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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190909070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090907
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-07
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
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4. Beilage Dienstag, 7. September 1VVS. Leipziger Tageblatt. Leipziger Handelszeitnng. Die Situation ain ZuckevInapkt. nb. Der verflossene Monat August nahm einen sehr bemerkenswerten Verlauf an den Zuckermärkten. Er brachte sehr bedeutende Kursschwan kungen, die in der Hauptsache nach oben gerichtet ivaren und die Preise für alte Ernte auf einen Höchststand führten, dessen Erreichung zu Anfang als ausgeschlossen galt. Zunächst gingen die Preise verhältnismässig lang, sam in die Höhe. Sehr bald aber trat flotteres Tempo ein, das sich an einigen Tagen zu bedeutenden Sprüngen steigerte, allerdings auch stets von kleineren Rückschlägen unterbrochen war. Der Höchststand für alte Ernte wurde am 18. August mit 11,80 -K für den Zentner erreicht, ein Preisstand, der eine Steigerung von 1,10 -1k seit Monatsbeginn zeigt und den Preis zu der entsprechenden Zeit in den drei Vorjahren um 1,95 bzw. 2 und 2,42t4 -1k für den Zentner überragte. Die lebhafte Steigerung der Terminpreise alter Ernte war lediglich auf die Einklemmung des Decouverts zurückzuführcn. Die Haussiers waren entweder schon früher aus dem Markte gegangen oder hatten ihre Verpflichtungen weiter hinausgeschoben. Die Andienungen, auf die man zwecks glatterer Erledigung der Tief-Verpflichtungen gerechnet hatte, kamen nicht in dem erwarteten Maste heraus und wurden entweder nach England oder zur Hauptsache zu Lager disponiert. Hieraus ergab sich eine gewisse Knappheit in verfügbarer Deckungsware, wodurch die Baissiers zur Bewilligung höherer Preise gezwungen wurden. Nachdem das Eindeckungsbedürfnis zur Hauptsache befriedigt war, trat in den Terminkursen alter Ernte ein scharfer Rückschlag ein. Allerdings bestand bis zum Schluß ab und zu immer noch kleinere Teckungsfrage, die, sobald sie sich hervorwagte, die Kurse wieder emporhob. Die Haussiers hielten mit ihrem Angebot bis Monatsschlust nach Möglichkeit zurück, um ein weiteres Sinken der Preise zu verhüten. Der August verlor schließlich von seinem Höchststände 35 Pf. pro Zentner, zeigt aber immer noch einen Monatsgewinn von 75 Pf. pro Zentner. Wie sich die weitere Entwicklung der Preisgestaltung der alten Ernte vollziehen wird, hängt ganz davon ab, ob es gelingt, die eingelagerten Zucker glatt abzustoßen, wobei hauptsäch lich die Aufnahmefähigkeit bzw. die Aufnahmelust Englands mitspricht. Der Unterschied des Septemberpreises gegenüber dem Preis für Kam- pagneware ist noch sehr bedeutend, und diese Differenz dürfte kaum ge eignet sein, dis englische Kauflust anzuregen. Sollte sich die Differenz nicht bald vermindern, so wird man in England bis zum Erscheinen der neuen Ware nach Möglichkeit Zurückhaltung üben. So erscheint es als nicht ausgeschlossen, daß schließlich doch noch ein Ausgleich in den Kursen für September und Oktober-Dezember zustandekommt; ob zugunsten einer Verteuerung oder Verbilligung des Zuckers, wird zur Hauptsache von der weiteren Gestaltung der Witterung abbängen. Auf die Preisgestaltung der neuen Ernte übt augenblicklich die Witte rung den größten Einfluß aus. Das für die Entwicklung der Zucker rüben im allgemeinen sehr günstige Augustwetter trug nur zeitweife zur Verflauung bei, da die Preise der neuen Ernte durch das Hochbleiben der alten Ernte mitgehalten wurden. Gegen Schluß des Monats machte