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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.03.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100329013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910032901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910032901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-29
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Monat
1910-03
-
Jahr
1910
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Amtlicher Teil. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir einen Nachtrag zu dem Ortsgesetze über die Bauabgaben zur Aufbringung der Kosten von Brücken und Straßenüber- und -Unterführungen vom 5. Juli 1905 aufgestellt. Dieser Nachtrag erstreckt sich auf das Gebiet zwischen der Frankfurter Straste, Kleiner Luppe und Kuhburger Wasser in Leipzig- Lindenau. Das Königliche Ministerium des Innern hat denselben genehmigt. Wir machen ihn hiermit öffentlich bekannt. Daupol.-Amt 8 332. Leipzig, am 26. März 1910. Der Rat der Stadt Leipzig. Dr. Dittrich. Kiebig. I. Nachtrag zum Ortsgesetz über die Bauabgaben zur Aus bringung der Kosten von Brücken und Stratzenüber- und -Unterführungen vom 5. Zuli 1SV5. Die Bestimmungen des Ortsgesetzes vom 5. Zuli 1905 über die Bauabgaben zur Aufbringung der Kosten von Drücken und Straßenüber- und -Unterführungen werden auf das auf dem Plane T. - A. Vermess.-Abt. Nr. 1452 blau gefärbte Land ausgedehnt. Leipzig, am 26. Zanuar 1910. Der Rat der Stadt Leipzig. Die Stadtverordneten. Dr. Dittrich. Dr. R o t he. (Siegel) - (Stempel) Renker. Vorstehender I. Nachtrag zum Ortsgesetz über die Bauabgaben zur Aufbringung der Kosten von Brücken und Strabenüber- und -Unterführungen in Leipzig wird genehmigt und hierüber diese Urkunde ausgefertigt. 3»ss Dresden, am-25. Februar 1910. Ministerium Les Innern. (Siegel) Vitzthum. Genehmigungsurkunde. Benndorf. Nr. 173 HL. II. Sichere Schule kür Milchen unü Lehrerlnnenlemlnar. Montag, den 4. April, von vormittags 8 Uhr an: Aufnahmeprüfung für das Seminar und 2. Auf nahmeprüfung für sämtliche Klassen der Höheren Schule für Mädchen. Dienstag, um 9 Uhr: Beginn des Unterrichts für Seminar, Höhere Schule für Mädchen und Uebungs- schule. »r«»s D r. Gau d i g. Versteigerrrng. Dienstag, den 29. März 191V, vorm. von ^10 Uhr au, soll Kolonnadenstrage 34 (Westplatz) pärt. u. I. (Kaisers Konditorei und Cafe) im Auftrage des Herrn E. Möbius, im Wege der Psandversteigerung, das gesamte moderne Inventar und Warenvorräte, als 1 Biifetl, 1 Ladentafel mit Klasaufsah, 1 Holzwandverkleidnng, 1 Windfangtür, 1 Schaufenstervorbau, 1 Kontrollkasse, 1 Schreibpult, Marmortische, Stühle, Sofas, 1 Eisschrank, 1 Eis maschine, 1 Backofen, 1 Herd. 1 Wagen, 1 Dezimol woge. Bettstellen mit Matratz., Waschtische, Porzellan« und Glasgeschirr, Gardinen, Beleuchtungskörper, ein gesetzte Fichte, Mehl, Zucker, Rosinen usw. öffentlich gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. ES Ruderte, Loka leichter. Die zur Konkursmasse der Sachs. Handelsbank, E. E. m. b. H.. gehörige, sehr wenig gebrauchte Kontoreinrichtung, bestehend aus: 1 GelLschrank (Kästner), Aktenschrank, 4 Flachschreibtischen, 1 Laden tafel, Schreibtischsessel, Gaskronen, 1 Kopicrpresse, Rohrstühlen und vielem anderen, soll am Mittwoch, den 30. Mich l910, vorm. IO Uhr Halljarinenlirake 31, II. Ltock im Auftrage des Rechtsanwalts I'r ckadimarkt meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. »0SSL7 Lokalrichter » Konknr s-Anktron. Das zur Konkursmasse des Kaufmanns Zacharias Rosner gehörige, Nikolaistrabe 29 befindliche Waren lager im Taxwerte von 7289 <t nebst dem mit 334 taxierte» Gcschäftsinventar soll im ganzen Mittwoch, den 3V. März, nachmitt. 