Volltext Seite (XML)
Schläge und zwar den letzten aus 14' Fallhöhe erlitte», ohne eine bleibende Durchbiegung anzunehmen. 4) Gußstahl-Scheibenrad des Bochumer Vereins, unabgedreht, wiegend 767 Pfo., aufgezogen auf eine -tzöllige Gußstahl-Achsc. Es wurden zunächst 10 Schläge, von welchen der letzte ans 14' Fallhöhe, crthcilt und keine bleibende Durchbiegung erzielt. Bei diesen 10 Schlägen war die Achse frei liegend, und wurde deshalb bei Fortsetzung des Versuchs, um die Schläge auf das Rad wirksamer zu machen, die Achse zunächst in der Mitte unterstützt und dem Rade sodann abermals drei Schläge aus 14' Fallhöhe ertheilt. Auch jetzt wurde eine bleibende Durchbie gung des Rades nicht hervorgerufen. Zum Schluß wurde sodann, um die Intensität des Schlages noch zu vermehren, die Achse dicht an der Nabe des geschlagenen Rades unterstützt und zeigte sich auch nach wie derholten drei Schlägen ans derselben Fallhöhe nicht die geringste blei bende Durchbiegung, obwohl die Achse sich krumm bog. Zn Bezug auf die Achsen hat sich bei allen vier Versuchen eine bleibende Durchbiegung derselben gezeigt. Da nun die beiden Gußstahlräder trotz der wiederholten Zahl von Schlägen unveräudert geblieben sind, so geht hieraus hervor, daß diese Räder im Ver gleich zu den Achsen, auf welche sie gezogen, weniger stark zu scyn brauchen. Die Kommission war deshalb einstimmig der Ansicht, daß die jetzt angewandten Dimensionen der Gußstahl-Scheibenräder noch erheblich vermindert werden könnten und alsdann dennoch für den Eisenbahn-Betrieb eine ganz vollständig ausreichende Festigkeit und Sicherheit darbieten, auch wegen des geringeren Preises eine größere Anwendung finden würden. Die beiden geprüften Räder wurden schließlich von der Kommission als die stärksten Räder einstimmig anerkannt, welche ihr bisher bekannt geworden sehen. Nachträglich wurde noch ein fünftes Rad geprüft, nämlich ein Speichenrad mit gußeiserner Nabe und eiserner Bandage, aufgezogen auf eine ^/«zöllige Achse, übergeben durch die Direkzion der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn. Die Elastizitätsgrenze des Rades wurde nach 11 Schläge», der letzte ans 14', nicht erreicht. Bei näherer Revision ergab sich jedoch, daß die Bandage und Nabe um V." »ach der Mitte zu verschoben war. Nach der Unterzeichnung des Protokolls über die vorsteheirden Versuche wurde noch eine in Ningform gegossene und ausgewalztc Gußstahl-Bandage einer Schlagprobe unterworfen. Dieselbe war auf einen massiv gußeisernen Block von 22" Durchmesser mit 1'/-'" Spannung aufgezogen und erhielt von drei Schmieden zuerst mit 10-, dann mit 15- und 20pfündigen Hämmern 000 kräftige Schläge auf eine Stelle der Lauffläche und des Spurkranzes, ohne z«-springen. Dem von der Kommission geäußerten Wunsche, durch eine etwas schwächere Konstrukzion der Näder ihre allgemeine Einführung zu erleichtern, wird der Verein, so weit cs ohne Benachtheiligung der Qualität geschehen kann, auf das Bereitwilligste entgegen kommen und zu dem Ende sofort einige Probe räder unfertigen, deren Gewicht (bei einem Durchmesser von circa 3') iucl. einer völligen Gußstah,-Achse ' 15 Zentner und deren Preis 270 Thaler pro Satz im fertigen Zustande nicht übersteigen wird. II. Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahnen. Unter dieser Aufschrift haben wir in Nr. 48 der Eisenbahn-Zeitung vom v. I. eine Vorrichtung beschrieben, welche der Civil-Zngenicnr H. Liernur in Mobile (Vereinigte Staaten von Nordamerika) erfunden hat und welche den Zweck hat, die Geschwindigkeit der Bahnzüge anzugebcn und zu verzeichnen. Wir sind ersucht worden, darauf aufmerksam zu machen, daß die zum besseren Verständnis; jener Beschreibung dienenden Abbildungen, und zwar 1) eines Personenwagens in welchem das Instrument angebracht und durch einen Riemen mit der Nadachse in Verbindung gesetzt ist; 2) des Registers (Papierscheibe) mit der Eintheilung durch conzentrische Kreise und radiale Linien und der bei spielsweisen Aufzeichnung in krummen Linien der während einer Fahrt einge- haltcuen Geschwindigkeiten, der kürzlich ansgegcbencu Nr. 10 (Band III.) des „Evmpaß" bcigcgcbcu sind. Wir benütze» diesen Anlaß, ans diese seit zwei Zähren in Frankfurt a. M. erscheinende Zeitschrift. „Der Evmpaß. Archiv für das gejammte Gebiet der Bolkswirthschaft mit besonderer Berücksichtigung Deutschlands und seiner In teressen, herausgcgebcn von Henrik Glogan" aufmerksam zu machen, welche monatlich zweimal in Heften von 2 bis 3 Bogen ausgcgebcn wird und sich mit allen Zweige» der Vvlkswirlhschast, worunter das Verkehrswesen eine wichtige Rolle spielt, beschäftigt. Wampfschiffahrt. The Preß gibt folgende Liste großer Oceau-Dampsbootte di- seit 1841 bis zu Anfang dieses Jahrs zu Grunde gegangen sind, »nt Angabe des Ver lustes an Menschenleben und an materiellem Werth. Menschen verunglückt Werth von Schiff und Ladung President .... brittisch . . . 