Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190909070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090907
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-07
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. Beilage Dienstag, 7. September 1VVS Leipziger Tageblatt Rr. S48. 103. Jahrgang Amtlicher Teil. Landtagswaht betr. Die für die Wahl von Abgeordneten für die 7 Landtags» Wahlkreise der Stadt Leipzig von uns ausgestellten Wähler» listen, mit Ausschluß der Wählerlisten für die diesen Wahl» kreisen zugeteilten Landgemeinden und selbständigen Guts» bezirke, werden vom 3. bis mit 9. September dieses Jahres und zwar an den Wochentagen, mit Ausnahme des Sonnabends, von 8 Uhr vormittags bis '/,t Uhr mittags und von 3 bis '/,7 Uhr nachmittags, Sonn abend, de» 4. September, ununterbrochen von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags, Sonntag, de» 5. September, ebenfalls ununterbrochen von 8 Uhr vor mittags bis 2 Uhr nachmittags zur Einsichtnahme öffentlich ausliegen, und zwar die Wählerlisten 1. von Alt-Leipzig im Wahlamte, Neues Rathaus, Zwischengeschoß, Zimmer 294 — Eingang von der Burgstraße —, 2. von Leipzig-Eutritzsch und Leipzig-Gohlis im früheren Äemeindeamtsgebäude zu Leipzig-Gohlis, Kirch- plan 1, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 3 3. von Leipzig-Remchönefcld. Leivrig-Neustadt, Leipzig-Reudnitz uno Leipzig-Bolkmarsdori im vormaligen Ravause Leipzig.Reuvniß, Dresdner Siraße 43. Erdgeschoß links, Zimmer Nr. 4a, 4. von Leipzig-Angrr-Erottendorf, Leiprig-Neu- reudnitz, Letpzig-NeufeUerhansen, Leipzig-Seller hausen und Leipzig-Thonberg im Restaurant „Täubchen", Leipzig-Anger-Crottendorf, Täubchenwegd7, b. von Leiprig-Eonnewttz und Leipzig-Lötzntg im vormaligen Gemeindeamisgebäude zu Leipzig-Connewitz, Basedowstraße 5, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 11, 6. von Leipzig-Kleinzschocher, Leipzig-Plagwitz und Letpztg-Tchleutztg im Erdgeschoß de- Rathauses zu Lripzig.Plagwitz, Eingang Alte Straße 22, 7. von Letpjig-Vindeuau in den Geschäftsräumen der Struerbedrstrlle zu Leipzig »Lindenan, Lindenauer Markt 17, im Hose links. Unter Hinweis auf 8 18 de- Wahlgesetze- für die zweite Kammer der Ständeversammlung vom 5. Mai dieses Jahres nnd 8 9 der Ausführungsverordnung in Verbindung mit der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern von, 15. Mai dieses Jahres wird dies mit dem Bemerken bekannt gegeben, Laß nach 8 19 Abs. 1 deS Gesetze- Einwendungen argen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Wählerliste bei Verlust des Einwendung-rechtes spätestens eine Woche nach Ablauf der Auslegesrist, mithin spätestens zwei Wochen nach dem Beginn der Auslegung, d. i. bis mit l6. September, schriftlich oder mündlich beim Wahlamle, Neues Ratbaus, Zwischengeschoß, Zimmer Nr. 293. anzubringen unv »nterVor- legung ber erforderliche» Nachweise zu begründen sind. Wir ersuche» daher alle Wohler, in ihren« eigenen Interesse die Wählerliste» einzusehen und zu prüfen, ob die ihnen zukommende Zahl ber Stimmen richtig ein getragen ist. Insbesondere werden die Wahlberechtigten, die im Jahre 1908 nicht in Leipzig, sonder» in einen« andere» Orte des Königreichs Sachsen ihr Einkommen zur Sta>tseinkommrnstener versteuert haben, und die unserer Bekanntmachung vom 15. Juli