4 Uhr, im Bureau des Konkursverwalters Herrn Rechts anwalt Dr. Erich Müller, Neumarkt 3V/32, IU., durch mich meistbietend versteigert werden. Eine Bietungskaution von 1VVV st ist zu erlegen. Besichtigung ist Dienstag, den 29., uiid Mittwoch, den 3V. März, von vormitt. 1v bis 12 Uhr. gestattet. „ns, Krank'-', Lokolrichter. Die Firma Thieme K Rößncr in Leipzig-Volk- maredorf ist in Liquidation getreten, und der Unter zeichnete bringt die vorhandenen Baubuden, Bretter planken, Transportloren, Eisenbahnschienen, Eisen- und Holzschwellen, eine Schmiede und eine Stell macherwerkstatt, Materialien und Vorräte, auf ins gesamt 9584,40 geschätzt, zum Verkauf, und zwar in einem Posten. Ein Angebot von 7000 liegt be reits vor. Der Verkaufstermin wird aus Donners tag, den 31. März, nachmittags 4 Uhr, festgesetzt und findet auf dem Lagerplatz der Firma Thieme L Röhner, L.-Volkmarsdorf, verlängerte Alleestratze, statt. Die Besichtigung der Gegenständ», ist Kauf lustigen am 30. und 31. März gestattet. Paul Gottschalck, gerichtlich bestellter Liquidator, Leipzig, Mozartstraße 15. FSuklion. Mittwoch, den 3«. März, bzw. Donnerstag, den 31. März, von vorm. 9'/^ Uhr ab, versteigere ich gegen Barzahlung im C list' Moltst, MlchkW l, l !k. sämtliches Inventar, bestehend aus Tischen, Stühlen, Plüschsosas, 1 Büfett. Billards, 1 Bierbüsett. 1 Musik werk, Gardinen, Portieren, Glassachen, Aussätzen, Tassen, Eisschrank, Eislonservator, Eismaschinen, Beleuchtungskörpern, 1 Reklamelaterne, Bettstellen mit Matratzen u. a. m. Neddcr, Lokalrichter. Sankursmslle-Vertrsul. Die Konkursmasse des „Dresdener Warenhaus" soll am Mittwoch, den 3V. April, nachmittags 4 Uhr im Gcschäftslokale Senefelderstraße 1, Ecke der Dresdner Straße, im ganzen verkauft werden, es ist die Bestä tigung Kauflustigen von vormittags 9 Uhr ab ge stattet. Die Taxe der Waren (Bazarartikel) be trägt 5707,88 und diejenige des Inventars 1303,50 Mark. Paul Gottschalck, ->» üz» Konkursverwalter, Leipzig, Mozartstraße 15. ÄUS Leipzig unü Umgegenü. Leipzig, 29. März. Nach den Festtagen. „Es war ein Sonntag hell und klar", so kann man mit dem Dichter des Frnhlingsliedes sagen, und nicht nur der Sonntag, sondern auch der Montag lieh nichts zu wünschen übrig. Man musz schon einige Jahre zurllckdenken, nm einmal so schöne Ostertagc, wie wir sie eben ver leben konnten, zu finden. War es da wunderbar, das; die Menschen diese schöne Gelegenheit benutzten, in Gottes herrlicher Natur zu lustwandeln und die reine Frühlingsluft einzuatmen? So konnte man unsere Wälder um Leipzig sozusagen schwarz voll Menschen sehen. Wie an allen Festtagen, kamen auch von auswärts die Ausflügler in Scharen, um in unserer Stadt einige frohe Tage, vielleicht im Kreise lieber Verwandter oder Bekannter, zu ver leben. Auf den Bahnsteigen eine fast undurchdring liche Fülle, auf die Droschkenhalteplätze ein Sturm. Anderseits nahm auch der Vorortsverkehr nach der näheren oder weiteren Umgebung Leipzigs ganz ge waltige Dimensionen an. So kam es, das; die Züge vielfach Verspätunaen erlitten, die zum Teil recht bedeutend waren. Nicht weniger groß war der Verkehr in der Stadt. Abgesehen davon, das; Restau rants, Cafes, Theater und Varietes überfüllt oder ausverkauft waren, entsvanncn