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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191009116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100911
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-11
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
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lo. ewöhn- -traßen grohem er Ein- >d Haus el- und iber die itraßen- I aeord- !ahl der !ehr im ücksfälle erkehr. ;r- und ckungen, glichkeit ft anae- n zu be- uue all- hts des gen für tige Be- re Hand- t, zuge- r «, I. SIL» !««I! billig! arkt L«. »22c renoviert. >ec, Dampf» itzbäder uiw. s u. Freila,,. 1—1 nachui. t. 4—V.9 ad. Lageszeit. — st.u.Äonnab. lt. b.uachm.,15^ cksr llgti/.üit!, Ll. llloat»», an. H. lil. —'^9 naekm. 5 III, Oisnst., >ok.v.'/,S-9v. !.LluL. . Für Herren -1 Uhr täglich )«r Tageszeit. «««Hk» 5-Sadck». /,5 vaok. 3 ? 5-9 abäs. S-llvorm. r-4a»at». llln- IS AZ «»»> n-. Rlv^ », SvI»I»L» l. volaaler. »«—7 en- u. i>äsoa- irt»L«I»r o. «op.Zl.dt. »7» Sonntag, lt. September ISIS. Leipziger Tageviau. wendet — Langsamfahren, Vorsicht (letzteres für Fußgänger). 2) Hochheben des rechten Armes mit darauf folgender rascher Bewegung nach vorn zum Boden, wenn nötig, wiederholt hintereinander — Anhalten, Absitzen (letzteres für Radfahrer). 3) Im Anschluß an Punkt 2 Hereintreten in die Fahrbahn mit dem Rucken nach der Fahrtrichtung — Anhalten der Wagenreihe. 4) SeitwärtsfUhren des in Schulterhöhe erhobenen Armes nach einer Sette—- Rechtssahren, Linksfahren. 5) Hochheben des Armes und Bewegung desselben nach rechts und links in abweisender Form, cvent. schon aus weite Entfernung hin — Strotze gesperrt, Fahrbahn unpassierbar. 6) Aneiserndes Zuwinken mit dem Arm in der Borwärtsrichtnng des betr. Fuhrwerks, auch für ängstliche Fußgänger als Aufforderung zum Ueber- schreiten einer freien Fahrbahn anzuwenden — Zu fahren, Anfahren, Beschleunigung des (Ziehens. 7) Abwinken mit der rechten Hand, die zu diesem Zwecke hocherhoben wird und raschdrehende Be wegungen im Handgelenk in abweisender Form aus führt — Unterlassen einer bestimmten Handlung, wie Abspringen von der Straßenbahn, Vorfahren usw Leipzig, am 6. September 1910. sei» I>. k. 2925. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. 1) Von der Sammlung unserer Ortsgesetze ist nun mehr auch der 1. Band mit den Bestimmungen über Verfassung, Beamte, Gemeindeleistungen und Gebühren, Geschäftsordnung fertiggestellt worden. Er kann, wie die übrigen 3 Bände, zum Ladenpreise von 2 .st durch jede Buch handlung bezogen werden. 2) Als Fortsetzung und Ergänzung unserer Ort»- gcsstzsammlung werden wir ein Ortsgesetzblatt heraus geben, das alle weiteren für die Ortsgesetzsammkuna sich eignenden Bestimmungen enthalten und je nach Bedarf erscheinen wird. Das Ortsgesetzblatt kann gegen eine jährliche Gebühr von 1 -K von unserer Sportelkasse, Rathaus, Erdgeschoß, Zimmer 211, be zogen werden, es liegt zur Einsichtnahme ständig im Rathause, Hauptgeschoß, Zimmer 339, aus. Mit dieser Bekanntmachung werden gleichzeitig Nummer 1—3 des Ortsgesetzblattes ausgegeben. Leipzig, am 10. September 1910. o!>«0« Der Rat der Stadt Leipzig. Dir.