vieles Jahres bis jetzt noch nicht nacdnekommen sind, anderweit dringend aus» gefordert, Len mit Quittungsvermerk versehenen Steuerzettel oes Jabres 1908 dem Wahlamte vorzulegen, damit auf Grund dieses Steurrzettels nach Befinden die in der Wähler liste angegebene Zahl der Stimmen berichtigt werden kann. Wer es unterläßt, rechtzeitig unter Vorlegung von urkundlichen Nachweisen die erforderlichen Berichtigungsanträge zu stellen, kann sein Wahlrecht nur aus Grund ber Wählerliste ausüben, auch wenn ihm nach dem Gesetze eine größere Stimmenzahl zukommen würde, als in der Wählerliste angegeben ist. Leipzig, am 29. August 1909. orriL Ter Rat der Stadt Leipzig. In den städtischen Hundezwinger sind drei Hunde, und zwar: 1 männlicher schottischer Schäferhund, Weitz, schwarz und brau», etwa 2 Jahre alt, 1 männlicher «rauer Wolfsspitz, etwa 2 Jahre alt, 1 männliche Dogge, Weitz und schwarz gefleckt, etwa 3 Jahre alt, als herrenlos eingelirsert worben. Diese Hunde werden versteigert oder, falls sich Bieter nicht finden, getötet werden, wenn sich die Eigentümer derselben bis Mittwoch, den 8. September 1909, vormittags 11 slhr an Steueramtsstelle, Stadthaus, Rathausring 5, 111. Obergeschoß, Zimmer Nr. 59, als solche nicht aus gewiesen haben sollten. Die Versteigerung findet an dem obenbezeichneten Tage nachmittags 3 Uhr im Stadthause, Zimmer Nr. 68, statt. Die Hunde können tagsüber im städtischen Hundezwinger in L^-GohliS, Tauchaer Weg 42, sowie am Versteigerungs tage nachmittags von '/,3 Uhr nu im Hose des Stadthauses, Eingang Nonnenmühlgasse, besichtigt werden. Leipzig, am 6. September 1909. Steuer-Reg. 18 Nr. 1018. Der Rat der Stadt Leipzig, ,iss Steueramt. Ortskrankenkasse. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben unsere Ge schäftslokalitäten Mittwoch, den 8. September d. I. und Donnerstag, den 9. September d. I. von nachmittags 1 Uhr ab für den Verkehr geschloffen. Leipzig, am 1. September 1909. orros Otto kollencler, Vorsitzender. Krkittz, den 10. LeMbtt, mmittG 7-10 llhr sollt! hmstrch 5 im Kkller c«. MO FWko UkWeill, 100 Flaschen Aotmeili M 1 Faß MisMin, jiela 100 Ater, sör Rechnung, Ku es aageht, durch mich versteigert werden. «7,8 Lokalrichler. Hus arn übrigen -lnmbiättern. In das GnterrechtSregister ist eingetragen worden: Die Verwaltung unb Nutznießung des Privatmanns Karl Richard Leonhardt in Leivzig-Klciii schocher an dem Ver mögen seiner Ehesrau Wilhelmine Emma geb. Höbcr ist durch Edeveitrag vom 2. Septeniber ausgeschlossen worben. — Die Verwaltung und Nutznießung des Ingenieurs isarl Georg Schöppe in Leipzig an dem Vermögen leiner Ehe- srau Johanna Gertrud aeb. Schlag ist durch Edeveriiag vom I. September ausgeschlossen worben. — Die Verwaltung und Nutznießung des Restaurateurs Friedrich Robert Hentzschel in Leipzig an dem Vermögen leiner Ebeicou Emtlte Auguste Lina geb. Pauer ist durch Eh. vertrag vom 1. September ausgeschlossen worden — Die Perwaliung und Nutznießung des Kaufmanns Otto Emil Alfred vilde- brand in Leipzig an dem Vermögen seiner E esran Maria Hulda Gertrud geb. Tonat ist durch Ehevertrag vom 31. August ausgeschlossen worden. