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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.04.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100405026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910040502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910040502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-05
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Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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genommen. Er erhielt sofort Gegengift, so daß er mit dem Leben davonlommen dürfte. Eine halbe Million Defizit Semli«, 5. April. (Tel.) In der Sparkasse zu Schabatz wurde ein Defizit von einer halben Million Kronen entdeckt. Der Kassierer Ganowitsch wurde verhaftet. Furchtbare» Lawinenunglück. Pari», 5. April. (Tel.) Aus Madrid wird gemeldet, daß durch eine Lawine das Haus eine» Bahnwärters in Bustons verschüttet wurde. Die lech» Kinder des Bahnwärters wurden ge tötet, während er selbst und seine Frau Ver wundungen erlitten. Lom Aetna. Catania, 5. April. (Tel.) Die Tätigkeit im neuen Krater des Aetna ist beträchtlichver mindert; die Lava strömt nicht mehr mit der früheren Mächtig keit, änderte ihre Richtung und wandte sich gegen die Berge Renazzi und Faggi. Das gelbe Fieber. London, 5. April. (Tel.) Nachrichten aus Lissa bon zufolge sind auf dem dortigen Dampfer ..Rugta", der von Brasilien kam, vier Fälle von gelbem Fieber konstatiert worden. Der Dampfer wurde in Quarantäne genommen. Sus Leimig unü Umgegenü. Leipzig, 5. April. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 6. April. Schwache nördliche bis nordöstliche Winde, vor wiegend heiter, starke Temperaturschwankungen, meist trocken. Pöhl berg: Schwacher, rasch verschwindender Tau, glänzender Sonnenuntergang, Himmelsfärbung gelb, matter Sonnenaufgang, Morgenrot. Fichtelberg: Stärke Schneedecke, fester guter Weg bis tausend Meter, glänzender Sonnenunter gang. Abendrot, glänzender Sonnenaufgang, Mor- nenrot. * * Folgenschwerer Serüsteinfturz. Wie wir bereits heute mittag durch Aushang bekanntgaben, hat sich heute gegen Z4I2 Uhr mittags auf dem Grundstück Thomasring 29 ein folgenschwerer Ge rüstet nsturz ereignet, bei dem drei Arbeiter verletzt wurden. Wir erfahren durch unsern an die Unfallstelle entsandten Mitarbeiter folgende Einzel heiten: Es waren auf dem Grundstücke 5 Arbeiter der Firma L. Faulwetter mit dem Umrüsten beschäftigt. Während sie in einer Höhe von etwa 12 Metern stan den, muh wohl eine der Leitern nachgegeben haben oder gar gebrochen sein. Denn plötzlich stürzte ein Teil des Gerüstes, drei Leitern und die dazu ge hörigen Querbretter, in die Tiefe. Vier Arbeiter stürzten mit hinab. Während einer ohne nennens werten Schaden davonkam, erlitten drei mehr oder weniger schwere Verletzungen, und zwar: Bruno Weidköppel, wohnhaft Lützowstrahe 6, eine Ee- sichtsoerletzung. Carl Richard Müller, wohnhaft Schönefeld, Leipziger Strohe 120, Bruch des rechten Oberschenkels. Friedrich Hermann Falkner, wohnhaft Connewitz, Rohmählerstrahe 24, anscheinend einen Bruch der Wirbelsäule. Falkner ist verheiratet. Diese drei Verletzten erhielten die erste Hilfe durch die sofort herbcigeeilten Aerzte des Samaritervereins Dr. Klemm und Dr. Freymann. Nach Anlegen der Notverbände wurden sie mittels