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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100412016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910041201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910041201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-12
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Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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Leipziger Tsgedirm. H in cht mehr len Teil Schöffengerichts, wonach sie zu 15 Tagen verurteilt wurden, Berufung hin ¬ aus, vor« von rjacht eln- r am Red häm rlei'et c Be- l. Die ischen i, bei Be- j aus >ögen. AS- rgabe lande ;n unaus- elzimmer- nstatt der rufenden z, daß d,e > dem ge- i und die l man die mer besser hem Reckt >em Reiht )on jedem s nicht in , in dem Es gibt jedem an- cht, wenn ,r zur Be. , und daß otel. Der kgeld nach rn: Gebt cken euch aben die dem man Hinaus- man das dnen der das sich sigkeit, ja zandlung, wird. l. Fragen mas Evok, in Italien nte. Rob. on ihnen jein aus- >ings für cher Ge- n Gepäck npel und th. ts ab- >erau« »ericht efäna- eutschc lnterm Zonner likums »n den H des origen freige rr rtch r Stu- Ange- n, weil zere in krtegs- ies die Ludwig stehen geboren Schön- Zernher 888 in hnhaft. sich zur Prinzen gehen, in Teil !r habe >al vor- eith ge worden, e Woh- hen ge- raangen i dunkel Es sei ;n. Er Zimmer wisse er n Wort r, Quis- ters die I er mit ,ene im >ert. Er Lr habe rum ge machen, rttteilte, l wegen verübt * „Gröhe Oper", Aktiengesellschaft, Berkin. Unter dieser Firma ist in Eharlottenburg eine neue Aktien gesellschaft gegründet worden, deren Zweck der Bau und Betrieo eines Berliner Opernhauses mit großen Sälen und Gcsellschaftsräumen ist. Das Kapital, das 2 Millionen Mark betrögt, ist zu 25 Prozent ein- gezahlt. Der erste Auffichterat, den im wesentlichen jeden der Angeklagten eine Gefängnisstrafe von einer Woche. Die Verteidiger beantragten die Freisprechung der Angeklagten, da ihnen da» Bewußtsein der Rechts widrigkeit gefehlt habe. Das Gericht erkannte (wie gemeldet) gegen jeden der beiden Angeklagten auf eine Gefängnisstrafe von je vierzehn Tagen. Von einem Studentenulk könne nicht die Rede sein, da das Vorgehen den Stempel einer durchaus feindseligen Gesinnung trage. Auf diese Weise behandele man keine Freunde. Der Fall sei kein äußerst leichter, weshalb die Höhe der Strafe angemefien sei, da gemeinschaftlicher Hausfriedens bruch vorliege. 8d. Bonn, 11. April. (Pliv.-Tel.) D'e beiden Borussen Konrad Graf Fink zu Finkenstein und Baron Hans v. Quistorp haben gegen das Urteil des Gefängnis gelegt. Verschwinden der Miß Haberlham, der Tochter eine» reichen Börsenmakler» au» Baltimore. Der '.Nisi, die, wie die Sage von fast allen reichen Ameri kanerinnen zu berichten weiß, eine berückende Schönheit ist, war das gesellschaftliche Leden im Lande der Freibeit nicht frei genug. Sie war mit einein Marineoffizier verlobt und fürchtete wohl, daß in dem kleinen Kreise de» Ofstzierkorpv ihr Freiheits drang noch weniger Befriedigung finden würde' so lief sie denn kurz entschlossen davon, ^etzt hat man sie in einem Zeltlager an den rauschen den Wassern des Flüßchens Desperes in der Nähe von St. Louis gefunden. Eie lebt dort als die Gattin des „Zigeuner königs" John Mitchell. Da sic mit ihren 25 Jahren reichlich mündig ist, können die betrübten Eltern nicht» gegen die Ehe einwenden, und der verlassene Bräutigam ver. zicktet gleichfalls großmütig darauf, die Ungetreue auf Bruch des