sich auch an den Straßenbahnhaltestellen ständig recht heftige Kämpfe um die Plätze. Hauptsächlich die nach und von aus wärts fahrenden Wagen waren schon an ihren Aus gangspunkten stark besetzt, das; an ein Mitkommen im Weichbild der Stadt überhaupt nicht zu denken war. Dabei hatten beide Straßcnbahn-Gesellschafien alle verfügbaren Wagen eingestellt. Sehr gesucht waren auch die Stechkahnfahrten nach Connewitz. Den größeren Verkehr brachte der Montag, an dem die Jugend zum ersten Male wieder Gelegenheit hatte, dem Tanz zu huldigen, und davon hat man denn auch ausgiebig Gebrauch gemacht. So kann der Chronist von den hinter uns liegenden Feier tagen behaupten, daß sie allerseits zur Freude und Befriedigung verlaufen sind. * Jubiläum. Herr Max Kämper. Inhaber der Firma Otto Kämper sen., feiert am 1. April 1910 sein 25fähriges Jubiläum als Kaufmann. Vier Zir kuläre sind ihrem Chef bereits vorangegangen; gewiß ein erfreuliches Zeichen einmütigen Zusammen arbeitens zwischen Chef und Personal. * Eine Bismarckfeier veranstaltet der Natio nalliberale Verein für Leipzig und Umgebung am 1. April im Großen Saale des Zentraltheaters. Die Festrede hat freundlicher weise Herr Reichstagsabgeordneter Zustizrat Dr. Zunck übernommen. Rezitationen von Fräulein Susanne Schwerdt und Ecsangsvorträge des Herrn Opernsängers Wilhelm Lüppertz werden den Fest abend verschönen. Der musikalische Teil ist dem Leip ziger Tonkünstlerorchester Günther Coblenz anver traut. Alle vaterländisch gesinnten Männer und Frauen sind zu dieser nationalen Gedenkfeier will kommen. * 19. Bcrbandstag Deutscher Zigarren-Laden- inhabcr. In der Zeit vom 12. bis zum 14. Juni d. Z. findet in Hamburg der 10. Verbandstag des Ver bandes Deutscher Zigarren-Ladeninhaber statt. Mit dem Vcrbandstage wird eine Fachausstellung von Tabakfabrikatcn aller Art und von einschlägigen Artikeln in den Räumen der Merckhallc des Zoolo gischen Gartens stattsinden. * Kostenlose Einäscherung. Zn der Mittwoch, den 30. März, abends 8 Uhr. im Großen Saale des Künst lerhauses stattfindenden Hauptversammlung des Vereins fü r F euerbestattung wiro der Vorstand u. a. ein? Vorlage dahingehend einbringen, daß der Verein beim Tode eines Mitgliedes die Ge bühren der Einäscherung an sich auf Ve'-einskosten übernimmt. Um diese Vergünstigung weiter-, viel leicht auch auf verstorbene Angehörige auszudehnen, wird der Vorstand ferner die grundsätzliche Zustim mung zu einer kleinen Steuererhöhung beantragen. Es sollte darum kein Mitglied versäumen, diese Ver sammlung zu besuchen. * Vermittlungstätigkeit Leipziger Arbeitsnach weise. Zn den an die amtliche Statistik angeschlage nen Arbeitsnachweisen Leipzigs, also mit Ausschluß der privaten Stellenvermittlungen, kamen im Monat Februar 1910 insgesamt 8618 Arbeitsgesuche, darunter 136k von weiblichen Personen, zur Anmeldung. Offene Stellen wurden 4659 anqezeigt, und zwar 3311 für männliche und 1548 für weibliche Personen. Be- ietzt wurden 3991 Stellen, nämlich 2896 von männ lichen und 1095 von weiblichen Arbeitern. le. Döbeln, 28. März. (Todesfall.) Am ersten Osterfeicrtag mittags ist hier der Sonitätsra Dr. Otto Schumann gestorben. Dr. Schumann gehörte lange Jahre dem Stadtverordnetenkollegium an und betätigte sich auch politisch: er war seit vielen Jahren Vorstandsmitglied des Nationalliberalcn Vereins für den 10. Reichstagswahlkreis. z D Ksn-vn V 2.V0 v 2.0V VVlIUl «I-Sppvn 2 oo " Das 43. Stiftungsfest des Leipziger Turnver eins wurde am Ostersonntag