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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191009116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100911
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-11
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
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llr. 2Sl. 104. IsNrgsng. * Di« Einstellung der Rekruten bei den sächsischen Truppenteilen erfolgt am 3. Oktober beim 18. Ulanen regiment in Leipzig, beim 21. Ulanenrcgimcnt in Chemnitz, beim Karabinierregimcnt in Borna, beim 19. Husarenregimcnt in Grimma. An demselben Tage werden auch die Fahrer der 19. Maschinen- gewehrabteilung in Leipzig und der Bcspannuiigs- ädteilung des 12. Fußartlllerieregiments in Metz bei ihren Truppenteilen eingestellt. Am -1. Oktober erfolgt-die Einstellung für das Gardereitcrregiment in Dresden, das 17. Ulancnregiment in Oschatz, das 18. Husarenregiment in Grofzenhain, das 20. Husarenregiment in Bautzen, die Reitende Ab teilung des 12. Feldartillerieregimcnts in Königs brück, die Fahrer der 12. Maschinengewehrabteilung in Dresden, das 12. Trainbataillon in Dresden! am 11. Oktober für beide Erenadierregimcnter in Dresden, das 102. Infanterieregiment in Zittau, das 178. Infanterieregiment in Kamenz, das 28. Feld artillerieregiment in Pirna, das 48. Feldartiltcrie- regiment in Dresden: am 12. Oktober für das 100. Infanterieregiment in Bautzen, das 177. In fanterieregiment in Dresden und Freiberg, das Schützenregiment in Dresden, das 12. Iägerbataillon in Freiberg, das 13. Iägerbataillon in Dresden, das 12. ^eldartillerieregiment in Dresden, das 04. Feld artillerieregiment in Pirna, das 12. Pionier bataillon in Dresden, das 12. Fui;artillcricregiment in Metz, sowie die 7. und 8. (K. S.) Kompanie des 2. Eisenbahnrcgiments in Berlin, sowie für die 3. (K. s.) Kompanie des 1. Telegraphenbataillons in Berlin, am 13. Oktober für 105. Infanterieregiment in Straßburg, das 107. Infanterieregiment in Leipzig, das 133. Infanterieregiment in Zwickau, das 179. In fanterieregiment in Leisnig und Wurzen, das 181. In fanterieregiment in Chemnitz, das 32. Feldartillerie regiment in Riesa, das 77. Feldartillericrcgiment in Leipzig und am 14. Oktober für das 104. In fanterieregiment in Chemnitz, das 106. Infanterie regiment in Leipzig, das 134. Infanterieregiment in Plauen, das 139. Infanterieregiment in Döbeln, das 68. Feldartillerieregiment in Riesa, das 78. Feld artillerieregiment in Wurzen, das 22. Pionier bataillon in Riesa. * Ortsgesetzblatt für die Stadt Leipzig. Mit der Herausgabe eines Ortsgesetzblattes für die Stadt Leipzig hat der Rat eine neue Einrichtung getroffen, die sicher einem groszen Teile der Bürgerschaft hoch willkommen sein wird. Zur Ausgabe sind sogleich die ersten drei Rummern gelangt, die auf zusammen 40 Seiten eine große Zabl von Ortsgesetzen, Be kanntmachungen usw. enthalten. Eie betreffen u. a. die Feuerbestattungsordnung, die Droschkcnordnung «Nachtrag für Kraftdroschken), die Hebammcnunter- stützung usw. Tas Ortsgesetzblatt wird nach Bedarf erscheinen. Der Bezugspreis beträgt jährlich nur 1 .6 Bestellungen nimmt die Sportelkasse, Neues Rathaus, enrzegen. ' Titelwcsen. Der in hiesigen Handels- und Ee- werbetreisen sehr bekannte Postdirektor Hänel ist durch Verfügung des Kaisers zum Geheimen Post rat ernannt worden. In Gegenwart zahlreicher Beamten und Unterbeamien überreichte der Ober- Postdirektor Domizlaff dem Genannten die kaiser liche Ernennung nebst einem Handschreiben des Staatssekretärs Krütkc. Der Geheime Postrat Hänel hat über 50 Iahre im Postdicnste gestanden. Während der letzten 15 Iahre war er Vorsteher des Briefpostamts, des