Krankenautomobil ins städtische Krankenhaus übergeführt. Ueber die vermutliche Ursache des Unglücks konnte ungefähr folgendes festgestellt werden: Die Rückseite des Grund stückes Thomasring 3x, die nach der Turnhalle der „Turngemeinde" zu liegt, soll abgeputzt wer den. Ein Teil des Gerüstes stand schon, und um 1l Uhr wurde der Ausbau eines weiteren Teiles be gonnen. Dazu waren 3 Leitern und 6 Verbindungs bohlen nötig. Nachdem diese aufgestellt waren, be traten die Arbeiter das Gerüst, um die Verbindungs streben anzubringen, ohnedaßvorherFenster- sprcizen angelegt waren oder für eine Ver bindung mit dein bereits fertigen Ge rüstbau gesorgt war. — Don anderer Seite wird uns noch geschrieben: Wie segensreich ein gutorgani siertes Rctlungswescn wirken kann, bewies wiederum die prompte Hilfe der I. Sanitätswache bei dem heute vormittag im Grundstück Thomasring 3 er folgten Einsturz eines Leitergerüstes, bei dem 3 Ar beiter zum Teil recht schwere Verletzungen erlitten. Aus die an die Zentrale der Sanitatswachen 5 Mi nuten vor 12 Uhr telephonisch gerichtete Unfallmel dung rückten sofort 2 Aerzte und 4 Sanitätsgehilfen an die Unsallstelle. Ebenso wurde das Kranken-Auto- mobil der Reltungsgescllschast sofort nach der Unfall stelle dirigiert. 15 Minuten nach 12 Uhr waren die mit Notverbänden versehenen Verletzten bereits im Kranlenautomobil unterwegs nach dem Krankenhaus St. Jakob. * Auszeichnung. Die Königliche Kreishaupt mannschaft Leipzig hat der seit 11. Februar 1885 un unterbrochen in der Planen- und Zeltabteilung der Firma Tränkner K Würler Nachs., A.-G., in Leipzig- Lindenau, Hähnelstrahe, beschäftigten Arbeiterin Auguste Pauline Hahn geb. Wehse in Leipzig-Lin- denau eine Belobigungsurkunde ausgestellt, die ihr heute an Ratsstelle ausgehändigt wurde. * Jubelfeier. Am Sonnabend, den 2. April, feierte die Firma Otto Mühlhausen, wie schon berichtet, ihr 25iähriges Jubiläum. Am Vor mittag fand Gratulationscour in den vom Personal festlich geschmückten Geschäftsräumen statt, und die ' Zahl der Gratulanten wollte schier kein Ende nehmen Durch die überreichten prachtvollen Blumenspenden wurden die Geschäftsräume in einen Blumenhain verwandelt. Am Abend vereinigten sich die Geladenen zu einem Festessen und Ball im Zen- traltheater. Es zeigte sich dabei, daß das Einver nehmen zwischen Chef und Personal das denkbar günstigste war, und nicht zum wenigsten wurde dies auch durch die wirklich zahlreichen und wertvollen Geschenke zum Ausdruck gebracht. Mährend der Tafel feierte der Prokurist, Herr Mar Arnold, den Jubilar im Namen de» gesamten Personal« noch be sonders durch eine treffliche Ansprache Es wurden der Reden noch viele gehalten, und für Unterhaltung der Gäste hatte das Personal in reichlicher Weise gesorgt. * Jubiläen. Sein 25jährige» Jubiläum begeht am 7. April der jetzige Prokurist und Geschäftsführer der Firma Adolf Hankel. Herr Carl Lößl. — Der Marmorlchleiser Reinhard Wolf in Leipzig begeht morgen oa« Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit In der Marmorwarenfabrik von Gcbr. Bosüner in Leipzig, Berliner Strotze 40. * Die Einweihung des Gebäudes der V. Real schule sand heute vormittag in der Aula der Anstalt start. Vertreter der Behörden, Geistlichkeit und Lehrerschaft, sowie Angehörige der Schuler hatten sich hierzu zahlreich eingejunden, so datz