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n Vereinigte Schweizerbahnen. . Folgendes ist ein kurzer Auszug aus dem dritten Rechenschaftsbericht an die den 22. Mai 1860 stattgesundene Generalversammlung der Akzionäre, um fassend das Jahr 1859. Im Laufe des Jahres 1859 wurden folgende Bahnstrecken und damit der sammtliche noch im Bau gestandene Theil des Bahnnetzes dem Betriebe über geben: am 15. Februar Sargans-Murg 21.6, Weesen-Glarus 12, Weesen- Rüti 35, zusammen 68.6 Kilometer; am 1. Juli: Murg-Weesen 10 Kilvm., im Ganzen 78.6 Kilom. Die Gesammtläuge der vom 1. Juli an eröffneten Bahnstrecken betrug 275 Kilom. und im mittleren Jahresdurchschnitt standen in Betrieb 261 Kilom. Die Betriebseinnahmen waren: pro Kilvm. Summa der Ausgaben 1,905,081 Fr. — 62 Proz. der Bruttoeinnahme. auf der St. Galler Linie . . 175 Kilom. ,, „ Rheinlinie ..... 94 „ „ ,, Wallensee-und Glattlinie 106 ,, 1,320,143 Fr., 17,602 Fr. 942,006 „ 10,021 „ 814,194 „ 8.850 „ Tie zusammen 3,076,343 Fr. 11,787 Fr. Einnahmen vcrtheilen sich auf die verschiedenen Rubriken wie folgt: Von Personen 1,675,821 Fr. „ Gepäck 68,160 „ „ Thieren 64,646 „ „ Equipagen 8,410 „ „ Gütern 1,212,998 „ „ Verschiedenem 46,307 „ An in 1. „ 2. ,, 3. Zusammen 3,076,342 Fr. Personen wurden befördert: Klaffe . . 5,227 -- 0.43 Proz. durchsch. 57 Kilom. für 5.93 Fr. „ . . 176,041 ---- 14.55 „ „ 34.2 „ „ 2.49 „ „ . . 1,028,787 -- 85.02 „ „ 22.5 „ „ 1.17 „ zusammen 1,210,055. Es wurden im Ganzen 3,302,105 Ztr. Güter transportirt, von welchen jeder Zentner durchschnittlich 33.7 Cent, cinbrachte. Den Betriebseinnahmen stehen fotzende Betriebsausgaben gegenüber: Allgemeine Betriebsausgaben .... 224,600 Fr. „ Bahnausgaben ..... 245,426 „ Unterhalt der Bahn 111,739 „ Unterhalt der Lokomotiven und Wagen . 107,107 „ Maschinendienst . 462,619 „ Wagendienst 113,679 „ Bahnhof- und Stazionsdienst .... 454,078 „ Außerordentliche Ausgaben . . . . . 185,833 „ Das Netto-Bekriebsergebniß stellt sich daher auf 1,171,261 Fr. oder 4488 Fr. pro Kilometer Bahnlänge. Die gejammten Anlagekosten der Vereinigten Schweizerbahnen betragen in runder Summe 73,500,000 Fr. (das Akzienkapital ist 35,000,000 Fr., der Rest besteht in Anlehen.) Von diesen Anlagekosten war in 1859 die Bruttoeinnahme — 4'/s Proz., der Reinertrag 1?/z Proz. Die Zahl der regelmäßigen Zuge betrug im verflossenen Betriebsjahr 11,239, welche zusammen 743,277.6 Kilvm. durchlaufen haben. Auf jeden Zug fallen durchschnittlich 20 Achsen, nämlich 9 Personenwagen- und 11 Güter wagenachsen und eine durchfahrene Bahnlänge von 65.8 Kilom. Die Wagen der Vereinigten Schweizerbahnen haben auf den eigenen Linien und den benachbarten Bahnen durchlaufen: Personenwagen 6,817,890, Güter wagen 7,572,500, zusammen 14,390,390 Kilometer. Die sämmtlichen 48 Lokomotiven haben im Verichtjahre durchlaufen: 982,095 Kilometer in 23,632 Zeitstunden, auf eine Lokomotive kommen 16,293 Kilometer. In der Zeitstunde wurden durchschnittlich 33 Kilöm. durchlaufen. Der Bestand des Wagcnmaterials war am Schluffe des Jahres 105 Per sonenwagen mit 5558 Sitzplätzen, 6 Post- und Gepäckwagen, 336 Güterwagen mit einer Gcsammlkrast von 55,800 Zentnern. An Brennmaterial wurden 1,314,360 Kubikfuß oder 18,227-/g Klafter Tannenholz von 2 Fuß Länge, durchschnittlich 1.68 Kubikfuß Pro Kilometer, verbraucht. " , > Für Schmiermaterial wurden 694 Ztr. Del un/Talg, somit pro Kilometer 2.88 Lvth für 1.40 Cent, verwendet. Bis zum 1. 