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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100415013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910041501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910041501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-15
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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I. LcUnye. Mit«,, IS. «pril ISIS. Leipziger Tsgebistt. Nr. l03. 104. Istlryrmy. Amtlicher TrU. Die Asphaltierung der Fichtestraße zwischen der Lößniger und Altenburger Straße und der Alten burger Straße zwischen der Fichte- und Kantstraße, einschließlich der Kreuzung der Fichtestraße soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese Arbeit liegen in unserem Tiefbauamte, Rat haus, Dachgeschoß, Zimmer 543, aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 0,50 .« ent nommen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Asphaltierung der Fichte- und Altenburger Straße" versehen in dem obenbezeichneten Geschäftszimmer bis Sonnabend, den 23. April 131«, 11 Uhr vorm., portofrei einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im II. Obergeschoß, Zimmer 426, in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder ihrer Bevollmächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung, ins besondere das Recht vor, sämtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 14. April 1910. D.-ä I Nr. 2504. Des Rats Deputation zum Lfde. Nr. 43. Tiefbauwesen. «240 Nr. 18 des diesjährigen Reichsgesetzblattes ist bei uns eingegangen und wird bis zum II. Mai dieses Jahres im Erdgeschoß des Neuen Rathauses, Eingang an der Burgstraße, zur Einsicht öffentlich ausyängen. Es enthält: (Nr. 3745) Allerhöchster Erlaß, betreffend die An rechnung des Jahres 1908 als Kriegsjahr aus Anlaß von militärischen Unter nehmungen in Südwestafrika. Dom 17. März 1910. (Nr. 3746) Bekanntmachung, betreffend Ergänzung der Nr. VI (2) a der Anlage 6 zur Eisenbahn - Verkehrsordnung. Vom 30. Mär, 1910. (Nr. 3747) Bekanntmachung, betreffend den Schuß von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der ersten internationalen Jagdaus- stellung Wien 1910. Vom 27. März 1910. (Nr. 3748) Bekanntmachung, betreffend die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eilcnbahnfrachtvertehr beigesügte Liste. Vom 31. März 1910. (Nr. 3749) Verordnung, betreffend die Besoldungen der Reichsbankbeamten. Vom 30. März 1910. Leipzig, am 13. April 1910. «07 Der Rat der Stadt Leipzig. Hierdurch wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß neben den schon bisher verpflichtet gewesenen Herren Zivilingemeuren Georg Schenk, hier, Delitzscher Straße 7, und Gustav Köllmann, L.-Gohlis, Frißschestraße 8, II, neuerdings Herr Dipl.-Jng. Gottfried Münch, hier, Lessingstraß^ 16, vom Polizeiamt als Sach verständiger für Kraftfahrzeuge und Führerprüsung nach 8 - der Ausführungsbestimmungen vom 21. März 1910 zur Verordnung des Bundesrates vom 3. Februar 1910 über den Verkehr mit Kraftsabr- zeugen in Pflicht genommen und als solcher berechtigt ist, sowohl Gutachten über die vorschriftsmäßige Be schaffenheit von Kraftfahrzeugen wie Zeugnisse über die Befähigung zur Führung von Kraftfahrzeugen auszustellen. Leipzig, den 9. April 1910 «1«» Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Gesperrt wird für den durchgehenden Fährverkehr die Eisen- bahnsirahe in L.