der schone Saal dicht gefüllt war. Ern allgemeiner Gesang leitete die Feier ein. Dann sprach der Oberlehrer Cand. reo. min. Goldacker ein inhaltsvolles Weihegedet, woraus noch dem Schulchor „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" als Vertreter des Nates der De zernent für das städtische Schulwesen Stadtrat Dr. Ackermann das Wort nahm. Er betonte in seiner Ansprache, datz das städtische Schulwesen Leip zigs Stolz sei. Mir seinen Realschulen, 5 städtischen und 3 privaten, stehe Leipzig an der Spitze in Sachsen, und die Leipziger 4000 Realschüler bilden den V. Teil aller Realschüler des Landes. Der Redner ging dann näher auf die Entwicklung des Rcaljchulwesens in unserer Stadt ein und erwähnte, datz die V. Real schule, als Tochteranstalt der II. Realschule, am 20. Dezember 1907 zu einer eigenen Schule erhoben wurde. Damit machte sich auch die Einrichtung eines besonderen Gebäudes erforderlich, das heute der Schule übergeben werde. Er danke allen Lenen, die an diesem Entwicklungsgänge mitgewirkt haben, na mentlich aber dem Leiter des Hochbauamtes, Stadt baurat Scharenberg, der seine feinsinnige Kunst auch an diesem Werke erwiesen und sich ein hohes Verdienst dadurch erworben habe, datz er in den Giebeln die malerische Gestaltung unseres einstigen Burgkellers der Nachwelt überlieferte. Es sei nun Aufgabe der Lehrer und Schüler, der schönen Form einen würdi gen Inhalt zu geben. Mit dem Wunsche, datz dieses gelingen möge, übergebe er das Gebäude dem Leiter der Schule. Hieran lniivfte sich die Ansprache des Direktors der Mutterschule, Studicnrates Prof, von Brause, der namens des Verbandes sächsischer Realschulen sowie der städtischen Oberrealschule und Realschulen Glückwünsche zum Ausdruck brachte, und sodann darauf hinwies, datz die Realschulen vor allem andern die hohe Aufgabe zu erfüllen hätten, tüchtige Kräfte für das Handwerk und für den Kaufmanns stand heranzuziehen. Die Realschulen sollen all gemeine Bildungsstellen, nimmermehr aber einseitige Beamtenvorschulcn sein. Den Schülern wünsche er besonders eins: produktive Schaffensfreudigkeit. Wer diese besitze, werde in jedem Verufe Tüchtiges leisten. Möge die Schule immerdar solche Schaffenskraft er wecken und bewahren! Der Direktor der Schule, Dr. Michael, stimmte mit dem Vorredner darin überein, datz es eine Lust sein müsse, tn einem solchen schönen Geoäude zu lehren und zu lernen. Er für seinen Teil werde seine ganze Kraft aufbieten, um ein harmonisches Zusammenwirken der Lehrerschaft und des Elternhauses bei der Ausbildung der Schüler zu erhalten und zu fördern. Das sei der beste Weg, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Der Direktor teilte sodann noch Glückwünsche des Vertreters des Kultus ministeriums und des Geh. Kirchenrates v. Pank mit. Der Vortrag eines Gedichtes, ein weiterer Schulchor, das vom Violinchor der Anstalt mit Kla vierbegleitung vorgetragene Largo von Händel und ein allgemeiner Schulchor endeten die eindrucksvolle Feier. * Universitätsnachrichten. Die feierliche Ein weihung des nencrrichteten Gebäudes der Handels hochschule zu Leipzig findet Sonnabend den 23. April, vormittag IM/, Uhr statt. Das Festprogramm setzt sich wie folgt zusammen: 1) Gesang des Thomaner chors: 2) Begrüssung und Weihcrede durch den Vor sitzenden des Handelshochschulsenats Geh. Kom merzienrat Zweiniger; 3) Ansprache des Kultus ministers Dr. Beck: 4) Ansprache des Ministers des Innern Grafen Vitzthum v. Eckstädt; 5Z Festrede des Geh. Hofrats Prof. Dr. Bücher; k) Scblutzgcsang Les Thomanerchors. * Lebensmüde. Im Grundstück Körnerstratze 5 gab heute mittag ein Kaufmann in selbstmörderischer Absicht 2 Revolverschüsse auf sich ab, deren einer ihn in den Kopf traf. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus gebracht. j-j- Unfälle. Eine in der Hosvitalstratze wohn hafte 73 Jahre alte Maurers-Ehefrau kam am Bayerschen Platz beim Absteigen von einem Straßenbahnwagen zu Falle und zog sich dabei an scheinend einen Armbruch zu — Ein 17 Jahre alter Handlungsgehilfe aus der Eisenbahnstratze in L.-Neu- jtadt wurde in der Nähe des Kristallpalastes beim Radfahren von einer ihm entgegenkommenden Droschke zu Falle gebracht. Er trug dabei einen Bruch im Schultergelenk davon. — Ein 32 Jahre alter Arbeiter aus der Brüderstratze verstauchte sich auf einem Neubau in Möckern beim Wassertragen den rechten Fuss. — In der Nikolaistratze wurde ein 31 Jahre alter Former aus der Holzhäuser Ztratze in L.-Stötteritz plötzlich ohnmächtig, so datz sich der Sa- maritervercin des Hilflosen annehmen mutzte. — Von schweren Krämpfen befallen wurden in der Wald- stratze ein 49 Jahre alter Bäcker und auf dem Meß- platze ein 18 Jahre altes Dienstmädchen. — Das vier Jahre alte Kind eines Müllers kam beim Spiel zu Falle und erlitt einen Armbruch. — Ein 20 Jahre alter Zementierer aus der Halleschen Strahe in L.-Möckern zog sich auf einem Neubau beim Fort bewegen einer Lore infolge Ueberanstrengung einen Aderbruch zu. — Vorgenannte Personen sanden Auf nahme im Stadtkrankenhause zu St. Jakob. * Gewarnt sei vor einem unbekannten Be trüg e r , der sich T h ü r i g e n nannte und in einem grösseren Geschäft in der inneren Stadt auftrat, ver mutlich auch noch weitere Geschäfte schädigen dürfte. Er kaufte einen Anzug, einen Panamahut und zwei Westen, die er sich nach seiner angeblichen Wohnung in der Burgstratze bringen lietz, wo auch Bezahlung erfolgen sollte. Der Gauner nahm dem Ueberbringer die Sachen unter dem Vorwand, sie anzuprobieren, ab. Nach längerem Warten sah der Markthelfer, datz er das Opfer eines Betrügers geworden war. Zum spurlosen Verschwinden diente dem Betrüger eine zweite Tür Der Betrüger ist etwa 26 bis 28 Jahre alt, 1,68 Meter grotz, schlank, hat volles, blasses Ge sicht, hochstehendes schwarzes Haar, schwarzen Schnurrbart und war anständig gekleidet. * Selbstmord. Heute morgen wurde im Revier ort „Gottge" ein unbekannter Mensch er schossen aufgefunden. Es liegt zweifellos Selbstmord vor. Der Tote ist etwa 19—20 Jahre alt, anscheinend Kaufmann, von groher. starker Gestalt, dunkelblond und bekleidet mit schwarz grauen Stossbosen, dunkelblauer Weste, ebensolchem Jackett, hellgrünem Sommeriiberzieher, grauem, weichem Hute und schwarzen Schnürschuhen. Die Strümpfe waren mit „F. H." gezeichnet. * Verhaftungen. Wie wir bereits berichteten, batte ein 22 Jahre alter Markthelfer von hter^ der in einer Buchhandlung der Ostvorstadt beschäftigt mar, 500 Mark Eeschäftstzelder unter schlagen. Der Ungetreue lietz den Geschäftswagen in den Straften von Reudnitz stehen. Gestern gelang es, den Markthelser festzunehmen. Das Geld hatte der Leichtsinnige bis auf den