größten Postamts von Leipzig. Mit dem 1. November wird er in den wohlverdienten Ruhestand treten. * Jubiläum. Am 4. September vollendeten sich 25 Iahre, daß Fräulein Anna Werner im Mode- Atelier des Herrn E.af tätig war. Nachdem Ab teilungsvorsteher und Kolleginnen beim Erscheinen der Jubilarin am Montag früh ihre Wünsche in Lied und Wort zum Ausdruck gebracht und durch lleberrcichung sinniger Geschenke und prächtiger Vlumenspenden ihre Verehrung und Zuneigung be zeugt hatten, begrüßte Herr Waller August Pölich im Chefkontor die Jubilarin mit Worten herzlichen Dankes für die während ihrer Tätigkeit seinem Hause bewiesene Treue und Tüchtigkeit und über reichte ihr zugleich die August-Polich-Stiftung. " Aus der Internationalen Bausach-Ausstcllung. Wenn in bezug auf die von dem geschäftsführenden Ausschuß der „Internationalen Baufach-Ausstcllung" erbetene städtische Unterstützung das Stadtverord netenkollegium auch voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte dieses Monats Beschluß fassen wird, so macht der bedeutende Umfang, den man hofft, der Veranstaltung seinerzeit schaffen zu können, es aber dringend nötig, kostbare Zeit nicht zu verlieren und die Vorarbeiten mit Nachdruck sortzusctzen, im Ver trauen darauf, daß auch die Stadtvätcr dem durchaus sürderungswerten Plane sympathisch gcgenüberstehen werden. Erfordern doch verschiedene Industriezweige für die Ausstellung Vorbereitungen von sehr langer Hand her, so beispielsweise die Glasbranche, die in einer imposanten Sonderausstcllung für die Glas malerei und Kunstoerglasung seinerzeit in hervor ragendem Umfange vertreten sein w rd. In Räumen, die den Lichtverhältnissen dieses Kunstzweiges in jeder Hinsicht Rechnung tragen, werden sich die auf diesem Gebiete tätigen Künstler Deutschlands und des Auslandes ein Rendezvous geben und der Ausschuß für jene Sonderncranstaltung, deren Leitung der Herausgeber des bestens bekannten Fachblattcs „Diamant", Herr Verlagsbuchhändler Alexander Duncker-Leipzig, übernommen hat. nennt Namen, die eine würdige Durchführung des Planes in jeder Beziehung gewährleisten. So gehören dem Ausschuß u. a. folgende Herren an: Direktor Brennecke- Münchcn, Prof. Goller-Dresden, Prof. Dr. Graul- Leipzig. Gottfried Heinersdorf - Berlin, Emil Iacobi-Chemnitz. Prof. H> rour-Leipzig, Prof. Länger - Karlsruhe, Wilhelm Mewes-Leipzig, Prof. Selige r - Leipzig, Prof. Ule-Karlsruhe. Ebensolche Vorarbeiten von langer Hand her er fordern noch zahlreiche andere Gruppen und Sonder ausstellungen der 10.4, so daß es gar wohl begreiflich erscheint, wenn trotz scheinbar reich bemessener Zeit doch kein Tag ungenutzt zur weiteren Arbeit im Interesse des Projektes bleiben darf. * Das neue städtische Elektrizitätswerk Süd be findet sich samt seinen sämtlichen Unterwerten seit Anfang Juni dieses Jahres in vollem Betriebe. Da nun iu erwarten stehl, daß im Winter dieses Iahres die Anmeldungen zum Anschluß elektrischer Anlagen an das städtische Kabelnetz sich stark häufen werden, jo könnte der Fall eintreten, daß die Verwaltung nicht in der Lage wäre, die eingcgangcnen Anmel dungen in der von den Interesienten gewünschten Leipziger Tageblatt. Frist zu erledigen, insbesondere bis zum Eintritt des Winters allen Wünschen auf Lieferung elektrischen Stromes zu entsprechen. Es liegt deshalb im Inter esse der Antragsteller, die Anmeldungen so rechtzeitig einzureichen, daß der Verwaltung die Möglichkeit gegeben wird, im Lause des Herbstes die gewünschten Hausanschlüsse auszuführen. Rur auf diese Weise können die Verbraucher elektrischen Stromes darauf rechnen, rechtzeitig solchen geliefert zu erhalten. Wir machen auf die in der heutigen Nummer zu dieser Frage erlassenen öffentlichen Be kanntmachung besonders aufmerksam. * Schankkonzessionen in der Amtshauptmannschast Leipzig. In der letzten nichtöffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses wurden nachstehende Gesuche genehmigt: Meyer in Paunsdorf, Betrieb der Schankwirtjchaft einschließlich des Vranntweinschanks im Grundstücke Kat.