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 7. September. Ueber Pilzvergiftungen. In den Pilzmonaten tauchen in den Zeitungen dann und wann No tizen über Pilzvergiftungen auf, die in der Regel nur kurz, ohne jeden Kommentar, die Zahl der Erkrankten oder Verstorbenen melden. Solche Meldungen führen der im Volke tief eingewurzelten, törichten Pilzfurcht immer wieder neue Nahrung zu. Im vergangenen Jahre brachten die hem Verfasser zugänglichen Blätter zehn Anzeigen über Pilzvergiftungen. Um die Ursachen dieser zu ergründen, wendete er sich brieflich an die be troffenen Familien bzw. an deren Aerzte und Behörden. In dankens werter Weise bekam er prompt ausführlichen Bericht und in allen Fällen, ohne Ausnahme, war zu ersehen, dass eine einzige Pilzart, der Knollen blätterpilz (.^Manila bnlbo8n) die Ursache der Vergiftung war. Also dieser eine Giftling ist in der Hauptsache schuld daran, daß die ganze schätzbare Pilzsippe geächtet und verrufen ist, daß diese wohl schmeckende, gesunde Volksnahrung von der großen Masse gemieden und verdächtigt wird. Fast er allein ist der Bringer von so viel Kummer nnd Elend und er ist schuld daran, daß der größte Teil der eßbaren Pilze, dieses köstliche Manna unserer Wiesen und Wälder, buchstäblich mit Füßen getreten wird. Offenbar wird dieser berüchtigte Giftpilz mit dem Waldchampignon verwechselt und doch ist der Unterschied beider Pilze leicht zu finden. Der Champignon hat einen glatten Stil ohne merkliche Verdickung, er hat blaßrosafaroene, später dunklere bis dunkelzimtbraune Lamelle» oder Blätter, ihm entströmt ein zarter, köstlicher, anisartiger Wohlgeruch. Der Knollenblätterpilz hat am Fuße die charakteristische Knolle, er hat weiße oder weitzgrünliche Lamellen und ist fast geruchlos. Freilich sieht er, wenn er mit seinem oft glänzend weißen Köpfchen der Erde entsteigt, gar verlockend aus und dem Champignon oft zum Ver wechseln ähnlich; dennoch ist eine Verwechslung nur bei grober Fahr lässigkeit möglich. Knolle und Geruch heben jeden Zweifel der Identität beider Pilze auf. Natürlich gibt es auch noch andere Giftpilze, doch kommen nur fünf bis sechs Sorten in Betracht, die aber ihres fragwür digen, eigenartigen Aussehens und ihrer kräftigen Farbentöne wegen vom Publikum meist gemieden werden. Was sind aber diese wenigen gegen das Heer der guten Pilze? Es gibt etwa 150 eßbare Pilzarten, dir alle, frisch und jung gepflückt und schnell zubereitet, gesunde, wohl schmeckende Speisen liefern. Wie lernen wir nun die giftigen von den eßbaren Pilzen unterschei den? Nur durch die Erwerbung der Kenntnis dieser P f l a n z e n g a t t n n g. Zu dieser Erkenntnis müssen vor allem die Schulen durch Belehrung und Anschauung verhelfen, und nicht nur die Elementarschulen, sondern auch die höheren Schulen. Besonders auch in den Mädchenschulen, den höheren Töchterschulen und selbst in den Pen- sionaten wäre ein derartiger Unterricht von großem Nutzen. Nichts steh« der Verwertung der Pilze im Haushalte hindernder entgegen, als die törichte Furcht vor Vergiftungen. Wenn man bedenkt, daß sich Pilze so mannigfaltig für den Tafelgenuß bereiten lassen, daß sie nicht nur als Gemüse uno Salat, sondern auch als Würze und Extrakt die Tafelfreu- öen erhöhen, so ist eS eigentlich nicht recht begreiflich, daß es gerade die Frauen sind, die sich so wenig um diese nützliche Pflanzengattung küm- mern. Sie gerade, die alle Schätze der Wälder und Felder, der Meere und Flüsse, von Baum und Strauch so trefflich