-Sellerhausen zwischen der Annen- und Portitzer Straße vom 18. dieses Monats ab während des etwa 6 Wochen dauernden Straßen baues. W.-P.-A. Nr. I 1241. Leipzig den 13. April 1910. i-"> Der Rat der Stadt Leipzig. Wohlfahrtspolizeiamt. Velkentliche Versteigerung. Sonnabend, den 16. April 1910. nachmittags 1'/ Uhr versteigere ich im Produktensaal der Vörie zu Leipzig meistbietend für Rechnung wen es angeht 4VV Zentner guten, gesunden, trockenen Roggen, sofortige Abnahme gegen Kasse, ab Bahn Crensttz, Magdeburger Schlußscheinbedingungen. Während der Versteigerung haben Kauflustige freien Zutritt zur Börse. Leipzig, 14. April 1910. «»1 kvllx 6. Sternberg, Pfaffendorfer Str. 56, öffentlich angestellter vereidigter Handelsmakler. Sonnabend, den 18. April, nachmittags 1*/, Uhr versteigere ich im Produltensaal der Börse zu Leipzig meistbietend für Rechnung wen es angelst, ca. 2VV Zentner Russen Donau Futtergerste, 6V—61 k Ablade gewicht (denaturiert) frei Kaiwaggon Wallwitzhafen: gegen Kaffe abzunehmen bis einschließlich 19.Aprit d. I.; Käufers Säcke; Leipziger Arbitrage. Während der Ver steigerung haben Kauflustige freien Zutritt zur Börse. Leipzig, 14. April 1910. <21» k'vlix Pfasfendorfer Str. 56, öffentlich angestellter vereidigter Handelsmakler. Aus Leipzig unü Umgegend. Leipzig, 15. April. Leipzig lS00—l90S. ii. Wenn wir noch einmal auf die Sterbefälle zurückkommen, so geschieht es, weil wir gestern (was nickt ausdrücklich bemerkt war) nur die männlichen Gestorbenen berücksichtigt hatten. Insgesamt ver stärken in Leipzig im Zeitraum der 10 Jahre 43 593 männliche und 39 604 weibliche Personen, das sind insgesamt 83197. Unter den Gestorbenen be fanden sich 30 858 Kinder bis zu 1 Jahr (--- 37,1 Proz.), 9250 Kinder im Alter von 1—15 Jahren (--- 11,1 Proz) und 43 089 Erwachsene (--- 51,8 Proz.). Da sich die Zahl aller Ledendgeborenen in den Jahren 1900 bis 1909 auf 146 003 belief, so ergibt sich für diese zehn Jahre ein Geburten-Ueberschuß von 65 806 Seelen. Da der Bevölkerungszuwachs in dem be treffenden Zeitraum auf rund 91 000 Seelen zu ver anschlagen ist, so würde sich eine Mehreinwanderung von rund 35 000 Personen ergeben. lieber die Entwickelung unseres städtischen Ge meinwesens können wir uns vortrefflich unterrichten aus den Angaben, die über verschiedene städtische Betriebe gemacht weroen. So belief sich die Gas abgabe bei den städtischen Gasanstalten im Jahre 1900 auf 23 418 800 Kubikmeter, im Jahre 1909 aber auf 42183 200 Kubikmeter. Die Zunahme im Gasverbrauch betrug also genau 80 Proz. Von der Gasabgabe entfielen auf Kraft und Wärme 1900: 5 346 500, 1909: 12 949 900 Kubikmeter; die Zunahme belief sich somit auf über 142 Proz. Nicht ganz so günstig war die Entwickelung beim Wasserwerk. Die gesamte Wasserabgabe betrug 1900: 11271 700 Kubikmeter, 1909: 14 404172 Kubikmeter, hat sich somit nur um 3132 472 Kubikmeter oder 27,8 Proz. gehoben. Ueberhaupt ist der Wasserverbrauch in unserer Stadt ein relativ geringer. In Dresden be lief er sich 1909 auf 19 358 287 Kubikmeter, war also um 34,4 Proz. größer als bei uns. Ueber das Elektrizitätswerk liegen nur für die letzten vier Jahre abschließende Ziffern vor, denn es kam erst am 1. September 1905 in städtischen Besitz. Die Stromabqabe für Kraft und Licht betrug an Private 1906 : 2255 900, 1907 : 2761100. 