Eheversprechens zu verklagen. Mrs. Mitchell sitzt vor dem Zelt und regiert als Zigeunerkönigin über den Stamm ihre» Gatten: huldvoll gewährt sie den in Mengen Herbet strömenden Reportern Audienz und macht ihrem Hatz gegen die „Beschränkungen und Unwahr heiten der modernen Gesellschaft" Luft. In der ungebundenen Freiheit oes Zigeunerlebens hat sie aber nicht ganz ihren amerikanischen Geschäfts sinn verloren. Sie verdient ein gutes Stück Geld mit Zeitungsartikeln über ihr Nomadenleben. Leipzig, 12. April. Frühjahrskonzert des Männergesangverein» „Concordia". Mit dem Lenz kommen die Frühjahrs konzerte unserer Männergesangvereine. Die „Con cordia" machte gestern im Saale des Zoologischen Gartens den Anfang damit und wahrte rhren guten Ruf durch eine Reihe genutzbringender, von Herrn Moritz Gei del sorgfältig vorbereiteter Dar bietungen. Nur die ersten Tenöre schienen nicht zum besten aufgelegt und produzierten in der Höhe etliche weniger schön polierte Töne. Das Programm be gann mit Wagners Pilgerchor aus Tannhäuser". In F-Dur intoniert, wurde dies Stück beinahe zu langsam genommen, wohl aber edel schattiert. In Hegars „Zwei Särge" hätte der bewegtere Teil noch prägnanter rhythmisiert werden können, die lang sameren Partien gerieten durchweg edel. Von den sonstigen Chorvorträgen seien weiter genannt Abts „Vtneta", eine Komposition, die freilich dem moder nen Ohre nichts Ueberraschendes bietet, und Carl Reineckes „Frühling ohne Ende". Solistisch wirkten mit Frl. Catharina Bosch und Herr Oswin Keller. Frl. Bosch vermittelte u. a. den ersten Satz aus Bruchs wenig bekanntem Violinkonzert in D-Moll, der seiner seriösen Breite wegen mehr wie ein zweiter Satz wirkt, von der Spielerin aber recht sauber und empfindungsvoll voraeführt wurde: Herrn Keller, der auch die undankbare Aufgave übernommen hatte, den Bruchschen KonzertsaH auf dem Klavier zu begleiten, gelang von seinen Solostücken am besten die Etüde in Walzerform von Saint-Saens und Liszts Liebestraum-Nokturno (As-Dur), besten Schluß de likat geformt wurde. Für Liszts Rhapsodie espagnole dagegen fehlte es dem Pianisten an der rechten saszi- nierenden Kraft. Datz hier vieles verschwamm, lag gewitz einesteils an der für Klaviervorträge nicht ge eigneten Akustik des Saales, wurde aber andernteils auch durch Herrn Keller» Phrasierung verursacht, besten Technik gegen früher gewachsen ist, der jedoch musikalisch nicht immer straff genug disponiert, um von der Architektonik größerer Werke ein völlig klares Bild geben zu können. kV lss. die Gründer bilden, setzt sich zusammen au» den Herren Fedor Berg, als Vorsitzendem, Kaufmann Josef Brasch, sowie den Direktoren Hermann Fornow, Felix Lehmann und Albert Levy. * Beethoen—Brahms—Bruckner-Zyklus. Der im Rahmen der Musikfeste der Ausstellung München 1910 vom Konzertverein München unter Leitung von Ferdinand Löwe veranstaltete sinfonische Zyllus von zwölf großen Festkonzerten mit verstärktem Orchester bringt in seinem Programm wesentliche Neuerungen gegenüber der vorjährigen Veranstaltung. Es 'ge lungen unter dem künstlerischen Gesichtspunkt „Di? Sinfonien von Beethoven und die Sinfonie nach Beethoven" neben den Werken des Großmeisters und den Sinfonien von Brahms und Bruckner auch die signifikantesten Schöpfungen von Schubert, Mendels sahn, Berltoz, Schumann und Liszt zur Auiführung. Den Beschluß des großzügigen Zyklus, der im August und September in der Neuen Musikfesthalle der Aus stellung, und zwar an den festspielsreien Tagen des Prinzregententheaters stattfindet, wird