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Verkehr deutscher Eiseubahne». K. K. privilegirte öftere. Staats-Eisenbahn. (142 Meilen.) Personen. Zahl. 22. Okt. bis 28. Okt. . . 44,986 bis 28. Okt. 1857 . 1,901,135 Güter. Einnahme. 1856. Ztr. fl. C.M. fi. C.M. 752,411 330,075 262,215 ,104,820 11,206,423 11,264,226 Königlich bayerische Staatsbahnen. — Monat September 1857. (Bahnlänge 252'/z Wegstunden.) 327,833 Personen 327,203 fl. 1,183,241 Ztr. Güter (205,1 I I Ztr. Regiescnd.) 383,269 „ Gepäck, Equipagen, Thiere re 38,476 „ Summa . 748,948 st. gegen 268,423 Personen, 1,003,118 Ztr. Güter und 704,229 fl. Einnahmen im September 1856 bei der gleichen Bahnlänge. Magdeburg-Wittenberge. — Monat September 1857. 17,200 Personen, Einnahme . . 14,084 Thlr. 157,307.3 Ztr. Güter „ . . 18,978 „ Außerordentliche Einnahmen.... 537 „ Summa . 33,599 Thlr. gegen 16,190 Personen, 152,888.6 Ztr. Güter und 34,707 Thlr. Einnahmen im September 1856. auch eiserne Glocken mit Porzellansutter aus schmiedeeisernen Stiften, und zwar in zwei verschiedenen Formen in Anwendung gebracht. Die eine war bestimmt, in Abständen von beiläufig 200 Ruthen, soge nannt- Spannstazsionen zur Regnlirnng des Drahthanges an gekuppelte» Stän dern zu bilden: die Eisendrähtc endigten dabei beiderseits hinter den Spann- köpsen und waren durch einen eingelötheten Kupferdraht mit einander verbunden. Die andere war bestimmt, in den Intervallen den Leitungsdraht lothrccht zu unterstützen und war mit einer geräumigen durch Splint geschloffene» Gabel zur Aufnahme desselben versehen, daher auch nicht im Staude die Bewegungen des Drahtes »ach der Länge und Breite erheblich zu geniren. Bei diesem Kvn- sirukzionsshstem wurden vorzugsweise L-itungebrüchc, und zwar des Eisendrahtcs dicht vor den Spannköpfen, und des Kupfcrdrahtes dicht hinter den Spann köpfen beobachtet. Auch wurden im Laufe der Zeit die Stützen der Spannköpfc vielfach schief gezogen, obgleich sie der stärkeren Spannung bei Anfertigung der Leitung gut widerstanden hatten. 2» Stelle der Porzellanbrüche bei den älteren Leitungen traten also die Leitungsbrüche bei ben neueren Kvnstrukzionen. Diese auffallenden und durch ihre Wiederholung sehr störenden Erscheinungen finden ihre Erklärung thcils in den bekannten Bewegungen des Drahtes und der Stangen bei stürmischem Wetter, theils und hauptsächlich aber auch in einer anfangs übersehenen, später wieder holt konstatirtcn cigcnthümlichen Bewegung der Stangen allein. Die zu den Stangen verwendeten Nadelhölzer haben nämlich einen mehr oder weniger spiralen Faserlauf, welcher, nach dem Cingraben des Stammendes, bei einseitig ausfallenden Schlagregen und Sonnenstrahlen, bei einseitig anftre- tretender heftiger Verdünstung, zu einer drehenden Bewegung deö Zopfendcs alle Bedingungen findet. Bei langen Stangen kann diese Verdrehung des Zopfendcs ei» Winkelmaß bis zn 20 nud 25 Grad erreichen. Da die Richtung dieser Be wegung natürlich oft wechselt, so muß der Draht an allen Punkten, welche die selbe geniren, entweder einen schwächeren Widerstand überwinden — und dies führt zum Bruch der gekerbten Porzellan-Isolatoren, — oder selbst brechen, wie bei den eisernen Spaiinköpfen. Die Beobachtung, daß auf eisernen Säulen die bezeichneten Brüche bei weitem seltener vorkommen, liefert eben den Beweis, daß in der Verdrehung der Stangen die wirksamste Ursache derselben liegt. Aus diesen Erfahrungen ist natürlich die Regel zu ziehen, Telegraphen- Leitungsdrähten an ihrem Aufhängepunkte genügenden Raum zur freien Bewe gung, namentlich bei längeren Stangen, zn belassen, oder eine Konstrukzion zn wählen, welche die erforderlichen Verschiebungen in sich zuläßt, ohne eine Neben wirkung rechtwinklig zur Drahtachse auszuübcn. (Zeitschr. deö d. v. Telegr.-V.) I e i t u rr g. Inland. Oesterreich. — Die Gründer des Eisenbahnunternehmens zur direkten Verbindung Reichenbergs mit Prag haben i» einer in Jungbnnzlau stattgehabten Generalversammlung die definitive Richtung dieser Verbindungsbahn beschlossen. Von den projektirt gewesenen und den sorgfältigsten technischen Vermessungen, dann Frequenzverhebnngen unterzogenen drei Tracen wurde zur Ausführung jene gewählt, welche, von der Reichenberg-Pardubitzcr Bahn bei Turnau ausgehend, über Jnngbunzlau gegen Südwesten ziehend, unterhalb Prag bei der Eisenbahn- stazion Kralup mit der Staats-Eisenbahn, dann der Buschtiehrader Kohlenbahn sich vereinigt. Ein die Anlags- und Betriebskosten am meisten begünstigendes Terrain, dann