sich sogar eine Besserung bemerkbar, die auf den Eintritt kühleren Wetters zurückzuführen war. So ergibt sich für neue Ernte während des Monats August ein Gewinn von 1214 bis 15 Pf für den Zentner. Die augen blicklich wegen der noch ungeklärten Verhältnisse in bezug auf den Umfang des kommenden europäischen Rübenanbaues herrschende abwartende Hal tung wird nur durch das Bestreben unterbrochen, in möglichst vorteil hafter Weise die Abwicklung der bestehenden Engagements zu vollziehen. Schließlich führte der Eintritt kühlen Wetters zu erneutem kräftigen An ziehen der Preise, da starke Meinungskäufe sowie auch Erwerbungen der Raffinerien vorgenommen wurden. Börsen- und Handelrwesen. L Leipziger Börsenbericht. Auch zu Beginn der neuen Woche hielt die feste Grundstimmung an unserer Börse, wenigstens auf dem Markte der Dividendenpapiere, unverändert an. Am Fondsmarkt war die Hal tung etwas weniger fest, besonders für heimische Anleihen, von denen 3proz. und 3'/-proz. Reichsanleihen und Consols. sowie Sachsenrente und 3>4proz. Sachsen nachgeben mußten. Auch Städteanleihen tendierten eher etwas schwächer, fo 4proz. Leipziger und 4proz. Altenburger. Von Eisenbahnprioritätcn gaben 3'.4>proz. Aussig-Tepliher eine Kleinigkeit nach, während Lvroz. Nordböhmen und iproz. Buschtiehrader höher wur den. Auch Dux-Bodenbach Silber gebessert. Ungarische Goldrcnte war höher gefragt, Öesterreichische zum letzten Kurse angeboten. Von Kohlen werten erzielten Erzgebirgcr, Vereinsglück Meuselwitz, Blcichert und Kulkwitz höhere Preise, während Dörstewitzer und Zwickauer Brückenberg etwas Höher wurden. Am Bankaktienmarkt gingen Leipziger Credit- akticn 14 Proz. niedriger um, Sächsische Bodencredit wurden 1 Proz. bil liger gehandelt, während Bank für Grundbesitz zu 14 Proz. höherem Kurse mehrfach aus dem Markt genommen wurde. Montanaktien lagen auf Berlin fest, Mansfelder Kuxe blieben 4 -1k höher gesucht. Straßen bahnen lagen unverändert. Schiffahrtsaktien waren im Verkehr. Von Maschinenfabriken zogen Schubert L Salzer wieder 5^ Proz. an; sonst blieben die Kurse hier unverändert, nur Zimmermann schwächten sich eine Kleinigkeit ab. Am Tcxtilmarkt machte sich wieder mehrfach Kauflust geltend; so erfuhren die Aktien von Solbrig, Stöhr und Weißthal Kurs besserungen, auch Thüringer Wolle zogen nach den Rückgängen der letzten Tage wieder etwas an. Leipziger Wollkämmerei Vorzüge wurden zum letzten Kurse umgeseht, blieben aber so noch angeboten. Beide Krietsch waren zum alten Kurse gesucht, für Halle Zucker bestand Nachfrage zu 14 Proz. höherem Preise, «onst sind noch Körting, Piano Mölkau und Gnüchtel als gebessert zu erwähnen, während Riebeck und Sächsische Bronce etwas billiger wurden. Höher wurden Prince-Henri-Pahn 1 4proz. Böhm. Nordbcihn 20 Pf., 4proz. Vuschtiehradcr 10 Pf., Iproz. Tux-Vodcnbach Silber 25 Pf., 4proz. Oestcrr. Letal bahn 20 Pf., Iproz. Ungar. Goldrcnte 10 bis 40 Pf., 4proz. Serbische amort. Staats anleihe 15 Pf., Erzgcb. Steinlohlen-Akticnvercin 5 .«l, BereinSgwck in Meuselwitz St.-'A. 20 Bleichcrtsche Prannkohlcnw. >4 Proz., Leipziger Braunkohlcnw. 1 Proz., Berliner Tisconto-Gesellschaft Anteile 14 Proz., Tcutsche Bank 14 Proz., Bank für Grundbesitz 14 Proz., Bochumer 114 Proz., Gelsenkirchener alte und neue je 114 Pruz., Harpcncr 114 Proz., Königs- und Laurahüttc 114 Proz., Mansfelder Kuxe 4 Hamburg Amerika-Packetfahrt 0,40 Proz., Schubert L Salzer 5Zi Proz., Solbrig I Proz., Stöhr L Eo. 14 Proz., Thiiring. Wollgarnspinnerei 14 Proz., Weiszthalcr Akticnspinncrei 14 Proz., Halleschc Auckerrafsinerie 14 Proz., Körtings ElektrizitiitSw. 