130 . . . 1,200,000 Pf.St. Arctic amerikanisch . . 300 . . . 1,800,000 ff Pacific .... „ . . 240 . . . 2,000,000 ff San Francisco 160 . . 400,000 Central America . 387 . . . 2,500,000 ,, Jndependence . . 140 . . 100,000 ,f Dankee Blade . . 75 . . 280,000 City of Glasgow . brittisch . . . 420 . . 850,000 f, Union .... amerikanisch . . — 300,000 ff Humboldt . . . f, -7- . . 1,600,000 Franklin .... — . 1,900,000 ff City of Philadelphia brittisch . . . . 600,000 ff Tempest .... ,/ ... 150 . . 300,000 ff Lyonnais .... französich . . 160 . . 280,000 ,, Austria .... deutsch . . . 456 . . 850,000 ff Canadian . . . brittisch . ' . — 400,000 ,, Argo „ ... — 100,000 ff Indian .... ,, ... 27 . . 125,000 .. Northerner . . . amerikanisch . . 32 . . 75,000 ,, Hungarian . . . brittisch (ungefähr) 120 . . . 270,000 Summe 2807 . . . 15,930,000 Pf.St. Also in 18 Jahre» 20 schöne Dampfschiffe, größtenteils ersten Ranges, wobei ungefähr noch zweimal so viel kleinere nicht gerechnet sind, deren Mehr zahl auf den californischen Handel trifft. Von obigen Schiffen sind „President", „Pacific", „City of Glasgow" und „Tempest" spurlos verschwunden; „Artic", „San Francisco" und „Central America" sanken in den Grund; „Jndependence", Dankee Blade" und „Northerner" scheiterten an der westlichen, „Canadian", „Humboldt", „Franklin", „Argo" und „Hungariaii" an der östlichen Küste von Amerika; der „Lyonnais" versank durch Zusammenstoß, und die „Austria" ver brannte auf offener See. Verein für Eisenbahnkun-e in Derlin. Sitzung am 10. April 1860. Vorsitzender: Herr Hagen; Schriftführer: Herr Schwedler. Herr N. Mellin macht eine Mittheilung über eine neue Art Eisenbahn wagen-Achslager der französische» Nordbahn. Der Zapfen badet mit seiner Unterseite in Nüböl. Der Oelbehälter ist durch eine gut anschließende Metall platte gegen die Achse hin begrenzt, und befindet sich hinter derselben ein zweiter Behälter, in welchem sich ras etwa durchfließende Oel sammelt. Aus diesem Behälter wird das Oel in den ersten zuruckgehvbcn durch eine an der Achse befestigte tellerförmige Scheibe, die in das Oel des zweiten Behälters taucht, einen Thcil desselben mit sich fortreißk und gegen die Wände des Lagershstems spritzt, von wo es dem erster» Behälter durch Rinnen zugeleitet wird. Solches Lager soll bis zur Abnutzung 12,000 Meilen zurücklegen können ohne Revision, braucht pro Achsmeile 0.056 Loth Oel in Schnellzügen nnd 0.022 Loth in Güterzügen, und läuft 660 Meilen ohne Zuführung neuen Oels. Herr Mal berg trägt vor über die Fabrikazion schmiedeiserner Röhren in England. Dieselben werden aus Blechstreifcn auf der Ziehbank gebogen und daun geschweißt, zu welchem Zwecke vorher die Kante» durch eine besondere Hobel-Vorrichtung zugeschärft werden; Gasrohren werden stumpf geschweißt. Der Druck beim Schweißen wird durch 4 rollcnartigc Walzen hervorgebracht, zwischen welchen die Röhre hindurch geführt wird. Die innere Höhlung wird dabei durch einen feststehenden Dorn mit birnenförmiger Endigung erhalten. Das Gradrichten geschieht durch Rollen^AMM ebenen Platten. Ocsterreichifcher Ingenieur-Verein. Die Generalversammlung dieses Vereines hat am 4. Februar d. I. in Wien stattgefuuden. Aus dem derselben erstatteten Jahresbericht des Verwal- tungsralhs für das Jahr 1859 ist zu entnehmen, daß der Verein gegenwärtig 526 wirkliche und 44 korrespondirende, zusammen 570 Mitglieder zählt. Bon den 526 wirklichen Mitgliedern wohnen 267 in und 259 außer Wien. Die Bibliothek des Vereins, welche am Schluffe des vergangenen Jahres 477 Werke mit 1045 Bänden, dann 123 Zeichnungen, Pläne und Karten mit 245 ein zelnen Blättern zählte, hat seither eine Vermehrung um 33 Werke i» 36 Bän den, dann 29 Bände an Fortsetzungen periodischer Schriften, und drei werth volle Zeichnungen, beinahe durchgehends als Geschenke erhalten- Die wöchentliche;, Abendbesprechungen des Verein» Haben sich im letzten Jahre wie in den Vorjahren als ein wesentliches Mittel" zur Förderung der