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verspannter Kettenbrücken für Eisenbahnen. Diese Mitteilung hat deshalb in diesem Werk einen Platz gefunden, weil zugleich mit der Frage über die Dauer haftigkeit der Blech- und Gitterbrücken diejenige über die Anwendbarkeit der Kettenbrücken für Eisenbahnzwecke gestellt worden war und die Kommission, welche im Mai 1857 in Wien zusammengetreten, den Wunsch ausgesprochen harte, von der Konstrukzion, der Ausführung und Benützung der über den Niagara hergestclltcn Eisenbahn-Hängebrücke möglichst zuverlässige Mittheilungcn zu erhalten. Wir bemerken schließlich, daß die „Sammlung eiserner Brückenkonstruk- zionen" (bestehend in 39 großen Zeichnungstafeln und 16 Bogen Tert), obschon zunächst für die Zwecke des Eisenbahn-Vereins vervielfältigt, in solcher Auflage verlegt worden ist, daß das Werk zu sehr mäßigem Preis von Jedermann auch im Wege des Buchhandels bezogen werden kann. Die Preußischen Eisenbahnen. Statistische Nachrichten von den Preußischen Eisenbahnen für daS Jahr 1838. (Schluß von Nr. 4, S, 6, 7 u. 8.) Vk. Fahrdienst. Drei tabellarische Zusammenstellungen geben 1) eine Dar stellung der im Jahre 1858 auf den Preußischen Eisenbahnen zurückgelegten Dampfwagenfahrten mit spezieller Angabe ihrer Zeitdauer und Geschwin digkeit, so wie der durchschnittlichen Zugfrequenz der einzelnen Bahnen und des Durchschnitts-Ertrages pro Zugmeile; L) eine Uebersicht der im Jahre 1858 bei den fahrplanmäßigen erpedirten Zügen vorgekommenen Zugverspätungen mit spezieller Angabe der Zeitdauer und der verschiedenen Ursachen der Fahrt- Verzögerungen; 3) eine Uebersicht der in 1858 bei dem Betrieb der Preußischen Eisenbahnen vorgekommenen Ereignisse. Es geht aus diesen Zusammenstel lungen Folgendes hervor. Im Jahre 1858 sind auf den Preußischen Eisenbahnen im Ganzen 213,409 ganze und 701 unterbrochene Züge mit zusammen 2,601,137 Zugmcilen (durch schnittlich 12.15 Meilen Wcglänge pro Zug) in 838,158 Stunden Fahrzeit incl. Aufenthalt erpevirt worden. Von jenen Dampfwagenfahrten treffen auf die Schnellzüge . . 24,900 ganze .... — i,.8 Proz. Pcrsonenzüge . . 74,549 „ 6 theilweisc — 34.8 „ Gemischte Züge . 36,205 „ 2 „ — 16.9 „ Güterzüge . . 77,755 „ 693 ,, — 36.7 „ zusammen 213,409 ganze, 701 theilweise — 100 Proz. Die durchschnittliche Geschwindigkeit sämmtlicher Züge war 4.2 Meilen ercl. und 3.1 Meilen incl. Aufenthalt pro Stunde. Die größte Durchschnitts- Geschwindigkeit (bei der Thüringischen Eisenbahn) 5.3 Meilen ercl. und 4.0 Meilen incl. Aufenthalt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit aller Schnellzüge betrug 6.5 Meilen ercl. und 5.7 Meilen incl. Aufenthalt pro Stunde und die größt- Durchschnitts- Geschwindigkeit der Schnellzüge (bei der Berlin-Anhaltischen Bahn) 7.1 Meilen ercl. und 6.4 Meilen incl. Aufenthalt. Die Durchschnitts-Geschwindigkeit der Personenzüge war 5.3 Meilen ercl. und 4.3 Meilen incl. Aufenthalt pro Stunde. Bei diesen Zügen hatte die größte Geschwindigkeit die Magdeburg-Wittenbcrgische Eisenbahn von 5.8 Meilen ercl. und 4.9 Meilen incl. Aufenthalt. Die gemischten Züge fuhren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4.4 Meilen incl. und 3.3 Meilen ercl. Aufenthalt pro Stunde; am größten war dieselbe bei der Ostbahn mit 5.6 Meilen ercl. und 4.7 Meilen incl. Aufenthalt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Güterzüge, die bei der Thürin gischen Eisenbahn bis zu 4.3 Meilen ercl. und 2.9 Meilen incl. Aufenthalt pro Stunde steigt, betrug für alle Bahnen im Durchschnitt 3.2 Meilen ercl. und 2.1 Meilen incl. Aufenthalt pro Stunde. Ertrazüge sind abgelassen worden: Schnellzüge 202, Personenzüge 1422, gemischte Züge 342, Güterzüge 12,871, zusammen 14,837. Von der Ge- sammtzahl aller Ertrazüge sind 86.8 Proz. Güterzüge und nur 1.4 Proz. Schnellzüge. Pen sämmtlichen im Jahre 1858 auf den Preußischen Eisen bahnen erpedirten Zügen bilden die Ertrazüge nach Maßgabe der Zugmcilen 6.2 Prozent. Ausgefallen sind von den fahrplanmäßigen Zügen im Jahre 1858: 5496 Züge ganz und 701 Züge theilweise, was nach der Zahl der dadurch ausge fallenen Zugmeilen gerechnet 2.7 Proz. ausmacht. Hiervon kommen 2254 Güter züge auf die Oberlchlesijche Eisenbahn und 