und oft mit großem Raf finement für die Küche auszunutzen wissen, die immer nach neuen Re zepten fahnden, die in Kränzchen und Gesellschaften oft ihre Kochkunst als Hauptthema behandeln, sie gerade besitzen von der Pilzkunde meist Kenntnisse, die — leider — vielfach gleich Null sind. L. dl. » * Vom Bölkerfchlachtdenkmal. Für den Außenstehenden bat es fast den Anschein, als ob die Arbeiren am Dentmal stillnänven: man sieht von der Straße au- nur selten einen Arbeit r, unv der rielrnhaste Bau. der von einem Wald von Rüstungen umgeben ist, würde einem öee und verlassen Vorkommen, wenn man nicht das Knirschen und Kreischen der Aufzüge hörte unb die Be wegungen der Fadi bühnen aus der Höhe der Rüstung sehen könnte. Gegen- wärtii ist man bei den Arbeiten über dem hervortretenden Hauptgrsims lon dem sich die Inschrift: 16.-18. Oktober 1813 befindet) ann,langt. Dabei wird aber auch an der Jnnenausgrstaltung lebhaft weiter geschafft. Die 8 SchicksalS- masken im unteren Teil der Rubmeshalle, die eine Höhe von je 5 m lmbeu, find zurzeit unter den Händen der Steiabiiddauer und stehen vor ihrer Vollendung. Der Einbruch den diese Pfeiler machen, vor denen je zwei trauernde Kriegrrgestalten gruppiert werden, die gleichsam sinnend und lranernd einer Grablegung zuschauen, ist rin überwältigender. Ueber dem als Krypta gedachten Untergeschoß fuhrt in der Höhe von 29 w im Innern eine Galerie herum. In dieser finden in den Ecken vier sitzende Koloffalfiguren von 9 m Höhe (Tapferkeit, Oplerwilligleit, Einigkeit und Vaterlandsliebe, Aufstellung. Diele vier Jstgnren, von denen augenblicklich noch nicht einmal die Entwürfe fertig sind, werden mit zu den Hauptjchwierigkeilen des Denkmals zu rechnen sein^ Zur Ausschmückung der Kuppelung werden 360 Reiierfigurrn angebracht. Tiese Figuren, die man aus Zementbeton herstellt, werden gegenwärtig auf dem Denkmal selbst ferliggemach«. Die Modelle sind unten am Tealmal zu sehen. Eine solche Zemeutplalte ist dem Maße nach 1,65 : 1,45 m. Diese Auslegung der Kuppelung mit diesen gleichmäßig gestaltelen Figuren wird eine äußerst imposante Wirkung hervorbringen. In der Ruhmeshalle ist man so weit, daß jetzt der Fußbodenbelag angebracht wirb. Mit der Scduttausschüt- tung rund um da- Denkmal, hofft man, noch im Lause deS nächsten Jahre vollständig fertig zu werden. * Das Sedan-Festschießen der Leipziger Schützengesellschast. Vor ungefähr 200 Jahren stand an der Spitze der Leipziger Schützengesell- schaft der ehrenfeste Georg Friedrich Mentzel, der^ durch seine vor- bildliche Schießordnung das Streben der Leipziger Schützen zur Ver vollkommnung im Gebrauch der Schußwaffe förderte und durch sein im Jahre 1732 errichtetes Vermächtnis in Höhe von 2000 Talern das An sehen der Gesellschaft hob und ihr Fortbestehen trotz der bald danach ausbrechenden Kriegswirren sicherte. Außerdem war sein Ziel,Zeinen engen Zusammenschluß der Schiitzenkameraden hcrbcizuführcn. Seiner orbnung zufolge vereinen sich alljährlich die Mitglieder der Leipziger Schützengesellschast in reicher Zahl zum frohen Festmahle und verbinden mit dieser Feier zugleich das Sedan-Festschießen, das zur Erinnerung an Deutschlands große Zeit von den der Gesellschaft angehörenden Kombattanten von 1870/71 in schützenbriiderlichcr Gesinnung ^errichtet wurde. Dos Festischießen