacht. Dieser hatte die Mannschaft bereits geweckt und stand auf dem Korridor, so daß St. nicht in den Schlalsaal gelangen konnte. Aus Furcht vor einer ihm drohenden geringen Arreststrafe kehrte er in die Stadt zurück. Dort hielt er sich einige Tage auf und ludr dann nach Zwickau, wo er Ver wandte besuchte, denen er sagte, er lei auf NeujabrSurlaub. Von Zwickau aus begab St. sich nach Lengefeld, Auerbach und Falkenstein, woselbst er schließlich verhaftet wurde. Bei seiner Verhaftung hatte er einen falschen Namen ange geben, benutzte auch einen günstigen Augenblick, um dem Beamten zu entfliehen. Als er verfolgt wurde, zog St. sein Seitengewehr und focht drohend damit herum. Man hielt ihn ober fest. Vor das Kriegsgericht gestellt, wurde St. wegen unerlaubter Entfernung von seinem Truppenteil, Widerstand» gegen die Staatsgewalt und Beilegung eines falschen Namens zu virrundvierzig Tagen Gefängnis und einem Tage Haft verurteilt. Der Mordpro;etz Janina BorowSka. Krakau, 27. Januar. Falls kein Zwischenfall eintritt, dürfte am Sonnabend da- Urteil im Prozeß gegen Janina BorowSka gesprochen werden. Die Angeklagte erklärte heute dem Grfängnisarzte bei seinem Morgenbrsuch, daß sie sich bedeutend leichter fühle. Sie bat ihn, ihr Schreibrequisuen zu verschaffen, um ihre Ver teidigungsrede ausarbeiten zu können. Die Angeklagte erhielt von einer Dame aus Ungarn Blumen und Bonbons, die ihr mit Bewilligung de- Präsidenten überleicht wurden. Heute hatie sie eine Unterredung mit ihrem Galten. — Heute wurde die Beweisaufnahme geschloffen. Die Sachverständigen blieben bei ihrem Urteil, daß Moro oder Selbstmord vorliegen könnte. Der Selbst, mord kann nach ihrer Ansicht auch liegend von Dr. Lewicki auSgeführt worden sei». Sport. Wintersport. * Wetternachrichte» vom 28. Januar. Bom Pöhlbery: Gute Schlittenbahn bis Annaberg, großartiger Rauhsrost, glän zender Sonnenunter- und -aufgang. — Bom Fichtelberg: Nacht- schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler hinab, starker, anhaltender Reif. » Wintersportverrin Oberwiesenthal. Schnee- und WitterungSbericht vom 27. Januar mittag». Barometer: steigend; Temperatur: Stadt — 7 Grad, Berg —10 Grad Celsius; Windrichtung: 8W>V; Schneehöhe: Staot 70 Zentimeter, Berg ISO Zentimeter; Neuschnee: 10 bzw. 20 Zentimeter; Skilauf sehr günstig Gute Schlittenbahn. Prächtige Winterlandschast, herrlicher Rauhfrost. Sprunghügel auf dem Sportplatz zur freien Be nutzung. Wetterdepeschen aus Wintersportplätzen vom 28. Januar. Qrr Bahn- ilallon Baro- meler I Lnnperc- I rur O Nchi wind ßs ZZ LZ Sport. q«leg>nheii «euer- uuSstchten sür Sonntag JnselSdrrg Thür. <Holel «Vvkhai Neustadl Mennfteia), lSillerSdors) vderhos (Thür.) «lau-rhal- Zellersetv (Harz) Braunlage «Har,» »iptdors «Fürnenhoh AuaufluSvurg (Lrzgeb.i Oberwiesenthal (Er,geb.) Fichlrlberg (Erzged.) «Schöneck Ovogll.» strummhilbel «Riesenaebirgei Sossensaß Wildemann (Har,) Friedrich, roda Neustadl Oderhos LlauMhal Braunlage «iptdors Augustus burg Ober wiesenthal Ober- wtesenchal Schöneck Krumm- Hübel «Sossensaß Wilde- mann 'leigend «r- änderl. Netgmd geigend steigend hoch hoch fallend steigend -1° - 4 - ö - b - b - 6 - 4 - k - v - 8 - e -w - 2 Schnee kops gut Neu. schnee gut gut gut gul gut klar gul etwa« bewüllt aroßart. W nter- landsch. 