1'4 Proz., Leipziger Pianofortefabrik Gcbr. Zimmermann 2 Proz., Gnüchtel 1« Proz. Niedriger wurden kurz Amsterdam 5 Pf., kurz Schweiz 5 Pf., kurz London I Pf., lang London 14 Pf., kurz Paris 5 Pf., Iproz. Reichsanl. 2g Pf., 314proz. do. 20 Pf., 3proz. Preutz. Consols 2» Pf., 314proz. do. 30 Ps„ 3proz. Sachs. Rente 5 Pf., 314proz. do. Staatsanl. 10 Pf., 4proz. Altenburger 50 Pf., 4proz. Leip.iger 5 Pf., 4proz. Gothaer Tcutsche Grundereditbank 20 Pf., 4proz. Landwirte 10 Pf., 4proz. Preutz. Central-Bodencred. von 1003 30 Pf., Lombarden 35 Pf., 314proz. Ausstg-Teplitz 20 Pf., 4proz. Graz-Köflach 20 Pf-, 4vroz. Kaschau-Odcrbcrg Gold 50 Pf., 4vroz. Oestcrr. Südbahn 20 Pf., 4'^proz. do. Silber- u. Papierrente 10 Pf., 314proz. Teplitz-Schönauer Stadianl. 25 Pf.. Zwickauer Drückeuberg Porz.-A. 5 .ü', Törstewitz-Nattmannsdorfcr Braunkohlen I St,-A. 1 Proz., Allgem. Tcutsche Lredit- Anstalt 14 Proz., Süchf. Bodencrcditanstalt 1 Proz., Nordd. Lloyd 14 Proz., Zimmer mann Chemnitzer Werkzeugmafchincufabrik 14 Proz., Riebeck L Co. 14 Proz., Slichs. Bronccwarenfabrik Wurzen 14 Proz., 4>,4proz. Mcch. Kratzcnsabrik Mittweida Lblig. 14 Proz. sr. Berliner Börsenbericht. Die Tendenz der gestrigen Börse empfing eine Anregung durch die abermalige Erhöhung der kontinentalen Halb- zeugpreise und die Nachricht, daß die kürzlich angekündigtc Preisherauf setzung seitens der Breslauer Eisenhändler nunmehr tatsächlich in Kraft getreten ist. Die Folge davon war es, daß sich das Hauptinteresse dem Montanaktienmarkt zuwandte. Auf den übrigen Gebieten, vor allem für Schiffahrtsaktien, trat dagegen etwas Realisationslust hervor, lieber- Haupt ließ sich die Wahrnehmung machen, daß die Börse selbst weniger Kaufneigung zeigte, während in Kreisen des Publikums noch immer un verminderte Unternehmungslust herrscht. Der Verkehr war teilweise recht belebt, wenn auch nicht auf allen Märkten gleichmäßig. Am Montan aktienmarkt erzielten die größten Kursgewinne Gelsenkirchener und Har- pcner, die in letzter Zeit die Aufwärtsbewegung nicht ganz mitgemacht hatten. Ebenso wurden Rombacher und Rheinische Stahlwerke höher be zahlt; dagegen neigten die bisher favorisierten Deutsch-Luxemburger und Dortmunder Union Aur Schwäche, da die Spekulation zu Gewinnrealisa- tionen schritt. Bezüglich der Dortmunder Union waren auch Gerüchte verbreitet, daß eine verwaltungsseitige Mitteilung in Aussicht stehe. Phönix-Aktien konnten ihr erhöhtes Niveau behaupten. Am Bankaktien markte fanden kleinere Abgaben statt, die unerhebliche Kurseinbußen zur Folge hatten. Das Geschäft war indes sehr ruhig. Auch Oesterreichifchc Creoit-Aktien stellten sich etwas niedriger, während in den Aktien der Russischen Bank für auswärtigen Handel eine neue kräftige Kurssteige rung stattfand. Oesterreichische Bahnen mußten sich nach der vorher gegangenen starken Befestigung einen leichten Rückgang gefallen lassen. Amerikaner gingen auf wenig verändertem Niveau um; der Verkehr war geringfügig im Hinblick auf den Ausfall der New Aorker Börse. Ita lienische Eisenbahnen waren vernachlässigt, Prince-Henri-Aktien ge bessert, Warschau-Wiener prozentweise höber im Zusammenhang mit dem allgemein für russische Werte hervorgetretenen Interesse. Tie Aktien der Großen Berliner Straßenbahn erfuhren eine leichte Befestigung. In Schisfahrtspapieren erfolgten umfangreiche Realisationen nach der starken Steigerung der letzten Tage; trotzdem waren die Rückgänge nicht be deutend. Von elektrischen Werten waren Siemens L HalSke-Akticn ab geschwächt, dagegen Tcutsch-Uebersecische und Allgemeine ElektrizitätS- Aktien neuerdings höher. Dynamit Trust blieben anhaltend fest. Am Kolonialaktienmarkt