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SL zweimal 1 eiligem und resp. Heiligem Abstande seiner 3 Abteilungen zusammen ungefähr 15 Ellen mächtig befunden wurden ist. Diesen unterirdischen Reich tum suchen ungefähr 100 Schächte, von denen die bei weitem meisten Haspel-, die übrigen Maschinenschächie sind, zu heben. In diesen 100 Schächten arbeiten in runder Summe 5000 Bergleute. Bon den einzelnen Werken hat die stärkste Knappschaft der Erzgebirgische Steinkohlen-Akzien-Verein, gegen 1000 Mann, ihr folgen die des Zwickauer Stcinkohlenbau-Bereins mit ungefähr 600, die Bürgcrgewerkschaft mit mindestens 400 Mann re. Was die Menge der Kohlen betrifft, die jährlich aus der Tiefe geholt wird, so ergibt sich diese annähernd aus Folgendem: Auf dem Zwickauer Bahnhose sind in 1858 . . 81,878'/, Wa genladungen — 736,907 Karren — 7,369,070 Zentner Kohlen und Cokes, in den ersten zehn Monaten 1859 aber schon 81,424 Ladungen — 732,816 Karren — 7,328,160 Zentner Kohlen nnd Cokes verfrachtet worden, also in diesen zehn Monaten fast ebenso viel, wie im ganzen Jahre 1858. Obige 736,907 Karren des Jahres 1858 bezeichnen aber noch nicht die gesammte in diesem Jahre geforderte Kohlenmcnge, vielmehr sind dazu noch 100,000 Karren hinzu zurechnen, die theils in Zwickau und den nahen Kohlendörfern verbraucht, thcils pro Achse in die in der Nähe gelegenen Städte und Dörfer geschafft worden sind, wohin die Eisenbahnen noch nicht führen. Diese ungefähr 836,907 Karren ! repräsentiren bei dem Durchschnittspreis von 1 Thlr. 5 Ngr. eines Karrens die Summe von ungefähr 975,391 Thalern. So hoch nun diese Summe ist, so wird sie von der des Ertrags der vorjährigen Förderung übertroffen und eine Million übersteigen, auch, so lange nicht ungünstigere politische Ereignisse cintreten, ununterbrochen zunehmen, da die Nachfrage täglich eine größere wird. — In der am 24. März abgehaltenen Generalversammlung der Akzionäre der Leipzig-Dresdner Eisenbahnkompagnie wurde die Vertheilung einer Dividende von 12 Prozent außer den Zinsen (incl. der letzteren also 16 Proz. für 1859) beschlossen. Der Bau einer Zweigbahn über Koswig nach Meißen wurde nach spezieller Darlegung der Verhältnisse mit 344 gegen 221 Stimmen, die Auf nahme einer hierzu bestimmten Anleihe von einer halben Million Thaler ein stimmig genehmigt. — Im Königreich Sachsen bestehen: für den Steinkohlenbergbau 56 Akzien- gesellschaften mit einem Kapital von 16,707,230 Thlr.; ferner 2 für den Braun kohlenbergbau mit 240,000 Thlr.; 3 für den Metallbergbau mit 1,900,000Thlr.; 8 für Marmor-, Sandstein- und Schiefcrindustric mit 1,130,000 Thlr.; 2 als Geldinstitute mit 23 Mill. Thlr.; 5 Versicherungsanstalten mit 5'/, Mill. Thlr.; 6 für Eisenbahnen mit 9,970,000 Thlr.; 8 für Bierbrauereibetrieb mit 2,210,000 Thlr.; 3 für Spinnereibetrieb mit 2,050,000 Thlr.; 13 für Gasbeleuchtung mit 504,400 Thlr.; 2 für Papicrfabrikazion mit 1,225,000 Thlr.; 7 für ver schiedenen Geschäftszweige mit 1,043,750 Thlr.; im Ganzen 115 Akziengesell- schaften mit einem Kapital von 65,230,380 Thlr. Freie Städte. — Die Bremen-Oldenburger Eisenbahn ist auf ein Akzienkapital von 3 Millionen Thaler berechnet, wofür die Regierungen von Oldenburg und Bremen auf die Dauer von 25 Jahren 4 Proz. Zinsen garan- tiren, nach welcher Zeit dieselben sich Vorbehalten, die Bahn, kapitalisirt nach