8V 8 8V KW still 80 8 8 80 8 schwach KL Ub U) Sii so 8 180 2b so 4b 2b bi« SV ae- dahnt ««- bahnt gut sehr gul ge. bahnt ge- bahnt gul ge bahnt ge bahnt gut gut sehr gut gut Ski, Rodel, Schlitten SN, Rodel SN, Rode!, Bobsleigh. Schlitten SN, Schlitten Rodel, SN, Schlitten SN, Rodel EtSvahn Hörncrschl. Schnee schuhe, Rennschl., Ruschcl Hörnerschl Schnee schuhe, Rennschl., Muschel TN. Rodel, Schlitten allen Sport Eisbahn, Rodel SN, Rodel, Schituen, Rauhrris günstig günstigst, Schneelage nach allen Richtungen günstig günstig günstig günstig günstig Schnee gut sehr gut Schnee —tz— Wetternachrichten ans Tirol vom 28. Januar, übermittelt vom Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol. Kitzbühel: heiler, Temperatur — 8" Celsius, alle Sportanlagen auch Eisplatz benützbar; Innsbruck: beiter, Schneehöhe 30 em, Temveratur —5" Celsius, alle Sportanlagen auch Eisplatz benützbar: Kusslein: bewölkt, Neuschnee, Schneehöhe 50 om, Temperatur — lO Celsius, alle Sportanlagen benützbar; Schwaz: bewölkt, Neuschnee, Schneehöhe 40 om, Temperatur — 3' Celsius, alle Sportanlagen benützbar. —r. Wintersport-Londerzüge. Morgen Sonutag. den 30. Jauuar, werden — allster den bereits mitgeteilten Sonderzügen auf den Linien Mügeln b. P.—Geising-Altenberg und Hainsderg—Kipsdorf — auch die Sport- ionderzüge zwifcheu Chemnitz und Oberwiesenthal abgelassen. Die Verkehrszeiten sinv folgende: ab Cbemnitz Hbf. früh 6.24, in Oberwiesenthal vorm. 9.42 und zurück ab Oberwiesenthal aben)S 6.00, in Chemnitz Hbf. 9.04 iAnschlnßzug in Leipzig Bayer. Bf. uachts 12 26. 8 Wintersportplatz Braunlage jOberharzs. Seit einigen Tagen ist wieder andauernder Schneefall eingelreten. Die Rodelbahn ist in vorzüglichem Zustande. Die S ch l i t t e n b a h n ist — auf den überall durch Schneepflug gebahnten Straßen — sehr gut. Die Skibahn ist ausgezeichnet; die Winterlandschaft herrlich. Vom 5. bis 7. Februar findet in Braunlage das Winterfest der dortigen Ortsgruppe des O. H. S. V. statt. Programm« versendet die Kurverwaltung. 8 Tie Tchnreverhältniffe im Harz sind infolge wiederholter Schneefälle die denkbar günstigsten geworden. Dem Bureau des Harzer Ver- kehrsverbandeS in Wernigerode gingen diesbezügliche Mel- düngen zu aus AleriSbcid. Bad Lauterberg, Benneckenstein, Blankenburg, Bleicherode, Gernrode, Goslar, Harzgerode, Ilsenburg, Mägteivrnng, Schierke, St. Andreasberg, Suderode, Thale, Wernigerode, die sämtlich besagen, daß Rodel- und Schlittenbahn sowie Skiföhre von bester Mschaffen- heit sind. Prächtig sehen infolge des starken Behanges die Harzwälder an», und eine Schlittenfahrt im Harz ist wirklich ein Genuß. — Die Rübe- länder HermannShöhle kann nach vorheriger Anmeldung beim Gemeindevorsteher mich im Winter besichtigt werden. 8 Bad Harzburg im Winter. Mehr und mehr hat sich Bad Harzburg zu einem beachtenswerten Wintersportplatz entwickelt. Eine idyllisch im Langentale gelegene, etwa 2 Kilometer lange Rodelbahn und ein für Skilauf sehr günstiges Terrain bieten in allernächster Umgebung Gelegenheit zur Ausübung des Wintersports. Prächtige Spaziergänge und vor allem wundervolle Schlittenfahrten in den Harz hinein bringen den Winter- frischl-rn Tag für Tag Abwechslungen. Eine vom Verein für Wintersport jetzt bermiSgeaebene Broschüre „Bad Harzburg im Winter" gibt mit ihren hübschen Ansichten und einem flottgeschriebenen Tert ein anschau- lichcs Bild von dem bekannten Badeort zur Winterszeit. Das Heft gelangt an Interessenten gratis zur Versendung. — Unfall beim Bobslrighfahren. Beim Bobsleighfahren ist bei Kitzbühel ein mit vier Personen besetzter Schlitten umgestürzt. Alle vier Personen wurden schwer verletzt. 