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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.06.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100601022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910060102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910060102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-01
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
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sr,7s i«.- 1, ^aoi Zlldr 1v Uiu. >os ver te be» ausge« W W vd«m. O««n>i>L. gowdrck« x»ll>«n« Ls. ösft. 8ts«,d. Ü»md. f'icliitt.ds! L.i>». 0»mp!,o>i. 0»W. » «»!»»« §el>us>!,s1 kl«ttr. ü«. 0l»,>-»!«,> Lotivaod. riz,«o Ü7.4S 178>5 v»n»^»6t,l L«ntl ö»»4 vl«Ll>«f 8«» 8»L.n»!d»t Li»»>»od. 8».Ii (>.«--«.Loi.sr'ed. ss»«»«.« K0ft^ »!>«wn« Luiö. In einer Badeanstalt des wurde einem Herrn aus den ab- Br. Krankheit soll das Motiv 21" Driick m» »er»»» »e» re,»««««» «. V»l». gn». rs. a»i«»«q t» Xi»»',. «hefredatteur: »»X« «chtrtt. verantworttt»« N-dalteur«: yür »oltttl Dr. «. lokal, und süLsts». «ng.legenh.llen, LogeSchronlk und »erintlLte» IS. ». B»ttl«r, do« yeutlleton P«U Vch«»m»«rg. Mufti k. »Uffee»dk t. «., «Port und ««tchtSlaal S- H-rfeld. Für dl« Handel»,eituna «. Sirchrith. Für den Inseratenteil * Han» Hlt»«o«. LSmtllch «n L«lp«ta. ZusLrlftea sind nicht persdnltch pr adressier««, sondern an den »erla«, dl« »edaru«, «d« dt« «eschtf««stell« »r» 8rtpz>,er «eiten, :n der , ., . ., . ormen- spracke entbehrt nicht der Naivität: desto logischer und konsequenter aber ist seine Technik. Mit unfehl barer Sicherheit führt er die Punzen und den Era- vierstahl^ er weih Draht zu biegen und Steine zu "nmern und Email einzubetten. Li.».« t «»>,». 247,75 0,,t»«d-L,d.r,.. i l.tts. izg- I^oiodt do/o-titr. Sport. * Die Zeppelinsahrt nach Wien. Am Dienstag vormittag fand in Wien im Rathause unter Teil nahme des Fürsten Fürstenberg, de» Bürger- meister» und der Dertreter der Militär- und Polizei behörden eine Konferenz zur Feststellung des Pro- gram ms für dir Ankunft de, Grafen Zep pelin statt. Fürst Fürstenberg teilte die Fahrt- di»positionen des Grafen Zeppelin mit, welcher am S. Juni abends in Friedrichshafen aufzusteigen, am 10. Juni 3 Uhr nachmittag» in Wien «inzutreffen und nach langsamer Fahrt über die Stadt auf der Sim- meringer Heide zu landen gedenke. Der Kaiser wird den Flug vom Schönbrunner Schlosse aus be- obachten und den Grafen Zeppelin sodann auf dem Landungsplatz« begrüßen. Da« Luftschiff soll etwa 24 Stunden verankert bleiben, von dem Kriegs ministerium find alle Garnisonen von der bayerschen Grenze an bis Wien und von Wien bi» Troppau an gewiesen worden, dem Grafen Zeppelin jederzeit zur Verfügung zu stehen. Außerdem steht ein vollständig ausgerüsteter Zug der Staatsbahn zu eventuellen Hilfeleistungen bereit. Di« Konferenz konstituierte 'nen»«««« 8»»« 8»,ll S«Ni"»«s< 0»,«L, ll».