die Auf- führung der Neunten Sinfonie von Beethoven bilden. Ausführlich? Prospekte sind durch die Geschäftsstelle der Ausstellung und durch das Reisebureau Schenker in München zu beziehen. * Da» Uraesckleckt der Japaner? Wie die russische Zeitung „Chardin" meldet, sind in Westchina, der Provinz Echawzan, unweit der Flüsse Min und Ja, Spuren eines prähistorischen Volkes entdeckt worden, von dem der Wissenschaft nicht das geringste bekannt ist. Man fand in felsigen Bergen im Gestein ausgehauene Wohnungen, in denen auch noch einiges Hausgerät erhalten ist. Einige schwarze und rote Menschenfiguren au« Terrakotta wurden ebenfalls vorgefunden, aber die Gesichtsform der Figuren ist so eigenartig, datz sie sich mit den Gesichtern der heutigen Chinesen nicht vergleichen läßt. Die Kleidung der Figuren ähnelt dem japanischen Kimono und ein Musikinstrument in der Hand einer Figur erinnert an das japanische Koto. Die wertvollen Funde wurden dem Britischen Museum geschenkt. Man vermutet, datz diese» Volk nach der Insel Nippon ausgewandert ist und da»Urgeschlecht der heutigen Japaner bildet. * Hochschnlnachrichten. Der Internationale Psv- ^'ologenkongrek wird vom 27. bis 30. September in Heidelberg stattfinden. — In Basel erhielt die Xüvia Isgcvai Dr. O. Hinrichsen für Psychiatrie und Liz. I. Frohnmeqer für Misponswistenschaft. Tsgeschronik. Der Kölner Männergesangverein. Aue Mün chen, 11. April, wird gemeldet: Der Kölner Mannergesangverein ist aus Italien mit Sonderzug beute nachmittag hier eingetroffen und wurde am Bahnhof von dem Vertreter des preußi schen Gesandten begrüßt. Der Veretn wird morgen mittag dem Prinzregenten eine Huldigung dar- brinqen. Plötzliche Erblindung eines Chauffeure. Aue Berlin wird gemeldet: Gestern vormittag ließ an der Ecke der Friedrich- und Kochstraße der Cchauffeur einer Autodroschke einen Schutzmann herbetholen, da er während der Fahrt plötzlich daeAugenlicht ve r lo re n hatte. Der Erkrankte wurde nach der nächsten Unfallstation geschafft. Verhaftung eines Arzte». Ueber die Aufsehen er regende Verhaftung eine» Arzte» wird uns aus Berlin folgendes berichtet: Der 32jäbrige Dr. med. Egon H., der in der Bergstraße in Rix - dorf eine umfangreiche Praxis hatte, ist unter dem Verdacht, sich gegen seinePatienten un sittlich vergangen zu haben, verhaftet worden. Dr. H. ist Spezialarzt für Chirurgie, und kein Hauptfach war in den letzten beiden Jahren die Beschäftigung mit Hypnose und Suggestion. Di« Rach« d«» Konkurr«nt«n. Ueber ein un glaublich niederträchtiges Mordattentat wird uns aus Frankfurt a. M. folgendes berichtet: In dem benachbarten Nauheim wurde der 3Kjährige Kunststeinfabrikant Ewinger von dem 50 Jahre alten Kunststeinfabrikanten Klein durch einen Schuß schwer verletzt. Die Kugel durchbohrte die Lunge. Ewinger liegt lebensgefährlich verletzt im Hospital. Ewinger hatte seit einigen Jahren eine gleiche Fabrik wie Klein betrieben und bessere Geschäfte gemacht. Klein kam daraus auf die Idee, seinen Kon kurrenten durch Mord zu beseitigen. Klein wurde verhaftet. Die Patronen wurden in der Jauchengrube seines Hauses noch vorgefunden, nach der Mordwaffe wird noch gesucht. Kesselexplosion auf einem Motorboot. Aus Königsberg wird telegraphiert: Gestern abend ist an Bord des Motorbootes „Concordia" aus Elbing in der Höhe von Aschhos eine Kesselexplosion erfolgt, die einen Brand verursachte. Die au Bord befindlichen acht Personen shrangen, zum Teil mit brennenden Kleidern, in den Preael. Sie wurden alle von einem vorUveriahrenden