-Nr. 40 in Portitz: Löbner in Mockau, Handel mit Wein und Likören in versiegelten Flaschen im Grundstücke Hauptstraße 26 (beides Uebcr- tragungen). * Der Leipziger Kunstoerein eröffnet Mittwoch, den 14. September, wieder seine Räume nach kurzer Sommerpause. Der künstlerische Nachlaß zweier kürz lich verstorbener deutscher Maler wird zur Aus stellung gebracht werden. Otto Reinigers Land schaften, Gebirgsbäche, von Morgen- und Abendnebel umschleiert, treten Paul Höcker gegenüber, welcher uns bald in weite Landschaften, bald in still ge- schlossene Räume führt, in welchen das Licht den ein zigen Gefährten einsamer Menschen bildet. Figuren bilder, Porträts. Darstellungen mystischer Visionen reihen sich dazwischen. Ferner bereitet aber der Kunstverein seit längerer Zeit eine Ausstellung moderner französischer Kunst vor, an welche sich eine solche altfranzösischer Meisterwerke aus französchem Privatbesitz anschließen wird. Diese Veranstaltung ist ein in Leipzig, und wie man auch sagen darf, in Deutschland noch nie gesehenes Ereignis und von höchster Bedeutung weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus. Die Eröffnung dieser Ausstellung im Beisein geladener Gäste findet am Sonntag, den 16. Oktober, statt. Auch die fran zösischen Zeitungen, wie der„Temps", der „Eaulois", äußern sich höchst anerkennend und sympathisch über diesen Plan. Unter anderem schreibt die für künst lerische Interessen wichtigste französische Zeitung, der „Gaulois", von Donnerstag, den 1. September, wie folgt: „Der Kunstverein zu Leipzig, bereitet eine französische Kunstausstellung vor, welche als eines der glänzendsten Zeugnisse unserer Kunst im Aus lände anzujehen jein wird." Dem in Paris lebenden deutschen Bildhauer Arnold Rechberg, von welchem auch das Leipziger Museum ein Werl besitzt, ist die Anregung zu diesem Unternehmen zu danken. Durch seine vielseitigen französischen Beziehungen ist cs möglich geworden, eine fast vollständige Uebersicht über das moderne Kunstschaffen Frankreichs in zum Teil erlesenen Meisterwerken zusammcnzuskellen und mit Hilfe der retrospektiven Ausstellung, welche vor zügliche Stücke enthalten wird, eine Darstellung der Entwicklung der französischen Kunst, wenn auch nicht lückenlos, anzubahnen, von den Zeiten Ludwig XIV. an bis zur Gegenwart. Aus der retrospektiven Ab teilung seien genannt: Rigaud, Watteau, Boucher, Fragoiiard, Grenze, Chardin. David, Ingres, Dela croix. Millet, Corot. Courbet. Aus der modernen Abteilung: Puvis de Chavannes, Carrierc und Pissarro, welche in größeren Kollektionen auftretcn, Cormon, I. P. Laurens, Monet. Unter den Gra phikern sandte Legrand eine geschlossene reichhaltige Ausstellung, auch Pissarro ist als Graphiker vielfach vertreten. Auf dem Gebiet der Plastik heben wir hervor: Dalou. Desbois, Charpentier, Mercie, Nech- berg. Rodin. Auch künstlerischer Schmuck- und Klein bronzen werden zur Ausstellung gelangen. * Philharmonische Konzerte. Die bisherigen Abonnenten werden daran erinnert, daß ihnen ihre bisherigen Abonnemcntsplätzc nur bis zum 15. Sep tember reserviert werden können. Die Billette liegen zum Abholcn in der Hofmusikalienhandlung I. Pabst, Reumarkt 26, bereit. Wie bekannt, stehen die Phil harmonischen Konzerte seit 14 Jahren im Mittelpunkt des Musiklebens Leipzigs und bilden für alle diejenigen, die keinen