erlitten South-West-Africa-Aktien eine kleine Ein buße, das Gesclxist auf diesem Gebiete war still. Am Rentenmarkt herrschte eher etwas schwächere Stimmung. Türkenlose sowie Russen waren billiger offeriert. Eine sehr unerfreuliche Erscheinung bildete der neue Rückgang von heimischen Anleihen; 3proz. Reichsanleihe und 3proz. Preußisch Consols verloren je 14 Proz. Die 3proz. Sächsische Rente stellte sich auf 85,70 Proz. An der Nachbörse war die Haltung zum Teil etwas schwächer, der Verkehr sehr ruhig. Am Kassa markt für Dividendenwertc erhielt sich die feste Tendenz. Besonderer Beachtung erfreuten sich Zementaktien, da man eine bessere Beschäftigung der Fabriken im Zusammenhänge mit der Belebung der Bautätigkeit erwartet. Ferner trat Interesse für Gummi fabriken hervor infolge der Dividendenerklärung der Harburg-Wiener Gummifabriken; außer Harburg-Wienern waren namentlich Calmon- Asbest-Aktien belebt und höher. Ferner gewannen: Adler Zement 414,Alse» Zement 1^/j, Breitenburger Zement 4"4, Schlesische Zementfabrik 4, Teutonia Zement 514, Adlerwerke 2Z4, Hallesche Maschinen 3, Schwartz- kopff Maschinen 2, Berlin-Gubener Hutfabrik 314, Mühle Rüningen 3, Vereinigte Petroleumwerke 5, Varziner Papierfabrik 214, Vereinigte Glanzstoffabriken 10, Calmon Asbestwerke 3, Harburg-Wiener Gummi fabriken 4, Bismarckkütte 2,70, Harzer Werke 2^4, Drabtwerke Langen dreer 2'4. Zuckerfabrik Kruschwitz 3 und Zuckerfabrik Körbisdorf 1 Proz. Dagegen verloren: Hofmann Waggonfabrik 2*4, Linke Waggonfabrik 2,10, Stoewer Maschinenfabrik 5, Auer Gasglühlicht 514, Braunkohlen Caroline 1. Niedcrlausitzer Kohlenwerke 3, Rheinisch-Nassauische Zinkhütten 2 und Charlottenburger Wasserwerke 2 Proz. § Bon der Berliner Börse wird noch berichtet: Der Privat dis- ko nt blieb unverändert 2hß Proz. Tägliches Geld war zu 214 bis 214 Prozent erhältlich. Scheck London 20,4214, Scheck Paris 81,1714 und Aus zahlung Petersburg 217,20. — Die Aktien der Terrain-Aktien gesellschaft Müllerstraße gelangten an der gestrigen Börse zur ersten amtlichen Notiz. Der Kurs stellte sich auf 115 Proz. — Der erste Kurs der Aktien der Breslau-Kleinburger Terrain- Aktiengesellschaft stellte sich auf 124 Proz. 8 Londoner Börsenbericht. Die Börse war fest. Aankees lagen in folge der New Vvrker Feiertage ohne Anregung. Diamantäktien höher, Kupfershares und Goldminen leicht gebessert. Rentenmarkt ruhig. 8 Pariser Börsenbericht. Die Tendenz der Börse war nicht gleich mäßig, die Kurse gut bebauptet bei eingeschränktem Geschäft. Staats anleihen gut gehalten. Bankaktien, französische Eisenbahnen, Trans port- und Elektrizitäts-Gesellschaften, sowie russische Jndustriewcrte fest. In türkischen Tabakaktien fanden Realisationen statt. Goldminen nach anfänglicher Unentschiedenheit besser. Bank- und Gelöuiesen. pv. Dresdner Bank. Der Aufsichtsrat hat in der gestrigen Sitzung von den Ziffern der Halbjahrsbilanz und von der auf allen Gebieten erfolgten Weiterentwicklung der Bank mit Befriedigung Kenntnis ge nommen. Sächsische Bodencreditanstalt in Dresden. Die am 1. Oktober fälligen Zinsscheine der Hypothekcnpfandbriefe Serie I, V, Va, VI und VII werden nach einer im Anzeigenteile der vorliegenden Nummer be findlichen Bekanntmachung bereits vom 15. September ab bei sämtlichen Pfandhricf-Verkanfsstellen kostenlos eingelöst. 