Volltext Seite (XML)
Unternehmung reservirten Fonds zu vermehren. Die Akzien der Gesellschaft repräsentiren ein Kapital von 200,000,000 Fr. Die Emission von 300,000 Obligazivnen ergab 82,500,000 Fr. Auf Grund der Statuten, welche den ersten Verwaltungsrath ermächtigten, wenn er es für nothwendig findet, Anleihen bis zum Belaufe von 100,000,000 Fr. zu negoziren, ist im verflossenen Januar eine Ergänzungsanleihe von 17,500,000 Fr. mittelst Emission von 63,636 Obli- gazionen kontrahirt worden, welche in Allem mit den ersten übereinstimmen (näm lich zu 15 Fr. Interessen pro Jahr und auf dem Wege der Amortisazion, jede mit dem Betrage von 500 Fr. innerhalb 90 Jahren vom 1. September 1858 bis 1. September 1947 rückzahlbar). Die an die Staatsverwaltung zu entrichtenden Summen werden im Monat Februar 1858 vollständig gezahlt und sich alsdann belaufen auf 200,000,000 Fr Der für die Erwerbung der Wien-Raaber Eisenbahn und der Wiener Maschinenfabrik entrichtete Kaufpreis betrug . 10,205,623 „ Gesammtsuinme der Kaufobjekte 210,205,623 Fr. In dieser Summe sind 10,551,160 Fr. als Ankauf verschie dener Vorräthe mitbegriffen, welche gewissermaßen ein Betriebs kapital bilde». Die Auslagen für Bauten und Ausrüstung der Eisenbahnen so wie für die Berg- und Hüttenwerke und Domänen voni 1. Januar 1855 bis Ende 1858 können auf .... . 114,794,377 „ veranschlagt werden. Somit würden die Gesammtauslagen mit Inbegriff des Be triebskapitals sich bis Ende des Jahres 1858 auf .... 325,000,000 Fr. belaufen. Da eS aber unumgänglich nöthig erscheint, in den Stand gesetzt zu seyn, aus jeder Verkehrs-Entwickelung Nutzen zu ziehen, und es von Wichtigkeit ist, die sich darbietenden günstigen Gelegenheiten zum Anschluß von Anleihen er greifen zu können, so wird die Ergänzung des Gesellschaftskapitals mittelst Aus gabe von Obligazionen bis zu dem Betrage von 80.000,000 Fr. beantragt mit der Ermächtigung, diese Emissionen nach Maßgabe des Bedarfes und der Ver hältnisse vorzunehmen. Das gejammte Reinerträgniß der Eisenbahnen pro 1856 beträgt 6,928,055 fl. Das Reinerträgniß der Berg- und Hüttenwerke und der Do mänen beträgt 648,857 „ Zusammen . 7,576,912 fl. Hiervon kommt abzuziehen der Saldo der Zinsen der Einzah lungen nach Abzug des aus der Anleguug der Gelder erzielten Erträgnisses und der Zinsen von dem für die im Bau begriffenen Eisenbahnen aufgewendeten Kapitale 2,942,185 „ verbleiben 4,634,727 fl. Hiervon sind ferner abzuziehen: Die statutenmäßigen 5 Proz. für den Reservefonds . . . 231,736 „ Außerordentliche Zuschnßquote für den Reservefonds . . . 348,076 „ Zusammen 579,812 fl. § Hiernach verbleiben . 4,054,914 „ ; welche folgendermaßen zn vertheilen kommen: 3 Proz. für den Verwaltungsrath und den General-Direktor in Gemäßheit des von Verletzten Generalversammlung gefaßten Beschlusses 121,647fi. 1 j 10 Proz. Tantieme für die Gründer 393,327 verbleiben 3,539,940 „ Diese Summe zum Kurse von 123 fl. pro 300 Fr. gibt . 8,634,000 Fr. das ist pro Akzie 21 Fr. 58.5 Cent. Hiernach stellt sich das Gesammterträgniß des Jahres 1856 an Zinsen und Dividende bei einer durchschnittlichen Einzahlung von 241 Fr. 67 Cent, auf 33 Fr. 65.5 C. und wird sohin der am 1. Juli 1857 zahlbar lautende Halbjahr-Coupon ein schließlich der Interessen pro 8 Fr. 54 C. 30 Fr. 12.5 C., oder am 1. Juli i zahlbar 30 Fr. betragen, so daß also zur Ergänzung der für den 1. Juni aus- > geschriebenen Einzahlung pro 100 Fr. noch 70 Fr. auf jede Akzie zu leisten sind, i Eisenbahnbnu. Konservirung der Schwellen. Die Redakzion der Eisenbahn-Zeitung hat folgende Zuschrift erhalten: „Verchrlichcr Redakzion erlaube ich mir nachstehende Zeilen zukommen zu lassen, da ich glaube, daß der Gegenstand, um den es sich handelt, in die Oeffentlichkeit gebracht zu werden verdient. Ich habe nämlich einige Versuche wit Wasserglas gemacht, um die Wirkung desselben auf Eisenbahnschwellen zu ersehen. Zu diesem Zweck wurde» verschiedene frisch geschnittene Schwellen an den Köpfen mit dem erwähnten Material, in verdünnter Lösung, zweimal angestrichen. Nachdem diese Hölzer der Witterung und namentlich der Sonnen hitze längere Zeit ausgesetzt waren, erfolgte ei» Reißen an den Köpfen nicht, nd fanden sich auch keine Sprünge vor; während unangestrichene Schwefln,, von demselben Holz und gleichzeitig geschnitten, di- erster» Uebclstände zeigten. Längere Zeit geschnittene Schwellen, welche schon kleine Nisse zeigten, blieben ebenfalls, auf die erwähnte Art