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L« dicken Spindel gestaltet. Man befestigte den Stab solide in einem eisernen Muff, so daß er bis zum Anfang des spindelförmigen Theils darin steckte. Dann schlug ein Arbeiter mit einem der größte» Schmiedehämmer anf die Spindel, bewirkte aber erst beim zweiten Schlage das Zerbrechen derselben. Man ver suchte darauf den Stab durch Druck zu zerbrechen, indem man eine hydraulische Presse darauf wirken ließ. Die Unterstützungspnnkte des Stabes waren dabei 0.205 Meter von einander entfernt und der Druck auf den Stab erfolgte in der Mitte zwischen diesen Punkten, indem zwischen ihm und dem Prcßkolbeu ein halbzylindrischer 0.056 Meter langer Stempel eingeschaltet wurde. Der Bruch erfolgte bei dem Druck von LO Atmosphären, welcher, wie ans dein Durchmesser des Preßkolbens sich ergab, einer direkten Belastung des Stabes von 7808 Kilogr. entsprach. Der Brnch zeigte keine Schiefer und eine hellgraue Farbe; die Körner des Stahls waren fein und regelmäßig und erschienen unter der Lupe abgerundet, fast kugelförmig. Zum Vergleich ließ man die hydraulische Presse auch auf einen Stab von aus Blechabschnitzeln dargestelltem Eisen wirken, welcher 0.041 Meter dick war, wobei die Unterlagen ebenfalls 0.205 Meter Von einander abstande». Dieser Stab konnte nur einen Druck von 12 Atmosphären, entsprechend einer direkte» Belastung von 4680 Kilogr., aushalten, über welchen hinaus er vollständig nachgab, indem er sich ganz durchbog. Nimmt man, wie cs allgemein geschieht, an, daß die Widerstände gegen das Zerbrechen durch Bie gung bei zylindrischen Körpern von gleicher Natur und nnter übrigens gleichen Umständen den Knbikzahlen der Durchmesser proporzional sind, so würde die Widerstandsfähigkeit einer Eisenstange von 0.044 Meter Durchmesser in runder Zahl nur 5700 Kilogr. betragen, also um nahezu ein Drittel geringer seyn, wie die einer Gußstahlstange von demselben Durchmesser. Widerstand gegen die Biegung. Die Versuche hierüber wurden mittelst der Maschine, deren man sich znm Probiren der Federn bedient, ange stellt. Man verwendete dabei Stäbe von 8 Millimeter im Quadrat. Dieselben wurden auf die 0.25 Meter von einander entfernten Kanten zweier Keile gelegt, und die Belastung wurde i» der Mitte dazwischen, also nur 0.125 Meter von deu Unterstützungspunkten entfernt, angebracht, und zwar mittelst eines Keils, dessen Schneide oder Kante nach unten gerichtet war. Ma» probirte alle drei in Gegenwart der Kommission dargcstcllte Stahlsorten, und zwar zuerst im un gehärteten und dann im gehärteten Zustande, und stellte auch vergleichende Ver suche mit dem besten in den Werkstätten der Nvrdbahn angewendeten (sogenannten englischen) Stahl au, welcher in der Hütte der Herren Jackson zu Saint-Seurin sur l'Jsle (Gironde) erzeugt wird. Außerdem wurde ein zu Nadschienen ver wendetes giltes Eisen ans den Hütten von Jackson, Petit und Gaudet zu Rivc- de-Gier (Loire) probirt. Folgendes war das Ergcbniß der Versuche: 1. In Gegenwart der Kommission dargestellter harter Stahl in ungehär tetem Zustande behielt nach der Belastung mit 200 Kilogr. nur eine Biegung von 14 Millimetern, während dieselbe bei dem sogenannten englischen Stahl von Jackson 17 Millimeter betrug. Derselbe Stab umgekehrt, so daß die Belastung auf seine kouvere Seite wirkte, betrug die bleibende Biegung nur 10 Millimeter, während sie bei dem Jackson'schen Stahl nnter denselben Umstände» 15 Millimeter betrug. 2. Vor der Kommission dargcstellter halbharter Stahl im ungehärteten Zustande ließ nach einer Belastung mit 170 Kilogr. eine bleibende Biegung von 17 Millimetern, wie Jacksvu'scher Stahl nach einer Belastung von 200 Kilogr. Der umgekehrte Stab zeigte dagegen viel geringeren Widerstand als der Jackson'sche Stahl nnter denselben Umständen. 3. Vor der Kommission dargcstellter weicher Stahl im ungehärteten Zu- : stände zeigte nach der Belastung mit 220 Kilogr. eine um 2 Millimeter gerin gere Biegung als der Jackson'sche Stahl nach der Belastung mit nur 200 Kilogr. Derselbe Stab zeigte nach dem llmkehreii ebenfalls einen viel geringeren Wi derstand als der Jackson'sche Stahl unter denselben Umständen. 4. Vor der Kommission dargcstellter harter Stahl im gehärteten Zustande zeigte eine viel geringere Festigkeit als der gehärtete Jackson'sche Stahl. Er zerbrach bei 160 Kilogr. Belastung, nachdem er sich um 7'/, Millimeter durch- gebogen hatte, während der Jackson'sche Stahl bei derselben Belastung sich nur um 6 Millimeter durchbog und erst bei 350 Kilogr. Belastung zerbrach. 