letzten Pfennig vertan. — Ferner kam in Haft eine 26 Jahre alte Schneide- rin aus Zörbig, die dringend verdächtig ist, gelegentlich eines Zusammenseins einem Herrn einen Geldbetrag gestohlen zu haben. --- Zwei ungetreue 20 Jahre alte Markthelfer von hier, die in einem hiesigen Tuch-Engrosgeschäft beschäftigt waren, entwendeten aus den Beständen des Geschäfts nach und nach eine grössere Partie Stoffe, die sie zu Geldc machten. Beide kamen in Haft. — Wegen Ur kundenfälschung und Betrugs erfolgte gestern die Festnahme eines 29 Jahre alten The- mikersausDresden. Er hatte sich zum Nach teil eines hiesigen Geschäfts 100 auf strafbare Weise zu verschaffen gewusst. — Weiter kam in Hast ein 28 Jahre alter privatisierender Schank wirt aus Oberlangen au, der von hiesigen sowie von auswärtigen Behörden wegen Betrugs steckbrieflich verfolgt wird. * Schwere Brandwnnden im Gesicht, an der Brust und an den Händen erlitt ein in der Gaschwitzer Strafte in L.-Connewitz zum Besuche weilendes 19 Jahre altes Mädchen indem es beim Heraus nehmen eines Topfes mir siedendem Fett aus dem Kiichenofen den Inhalt verschüttete, der dabei in Flammen aufging. * Fahrraddiebe entwendeten in der Zeiher Strafte ein „Reform"-Rad Nr. 122090, auf dem Markt ein „Premier"-Rad Nr. 400915, aus einem Grundstück in der König-Johann-Strafte ein Damenrad, Marke „Deutsche Lyra", Nr. 421507, auf dem Thomaskirchhof ein „Askania^ und aus einem Keller im Barfuhgäftchen «^„Tempo"- Rad. In letzter Zeit konnten bereits 12 Fahrrad diebe zur Verantwortung gezogen werden. * Die Stecknadel im Quarkkuchen. Eine 58 Jahr^ alte Arbeiterin aus oer Königsstraße nahm in einem Erfrischungsräume ein Stück Quarkkuchen zu sich und verschluckte dabei eine Stecknadel, die sich rn dem Kuchen befand. Wegen bald darauf erfolgender Erstickungsgefahr mutzte sich die Frau sofort in ärzt liche Behandlung begeben. * Selbstmordversuch. Heute, kurz nach mittag, stürzte sich eine 55 Jahre alte, in der Margaretben- stratze in L.-Reudnitz wohnhafte Witwe in selbst mörderischer Absicht in die Elster. Sie wurde aber von einem jungen Arbeiter wieder herausgezogen und zum Bewusstsein zurückgebracht. Die Lebens müde fand Aufnahme im Krankenhausc. Grüdedenme!üungen aus üem vogtlsnü Wie wir schon gestern meldeten, sind dem Erdstoh, der am 29. Mürz in Plauen wahrgenommen wurde, am 2. April neue Erschütterungen, die sich anscheinend auch auf das übrige Vogtland erstrecken, gefolgt. Es gehen uns folgende Meldungen zu: F Falkenstein i. B., 5. April. Am Sonnabend nachmittag ^44 Uhr wurde im westlichen Stadtteil ein Erdstoß verspürt, ebenso im benachbarten Hammerbrücke. Das donnerähnliche' unter irdische Rollen hielt mehrere Sekunden lang an. Die Fenster klirrten und an der Wand hängende Gegen stände gerieten in Bewegung. * Brambach, 5. April. Wie immer bei besonders abnormer Witterung, wurde auch diesmal nach längerer Pause Sonnabend, den 2. April, nachmittags 3 Uhr 27 Akin, wieder eine Erderschütterung all gemein wahrgenommen. Sie setzte ein mit einer von Osten nach Westen wellenartig rollenden Erschütte rung. Es folgte ein explosionsartiger Krach, der in einem einige Sekunden anhaltenden Rollen auslief. * Graslitz, 5. April. Am Sonnabendnachmittag um 3 Uhr 32 Min. wurde auch hier und in der Um- aebung ein Erdbeben verspürt, das sich in einem länger