2»li 1859, mit welchem Tage das ganze Netz der Verei nigten Schweizerbahnen in vollständigen Betrieb gekommen ist, sind sämmtliche Betriebseinnahmen dem Baukonto gutgeschrieben worden, wogegen die Ver zinsung des ganzen Kapitals ebenfalls auf Rechnung des Baukonto geschehen ist. Mit dem 1. Zuli hatte die Verzinsung des Kapitals auf Rechnung des Baues aufzuhören und von da an für das Obligazionskapital in erster Linie und für das Akzienkapital ausschließlich nur aus den Netto-Betriebseiunahmen zu geschehen. Diejenigen des zweiten Semesters 1859 erreichten bis an 106,751 Fr., den nöthigen Betrag für die Einlösung sämmtlicher während jenes Zeitraums fällig gewordener Obligazionscoupons, indem die Einnahmen 811,761 Fr. die Zinsen 918,512 Fr. aiismachten. Die Differenz ist noch zu Lasten der Bau rechnung geschrieben. Es geht hieraus hervor, daß die Einnahmen des zweiten Semesters 1859 eine Dividendeubezahlung an die Akzionäre nicht ermöglichen und hiefür noch eine wesentliche Zunahme derselben nothwendig ist. Während die Brutto-Einnahmen des ganzen Berichtsjahres 11,787 Fr. pro Kilometer betrugen, erfordert nämlich die volle Verzinsung des Obligazionskapitals eine Brutto-Einnahme von circa 14,000 Fr., die des Obligazjonskapitals und der PrioritätSakzien zusammen eine solche von circa 17,000 Fr. und endlich die jenige des Obligazionskapitals, der Prioritäts- und der Stammakzien zusammen eine solche von circa 22,000 Fr. pro Jahr und Kilometer. lieber die Fortsetzung der Bahn von Chur über den Lukmanier an den Lago maggiore, resp. nach Mailand und Genua wird mitgetheilt, daß unter Benutzung der ausgezeichneten topographischen Aufnahmen von Chur bis Lo carno des Hrn. Oberingenieur Wetli, in neuester Zeit durch den Oberingenieur Pestalozzi und unter der Leitung des Generaldirektors Michel die Uebersichts- pläne und Längenprvfile für die projektirte Alpenbahu ausgearbeitet Worden sind. Sie hatten zu dem Resultate geführt, daß der Bau der Lukmanierlinie für durchgehenden Lokomotivbetrieb von Chur bis an den Langensee mit einem Tunnel von nur circa 1700 Meter in einem Zeiträume von 3—4 Jahren unter technisch und finanziell ganz günstigen Verhältnissen, die, wie bereits von kom petentester Seite anerkannt worden sey, kein anderer konkurrirender Alpenpaß aufzuweisen je im Stande sepn wird, ausgeführt werden kann. Die nöthigen Unterhandlungen, um die baldige Ausführung dieses großen Werkes zu sichern, sehen im Gange und gewähren die zuversichtliche Hoffnung, daß sie zu einem guten Ziele gelangen werden. In Folge von Unfällen, die im Berichtjahr vorkamcn, haben 10 Personen, 6 Angestellte und 4 fremde Personen, den unmittelbaren Tod gefunden. Den Bahnzügcn stießen keine Unfälle