1908 : 3 621700 und 1909 : 4 767 000 Kilowattstunden. Die Zunahme war demnach von Jahr zu Jahr eine stärkere. Die Sparkassen zeigen ein Ergebnis, das — wenigstens äußerlich — als kein besonders günstiges erscheint. In den Jahren 1900—1909 be liefen sich die gesamten Einzahlungen auf 219 423 626 «, dagegen die Rückzahlungen einschließlich Stückzinsen aus 225 521665Es sind somit 6 098 039 « weniger eingezahlt als zurückgezahlt worden. Dieser Betrag ist durch ausgelaufene Zinsen allerdings reichlich ein geholt worden. Die Ursachen des stärkeren Abflusses der Kapitalien lassen sich kurzerhand hier natürlich nicht erörtern. Es würde zu weit führen, noch mehr Einzelheiten aus den Jahresübersichten hier herauszugreifen. Jedenfalls hat sich unser Statistisches Amt durch diese Arbeit ein Verdienst erworben. * * Bom Reichsgericht. Der Obersekretär Schulz ist zum Rechnungsrat ernannt worden, der Sekretariatsassistent Schmolling zum Ober sekretär. * Unregelmäßigkeiten in den Steuerhebestellen Reudnitz und Gohlis. In den Steuerhebestcllen Leipzig- Reudnitz und Leipzig-Gohlis haben sich bei einer Revision der Kaffen und der Hauptbücher Unregel mäßigkeiten herausgestellt. Es handelt sich um zwei Fälle von Unterschlagung durch Beamte und zwar einmal um den Betrag von rund 600 das andere Mal um rund 1500 ./L Der erstgenannte Betrag ist bereits durch den betreffenden Beamten wieder gedeckt worden. Die Unterschlagungen sind zurückzuführen auf die Nichtbeachtung dienst licher Vorschriften, vor allem aber auf den Um stand, daß das Publikum des öfteren Steuerbeträge außerhalb der Kassenstelle an ihm bekannte Beamte ausgehändigt hat, die überhaupt zur Empfang nahme von Steuern nicht befugt waren. Dies gibt Anlaß, das Publikum dringend zu ersuchen, im eigenen Interesse Steuern und Schulgelder immer nur an der zuständigen Kassenstelle zu be zahlen. * Jubiläum. Der Kastellan im Städtischen Kauf hause, Carl Rennert, kann heute das 25jährige Jubiläum seiner Tätigkeit in städtischen Diensten begehen. Er war vor seiner Berufung auf den jetzigen Posten Ratsdiener. Der Jubilar, der als Kastellan des Kaufhauses in vielfache Verührung mit dem Publikum tritt, erfreut sich allseitiger Be liebtheit. * Personalien. Der König hat dem Staatsanwalt bei dem Landgerichte Leipzig Kurt Rudolf Jacobi die nachgcsuchte Entlassung aus dem Staatsdienste bewilligt. * Die Geschäftsräume der Kreishauptmannschaft bleiben wegen Reinigung am 15. und 16. d. M. ge schloffen. An diesen Tagen können nur dringliche Sachen erledigt werden. * Ter Verein immatrikulierter Studentinnen er teilt Auskunft in Studien- und Wohnungsfragen an alle Studentinnen und Hörerinnen. Sprechstunden täglich 10—11 Uhr Augusteum 1 Treppe. * Unsere Waldungen werden jetzt von Kindern und auch von Erwachsenen nach Schneeglöckchen und Schlüsselblumen eifrig abgesucht. Bei der großen Ausdehnung unserer Wälder ist es den Aufsichts beamten allein nicht möglich, das unbefugte Betreten der Waldflächen außerhalb der gebahnten Wege und das Abreißen und namentlich das verwerfliche Aus - heben der Blumen mit der Wurzel überall zu verhüten. Die Blumen im Walde sollen doch recht vielen Menschen Freude machen und deshalb nicht ab- und herausgerissen werden. Es ist deshalb erwünscht, daß auch das Publi kum mit zum Schutze der Waldungen bei trägt und einmal selbst das Betreten der Wal dungen außerhalb der Wege und das Abreißen und Ausheben der Blumen unterläßt und Kinder davon abhält, zum andern