andauernden Rollen und schwachem Stotze be merkbar machte. Sus Sucklen. Dresden, 5. April. * Mord und Selbstmordversuch. Ein Kauf mann aus derLöhnitz traf gestern gegen ^5 Uhr nachmittags sein« gttrennt dosi Ihm lebende Frau in der Nähe des Waldschlötzchens und begleitete sie bis zur Ecke der Fischhausstraße. Dort kam es zwi schen ihnen zu Streitigkeiten. Plötzlich zog der Mann seinen Revolver und schoh aufdieFrau, deren T o'd sofort eintrat. Er brachte sich dann selbst einen Schutz bei und wurde schwerverletzt ins Carola- Krankenhaus gebracht. * Riesa, 5. April. (Verbrannt.) Während die Ehefrau des Speichereiarbeiters Lehmann ihrem Mann das Mittagessen nach der Arbeitsstätte trug, machte sich in der Wohnung ihr dreijähriges Söhnchen am Küchenherd zu schaffen. Die Klei der des Kleinen fingen hierbei Feuer und das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß es heute nachmittag gestorben ist. In der Wohnung hatte sich außerdem noch eine vierjährige Tochter befunden, die ebenfalls Verletzungen erlitt, durch ihr lautes Schreien aber einen Hausbewohner auf das Unglück aufmerksam machte. Er mutzte erst ein Fenster ein schlagen, bevor er in die verschlossene Wohnung ein dringen und Hilfe bringen konnte. 8 Zittau, 5. April. (VerkehrssragenZ Die Erbauung einer elektrischen Straftenbahn von Zittau nach Pethau und Hörnitz ist gescheitert. — Während der Sommermonate wird von Zittau nach dem viel besuchten Oybin eine Automobil-Omnibus- Verbindung eingerichtet werden. Auch nach Erottau ist eine derartige Verbindung geplant. Sus Lschlens Umgebung. * Schkeuditz, 8. April. (Gestohlener Draht.) Zwischen Schkeuditz und Eroftdölzig am Ausgange vonKlein - Lie benau sind 710 Meter Telephondraht — 1,5 Millimeter stark und 18 Kilogramm schwer — ge stöhlen worden. Die Täter sucht man in Zigeunern, die dort durchgezogen sind. * Gößnitz, 5. April. (Grausige Tat einer Mutter.) Die Arbeiterfrau Kictzewetter in Schön hain hat in der vorigen Woche ihr neugeborene» Kind im Küchenherd zu verbrennen versucht. Doch verbrannte nur der Kopf, während der Körper jetzt in einem Koffer gefunden wurde. Die Frau befindet sich im Krankenhaus«. * Eisenach, 5. April. (A u t o m o bi l u n f a ll.) In der Nähe der Wartburg ereignete sich ein Auto mobilunfall. Beim Befahren des sogenannten Felsen weges unterhalb der Wartburg versagte bei einem Automobil die Steuerung, der Wagen lief zu rück und überschlug sich. Er wurde vollständig zertrümmert nach der Fahrzeugfabrik gebracht. Eine Erfurter Dame brach bei dem Sturz beide Arme. * Görlitz, 5. April. (Einen Mordversuch aufseine Ehefrau) verübte der etwa 40 Jahre alte Handelsmann Herrmann. Er begehrte Ein latz in die Wohnung seiner von ihm geschiedenen Frau, welchem Ansinnen die Frau zu ihrem Glücke nicht nachkam. Darauf sch oft Herrmann nach der Frau. Die Kugel ging fehl und blieb im gegenüber liegenden Türpfosten stecken. Der Attentäter wurde verhaftet. Spart. ' Zum Ball »«-Unglück bei Kö»lin. Professor Dr. Richard Abegg, der Begründer und verdienst volle Leiter de» Schlesischen Vereins für Luftschiff fahrt, der bei der Fahrt de» Ballon» „Schlesien" seinen Tod fand, hat, wie dem „Berl Tgbl." aus Breslau berichtet wird, au 28 grösseren Luftschissahr- ten, in den meisten Fällen als Ballonführer teil genommen. In der Silvesternacht des Jahres 