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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100406014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910040601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910040601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-06
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Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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Rezitativeform gewählt worden, und die Musik ist möglichst dem Stile des Originals angcvaßt. Diese Bearbeitung geschah au» künstlerischen Gründen, denn in der alten Dialogform stellte die Oper an die Sän ger zu hohe Anforderungen, die musikalische Wirkung wurde beeinträchtigt und die Länge des Dialoges wirkte ermüdend. In der neuen Form wurde die Oper bereits vor zwei Jahren am Stuttgarter Hof theater unter der Leitung der Bearbeiter zum ersten Male aufcreführt und hat sich seitdem auf dem Reper toire erhalten. — Der Oper wird als Novität das musikalische Intermezzo „Susannens Geheim nis" von Wolf-Ferrari, dem erfolgreichen Komponisten der „Neugierigen Frauen" und der „Vier Grobiane" vorangehen. * Rudolf Delling«» Operette „Der letzte Jona»" bat, wie bereits gemeldet, im Residenztheater zu Dresden ihre Uraufführung mit grossem Erfolg er lebt, aber es lag naturgemäß ein Schatten über dem Abend. Ach, wir hatten ihn uns als Ehrentag des ausgezeichneten Komponisten gedacht, mit dem das Jubiläum seiner 25jührigen Tätigkeit als Tondichter seitlich begangen werden sollte, und nun war es der Benefizabend für den schwer erkrankten Meister, der in einer Heilanstalt weilt und wohl nie mehr an den Ort seiner langjährigen Wirksamkeit zurückkehren wird. Wie tief traurig dies Schicksal ist, das ermißt man am besten daraus, daß in der Musik de» „Letzten Jonas" auch nicht die leiseste Spur einer geistigen Ermüdung zu spüren ist. Treu seiner Eigenart ist Delling« bis zuletzt geblieben, denn auch sein neues Werk wandelt musikalisch auf höheren Bahnen, als die gegenwärtig im Modeflor stehende Walzer- Operette der Lehar, Fall und Oskar Straus. Allent halben spürt man den seinen, gründlich gebildeten Musiker der alten Schule, der auch in der Operette «in ernsthaftes Kunstwerk zu geben bemüht ist. An Reiz der Melodik und Rhythmik, an charaktervoller Eigenart und Reiz der Harmonik und Instrumen tation steht das neue Werk, an dem Dellrnger neun Jahre gearbeitet hat, nicht nur weit über den wohl feilen , Schlager"-Overetten, sondern sogar über seiner ..Jadwiaa^' und rercht unmittelbar an seinen „Don Eciar" heran, der vor einem Diertelsahrbundert den Ruhm Dellingers begründete. Da» Textbuch ist hübsch und erzählt mit behaglichem Humor die Ge schichte eine, alten Adligen, der durchau« «inen Leibeserben haben will, aber durch seine Angebetete and «inen feschen Leutnant (Hosenrolle!) gefoppt Bulgarien. * Gegen die Erenzzwischensiille. Das Kriegs ministerium erließ infolge der zahlreichen Zwi- schenfälle an der Grenze ein Rundschreiben, in dem die früheren strengen Weisungen er neut eingescharft werden, jedwede Provokation zu vermeiden. Die Aufgabe der Grenzposten