Zutritt zu den Ge wandhauskonzerten finden können, eine künstlerische Notwendigkeit, um so mehr, als sie stets auserlesene Programme und bedeutendste Solisten bringen und Leipzig fast stets zuerst mit den wichtigsten Novi täten dekanntmachen. Sie dienen dem Winder- stein-Orchester aber auch als notwendigste künstlerische und finanzielle Basis und ver dienen deshalb schon die ernsteste Beachtung aller Musikinteressenten. * Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn. Die Sep tember-Ausstellung enthält Kollektionen von Franz Marc-München (Gemälde, Aquarellen und Litho graphien), Emil Nolde-Friedenau (Gemälde, Aqua rellen und Original-Graphik), Eugen Hamm-Leipzig, Adalbert Holzer-München (Aquarellen, Gouachen, Handzeichnungen) usw. Im graphischen Kabinett eltene Originaldrucke und Handzeichnungen von Max Klinger. — Außerdem eine Kollektion Holzskulpturen von dem Tiroler Bildhauer Max Stolz. Sonntags geöffnet von 11—'/-2 Uhr. * Der Haftpflichtschutz des Deutschen Lehrerver eins tritt für die Mitglieder desselben vom 1. Januar 1911 an in Kraft. Er ist ein Teil des Rechtsschutzes und wird in allen Fällen gewährt, die nach diesem Tage gerichtlich anhängig gemacht werden. Gesuche um Gewährung des Hastpflichtschutzes sind im Königreiche Sachsen an die Haftpflichtschutz kommission zu richten. Diejenigen Lehrer, die erst nach dem 30. September 1910 ins Amt treten, ge nießen vom Tage ihres Dienstantrittes an Haft pflichtschutz. * Geschenk an die V. Bürgerschule. Ein ehemaliger Schüler der V. Bürgerschule, der nicht genannt sein will, hat dieser einen Flügel geschenkt. Der Rat hat dieses Geschenk mit wärmstem Danke angenommen. '' Schulbücher - Freieremplare. Auf Veranlassung des Deutschen Verleger-Vereins hat die größte Zahl der deutschen Schulbücher - Verleger Bestimmungen über die kostenlose Hergabe vonSchulbücher-Prüfungs- und Handexemplaren vereinbart, denen die be deutendsten Lehrervercinigungen Deutschlands ihre Zustimmung erteilt haben. In diesen Bestimmungen erklären sich die beteiligten Verleger nach Maßgabe einer Reihe Grundsätze bereit, Prüfungsexemplare von Schulbüchern den Direktionen der Anstalten zum Zwecke der Einführung zur Verfügung zu stellen und ferner Handexemplare von Schulbüchern für den Ge brauch im Klassenunterricht an Lehrkräfte kostenfrei abzugeben. * Kunstsalon F. W. Mittentzwey-Windsch. Heute 11 Uhr wird die eigenartige Sonderausstellung des Münchner Sportmalers und Plakatzeichners Ludwig Hohlwein eröffnet, und sei auf das Inserat in der vorliegenden Nummer hingewiejen. Ferner ist neben Einzelwerken bekannter Künstler besonders die Kollektivausstellung Wilhelm Voigt hervorzuheben. Die Ausstellung ist Sonntags von 11—1 Uhr geöffnet. * Die Firma Adolf Bleichert L Co. in Leipzig gibt ein kleines, hübsch ausgcstattetes Album über Transport und Verladung von Holz heraus. So oft man auch die kühnen Drahtseil bahnkonstruktionen der Firma bewundert hat, so sehr wird man doch immer wieder von den ge waltigen, fast unglaublichen Leistungen überrascht, welche dieses elegante und scheinbar so einfache Transportmittel vollbringt. Stämme bis zu 3000 Kilogramm Gewicht schweben über freie Spannungen von 1000 Meter an den dünnen Stahlseilen hinweg, in Strecken von fast lX) Prozent Neigung gleiten Balken und Bretter sicher bergab, ziehen dabei die leeren Wagen hinauf und erzeugen noch einen Kraftüberschuß für den Antrieb eines Sägewerkes am Drinaufer oder für die Beleuchtung der Plan tagengebäude im ostafrikanischen Urwald. Große Kabelkrane und Verladebrücken nehmen die Stämme aus dem Fluß aus und verladen sie in Eisenbahn wagen oder auf den Lagerplatz. Die neueste Er findung, wichtig