-Reg. Nr. 1235. Dr. Dittrich. Wir haben bis auf weiteres die Wage der Firma B. G. Teubner, Buchdrucker«; und Verlags buchhandlung in Leipzig, Georgiring 4 — Teubners Privatstratz« — als amtliche Wägestelle zugelassen. Auf dieser Wage können gegen Entrichtung der von dem In haber festgesetzten Gebühr amtliche Wägungen er folgen. Der darüber von einem von uns beeidigten Wäger ausgestellte Wiegeschein genießt öffentlichen Glauben. t) 1190. Leipzig, am 29. August 1910. o»>9» Der Rat der Stadt Leipzi g. Neubau Krankenhaus „St. Georg". Es sollen nachstehend verzeichnete Arbeiten ver geben werden: l> Kochkiichcngebäude: Zimmerarbeiten, 2) Wäschereigebiiude: Zimmerarbeiten, 3) Werkstätten- und Stallgebäude: Gasleitungs arbeiten, 4) Werkstätten- und Stallgebäude: Tonplatten- sutzböden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbauamte, Reue» Rathaus, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 4V8, eingesehen oder gegen porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 2,00 zu 1) und 2) und 0,50 ./< zu 3) und 4) bezogen werden. Die Pläne liegen in der Bauhütte, Aeußere Delitzscher Straße, zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind verschloßen und mit der Aufschrift: Kochrüchengebäude, Zimmerarbeiten, Wäschereigebäud«, Zimmerarbeit««, Wrrlstätten- und Stallgebäude, Saslei- inngsarbeiten, Werkstätten- und Stallgebäude, Ton plattenfußböden, . versehen bis zum 24. September 1S1V, zu 1) vorm. S, zu 2) vorm. 9,25, zu 3) vorm. 9,45, zu 4) vorm. 10 Uhr an die obenbezeichnete Stelle portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit erfolgt dis Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber bzw. deren Bevoll mächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung vor. Die Entlassung aus den Angeboten erfolgt durch Bekanntmachung. Leipzig, den 10. September 1910. Des Rats Deputation zum Hochbanwesen. Da sich die Anträge auf Anschluß an das smt Juni im vollen Betriebe befindliche neue städtische Elektrizitätswerk Süd in nächster Zett voraussichtlich stark häufen werden, ersuchen wir die Antragsteller in ihrem eigenen Interesse, die Anträge so zeitig zu stellen, daß die Anschlußarbeiten noch rm Herbste auegefiihrt werden können. Nur dann kann auf rechtzeitige Stromlieferung noch vor Eintritt des Wintere gerechnet werden. Leipzig, den 9. September 1910. Der Rat der Stadt Leipzig. B. A. 3133. Amt für die städtischen technischen Werke. Gesperrt wird für allen Fährverkehr die Gabelsbergerstraße zwischen der Dresdner und der Kuchengartenstraße vom 13. September d. 2. ab während des etwa 2 Wochen dauernden Straßenbaues. Leipzig, ani 10. September 1910. . , Der Rat der Stadt Leip-'g. W.-P.-A. Nr. l, 2689. Wohlfahrtspolizeiamt. Kranken haus St. Georg Gesperrt wird für allen Fährverkehr di« Univeriitätsstraße zwischen der Magazingasse und der Schillerstraße und für den durchgehenden Fährverkehr die Magazin gasse vom 12. d. M. ab während der etwa 14 Tage dauernden Kabelumlegungsarbeiten. »si« Leipzig, am >0. September 1910. Nr. II 2595. Der Rat der Stadt Leipzig. Wohlfahrtspolizeiamt. Bei Gelegenheit des sogenannten Tauchaer Jahr markts ist in den früheren Jahren, namentlich von halbwüchsigen Burschen und Kindern, in den Straßen hiesiger <-cadt durch unerlaubtes Abbrennen von Feuerwertskörvern, wie sogenannten Kanonenschlägen, Fröschen und bengalischen Zündhölzchen, welche nach dem Anzünden emporgeworfen werden, öfter erheb licher Unfug