Dampfer gerettet. Fußballspiel mit tragischem Ausgang. Ans Bocholt wird gemeldet: Beim Fußballspiel wurde einem zwölfjährigen Knaben ein Ball so deftig gegen den Leib geschleudert, datz er an den erlittenen schweren Verletzungen in kurzer Zeit starb. Abgestürzt. Aus Münster amStein meldet uns ein Prrvattelegramm: Gestern ist bei der Be steigung des Rotenfelsens ein Mann abge- stürzt und schrecklich verstümmelt worden. Die Leiche wurde hierher gebracht. Die Persönlich keit ist unbekannt. Orkan in Neu-Kaledonien. Aus Paris wird gemeldet, daß der Deputierte von Morbihan, Herr Gnieysse, der Gemeindevertreter von Neu-Kaledonien, ein Telegramm eines Freundes aus Noumea in Neu- Kaledonten erhalten hat, das besagt, datz ein schwerer Zyklon den ganzen Süden von Neu-Kaledonien zerstört hat. Der Schaden ist enorm. Die Millionärstochter als Zigeunerkönigin. Aus New Park berichtet die „Daily Mail" über das , ,, IWDa« Wahlkomitee für die Eeoaratkandtdatür des Polen Losinski hat gestern beschlossen, die Wähler auf- zufordern, in der Reichstagssiichwahl geschlossen für den gegnerischen polnischen (demokratischen) Kan- vlenstsy, l2. llprtt lSlv. der Herren im Wagen zu der Wohnung des Feith gebracht. Ein Teil ging zu Futz. Er habe aus dem Gespräche gehört, datz man bei Feith einen Ulk machen wolle. Der Radau an der Wohnung des Feitk sei nicht überaus grotz gewesen. Au» dem Fenster sei ein Buch geworfen worden. Interessant war noch die Mitteilung, daß ein Teilnehmer der nächtlichen Szene, Wild von Hohenborn, aus dem Bette geholt worden und mitgegangen ist. Zeugin Frl. Frings, welche in demselben Hause, wie Feith wohnte, bekundete, sie sei wach geworden und hab« gehört, datz man an allen drei Schellen ge klingelt hab«. An brr Türe sei niemand stehen ge blieben. Alle seien nacheinander zur Wohnung Friths gegangen. Dort habe man einen Radau gemacht, daß man es mehrere hundert Meter weit hätte hören können. Feith habe nach Herrn Hübner geschrien, damit dieser ihm zu Hilf« komme. Die Teilnehmer hätten geschimpft: „Wasserkopf, er ist nicht satisfak tionsfähig, die ganze Etage ist nicht satisfaktions fähig, Waschlappen usw." Zeugs Hübner, der im Hinterhause wohnt, be kundete, es sei «tn Höllenspektakel gewesen. Feith habe nach ihn» gerufen. Man habe alles zum Fenster hinausgeworfen, was im Zimmer gewesen sei. Später seien die Fenster eingeworfcn worden. Es sei ihm vom Schreiner Hüsken erzählt worden, daß einer der Studenten gerufen habe: wenn einer ihnen den Feith herausbrächte, daß sie diesen ordentlich ver schlagen könnten, der würde ein reicher Mann. Es habe ihm (Zeugen) als altem Soldaten leid getan, daß es so bei Husaren zuginge. Er sei am anderen Tage beim Major von Baumbach gewesen, um An zeige gegen die Husaren zu erstatten. Es sei ihm aber kein Gehör geschenkt worden. Man habe sich nur immer daran gehalten: Es wird alles bezahlt. Von Hausfriedensbruch habe der Major nichts hören wollen. Der Verletzte Zeuge Landwirt Rudolf Feith aus Linz a. Rh. wird zunächst über sein Verhältnis zu den Einjährigen gehört. Mit keinem Einjährigen habe er tn persönlichem Verkehr gestanden. Auch mit keinem der beteiligten Zivilpersonen habe er einen Verkehr gehabt. Die Vorgänge an der Steg (?) stellte Zeuge so dar, datz er mit dem ersten Ult ein verstanden gewesen sei, nicht aber mit dem zweiten und dritten. Datz es sich hier nicht mehr um einen Scherz gehandelt habe, sei au» der Art und Weise, wie er behandelt worden sei, hervorgegangen und aus den Ausdrücken, die gefallen seien. Er