besonders für Zellstoffabriken und Gruben, ist ein selbsttätiger Greifer, der, genau die Finger der menschlichen Hand nachahmend, die Rund hölzer faßt, hebt und an anderer Stelle in guter Ordnung nicderlegt, so daß auch die mühsame und kostspielige Verladearbeit dem Menschen vollständig abgenommen wird. * Del Vecchios Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit. Die große, umfangreiche Sonderausstellung des Leipziger Malers und Radierers Leo Rauth er freut sich eines großen Zuspruches und wollen wir nicht verfehlen, auf diese so interessante Sonderaus stellung aufmerksam zu machen. Weiter ist die Kollektiv-Ausstellung des Karlsruher Malers Adal bert Metzger placiert. Das graphische Kabinett ent hält die neuen Radierungen unseres heimischen Meisters Max Klinger „Herrscher, Krieg und Philo soph" zum Opus Vom Tode il gehörig, außerdem weitere Werte dieses Künstlers, sowie Arbeiten von Georg Fritz, Hans Schweigcrle, N.Lorrain, S. Schmidt- Eschle, F. Hecker, H. Herkomer usw. * Eine Ejperantoausjtellung, verbunden mit dem Verlaus der verschiedensten Artikel, welche zwecks Weltversand in Esperantoverpackung verkauft werden, findet man auf dem Mcßplatz, Reihe 47. Auch für Nichtesperantisten ist es von großem Interesse, sich bei dieser guten Gelegenheit zu überzeugen, in welcher Weise das Esperanto bereits in Handel und In dustrie Ausdehnung gefunden hat. " Der „Tauchsche", das bekannte Volksfest der Leipziger, kann als ein deutsch-chinesijch-japanisches Laterncnfest betrachtet werden, welches den Ab schluß der im Freien zu feiernden Festlichkeiten bildet und überleitet auf die Wintersaison, in welcher die Lampe in Werkstatt und im Familienheim wieder zu ihrem Rechte kommt. Während man sich bis hier her in vielen Werkstätten ohne künstliche Beleuchtung zu behelfen suchte und lieber die Arbeitszeit etwas adkürzte, kommt jetzt eine andere Einteilung der Arbeitszeit zur Geltung und Lampcnbeleuchtung reichlicher zur Verwendung. Infolgedessen werden auch Lampen- und Lichtschirme aller Art gebraucht, in welchem Artikel die Papierwaren-Fabrik von M. Apian - Bennewitz eine große Auswahl neuester Muster in allen Formen und Größen auf Lager hält, während sic jede beliebige Extra-Form oder Art bis zur hochelegantesten Ausstattung in der mit ihr verbundenen Leipziger Kunstblumen-Fabrik Kraft L Co. ganz nach Wunsch oder Vorschrift an fertigen läßt, wo auch die verschiedenen Muster in einer Grotzen Ausstellung übersichtlich zur Schau gestellt werden. * Der Schreberverein der Westvorstadt veranstaltet heute auf seinem zwischen Schreberstraße und Frank furter Tor gelegenen schönen Platze seine Gartenbau ausstellung. Die Ausstellungsobjekte kommen hierbei zur Verlosung, deren Erlös der Wohltätigkeitskasse für Milchkolonie usw. zufließt. Konzert und mannig fache Belustigungen werden den Besuchern angenehme Stunden bereiten. Der Eintritt ist frei. * Der Leipziger Geflügelzüchtcrverein unternahm jüngst einen äußerst anregend verlaufenen Ausflug nach Böhlen, Rötha und Gaulis, um die daselbst be findlichen Geflügelzüchtereien in Augenschein zu nehmen. Er besichtigte dabei die weißen Cochins der Züchterei Weber, die Malteserzucht Pfefferkorn, die Geflügelzucht Fritzsche von schwarzen Wyandottes und weißen Laufenten, die gelben Italiener, schwarzen Wyandottes und Orpington-Enten der Züchterei Menge und die Stämme rebhuhnsarbiger Wyandottes und Italiener sowie weißer Laufenten von Marx. Der Weg nach Rötha, verkürzt durch die munteren Weisen der Kapelle, führte den Verein zum Gast hofbesitzer Kohlemann, der schöne Brieftauben aller Farbenschläge aufzuweisen hatte: nach ihm wurde die Römerzüchterei Poigt und endlich Gaulis besucht, wo