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selben in allen Querschnitten bei den vorkommenden größten Belastungen gleiche Spannungen erleiden. Auf die Ausführung von Brüchen mit solchen Trägern ist dem K. baperischen Qber-Baudir-ktor Herrn v. Pauli ein Patent ertheilt, und werden auf Grund desselben Brüchen von den verschiedensten Spannweiten in der Fabrik von Eramer-Klctt in Nürnberg konstruirt.' Die Brückenträger für größere Spannweiten haben einen obern kastenför migen Rahmen und einen untern Rahmen, welcher aus flachen gehörig mit einander verbundenen Eisenstäben hergcstellt ist. Zur Verbindung der Rahmen dienen vertikale Stützen mit -j-förmigem Querschnitt und Kreuzstreben von Flach eisenstäben, auf eine angemessene Weise mit den Rahmen und unter sich ver bunden. Die Qucrbindcr, in Fachwerk ausgeführt, sind in so fern verschieden, als es die Unterstützung der Fahrbahn nothwendig macht, welche entweder über den Trägern oder zwischen den beiden Rahmen liegt, auch zuweilen au die Träger gehängt ist. Bei Eisenbahnbrücken von größeren Spannweiten sind außer den Querbindcrn noch Längenträger angeordnet, welche unter den Schiencngeleisen liegen. Die Verbindung der beiden Rahmen an ihren Enden ist durch einen soge nannte» Bogenschuh bewirkt, der aus Guß- oder Schmiedeisen hergestellt wird. Zur Ausgleichung der Längenveränderungen der Hauptträger dienen gußeiserne Stühle, die mit »ach möglichst großem Durchmesser konstruirten Walzen ver sehen sind. Die Diagonal-Verbindungen der beiden Hauptträger sind aus flachen Eisenstäben hergestellt. Nach dieser Konstrukzion sind außer verschiedenen Eiscnbahnbrücken von ge ringeren Spannweiten auf der München-Znnsbrucker Linie ausgeführt: 1) eine für gewöhnliche Fuhrwerke eingerichtete Brücke von resp. 123 und 58 Fuß baycr. Spannweite bei Schweinfurt; 2) die Brücke über die Groß-Achen am Chiemsee auf der Rosenheim-Salzburger Bahn mit 4 Oeffnungen ä 26^26 Meter Weite und für eine eingeleisige Bahn mit 2 Hauptträgern, deren Ent fernung von Mitte zu Mitte gemessen 4,38 Meter beträgt; 3) die Isar-Brücke bei Großheffelohe in der München-Rosenheimer Eisenbahnlinie mit 4 Oeffnun gen, wovon die beiden mittleren ä 52.54 Meter, die beiden äußern aber ä 26,56 Meter lichte Weite haben. Auch in Frankreich sind Träger nach der Form eines Körpers von gleichem Widerstande ausgeführt worden, z. B. für eine Brücke auf der Eisenbahnlinie St. Rambert-Grenoble, welche die in der Richtung der Bahn gemessen 13,6 Meter weite Oeffnung unter einem Winkel von 45 Grad schneidet. Die ron dem Ingenieur en owok Fontenay erbaute Brücke hat für eine zweigeleisige Bahn 3 Eisenblechträger von 1.3 Meter Höhe in der Mitte, welche über den untern horizontalen Rahmeu in 2 Meter Entfernung durch 0,23 Meter hohe Querträger von Eisenblech verbunden sind. Die Langschwellen der Schienen liegen in Eisenblechkästen auf den unteren Rahmen der Querträger. Die Brückcn- konstrukzion wiegt 7HF00 Pfd. 4 '/- Kilogr., und die Inanspruchnahme des Eisens beträgt 6 Kilogr. pro OMillim. bei einer Totalbelastung des mittler» Trägers von 17A000 Psd. und einer solchen Belastung jedes der äußeren Trä ger von 144^000 Pfd. /r 5^. /./72/57 Verein für Eifenbahnkun-e in Vertin. Sitzung am 9. Oktober 1860. Vorsitzender: Herr Hagen; Schriftführer: Herr W. Schwedler. Herr Quensell machte Mittheilungen über den Bau der Eiscnbahnbrücken über die Elb- und deren Fluihprosil bei Wittenberg in der Wittenberg-Halle- Leipziger Eisenbahn. Herr Plathner berichtet danach über den Aufsatz des Bauraths Herrn I)r. Scheffler zu Braunschweig betreffend „die Kosten des Eisenbahntransports" und vergleicht die darin gefundenen Resultate mit eigenen Ermittelungen. Derselbe spricht schließlich die Ansicht aus, daß die Scheffler'schen Resultate, so weit sie auf den praktisch zulässigen Transport der Kohlen zwischen Essen und