begann am Sonntagvovmittaq im Schützen hof und nach ihm. als sich der Pulvcrdampf an den Scheibcnständen ver. zogen, das Festessen rm Saalbau. Die Rüsten des Kaisers nnd des Königs, das von Immergrün umzogene Bild Mentzels, Fahnen und Trophäen schmückten den Festraum, und ein reicher Silberschatz von kunstvollen Ehrenbcchern und Prunkpokalen war auf den Tafeln auS- gebreitet. In seiner Ansprache gedachte der erste Vorsitzende der Leip ziger Schützengesellschast Herr Gustav Laue des Mitbegründers und Förderers des Ansehens der Leipziger Schützengesellschast Georg Friedrich Mentzel, dem die Versammelten unter Erheben von den Sitzen ein stilles Glas weihten, und er führte dann in dieser Feierstunde den Blick weiter in die Gegenwart auf jene große Zeit, in der des Reiches Größe nnd Macht erstanden. Treue zu Fürsten und Vaterland, Einig keit und Wachsamkeit solle auch heute wieder zum Gelöbnis werden. Unter dem Donner der Kanonen klang die Rede aus. Ten Getreuen, die in schwerer Zeit dem Rufe ihres Königs gefolgt und mit hinaus gezogen waren, um Deutschlands Ehre zu wahren, galten die dankbaren Worte des Herrn Stadtverordneten Friedrich Joachim, auf die einer der Kombattanten, Herr F. W. Schmerwitz, mit einem Hoch auf das Wachsen, Blühen und Gedeihen der Leipziger Schützengoiell- schaft erwidert. Den Damen widmete Herr Alfred Ficken Wirth einen liebenswürdigen Trinkspruch, nachdem Reinhold Bachmanns schwungvolles Festlich einen Sturm der Begeisterung erweckt. * Zur Unterhaltung 0er Brücken nnd Stege sind im Hausbaltplan für 1909 5500 eingestellt. Da die gegenwärtig noch zur Verfirnung stehende Summe von 1109.72 zur Deckung der in Vielem Jahre noch auszusührenten Unterhaltungsarbeiten nicht auSreichen wird, weil noch viele dringende Aus besserungen vorzunehmen sind, hat der Rat an die Stadtverordneten das Er suchen gerichtet, die Summe von 4000 nachzubewilligen. * UniversitätS-JubtlänmS-AnSstellung im Alten Rathaus. Es sei nochmals darauf hingewiefen. Laß heule mittag 12 Uhr eine Führung durch die Ausstellung staitfinden wird. Tie Ausstellung bleibt nur noch bis nächsten Sonntag geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 50 Der reich illustrierte Katalog kostet 1 " Leffentliche Schulprüfungrn. Ueber die Frage der Beibehaltung oder Beseitigung der öffentlichen Schulvrüfungen entnehmen wir dem „Bericht über die städtischen Volksschulen zu Leipzig", das Schuljahr 1908/09 betr., folgendes: „Wie bekannt, hat man die öffentlichen Swulprüsungen jetzt in einer Anzahl Städten abgeschafft, und auch der Leipziger Lebrervcrcin hat sich für ihre Be seitigung ausgesprochen. Die Freunde der Sckulprüsungen werden immer darauf hinweijen, daß diese die Anteilnahme des Hauses an der Schularbeit erwecken, was ja der Besuch der Prüjungen durch die Eltern dec Kinder beweise. Lediglich um klar zu sehen, wie hoch sich die Besuchsziffcr der Prüfungen in unseren Schulen durch Erwachsene stelle, sind hierüber in allen Schulen Ostern 1909 Erhebungen angestellt worden, welche folgendes ergeben haben. ES zählten: die höh. Bürgersch. in 170 Kl. 7395 Besucher, in 1 Kl. durchschnittlich 43, - Bürgerschulen - 495 - 17236 - - 1 - - 35, - Bezirksjchulen - 1260 - 25248 - - 1 - - 20. Ter Besuch kann also als gut bezeichnet werden. Eine Schule bemerkt, daß ec von