1142 dergleichen auf die Saar brücker Eisenbahn, welche auf beiden Bahnen ausfielen, weil sie durch den Ver kehr nicht geboten Ware». Die Ursachen, weshalb die übrigen Züge, mit we nigen Ausnahmen nur Güterzüge, ausflclen, sind, so weit sie nicht in vorüber gehend vermindertem Verkehr ihren Grund hatten, meistens in der Unterbrechung des Güterverkehrs an Feiertagen, so wie in durch atmosphärische Einflüsse her- beigcführtcn Hindernissen, einige Mal auch in Betriebsstörungen durch Zusam menstößen oder Entgleisen anderer Züge zu suche». Die Gesammtzugmeilenzahl hat im Jahre 1858 gegen das Jahr 1857 um 5.0 Proz. zngenommen; während die durchschnittliche Betriebslängc aller Bahnen gegen das Vorjahr sich um 6.3 Proz. vergrößert hat. Das gesammte Preußische Eisenbahnnetz wurde im Jahre 1858 durch schnittlich 11.6 Mal in seiner ganzen Länge täglich durchfahren, im Jahre 1857 11.7 Mal. Die größte Zugfreqnenz fand auf der Magdeburg-Leipziger Eisen bahn statt, welche durchschnittlich täglich 19.6 Mal in ihrer ganzen Länge be ¬ fahren wurde. Die vergleichende Uebersicht über die Erträgnisse der Züge in den einzelnen Monaten wie im ganzen Jahre läßt die Züge im Monat September am ein träglichsten erscheinen. Sie brachten nämlich Pro Zugmeile ein 14.6 Thlr., Während im ganzen Jahre die Einnahme pro Zugmeile im Durchschnitt sämmt licher Bahnen 12.7 Thlr. ausmachte. Die reinen Betriebs-Ausgaben belaufen sich pro Zugmeile im Jahresdurchschnitt bei sämmtlichen Bahnen auf 6.4 Thlr. Von den fahrplanmäßig erpedirten Zügen haben sich im Jahre 1858 im Ganzen 5560 oder 2.7 Proz. der fahrplanmäßig angesetzten 204,769 Züge ver spätet, gegen 6771 Züge oder 3.5 Proz. im Jahre 1857. Der Zeitdauer nach betragen diese Verspätungen 5669 Stunden 26 Minuten oder 0.7 Proz. von der Fahrzeit incl. Aufenthalt der fahrplanmäßigen Züge, gegen 7027 Stunden 41 Minuten oder 1.0 Proz. Die Verspätung betrug im Jahre 1857. nach den verschiedenen Klassen der Züge; der Zahl nach der Zeitdauer nach Schnellzüge ... 7.3 Proz. Personenzüge . . 1.8 „ Gemischte Züge . . 2.7 „ Güterzüge ... 2.0 „ 1.1 Proz. über 10 Minuten 0.5 „ „ 20 „ 0.8 „ „30 0.7 „ „ 60 Ein großer Theil aller Verspätungen, nämlich 1438 mit einer Zeitdauer von 785 Stunden 39 Minuten ist durch Uebertragungcn von -Anschlußbahnen herbeigeführt. Von den in den monatlichen Rapporten der Bahn-Verwaltungen mit ge- theilten Veranlassungen zu den Fahrtverzögerungen treffen: 1801 auf Abwarten von Anschlußzügen, 173 „ „ „ anderen Zügen der eigenen Bah», 469 „ „ „ Posten, Steuer- oder Paßrevisionen, 227t „ „ „ Kreuzungen, 5028 „ Unregelmäßigkeit im Fahrdienst, 1095 „ atmosphärische Einflüsse, 30 „ Hindernisse auf der Bahn, 5 „ falsche Handhabung der Signale rc., 19 „ mangelhaften Zustand der Bahn, 548 „ Schadhaftwerden der Lokomotiven, 150 „ Schadhaftwerden der Wagen. Für das Jahr 1858 hat wiederum eine Verminderung der Verspätungen im Vergleich mit den Vorjahren stattgefunden, obwohl der Betrieb durch Er öffnung neuer Bahnstrecken und Vermehrung der Züge eine weitere Ausdehnung erfahren hat, wie nachstehende Tabelle ergibt: Hierbei ist zu bemerken, daß die durchschnittliche Länge der Züge ziemlich dieselbe geblieben ist. Verminderung der Verspätungen im Vergleich zum Vorjahre in der Anzahl in der Zeitdauer Die Vermehrung der fahrplanmäßigen Züge gegen das Vorjahr betrug 1856 1857 1858 1856 1857 1858 1856 1857 1858 21.4°/» 13.5°/. 17.9°/. 30.9°/« 27.0°/„ 19.3°/. 14.2-7. 11.2°/» 6.9°/. Unter der Bezeichnung „Betriebs-Ereignisse" sind für das Jahr 1858 die jenigen Zufälle im Eisenbahnbetrieb zusammen gestellt, welche, veranlaßt durch den unfahrbar gewordenen Zustand der Bahn, eingetrctene Undicnstfähigkeit von Fahrzeugen oder durch falsche Handhabung von Betriebsciurichtungen, die Be wegung von Zügen und Lokomotiven auf längere oder kürzere Zeit unterbrochen haben. Solche Ereignisse wurden veranlaßt: in 16 Fällen durch atmosphärische Einflüsse (Nebel, Schnee, Wind rc). 51 ,, „ Hindernisse auf der Bahn, 31 „ falsche Handhabung der Signale, Weichen, bei Führung von Lokomotiven rc., 9 „ mangelhaften Zustand der Bahn, 555 „ Schadhastwerden der Lokomotiven und Tender, ,, 203 der Wagen, 59 „ „ unbekannte Ursachen, 924 zusammen.