dem Ertragswerth, zu übernehmen. Die Akzionäre erhalten nicht eher einen Ueberschuß über die 4 Proz., als bis der Reservefond die Höhe von 200,000 Thaler erreicht hat. Die Bauzeit ist auf drei Jahre bestimmt, die Bauüber nehmer sind Engländer; der Staatsvertrag bedarf zu seiner Gültigkeit noch der Zustimmung des Oldenburger Landtags und der Bremer Bürgerschaft. Die Bahn ist zumal für Oldenburg, das bis jetzt noch ganz der Schienenwege ent behrte, sehr wichtig. lAkz.) — In der am 28. März staitgefundcnen Generalversammlung der Taunus- Eisenbahn-Gesellschaft verlas der Vorsitzende den von der in der Generalver sammlung vom 29. März 1859 gewählten Kommission zur Begutachtung der Frage wegen Herstellung des zweiten Geleises erstatteten Bericht, welcher sich dahin aussprach, daß diese Frage bis zur Entscheidung über den mit der Hess. Ludwigsbahn abgeschlossenen Vertrag unerledigt bleiben solle. Hierauf verlas der Vorsitzende einen Bericht, in welchem er den in den Händen der Akzionäre befindlichen gedruckten Geschäftsbericht vielfach erläuterte und besonders betreffs des Vertrags mit der Ludwigsbahn die Mittheilung machte, daß die Herzog!. Nassauische Regierung, von andern Ansichten und Grundsätzen ausgehend, ihre Einwilligung zur lleberbrückung des Mains bei Flörsheim verweigert hat. Sie knüpfte an ihre Konzession Bedingungen, welche von zu großer Tragweite und noch zu wenig geprüft sind, als daß sic zur Zeit in eine eingehendere Betrach tung hätten gezogen werden können. Weil aber durch den Staatsvertrag zwi schen den Negierungen, welche die Taunusciscnbahn konzessionirt haben, und durch die Konzessionen selbst, die kürzlich mit der hessischen Ludwigsbahn-Gesell- schaft vereinbarte Verbindung mittelst einer lleberbrückung des Mainflusses bei Flörsheim bereits sestgestellt ist, so will sich die Taunusbahn-Vcrwaltung an die betreffenden Staatsregierungen mit dem Ersuchen wenden, kommissarische Ver handlungen über diese Frage unter einander zu veranlassen, und hofft, daß diesem Gesuche werde willfahrt und eine der Sache günstige Verständigung werde erzielt werden. Beschlossen wurde von der. Generalversammlung für das Jahr 1859 die Vertheilung einer Dividende von 20 st. auf jede der 12,000 Akzien der drei Kategorien L, 8 und 6; der Bewilligung eines Bei trags für die Pensions-Wittwen- und Waisenkaffe der Bahnangcstellten im Be trag von 3000 fl. Ausland. Vereinigte Staaten. — Die Zahl der in den Häfen der Bereinigten Staaten im Finanzjahr 1858—59 angekommeneu Schiffe beträgt 10,532 mit 2,539,387 Tonnen und die der ausgesegelten Schiffe 10,427 mit 2,618,388 Tonnen. Die Tragfähigkeit der Handelsmarine in den Vereinigten Staaten belief sich im vorigen Jahr auf 1,145,037 Tonnen, wovon 768,436 Tonnen auf die Dampfschiffahrt fallen. Personal-Nachrichten. Oesterreich. — Am 14. März starb in Wien Karl Ritter v. Ghcga im 59. Lebensjahre. Er entstammt einer alten venezianischen Seemannsfamilie. Sein Vater Anton war Marine-Offizier der Republik, und trat 1814 in öster reichische Dienste. Karl erhielt seine erste Ausbildung im Elternhaus; von 1814 bis 1817 im kaiserl. Militärkollegium zu St. Anna in Venedig, von 1817 bis 1819 auf der Universität in Padua, wo er im letzten Jahr Doktor der Philosophie und Mathematik wurde. 