verübt worden Es wird daher gegen ein solche» Gebaren nachdrücklich eingeschritten werden. Die Verüber derartigen Unfugs haben ihre Bestrafung auf Grund 8 360 Ziffer 11 bzw. 8 !368 Ziffer 7 des Reichsstrafgesctzbuches zu gewärtigen. Auch wird darauf hingewiesen, daß nach 8 26 der Bestimmungen über den Verkehr mit Sprengstoffen die Abgabe von Sprengstoffen an Personen, von welchen ein Mißbrauch derselben zu befürchten ist, insbesondere an Personen unter 16 Jahren verboten ist, und sich Kaufleute und Händler, welche diesem Verbote zuwiderhandeln, ebenfalls ihrer Bestrafung nach 8 367 Ziffer 5 des Reichgstrasgesetzouchs aussetzen. Das Polizeiamt richtet ferner an Eltern und Vormünder die dringende Mahnung, das Anpuüen der Kinder mit allerhand papiernem und leicht Feuer fangendem Flitterwerk, wie solches ebenfalls bei der fraglichen Gelegenheit häufig zu beobachten ist, nicht zu dulden, da bei dem geschilderten leicht sinnigen Gebaren vieler Kinder infolgedessen die Kleidung eines Kindes nur zu leicht in Brand ge raten und ein größeres Unglück herbeigeführt werden kann. Da die Aufsichtsoraane nicht überall zugegen sein können, ergeht an alle Erwachsenen das Ersuchen, mit dahin zu wirken, daß dem gerügten Unfug ge steuert werde. Leipng, den 5. September 1910. 9-«i D. R. 2934. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. llusdilüung von Srakttahrzeug- führern betreffend. Wir geben hiermit bekannt, daß wir den In habern von Reparaturwerkstätten für Kraftfahrzeuge, und zwar den Herren Julius Gicsder, hier, Brandvorwerkstr. 12/14, Eduard Hucke, hier, Sidonienstr. 45 und Hermann Döhmel, hier, Hähnelstr. 9 die Ermächtigung zur Ausbildung von Führern von Kraftfahrzeugen erteilt haben. Wir weifen zugleich darauf hin, daß vom 1. Januar 1911 nur die Personen, die in den vor stehend genannten Reparaturwerkstätten ihre Aus bildung erhalten haben, zur Prüfung vor dem amt lich anerkannten Sachverständigen zugelassen werden können. 1K3521 Leipzig, den 7. September 1910. sir» Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Wohnungsnachwels ürr llnlverlitSt Leipzig. 1. Für jede anzumeldende Wohnung ist eine Ein schreibgebühr von 25 zu entrichten. 2. Anmeldungen von Wohnungen, welche in gesund heitlicher oder sittlicher Hinsicht zu erheblichen Bedenken Veranlassung bieten, werden nicht angenommen. 3. Insbesondere ist die Vermittlung von Woh nungen ausgeschloffen, welche nur indirekte Beleuchtung oder keinen unmittelbaren Zugang vom Vorplatze aus haben. 4. Der Vermieter verpflichtet sich, nach erfolgter Vermietung die Wohnung abzumelden. Leipzig, den 11. September l910. 9>oa Akademischer Senat. StMMtz 6ärolL8odul6. Kermdi- M »MiisIliiiMeliiil«, 8omivat lUeliavckuibvits-u Hausbaltunxalobrvrlvvell. IS. Legion cles Vi ioterbsidjadres am 3. Oktober. Lpsrial - Lurse ia ^VssedeoLben, Lvdveiävra, Ltiotzev, Lut?:, Locbeu uuck LlLtteu. ävmelckuvF u mögboktä vocb vor ckeu Lliobseliskerion erdetes. - rospekts uock Luslccuctt tLzllelc — Kursor 8ouu- adcvck — von 9—12 voll 3—6 Lkr ckurob »g2s Utlsntk« I-uirv, Inspvkt. Realgymnasium 1. S. m. Real- fchule zu Glaucha«. Die Anstalt umfaßt 1) die Klaffen Sexta bis mit Unterprima eines normalen Realgymnasiums, die zurzeit von insge samt 104 Schülern besucht werden. (Die Klaffen stärke schwankt zwischen 7 und 21 Schülern.) Ostern 1911 wird die Oberprima aufgesetzt und damit der Ausbau der Realgymnasialabterlung vollendet werden. 