aber auch den Aufsichtsbeamten bei der Ueberwachung der Waldungen behilflich ist. Das unbefugte Betreten der Waldungen außerhalb der gebahnten Wege und das Abpflücken und Ausheben der Blumen wird nach der Verkehrsordnung mit Geldstrafe bis zu 60 oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet. * Fremdenverkehr Leipzigs. Nach vom Verkehrs verein Leipzig zur Verfügung gestellten amtlichen Unterlagen sind in der Woche vom 4. bis 10. April in den Leipziger Hotels 4883 Fremde abgestiegen. Darunter 4267 Reichsdeutsche, 586 aus anderen europäischen Staaten und 30 aus außereuropäischen Ländern. * Arbeitslosenzählung. Nach einer vom Leipziger Eewerkschaftskartell am 31. März d. I. vorgenom menen Zählung der Arbeitslosen waren an diesem Tage in 35 dem Kartell angeschlossenen Gewerk schaften, die sich an der Erhebung beteiligten und die insgesamt 48 744 Mitglieder zählten, 1105 Ar beitslose vorhanden. Da 5 der beteiligten Gewerk schaften mit zusammen 956 Mitgliedern keine Arbeits losen hatten, so kommen auf je 100 Mitglieder 2,3 Arbeitslose, gegen 3,1 Ende Februar und 5,5 Ende Januar 1910. * Der falsche Soldat aus Leipzig. Folgendes niedliches Geschichtchen schreibt uns unser 0. (^.-Korre spondent aus Boulogne-sur-Mer in Ergänzung unserer gestrigen Meldung: „In der Kaserne Bruix, wo das 1. Bataillon des 8. Infanterie-Regi ments untergebracht ist, gab es gestern eine große Ueberraschung. Als vor einigen Monaten die neuen Rekruten einzogen, meldete sich auch ein junger Mann, der vorgab, Nichaux zu heißen, französischer Untertan zu sein und mit seinen Eltern bislang in Leipzig gewohnt zu haben. Er erklärte, gekommen zu sein, um seiner Dienstpflicht zu genügen. Man prüfte seine Papiere, die vollkommen in Ordnung waren; u. a. zeigte er einen Dienstausschubschein vor, den er als rm Ausland lebender Franzose erhalten hatte. Der angebliche Nichaux wurde in die Uniform gesteckt und war ein ausgezeichneter Soldat, ja ein so ausgezeichneter Soldat mit so vortrefflichen Kenntnissen des Soldaten metiers, daß man seine Ernennung zum „Caporal" beschloß. Als er diese Botschaft hörte, zeigte sich Nichaux nicht etwa erfreut, sondern tief betrübt; er meldete sich bei seinem Capitaine und enthüllte ihm, daß er gar nicht Nichaux heiße, sondern Jacob Boleslaw, daß er gar nicht Franzose sei, sondern Deutscher, 28 Jahre alt und gebürtig aus Posen. Er habe bloß eingewilligt, den richtigen Nichaux aus Leipzig „momentan" rm Regiment zu vertreten, nachdem er das Versprechen erhalten habe, daß er nach einigen Wochen abqelöst werde. Doch die Zeit verg ng, und trotz aller Mahnbriefe meldete sich der wahre Nichaur nicht berm Regiment. Jacob Boleslaw aus Posen hatte den französischen Militär dienst gründlich satt und entschloß sich, dem Haupt mann die Wahrheit zu sagen. Was man mit ihm anfangen wird, darüber hat das Kriegsministerium noch keinen Bescheid gegeben; Nichaux aber läuft Gefahr, Deserteur genannt zu werden." * Sächsischer Landesverband des Deutschen Bundes abstinenter Frauen. Wie aus der heutigen Anzeige im Inseratenteile ersichtlich ist, veranstaltet die Leip ziger Ortsgruppe des Verbandes anläßlich der Ver bandstagung einen großen öffentlichen Begrüßungs abend im Großen Saale des Künstlerhauses. Das Programm bietet außer künstlerischen Genüssen zwei sehr interessante Vorträge von Freiin v. Hausen und Frl. v. Blücher, zwei Damen, die in Dresden