Jahr zu Jahr wachse, rine andere, Laß er stärker sein würde, wenn nicht Väter und Mütter durch Berufstätigkeit oder häusliche Geschäfte von ihm ab gehalten wärcn. Tic tobe Besuchsziffcr bckunde ein lebhaftes Interesse an der Arbeit der Lebrer. Weiter wird hei vorgehoben, daß die oberen Klassen meist geringeren Besuch aufweisen als die mittleren und unteren. Auch die Tages stunde wirke auf ibn ein. Die mit Len Prüfungen verbundenen Aus- stellungen von Nadel arbeiten, Zeichnungen und verschiedenen in der Schule gefertigten'Gegennänden seien sehr gut besucht gewesen. Die Entscheidung über Beibehaltung 02er Beseitigung der Schulprüfungen kann selbstverständlich nicht nur mit Rücksicht aus die Höhe ihres Besuchs erfolgen, sondern erst nach eingehender Prüfung aller Gründe, die für und gegen diese Einrichtung sprechen." * Nu« den Bicrpreis. Der Aktionsausschuß der vereinigten Gastwirts- vereine bat beschlossen, am Freitag, den 10. September, eine große Ver sammlung nach der Grünen Schenke, Anger-Crottendorf, Breite Straße, cin- zubeiufen. Es sollen in derselben weitere Beschlüsse wegen des Bierboykottes gefaßt werken. * A»S den« GastwirtSgkwerbe. Für bereits bestehende Schankwirtschasten erhielten anderweit Erlaubnis: u. zum Bier- und Brannlmeinschank: Mox Hossmann, Naichmarlt 1'3, Richard Welker, Reudnitz Ostüraße 106, Paul Köhler, Plagwitz, Karl-Heine-Ctraße 71, Kurt Patze, Volbedingstruße 53; b. zum Weinprobielschank und zum Ausschank nichtaeisiiger Getränke und zum Schank von Likören: Edmund Herllh, Gotlichedstraße 25; a. zum Ausschank nichtgeisligrr Getränke: Wilhelm Jolig, Lößniger Straße 50, Elisabeth Wagner. Morienst aße 3. * Tic Sektion Leipzig des Verbandes der deutschen Versichcrungs- beamten hatte ihre Mitglieder am Sonnabend im großen Saale dcs Zcntraltheaters zur Feier des ersten Stiftungsfestes versammelt. Das Programm war reich und feinsinnig ausgewählt Namentlich war da durch, daß das Leipziger TonMnstlcrorchester Günther Coblenz den musikalischen Teil übernommen hatte, von vornherein ein genußreicher Abend gewährleistet. Für den Humor war gleichfalls bestens gesorgt. ..Zwischen Leben nnd Feuer" nannte sich das einaktige Stück, das am Schlüsse des Programms stand. In äußerst drolligen Bildern waren hier Berufstragcn mit Liebcsangelcgcnheiten verknüpft. Selbstverständ lich löste sich alles in Wohlgefallen auf. Das Spiel war gut. Nach dem Konzert ging man zum Tanze über. Von verschiedenen auswärtigen Vereinen waren brieflich und telegraphisch Glückwünsche eingegangen. ! Schrrberverein Hauschild, Gohlis. Kürzlich war in diesem Blatte über die diesjährigen Beiträge unserer Gönner für die Milchkolonie in Höhe von 1102,61 quittiert worden. Wieviel Segen mit dieser Summe gestiftet werden konnte, möge aus folgendem Bericht ersehen werden. An der Milchkolonie haben teilgenvmmen 260 Kinder; zumeist Kinder von Nichtmitgliedern, die auf Vorschlag des beratenden Arztes, Dr. Köhlschütter, als sehr erholungsbedürftig bezeichnet worden waren. Verteilt wurden im ganzen: 5905 Liter Milch, 11950 Brödchen. Vormit- tags und nachmittags wurden die Kinder unter fachkundiger Aufsicht je 2 Stunden zum Spielen angeleitet; außerdem fanden Ferienwan derungen statt. Um dem Fonds dieser wohltätigen Einrichtung wei tere Mittel zuzuführen, veranstaltet der