sei, den Schmuggel zu verhindern, wobei sich die Grenzposten beider Länder unterstützen müßten. Nur wenn Sol daten die Grenze absichtlich überschritten, um irgend einen Punkt zu besetzen oder die Grenze abzuändern, sollten sie ohne Wasfengebrauch festgenommen wer den. Bloß bei offensichtlichem Widerstand sei von der Waffe Gebrauch zu machen und auch d»"i, nur mit größter Mäßigung. Peru. * Eid Konflikt zwischen Peru und Ecuador. Düs Reutersche Dureau meldet aus Lima, daß die Ne gierung beschlossen hat, von Ecuador sofortige Genugtuung für den am Sonntag durch den Pöbel auf di« peruanische Gesandtschaft in Quito verübten Angriff zu fordern. Wenn Ecuador sich weigere, dieser Forderung norhzukom- men, würden Truppen gegen Ecuador ge sandt und der Guanes River blockiert werden. Die oeruanischen Reserven seien bereits einberufen. In Lima entfernte gestern die Bevölkerung das Schild von dem Konsulat von Ecuador. Aegypten. * Gegen die Erneuerung der Suezkanalkonzrsfion. In einer Sitzung des Gesetzgebenden Nates erklärte der Premierminister unter dem Bei fall der Versammlung, daß die Regierung beschloß, sich der Entscheidung anzuschließen, die der Gesetz gebende Rat über die Erneuerung der Kon zession der Suez-Kanalgesellschaft fällen werde. Eine Kommission des Gesetzgebenden Rates entschied sich bereits gegendie sofortige Erneuerung der Konzession. Tariilrsmpk im Baugewerbe. (Die gemeinsamen Verbandstage der Maurer und Bauhilfsarbeiter.) Hs. Berlin, 5. April. Nachdem am gestrigen Montag die Zentralver bände der Maurer und der baugewerblichen Hilfs arbeiter getrennt getagt hatten, um zu der Lage »m Baugewerbe Stellung zu nehmen, hielten heute beide Zentralverbände im Großen Saale des Eewerkschastsbauses einen gemeinsamen Verbandstag ab, der außerordentlich stark besucht war. Die Leitung lag in den Händen des Reichstags abgeordneten Boemelburg. Das einleitende Referat erstattete Reichstagsabg. Boemelberg, der einen Ueberblick über die gegenwärtige Lage im Baugewerbe gab und dessen Ausführungen in folgender Reso- lurion gipfelten: „Die Verbandstagc der Zentralverbände der Maurer und baugewcrblichen Hilfsarbeiter Deutsch lands dokumentieren aufs neue und in vollster Ein mütigkeit mit der Gesamtheit der Mitglied«, daß sie unverrückbar festhaiten an der Regelung der Lohn- urrd .Arbeitsbedingungen durch Tarifvertrag. Die Zenkralverbände bekennen sich damit zu wiederholten Malen zu friedltch-schiedltchen Verhand lungen mit den Organisationen der baugewerb- lichcn Unternehmer, um auf dem Boden unbeeinträch tigter Parität einen gerechten Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Arbeiter und Unternehmer herbeiführen zu helfen. Unbeschadet dieser grund sätzlichen Erklärung müssen die Verbandstagc es je doch ablehnen , auf Grund der vorliegenden A n - träge des deutschen Arbeitgeberbun des für das Baugewerbe weiter zu verhan deln, da es ein völlig unfruchtbares Beginnen märe, Tarifverträge durchzüführen, die das Dcrtragsmuster des Arbeitgrberbundes als Grundlage haben. Insbesondere lehnen es die Verbandstage ab, daß Tarifverträge abaeschlosssn werden zwischen den Zentralvorst bnden der Organi sation. Träger der Tarife müssen wie bisher die örtlichen Organisationen sein, denn diese sind es, die den Vertrag in allen Stücken und in erster Linie durchzuführen haben. Den Zentralvor ständen bleibt die Aufgabe, die Durchführung der Tarife zu überwachen, Konflikten, die sich ans dem Vertraasverhältnis ergeben, vorzubeugen und ver- bleibenoe Differenzpunkte letzten Endes zu schlichten. Mittwoch. 