in Form eines Fami lienabends im Etablissement Sanssouci gefeiert. Das reichhaltige Programm erfüllte getreulich das, was am Beginn der Feier in einem poetischen Tnr- nergruß der Festgemeindc verheißen wurde. Die vom Verein vertretene Kunst Vater Zahns war durch ein Reckturnen der Vorturner, durch ein Keulen schwingen und einen Zigeunertanz der Turnerinnen in schöner und durchaus würdiger Weise vertreten. Auch die vom „Ballett des Leipziger Turnvereins" unter dem Aushängeschild: „Weiße Diamanten und schwarze Perlen" äufgeführte Quadrille stand auf gleicher, achtunggebietender Höhe. Die Sänger des Vereins (Dirigent K. Ettler) fügten den Vortrag mehrerer Männerchöre in die Festordnung. Sie er höhten ihren dabei erzielten Erfolg, als sie später als fesche Tiroler nnd als Opernschwärmer austraten. Musikalische Solovarträge, heitere Einzel- und Zwie- gesänge waren in buntem Wechsel zwischen die übri gen Nummern eingestreut. Den zweiten und dritten Teil der Festordnüna schlossen die Aufführung des Schwankes von G. Margot: ..Drei Tanten auf ein mal" und des dramatischen Scherzes: „Der Familien skat" von Emil Zimmermann wirkungsvoll ab. Die schön verlaufene Feier hatte einen Vorzug und einen besonderen Reiz für die Teilnehmer in dem Um stande. daß sämtliche Programmnummern von Ver einsmitgliedern aufgeführt wurden. * Zirkus Cösar Sidoli. Am ersten Ofterseiertag sand die große Galapremiere des Zirkus Sidoli statt, der für kurze Zeit in der Alberthallc sein Heim aus- gcschlagcn hat. Mit einem außerordentlich reich haltigen und dabei vorzüglichen Programm wartet Direktor Sidoli, der ja in Leipzig bereits bestens bekannt ist, auf. Besonders möchte man lodend her vorheben, daß man hier wirklich noch Zirkus nummern, also hippologische Darbietungen findet; das vorzügliche 'und durchgehend schöne Pferde material muß jedem Kenner Freude bereiten. Der Marstall mit seinen 130 Pferden edler Abstammung ist sehenswert. Die Pferdedressuren sind auf der Höhe. Da führt zunächst Direktor Sidoli 6 Araber-Schimmelhengste vor, die trotz der kurzen Dressurzeit eine recht annehmbare Durchbildung in den verschiedenen Gangarten, Changierungen usw. zeigen. Ebenso die 6 Apfelschimmel. Die fahrenden Pferde und Ponys erregten, wie beim vorjährigen Besuch des Zirkus Sidoli, recht viel Heiterkeit. Ein durch seine Strukturen auffallend schönes Tier ist der andalusische Hengst „Monte Carlo", den Fräulein Leocadia in der hohen Schule reitet. Die Italiener Eugenio und Ettore in ihrem Sportakt auf ungesatteltem Pferd arbeiteten elegant und gewandt in den ver schiedenen Voltigen. Miß John auf dem irlän dischen Springpferd „Milton", einem fa mosen englischen Jagdpferd, das Hürden von 1,50 und zuletzt eine feste Wand von 1,75 Meter spielend springt, erregt starken Beifall. Der hippo logische Höhepunkt des Programms ist unzweifelhaft Herr Carl Petoletti aus dem eng lischen Halbblut „Albion", von dem bril lanten Schulreiter in allen Gangarten der hohen Schule selbst dressiert. Es ist gleich, ob Renvers oder Travers, Serpentintrab, spanischer Tritt. Rückwärts galopp. Piaffo oder neuer spanischer Trab, in allen Gangarten zeigt „Albion" die vollendete Durch bildung. wie sie nur ein Meister in der Kunst der hohen Schule erreichen kann. Wundervoll ruhig sind die fast unmerklickicn Einwirkungen des Schulreiters, keine rohe Hilfe ist da zu sehen. Das Tier selbst ist ein Prachtexemplar, wie es selten gefunden wird. Die „Militärischen R e i t e r e x e r zi t i e n" sind Direktor Sidolis neueste Massendressuren. 