zu, welche bedeutende Beschädigungen an Ma terial veranlaßt hätten und namentlich ereigneten sich keine solche, die den Tod oder die Verletzung von Reisende» zur Folge gehabt hätten. Der Stand der Unterstützungskaffe war am Schluß des Betriebsjahres 45 817 Fr. Verausgabt wurden in 1859 für 7 verunglückte und verletzte Ange stellte, resp. deren Hinterlassene 1688 Fr. und für 70 Krankheitsfälle 1227 Fr, Zeirun g. Inland. Oesterreich. — Die am 23. Mai 1860 abgehaltene fünfte Generalver sammlung der Akzionäre der k. k. priv. österr. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft hat nach Anhörung des vom Verwaltnngsrathe erstatteten Geschäftsberichtes nachste hende Anträge zum Beschlüsse erhoben. 1) Die Generalversammlung ertheilt dem Bcrwaltungsrathe die Vollmacht, die Neuausfertigung der Akzien der Gesellschaft in der Weise zu veranlassen, daß in denselben die seither ins Leben getretene österr. Währung ersichtlich gemacht werde und zu diesem Bchuse die äußere Form der neuen Akzien festzusetzen. 2) Die Generalversammlung genehmigt die Ablösung der Rechte der Gründer gegen Ausfolgung von 44,444 Genuß- akzien, die den getilgten Akzien vollkommen gleich sind. 3) Die Generalver sammlung ertheilt unter Einem dem Verwaltnngsrathe die Vollmacht, die im Sinne des Art. 34a) der Statuten aus Anlaß der vorstehenden beide» Be schlüsse erforderlichen Veränderungen in der Tertirung der Gesellschaftsstatutcn zu veranlassen und die Genehmigung der k. Staatsverwaltung zu den in Rede stehenden Aenderungen in Gemäßheit des Art. 50 der Statuten zu erwirken. 4) Die Generalversammlung beschließt, daß die in der ersten Generalversamm lung für die Dauer der ersten fünfjährigen Periode mit dem Bestände der Ge sellschaft gefaßte Entscheidung bezüglich der Ziffer der den Mitgliedern des Ber- waltungsrathes zucrkauuten AutheilSquote des Reinertrages ebenfalls wieder für die Dauer von fünf Jahren iu Wirksamsamkeit zu bleiben habe und zwar in der Art, daß die nach Art. 19 der Statuten für die B-rwaltungsräthe festge setzten Auwesenheitsmarken nut ihren Antheilsguoten am Nettogewinne der Un- icrnchmnng in Eins verschmolzen sepn sollen, und daß die Höhe dieser Antheils- quote in Gemäßheit der Art. 19 und 45 der Statuten auf 2^/. Proz. des Ueberschuffes vom jährlichen Reinerträge festgesetzt werde. 5) Die Wahl des Herrn Benedikt Homberg zum Verwaltungsrathsmitgliede an die Stelle des aus geschiedenen Herrn D. B. Freiherrn von Eskeles wird einstimmig genehmigt. 6) Aus Anlaß der im Sinne des Art. 20 vorzunehmenden Erneuerung des Verwaltungsrathes zu einem Fünftel wurden die Herren Mor. N. v. Sllodianer und Carl Klein in Wien und die Herren Fr. Baring und Adolph d'Eichthal in Paris, welche durch das Loos zum Austritte bestimmt worb-" waren, mit Stimmencinhelligkeit für die folgenden fünf Jahre wieder erwählt. 7) Die Zahresdividende für das Betriebsjahr 1859 wird mit dein Betrage von 10 Frcs. für je Eine Akzie festgesetzt, wornach Has Gesammterträgniß des Jahres 1859 an Zinsen und Dividende sich mit 35 Frcs. herausstellt, so daß also für de»