1819 trat er bei der Landesbaudirckzion in Venedig in Staatsdienste, in denen er bis an sein Lebensende verblieb. Er führte aus und leitete die große Gebirgsstraße l'Allemagna in der Provinz Belluno (1820 bis 1824); die Bauten in der Ober-Piave in Cornelico (Provinz Belluno), die Straßen Ceneda und Ceravalle bei Conegliano, die Straße Colalto, die Projektirung des großen Tribunalgcbäudes in der Provinz Treviso re., die Re- gnlirung des Po; er leitete auch als Oberingenieur der Ferdinands-Nordbahn den Bau mehrerer Strecken dieser Linie (1836). In der Zeit von 1840 bis 1841 leitete Ghcga den Bau der Gebirgsstraße des Val Sugana mit ihrer schwierigen Strecke Trient-Pergine, jener im Etschthal über Töll hinter Meran und im Oberinnthal bei dem Finstermünzpassc, und das Projekt der Kettenbrücke über die Etsch bei Moor. Als das Eisenbahnwesen einen speziellen Dienst zweig der österreichischen Verwaltung bildete, wurde Ghega als kaiserl. Staats- eisenbahu-Generaldirekzions-Jnspektor angestellt, und leitete als solcher den Bau der südlichen Staatseisenbahn bis Laibach, mit dem angestaunten Meisterbau über den Semmering. Im Jahr 1848 ward er Sekzionsrath im Ministerium für öffentliche Bauten. Von seinen schriftstellerischen Arbeiten sind hervorzu heben der Bericht über seine im Jahre 1842 auf Staatskosten unternommenen Reisen in Nordamerika und England. Ghega hat den Bau der nordamerika nischen Gitterbrücken nach verbessertem System in Oesterreich eingeführt. Der selbe ist auch Erfinder zweier geodätischen Instrumente, und zwar einer ver besserten Nivellicrlatte und eines Optanten mit Nonius zur Ausstellung von Curven, für deren jedes er einen Preis, für letzteres 1832 die silberne Medaille erhielt. Bei Eröffnung der Cilli-Laibacher Strecke (1849) erhielt er vom Kaiser das Ritterkreuz der eisernen Krone und ward später in den erblichen Ritterstand erhoben. (A. Z.) — Das Finanzministerium hat vom 1. März d. I. angefangen der Ge- neralinspekzion für die österreichischen Bahnen auch die technische Prüfung und Begutachtung der Eisenbahnbauprojckte und die lleberwachung der dießfälligen Bauten übertragen, und mit der Leitung der Geschäfte dieser Jnspekzion, welche als Centralorgan des Finanzministeriums zu fungiren hat, bis zur definitiven Organisazion derselben den Sekzionsrath Tischer betraut. Bayern. — Der Mechaniker Mannhardt in München ist von der französischen Nazionalakadcmie für Ackerbau, Manufakturwesen und Handel wiederholt mit einer goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet worden „in Anbe tracht der neuen Fortschritte in seinen Leistungen der Uhrmacherkunst und der Maschinenfabrikazion." Preußen. — Dem Bau-Inspektor H-rz-r zu Prenzlau wurde der rothe Adlerorden 4. Klasse verliehen. — Der Direktor der Warschau-Wiener Eisenbahn, preuß. Baurath Rosen baum zu Warschau, hat das Ritterkreuz 2. Klaffe des groß. Sachs.-Weimar. Hausordens vom weißen Falken erhalten. Großh. Hessen. — Dem Regierungskommifsär bei der Hess. LudwigS- bahn-Gesellschaft, Neg.-Rath Kohlermann, dem Eisenbahn-Direktor Kempf, dem Ober-Ingenieur Kramer wurde das Ritterkreuz 1. Klaffe; den, Ober- Maschinenmeister bei der Hess. Ludwigsbahn-Gesellschaft, Thoma», das Ritter kreuz zweiter Klasse des Ludwigsordens verliehen. — Der Geh. Commerzienrath Lauteren zu Mainz, Präsident des Ver waltungsraths der Hess. Ludwigsbahn, hat den K. preuß- rNhen Adlerorden 4. Klasse erhalten.