und weit über den Hauptort ihrer sozialen Tätigkeit hinaus unermüdlich und mit Erfolg für das Volks wohl, für die Hebung der Volksgesundheit und der edlen Geselligkeit tätig sind. Wir machen gern auf diesen Ahend aufmerksam, zu dem jeder freien Zu tritt hat und den unsere hochgeschätzte Frau Lina M 0 nnard mit einem Prolog eröffnet. * Eine Erweiterung de« Trinitatis-Friedhofes in Leipzig-Anger-Crottendorf ist ein dringendes Bedürf nis, weil der Bestand an verfügbaren Gräbern und Grabstellen voraussichtlich nur noch bis Mitte April 1911 reichen wird. Der Rat beabsichtigt deshalb, ein an den oberen östlichen Teil des Friedhofes angren zendes, dem Johannishospital gehörendes Areal von 9500 Quadratmeter Fläche zum Preise von 8 pro Quadratmeter zu erwerben und zu Fricdhofszwecken herzurichten. Für die Herstellung der Wege, Bepflan zung, Einzäunung und für die Anlage zweier Brunnen wird ein Betrag von 22 100 erforderlich. Dazu kommt der Kaufpreis für das Land, der 76 000 beträgt. Der Rat hat die Stadtverordneten um ihre Zustimmung ersucht. * Pädagogischer Vortrag. Wir weisen nochmals auf den pädagogischen Vortrag bin, den Fräulein Magda Büttner auf Veranlassung des Vereins für Familien- und Volkserziehung nächsten Sonn abend, den 16. April 8 Uhr abends, im Saale der Frauenberufsschulen am Augustusplatz über die Durch führung des Fröbelschen Prinzips (die Anschauung mit dem Tun zu verbinden) halten wird. Fräulein Böttner hat dieses Prinzip in einer Bremer Volks schule durchgeführt. Sie hat in mehr als 20 deutschen Städten eine zahlreiche Zuhörerschaft, nicht nur aus pädagogischen Kreisen, für diese wichtige Reform des Elementarunterrichts zu interessieren verstanden, und so darf auch wohl hier auf eine rege Beteiligung für den Vortrag zu rechnen sein. Nach demselben findet Diskussion statt. Es wird um pünktliches Erscheinen ersucht. * Der Wahloerein Festbesoldeter zu Leipzig ver anstaltet am Montagabend im Lehrervereinshause eine Mitgliederversammlung, zu der alle Festbesol deten Leipzigs eingeladen werden. Herr Dr. Westen berger spricht über: „Der parlamentarische Gedanke und die Reform der I. Kammer." (S. Inserat.) * Zn dem Tauchaer Mordversuch erfahren wir, daß in dem Befinden der verletzten Frau Lehmann eine Wendung zum Schlechteren eingetreten ist. Frau Lehmann hat vor einigen Tagen einen linksseitigen Schlaganfall erlitten, den man für eine Nachwirkung der erhaltenen Verletzungen hält. An ihrem Auf kommen wird gezweifelt. * Der Turngau des Leipziger Schlachtfeldes ver anstaltet die diesjährige Turnfahrt der Alters riegen im Gau Sonntag, den 8. Mai, nach Näun- Hof-Klinga. Die gemeinsame Fahrt erfolgt mittels Sonderzuges mittags gegen 1 Uhr ab Dresdner Bahnhof. Eine zahlreiche Beteiligung der Sänger ist diesmal besonders erwünscht. Zur Beteiligung am Kreisvorturnerturnen in Zittau haben sich bisher 46 Riegen, 547 Stabübungs- und über 80 Wetturner gemeldet. Die Zahl der Festteilnehmer aus dem Schlachtseldgau überhaupt beträgt über 700. 25 Riegen turnen Barren, 9 Reck, 5 Pferd, 3 Dock, 1 Zweistütz, 2 Stabübungen, 1 Freiübungen. * Die Meß- und Marktinteressenten hielten am Donnerstag in Ketschers Restaurant .