8 Fuchshengste, 8 Napphcngste und 8 Schimmelhengste, alles hervorragend schöne Tiere, arbeiten gleichzeitig in der Manege in Karussells; die Pferde in den deutschen Farben und die festgebundenen Puppen reiter Oesterreich, Italien und Deutschland dar stellend. Erstaunlich ist die Fähigkeit der Tiere, sich nach dem Durcheinander schnell wieder zusammen zufinden. — Tollkühn in ibren Evolutionen am flie genden Trapez sind die 3 Flying Stars, deren Sicherheit imponierend wirkt, ebenso wie die folgen den 6 Clevelands. 2 Herren und 4 funae an mutige Damen, als Kunstradfabrer durch die ab solute Sicherheit und die ruhige Eleganz begeisterten Beifall fanden und verdienen. — Zwischen den zir- kensischen und artistischen Nummern zeigen der „dumme August" und die Clowns ibre Kunst und rufen durch ibre Sterze schallende Heiterkeit in dem bis auf das lebte Plätzchen besetzten Zuschauerraume bervor. Besonders komisch sind die Entrees der beiden Clownpaare Marzelli k Battiste und Marculeskn L Biberon. Die einleiten den Nummern des Praarnn'ws zeigen ein» Voltige, Miß Anni als enolische Reiterin und Madame Smaragda mit ihren recht niedlich dressierten 14 Katzen. Den Schluß des Niesenpraaramms bil den die 7 Grunattros. 6 Damen und 1 Herr in «Nnlltoilette als Akrobaten, die spielend leicht di« schwersten Pnramiden darsiellen. und der Ravv« Hengst „Mephisto", der als Feuerpferd unter Feuerwerk bei verdunkeltem Zirkus brav seine Schul digkeit tut. * Beschlagnahmt wurde die Flugschrift „Die Be deutung des Gewissens und der Beichte oder das ewige Gericht" wegen Vergehens gegen die Religion. * Lebensmüde. Zn seiner Wohnung in der Nostitz- straße in Reudnitz hat sich gestern abend ein ^jäh riger Preßvergolderlehrling aus unbekannten Grün den erhängt. 7"f Vergiftung. Das 1s^ Jahre alte Kind eines an der Briestraße in Leipzig-Gohlis wohnhaften Schuhmachers trank in einem unbewachten Augen blicke Schuhappretur und zog sich dabei eine so schwere Verätzung zu, daß es sofort mittels Krankenwagens in das Stadtkrankenhaus übergeführt werden mußte. * Straßenunfälle. An der Elisenstraße bestieg gestern abend ein Arbeiter einen dort haltenden Straßenbahnwagen und geriet, da er betrunken war, beim Weiterfahren des Wagens zwischen Motor- und Anhängewagen, wobei er mit seinem linken Arme unter die Schutzvorrichtung des Anhängewagens zu liegen kam. Er erlitt starke Fleisch- und Quetsch wunden. Ein Verschulden dritter Personen ist aus geschlossen. — Am Dorotheenplatze stieß gestern ein radelnder Glaser mit einer Droschke zusammen und wurde abgeworfen. Er blieb unverletzt, dagegen wurde sein Rad stark beschädigt. -ff Unfälle. In einem Caf6 am Tröndlinring glitt ein 20 Jahre altes Dienstmädchen in der Küche aus und zog sich einen Bluterguß im Kniegelenk zu. — Eine in einem Restaurant am Schleußigcr Wege bedienstete 37 Jahre alte Mamsell lieg infolge eines Krampfanfalles einen Topf kochenden Wassers fallen und zog sich dabei schwere Verbrühungen am Kopfe sowie an einem Arme zu. — In der inneren Stadt kam ein hier zugereister 59 Jahre alter Schauspieler aus Berlin infolge Ausgleitens zu Falle und erlitt einen Armbruch. — Im Hofraum eines Grundstückes an der Brockhausstraße in Leipzig-Schleußig turnte ein 6 Jahre alter Knabe an der Tcppichreinigungs- stange, fiel herab und trug eine schwere Gehirn erschütterung davon. — Vorgenannte Personen fanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. * Jugendliche Diebesbande. Wiederholt wurden zur Nachtzeit unter erschwerenden Umständen aus einer Nieder! ,ge in der A süßeren Hallt- schen Straße Waren, wie Honig, Würstchen, Schweizcrkäse u. a. m. entwendet. Jetzt gelang es der Kriminalpolizei, die Diebe in drei Schul- knabenimAltervon12, 13und14Zahren aus L.