2) eine vollständige Kklassige Realschule mit 130 Schulern (Klassenstärke zwischen 16 und 33 Schülern). Anmeldungen für das Winterhalbjahr werden mög lichst noch vor den Michaelisferien erbeten. Zu weiterer Auskunft bin ich gern bereit. »o,v«« Glauchau, den 1. September 1910. Prof. vr. Berlet, Direktor. Die Lieferung des Vadeprospekte» für das Nord seebad Westerland für das Jahr 1911 ist zu ver geben. Es sollen 75 000 Badeprospekte geliefert werden. Die Bedingungen sind gegen Einsendung von 50 in Briefmarken von der städtischen Bade verwaltung Westerland zu erhalten. Angebote sind bis zum 22. Oktober 1910, vorm. 11 Uhr bei der städtischen Vadeoerwaltung in Wester land einzureichen. Das Bürgermeisteramt Westerland. I>r. Fromm hold. Sparkasse Schönesela bleibt wegen Reinigung der Geschäftsräume am 12. und 13. September d. I. geschloffen. Dringende Angelegenheiten werden Dienstag, den 13. September, von 11 bis 1 Uhr erledigt. »<,s>n Z8mMerMkr5;e jÄnÄors. Geschäftsstelle: Gemeindeamt. Zinsfuß: Geschäftszeit: ! Montag bis Freitag 9—12 und 2—5 Uhr, Sonnabend 9—2 Uhr. «»«?»» Sparkasse Schönefeld. Geschäftszeit: Montags bis Freitags vorm. 8—1 und nachm. 3—5Uc)r, Sonnabends vorm. 8 bis nachm. 2Uhr. Tägliche Verzinsung 3'/, »o.-r» MiO-WMt MMM. Einlegerguthaben: 17 660 282 88 /H. Reservefonds: 884 000 ./<i »»«sr Tägliche Verzinsung mit H */., Geschäftszeit: Jeden Werktag und zwar Montags bis Freitags vorm. 8—12', und nachm. 2bis 4 Uhr, Sonnabends nur vorm. 8—12'/, Uhr. KkMkiMpncklißc GcM. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit: 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Zinsfuß: SVsVo. Sparkasse Leutzschs Unter Garantie der Gemeinde. Reserven 450 OVO./k) Eeschästszeit: Wochentags 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabend» durchgehend von 8—2 Uhr. »os,ss GcWstslolal: WL Die Verzinsung der Ein- /S /<». lagen erfolgt täglich. Haltestelle der Linien L und L der Großen Leipziger StraßenbahnsowieAußenbahnLeipzig-Leutzsch-Gundorf lüemMcsWkche Wliii-Wenbttg. Geschäftszeit 8—1, nachm. 3—5, Sonnabends 8—1 Uhr Tägliche Verzinsung. Zinsfuß 3' ."/, E« Sparkasse Wahren. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß ttnks, Zimmer Nr. 4. Zinsfuß für Einlagen bei täg ¬ licher Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends nur 8—2 Uhr „ein Kus Leipzig unü Lmgegenü. Leipzig, 11. September. Gin Mhrer üurH Leipzig vor so Jahren. Wer da glaubt, daß es vor einem halben Jahr hundert keine Stiwtesührer gab, der irrt gewaltig. Nur waren diese Führer damals anders beschaffen als jetzt. Heutzutage nehmen sich die Fremden eine Droschke, oder, wenn dieses Gefährt nicht schnell ge nug ist, ein Automobil, und im Galopp geht es durch die Straßen, denn „Zeit ist Geld". Flüchtig werden die Hauptgebäude in Augenschein genommen, eventuell verläßt man sich auf die „Erläuterungen" des Rosselenkers, und man hat dann Leipzig gesehen. Dementsprechend sind auch die gedruckten Führer be arbeitet. Sie sind wenig umfangreich, ermöglichen ein schnelles Nachschlaaen und geben das wesent lichste — damit haben sie für die eiligen Reisenden (uno das sind die meisten) ihren Zweck erfüllt. Vor 50 Jahren scheint das