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Jede Woche erscheint eine Nummer. Litheqrapyirlc Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfnis. — Bestellun gen nehmen alle Buch. Handlungen, Postäm ter und Zcitungs-Erpedi. zionen Deutschlands und des Auslandes an. — Abonnementsprci« im Eisenbahn-Leitung. Wrgan -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. XV. Jahr. SI Juni L8S7. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang. — CinrückungSgebühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzeilc. — Adresse: ^Redakzion dcr Eisenbahn- Zeitung" oder: I. B. Meyl e r'sche Bu chhan d- lung in Stuttgart. Nro. 23. Inhalt. Oefterreichische Eisenbahnen. K. k. privilegirtc Staatseisenbahn. — Eiscnbahnbau. Konservirung der Schwellen. — Dampfschiffahrt. — Telegraphenwescn. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Baden, Sachsen. Ausland. Sardinien, Großbritannien, Egypten. — Personal-Nachrichten. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Vesterreichische Eisenbahnen. K. k. privilcgirte StaatScisenbahn. Dem in der Generalversammlung vom 27. Mai d. I. gehaltenen Vortrag des Präsidenten des Vcrwaltuugsraths ist Folgendes zu entnehmen. Eisenbahnen. Zu den Kosten der ersten Herstellung der Eisenbahnen sind außer den an die Staatsverwaltung zu zahlenden Kaufpreisen noch folgende Auslagen zu rechnen: Auf den im Verkehr befindlichen Bahnen, für Verbesse rung der Bahn durch ein verstärktes Schienensystem, Legung zweiter Geleise und Erweiterungsbauten an Stazionen. Auf den neuen Linien für Herstellung der Arbeiten im Allgemeinen; diesen sind noch anzureihen die Auslagen für Fahr-Betriebsmittel, und zwar sowohl für die Inbetriebsetzung der neuen Bahnen als auch zur Deckung der Anforderungen einer erweiterten Ausdehnung des Verkehres auf den derzeit schon im Betriebe stehenden Linien. Klassistzirt man die voransgesehene Ausgaben in dringlichen und minder dringliche, so erhält man: unumgänglich nöthige Auslagen 60,750,000 Fr. im Verhältnisse der Zunahme des Verkehres nöthige 68,885,000 ,, Zusammen . 129,635,000 Fr. Man hofft jedenfalls noch im Laufe des Jahrs 1858 alle Bahnen der Gesellschaft dem Betriebe übergeben zu köuucn. Wcun mau bloß die schon im gegenwärtigen Augenblicke sich als wahrscheinlich darstellenden Bedürfnisse in Betracht zieht, so lassen sich die Herstellungskosten der Bahnen pro Meile auf 1,201,645 Fr. berechnen. Dieser Preis wird sich nach den Voranschlägen er höhen auf 1,370,934 Fr. Der Anschaffungspreis der Fahr-Betriebsmittel beträgt pro Meile 276,828 Fr. > Wenn man hiebei noch den Umstand berücksichtigt, daß der Werth des vom j Staate übernommenen Betriebsmaterials sehr gering angeschlagen wur e, so läßt sich daraus die Folgerung ziehen, daß mit den im Besitze befindlichen Fahr- Betriebsmitteln ans allen Linien selbst einem sehr bedeutenden Aufschwünge des Verkehrs zu entsprechen seh» wird. Mit Beginn des Jahrs 1856 waren im Betriebe auf der nördlichen Linie 61.87 Meilen ,, „ südöstliche» „ -. 56.36 „ ,, „ Wien-Naaber Linie 15.69 „ Im Laufe des Jahres wurden dem Verkehr übergeben: Am 11. Augnst ! 1856 die Strecke von Naab bis Neu-Szöny, in einer Länge von 5.9 Meilen; am 1. November 1856 die Strecke von Marchegg bis Preßburg, in einer Länge von 2.50 Meilen; dieselbe war bis dahin von der k. k. priv. Kaiser-Ferdinands Nordbahn pachtweise betrieben worden; im November 1856 die Strecke von ! Orawicza nach Basiasch, in einer Länge von 8.21 Meilen. Diese Bahnstrecke war schon bis zu dieser Zeit während deS Jahres 1856 zum Transporte der Steinkohlen aus den eigenen Bergwerken in Steierdorf benützt worden. Die gesammte Länge der im eigene» Betrieb gestandenen Bahnen belief sich demnach Ende 1856 auf 149.52 Meilen. Wenn man die Strecke Orawieza-Basiasch, deren dermalen noch ganz un vollkommener Betrieb eine Netto-Einnahme von 76,467 st. gegeben hat, und die "9 daun wichtig werden wird, wenn sic einmal mit der südöstlichen Strecke verbunden ist, bei per Berechnung unberücksichtigt läßt, so kann man die Aus gaben und Einnahmen wie folgt zusammcufaffcn : uördl. Linie südöstl. Linie Naaber Linie Zusammen Einnahmen . - < 6'340,552 fl. 6,575,757 fl. 1,268,070 st. 14,184,381 st. Ausgaben . . - - 3,127,397^,, 3,420,122 „ 785,274 „ 7,332,794 „ Rest . 