1909 unternahm er bei strenger Kälte von Breslau aus seine große Dauerluftreise, die nach mehr als 24stündiger Dauer bei Niederlahnstein am Rhein endigte. Der Ballon „Schlesien" war, wie bereits gemeldet worden ist, auf seiner Unglückssahrt mit vier Personen besetzt; äusser Professor Abegg als Führer befanden sich noch seine Gattin, die gleich falls das Patent als Luftschifführer besitzt, eine Nichte des Professors Abegg, Fräulein Simon, und der Kaufmann Gerstel in der Gondel. Die erste Landung des Ballons erfolgte am Nachmittag unter ziemlich ungünstigen Umständen in der Nähe des Dorfes Cratzig bei Köslin. Die Gondel überschlug sich zweimal und drei der In sassen, Frau Professor Abegg, Fräulein Simon und der Kaufmann Paul Gerstel, wurden aus der Gondel geschleudert, ohne Verletzungen zu erleiden. Ein grosser Teil des Ballastes und die Instrumente fielen zur Erde. Durch die dadurch bewirkte Erleichterung stieg der Ballon mit dem noch in der Gondel befind lichen Führer Professor Abegq zu beträchtlicher Höhe empor. Professor Abegg muss trotz der schweren Er schiitterung während des Aufschlagens der Gondel bei der ersten Landung nicht verletzt worden sein, denn er hat späterhin, wohl im Angesicht der Ostsee, die Reiftleine gezogen. Auch war er an scheinend bemüht, die zweite Landung langsamer zu gestalten, indem er Proviantkörbe von der Gondel abschnitt, trotzdem scheint die zweite Landung bei Parnow mit einem noch kräftigeren Ausstoss der Gondel erfolgt zu sein. Ein Lehrer brachte den ver unglückten Luftschiffer in das Schulhaus und rief dann ärztliche Hilfe herbei. Die grösste bei der lln glücksfahrt erreichte Höhe betrug 2150 Meter. Die Ursache des Absturzes ist noch nicht aufgeklärt. * Wien, 5. April, 1 Uhr 50 Min. nachts. (Privat telegramm.) Der Match, der gegenwärtig hier zwischen dem Leipziger Billardmeister Trebar und dem Berliner Meister Hugo Kerkau auf dem Zehnfuh tisch gespielt wird, hatte am ersten Tage folgendes Ergebnis: Kerkau 500 Points bei einer Höchst serie von 67 und einem Durchschnitt von 25 Points. Trebar 274 Points bei einer Höchstserie von 57 und einem Durchschnitt von 15 Points. * In Prag verunglückte am Montag der Avia tiker Hieronymus bei einem Probeflug. In folge Sturmes kippte sein Apparat um, stürzte aus einer Höhe von 9 Meter zu Boden und zerschellte völlig. Der Aviatiker trug schwere Verletzun gen davon. * Erste Fahrt des „Bille de Pau". Paris, 5. April. 7Prio.-Tel.) Das lenkbare Luft schiff „Ville de Pau" machte Aestern mit zehn Insassen seine erste offizielle Fahrt. Unter den Fahrgästen befanden sich der Präfekt des Departements, der Bürgermeister und Senator Deutsch, welcher bekanntlich eine Anzahl sehr wertvoller Preise für die Luftschiffahrt gestiftet Hal. Die Fahrt verlief äußerst befriedigt. — Blöriot begleitete das Luftschiff bei seinem Fluge auf seinem Aeroplan. Letzte Nachrichten. Zum Kampf im Baugewerbe. 