Magdeburg Bezug haben, um den zehnten bis zwölften Theil zu niedrig sehen. Herr Hacberlin zeigt eine alle Zinkplatte von einem Dach im neuen Garten zu Potsdani vor nebst einem Stück der darunter befestigten Schalung, aus welcher zu erkennen, daß die in der Schalung gewesenen Holz würmer die Zinkplatte durchnagt haben. Herr Canti an spricht über den Uebelstand bei den Tarifsätzen für Baumaterialien, daß zuweilen das Gewicht derselben nach Kubiksuß unter Anwendung einer zn niedrigen Gewichts-Einheit, zuweilen durch direkte Wägung ermittelt würde, indem letztere Methode gegen erstere den Transport bedeutend theurer hcransslclllc. Es wäre ein gleichmäßiges Verfahren angemessener. Zeitung. Inland. Baden. — Das Projekt, eine Eisenbahn von Carlsruhe nach dem Rhein bei Marimiliansau zu bauen, wird nunmehr zur Ausführung gelangen. Der Großherzog von Baden hat das Gesuch des Gemeinderaths von Carlsruhe um Konzessionirung dieser Eisenbahn unter Vorbehalt der Zustimmung der Stände genehmigt. Die Anlagekosten sind mit 550,000 bis 600,000 fl. veranschlagt. Preußen. — lieber das Crgebniß der am 29. September stattgehabten Generalversammlung des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins erfährt man, daß der Reinertrag 179,310 Thlr. betrug. Davon wurden nach erfolgten Ab schreibungen, nach Verwendung von 50,000 Thlr. zur Verzinsung und Amorti- sazion des Kaufpreises der Eisenstein-Berechtsame und nach Abzug der Akzien- steuer, so wie der statutenmäßigen Tantiemen 75,000 Thlr. als 3 Proz. Divi dende auf das bis jetzt cmittirtc Nkzienkapital von 2'/- Millionen vertheilt. Verkehr deutscher Cisenbahnen. 1860 Württembergische TtaatSbahnen (45.6 Meilen). — Monal Scplbr. 1859 Personen, Zahl . . . 353,168 . . . 327.353 Güter, Ztr 695,277.7 . . 655.314.4 Einnahmen vom Personenverkehr 183,575 fl. . . 167,088 fl. „ „ Güterverkebr . 214,03» „ , , 220,327 „ Gksammteinnahme 397,614 fl. . 387,415 fl. Mehreinnahme in 1860 10,199 ff. K. K. privilegirte österr. StaatS-Eisenbahn. (174'/- Meilen.) Personen. Güter. Einnahme. 1859. 1860. Zahl. Ztr. fl. öst.W. fl. öst.W. 30. September bis 6. Okt. 51,309 1,095,774 444,857 365,614 bis 6. Okt 1,523,517 35,763,896 14,208,751 13,440,250 Kaiser-Ferdinands Nordbahu. — Monat September 1860. (Länge sämmllicher Bctriebsstrccke» 82'/- Meilen.) Personen. Zollztr. Einnahmen. östr.W. 1—Zg. S-Ptbr. 1880 .... 172,575 2,686.172 1,451,622 fl. gegen in 1859 155,553 2,276,031 1,314.617 „ I. Jan. bis 30. Sept. 1860 . . 1,213,414 22,130,079 11,040,638 „ gegen in 1859 1,351,467 18,736,197 11,504,972 „ (Regietrausportc ohne Frachtbetrag im Sept. 1860 .. . 194,533 Ztr.) Süd-ßtorddeutsche Verbindungsbahn. (Betriebsstrecke 27 Meilen. Personenverkehr Güterverkehr 1860 Anzahl Ein- Ein- Total- Monat der Per- nahmen Zentner nahmen soneu fl. fl- fl- September 26636 27658 237414 53831 81489 Sept. 1859 28362 25623 164426 37771 63394 Sept. 1860 mehr .... — 2035 — 16060 18095 bis ult. Sept. 1860 . . . 177472 184436 203383 468827 653263 „ „ 1859 . . . — 178973 — 310966 489939 im Jahre 1860 mehr . . . — 5462 — 157862 163324 Königlich bayerische EtaatSbahnen. - - Monat August t86O. (Bahnlänge 310.5 Wegstunden.) 429,884 Personen 509,646 fl. 1,497,589 Ztr. Güter (230,551 Ztr. Negicsend.) 529,035 „ Gepäck. Equipagen, Thiere >c 60,255 Summa 1,098,936 fl. gegen 461,259 Personen, 1,380,299 Zir. Güter (167,283 Zrr. Rcgiesendungen) und 1,052,052 fl. Einnahmen im August 1859 bei 287 Stunden Bahnlänge. Holsteinische Eisenbahnen. — Monat September 1860. Personen Einnahme von Personen . . . . „ „ Gütern ic Gesammteinnahme in den ersten 9 Monaten 1860 . . gegen 1859 . - in 1860 mehr Iltona-Lici». Ncndsburg- Ucumüuflcr. TlMLhorn- Mückjladt- Jhehoc. Zahl 47,586 11,445 Thlr. 26,698 2,738 25,432 1,501 527120 4^39^ 471,778 38,N8 446,885 37,311 24,883 807 R^dakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.