-Möckern zu ermitteln und zur Rechen schaft zu ziehen. Zwei der Diebe waren Brüder und brachten die Diebesbeute zu ihrer Mutter, die sie bereitwilligst annahm. Die Mutter, eine Arbeiters ehefrau aus L.-Möckern, wurde wegen Hehlerei ebenfalls zur Verantwortung gezogen. * Gewarnt wird vor einem Betrüger, durch den eine hiesige Firma geschädigt worden ist, und der wahrscheinlich noch weiter operieren wird. Durch Fernsprecher wurde eine Auswahljendung Oberhemden für einen hiesigen Rechtsan wal t bestellt. Zn dem Grundstück, wo tatsächlich der fingierte Besteller wohnt, schwindelt dann der Gauner dcni Boten die Waren ab und verschwindet damit. Der Betrüger ist nach der gegebenen Be schreibung 22 bis 24 Jahre alt, von mittlerer unter setzter Gestalt mit blondem Haar, ohne Bart, be kleidet mit dunklem Winterüberzieher. * Verhaftungen. Auf frischer Tat wurde ein Fahrraddieb erwischt, als er im Begriff war, mit einem erbeuteten Rade in der Windmühlen straße das Weite zu suchen. Der Dieb ist ein schon schwer vorbestrafter 31 Jahre alter Arbeiter aus Knauthausen. — Zn Haft lam ein bereits mit Zucht haus vorbestrafter 31 Jahre alter Hausdiener von hier, der sich wegen Rückfallsbetrugs verant worten muß. Der Gauner machte auswärts die Be kanntschaft eines Bierzapfers und erfuhr dadurch die Adresse der Mutter seines neuen Bekannten. An letztere schrieb er einen Brief und veranlaßte sie durch schwindelhafte Angaben, einen Geldbetrag an ihn abzusenden. — Ein 20 Jahre alter Markt- Helfer, der in einer Buchhandlung in der Que r- straße in Stellung war, eignete sich eine im Ge schäft eingegangene Bestellkarte an. stahl dann die verlangten Bücher vom Lager, lieferte sie bei der bctr. Firma ab und kassierte den Betrag dafür. Der saubere Bursche wurde deshalb zur Verantwortung gezogen. — Festgenommen wurde eine 43 Jahre alte Arbeiterin aus Lawoschau, die in einem Lokal des Nordviertels einem Herrn ein Porte monnaie mit einem Geldbetrag von 31 <4t gestohlen hatte. — Dasselbe Schicksal hatte ein 20 Jahre alter Arbeiter aus Ne u w i t t e n d o r f, der von hiesigen Gerichtsbehörden wegen Betrugs verfolgt wird. — Eine 17 Jahre alte Frauensperson aus Ließen, die einen goldenen Ring unter schlagen, sowie ein 49 Jahre alter Musiker aus Kassel, der eine Geige gestohlen nnd Geldbeträge zum Nachteil einer hiesigen Musikalienhandlung unterschlagen hatte, wurden ebenfalls festgenommen. * Einbrüche und Diebstähle. Ein unbekannter Dieb stahl in einer Wohnung in der Kuhturm - st raße in L.-Lindenau, zu der er sich Eintritt durch Nachschlüssel verschafft hatte, eine Münzensammlung, eine goldene Damenuhr und ein goldenes Kollier. — Aus einem Garten an der Merseburger Straße wurden mittels Einsteigens eine große Anzahl hochstämmiger Roscnstöcke gestohlen. — Am Rathausring wurde ein Fahrrad gestohlen, auf dem ein Karton mit einem Paar neuer Boxkalf- Reitstiefel und einem Paar neuer Damenschnürschuhe aufgeschnallt war. — Ferner wurde in der Nähe des Blücherplatzes ein „Nekarsulmer Pfeil"- Rad Nr. 158 474, an der Markthalle ein blau gestrichener Handwagen mit einer Kiste Eier und einer Kiste Butter im Gesamtwerte von 130 sowie 2 Kisten Aepfel im Werte von 45 gestohlen. Sport. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Radsport. * Zn Erfurt kamen an beiden Osterseicrtagen gut besuchte Rennen zum Austrag. Am ersten Tage siegte Hugo Przyrembel im 10-Kilometerrenncn in 9 : 56 Minuten vor Lange, Nendredi und Krosse, während er im 50-Kilometerrennen in 50 :10 Minuten seine Gegner in derselben Reihen folge hinter sich ließ. Am zweiten Tage wurden durch scharfen Wind schlechtere Zeiten erzielt. Hugo Przyrembel war wieder der Held des Tages. Er gewann das 10-Kilometerrennen in 11 :17)6 Minu ten vor Lange, Grosse und Vendredi, das 20-Kilo- meterrenncn in 22 :53 Minuten ebenfalls vor Lange, Grosse und Vendredi, und das 30-Kilometerrennen in 34 :36)6 Minuten vor Lange und Grosse, während Vendredi aufgegeben hatte. H Auf der Pariser Prinzenparkbahn kamen an beiden Feiertagen bei schönem Wetter Radrennen zum Austrag. Am Sonntag gewann Säres das 80-Kilo- meterrennen in 1 Stunde 6 Min. 10 Sek. Zweiter wurde Contcnet 2 Runden, Dritter Parent 2^> Runden, Vierter Bardonneau 4^6 Runden, Fünfter Guianard 12 Runden zurück. Am Mon tag gewann Dussot das 20-Krlometerrennen in 18 Min. 11)6 Sek. Zweiter wurde Simar 2 Run den, Dritter Bardonneau 2^ Runden zurück. Den Osterpreis gewann Friol mit 1 Länge gegen Clark und Pouchois. Die Radfernfahrt Paris—Roubaix kam am Ostersonntag als erstes der diesjährigen französischen Straßenradrennen zum Austrag. Von 166 gemeldeten Fahrern beteiligten sich 145. Die Fahrer hatten unter starkem Gegenwind zu leiden, so daß keine guten Zeiten erzielt wurden. Sieger blieb Lapize, der das Rennen bereits im Vorjahre gewonnen hatte, in 9 St. 10 Min. 12 Sek. Nur zwei Längen zurück folgte Van Houwaert als Zweiter vor Christophe, eine Länge zurück. Vierter Leonard, 25 Meter zurück. Fünfter Cruppclandt, 1 Runde zurück. Fußballsport. * Leipziger Sportklub schlägt Dresdner Sport verein mit 8 :0. Der Dresdner Sportverein ist erst 1909 gegründet worden. Aus diesem Grunde konnte man in dem Spiel, das am 1. Feiertag vormittag auf dem Sportplätze zwischen obigen Mannschaften aus getragen wurde, von vornherein in den Dresdnern einen ernsthaften Gegner für die Leipziger einge- pielte Mannschaft sehen. Der Leipziger Sportklub ieate überlegen mit 8 : 0 (Halbzeit 5 : 0). Ausschlaq- ;ebend für den Ausgang des Wettkampfes war die ein durchdachte Kombination der Leipziger Mann- chaft, besonders in der zweiten Hälfte zeigten Dr. Raydt und Dr. Schomburgk ein vorbildliches Verbindungsspiel zwischen Läufer und Stürmer. Bei dem Dresdner Sportverein war der Eifer zu loben, den die Spieler in dem für sie aussichtslosen Kampfe zeigten. Sie legten sich durchaus nicht auf die Ver teidigung, sondern boten flotte, energische Vorstöße. Die Seele ihres Angriffes war der Mittelstürmer. * Berliner „vritannia" schlägt Leipziger „Sport freunde" mit K: 1. (Wackersportpark.) Die Berliner überraschten in dem Maße, wie die Leipziger ent. täuschten. Nach dem guten Anlauf, den die „Sport freunde" mit den Siegen gegen „Eintracht" und gegen den Halleschen Fußballklub von 1896 genommen hatte, erwartete man nicht mit Unrecht einen Sieg Leipzigs. Doch „Britannia" zeigte sich m vorzüglicher Form, besonders der Sturm arbeitete gut zusammen, und diesem Umstande verdanken die Berliner ihren Sieg. Dennoch hätten die Berliner nicht so hoch gewonnen, " Massiv-lUuäiockvr an olinv kLppeiniaxv u. a" oline butter nur AK.
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