3,213,155 stTHss^Zff-, 482M-fl7 6,851,587 fl? Somit pro Bahmeile nördliche Linie südöstl. Linie Raaber Linie imDurchschn- Einnahmen . . . 102,483 fl. 112,099 ff. 71,804 fl. 102,643 fl. Ausgaben .... 50,547 „ 58,304 „ 44,466 „ 53,063 fl. Die Ausgab. betrage» also von d. Einnahme 49.32"/« 52.01"/« 61.93"/« 51.69"/« Die Netto-Einnahmen des Eisenbahnbetriebes, wenn hiebei auch die ver- schiedenen Ncbeneinnahmen, insbesondere jene für Wagenvermicthuiig, dann die Transporte für die Bauten der neuen Strecken, die mit kr. pro Ztr. und Meile veranschlagt wurden, ferner die Einnahmen der Orawicza-Basiascher Linie mit in Anschlag gebracht werden, belaufen sich im Ganzen auf 6,928,055 fl. Bergwerke, Hüttenwerke und Domänen. Für die Aufschluß- und Vorbereitungsarbeitcn der Berg- und Hüttenwerke und Domänen wareu im ver ¬ flossenen Jahre an Auslagen in Aussicht gestellt worden: Für die Kohlenwerke 3,750,000 Fr. „ „ Metallwerke 2,000,000 „ „ „ Eisen- und Stahlhütten 7,500,000 „ „ „ Erweiterung der Maschinenfabrik in Wien . 1,000,000 „ „ Ansiedelungen 1,750,000 „ „ Straßen- und Zufuhrwege 10,000,000 „ Zusammen . 26,000,000 Fr. Die in den Jahren 1855 und 1856 ans die Erweiterung und erste Herstellung wirklich verausgabten Beträge waren zusammen 582,423 ff. oder 1,456,056 Fr. Die Berg- und Hüttenwerke und Domänen der Gesellschaft haben als Ganzes genommen im Jahr 1856 einen Reingewinn von 648,857 fl. abgeworfen. Die mit der Staatsverwaltung gepflogenen Verhandlungen über die Orga- nisirung des Telegraphendienstes haben zu dem Ergebnisse geführt, daß nunmehr unnuttelbar in> Sitz- der Generaldirckzion ein Telegraphenbüreau errichtet ist, welches mit den BelriebSlinien in direkter Verbindung steht. Hierdurch sind der Administrazion die Mittel geboten, ihre Thätigkeit augenblicklich nach allen Rich tungen ihrer Dienstzwcige zu verbreiten. Mit der Kaiser-Ferdinands Nordbahn wurden die von der Staatsverwaltung überkommenen Verträge einer gemein schaftlichen Revision unterzogen, und ist auf Grund der diesfalls vereinbarten Modifikazione» gegenwärtig die Einrichtung getroffen, daß die Personenbeförde rung von Bodenbach und Pesth nach Wien und in umgekehrter Richtung ohne Wagenwechsel stattfiudet. In Folge dieser Modifikazione» hat die Gesellschaft den Betrieb der Strecke zwischen Marchegg und Preßburg, welcher früher von der Nordbahn-Gesellschaft pachtweise ansgeübt wurde, nunmehr selbst über nommen. Mit der Neichenberg-Pardubitzer Eisenbahn-Gesellschaft wurden die Bedingungen des Anschlusses dieser Linie an die nördliche Bahn in der Stazion Pardubitz in gemeinschaftliche Berathung gezogen. Die Eröffnung dieser Bahn strecke selbst dürfte noch vor dem Ablaufe dieses Jahres wenigstens zum Theil, vielleicht aber auch vollständig erfolgen. Mit der Gesellschaft der Theiß-Eisenbahn ist unter Genehmigungevorbehalt ein Vertrag abgeschlossen worden, wornach die 3.72 Meilen lange Zweigbahn von Ezeglcd nach Szolnok an die Theißbahn-Gesellschaft um den Erstehnngspreis abgetreten wird. Der Gesellschaftskaffe fließt hiedurch ein Betrag von 3,467,606 Fr. zn, ungerechnet den noch insbesondere zu ermittelnden Werth des Mobiliars. Diese Summe wird die Theißbahn-Gesellschaft spätestens bis zum 31. Dezember 1858 zn bezahlen haben, sammt den 5 Proz. Interessen vom Tage der Ucber- nahme an gerechnet, welche letztere voraussichtlich im Monate Oktober zugleich mit der Eröffnung der Linie von Szolnok nach Debreczin und Grvßwardein stattfinden wird. Was die finanzielle Lage der Gesellschaft betrifft, so ist im vorigen Jahr die Gesammtsumme der wahrscheinlichen Ausgaben der Gesellschaft auf 380,000,000 Fr. angegeben, worunter für nicht vorhergesehcnc Fälle die Summe von 14,159,378 Fr. milbegriffen ist. An der so veranschlagten Totalsumme wird ungeachtet des Verkaufes der Linie von Ezegled nach Szolnok festgehalten, denn dieser neue Zuwachs wird die Bestimmung haben, de» für die künftige Entwicklung der