«t» l. Juni. (Tel.) In der Nacht zum Montag ie der ^.Lorrain" berichtet^ in Pierrevilles liährige Ossemond von dem 2ljährigen 1 durch einen Stich ins Herz . Der Täter brachte i llfall vorzuschlltzen, Die^ den. Smeykal wurde Heute dem 23, Auf di« Meldung „Großfeuer" rückten von der Haupt ¬ feuerwache zwei Löschzüge nach der Brandstelle. Eie fanden dort im k. Stock die Lagerräume der Firma Oskar Prehn fFlora-Parfümerief in Flammen. Da» Feuer fand in den dort aufgespeicherten Drogen und Kräutern, vor allem aber in den Kleievorräten reich« Nahrung. Infolge der enormen Rauchentwick lung konnten die Feuerwehrleute vom Treppenhaus au» nur mit Rauchmasken Vordringen. Sie bekämpf ten den Brand schließlich unter Zuhilfenahme der großen Leiter mit drei Schlauchleitungen. Ein Lösch zug der H. Feuerwache, der inzwischen ebenfalls er schienen war, blieb in Reserve. Gegen 142 Uhr war man de» Feuers Herr geworden, und die Aufräu mungsarbeiten begannen. Ueber die Ursache des Brande» konnte bi» jetzt noch nicht» Nähere» festg«, stellt werden, man vermutet jedoch Selbstentzün- d u n a. * Bei« ehelichen Zwist. In einer Wohnung der Wurzner Straße in Sellerhausen stieß gestern abend gelegentlich eine» häuslichen Streites ein Gußputzer so werden urkundlich jum ersten Male im Jahre 1286 erwähnt, und »war in BÜbow selbst. Es gab eine Linie des Geschlechts, di, sich Bützow und eine, die sich Zeppelin nannte. Beide waren anscheinend eng miteinander verwandt, denn sie führten dasselbe Wappen. Da die Bützow» später nicht mehr erwähnt werden, ist anzunehmen, daß sie den Namen der mäch tigeren Zweiglinie Zeovelin angenommen Haden. Die Einwcihung»fererlichkeiten des Denkmal» sanden Dienstag nachmittag statt. Die Familie Zeppehin vertrat Graf Konstantin Zeppelin au» Eberswalde. Das Denkmal macht einen eigenartigen Eindruck, und bietet dabei einen ungemein künstleri- schen Reiz. Wie auf den alten Thing- und Opfer- platzen erheben sich auf einem Erdwall, der sich in einem flachen Bogen spannt, 24 Granitfindlinge, oie den 24 Huren de» Dorfes Zeppelin entsprechen. Die Findlinge sind durchschnittlich 1 Meter hoch und wer den rechts und links von zwei mächtigen alten Eichen flankierut. Inmitten dieser Naturanlage erhebt sich aus drei Eranitsteinen ein imposanter altersgrauer Granitfindling von 3^ Meter Höhe. Die Vorder seite trägt eine Bronzetafel mit der Inschrift: „Dem Grafen Ferdinand v. Zeppelin an der Ursprungsstätte seines Geschlechts. 1286—1910". Auf der Rückseite des Steins ist das Wappen der Grafen Zeppelin mit dem bekannten Eselstopf, den die jüngere Linie führt, angebracht. Nach der Ent. küllungsfeier fanden Vorführungen von altmecklen- burgilchen Dorftänzen statt, wie überhaupt die ganze Feier einen ländlichen Charakter trug. Der Graf Zeppelin hat an den Schulzen seines Stammortes ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: „Gott hat cs mir gelingen lassen, die Luftschiff, fahrt zum ersten Male in aebrauchstücktiger Gestalt in oie Welt einzuführen. Dadurch ist ein sehnlichster Wunsch der Mensckcheit erfüllt worden. Zu den be sonders wertvollen Ehrungen, die mir zuteil wurden, gehört die Absicht der großherzoglichen Behörden im Verein mit dem Dorfe Zeppelin, an diesem Orte, wo meine Väter gesessen haben, einen Denkstein zur dauernden Erinnerung an mein Tun zu errichten. Dafür spreche ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aus. . gez. Graf Ferdinand Zeppelin, General der Kavallerie." 