6. April l9lv. per wiederholter Angriff« im Parlament ausgesetzt war, hat de m i s N o n r e r t. Rahmy Bey, der Abgeordnete sür Saloniki, wird ihn ersetzen. Doch dürste das Komitee Haladjan nicht fallen lassen und ihm da» neuzubildende Handelsministerium anver trauen. Leipziger Tageblatt. Ebenfalls müssen dir Vrrbandstage rs ablehnrn, in dem Vertragsmuster Durchschnitts- oder Stassellohnc frstzulegen. Völlig unannehmbar für die Zentralverbände ist auch jede einschränkende Bestim mung bei der Lohnfest setzuna, soweit nicht alte, invalide und jugendliche Arbeiter in Frage kommen. Völlig undlskuticrbar sind für die Der- bandstage die Forderungen des Arbeitgeberbundes betreffend Akkordarbeit und Arbeitsnach weis. Die Verbandstage legen Wert darauf, fest zustellen, daß sie in der Frage der Akkordarbeit keine Aenderuna des gegenwärtigen Zustandes erstreben, ihre Regelung vielmehr den örtlichen Organisationen zuwcisen. Dagegen werden die Zentralverbünde niemals einer Regelung der Akkordarbeit in dem Sinne zustimmen, wie sie der Nrbeilgeberbund fordert, wodurch den Arbeiterorganisationen jeder Einfluß auf die Akkord arbeit, insbesondere auch auf die zu zahlenden Löhne genommen werden soll. Der Zweck der vom Arbeit geberbund geforderten Arbeitsnachweise ist durch die Führer des Bundes selbst so klar gekenn zeichnet. dag sie auch ohne die praktischen Erfahrungen der Arbeiterschaft alsMaßrcgclungsbureaus bekannt sind. Die Zentralvcrbände haben längst er kannt, daß mindestens in den Großstadien die'Arbeits vermittelung einer Regelung bedarf. Dies kann nur auf dem Boden vollster Parität geschehen, und die Zentralverbände erklären sich zu wiederholten Malen bereit, gemeinsam m i t d e n Unternehmer organisationen an die Lösung dieser Auf gabe heranzutretcn. Schließlich müssen die Verbandstage unter allen Umstanden darauf bestehen, daß der Arbeitgeberbund seine, zwar außerhalb des Vertragsmusters, aber da mit im Zusammenhang stehenden Beschlüsse über Lohnhöhe und Arbeitszeit aufhebt. Den Zentralver- banden der Maurer und Bauhilfsarbeiter ist es un möglich, Vertrüge einzugehen ober überhaupt über ein Vertragsmuster zu verhandeln, wenn nicht zuvor die Bahn freigemachr ist für eine Verkürzung der Arbeitszeit unter zehn Stunden, zunächst in den großstädtischen Arbeitsaebieten, wo es eine unabweisbare Notwendigkeit ist, und wenn ferner nicht eine vorherige Verständigung darüber er zielt wird, daß die Löhne den teuren Lebensverhält- nissen entsprechend aufgebessert werden sollen. Die Vrrbandstage der Maurer und Bauhilfs arbeiter Deutschlands wiederholen, daß sie gern bereit sind, einen vertraglichen Zu st and herbeizufiihren und für den Frieden im Baugewerbe eine dauernde Grundlage schaffen zu