angestrichen, in demselben Zustand. Auf allen Seiten angestrichene Schwellen zeigten auf ihrer ganzen Oberfläche auch nicht die geringste Veränderung. Ich theile diese Versuche, welche ich nur in kleinem Maßstab auf eigene Kosten machen konnte, mit, um durch Veröffentlichung größere Erperimcnte zu veranlassen. Es dürfte durch Eintauchen in verdünnter Lösung, mit Anwendung eines hydraulischen Drucks, das beste und wohlfeilste Mittel zur Konservirung der Eisenbahnschwellen erzielt werden. Bad Ems, 3. Juni 1857. Bertram, Ingenieur bei der Lahneisenbahn/' Dampf-Schiffahrt. Aus den Verhandlungen der am 27. Mai abgehaltenen Generalversamm lung der Dampfschiffahrts-Gesellschaft des österreichischen Lloyd in Triest ist Folgendes zu entnehmen. Die Zahl der Schiffe ist durch den Bau von drei eisernen Booten von zu sammen 1200 Pferdckraft und 3200 Ztr. Tragfähigkeit nunmehr auf 68 ge bracht worden, hat jedoch im gegenwärtigen Jahr durch den Untergang des Dampfers „Asia", der bekanntlich am 12. Januar an der albanesischen Küste strandete, eine beklagenswerthe Verminderung erfahren. Der hieraus erwachsene Schaden wird indessen erst in der Bilanz des Jahres 1857 zu berücksichtigen seyn. Vier weitere Dampfer, deren Bau schon im vorjährigen Geschäftsbericht als in England bestellt erwähnt worden, sind über die bestimmte Zeit hinaus zurückgeblieben. Die Ablieferung konnte erst in diesem Jahre geschehe». Zwei derselben sind vor Kurzem angekommen, die beiden übrigen werden nächstens er wartet. Der Bau des neuen Arsenals ist inzwischen so bedeutend gefördert wordeu, daß nunmehr mit Gewißheit schon sehr bald einer reichlichen Verzinsung der großen Summe entgegen gesehen werden darf, welche die Errichtung des ganzen Etablissements kostet. In Betreff neuer Dienkeinrichtungen wird haupt sächlich der Reorgamsirung der levantinischen Agenturen, so wie auch des herab gesetzten Frachtentarifs gedacht. Dieser Tarif wird noch weitere Ermäßigungen erfahren, so bald es der Gesellschaft gelungen seyn wird, billigeren Brennstoff zu beschaffe». Der Fahrtenplan wurde vielfach verbessert (uuter Andern» die Schnellfahrt nach Konstantinopel auf 5 Tage abgekürzt) und die Verbindungen, namentlich mit dem Westen, weiter ausgedehnt. Im Laufe dieses Sommers werden noch, außer der neue» Pvstlinie Messina-Malta, die Waarenfahrteu nach Bari, Messina, Palermo, Catanea, Marseille und Barcellona eröffnet werden. Bei dem vermehrte» Betriebe mußten nothwendigerweise die Schiffahrts- und Anninistrazionskosten sich steigern, wozu auch die fortschreitende Vertheue- rung aller Bedürfnisse und die dadurch nöthig gewordene Erhöhung von Ge halten, Miethen rc. wesentlich beigetragen hat. Nur bei den Kohlen ergab sich ungeachtet eines Mehrverbrauches von 14,000 Tonnen eine Ersparung (gegen 1855) von 227,000 fl. Der Brennstoff hat jedoch noch immer die kolossale Summe von nahezu 2'/^ Mill. fl. in Anspruch genommen, und der Durch schnittspreis des Jahres leider noch die sehr hohe Ziffer von 20 fl. pro Tonne erreicht. Die Einnahmen haben im verflossenen Jahre incl. der Staatssnbvenzion von 1 Mill. fl. zusammen 6,810,514 ff. betragen, die Ausgaben (worunter 5,196,893 fl. Schiffsunkosten, 67,786 fl. Zinsen und 609,450 Verwaltungs kosten) zusammen 5,874,130 fl. Der Reinertrag stellt sich mithin auf 936,384 fl. Die Vertheilung des Letzteren wurde auf Vorschlag des Verwal- tniigsrathes von der Versammlung in folgender Weise genehmigt: Abschreibung am Werth der Dampfer 151,850 „ Die am 1. Januar d. I. bezahlten 4 Proz. Zinse» des Akzien- kapitals von 9 Millionen 360,000 fl. Emolumente, Pensionssonds, Assekuranzfonds 137,577,, Vom Ueberschuß: 1 Proz. für das Aerar 90,000 fl. 2 „ als Snperdividendc - 180,000 ,, 270,000 „ bleibt Rest . 16,957fl. welcher dem Reservefonds überwiesen wird, der nunmehr vereint mit dem Affe- kuranzfonds sich ans 145,407 fl. beläuft. Nach vorstehender Berechnung hat sich also das Grundkapital von 9 Mill. Gulden mit mehr als 10 Proz. verzinst, ein Resultat, das Angesichts der Kon kurrenz und der hohen Kohlenpreise nur günstig zu nennen ist. Die Generalversammlung vom 26. September 1855 hatte zur Emission von 3 Mill, in Akzien und 2 Mill, in Prioritäts-Obligazionen Ermächtigung ertheilt. Bei dem andauernd ungünstigen Kursstände der Lloyd-Akzien konnte jedoch der Verwaltungsrath von dieser Vollmacht noch nicht Gebrauch machen. Derselbe hat es deshalb vorgezogen, zur Beschaffung der Mittel für die Bauten,