8 Eine abermalige offiziöse Auslassung zur Talonstener. Zu der Be freiungsvorschrift des Stempelgesetzes vom 15. Juli 1909, wonach die Ge winnanteilschein- und Zinsbogen, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes ausgegeben werden, von der Steuer befreit sind, schreibt die „Nordd. Allgem. Ztg.": „Welchen steuerlichen Zweck das Gesetz mit der Zinsbogen- Jn Anbetracht des großen Interesses, das sich seit einiger Zeit in den weitesten Kreisen für rrolonialwerte bemerkbar macht, veröffentlichen wir von jetzt ab täglich eine Reihe von Kursen der wichtigsten Kolonial papiere, worauf wir besonders Hinweisen. (Siehe „Neueste Kursbericht e".) steuer verfolgte, sei klar. Der Kapitalbesitz, der in Aktien und in für Len Handelsverkehr bestimmten Schuldverschreibungen angelegt ist, sollte getroffen werden. Nach Ansicht des Gesetzgebers muß auch der vor dem Inkrafttreten angelegte Kapitalbcsitz grundsätzlich von der Steuer mit betroffen werden. Nur d i e Zinsbogen sind befreit, welche vor dem Inkrafttreten des Gesetzes'ausgegeben werden. Die Befreiungsvorschrift kann nur dort Anwendung finden, wo es sich um regelmäßige, von der Ausgabe der Wertpapiere an beginnende Zeitabschnitte handelt und ein neuer Bogen erst ausgegeben wird, wenn der alte abgelaufen ist." — Wir haben bereits kürzlich auf die Auslassungen des Herrn Professors Laband, des bekannten Straßburger Staatsrechtslehrers, hingewicsen, in denen er klipp und klar auscinandersetzte, daß es sich für die Regie rung nicht um den Zweck des Gesches, sondern um den Sinn des Gesetzes handelt. Und der Sinn des Gesetzes wird auch durch die obigen Auslassungen keineswegs ein andrer. Es wird also unseres Erachtens der Regierung nach wie vor nichts anderes übrig bleiben, als einen neuen Gesetzentwurf einzubringen, um die Einführung der Talonsteuer in der von ihr „bezweckten" Form zu ermöglichen. r. Thiiringisckie Landesbank, Aktiengesellschaft, Weimar. Der Ab schluß des ersten Halbjahres 1909 läßt für das laufende Jähr ein sehr be friedigendes Ergebnis in sichere Aussicht stellen. — Tie Terraingesellschaft am Grostschiffahrtsweg in Berlin teilt mit, daß sich in ihrem Terrainstatus in den letzten Wochen nichts geändert habe. Der Knrserhöhung der Aktien fehlt also die Motivierung aus dem bisherigen Geschäft — Neue Sallrschr Stadtanleihe. Der Magistrat beantragt bei den Stadtverordneten die Genehmigung einer neuen Anleihe im Betrage von 20 Millionen Mark. Die Verzinsung soll auf 314 bzw 4 Proz. nach dem Ermessen der städtischen Behörden bei der Ausgabe der einzelnen Ab teilungen festgesetzt werden. Die Amortisation soll 2 Proz. betragen. Die Stadt behält sich das Recht der Kündigung von Teilbeträgen bzw. der ganzen Anleihe vor. Nach dem Anleiheprojekt sollen 11 Millionen für erwerbende Institute, der Rest für Schulzwecke, Wohlfahrtseinrichtungen, Kanalisation und Feuerlöscheinrichtungen verwandt werden. — Keine Kapitalserbölinng der Oestrrrrichischen Kreditanstalt. Der in Marienbad weilende Direktor der Kreditanstalt, Blum, erklärte einem Mitarbeiter des „Pester Lloyd", daß das in letzter Zeit verbreitete Ge rücht von einer Kapitalsvermehrung der Oestcrreichischcn Kreditanstalt jeder Begründung entbehre, ebenso das Gerücht von einem neuen großen Geschäf: der Kreditanstalt. Vers« und Hüttenwesen. — Düsseldorfer Eisen- und Drahtindussrie. Der Abschluß ergibt nach 247 056 -4k Abschreibungen einschließlich 11762 -1k Vortrag einen Rein gewinn von 251 300 -V. Der Aufsichtsrat beantragt folgende Verteilung: 11 826 -1k dem Reservefonds, 21 333 -4t Tantieme, 7000 -« Gratifikationen, 6 (4) Proz. Dividende und 22 140 -4k G^winnvortrag. — Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft, Gelsenkirchen. Daß der Aufbau des neuen Escher Werkes mit aller Macht betrieben wird, ist daraus zu ersetzen, daß die beiden ersten Hochöfen im Galcsloch bereits auSgeschachtct sind und die FundamentierungSarbeiten vor einigen