helfen. Sie können das aber nur, wenn der Deutsche Arbeit geberbund für das Baugewerbe seine der Parität hart ins Gesicht schlagende Forderung fallen läßt und sich, wie die Zentralverbände, zu der Tarifidee bekennt, die die notwendige Vorbedingung für Tarifverträge ist." In der Debatte kamen Vertreter beider Ver bände aus allen Gegenden Deutschlands zum Wort, die sich mit der Haltung ihrer Zentralvorstände und mit Len Ausführungen Boemelburgs einverstanden erklärten. Der Kampf beschlossen. Berlin, 8. April. (Prioattelexramm.) Der Verbandstag der Maurer nnd Bauhilfs arbeiter nahm nach stundenlangen Erörterungen «instimmtg die R es o l u ti o n an, in der es heißt, der Berbandstag lehne einstimmig den Dresdner Mustertarif des Deutschen Arbeitgeberverbandes ab, und beschließt, in den Kampf gegen die Arbeitgeber einzntreten zwecks Erreich»»- de» von den Arbeitern geforderten Tarifvertrages. Der ver bandst»- der Zimmerer und christlichen Bauarbeiter ist diesem Beschluß bet ge treten. Letzte OepelÄen unü Mrnlprechmelüungen. Aus der Finanzdeputaticn der Zweitrn Kammer. I». Dresden, 5. April. (Priv.-Tel.) Die Ftnanz- deputation der Zweiten Kammer bat durch den Abgeordneten Dr. Mangler-Freiberg (Kon).) ihren Bericht erstattet über die Kapitrl 42, 43 des Etats, Ministerium des Innern und Kreis- und A m t s h a u p t m a n n s ch a s t o n, und beantragt die Bewilligung der Kapitel nach der Regiernngsvor- lage. Ans dem Bericht geht hervor, daß dem nächsten Landtcg voraussichtlich ein Gesetzentwurf zugchen wird, betreffend Revision des sogenannten ^-Ge setzes vom 2?. Januar IM, das die Kompeten - Verhältnisse zwischen Justiz, und Ver ¬ wirk». Kapellmeister Korolanyi, der Nachfolger Dellingers am Dirtgentcnpp.lt des Residenzthcaters, hatte die musikalische Einstudierung nicht nur mit dem Einsatz seiner besten Kraft besorgt, sondern auch die fehlende Ouvertüre aus verschiedenen Melodien Del lingers glücklich zusammengcstellt. Direktor Witt trug in pietätvollster Weise durch «sichtige Inszenie rung zum Gelingen des Ganzen bei, und alle Mit wirkenden, Frau Martini und Herr Frioso in erster Linie, waren dem Werke treue Helfer zum Erfolge. Im Namen dos Komponisten dankte Direktor Witt für den reichen Beifall. Möge „Der letzte Ionas" als die voraussichtlich abschließende Arbeit eines vor nehmen Musikers überall eine bleibende Stätte fin den. Ist O. " Direktor Gregor von der Berliner komischen Oper bleibt also bekanntlich in Berlin. Die Komische Oper aber, die er gegenwärtig leitet, dürfte als In- titut des Direktors, wie uns aus Berlin telegra- »hiert wird, nicht erhalten bleiben. Direktor Gregor teht augenblicklich mir zwei Bühnenlettern wegen Verpachtung der Komischen Oper in Verhand lung. Er wird spätestens 1913 aber die Direktion niederlegen, die ein neuer Herr übernehmen wird. Vermutlich werden Schauspiele und Lustspiele in dem Opernhaus zur Aufführung gelangen. DtrrttorGregor will einen längst gehegten Plan aussühren und ein Opernhaus in Berlin leiten, in dem hauptsächlich Wagneropern gespielt werden. Ob er das neue Opernhaus selbst erbaut oder nur leiten wird, steht noch nicht sest. — Uebrigens