Thrandorf eine große Schar hochrassiger ge streifter Plymouths vorführte. Den Endpunkt des vom besten Wetter begünstigten Ausfluges bildete der prächtige Fortunaoark in Gaulis. — Im Wiener Cafe des Burgkellers im Handels hof findet von jetzt ab wiederum jeden Abend vor nehme Unterhaltiingsmusik statt. Sie wird von einem tüchtigen Musikerensemble bestritten und in feiner, mustergültiger Weise ausgeführt, so daß den Besuchern des Cafes ein besonderer Genuß damit geboten wird. * Von Markt 9 nach Markt 13 verlegte heute das Spezialhaus für Spitzen und andere Stoffe E. Hoffmann seine Verkaufsräume. Damit hat die rühmlichst benannte Firma, deren Bedeutung die herrlichen Kunstwerke der Spitzengewebe geschaffen haben, auch räumlich jene Ausdehnung genommen, die dem Betriebe des Hauses und seinem Ansehen entspricht. Ein angemessener Umbau und veränderte, zugunsten der Schönheit geschaffene Einrichtungen ließen hier eine ebenso vornehme wie gediegen schmuckvolle Vcrkaufsstätte großen Stils erstehen, gleich reizvoll wie praktisch in Anlage und Aus gestaltung. Die gewaltigen Schaufenster zu beiden Seiten des Eingangs, die von gebogenen Glasscheiben in gewaltiger, in Leipzig noch nicht vorhandener Größe abgeschlossen sind, lassen einen Blick in die an hervorragenden Spezialitäten reichen Lager der Sanmag, il. September lSio. Firma werfen, einmal in das Gebiet der Spitze, der Krone aller Gewebe, dann in das Bereich der Tülle, Seidenbänder, Sammete und Seidenbesatzstoffe, Blusen, wie auch in die Abteilung für Ballkleider und Tanzkleider für junge Damen. Das Haus E. Hoffmann dient damit der Mode in ihren feinsten und zartesten Formen, es dient dem Geschmack der vornehmen Damenwelt. Beim Eintritt in die Hellen, freundlichen Verkaufsräume, die eine ausge dehnte Tiefe besitzen, empfängt der Besucher den anmutendsten Eindruck. In schimmerndes Weiß sind dieJnnenräume gekleidet und zahlreiche Spiegelflächen reflektieren die einzelnen Geschäftsabteilungen und ihren Inhalt. Während der eine Teil des Raumes die echten Spitzen und Posamenten ausgenommen hat, ist der andere Teil mit Schleiern, Zabotts, Echarpes. mit Sammeten und Seidenband bedacht, wobei eine höchst praktische Neuerung insofern einaeführt worden ist, als sämtliche Waren offen zur Schau gebracht werden. Lange Reihen von Glaskästen lassen in sinnreicher Anordnung diesen Ueberblick zu. Einen breite Treppe führt dann zur Galerie mit ihren umfangreichen Reservelagern und zugleich zu dem Konfektionsraum, wo sich auch die Probierzimmer befinden. In der ganzen Einrichtung dieser neuen Geschäftsräume der Firma E. Hoffmann in Stieglitzens Hof liegt ein vornehmer, gediegener Zug, prägt sich auch im Acußern der feine Charakter dieses von Herrn Fr. Cuno so erfolgreich betriebenen Geschäftszweiges aus. Eine erstaunliche Fülle von Licht ergießt sich abends über die Verkaufsstätte, wenn 30 elektrische Lampen auf einmal den Raum mit ihrem Glanz erfüllen und die Schönheit der textilen Erzeugnisse in ihrem ganzen Umfange her- vortrcten lassen. * Werkstätte für Arbeitslose. In der Werk stätte für Arbeitslose (Hospitalstr. 9. Tel. 6302) und in deren Filiale (Arndtstr. 