8',-! Millionen Franken Unterbilanz. Zürich, 1. Juni. (Privattelearamm.) Die vom Strafuntersuchungsrichter in der Untersuchung gegen die Direktoren der Berner Zentralbank beigezoaene Bankexpertenkommission konstatierte bei der Ein schätzung des Portefeuilles de» Töchterinstitute», der JnternationalenEisenbahnbankBern, eine Unterbilanz von 8^ Millionen Franken. Frau von Schönebeck. Berlin, 1. Juni. (Tel.) Der Prozeß gegen Frau v. Schönebeck, der am 6. Juni vor dem Schwur gericht in Allenstern beginnen sollte, ist voraussicht- iich einer Vertagung verfallen. Frau v. Schöne beck hat unlängst bei einer Fahrt im Automobil einen Krampfa'nfall erlitten. Sie wurde ohnmächtig, schlug um sich und durchstieß mit den Fäusten die Glasscheiben. Sie hat sich dabei eine Ader durch schnitten und auch sonst nicht unerheblich verletzt. Da» Ende de» Wirtshausstreite». Metz, 1. Juni. (Tel.) In der Nacht zum Montag wurde, wie der „Lorrain" berichtet, in Pierrevilles im Laufe eines Streits beim Verlassen eines Wirts hauses der 111 " ' —" Max Smenkat durch einen aufder Stelle getötet. sich dann selbst eine nicht unerhebliche Wunde am Unterleib bei, um einen- Uebers Tat ist nicht unbemerkt gebliel . verhaftet und nach Rombach gebracht. Frau und Sohn al» Raubmörder des Vaters. Prag, 1. Juni. (Tel.) In Brtnitz wurde, wie schon kurz gemeldet, der Grundbesitzer Rouprtschel von ferner Gattin und seinem Sohne ermordet. Er kam vom Viehmarkt, wo er 2000 Kronen eingenommen hatte. Außer dieser Summe werden nach den letzten Feststellungen der Unter suchungsbehörde noch fünf Sparkassenbücher über höhere Beträge vermißt. Die Mörder wur den verhaftet. Der nächtliche Besuch im Postamt. Pari», 1. Juni. (Tel.) In voriger Nacht wurde das Postamt von Tournan geplündert. Die Diebe waren in einem Automobil aus Paris einge- trosfen. Die Pariser Polizei, die ein genaues Ver zeichnis der gestohlenen Wertpapiere erhalten hatte, konnte bereits gestern zwei Frauen, die einen aus diesem Diebstahl herrührenden Scheck einem Bankhause zur Auszahlung vorlegten, in Haft nehmen. Die Frauen weigerten sich, ihren Namen zu nennen. Das verbotene Lehrbuch der Geschichte. Paris, 1. Juni. (Tel.) Der Staatsanwalt von Chauteau- Lhinon hat gegen zwei Priester die straf rechtliche Untersuchung eingeleitet, weil diese zwei Schulkinder, die ein von dem Bis" ' botcnes Lehrbuch der Eeschi nutzt hatten, von der Firmung schlossen haben. Raubmord. Brüssel, 1. Juni. (Tel.) In einem Dorfe bei Ninove wurde ein 18jährige» Mädchen, da» allein das Haus hütete, während die Angehörigen zu einer Kirmes gegangen waren, überfallen und er drosselt. Der Mörder raubte Geld und Wert sachen. Diebstahl im Marinearsenal. Pola, 1. Juni. (Tel.) Ein hiesiges italienische» Platt meldet, daß gestern mehrere Verhaftungen wegen eines großen Diebstahls im Marinearsenal erfolgten. Näheres ist bisher nicht bekannt. Schifsszusammenstoß. London, 1. Juni. (Telegr.) Das englische Kriegsschiff „Wasp" ist in verflossener Stacht in der Nähe von Falmouth mit einem Fischer, boot zusammengestohen. Das Fischerboot, da» von dem Kriegsschiff halbfett» getroffen wurde, sank f 0 f 0 rt. FUnf M a nn der Besatzuna ertranken. Es ist noch unaufgeklärt, auf wessen Seite die Schuld liegt. Reunundzwanzig Todesurteile. Petersburg, 1. Juni, siel.) Da, Kriegsgericht fällte da» Urteil über eine Räuberbande, die beschuldigt ist. 33 bewaffnete räuberische Ueberfälle verübt zu haben. 