wird aus Frank furt a. M. gemeldet, daß dort bei der Verwaltungs direktion der Neuen Theater-Aktiengesellschaft von einer definitiven Absage Gregors noch nichts be kannt ist. * -ochschnlnachrichten. Der außerordentliche Pro fessor für physikalische Chemie Dr. M. Trautz in Freiberg im Breisgau erhielt einen Ruf als Extraordinarius nach Heidelberg. — An die Handelshochschule in München wurde al» Dozent für Zivilrecht mit besonderer Berücksichtigung des Handelsrechts und der handelsrechtlichen Nebenfächer, außerdem für Prozeßrecht und Konkursrecht der Pri vatdozent an der Universität München Claudius Freiherr von Schwerin berufen. — Dr. H. Wa l s- mann, Privatdozent für römisches und bürgerliches Recht in Göttingen, der vertretungsweise Vor- lesungen in Greifswald hielt, ist zum außer- ordentlichen Professor in Rostock ernannt worden. waltuna-behörden abgr«n»en soll. Der Abg. S cb i l l - Leipzig (Natl.) hatte die Regierung be- reits im vorigen Landtag deshalb interpelliert. Familienabe»» »ei Prilstdent De. vchfel. I». Dresden, 5. April. (Priv-TelZ Präsident Dr. Vögel hat für heute abend die Mitglieder der Zweiten Ständekammer zu einem Familie Ir ak» end nach dem Belvedere eingeladen. Zugesagt haben die Nationalliberalen und die Freisinnigen, die Sozialdemokraten haben av gelehnt. Von den Konservativen werden anwesend sein die Abgeordneten Opitz, Dr. Schanz nnd Dr. Hähnel. Der Konflikt zwischen Roosevelt «nd dem Vatikan. O R»m, .'». April. (Eig. Drahtmeld.) Die Tat sache, daß Roosevelt auf die von ihm erbetene Auoienz beim Papste verzichtet habe, weil der Vatikan Gewißheit darüber haben wollte, daß Roosevelt nicht etwa in einer katholikenfeind lichen Kirche spreche, wie es kürzlich Vizepräsident Fatrbanks getan hat, gab den Anlaß zu der Ver öffentlichung eines Communiquvs sowohl von dein Vatikan nahestehender Seite, wie seitens des Bischofs der m e t h o d i st i s ch e n Kirche von Nom. Nachdem Roosevelt von dem Eommuniquck des Bischofs der methodistischen Kirche Kenntnis genom men hatte, erklärte er heute, er sei keinerlei Verpflichtungen eingegangen, in irgendeiner Kirche oder vor irgendeiner religiösen Gemeinschaft zu sprechen. Er habe in seinem Hotel sowohl wie in der Botschaft Mitglieder aller religiösen Bekennt- niste empfangen. 'Nach dem, was in den Zeitungen gcichriebeu wurde, habe er nunmehr den Botschafter ersucht, de» aus morgen nachmittag festgesetzten Empfang auf der Botschaft, zu dem auch Metho disten erscheinen sollten, abzusagen. Was ge wisse Bestrebungen betreffe, religivse Verstimmungen zu verschärfen, verweise er ans die kürzlich von ihm abgegebene Erklärung, die er voll bestätige. Roose velt spielt damit auf den Brief an, den et an die amerikanische Revtte ,.Outlock" gerichtet hat, in dem er die Amerikaner aller Bekenntnisse bittet, an der Haltung des Vatikans ihm gegenüber nicht Anstoß zu nehmen. Das Begräbnis Achenbachs. Düsseldorf, 5. April. (Eig. Drahtmeld.) Im Beisein des Vertreters des Kaisers, General leutnant v. Böhm, sand heute hier das Begräbnis des verstorbenen Malers Prof. Achenbach statt. An der Beisetzung nahmen die Ossizierkorps der hier aarnisonterendrn Regimenter, der Vertreter des Ober bürgermeisters, Dr. Wülfing, zahlreiche Vertreter des Magistrats, der Stadtverordneten und der Künst- lerschast teil. Im Namen des Kaisers und des Kul tusministers wurden Kränze niedergelegt. Ein neuer deutscher Lustkrenzer. Biesdorf b. Berlin. 