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Dem Jahresbericht des Verwaltungsrathes der Frankfurt-Hanauer Eisen bahn-Gesellschaft zur 11. ordentlichen Generalversammlung, das Rechnungsjahr 1859 betreffend, ist Folgendes zu entnehmen. Die im vorjährigen Geschäftsbericht in Aussicht gestellte Verminderung der Frequenz ist leider in sehr empfindlicher Weise eingetreten, indem die Einnahme um beinahe ein Viertel gegen jene des Vorjahres abgenommen hat. Zu der einen vorgesehenen Ursache der Beeinträchtigung des Verkehres, nämlich der Konkurrenz durch die Main-Rhein Bahn, ist noch eine andere, unvorherzusehende hinzugekommen, deren Einwirkung sich nicht minder fühlbar machte, der lom bardische Krieg. Die Einnahmen haben betragen: aus dem Trausportdienst 356,151 fl. „ verschiedenen Quellen .... 3,482 „ zusammen 359,633 fl. gegen 472,394 fl. in 1858. Von der Gesammt-Einnahme vom Transportdienst wurden erzielt: aus dem Lokalverkehr 207,378 fl., und aus dem direkten Verkehr 148,773 fl. 467,462 Personen haben eingebracht 200,806 fl. oder 56.38 Proz. der Einnahme aus dem Transportdienst. Davon kommen 426,733 Personen mit 159,577 fl. ans den Lokalverkehr und 40,729 Personen mit 41,229 fl. ans den direkten Verkehr mit Bayern, Sachsen re. Von den verschiedenen Wagenklaflen benützten: die 1. Klaffe 4,817 Pers. -- 1.03 °/„ mit 5,692 fl. - 2.790/0! der Ein- „2. „ 106,443 „ ^ 22.77,, „ 67,924 „ 33.85 „ sd^es"-' „3. „ 356,202 „ -- 76.20 „ „ 127,191 „ 63.36 „ ^»üng'. Auf eine Person kommen durchschnittlich aus der Einnahme für die Per- sonen-Beförderung: in der 1. Klaffe 70.89 kr., in der 2. Klaffe 38.28 kr., in der 3. Klaffe 21.42 kr., in allen 3 Wagenklassen zusammen 25.77 kr.; ferner im Lokalverkehr 22.44 kr., im direkten Verkehr 60.07 kr. Sämmtliche Personen haben zurückgelcgt 1,066,425 Meilen; im Durch schnitt hat jede Person durchfahren 2.28 Meilen und pro Personenmeile einge bracht 11.30 kr. Auf eine (d. h. jede) Meile Bahnlänge sind durchschnittlich 195,316 Per sonen befördert worden. Frachtgüter wurden befördert 1,140,739.1 Ztr. für 125,668 fl. — 35.28 Proz. der Einnahmen ans dem Transportdieuste. Von dem Gesammt-Gütertransport entfallen auf den Lokalverkehr 360,964.6 Zentner mit 31,629 fl., auf den direkten Verkehr 779,774.5 Ztr. mit 94,040 fl. ^m Durchschnitt hat ein Zentner Frachtgut eingetragen 6.61 kr. Frachtgüter reduzirt auf einen Zentner haben zurückgelegt 5,3/2,656 Meilen. Im Durchschnitt hat jeder Zentner durchfahren 4.71 Meilen, und jede Frachtgütermcile ertrage» 1.42 kr. Auf eine (d. h- jede) Meile Bahnlänge sind durchschnittlich 984,003 Ztr. Gut transportirt worden. Die Gepäck-klcbcrfracht hat betragen 20,070 fl. — 2.13 Prvz. der Ein nahmen aus dem Transportdieuste, — 22.71 kr. pro Ztr. Der Viehtransport brachte für 15,682 Stück 7372 fl. - 2.07 Proz.; der Truppentransport für 5784^ Mann, 3310.9 Ztr. Gepäck, 482 Pferde, 43 Fuhrwerke und 1 Ertrazug 4708 fl. — 1-33 Proz. der Transporteinnahme. Die städtische Verbindungsbahn zu Frankfurt ist am 31. Januar 1859 dem Betriebe übergeben worden und hat die Frankfurt-Hanauer Bahnverwal- jung den Fahrdienst vertragsmäßig vollsührt. Wagenzüge wurden zwischen Frankfurt und Hanau, Frankfurt und Aschaffen burg, dann Frankfurt-Hanau und Wilhelmsbad erpedirt 5222 und haben zurück gelegt 23,535 