die größte Quantität des Güterverkehrs, somit die höhere Be rechnung des künftigen Ertrags, haben für die Wahl dieser Richtung entschieden. Die ganze Länge der Bahn beträgt bloß 11 Meilen, sie wird aber bei derein- stiger Ausführung der böhmisch-bayerischen Westbah» auch für den äußer» Ver kehr eine wichtige Diagonalverbindung bilde» für die Linie von Warschau, Posen und den Ostseehäfen nach Süddeutschland, der Schweiz, Sardinien und Südfrankreich. (A. Z.) — Nächst der Bahnstrecke von Pardubitz bis Zosephstadt soll im November auch die zwei Meilen lange Lokomotivbahn eröffnet werden zur Verbindung der großen Kohlen- und Eisenwerke von Kladno mit den Eisenerzlagern bei Nutschitz. — Die Einnahme der k. k privil. Donan-Dampfschiffahrt-Gesellschaft waren im September d. I. 1,018,230 fi. gegen 888,272 fl. im September 1856. Bayern. — Die Einnahmen der pfälzischen LudwigSbahn im abgewichenen Rechnungsjahr haben die hohe Summe von 2,230,000 fl. erreicht, so daß den Akzionären 11 Proz. zufallen — wovon jedoch 1 Proz. statutenmäßig dem Re servefonds zugeschlagen wird — und noch ein Ueberschuß von 46,000 fl. bleibt. Die Superdividende (welche außer den Zinsen zur Vertheilung kommt) beträgt daher zg g. die Akzie. Die Betriebskosten waren im abgelaufenen Jähr wieder die niedrigsten auf allen deutschen Bahnen, nämlich nur 31 Proz. Bei diesen günstigen Ergebnissen sah sich der V-rwaltungsrath in der angenehmen Lage die Gehalte der geringer besoldeten Beamten und Bediensteten der Bahn, auf Antrag der Dirckzion, nicht unbeträchtlich zu erhöhen. — Die Einnahmen der Marbahn zeigen gleichfalls ein anhaltendes Steigen, reichen aber immer noch nicht ans um das Ban- und Anlagekapital vollständig (zu 4^/r Proz.) zu ver zinsen. Es ist vielmehr hiezu für das letzte Rechnungsjahr noch ein Staats zuschuß von ungefähr 30,000 fl. erforderlich. Hannover» — Nachdem nunmehr die Hindernisse beseitigt sind, welche der Benutzung des kürzesten Eisenbahnwegcs zwischen Berlin resp. Magdeburg einerseits und Kassel und den darüber hinaus belegenen Stazionen der Main- Weser- und Main-Ncckarbahn anderseits für den Güterverkehr bisher entgegen standen, so haben die zum westdeutschen Eisenbahnverbandc vereinigten Verwal tungen der Main-Neckar, Main-Weser, K. hannoverschen, herzoglich braunschwei gischen, Magdeburg-Halberstädter und Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn beschlossen, die Eröffnung der direkten Gütererpedizion auf ihren Linien mit dem 1. November d. I. ins Leben treten zu lassen. Mecklenburg. — Für die projeklirte mecklenburgische Ostbahn ist nun mehr eine bestimmte Richtung ermittelt worden, nämlich von Güstrow über Malchin, Stavenhagen, Chemnitz, Neubrandenburg nach der preußischen Grenze unweit Straßburg in der Uckermark. Was die Verbindung dieser Linie mit der pommerischen, wodurch das Netz geschloffen wird, anlangt, so hat deßhalb bereits zu Straßburg eine Verhandlung zwischen dem preußischen geheimen Negierungs rind Baurath Wiebe und dem Baumeister Wacheuhusen stattgefunden, da der Bau der Bahn von Seite der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft sehr ge wünscht wird. (Nordd. Z.) Ausland. Schweiz. — Der Durchbruch des Hauenstein-Tunnels erfolgte laut den „Basler-Nachrichten" am 31. Oktober um halb 1 Uhr Nachmittags so weit, daß nach Mineurgebrauch die Hände der Bauführer sich erreichten, und das erste Glas Wein dnrchgeführt werden konnte. Nach einem letzten Schuß, kurz vor 1 Uhr, wurde die Oeffnung so erweitert, daß nur noch einige Schläge nöthig waren um dem Bauführer Whaston und den ihm von Süd nach Nord nach folgenden Technikern und Gästen den Dnrchpaß zu gestatten. Von Basel war eine ansehnliche Gesellschaft auf der nördlichen Seite, welche dann vereint mit den andern den ganzen Tunnel passirte. Italien, — Das zweimal gescheiterte Werk der Drahtlegung zwischen der afrikanischen Küste bei Bona und der Hauptstadt Sardiniens, Cagliari, ist »uil gelungen. Der Unternehmer zeigte cs dem Ministerium am 3l. Oktober mit folgendem lakonischem Telegramm an: „Ich habe die Ehre, Sie zu benach richtigen, daß ich die unterseeische Telegraphenlinie zwischen Bona und dem Kap Spartivento vollendet habe." — Kürzlich wurde die erste Telegraphenlinie in Sizilien dem Verkehr über geben. Sieben Stazionen sind dem Publikum eröffnet: Palermo, Termini, Cefaln, Santo Stephans, Patti, Milazzo und Messina. Redakzion: C. Etzel und L. Klein, — In Kommission der I. B. Mctzler'schen Buchhandlung j» Stuttgart