5. April. lEig. Draht meldung.) Ein neuer lenkbarer Luftkreuzer von den Si e m e N s - S ch u ck e r t - W e r k e n ist fertigaestellt und schwebt gefüllt und aufge takelt in der großen drehbaren Ballonhalle der Firma bei Biesdorf. Er ist zum Nufstie^bereit und wurde heute nachmittag durch den Inspekteur der Verkehrstruppen, Generalleutnant v. Lyncker, die Majore Groß und Sperling und mehrere Offi ziere des Luftschifferbataillons besichtigt. Erläute rungen gaben die Konstrukteure des Luftschiffes, Hauptmann a. D. Krogh und Oberingenteur Titius. Der Aufstieg des etwa 125 Meter langen, unstarren, mit drei Gondeln versehenen Luftschiffes wird in einigen Tagen erfolgen. Der Antrieb er folgt durch drei Motorc und sechs Propeller. Raubmord. Hamburg, 8. April. (Eigene Drahtmeld.) Heute mittag wurde im Hause Körne st raße 12 der 82 Jahre alte Hauswirt, der Uhrmacher Lessan, mit zertrümmerter Schädeldecke ermor det aufgefunden. .Augenscheinlich handelt es sich nm einen Raubmord, da die Gcldkist« und andere Behälter erkrochen und ohne Inhalt gefunden wur den. Der Mord ist jedenfalls schon vor Sonnabend »„"geführt worden. Dreifacher Mord. Eenthin, S. April. (Eig. Drahtmeld.) An dem Kletderhitndl« Wöh«, dessen Ehefrau und seinem schulpflichtigen Sohn wurde hent« vormittag ein Mord verübt. Da» Ehepaar ist tot, da« Kind liegt im St« rben. Die Tat ist »ahrscheln- lich mit einem Hammer verübt worden, vom Täter fehlt jede Spur. I«biläum»ftiftung«n. 82? Oberhausen, 5. April. (Eig Drahtmeld.) Aus Anlaß der heutigen Feier des 100jährigen Bestehens machte di« Gut« Hoffnungsbiltte Stiftungen und Schenkungen an die Gemeinden Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld, Kiesfeld-Holtcn, Vordeck sowie an die Beamten, Meister und Arbeiter im Gesamt- werte von 130VVVV ^l. Bor schweren Konslikten in Abessinien. G Rom, 8. April. (Eigene Drahtmeldung.) Die „Agenzia Stefani" meldet aus Addis Abeba: Zwischen R a s W o l i e, dem Eeneralgouverneur von Iedschu, und Ras Mikael, Generalgouvernenr von Wollo, kam es zu schweren Differenzen, die, wie man glaubt, in nächster Zett zu bewaffneten Konslikten führen werden. Die äthiopische Regie rung hat Maßnahmen getroffen, um Ras Mikael mit einer Truppenmacht zu Hilfe eilen zu können. Der Rrnantrnausruhr in Oberalbanien. I Saloniki, 5. April. (Eigene Drahtmeldung.) In Oberalbanien, insbesondere im Bezirk Prischtina, werden wegen der kritischen Lage um fassende militärische Operationen unter dem Befehle Schefket Paschas, des Nachfolgers von Dschavid Pascha, eingelectet. Der Arnautenstamm Hassis, der sich in vollem Aufruhr befindet, be setzte alle festen Gehöfte und richtet sich zur Verteidi gung ein. Die Truppen sind bereits mit den Nrnau- ten in Kampf geraten, wobei Artillerie Verwen dung fand. Die Arnauten besetzten die günstigsten Positionen. Von Saloniki, Serres