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SS nehmen, und daß es Wünschenswerth erscheint, daß diese Versuche kei künftigen Gelegenheiten wiederholt und veröffentlicht werden mögen, weil man hiedurch auch über den Fortschritt in der Eisenfabrikaz'on und über die Qualitäten des in verschiedenen Eisenwerken erzeugten Materials, die sicherste Ucberzeugung erlangen kann. Deutsche Eisenbahnen. Taunus-Eisenbahn. Aus dem Geschäftsbericht für die Generalversammlung am 28. März d. I. ist Folgendes zu entnehmen. Wenn cs dem VcrwaltungSrath diesmal nicht wie in den 10 letztvergangenen Jahren vergönnt ist, für das Jahr 1859 wie derum eine Zunahme des TranSportbetricbcs, mit steigenden Einnahmen in den verschiedenen Zweigen des Geschäfts, nachzuweisen, wofür die Hauptursache in der Ungunst der Zeitverhältniffe erkannt werden muß, so gewährt es ihm doch immerhin Befriedigung, ein Betriebsresultat vorlegen zu können, das immer noch als ein erfreuliches betrachtet werden kann. Es wurden in 1859 befördert: 1,049,372 Personen, welche incl. Gepäckfracht, Ertrafahrtcn re. ergaben 508,044 fl. 1,493,319.9 Ztr. Güter, welche incl. Traglasten, Vieh- und Equipagen-Transport ergaben 195,649 „ hierzu die Einnahmen aus verschiedenen Quellen, als Pächte, Miethe, TelegraphSügcbühren 3,455 „ gibt eine Gesammt-Einnahme von 707,148 fi. Gegen 1858 wurden 44,886 Personen und 239,298 Ztr. weniger be fördert und 125,160 fi. weniger eingenommen. Durch den Ausbruch des vorjährige« Krieges in Italien und die dadurch hervorgerufenen Zuflände war gerade in den belebtesten Monaten des Personen verkehrs eine Stockung eingctretcn, welche sich besonders durch das Ausbleiben der von weiterher kommenden Reisenden, welche die ganze Bahnlänge in den höheren Wagenklassen vorzugsweise benutzen, suhlbar gemacht hatte. Auch der Güterverkehr war von diesem Einflüsse nicht verschont geblieben, indem nament lich die großen Schienentransporte, welche im Vorjahre für die bayrischen und österreichischen Eiscnstraßen über die Bahn gingen, im vorigen Jahre ganz ausgeblieben waren. Die Einführung des drei Wagenkiassen-Systems hat in sofern zur Minder-Einnahme mitgewirkt, als die aus der oben erwähnten Ur sache nicht normal benutzten höher» Wagenklasscn qualitativen Ausfall veran laßt hatten, welcher in ruhigeren Zeitverhältuisseii erfahrungsgemäß sich aus gleichen wird. Die Gesammtzahlder zurückgelegten Pcrsoncnmeilcn war in 1859 .. 2,571,506. ES haben benutzt: die 1. Klaffe . . . 23,859 oder 2.27 Proz. „ 2 245,140 „ 23.36 „ „ 3 780,373 „ 74.37 . 1,049,372 Personen. Auf der Bahn znrückgelegt und durchschnittlich eingebracht hat: jeder Reisende . . . 2.45 Meilen, 27.41 kr. „ Ztr. Reisegepäck . 4.12 „ 28.20 „ „ „ Frachtgut . 4.14 „ 7.5 „ Jede Personenmeile hat ertragen 11.18 kr., jede Gepäckzentnermeile 6.8 kr., jede Güterzentnermeile 1.759 kr. Mit der Schienen-Erncuerung ist auch im vorigen Jahre fortgcfahren worden. Es wurden 2191.6 laufende Meter Bahngeleis mit einem Kostenauf wand von 16,242 fl. erneuert. Von der 44,000 Meter langen Hauptbahn, von welcher bis Ende 1859 . . 28,363 Meter mit einem Kostenbeträge von 249,877 fl. erneuert worden sind, bleiben noch, ohne die Bahnhosgcleise, 15,647 Meter Bahnhvfgelcisc zu erneuern, welche, mit Ausschluß jedoch desjenigen Theils der Hauptbahn, welcher in den Bahnhöfen liegt, bis zum Schluß des nächsten wahres ihre Ausführung erhalten werden. Gleichzeitig wurde auch die Legung dcö in letzter ordentlichen Generalversammlung beschlossenen zweite» Schienengeleises zwischen den Stazionen Flörsheim und Hochheim, nebst einem Seitengeleise zu Flörsheim, sin Kostenbeträge von 109,810 fl. ausgeführt und dem Betriebsdienst dadurch eine weitere Erleichterung verschafft. lieber die im vorigen Jahre beschlossene Errichtung einer provisorischen direkten Verbindung