anders gewesen zu sein. Vor uns liegt ein von der Verlagsbuchhandlung von I. I. Weber im Jahre 1860 herausgegebener Führer durch Leipzig und seine Umgebungen. Er enthält 72 in den Text gedruckte Abbildungen seinen Reichtum, den man )ich jetzt nicht leisten würde!), ferner einen Orientierungsplan und eine Um gebungskarte von Leipzig. Das 284 Seiten starke Buch ist von Carl Weidinger verfaßt, und sein Preis beträgt 20 Nar. Es kann nicht unsere Absicht sein, hier näher auf den Inhalt dieses Führers^' einzugehen. Bemerken wollen wir nur, daß nickst weniger als 61 Seiten der Stadtgeschichte gewidmet sind und 34 Seiten einem Gange durch die Stadt. Alles andere wird in 23 werteren Kapiteln behandelt. Einiges davon sei hier hcrausgeariffen. So wird von der Messe gesagt: „Das Getümmel einer lebhaften Messe macht einen eigentümlichen Eindruck. Plätze und Straßen, aus denen sich der Verkehr konzentriert, sind buch stäblich mit Buden, Waren und Menschen bedeckt, und da letztere sich geschäftlich drängen und Hunderte von Rollwagen sich mühsam ihren Weg bahnen müssen, so wird dieses Treiben oft lebensgefährlich, wiewohl Unfälle nicht häufig vorkommen. Musikan ten hört man auf allen Straßen, die Promenaden, Restaurationen und Wirtstafeln sind mit der bun- Nr. 251. 104. Iahryans. LMt-Varämbe Lrs60kv8 D* k. Aüliv, MclMiött, l_6iprig, Krlivillälzeiie 8tr. 23. ^»717 testen Menge aller Nationalitäten gefüllt, und die Aufmerksamkeit wird jeden Augenblick beschäftigt. Es toinmen daher auch viele Menschen her, bloß um den Anblick der Messe und der Freuden, die sic bietet, zu genießen." An dieser kurzen Schilderung wird jeder ältere Bewohner die einstige weltberühmte Leipziger Messe wiedererkennen! Auch das Kapitel „Die Vergnügungen Leipzigs" enthält manches, was heute noch interessiert. Als älteste Gesellschaft wird die Leipziger Schützen gesellschaft genannt, von der es heißt, daß zwei Deputierte des Rats, 14 Vorsteher und 3 Syndiken ihre Angelegenheiten leiten. Der „Rüstungsmeister" (er hieß damals zufällig Tell) wohnte im Schützen hause. Die Harmonie zählte 250 Mitglieder, die einen jährlichen Beitrag von 12 Talern leisteten' die Gesellschaft — so heißt es — besitzt ansehnliche Kapi talien, deren Zinsen sie auch zur Gründung von Frei stellen in Schulen verwendet. Die Gewandhaus- Ballgesellschaft veranstaltete damals in jedem Winterhalbjahre acht Bälle im Saale des lfiewand- hauses. Hcrrenklubs waren die Erholung, die jährlich zwei Diners gab, ferner die Ressource (für ältere Herren) und die Sozietät. Als Ball gesellschaften finden wir aufgefllhrt die Con cordia, die Glocke, die Laute, die Htlaria, Asträa und Hesperia. Diners. Soupers und Bälle gab der Tunnel. Der Professoren- Verein hatte seine Bälle im Hotel de Pologne, die Iduna, eine Juristengesellschaft, veranstaltet« im Winter ebenfalls Bälle. Am Schlüsse der weiteren Aufzählung heißt es: „Es läuft übrigens noch eine lange Kette geselliger Vereine durch alle Stände bis zur dienenden Klasse herab, und jede Hausfrau weiß zu sagen, wie oft ihre Dienstmädchen sich Urlaub er bitten, um ins Kränzchen zu gehen." Also auch da mals schon wie heute. Den Beschluß des Buches bildet der Tageskalender, und im Anhänge finden wir Näheres über Konsulate, verpflichtete Börsensensale, Telegravhentaxe usw. Jedenfalls