und Monastir sind sechs Bataillone zur Verstärkung nach Ober albanien abgegangen. Man benbsichtigt, den Be lag e t ü n g s z u st n n d auch über Prischtina zu verhängen. b Das russische Budget. Petersburg, 5. April. (Eig. Drahtmeld.) In der Reichst» uma wurde heute die Prüfung des Budgets sür 1910 abgeschlossen. Der Ueber- scbuß der Staatseinnahmen über die Ausgaben be trägt 4 211 VW Rbl. Anklage -ege« dl« Pest« Kinleltzankiers. ÜI Pep 5. April. (Eig. Drahtmeld.) Di« Staats anwaltschaft hat ein« Anklageschrift gegen die Winkelbankiers einaereicht, die seinerzeit zahl- reiche Klienten, namentlich au» Deutschland, ««leiteten, ihnen ge-en Deckung Börsenaufträge zum Ankauf von Wettpapieren erteilen. Diese Auf Nr. 94. 104. Iahrgrmy. träge wnrden nicht «»»geführt, während von den Klienten di« für Kommissionsgebühr, Zinsen und Steuern auf Rechnung der unausgeführten Aufträge hinterlegt« Deckung zurückbehalten wurde. Angeklagt sind wegen Betrugs die verhafteten Bankier» Ma- Neumann nnd Ludwig Basch, ferner als Mit schuldige di« BStsenbesucher Ignaz Herzfelder, Jakob Groß und Anton Kalman. Zur Haupt verhandlung sind 30 Zeugen sowie 26 Geschädigte, sämtlich aus Deutschland, geladen. Letzte Srmürlsnachrlchten. h. Berlin, 8. April. (Privattelegramm.)' In dem kürzlich abgebaltenen ersten Termin in dem Konkursverfahren Uber den Nachlaß des Kauf manns Knau«, des früheren Mitinhabers der Firma Voswau Knauer, wurden nach einer Meldung der „Frkft. Ztg." die Aktiven nach vorläufiger Feststellung auf 5.7 Millionen Mark geschätzt, wovon 4 Millionen Mark in Aktien bzm. Beteiligungen an Bauunter- nehmungeu der Firm» Boswäu K Knauer nieder gelegt sind. Die Passiven sind auf ungefähr 13 Mil lionen Mark angegeben, darunter 10 Millionen Mark Garantien, die Knauer persönlich für Hypotheken auf Bauten der Firina Boswau L Knauer, G. m. b. H., verwendet hatte. ? New Bork, 5. April. lTiaene Drahtmeld.) Die Bank os Brooklyn, Kreditbank mit sieben Filialen, stellte ihre Zahlungen ein. Bei einem Kapital von einer Million Dollar betragen die Einlagen 5)(i Millionen Dollar. * Hamburg, 8. April, 6 Uhr. Zuckermarkt Nübenrohzucker I. Produkt Basis 88 Rendemeut neue Usance frei an Bord Hamburg per SO Kilo April 11,75, Mat 14,775, Juni 14,80, Augnst 14,85, Okt.-Dez. 11,875, Ian. Mär, ".95. Matt. " Prag, 5. April. Zucker. Aussig Landungs platz 31,50—34,60. Nuhig. * Havre, 8. April, 3 Uhr. Wolle ruhig. April 107. Dezember 189. * Havre, 5. April, 6 Uhr. Baumwolle schwach. April 90, Mai 8sft4, Juni 8V' ,, Juli 88'i, August 8H November 765^ Januar 77'4, März 76'^. * London, 5. April, 5 Uhr. (Iu Pfund Sterling.) Kupfer stetig (stetig), Tagcsumsatz 1200 (1100) », 58.—/— (58.2/61, 3 Monats 59.2/6 (59.3/9), Mak lerschlußpreis 57.17/6 bis 58.1/3 (58.—/— bis 58.6/3), best selected 62.5/ (62.5/—), elektroly ¬ tisches 60.1v/— (60.15/—), zweiter Hand strong sheets 71.—/— (—). Zinn matt (stetig), Tages umsatz 500 (800) t, Straits 149.5/— (150.15/—), 3 Monate 151.5/— (152.12/6), englisches 148.—/— (119.10/—). Blei willig (willig), spanisches 12.13/9 (12.15/-), englisches 13.2/6 (13.5/—). Zink ruhig (ruhig), gewöhnliche Marken 23.