^Kronenbräu" auf dem Meßplatze eine gutbesuchte Versammlung ab, in der zunächst der Vorsitzende des Zentralver bands deutscher Händler, Schausteller, Meß- und Marktrcisender, Herr Wille-Magdeburg, über die allgemeine Lage der Meß- und Marktreisenden sprach, wobei er sich besonders gegen die von verschiedenen Seiten angestrebten Beschränkungen des Meß- und Marktwesens wandte und besonders hervorhob, daß der Verband jederzeit bestrebt sein werde, dem Händlerstande die Messen und Märkte zu erhalten. Hierauf besprach Herr Schuster-Leipzig innere Organisationsangelegenheiten. Zum Schluß wurde von einigen Händlern dagegen protestiert, daß die Stadtbekörde die Preise für eine Anzahl guter Meßstände nach Ansicht der Versammelten unver hältnismäßig erhöht habe. Die Versammlung be schloß, den Rat der Stadt zu ersuchen, die zu ent richtenden Platzgelder wieder den im Metzregulativ angesetzten Taxen anzupassen, bzw. denselben eine feste Norm zu geben. Vorgeschlagen wurde der Satz von 2 für das Meter für in der Reihe gelegene Stände und von 4 für das Meter für Eckstände. * Zirkus Cesar Sidoli. Wie wir schon wiederholt zu berichten Gelegenheit hatten, erfreut sich der Zirkus rn der Älberthalle fortgesetzt eines starken Besuches, gewiß ein Beweis für die Güte des Gebotenen. Ab Sonnabend tritt eine vollständige Umwandlung des Programms ein, denn nicht weniger als 16 neue Nummern sind einverleibt worden, darunter erst klassige und für Leipzig ganz neue Spezialitäten. Bei dieser Gelegenheit machen wir nochmals darauf aufmerksam, daß die Saison am 26. April schließt. * Die Varbier- und Friseurgehilfen Leipzigs haben, da die von der Innung beschlossenen Zu geständnisse auf die Wünsche der Gehilfen um Ver kürzung der Arbeitszeit den Gehilfen nicht genügten, nunmehr eine Reihe von Forderungen zur Verbesse rung der Lohn- und Arbettsverhältnisse den Arbeit gebern unterbreitet. - Brände. Ein Aschegrubenbrand fand im Grund stück Sophienstraße 17 19 statt, den die Feuerwehr der 3. Bezirkswache bald löschte. — In einer Fabrik am Dösener Weg fand ein Balkenbrand statt, zu .aeffen Beseitigung die Feuerwehr fast eine Stunde brauchte. — Endlich wurde noch aus einem Grund stück am Johannisolatz ein Brand gemeldet; hier gelang es dem Geschäftsinhaber, die weitere Gefahr selbst zu unterdrücken. * Von einem Lastgeschirr überfahren wurde gestern abend an der Ecke der Liebig- und Windmühlenstraße das 10jährige Mädchen Lippert und erlitt schwere Quetschungen des reckten Beines. Das Kind wurde nach der elterlichen Wohnung gebracht. 44 Unfälle. In einem großen Geschäftshaus am Brühl wurde ein aus Jena gebürtiger Reisender vom Schlag getroffen. — Ein in der Elisenstraße wohnhafter Arbeiter fiel beim Kalktragen auf einem Neubau in Lößnig über eine Richtschnur«!, wobei ihm durch Herabfallen der über einen Zentner schweren Kalkmulde die Brust erheblich gequetscht wurde. — Vom Blut stürze befallen wurde in der Nord straße eine 19 Jahre alte Arbeiterin. — Beim Holz stapeln auf dem Arbeitsplätze fiel ein in L.-Plagwitz, Stockmannstraße wohnhafter 36 Jahre alter Tisch ler infolge Einsturzes dieses Aufbaues 1^ '» hoch herab und erlitt dabei eine erhebliche Fußverletzung. — Beim Nieten von Koksrinnen in der Gasanstalt I traf ein Schmiedegeselle beim Zuschlägen mit dem Schmiedehammer (einen Kollegen ins Gesicht und verletzte ihm dabei das Nasenbein. Der ziemlich Schwerverletzte, ein in Mockau, Adolfstraße 12, wohn hafter, 27 Jahre alter Schmied mußte mittels Rettungsautomobils dem Krankenhause zugesührt werden. — Ein in L.