29 wurden zum Tode verurteilt, 13 freigesprochen: die übrigen erhielten Gefängnis- strafen. Giftmord? Petersburg, 1. Juni. (Tel.) ErakButurlin, der Erb« «ine» vermögen» von sieben Millionen Rubel, starb plötzlich, und «in Aerztekonstltum konstatiert«, daß ein Giftmord vorliege. Der Schwager und der Arzt de» verstorbenen wurden verhaftet. «Suber im Kloster. Irkaterino»lou», 1. Juni. (Tel.) Im Kreise Slawjaneserbok wurde von unbekannten Tätern ein Kloster beraubt. Durch die Gzulosion einer Bombe wurde der Abt schwer, ein Priester leicht oenvundet u>ch »in Mönch getötet. Sus Sachlens Umgebung. * Halle, 1. Juni. (Falschmeldung.) Die auch in unsere Zeitung gelangte Blättermeldung, daß der Obermusikmeister Otto Wtegert gestorben ser, bestätigt sich nicht. * Joachimsthal, 1. Juni. (Spende.) Dem hiesigen Zweigoerein zur Bekämpfung der Lungen- tuberkulöse wurden von der k. k. Tabakregie 1000 Kronen zugewendet. Aus Lachlen. * Döbeln, 1. Juni. (Grundsteinlegung.) Hier erfolgte gestern die Grundsteinlegung zu dem neuen Rathause. Es wird nach dem Ent würfe und unter Leitung des hiesigen Stadtbau meisters Richter (künstlerischer Sachverständiger und Oberleiter für den Bau ist Geh. Baurat Professor Dr. Licht-Leipzig) im Stile der deutschen Renais sance in Form eines Winkelbaues (zwei Flügel, deren Verbinduiw ein gewaltig sich erhebender Turm bildet) auf der Stelle des alten Rathauses und fünf andere Häuser am Obermarkt erbaut. Plauen i. B., 1. Juni. (Brauerbund.) Gestern und heute feierte der Vogtländische Brauerbund hier sein 60jährige» Bestehen. Gleich zeitig tagte hier der Bund der mittleren und kleineren Brauereien der Norddeutschen Brausteuer-Gemeinschaft (G. V). In der Zen tralhalle fand die Generalversammlung statt, zu der sich etwa 100 Teilnehmer aus allen Gauen des Steuergebietes eingefunden hatten. Den Vorsitz führte der 1. Bundesvorsitzende, Stadtrat Lamm- Potsdam: den Jahresbericht erstattete der Syndikus Busemann- Berlin. Er stellte fest, daß die schweren Sorgen, die das Braugewerbe seit Jahren bedrücken, noch nicht gehoben smen, daß sich aber Anzeichen zur Besserung bemerkbar machten. Nach der Ent gegennahme des Kassenberichts (Schatzmeister Aua. Träger-Dresden) wurde Stadtrat und Brauerei besitzer Franz Lamm wieder zum 1. Bundesvor sitzenden gewählt. Der 2. Bundesvorsitzende, Max Hering-Chemnitz, sprach über die „Uebergangs- abgaoe auf süddeutsche Biere , die besonder» für die Grenzbrauereien bedeutsam ist. Er kam zu dem Schlüsse, daß an dem jetzt bestehenden Satze von 5 nrcht gerüttelt werden dürfte. Der Tagung war ein lebhafter Begrüßungsabend im Theater restaurant vorausgegangen, ihr folgte eine große Festtafel in der Zentralhalle und eine Waaensahrt der Damen. Heute unternahmen die Gäste eine gemeinsame Fahrt nach Jößnitz und Jocketa. sich als Empfangskomitee unter Vorsitz de» Bürger meisters. von der Gemeindevertretung sind dem Grafen Zeppelin mehrfache Ehrungen zugedacht. — Nviatikerunfall. Wie au» Pardubitz be richtet wird, stürzte der