Tagen begonnen haben. Die beiden Oefen sollen für künftiges Frühjahr bereits fertiggestellt sein. XX Konjnnktnrumschwnng in der Eisenindustrie. Wir haben be- reits Ende August angedeutet, daß die ersehnte Belebung deS Eisenmarktes sich langsam entwickle, damals war jedoch noch nicht vorauSzuseben, daß so bald diese Erscheinung so befriedigend fortschreite. Das bemerkenswerteste Ereignis in der abgelaufenen BericktSzeit ist der Verlauf der Düsseldorfer Produktenbörse am 3. September, wo zum ersten Male fast sämtliche Roheisenpreise um 1 -4k pro Tonne höher notiert wurden. Rom Deutschen SlablwerkSderband wird uns berichtet, dos; die sich seit einiger Zeit bemerkbar machende Belebung erfreulicherweise sich besriedigend entwickle, und zwar im Inland sowohl als auch im Ausland. Tie Befestigung des Stabeisen- marktes geht auch langsam weiter, obgleich leider die Bestrebungen zum engeren Zusummenschiutz der rhcinisch-wcslsäitschen Werke abermals an dem Widerstand eines einzigen Werkes (des Cisen- und Stahiwerles Hocsch in Tortmund) gescheitert sind. Tie offiziellen Notierungen konnten für gewöhnliches Stnbetseii aus Flutzeiscn von 05—100 auf 06—102 pro Tonne erhöht werden. Auch auf dem Ä l c cd- mar k t macht sich eine Besserung bemerkbar. Gewöhnliche Grobbleche ans Flutz- eisen notierten 104—110 gegen 103—110 -tt »nd die S ch w a r z b l c ch Ver ¬ einigung, die hauptsächlich das Exportgeschäft pslegt, konnte in der letzten Mit gliederversammlung gleichfalls eine bessere Beschäftigung der Werke seslstcllen, wobei erwähnt wurde, das; die Auslandspreise in der letzten Zeit um 3 -l( pro Tonne an ziehen konnten. Als weiteres erfreuliches Zeichen ist auch die Gründung ccr lang ersehnten „Bereinigung der Hackcnsabrikantcn" nut dem Titz in Hagen zu bezeichnen. Unsere Leser wissen, das; schon seit längerer Zeit die Bestreuung zur Gründung einer solchen Bereinigung eingcleitet war, leider bisher immer er folglos. Nun hat aber die Ungunst der Bcrlaussprcise, also die Not, die (Serke endlich zusaminengesührr. lieber die Beschäftigung der lelcinciscn- in d u st r t e im besonderen wird rinS mitgeteiit, datz auch hier sich langsam eine Besserung anbahne. Die Fabriken in Bexten, Hämmern und Beilen er hielten neue Aufträge aus Rußland und einigen nordischen Staaten. Zn der Fahr- radtndustrie soll es auch etwas besser gehen. Tie Rasier mcsser'abri- kanten haben, nachdem der Versand nach den Vereinigten Staaten von Amerika durch die bekannte Zollpolitik eine Einschränkung erfahren hat, ziemlichen Ersatz in Aufträgen nach der Phrcnücnhalbinscl (namentlich nach Portugal) und auch nach der Türkei gefunden. Tie Scherensabrikanten sind von dem amerikanischen Zollacsetz nicht so hart betroffen worden, denn sie konnten einige nennenswerte Be stellungen von drüben nachträglich hereinnehmcn. Für Taschenmesser besteht Begehr von indischen Exportfirmen. Nur die Beschäftigung in Bauartikeln läßt noch immer zu wünschen übrig, namentlich können die Preise nicht hoch kommen. Alles in allein genommen, scheint nunmehr der Tiefstand der Kon junktur überwunden zu sein; falls keine unvorhersehbaren Ereignisse eintreten, ist man in Kreisen der Industriellen überzeugt, daß die gcgcn- lvärtige langsame Belebung sich bis zum Frühjahr fortsetzen werde, um dann eine durchgreifende Besserung der gesamten Marktlage einzulecten. — Lothringer Hüttcnverein Aumctz-Fricde. Ter 2 ch a a f f h a u s e n- sche Bankverein übernimmt mit Brüsseler und Antwerpener Banken 11 Millionen Francs 41-Lproz., zu 102 Proz. rückzahlbare Obliga, tionen des Lothringer Hüttenvereins Aumctz-Fricde, die demnächst emit tiert werden sollen. — Bereinigte Deutsche Petroleum-Werke, Aktiengesellschaft. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Bruno Schröder, macht folgende Mit teilung: „Der starke Kurssturz in unseren Aktien hat mit den inneren Verhältnissen unserer Gesellschaft nicht das geringste zu tun, sondern soll, wie ich mich zu überzeugen Gelegenheit hatte, auf besondere Verhältnisse in Groß-Aktionärkrcisen zurückzuführen sein. Unsere Gesellschaft selbst hat im laufenden Jahre bisher mit guten Ergebnissen gearbeitet, wie Vie seinerzeit veröffentlichten Zahlen des ersten Semesters bekanntgaben. Auch die vergangenen Monate Juli und August haben wiederum das ent sprechende Ergebnis des ersten Semesters gehabt, so daß in den ersten acht Monaten ein Gewinn von etwa 48 000 -1k einschließlich sämtlicher Unkosten, natürlich einschließlich der von der Generalversammlung fest zusetzenden Abschreibungen, aufzuweisen hat." ai. Die Kaligcwcrkschaft Wcndland, Hannover, beruft zum 24. Sep tember eine außerordentliche Gewerkenversammlung ein zwecks Bewilli gung neuer Betriebsmittel. — Alkaliwerke Sigmundshall. Die außerordentliche Generalver sammlung beschloß einstimmig die Uebernahme der selbstschuldnerischen Bürgschaft und deren Sickierstellung durch eine Sicherungshypothck zur zweiten Stelle für 2 500 000 -4k öproz., zu 1(R Proz. rückzahlbare Anleihe der K a l i g e w e r k s ch a f t Weser, sowie die Beteiligung an einer die bisherige Phosphatfabrik Hoyer mann überneh menden Gesellschaft m. b. H. in Höhe von 600 000 -1k. Bezüglich der Kali gewerkschaft Weser wurde noch mitgeteilt, daß sechs Bohrungen nieder gelegt und dabei das Hartsalzlager angefahren sei. — Die oberschlcsischcn Eiscnpreiscrliöhnngen Die Breslauer Eisen großhändler haben durch Zirkular vom 5- September offiziell den Lager preis für ober schlesisches Malzeisen mit 5 -/k und für Tafelbleche mit 2,50 -1k pro Tonne gegenüber der letzten Preisliste vom 6. Januar 1909 erhöht. Stoffgewerbe. 8r. Tüll- und Gardinenweberei, Aktiengesellschaft, in Plauen i. B. Die Generalversammlung genehmigte die Jahresrcchnung von 1!)08/09, die Ausschüttung von 10 (6) Proz. Dividende und die vorgeschlagene Erhöhung des Aktienkapitals um 250 000 -1k von 1,25 Millionen auf 1,50 Millionen Mark. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden von der Verwaltung als nicht ungünstig bezeichnet. Die neuen, vom 1. Juli d. I. ab dividendcnberechtigtcn Aktien im Betrag von nom. 250 000 -1k werden von dem Berliner Bankhaus Georg Frombcrg L Co. zum Kurse von 110 Proz. fest übernommen. Dasselbe Bankhaus wird die Einführung des gesamten Aktienkapitals an der Berliner Börse auf seine Kosten voraussichtlich am 1. Oktober d. I. veranlassen. 8 Falkenstciner Gardincn-Weberri und Bleicherei in Falkenstcin i. B. Die Gesellschaft hat rm Jahre 1908/09 wiederum ein günstiges Ergebnis erzielt. Trotz des Danieüerliegens von Sandel und Industrie konnte das Unternehmen im Berichtsjahre voll beschäftigt werden. Zwar hatte die Gesellschaft mit niedrigeren Verkaufspreisen zu rechnen; diese konnten jedoch durch größere Produktion und verhältnismäßig vorteilhafte Garn abschlüsse ausgeglichen werden. Der Fabrikationsgewinn beläuft sich auf 640 202 (599 188) ,41. Allgemeine Unkosten und Zinsen erforderten da gegen 308 723 (310 059) -1k. Nach reichlichen Abschreibungen, die sich dies mal auf 143 208 (127 109) -1k stellen, verbleibt einschließlich Vortrag von 12 367 (25 050) -4! ein Reingewinn von 205427 (192434) -1k. Hier aus sollen wieder 8 Proz. Dividende verteilt, je 10000 -1k, wie in den früheren Jahren, dem Spezialreservefonds, dem Beamten-Pensions- fonds