-Lindenau, Demmeringstraße wohnhafter Bauarbeiter stürzte beim Fehlboden schütten auf einem Neubau an der Kronprinzstraße aus der ersten Etage herab und zog sich dabei eine Schulterquetschung zu. — Vorgenannte Personen fanden Aufnahme im Lrarrkenhause. * Radsahrerunsall. In der Nürnberger Straße wurde der 15 Jahre alte Realschüler Alfred Asbach von einem Rollgeschirr überfahren. Der junge Mann, der auf seinem Rade saß und einem anderen Radfahrer ausweichen wollte, kam zu Falle und wurde von einem Pferde auf den Leib getreten. Er mußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden. * Schönefeld, 14. April. (Aus der Gemeinde ratssitzung.) Das Ortsgesetz über die Einrichtung einer Freibank ist von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden.— Zu einigen Straßen- und Schleusenbauten auf dem zwischen der Leipziger Straße und der West straße gelegenen Gelände der Mariannenstistung hat die Vaupolizeibehörde Genehmigung erteilt. — Die Einwohnerzahl hat Anfang April 14 493 betragen.— Die Leipziger Elektrische Straßenbahn soll um Ver längerung der Weiche in der Hauptstraße vom Post amts bis zur Eartenstraße gebeten werden. — Der Schmuckplatz an der Bergerstraße ist mit einer eisernen Einfriedigung zu versehen. — Da das zur Verbrei terung des Kohlwegs erforderliche Land noch nicht beschafft worden ist und daher der dringend erfor derliche Schleusen- und Straßenbau nicht ausgeführt werden kann, so ist die Einstellung der Bauten am Kohlwege zu beantragen. — Für das Sonnenbad ist ein Barren zu beschaffen. Man stimmte auch der Beschaffung von Hanteln, Bällen usw. zu. An der dem Abtnaundorfer Kirchwege zugckehrten Seite der Planke soll die Aufschrift „Luft- und Sonnenbad" angebracht werden. — Für das Gemeindebad wurden Frl. Stein in Neuschönefeld und Frl. Jurisch hier als Kassiererinnen und Frau Mäurer hier als Auf wartefrau gewählt. — Als Stellvertreter des Standesbeamten soll Sekretär Börner vorgeschlagen werden. — Das Gesuch des Schrebervereins der Nord ostvorstadt Leipzig um Pachtzinsermäßigung und Pachtzinsgestundung wurde abgelehnt. — Gegen die Aufstellung eines Billards im Ratskeller und die Anbringung eines Schildes über dem Ratskeller- Eingang hatte man nichts einzuwenden. * Wahren und Lindenthal, 14. April. (Kirch liches.) Es wird hierdurch nochmals darauf hin- aewiesen, daß nächsten Sonntag nachmittag 2 Uhr in hiesiger Kirche Unterredung mit der konfirmierten Jugend stattfindet. * Böhlitz-Ehrenberg, 14. April. (Günstiges Er gebnis — Neuer Ortsrichter.) Eine durch das hygienische Institut der Universität Leipzig vor genommene Untersuchung von Nahrungsmittelproben von hiesigen Geschäftsleuten gab zu Ausstellungen irgend welcher Art keinen Anlaß. — An Stelle des seitherigen Ortsrichters, Gemeindevorstand Ents- berger, wurde vom Königlichen Amtsgericht der Privatus Arthur Casimir Sens als neuer Orts richter für Böhlitz-Ehrenberg verpflichtet und ein gewiesen. verelnsnachrlchten. Am Chriftlichcn Berel» junger Münner, Johcnmisvlatz 8, hält am Sonntag, den 17. d. M., abends 8 Uhr, Herr Militär- obervfarrer Neumeisler einen Vortrag über: „Deutsches Helden tum und Christentum in Südwestafrika", verbunden mit Vor führung von Lichtbildern. Lvliu8 NINImer, Halserl. uuä Xöolxl. Hok-klavokortekadrlkavt, riü§vl ml Sei WeMriUell, WmcbMüe. lirglimM empfehlen zahlreiche hervorragende Arzte aller Länder als magenstärkendes Tonikum „St. Raphael-Wein". 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