Meilen. Der Fahrdienst auf der Verbindungsbahn zu Frankfurt ist in obiger Zu sammenstellung nicht enthalten. Fahrplanmäßig fanden je den Vor- und Nach mittag eine Hinüber- und Rückfahrt nach und von den Westbahnhöfen statt, demnach täglich 4 Fahrten ü 1 Meile und an 335 Tagen 1340 Fahrten, wozu noch 48 Ertrafahrtcn kamen. Eigene und fremde Wagen wurden auf der Bahn befördert: 65,307 Per sonen- und Güterwagen mit 292,567 Wagenmeilen und 713,764 Achsenmeilen. Die Wagen-Bewegung auf der Verbindungsbahn zu Frankfurt war in 1388 Zügen 13,108 Wagen mit 13,108 Wagenmeilen und 26,035 Achsenmcilen. Die Lokomotiven, 10 an der Zahl, haben zusammen 24,424 Meilen zu rückgelegt. Im Fahrdienst sind nur selten Verspätungen vorgekommen. Ausgefallen ist keine Fahrt. Unter Unfällen ist leider das Ueberfahren von 2 Personen aufzu führen, welches in beiden Fällen innerhalb Tagesfrist den Tod zur Folge hatte. Die gerichiliche Untersuchung hat bestätigt, daß das Bahnpersonal ein Ver schulden nicht trifft. Die Bctriebsanslagen haben betragen: für Bahnuntcrhaltung .... 24,824 fl. — 10.86 Proz. „ Transportkosten 182,817 „ — 79.97 „ „ Verwaltungskosten .... 9,857 „ --- 4.31 „ „ Werkstättebetrieb .... 9,270 „ — 4.14 „ „ Steuern, Feuerversicherung . 1,649 „ — 0.72 „ Summa 228,417 fl. Die Betriebsausgaben betragen 63.51 Proz. der Totaleinnahme gegen 44.56 Proz. in 1858. Die Ursachen zu diesem ungünstigen Verhältnis! pro 1859 liegen einen- theils in der bedeutenden Verminderung der Einnahmen und andcrntheils in der außergewöhnlichen Vermehrung der Ausgaben durch die in diesem Jahre erledigten Rückstände an Anschaffungen und Hauptreparaturen aus früheren Jahrgängen, für welche auch laut Beschluß der Generalversammlung vom 6. Juni 1859 . . 33,950 fl. reservirt worden waren. Nach Maßgabe der reinen Betriebs-Ausgaben von 228,417 fl. berechnen sich die Kosten pro Nutzmeile eines Wagenzuges (23,534.7 Meilen) zu 9 fl. 42 kr., pro Wagen-AchSmeilc (713,764 M.) zu 19.2 kr. und pro Bahnmeile (5.46 M.) zu 41,835 fl. Zuzüglich der übrigen Ausgaben (Zinsen auf 10,634 Akzien L 3'/, Proz. (8 fl. 45 kr. pro Akzie) - 93,047 fl. 30 kr., Zinsen auf 587,750 fl. Priorität vom Jahr 1854 ü 4'^ Proz. — 26,448 fl. 45 kr. und desgl. auf 500,000 fl. vom Jahr 1858 ü 4'/^ Proz. — 22,500 fl., Rückzahlung verlovster Obligazionen — 6500 fl., Pacht für die bayerische Bahnstrecke — 30,560 fl. 48 kr. und diverse Zinsen — 593 fl. 44 kr., abzüglich 3714 fl. 34 kr. Zinsen von ange legten Geldern, zusammen 175,936 fl. 13 kr.), demnach bei der Gesammt-Aus- gabe von 404,353 fl. 52 kr., berechnen sich die Kosten pro Nutzmeile eines Wagenzuges zu 17 fl. 11 kr., pro Wagen-Achsmeile 33.8 kr., und pro Bahn meile zu 74,057 fl. Nach Maßgabe der Tvtal-Einnahme von 359,632 fl. 2g kr. berechnet sich die Brutto-Einnahme pro Nutzmeile eines Wagenzuges zu 15 fl. 17 kr pro Wagcu-Achsmeile zu 30.23 kr. und pro Bahnmeile zu 65,866 fl. 46 kr Nach Abzug der reinen Betriebs-Ausgaben mit 228,417 fl. von der Tokak- Einnahme mit 359,632 fl. und einem verbleibenden Einiiahme-Ucberschuß von 131,215 fl. berechnet sich der Reinertrag pro Nutzmeilc eines Wagenzuges zu 5 fl. 34 kr., pro Wagen-Achsmeile zu 11.03 kr. und ü" Bahmeile zu 24,032 fl. Bei vorstehenden Berechnungen ist der Fahrdienst der Verbindungsbahn außer Betracht geblieben.