und dem Arbeiter-Prämienfonds zugewiesen, sowie der Nest von 18 170 -4k auf neue Rechnung vorgetragen werden. Wie dem Bericht ferner zu entnehmen ist, wurde der Ausbau der Fabrik im abgelaufenen Jahre weiter gefördert. Die Verwaltung glaubt, daß die Beliebtheit ihrer Fabrikate auf ihr stetiges Streben nach größter Sorgfalt in der Her stellung. Ausstattung, Musterung und gegen früher schnellerer Lieferung zurückzuführen sei. Die im Laufe des Jahres gebrachten Neuheiten in Anpassung an die vorherrschende Geschmacksrichtung haben bei der Kund schaft gute Aufnahme gefunden, so daß darin mit Sicherheit auf ein weiteres gutes Geschäft zu rechnen sei. — Nach der Bilanz haben sich die Kreditoren von vorjährigen 349 987 -4t auf 205 257 -1k ermäßigt. Bei Debitoren stellen 502 512 (556 291) -1k aus. Waren sind insgesamt mit 682 584 (776 009) -1k bewertet (hiervon fertige Waren mit 476 033 s487 090j Mark). Wie der Bericht hierzu bemerkt, sind die Bestände setzr vorsichtig bewertet worden und bestehen durchweg nur aus gangbaren Waren, wo von ein Betrag von ca. 165 000 .1k zur Lieferung in den nächsten Monaten fest verkauft ist. In bar sind 13159 (15 189) -1k und in Wechseln 10st706 (122 882) -4k auSgewiesen. — Die Aussichten für das neue Geschäfts- fahr lassen fick nach dem Bericht als nicht ungünstig beurteilen, zumal da sich in den letzten Monaten eine anhaltend regere Nachfrage bemerkbar macht, die auf eine Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse schließen läßt. — Die Generalversammlung findet am 25. September statt. * Die vereinigten belgischen Flachsspinnereien beschlossen, wie unS ein Privgttelcgramm aus Brüssel meldet, von Ende September ab die bisherige BctriebSeinschränkung aufzu heben und wieder mit voller Kraft zu arbeiten. Verschiedene Gesellschaften. — Deutsche Togogesellschaft in Berlin. In der Generalversammlung wurde nach längeren Erörterungen über die Gründe deS ungünstigen Ergebnisses der Abschluß für 1908/09 genehmigt uns die Entlastung er teilt. Die ausscheidenöen Aufsichtsratsmitgl-eder wurden wieder ge wählt. Nach einer längeren Ausführung des Direktors Hupfeld über die Landfrage bezüglich der au die Eingeborenen abzugebenoen Gebiete am Agnflusse ermächtigte die Versammlung den Aufsichtsrat im Sinne der Vorschläge der Landkommission und der mit dem Reichskolonialamt ge pflogenen Verhandlungen, die Vertändlungen endgültig abzuschließen nnd dem Vergleiche hinsichtlich der Landschaft in der Nähe des Agu zuznstim- men. Direktor Hupfeld teilte noch mit, daß die Witterungsverhältnissc für die Pflanzungen im laufenden Jahre bisher andauernd günstig waren. Anch das Handelsgeschäft bat sich, zum Teil infolge steigender Weltmarktpreise für Baumwolle, Kautschuk und Mais, sichtlich gehoben. Die Gesellschaft wird in der Lage sein, ihre Vorräte an Baumwolle aus dem Vorjahre, die zum Teil in Europa lagern, zum Teil zuir Verschiffung bereit liegen, zu angemessenen Preisen unterzubringen. Auch die andern Produkte lassen bessere Erträgnisse erwarten. Es hat nämlich kür Palmöl, Palmkerne usw. ein Zusammenschluß aller an ter Produktion tiefer Artikel interessierten Togo-Firmen mit Ausnahme einer einzigen stattgefunden. Dieses Abkommen ist vorläufig bis Ende des JahreS ab- geschlossen. Es dürfte dann weiter bestehen bleiben und vielleicht auch auf andere Geschäfte ausgedehnt werden. Z Deutsch Ucbkrserische Elektrizitäts-Gesellschaft. Die Betriebsein nahmen der Elektrizitätswerke in Buenos Aires betrugen im Juni 563 684 (496 647) GoldpesoS, seit 1. Januar 2 729 577 (2 384 383) GoldpesoS.
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