Verein am 18. September im Saale des Neuen Gasthofes zu Gohlis eine musikalisch-drama tische Aufführung. Der erste Teil bietet Musikstücke und Della- mationen, im zweiten Teil gelangt unter bewährter Leitung zur Auf- führung: „BergmannSgruß", Melodrama für Cbor, Soli, Deklamation und Klavier. Der Eintrittspreis ist auf 25 Pf., für reservierten Sitz auf 40 Pf. bemessen. Hoffentlich wird der Abend im Hinblick auf den Wohl- tätigen Zweck zahlreich besucht. * Die Generalversammlung des K. S. Militärvereins „Kamerad- schäft", Leipzig-Neustadt, wurde in Anwesenheit dcs Bezirksvorstehers und des Betzirksobmannes, Herren Küntzel und Lehmann, am Sonnabend im Gasthof zu L.-Neustadt abgehalten. Nach dem Bericht des Vorsitzenden Herrn P 0 ser über das 36. Vereinsjcchr ift die Mit gliederzahl auf 306 gestiegen. Der Bestand der Vereinskasse wies 2920 Mark und der der Jubiläumskasse 622 auf. Das langjährige Vor standsmitglied Herr Wilhelm Koch wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der satzungsgemäß ausscheidende Vorstand, darunter der erste Vor sitzende Herr Poser wurde wieder und Herr Meyer neu in den Vorstand gewählt. Neben der üblichen Entschädigung für die Vorstandsmitglieder bewilligte die Versammlung 75 .K zur Förderung der 'Sängerabteilung. * Der Turngau des Leipziger Schlachtfeldes veranstaltete gestern Sonntag nachmittags sein letztes diesjähriges Altersriegen turnen, verbunden mit Herbstturnfahrt über Stötteritz nach Zweinaundorf. Trotz des Regens hatten sich rund 100 Teil nehmer eingefunden, die an der Flurgrenze vom dortigen Turnverein begrüßt und unter voller Marschmusik nach dem Turnplätze geleitet wurden. Nach kurzer Danksagung der Gauleitung an die Gönner des Ortsvereins, die den schönen Platz dauernd zur Verfügung gestellt haben, turnten die Alten Freiübungen im Marschschritte, danach schwedische Gymnastik. Hieran schloß sich ein Riegenturnen an ver- schiedenen Geräten. Im Gasthofe beschloß man zur darauffolgenden geselligen Vereinigung Mitwirkung der Alten am Gaujubiläum im November im Zoologischen Garten und überwies der Kreisunter- stützungskasse einen Beitrag. 6. Das I. Leipziger Vandoneon-Konzcrtorchester, Direktion Oskar Zenner, veranstaltete am Sonnabend im „Sanssouci" seinen ersten Konzert- und Theaterabend, der sich guten Besuches zu erfreuen hatte. In dem Konzertteil taten sich besonders Herr Zenner sowie dessen Söhne Karl nnd Richard Zenner hervor, die durch Vortrag mehrerer Soli auf dem Bandoneon, Klavier, Harmonium und auf der Violine glänzten. Nach Schluß des Konzertes wurde das humoristische . Gesamtspiel „Der Geisterspuik in der Mühle" von O. Junghähncl flott und drastisch ansqefühtr nnd löste viel Heiterkeit aus. Alle Milwirken- den ernteten reichen Beifall und mußten sich ost zu Zugaben verstehen. Ein Ball beendete den Abend. * Die Fabrikfenerwehr Karl Krause sAnger-Crottendorfj beging am Sonnabend im Etablissement „Albertgarten" ihr 5. Stiftungsfest. Das Konzertprograwm des Abends führte die Musikkapelle W. Brendel in tadelloser Weise aus. Im zweiten Teil des Programms erregten die von Vereinsmitgliedern dargebotenen lebenden Bilder großen Bei fall. Es wurden Ereignisse aus dem Leben des Feuerwehrmanns zur Darstellung gebracht: Alarm, Feuer, Straßengetümmel, die Feuerwehr, Angriff, Kampf, Rettung, Verwundung