51, Tel. 4062) haben im ersten Halbjahr 1910 an 4015 Tagen zugereiste und an 4031 Tagen hiesige Arbeitsuchende Beschäf tigung gefunden. Diese Werkplätze steuern in wirk samer Weise der Bettelei, indem sie mittellosen Durchreisenden Gelegenheit bieten, sich durch Holz spalten Verpflegung in den hiesigen Herbergen zur Heimat zu verdienen. Möchte die Bewohnerschaft Leipzigs auch in Zukunft durch zahlreiche Aufträge lauf fein gespaltenes Kiesernkernholz und grob ge spaltenes Rotbuchen-Scheitholz) jene Anstalten in den Stand setzen. Arbeitswilligen Beschäftigung zu gewähren. * Feuer im Alten Gasthof in Wahren. Durch unvorsichtiges Umgehen mit Streichhölzern durch Kinder entstand gestern abend kurz nach 6 Uhr in der im Garten des Alten Gasthofs zu Wahren befindlichen Kolonnade Feuer. Auf die Feuermeldung rückten außer der Wahrener Wehr die Freiwilligen Feuerwehren von Stahmeln, Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena, sowie auch ein Wagen der Eohliser Be zirkswache der Leipziger Feuerwehr nach der Brand stelle aus. Das an sich unbedeutende Feuer konnte nach kurzer Tätigkeit der Wehren gelöscht werden, so oaß irgendwelcher nennenswerter Schaden nicht entstanden ist. Hf Unfälle. Ein in der Schenkendorfstraße wohn hafter 50 Jahre alter Arbeiter glitt in der Breite Straße in L.-Anger von der Trottoirkante ab, kam zu Falle und erlitt hierbei eine Rückenverstauchung. — Auf dem hiesigen Schlachthofe sprang einem in der Moltkestraße in Stellung befindlichen 16 Lahre alten Fleischerlehrling ein großer Zughund an und biß ihn in die linke Brustseite. — In eicker Glashandlung in der Berliner Straße wollte ein in Crostewitz wohnhafter 23 Jahre alter Markthelfcr eine ziemlich schwere Glasscheibe aus dem Fache ziehen, wobei diese zerbrach. Genannter zog sich hierbei eine nicht unerhebliche Wunde — Sehnen durchschneidung — zu. — Beim Bedienen kam eine in der Ronnen-Mühlgasse in einem Restaurant in Stellung befindliche 40 Jahre alte Wirtschafterin infolge Ausrutschens auf einer Bananenschale zu Falle und erlitt einen Beinbruch. — Vorgenannte fanden Aufnahme im Krankenhause * Beschlagnahmte Druckschrift. In dem im Ver lage von A. Gerisch in Dortmund erschienenen „Arbeiter-Liederbuch für Massengesang" sind durch Gerichtsbeschluß das Lied „Die Inter nationale" und von dem Liede „Die Arbeitsmänner" die beiden letzten Strophen unbrauchbar zu machen. * Buchmacher. Wegen gewerbsmäßiger Vermit telung von Rennwetten erfolgten die Festnahmen eines 50 Jahre alten Büfettiers aus Eroß- Margula und eines 36 Jahre alten Bäckers aus Luga. * Jugendlicher Ausreißer. Am 23. August war ein 13 Jahre alter Schulknabe von hier unter Mit nahme von 70 ./L aus der elterlichen Wohnung ent wichen. Das Bürschchen wurde vor einigen Tagen, nachdem es das Geld verbraucht hatte, aufgegriffen. Auf dem Wege nach der Schule ist der Bube der Mutter wieder entwichen. * Leutzsch, 10. September. (Veränderungen im Ortsinnern.) Der alte Ortsteil hat innerhalb der letzten Wochen wesentliche Veränderungen er fahren. Der ehemalige Sattelhof, d. i. Siedelhof, der zum alten Leutzscher Ritteraute gehörte, und verschiedene angrenzende Gebäude sind abgebrochen worden. Das auf diese Weise gewonnene, umfang reiche Gelände soll parzelliert und möglichst bald bebaut werden. Dazu sind verschiedene Straßen anlagen im Ortsinnern erforderlich, und es bedarf des Zusammengehens der beteiligten Interesienten zur endgültigen Lösung der schwebenden Fragen. Die geplante Durchführung der Lindenauer Straße nach der Leutzscher Kirche bedeutet für den ganzen Ort eine gewaltige Verkehrsverbesserung, die allseitig mit Freude begrüßt wird. Das alte Leutzsch verschwindet immer mehr. Auch an Stelle des ehemaligen Müllerschen Gutes erstehen jetzt moderne Wohnhäuser. Vie I-eMoer krivst-Loedeelmle »Kk8l ÜSlI8llSsillM8cKllIk von »ZZ9, UZeoiioi's l-vkmann, klosZplatr 11 eröttnst äio vLvkstsn ILovkIrui'ss am 19. 86pt6mdsr 1910. l^szeliinenlisu Attiön 8ll8l>8eli2fl vom. PK. I.eiprig-l'IsMr, Kat laut amtlicher Versuchs pro ?8i unä Ltuncks bei einer bsistunA von 100 ?8i einen vamptverbraucd von unä einer Lin1rittsspannun§ von 7,7 Lim. vrxsbsn.
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