läßt sich eins sagen: Wer den Führer durchgelesen hatte, der hatte eine genaue Kenntnis von unserer Stadt Leipzig erlangt. * Rotsbefchlüsse. In der gestrigen Eesamtrats- sitzung gedachte der Vorsitzende vor Eintritt in die Tagesordnung des Heimganges des Geheimen Rates Professors 0. Dr. Frieb berg, Ehrenbürgers der Stadt Leipzig, und hob unter Würdigung seiner Bedeutung für die Wissenschaft und unter dankbarer Anerkennung seiner Förderung der hiesigen Handels hochschule hervor, daß der Heimgegangene auf seine Eigenschaft als Ehrenbürger der Stadt Leipzig selbst besonderen Wert gelegt und für dieEntwickelung unserer Stadt immer lebhaftes Interesse gezeigt habe. Zum Zeichen des dankbaren und ehrenden Gedächtnisses erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. — Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten und zunächst Kenntnis genommen von einer Mitteilung des katholisch-geistlichen Konsistoriums zu Dresden, daß das katholische Pfarramt zu Leipzig-Plagwitz dem Pfarrer Hottenrott in Annaberg übertragen worden ist. Sodann wurde den Anträgen der Stadt verordneten gemäß beschlossen, bei der Staatsregie rung dahin vorstellig zu werden, daß die Grenzsperre für Einfuhr von Jungvieh, Schlachtvieh und Fleisch auf das für den Seuchenschutz unumgänglich not wendige Maß herabgesetzt wird, daß die Fracht sätze für Schlachtvieh ermäßigt werden und die Zufuhr ausländischer Schweine unmittelbar in mit Gleisverbindung versehene Schlachthöfe gestattet werde. Hierüber soll eine Petition ausgearbeitet werden und den Stadtverordneten zur Zustimmung unterbreitet werden. Unter Vorbehalt der Stadt verordneten genehmigte man die Einlegung einer Rohrschleuse unter die Sohle des Trenkengrabens in den Fluren Leipzig-Probstheida und Leipzig- Connewitz durch die Leipziger Terraingesellschaft, den Verkauf des Bauplatzes 3 an der Möbiusstraße, den Aufteilungsplan für das Grundstück „Drei Linden" und die Festsetzung der Ent schädigung für das zu erwerbende städtische Land auf 50 für 1 am, die Abgrenzung eines Bewegungs raumes für die ll. Höhere Bürgerschule auf dem Schul platze mit 350.//! Kosten, sdie Bedingungen für die Zulassung von Apparten für Preßgas, und die Verbesserung der Steigungsverhält nisse der Rampe in der Martinstraße und Herstellung der Holsteinstraße zwischen Eilenburger Bahn und Oststraße. Weiter erklärte man sich damit einverstanden, daß die mit den Stadtverordneten gemeinschaftlich abzuhal tende Sitzung vom 21. September auf den 5. Oktober verlegt wird. — Antragsgemäß ver geben wurde der Ausbau des Kehloalkengeschosses im Verwaltungsgebäude, die Lieferung der Heizungs anlage daselbst, die Lieferung von 16 Bogenlainpen nebst Zubehör für die Reichsstraße und den Neu markt, die Lieferung von Reinzgereinbauten für das Gaswerk 1, die Lieferung von 20000 Weichblei für Easrohrleaungen und die Lieferung von Gas automaten auf die Dauer von 5 Jahren. * Die nächst« sächsische Lehrerversammlung findet voraussichtlich in Leipzig statt. Als Verbands thema schlägt der Vorstand des Sächsischen Lehrer vereins die Beantwortung der Frage vor: Ge meinde- oder Staatsschule? Ar/öAe -ec/erz/ezk/e/- (A-Kie/Ze/n/V cz/r/ez-sz- srz -/e/ezr LMc/ /kc/e-7 cz/zcZ Ar/sz-e^e/7/tz/r scz e/zre/. ezzz. ^9^
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