usw. Die Haltung der Mit wirkenden war, von Kleinigkeiten abgesehen, gut aufgefatzt nnd an gepaßt. Eine reich ansgestattete Tombola und eine Polonäse mit den beliebten Ueberraschungen sorgten dafür, daß die meisten Teilnehmer ein Andenken an das schöne Fest mit nach Hause nehmen konnten. * Verein für Mutterschutz zu Leipzig. AuSkunsisüelle: Grimmaiscber Steinweg 6 II. Näderes aus dem Inserat in vorliegender Nummer ersichtlich. * Sächsische Fechtschnle. Der Wohltätigkeilsvrrein ..Sächsische Fecht- schule" verannaltet auch dieses Jabr eine große Warenverloning. Tie Ziehung findet bestimmt am nächsten Sonntag im Schloßkeller statt Lose ä 50 sind in den mit Plakaten vrrsrdenrn Geschäften zu daben. Die Aus stellung der bei diesigen Geschäftsleuten anqekauften Gewinne erfolgt nächsten Sonnabend, den 11. September, im Schloßkeller. Gleichzeitig wird hierbei ein Konzert der allbeliebten Seidel-Sänger abgehalten, zu welchem die Vorzeiger von zwei Losen freien Eintritt daben. * Internationaler Varietsiheater-Direttorenverband. Heule Dienstag und morgen Mittwoch findet im Krisiallpalast die außerordentliche Generalversammlung des Internationalen VarielLiheater - Direkloren- vrrbandeS statt. Mit dieser Generalversammlung ist eine Sitzung des Schiedsgerichtes wie auch eine Versammlung der Verlaasgesellschaft , Organ", G. m. b. H., verbunden. Das „Organ" ist die offizielle Zeitung des Verbandes und es bestehen die Teilhaber nur aus Verbandsmttgliedern. Leipsig wird somit beute und morgen eine stattliche Anzahl von Direktoren der ersten Varietsbübnen les In- und Auslandes in leinen Mauern beherbergen. * Biwak einer Ererzierschule. Die Exerzierschule des Schreber- bzw. Hauschild-Vereins, Freiherr!, von Bodenhauscnsche Gärten in Eutritzsch veranstaltete am letzten Sonnabend unter Leitung eines Vizefeldwcbels des 106. Infanterieregiments bei herrlichem Sternen himmel in der Nähe bei W i c d e r i tz s ch ein Biwak. In der 7. Stunde abends rückte die zirka 50 Köpfe zählende Soldatenschar mit ihren Wirt- schafiswagen unter klingendem Spiele hinaus. Draußen entwickelte sich dann ein lebhaftes Treiben. Man baute Zelte, ordnete Vorrichtungen fürs Abkochen an und warf Gräben fürs Wachtfeuer auf. Tie Eltern und viele Schaulustige waren Zeuge des vortrefflichen Gelingens der Vorarbeiten. Eine gut geratene Erbssuppe erwärmte die Knaben. Mit ihren Angehörigen um das zum Himmel emporslackernde und weit sicht bare Wachtfeuer gelagert, stimmten sie fröhliche Lieder an. Ein Kom mando des Leiters rief dann die kleinen Vaterlandsvcrteidiger zum Nachtfelddienst zusammen. Es war für die Zuschauer ein herrliches Schauspiel, in dem weiten Kreise der Dunkelheit durch Aufleuchtcu von Feuer den Angriff der beiden Gegner zu beobachten. Ein kräftiges Hurrarufen war das Zeichen, daß für einen der Gegner der Sieg ent schieden war. Zum Schluß wurde noch ein Kaffee gebraut. Nachdem die Zelte abgebrochen und alles zum Rückmarsch fertig gemacht worden war, rückte man mit fröhlichem Sang und Spiele wieder dem Standorte zu. . - Falms MMIwvr, NÜKvI iinil ktLvlvvL ktVL a. 6»rcka»ee, H»tvl n. — 10 lllin. r. Kiv». 8tr»sso oueb Doidolv. VVuuckervoller Anudcrvark mir Ltrsnäprow. Leedlicler. keu». v. Lr. 7.— »0. Los. 4 Ualurl. «4»8»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)