habe den Pionieroffizier auch gebeten, den Einjährigen das Vorgehen dieser Art zu verbieten. Auch habe er den Kameraden gesagt, wenn man nicht aufhöre, werde er die Sache beim Obersten melden. Don der Zeit der Eiegübung ab habe man sich nicht mehr begrüßt. Er habe den Eindruck gehabt, als ob die Szene in seiner Wohnung den Schluß zu den Verulkungen bilden sollte. Die Vorgänge werden vom Zeugen ge schildert. Er sei in einer solchen Aufregung gewesen, daß er über das einzelne nicht genau Auskunft geben könne. Er habe einen heftigen Schlag über den Rücken erhalten. In seiner Aufregung sei er aus einem Zimmer in das andere gelaufen. Das Ganze habe er als einen Ueberfall aufgesaßt mit Rücksicht aus die andauernden Frechheiten, die ihm gemacht worden waren. Ueber die Vorgänge nachher be kundet Zeuge auf Befragen, es habe sich keiner der Teilnehmer entschuldigt. Im Gegenteil, man habe sich noch über ihn lustig gemacht. Feith hat bet einer kriegsgerichtlichen Vernehmung bekundet, er glaube, daß die Täter hätten der An sicht sein können, sie dürften auch nachts in die Woh nung des Feith geben. Der Vorsitzende machte den Zeugen darauf aufmerksam, daß er heute anderer Ansicht sei. Feith bemerkte, die Aeußerung vor dem Krieyvgöricht sek ihm in den Mund gelegt worden, sie habe aber nicht mit seinen inneren Gefühlen übcreingestimmt. Er sei damals Untergebener ge wesen und habe nicht widersprechen wollen und dür fen. Er habe die Vernehmung als dienstlichen Akt aufgefaßt. Der Verteidiger des Angeklagten Quistorp fragt Feith, ob er neulich vor dem Kriegsgericht über die Vorgänge an der Sieg dasselbe bekundet habe, wie heute. Zeuge bemerkte, er habe dies genau so ausgesagt, aber den anderen Zeugen sei mehr ge glaubt worden. Der Vertreter der Anklage, Erster Staatsanwalt Pult, führte aus: Das standgerichtliche Urteil lautete auf Freisprechung. Zweifellos sei dies richtig. Anders sti die Sache bei den Zivilpersonen aufzu fassen. Bei den Husaren habe man die Sache als Fortsetzung des Siegulkens ansehen können. Es unter liege keinem Zweifel, daß beide Angeklagten wider rechtlich eingedrungen seien. Nunmehr verbreitet sich der Staatsanwalt über den Budenzauber. Ein solcher werde verübt in Abwesenheit des Buden inhabers, der ein Freund sein müsse und sich Ver geltung schaffen könne. Lr beantrage gegen Letzte Oepelihen imü Mnlprechmelüitnyen. Die Reform der Ersten Kammer. k. Dresden, 11. April. (Priv.-Tel.) In der Ge - setzgebungsdeputation der Zweiten Kam mer standen heute nachmittag zunächst die Anträge auf Reform der Ersten Kammer erneut zur Beratung. Hierbei wurde an die Regierung die Frage gerichtet, ob sie bereit sei, dem nächsten Land tag aus eigener Initiative eine Vor lage betreffend Reform der Ersten Kammer zu unterbreiten. Minister des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt erklärte, hierauf könne die Regie rung heute weder ja noch nein sagen. In dieser Session sei es bei der Geschäftslage und der Kürze der Zeit selbstverständlich unmöglich, noch eine Vorlage zu machen, und zwar auch dann nicht, wenn ein Mehrheitsbeschluß des Landtags eine solche Vor lage verlangen sollte. Die gesamten Anträge wurden schließlich zur nochmaligen Beratung an die Frak tionen zurückoerwtesen, nachdem die Konserva tiven erklärt hatten, sie würden keineswegs über das hinausgehcn. was sie 1905/08 zuzugestehen bereit gewesen wären. In der Frage der Mädchenschul- re form, die dann zur Beratung stand, wurde kein Beschluß gefaßt. Es wurde aber die Anfrage an die Regierung gerichtet, wie sie sich dazu stelle, daß die höhere Mädchenschule nicht schon mit dem sechsten Lebensjahre beginne, sondern erst mit dem vierten Schuljahr, mit anderen Worten, wie sie sich zu der Frage einer gemeinsamen Volksschule als Unterbau für das gesamte Mädchenschulwesen stelle. Don der Beantwortung dieser Frage wird die Stel lungnahme der freisinnigen und der sozialdemokra tischen Fraktion zu dieser Angelegenheit abhängen. Die weitere Beratung wurde vertagt. Ein zweiter Nachtragsetat. ?. Dresden, 11. April. (Priv.