—/— (23.1/3), April — (—), besondere Marken 23.10/—(23.10/—), gewalztes deutsches 25.10/— (26 10/—). Quecksilber unverändert. Lissabon, 5. April. Wechsel auf Pari» 591. Eoldagia 10,50. - -.vnron, 5. -sprii. Oel«. Paumrvollol loko ZZ , Z st, '.'einsti >oio Zg » — st, Mal-Ruaust Z7 - iz, <>, Tcp'.- T«s. Ztz - IV'i, st. !Nübsc, rasslnl«r»«4 >o!o zg. q st. Siülwl loto brann 1»«^ 28 - Z st. Mal-Angust 23 - H st, TrrvcnUnSl loto 42 - Z st. Mal-Inni 42 - — '. ' S»»»I, c-, Rpill. O kie. t'elnö! als -tz - z st. Ma'« Rugust zz - i. Sevt.-De». !tz »tz st. New York, 5. April. Fondsbörse. (Schluß.) I ueul« c»«»v..arl^»SIst do. st!n«ra!e sür »«tzirlan v Tas Wechsel a Lonv M Tage S. Wechsel a. Load E. Tran«'. do. Parl4 Sicht do Berlin Lirin Silber ver Unzc 2", Z 4.L4-2S VIoriü.Pac.8«rB Äichtfon, Top.a. S.gscom.TH. do. pr-fcrrer Ballinr, a. OHIc lkaaao. Pacistc Cüesav. a. Ohto Ehlcago, MUw, and St. Paul Ton» RloAr pr. Erie Nauroad eoin. S are« do. i.prelcrred HUinoco c5eair ) j voraer l 11, 4.L4L0 484N Sitz'!» 127» ly*. I 47 I 118", Lontov.a b/achch MtssoariLkaasa»! ans Tera^> MifsourlPacissr St. ?). Eenir. » Hnolon-Sito. St. B. Ontario and Western Siorsolt a West Pennsylvania sceading do. I. preferred Louth Pacific LouibernRatlir eom. Shar. so. vreserreo Union Pactfie so. vreferred Wadas» preser AmaleamLovr NnacondaEopp Unit. Sl. Steel Eorv.com.Sh. so vreserreo New York, 5. April. (Eig. Drahtmeld.) Im Anschluß an London war die Stimmung der heutigen Fondsbörse zu Beginn bei ziemlich lebhaftem Ge schäft fest. Seitens der Cliquen erfolgten wieder Bemühungen, die Kurse heraufzusetzen. Späterhin regten die besseren Ernteaussichten zu Deckungen au, da aber das Publikum Zurückhaltung beovachtete und erneute Eoldexporte auf die Stimmung drückten, gingen die Kurse zurück. Verstimmend wirkte auch oie Schwäche des Bostoner Kupfermarktes sowie die Zahluiwseinstellung oer Union Bank of Brooklyn, die nach dem Zusammenbruch in den Paniktagen des Jahres 1907 reorganisiert worden war. Vorüber gehend trat fast vollständiger Stillstand ein, die Kurse zogen jedoch wieder an, als sich infolge von Stückemangel Deckunasbegekr «instellte. Die Um- sätze wurden heute wieder fast nur von der berufs mäßigen Spekulation bestritten. Bei ziemlich leb hafter Geschäftstätigkeit schloß die Börse in fester Haltung. Aktienumsatz 430 000 Stück. Rew York, 8. April. Produktenbörse. (Schluß.) > beul« i vorher» ! »eure > oorner w^en w.u.g Ma! Jul! L«vt«mb«r T>«jeinb«r vlal« stei g Ma» gult S«or«mb«r Mehl Spring wuea» cieari hlttreidrsracht P<tr«lrum, crevu valaneet » Sianb. wtzw Nuckrr !tnn Chicago, ics U'- L 8. Apr P t.s n U Z1W il. Pr «npsrr Sianvarv lot- Eise»» U,Zoun. dr» Por.lherii Statzllchieiir» »II riew Pari vaumwollrlolo «pril Jun, Zepiemder In Ben> Ort.lok, Tchma»,. Wes». Slean» Roh« » Broth uaffer^satrStto «»M Jak» od«kt«lbörse. 1L- 1,34 L UZ U b./S (Schl 12,S0 18.- 28.- 1-1N 1'1 tz-, 14.40 IZÄ4 14"/,. W uß.) i d«ui« > oorhee i heul» , vorher iveuru willig Ma» -Naia sinig In« Schmal; Mai Null S r: 2 s s »harr s elrar V«l Juli 1ah,imWrst«v in itzhieagc ««- sch losten M W. 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