russische Aviatiker Hein mtt, seinem Bleriot-Apparat aus beträchtlicher Höhe herab. Der Apparat wurde zertrümmert, Hein leicht verletzt. * Regeluna de» internationalen Luftverkehr«. Wie die „Morning Post" aus Washington meldet, schlug in Mexiko die llnionsregierung vor, den internationalen Luftverkehr durch Abkommen zu regeln. Danach soll für Luftschiffe, die über die Grenze fliegen, eme obligatorische Registrierung eingeführt werden. Ferner sollen gewisse, im Interesse beider Länder liegende Bestimmungen für die Fahrt sowie für den Transport von Waren und Passagieren von einem Land in das andere getroffen werden. ---- Der Zustand de» verunglückten Aviatikers Durai), der für hoffnungslos galt und dessen Ableben befürchtet wurde, hat sich, wie der Telegraph aus Verona meldet, in unerwarteter Weise geoessert und ist den Verhältnissen entsprechend jetzt als zu friedenstellend zu bezeichnen. Die plötzliche Besserung trat im Laufe des Drenstagnachmittags ein. Die Aerzte hoffen, den Luftschiffer nunmehr am Leben zu erhalten. Letzte Nachrichten. Das Befinden des Kaisers. 0. Berlin, 1. Juni. (Priv.-Tel.) Die Heilung der Operationswunde des Kaisers verläuft weiter normal. Heute vormittag wurde durch Professor Dr. Bier und Generalarzt Dr. v. II berg der Perband erneuert. Die Schwellung des Unterarmes ist weiter zurückgegangen und die durch die Wund spannung hervorgerufenen Schmerzen sind ge schwunden. Beürotmng ües Kronprinzen üurch einen Geisteskranken. Berlin, 1. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Als der Kronprinz heut« nach Schluß der Parade über den Schloßplatz durch den Lustgarten zum Schlosse ritt, wurde von einem offenbar Geisteskranken eine Konservenbüchse geworfen, di« vor di« Füße eines Schutzmann» fiel. Der Mann wurde festgehalten und wird auf seinen Geisteszustand unter sucht werden. — Wie sich bei näherer Untersuchung herausgestellt hat, war die Büchse mit Perl« bohnengefüllt. Der Mann, der sie geschleudert hat, ist der Polizei schon seit längerer Zeit als geisteskrank bekannt und heißt Abraham Lier- weiß. Er ist geborener Russe und betreibt in der Kaiser-Wilhelm-Straße ein Partiewarengeschäst Sein« Wohnung befindet sich in der Meyerbeerftraß«. Die Parade der Berliner Garnison. Berlin, 1. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Auch die Parade der Berliner Garnison auf dem Tempelhofer Feld, die heute vormittag bei herrlichem Wetter stattfand, wurde in Vertretung des Kaisers vom Kronprinzen abgenommen. Der Parade wohnten die K a i s e rin, der König und die Königin von Belgien, die Kronprinzessin, die übrigen Prinzen und Prinzessinnen, die chinesische Militärkommission, Mitglieder der deutsch-amerikanischen Kriegervsreene und ein zahlloses Publikum ber. Bon einem Torpedoboot durchschnitten. >-« London, 1. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Wäh rend nächtlicher Hebungen einer englischen Tor pedobootsflottille fuhr das Torpedoboot „Quail" auf ein Fischerboot auf und schnitt es mitten entzwei. DreiMann aus dem Boote gingen mit den Schiffstrümmern unter, den an deren beiden gelang es, sich zu retten. seine Ehefrau gegen die Wand, wobei sie mit dem rechten Arme eine Fensterscheibe einstieß und sich so erheblich verletzte, daß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mutzte. * Lebensmüde. Eine 17jährige Weißnäherin aus Plaawitz sprang gestern abend in Schleußig in selbst mörderischer Absicht in di« Elster, wurde aber von einem in der Nähe beschäftigten Fischer lebend wie der herausgezogen und im Krankenwagen nach dem Krankenhaus« gebracht. Lebensüberdruß ist da» Mo tiv des 17jährigen Mädchens. * Hm! In Haft kamen zwei 1b Jahre alte Arbeiterinnen von hier, die einem Herrn ge legentlich eines vorübergehenden Aufenthaltes aus einer Wohnung in der Sophienstraße eine silberne Herrenuhr nebst Kette gestohlen hatten. Die Fest nahme erfolgte beim Versatz dieser Gegenstände. * Jener Betrüger, der in der letzten Zeit bei Kut schers- oder Geschirrführers-Ehefrckuen erschien und diesen vorspiegelte, ihr Ehemann hätte mit dem Ge schirr etwas entzwei gefahren, und dadurch Geld beträge erzielte sowie in Abwesenheit der Wohnungsinhaber den Frauen quittierte Rechnungen über angeblich gelieferten Gartensand präsen tierte und dafür das Geld einkassierte, wu.rdeietzt in der Person eines 34 Jahre alten Etsendrehers aus L. -Volkmarsdorf er mittelt und in Haft genommen. Auf das Konto des Betrügers kommen noch eine Anzahl wet tere Straftaten, so hat er z. B. bei einer Frau vor gespiegelt, ihr Mann wäre verhaftet, und wenn er nicht vezahlen könne, müsse er in Hast bleiben. Da durch ließ sich die Frau zur Hergabe eines Geld betrages bewegen, womit natürlich der Schwindler verschwand. * Bon Krämpfen befallen. Ein gestern an der Wehrbrücke im Roscntale von schweren Krämpfen be fallener bOjähriger Buchbinder aus Gohlis mußte im Rettungswagen in seine Wohnung gebracht werden. * Erhängt hat sich heute morgen in einem Schup pen des Grundstücks Dinterstratze 11 in Lindenau der Wirtschaftsgehilfe der Tat jein. * Diebstähle. We st Viertels gelegten Earderobestiicken ein Geldbetrag von 40 entwendet. — Gestohlen wurde aus einem Grund- stück am Markt ein Fahrrad Marke „Helvetia" Nr. 1882. * Verhaftungen. Ein 23 Jahre alter Schlos ser, der in einer Wohnung beschäftigt war, stahl dort mehrere Kleidungsstücke, weshalb er in Hast genommen wurde. Dem Diebe konnten noch wei tere Diebstähle nachgewiesen werden. So stahl er z. B. in einem Geschäft, wo er ebenfalls eine Arbeit ausführte, verschiedene Waren. Weiter ist er dringend verdächtig, bei einer Religionsgemelnde mittels Nachschlüssels einen Eelddiebstahl verübt zu haben. — Ein 21 Jahre alter Schlosser aus Iungbuch (Böhmen) kam in Haft, weil er drin gend verdächtig ist. aus einer Wohnung in der See- burgstratze eine silberne Taschenuhr nebst Kette ge stohlen zu haben. von einer einstürzenden Mauer erschlagen. 10? Berlin, 1. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Bei den Ausschachtungsarbeiten an einem Neubau in der Lützowftratze stürzte eine acht Meter breite und drei Meter hohe Mauer ein. Vier Maurer wurden verschüttet. Der Arbeiter Schubert ist bereits seinen dabei erlittenen Verletzungen erlegen, zwei andere Arbeiter sind leicht verletzt. Die Bonner Korpsstudenten vor Gericht. ns. Bonn, 1. Juni. (Priv.