8 Wtntersportbericht au- dem Bayrischen Hochlande 28. Jannar, 12 Uhr. Mitgeteilt vom Internationalen öffentlichen Verkebrsbureau in Berlin, Unter den Linden 14. Ueberall im Bayrischen Hochlande prächtiges Winter- Wetter. Schneedecke ausgezeichnet, infolgedessen überall prächtiae Rodel-, Ski- u»d Schlittenbahnen Rodelbahnen von Bad Kohlgrub, Bad Tölz-Blomberg, Berchtesgaden, Füssen, Garmisch-Risseriee, Kochel-tzerzogstand, Marquarstein- Jochgern. Oberaudorf-Brünnstein, Oberstdorf, Schliersee, Tegernsee in voitreff- lichem Zustande. Schneehöhe bis zu 2 m, Temperaturen bis —10 Grad. Kavsport. Z Deutscher Radfahrer-Bund «au LL, Leipzig. Der Frühjahrs- aautag, dem u. a. die Genehmigung des Sportprogramms für 1910 obliegt, findet am 13. März in Leipzig im Buchhändlerhaus statt. G Tie Eröffnung des neuen Pariser Wintervelodroms soll am Sonntag bestimmt erfolgen. Der Jnnenbau ist fertig und Vie Bahn für das Training freigegeben. Möglicherweise gibt aber das in der französischen Haupt- stadt herrschende Hochwasser Veranlassung zu einer nochmaligen Verschiebung. Die an das Velodrom angrenzenden Straßen stehen bereits unter Wasser. Krastfahrwcsk«. * Schadenfeuer. Wi« aus Bielefeld gemeldet wird, ist am Freitag früh in der Automobilreparaturwerkstätte und in dem Auto- Mobilwarenlager der Firma Dürkopp L Co. eine Feuersbrunst ausg«brochen, die große Ausdehnung annahm. Die durch Türen ver bundenen Abteilungen standen sofort in Flammen. Das Feuer mußte mit zehn Schlauchleitungen bekämpft werden, ehe es gelang, der Flammen Herr zu werden. Nach Mitteilungen der Direktion der Firma Dürkopp ist der größte Teil der Reparaturwerkstätte den Flammen zum Opfer gefallen; der Betrieb erleidet aber keine Störung. — Das schwedische Automobil-Rennen um den Göteborg- und Winter-Pokal, das brr Königlich Schwedische Automo il-Klub vom 20. bis 23. Februar auf der Streck« Stockholm—Göteborg veranstaltet, hat 16 Melkungen erhalte», darunter 3 deutsche. AuHballspsrr. -8- »Fortuna*—Leipziger BaUsptrlklub sieben sich Sonntag früh '/,11 Ubr auf dem Sportplatz« zum erstenmal im Gesellschaftsspiel gegenüber. „Fortuna" stellt hierzu folgende Mannschaft: Tor: Körnig; Verteidigung: Paula, Walther; Läufer: Dürrwald, Wachtier, Ulrich; Stürmer: Bach, Starke, Krönert. Grübler, Mehnert. — Der Leipziger BaUspielklub stellt folgende Mannschaft in- Feld: Torwärter: Dittrich; Verteidiger: Umbreit» Rösch; Lällserreidr: Martin II, Börner, Fritzsche; Stürmerreihe: Kietz- liag. Dittel, Martin I, Manuborg, Lübeck«. — „Fortuna" III ivirlt am Sonnlagnachmittag '/,3 Uhr gegen „Sachsen" IU auf den Schloßgutwieie». „Fortuna" IV nachmittag» um 3 Uhr gegen „Sportverein 07" II in Sellerhausen, -8- Die Leipziger „Eintracht* spielt am kommenden Sonntag mit ihrer I. und II. Mannschaft in Halle, und zwar steht die I. Mannschaft der Halleichen „Britannia" »nd die II. Mannschaft der H. Mannschatt des halleschrn „Wacker 1900" tm Wettspiel gegenüber. „Eintracht" I. wirb mit folgender Manistchaft antreteu: Stürmer: Heyne, Zäumer, Heidrich, Martin, Sandig; Läufer: Hiller, Horn Hönicke; Verteidigung: Klägel, HänSchen; Tor: Wenzel. — „Eintracht" IV. wird im VrrbandS'plel vormittag- 11 Uhr a» der Harde», bergstraße gegen „Urania" II. antrrten. «Ltblettt. * Berliner Ringkämpfe. Bei de» NiugkSmpsen im Etablissement Buggen dagen in Berlin, die am Donnerstag zur Entscheidung kamen, traten Tuvenisto-Finnland und Roepel-Danzig als erste» Paar an. Der fair durch geführte Kampi mußte nach 30 Minuten unentlchirden abgebroken werben Der Franzose Gambier legte feinen Gegner deu Berliner BarkowSli nach 18 Minuten auf ven leppich. Der Badenstr Heß unterlag gegen deu Berliner Alb Hein nach 13 Minuten Kampfzeit. Im Entscheiduugskampf zwischen Altmann- Nksilll 81a Idr LmL gvsunck, munter unck essttits kriech eicb enteeiebvlll red VN vollen, so gebso Äo idw I)r. Himmel'» Uarmatogen. Vk,enuo»I 1l»o esrlanoe »iieärävlrliek äev deinen Ur. Lammet.
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