-Tel.) Im Land tage ist heute abend ein zweiter Nachtragsetat zu dem ordentlichen Etat fstr die Finanzperiode 1908/09 ausgegeben woroen, der in Einnahmen und Aus gaben mit 4 880 228 abschließt. Beteiligt find daran hauptsächlich da» Kapitel Forsten mit 511000 in Einnahmen und Aupgapen, ferner das Kapitel Staatseisenbahnen mit 3888000 Einnahmen und Ausgaben, das Kapitel direkte Steuern mit 440000 Einnahmen, Mehrein nahme an Staatseinkommensteller, außerdem das Kapitel Universität Leipzig mit 9550 in Einnahmen und Ausgaben. Davon entfallen bei den Einnahmen 760 -tt auf höhere Mieterträgnisse und 8790 .kt auf höhere Prüfungsgebühren, Zinsen und dergleichen, während sich die Mehrausgabe von 9550 -4t dadurch erklärt, daß eine vermehrte Zahl von Prüfungen notwendig geworden ist, so daß auch an die Mitglieder der Prüfungskommission höhere Gebühren zu zahlen waren. Die sozialpolitisch«» Anträge in der Deputation. ?. Dresden, 11. April. (Priv.-Tel.) In der Rechenschaftsdeputation der Zweiten Kammer stan den heute mittag die sozialpolitischen An trag e zur Beratung. Speziell beschäftigte man sich mit dem Antrag Günther auf Heranziehung prak tisch-geschulter Arbeiter zur Mitwirkung bei der Eewerbeinspektion. Dabei erklärte sich die Regierung bereit, falls der Landtag es beschließen sollte, in den Etat 1912/13 einen Betrag einzustellen, um die Heranziehung von Arbeitern zur Eewerbe inspektion zu verwirklichen. Nach Mitteilung der Negierungskommissare denkt die Regierung sich die Sache so, daß jeder Eewerbeinspektion, also jeder Kreishauptmannschaft, ein bis zwei Arbeiter beige geben werden, die gewissermaßen als Kontroll beamte die Revision ausüben, etwa in der Weise, wie es jetzt bereits durch die weiblichen Hilfskräfte der Eewerbeinspektionen geschieht. Bei dieser Ge legenheit richtete der Avg. Schwager-Zittau (Fortsch. Vpt.) an die Regierung die Anfrage, ob sie geneigt sei, eine Abänderung der allgemeinen Bestimmungen über die Vergebung von Leistungen und Lieferungen durch staatliche Verwaltungen im Königreich Sachsen unter Berücksichtigung des An trags der Abaa. Friitzdorf und Genoßen vorzunehmen. Der Antrag Frätzdorf geht darauf hin, daß staat - liche Arbeiten nur an tartftreueFirmen vergeben werden sollen. Ueber diese Anstage wird am kommenden Montag unter Zuziehung von Re gierungskommissaren in der Deputation weiter ver handelt werden. Z»m Kampf im Baugewerbe. sr. Halle a. 8., 11. April. (Privattelegramm.) Bisher sind Entlassungen von Bauarbeitern nicht erfolgt. i. Ludwigshafen, 11. April. (Privattekegramm.) Der Kreisverband der pfälzischen Baugewerbe treibenden beschloß, am 15. April sämtliche Bau arbeiter auszusperren. —b. Hannover, 11. April. (Privattelearamm.) Der Nordwestdeutsche Arbeitgeberverband beschloß die Aussperrung der Bauarbeiter am 15. April. Protestverfammlungen in -alle. st. Halle a. S., 11. April. (Privattekegramm.) Heute abend fanden vier große, von erwa 4000 Per sonen besuchte Volksversammlungen statt, um gegen das