5. Vor der Kommission dargestclltcr weicher Stahl im gehärteten Zustande zeigte sich fester als der gehärtete harte Stahl, da er erst bei 260 Kilogr. Be lastung zerbrach, aber doch weniger fest als der Jackson'sche Stahl, bei welchem erst bei 350 Kilogr. Belastung der Bruch erfolgte. Die Kommission sprach sich am Schluffe ihres Berichtes dahin ans, daß die Ergebnisse der angestellten Versuche hoffen lassen, daß das llchatinö'schc Ver fahren mit Vortheil im Großen angeweudet werden könne. Zeitung. Inland. Oesterreich. — lieber den Stand der Bauausführung der Thcißbahn erfährt man aus der „Oestcrr. Ztg." daß auf der von der Staatsverwaltung überlassenen Strecke von Szolnok nach Debreczin und Großwardein in einer Länge von 25 Meilen, die Erdarbeiten nebst einigen Hochbauten fertig sind. Nicht nur für die Fortsetzung des Baues, sondern auch für die baldige Eröff nung des Betriebes scy Sorge getragen, zugleich seyen aber auch die nöthigeir Vorbereitungen für die möglichst schnelle Inangriffnahme des Baues auf de» übrigen Linien, nämlich von Arad nach Szolnok, von Debreczin nach Miskolcz und Kascha«, dann von Pesth nach Miskolcz getroffen. Die Eröffnung der ersten Strecke von Szolnok nach Debreczin wird bis zum Herbste d. I. und in einigen Monaten darauf auch jene nach Großwardein erwartet. Bis dahin wird auch die Strecke der Staatseisenbahn-Gcsellschaft von Szegled nach Szolnok von der Theißbahu-Gcscllschaft übernommen seyn. Bayern. — Nach einer von der k. bapcr. General-Bergwerks- und Saliyen-- Administrazion in München zusammengestellten Nachweisung über den Bergwerks-, Hütten- und Salineubckrieb in Bayern für das Verwaltungsjahr 1854—55 waren in diesem Jahre in Betrieb 1) 415 Gruben, welche eine Ausbeute von 330^ Kronen Gold und 6,045,844 Ztr. Erze, Kohlen, Erden, Schiefer, :c. im Gesammtwerth von 1,452,464 st. lieferte». Eine erfreuliche Zunahme, zeigt sich bei der Gewinnung von Eisen- und Bleierze», Schwefelkiesen, Orkek- und Farb erden, Stein- und Braunkohlen, Grafit und Porzellanerde; hinwieder ein sehr erheblicher Rückgang beim Abbau der Schieferbrüchc; 2) 114 Hütten mit einer Produkzion von 1,040,852 Ztr. im Werth von 6,441,181 ff. Ein Aufschwung gegen das Vorjahr zeigt sich unr bei der Erzeugung von Roheisen, Stab- und gewalztem Eisen, Eisendraht, Nutimonium, Eisenvitriol und Potöe; die übrige Produkzion hat einen Rückgang erlitte»; 3) 8 Salinen, dsren Produkzion 985,332'/. Ztr. im Gesammtwerth von 4,047,938 ff. — Es waren beschäftigt: beim Grnbeu- betricb 4138, bei der Verhüttung und in den Saline» 6! 42, zusammen 10,280 Arbeiter mit 22,474 Familicngliedcr. Verkehr deutscher Eisenbahnen. Königlich bayerische Staatsbahncn. — Monat Dezember 1856. (Bahnläugc 252'/, Wegstunden.) 147,829 Personen 128,036 ff. 951,377 Ztr. Güter 404,788 „ Gepäck, Eguipagen, Thicre rc. ... 13,581 „ Summa . 546,405 ff. gegen 128,571 Personen, 807,847 Ztr. Güter und 453,442 ff. Einnahmen im Dezember 1855 bei der gleichen Bahnlänge. Magdeburg-Wittenberge. — Monat Dezember 1856. 10,550 Personen, Einnahme . . 7,135 Thlr. 188,134.3 Ztr. Güter „ . . 21,262 „ Außerordentliche Einnahmen. . . . 1,121 „ Summa . 29,518 Thlr. gegen 9,947 Personen, 163,125.5 Ztr. Güter und 27,370 Thlr. Einnahmen im Dezember 1855. Ankündigungen. Die gemeinnützige Wochenschrift wird auch im Jahre 1857 unter den bestehenden Nedakzions-Verhältnissen voni Kreiscomitö des landwirthschaftliche» Vereins und der Direkzio» des polytech nischen Vereins in Wochenliefernngc» zu je '/? bis 1 Bogen, wo nöthig mit Abbildungen, herausgegeben werden, und kostet der Jahrgang für Nichtmit- glicder des polytechnische» und landwirthschafllichcn Vereins bei Vorausbezah lung 2 ff. 20 kr. oder 1>/z Thlr. Für Würzburg werden die Bestellungen von der Expedizivn der Wochenschrift (in der Gewerbchalle) cntgegenge- uomme»; de» Absatz nach Anßcu vermitteln die k. Pvstöehördm und sänimt- liche Buchhandlungen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, denen der übliche Rabatt bewilligt wird. -7- Die bedeutende Auflage und Verbreitung des Blattes macht dasselbe für literarische und geschäftliche Anzeigen jeder Art geeignet; Vereins mitglieder haben für die Pctitzcile l kr., Nichtmitglieder 2 kr. zu entrichten; Beilagen, in 3000 Eremplaren, werde» gegen Vergütung von 1 Thlr. oder 1 ff. 45 kr. beigegebeu. Alle geschäftliche» Anfragen und Mitthcilungen, mit Einschluß der Inserate, wolle man gcf. an die Expedizivn, Alles dagegen, was auf de» sonstigen Inhalt der Wochenschrift, mit Einschluß von Rezensionen 11. dgl., Bezug hat, an die Redakzion richten. Würzbnrg, im Dezember 1856. Das Kroiscomitv Dsx Dirckzia» des laudw. Vereins für Ilnterfr. u. Aschaffenburg. des polytechnischen Vereins. Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I, B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.