-Tel.) Heute begannen vor der hiesigen Strafkammer die Verhandlungen über die Ausschreitungen der Bonner Korps st udenten am 4. Dezember. Der Zuhörer raum ist von Studentenmitgliedern aller Bonner Korps seit dem frühen Morgen dicht gefüllt. 8 Die Leipziger Elektrische Straßenbahn be förderte im Monat M a i 1910 2 731 628 (2 575 249) Personen und vereinnahmte 263 293,95 (247 171,85) Mark. Dom 1. Januar bis 31. Mai 1910 wurden be fördert 13 864 183 (12 176 972) Personen und ver- einnahmt 1297 017,20 (1136 593,85) -4t. ' Orr«««. 1. Junt. Upl. mtddl. loro Willig. 2- ^voi. ri»oUdöniv 2 Utir 45 UM, ÜNrrtdriinri U,N6ion,!b>t>, UiN«Im,,sd«i>i pst« ti,t»si,i, N>s»ck»^Nt,» 4", Liiitie». >. 8L 1S02,s 8°,ni«s UEt«ft» Ntrr«» itskink»« lln^s «s»»« Ans Leipzig «ritz llmgegenü. Leipzig, 1. Juni. Wetterbericht ber Kgl. Sachs. Landes-Wetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 2. Juni 1910. Westliche Winde, veränderliche, meist leichte Be wölkung, Temperatur wenig geändert, meist trocken, aber Neigung zu plötzlichen Störungen vorhanden. Pöhl berg: Schwacher rasch verschwindender Tau, glänzender Sonnenuntcr- und aufgang, Abeno- und Morgenrot. Fichtelberg: Glänzender Sonnenunter- und -ausgang, Abend- und Morgenrot. * Die militärische Platzmusik wird ausgeführt am Donnerstag, den 2. Juni 1910 vom Musikkorps des Jnf.-Negts. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 im König-Albcrt-Park am Schüferbrunnen. Beginn 11.45 Uhr vormittags. Programm. 1. Soldatengeist. Marsch v. Fernst 2. Ouvertüre z. Op.: „Johann von Paris." Boicldieu. 3. Phantasie a. d. Op.: ,,Die lustigen Weiber." Nicolai. 4. Ungarische Tanze. Nr. < u. 6. Brahms. 5. Wotans Abschied u. Feuer zauber a. d. Musikdrama: „Die Walküre." Wagner. 6. Papagenos Zauberglöckchen. Quadrille. Schulz- Weida. * Berkehrsverein Leipzig. Unter Vorsitz des Herrn Eartendirektors Hampel hielt gestern die Abteilung für Leipzig im Blumen schmuck eine Sitzung ab, in der in erster Linie die Plakatfrage zur Beratung kam. Es wurde hierbei beschlossen, die Anzeigen für die Plakatsäulen wie im verfloßenen Jahre vorzunehmen, und des weiteren einem vom Maler Rich. Schultz ausge führten Entwurf für die Schaufensterauslage zuzu stimmen. In klarer Formensprache weist dieses in malerisch-buntem Gewände gehaltene Plakat auf den Zweck der Veranstaltung hin. Es kam dann der Wettbewerb für Schaufenster der Blumenläden zur Sprache. Was in anderen Städten, wie beispiels weise in Köln, so erfolgreich gejchehen, soll auch rn Leipzig zur Einführung kommen. Ilm dafür An- regung zu geben, wird in den nächsten Tagen eine Sitzung mit dem Vorstände des Vereins der Blumen geschäftsinhaber abgehalten werden, in der die Aus schreibuna eines solchen Wettbewerbs zur Beratung kommen soll. Es kommen hierbei zwei Termine in Frage, ein Termin für Sommerblumen im Juni und ein Termin für Herbstblumen im September. * Der Verein „Ehemaliger 9S«r" zu Leipzig feierte am 20. Mai sein Stiftungsfest in der „Thalia". Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Als Gäste nahmen u. a. Abordnungen verschiedener Militärvereine und 12 Unteroffiziere vom Stamm regiment teil. Die Musik führte das Trompeterkorps des K. S. 2. Ulanenregiments Nr. 18 aus. Mit markiger Rede begrüßte der Vorsitzende Kamerad Körting die Anwesenden, wobei er insbesondere her vorhob, daß der Verein die Liebe zu Kaiser un) Reich, die Anhänglichkeit an das Stammregiment und edle Geselligkeit pflegen wolle. Das Hock aus Herzog Friedrich II. von Anhalt fand freudigen Widerhall. Ein Huldigungstelegramm an den Herzog und ein Begnißunastelegramm an den Regiments kommandeur in Dessau Oberst Gallwigk zu Lichtensels kamen zur Verlesung und Absendung. In bunter Reihe wechselten Musikstücke und Eesangsvortrüge. Die Lieder „Die beiden Grenadiere" mch „Der Kürassier von Mars la Tour" wurden von Herrn P. Teichmann, das Duett „In Feindesland" von Herrn Teichmann und seiner Schwester vortreff lich vorgetragen. Viel Heiterkeit erreqte ein von Fri. Frauendorf und Frl. Weinert vorgetraaenes komisches Duett. Feldwebel Richter von der 1. Kom panie des 93. Regiments überbrachte die Grüße der bet der Fahne dienenden Kameraden und dankte für die herzttche und gastfreie Aufnahme. Das patriotisch« Genrebild „Nach 25 Jahren" wirkte packend durch die vorzügliche Darstellung der Spieler, Kamerad Löwe und Frl. Löwe und Kamerad Richter und Frau Gemahlin. Ein flottes Tänzchen schloß die schöne Feier * Ernst Riegel in Darmstadt und sein« Arbeiten. Der Darmstädter Edelschmied Ernst Riegel hat gegen- wärtig im Städtischen Kunstgewerbemuseum eine Reihe von Schöpfungen seiner Hand aufgestellt, deren Reize vorwiegend in der Farve und in dem Leben der Materiale ruhen. Wie schön ist doch Silber, wie interessant schwärzliches Srlber, was gibt es für ein pikantes Zwiegespräch, wenn Topase oder rote oder grüne Turmaline hinzukommen. Ernst Riegel läßt die von ihm dressierten Rohstoffe miteinander scherzen und spielen. Man kann nicht sagen, daß er mit starkem Griff und heiligem Pathos die Seele der Metalle und Edelsteine offenbart, wie dies mit genialem Instinkt van de Velde tut, denn er ist kein Organisator der großen Flächen. Er hat keine Ten denz zum Monumentalen. Sein Temperament ist auf die kleine Nuance, auf die minutiösesten Akzente eingestellt. Alles, was er macht, ist von bestrickender Grazie. Dabei ist er keineswegs ein großer Erfinder; er schafft keine neue Formensprache. Beinahe ist es gewagt, ibn modern zu nennen. Man darf auch nicht sagen, daß der Künstler nach klar erkannten Prin- zipien seine Arbeiten konstruiere: er läßt die Phan tasie reisen und scheut sich keineswegs vor Freiheiten, die ein strenger Stil und doppelt das Bewußtsein der Moderne nicht gewähren würde. Riegels F spräche entbehrt nicht der Naivität: desto l< vnsequenter aber Sicherheit führt er I v»--,»ahl: er weiß Dru^» fasten, Bleche zu hämmern und Email etnzubetten. Und nicht minder wach und fruchtbar ist sein Sinn für die Farben. Er beherrscht das Metall und legt in sie die Glut der Edelsteine. So wird er, wie auch die gegenwärtige Ausstellung beweist, zu einem ver ständnisvollen Gestalter ansprechender Formen und zu einem Erwecker neuer künstlerischer Wirkungen. * Dachstuhlbrand ia der Petersftraße. mittag kurz nach Uhr brach in „Flora "-Meßpalast, Petersftraße ein größeres Schadenfeuer aus. X»««» L?. Iili. Sllu,d. e«t«s,d. miI«Ld. Igor« x»,«» «cd, K ^37
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