Verbot der für Sonntag geplant ge wesenen Versammlung unter freiem Himmel zu pro testieren. Nach Schluß der Versammlungen zogen die Teilnehmer in Gruppen, musterhafte Ordnung und Ruhe bewahrend, durch die Stadt. Die Polizei war sehr zurückhaltend: Posten waren nur vereinzelt gestellt. Irgendwelche Störungen find nicht gekommen. Di« Wahlparol« d«r Polrn in Pos«». m. Posen, 11. April. (Privattelegramm.) Nr. los. 104. Hsirrysng. didaten Nowicki und gegen den Deutschen zu stimmen. Der Ausgang der Reichstagsstichwahl ist damit entschieden. W«g«n Brlridiaung d«» Direktors der Mansselder Gewerkschaft »rrurteilt. «t. -alle a. S., 11. April. tPrioattelegramm.) Wegen Beleidigung des Bergrats Dr. Vogelsang, des Generaldirektors der Mansselder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft wurde der Redakteur des „Vollsblattes" Kasparek in Eisleden vom hiesi gen Schöffengericht zu 200 -4t Geldstrafe ver urteilt. Das „Dolksblatt" hatte den Bergrat Dr. Vogelsang des Bruches des Ehren wortes beschuldigt, weil er im Vorjahre ehrenwört lich versichert hätte, daß er anonyme Denunziationen nicht beachte. Dennoch sei dem Bergmann Schippe! auf Grund eines anonymen Schreibens gekündigt worden. Fernfahrt Les „Militärluftschifses Ili". Berlin. 11. Avril. (Eigene Drahtmeldung.) Das Luftschiff „M. III". das heute vormittag 11 Uhr 40 Minuten vom Tegeler Schießplatz aus eine Fernfahrt nach Jüterbog zu Zielübungen unternahm, lehrte um 0 Uhr 10 Minuten in oe- deutender .Höhe über Berlin nach dem Schießplatz zurück, dort bis 6 Uhr 40 Minuten über dem Platz manövrierend, so daß das Luftschiff im ganzen 7 Stunden in der Luft gewesen ist. Die Landung ver lief glatt. Bo» Steinblöcke» erschlagen. O Czernowitz, 11. April. (Eigene Draht meldung.) Als bei dem Dors« Tautry ungefähr 30 junge Leute in der Nähe der dortigen Stein- Ir r n ch e sick vergnügten, stürzten plötzlich mehrere schwere Steinblöcke herab. Sieben Per sonen wurden getötet, neiin schwer und acht leich ter verletzt. Letzte SsnürlsnsÄrulMn. 8 Köln, II. Avril. (Eigene Drahtmeldung.) Der Ansjichtsrat der Felten L Guillanme-Lahmeyeriverke beschloß, den bisherigen hessischen Finairz- mi nister Dr. Gnauth zum General direktor der Gesellschaft zu ernennen. Gnauty wird seine Tätigkeit am 15. Mai beginnen und rn Mülheim am Rhein wohnen, wo künftig die Ver waltung des Gesamtunternehmens vereinigt sein wird. ! ncuir nom. 'il 47''^ 85»» IN 86':« UZ'. 77 zo ISS-'., 27 62 182», °6'« 44'. 148 k8^ 121 44'« M hc»l I vorher 28'« 4/-2 IZo'i« nom. 4,8420 4.8815 517 52'2 72". IW- 102'1« noi« 181-k 84'« 140'^ 1:02 41-1» 62 12? 45^ 44"i» »2'2 l 11S5. z 4,84.05 4.88 85 517'2 85'1, 5Z 72'2 U.V« 102'« * Hamburg, 11. April. 6 Uhr. Zucker markt. Rübenrohzucker t. Produkt Basis 88 Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo April 14,45, Mai 14,475, Juni 14,45, August 14,525, Okt.-Dez. 11,70, Jan.-März 11,775. Matt. * Prag, 11. April. Zucker Aussig Landungs- platz 34,75—34,85. Stetig. Havre, 11. April, 3 Uhr. Wolle ruhig. April 196.50, Dezember 189. * Havre, 11 April, 6 Uhr. Baumwolle schwach. April 91^, Mai 91, Juni 90^, Juli 90, August 89'/q, November 79'^, Januar 7814, März 77N. " London, 11. April, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer fest (stetig), Tagesumsatz 3000 (2200) r, 57.1/3 (57.11/3), 3 Monate 58.1/3 (58.12/6), Makler schlußpreis 56.10/— bis 57.1/3 (57.10/— bis 57.15/—), best selected 61.5/— (61.15/—), elektroly tisches 60.5/— (60.10/—), zweiter Hand strong sheets — (71.