0. Berlin, 5. April. (Privattelegramm.) Zu den Verhandlungen der Bauarbeiter sind heute auch vier Delegierte außerdeutscher Bauarbeiterverbände er schienen. Die Bauhilfsarbeiter habeq,.,üu, zwischen ihren Anschluß an die Maurer voll zogen, so daß der Maurerverband nunmehr 230 OOP Mitglieder zählt. Die Leitung der gaitzen Anjsclegen- heit liegt in den Händen des Reichstagsabgeordneten Bömelbürg-Hamburg. Der gemeinsamen Ver sammlung der Maurer und Bauhilfsarbeiter wurde eine lange Resolution unterbreitet, die die Stellung im einzelnen, die Forderungen der Arbeiter präzisiert und auf die Dresdner Beschlüsse der Arbeitgeber ein geht. Es wird zwar der Wille zu friedlich-schiedlichen Verhandlungen mehrfach betont, jedoch die in Dres den gelegte Grundlage für völlig unannehmbar er klärt. Es wird verlangt, datz die Tarifverträge, auf deren Boden sich die Resolution stellt, auch weiterhin mit den örtlichen Arbeiterorganisationen abge schlossen werden, nicht, wie der Dresdner Beschluß der Arbeitgeber will, zwischen dem Zentralvorstand der beiderseitigen Organisationen. Ferner wird jede einschränkende Bestimmung bei der Lohnfestsetzung und die Forderung, betreffend Akkordarbeit und Ar beitsnachweis. für unannehmbar erklärt und vor allem freie Bahn für die Verkürzung der Ar beitszeit unter 10 Stunden verlangt. Bömelburg äußerte sich in seiner Degründungsrede zu der Re solution sehr scharf: Es wäre eine Schande, wenn das Arbeitgeberdiktum angenommen würde. Der Zentralausschuß der Arbeitgeber wolle offenbar das schwedische System in Deutschland einführen: das sei ein teuflischer Plan. Es ist zu erwarten, daß die Re solution einstimmig angenommen wird, das bedeutet: den Kampf im Baugewerbe. — Die Zimmerer, die für sich tagten, werden vermutlich eine ähnliche Resolution fassen. «4,90 4», VNin«,.gg 9140 179 25 Voell»«- 8oI»io»«Ul»e»«, 8. Lprtt ZV. 18 1l. > vnen!d»Nn«n > UoUUmnoldrNn UM«!mo«fd»Nn !>son«r1,»n>» «NiU Uoinnnd ' küfl«n!os» N-ono» NocNomor kmomdo^sn UoNm»n<i«s Uni»« N»N«nIon,»»N k»»s»NüNo 7d«s».li»«ad»!>nd. Nn»<Ul»NUon kommoroinN v»rn>«lö<il,n 8»nk VooNct» Sink SioNont» vnoodnof i»ak >-Non,!d»k , ?s!sfod.mt.U»n<id. 171,/s 1S02«f Nosoon Noo»»cN« Sink > 152 Zy 8>»n>v Mnnis kinksnsm! — ! UnMlonio ISskoa Udocton — 7......' Ö.S.-».UnI«fzn<id.I — i Unxor. 8cN,nlonzk>»»nd 124,50 SocNm sr»n«o««n i — km«m komd»ld»n e»»»u» 198,25 N»^ct»ii-*!,n 151-40 8°N> N«>cN,»n1o>N« 12t.— 4"- Lni 140.50 0-»>n<u ' 1715? > IMsn ». Berlin, 5. April. (Privattelegramm.) heutige Häuteauktion war stark besucht, Preise stellten sich durchschnittlich 3 Pf. höher. Iloelln g. Lm'l. KaoddSr-o 2 1!vr 45 Hin, üdsf,. vson!n<!. NNSni» Nkoi». 8UN» komb»cN»s OoloonNUcdo» N«np»n«f vl. 8»U. 81nuod N»md. «>ck,lf,I>sl Nono» vsmpkcd. NorUO. v»niiml-Ir»U kn-no» ll«oI,iN-U»d«f»o» ilikv. 8i«n>«n, t n,l«n» 8ctwck«N lloktt. K«. I.ol,kl. Union. Ül«>-U>»,o Isol. «„UNollli«» v >,«»»>» Uootold« konk UinNoiozeorUicN. UrooNnon d»nk !ld»»NN»oo« k'inrooc» komdinNo» Nnni N,i»U«d KUUlnor» LlnoU» rödookon N«na«,I,»n!» 8»md»cd«s W Uodonlod«»«» «ddnk NIE 8I»N> kdlso» RA 181.75 25U.U 8>«m«o, t N»k», Uooioed-Uodo-oo« 2ZS.75 voltt. 1-4.75 8od>niunzk»<nd. 12475 d'oor. »nur Mw »nie« »«» «kl»zt,e, !<«««,latlr» lr. Pol» «. am§ch»ach tu «r»»«»«. «yetredaN-ur: «chtwt. »«rantworUtch« «edallirrt: VLr PoUttt Dr. «. »üm-er, lok«U» und lüLN'id« rinaelegendoilkn, und t-ekmischi»» I». ». vntNar, da» Aeutllrton ER. vrtzren», MusU <«. Sport und «rrILlOsaal I. Haortrld. Kür dt« Hand-l5^lung L. Sirchrattz. FLr den IaleralrnleN Han» H»a««nn. SSoult» M S»U>»tg. gustbrtkte« find MSI persönltch ,u adressiere«, «onder» an de« irr«»««, dk >«»««»« oder dt« «eschHftssirll« dr» rech,««er lkaOkUetteO »n rtHl^u
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