—/—). Zinn fest (fest), Tagesumjast 600 (500) t, Straits 14912/6 (150.12/6), 3 Monate 151.15/— (152.12/6). englisches 148.10/— (149.10/—). Blei ruhig (willig), spanisches 12.13/9 (12.12/6), englisches 13.1/3 (13.1/3). Zink willig (ruhig), ge wöhnliche Marken 22.17/6 (23.—/—), April — (—), besonder« Marken 23.7/6 (23.10/—), gewalztes deut sches 26.10/— (26.10/—). Quecksilber unverändert. * Lissabon, 11. April. Wechsel auf Paris 591. Goldagio 10^. New York, 11. April. Fondsbörse. (Schluß.) oornor j eoutov.a Vlalhv MtssourtKanta- and Tera« MtssourlVactftc N. H- Cenlr. Li Huvlon-Nw. N. A. Lnlarto and Wellern Norlolk a West Pennsylvania Neading do. i. preserred Sour» Pacific LoulhsrnRatiw com. Svar. do. prefsrrrd Union Pacific vo. prcscrred Wabaly preser Amalyam.Lovv stnaconvaLopp Unit. Ei. Slecl <5orv.com.Sh. r>« vreierrel. l»eld-rarl24S1.( do. jiinsraie für letzieTarl d Tag Wechsel a Land. i-v Tage S. Wechsel a.Lond L. Trans«. do. Part« Sich! do Berlin Sich« Silber ver Unze Nonb.Pac Mc« Atchtion.Topa. S.Fecom.SH. do. prefcrrrd Dalltm. a. Ovtr Lanao. Pacific Ehelap. a.ÖYtv Chicago, Mstw, and El. Paul Tenv.RtoGr.pr. irrte Raiiroad com. <S ares do. i. prcscrred Illinois Cenlr f . _ , . * New York, 11. April. (Eigene Drahtmeldung.) Die heutige Börse eröffnete bet ruhigem Geschäft in stetiger Haltung, die sich aber bald infolge verein zelter Liquidationen zu bedeutend ermäßigten Kursen abschwächte. Die Ankündigung des Attorney Gene rals in seiner vorgestrigen Rede in Chicago, daß die Regierung gegen den Weichkohlentrust vorgehen werde, druckte auf die Kurse der am Transport be teiligten Bahnen. Unter diesen gingen besonders Chesapeake- und Kansas-Aktien zurück. Als bekannt wurde, daß der Oberste Gerichtshof eine nochmalige Beweisaufnahme im Protest gegen Oil- und Tabak trust angeordnet habe, machte sich ein völliger Stim mungswechsel geltend, und es fanden einige Deckungs käufe statt, besonders in Reading-, Metall- und Harri man-Werten. Da man annahm, daß damit die Ent scheidung im Trustprozeß bis zum Winter verschoben ist, wurden beträchtliche Memungskäufe. besonders in Strahltrustaktien, vorgenommen. Die Börse schloß in strammer Haltung. Aktienumsatz 810 000 Stück. Ne w York,/I1. Aprils Produktenbörse. (Schluß.) : neinc > vorher töttzrn Nau loko Mat Juli 124 NN 12Ü"«. 114'2 Seplember 108'2 11Ü Dezember — vlat» stau Mal 67'- 68", J'llt 7V Seplember 70 , Vlclit Spring N wheal clear« lSrirciociracht 4L6 Li Petroleum, rredn valance« » Slanv. whtv W liunei Uiuu zrU° Z2.M- Henle vorher nuvler Llandard loko vtlen U,roun» drn Northern »tahllanrnrn >n New Borl vyommollrloko AprU Junl «eplember ln New Orl.loko Wefl. Tteam Stoh« L Brotd Naffre, fairRlo Nr. 7 April Jult 12.70 12L21o 17.75 1775 28.- 28,- 15.10 1525 14.8- 14.9Z 14.44 14.57 12LZ 1Z,'« 14»!» 14", 1^45 8»> 8»>.« 6.7> 6.80 Ttzicago, 11. April. Produktenbörse. (Schluß.) t heute vorher » Deute vorder »e>,cn stau I Mal Juli Mai« Nau «ämalrMai Juli Ms M «or» iyorl ciear Port Juli rmwrioen«. luhrnnWrNen M Chirayc W 14- »1428 2«L7 . 'M Trxck »»» de» Lei»,t«e, i<a,e»la«tr« a. Pol« s»h. es. »ytflhdach »« e»t»»Iy. Chefredakteur: Adolf Gthtedl. verantwort!,ch« Redakteure: gltr Politik T». «. lytiinher, lokal» und fstaisvlde Anqeieacndcilkn, Tagec.lronik lind :crmi!st>tc» 8. ». vut««,, da« Feuilleton L>. vehreu», NtusU <e. er«vl», Sport und ««rtchttsaat I. H««rfrl» Für dl« vonb.-^eitung L. iktrchr«ch. gü, den Inseratenteil Ha^ yhckmau» cvmiltch t» Lew»«». Die v»eN««««tz« Rvmmer umloßt 1« Seiten.
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