der Bahn mit den beiden Rheinufern und den jenseitigen Bahnen mittelst eines Dampffährcubetriebs und geeigneter llsercinrichtungen sind weitere Verhandlungen mit den betreffenden Behörden gepflogen worden und handelt es sich um einen mit der Militärbehörde der Bnndcsfestung Mainz zu vereinbarenden Vertrag, durch welchen die Beziehungen der Ueberfahrtanstalt mit der Militär-Festuugsbehörde geregelt werden sollen. Ebenso darf erwartet werden, daß die Konzession für den Dampffährenbetrieb selbst, über welchen noch Verhandlungen mit der großh. hessischen Regierung stattfinden, demnächst werde ertheilt werden. Der von der Taunus-Eisenbahn-Gesellschaft in ihrer am 28. November 1859 zu Wiesbaden abgehaltenen ersten außerordentlichen Generalversammlung angenommene Vertrag mit der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, der zum Zweck hat, beide Bahnen in eine unmittelbare Schienenverbindung mittelst Ueberbrückung des Rheins und des Mainflusses, zu bringen, ist von der Hes sischen Ludwigs-Eiscnbahn-Gcsellschaft ebenfalls und zwar einstimmig ange nommen worden. Der Verwaltungsrath hat nicht versäumt, den betreffenden drei Landesregierungen Vorlage von diesem Vertrag« zu machen und die Ge nehmigung der mit der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gcsellschaft vereinbarten Verbindung der Taunusbahn niit der Rhe n Mainbahn, so wie die Erlaubniß zu Terrain-Aufnahmen und Vermessungen behufs Ermittelung der zweckmäßigsten Linie für die Verbindungsbahn und die dazu gehörige Ueberbrückung des MainS, nachzusuchen. Eine genehmigende Entschließung von Seiten der Herz. Nassauischen Regierung ist zur Zeit «och nicht erfolgt. Der Verwaltungsrath hat cs sich seither angelegen scyn lassen, den Nachweis zu liefern, daß durch den mit der Hess. Ludwigs-Eisenbahn-Gcsellschaft vereinbarten Vertrag das Interesse der rechtsrheinischen Seite in kcincr Weise gefährdet, wohl aber gefördert werde. Das Streben der Verwaltung der Taunus-Eisenbahn wird immer dahin ge richtet bleiben, den Verkehr mit den rechtsrheinischen Bahnen in thunlichster Weise zu kultiviren und zu fördern, weil die Verwaltung im cigendste» Interesse der Gesellschaft sich aufgcfordcrt fühlen muß, den Verkehr auf ihrer längsten Bahnstrecke vorzugsweise rentabel zu machen und somit den rechtsrheinischen Bahnen sicherlich keinen Verkehr entziehen wird, den sie dahin zu führe» vermag. Der VcrwaltungSrath war im vorigen Jahr von der Generalversammlung zur Aufnahme eines Darlehens von 400,000 fl., zur Bestreitung der für den Hauptbahnbau-Conto pro 1859 vorgesehenen Ausgaben, ermächtigt worden; der selbe fand sich jedoch veranlaßt, von der Aufnahme eines solchen Darlehens noch abzusehcn und wird nun die Summe, welche der Hauptbahnbau-Conto» nach Kürzung der aus dem Haupt-Reservc-Conto beabsichtigten Tilgung, an den Bctricbsfond noch schulden wird, in der zur Ausführung des Vertrags mit der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn in Aussicht zu nehmenden größeren Anleihe ihre Berücksichtigung zu finden haben. Auf diesen Zeitpunkt glaubt der Ver waltungsrath auch die Jnbctrachtnahmc der Fortsetzung des zweiten Geleises über die ganze Länge der Taunnsbahn, mit Ausnahme der Erdarbeiten, ver schieben zu sollen. Die Vorlagen über diese Bedürfnisse werden erfolgen, so bald der VcrwaltungSrath dies zu thun im Stande seyn wird. Der Verwaltungsrath gedenkt auch für die diesjährige Sommerperiode Vereinbarung mit dem Vorstande der Sodener Akzien-Gesellschaft wegen des Betriebes der Höchst-Sodener Bahn zu treffen. Der Hauptbahnbau-Conto, welcher sich laut Abschluß von 1858 auf 3,959,898 fl. belief, geht in das Jahr 1859 über mit 4,135,178 fl. Mit Einschluß von 9000 fl. für Einlösung verloster Obligazionen, des Betrags von 24,844 fl. vom Hauptzinsen-Cvnto und 3000 fl. vom Amortisa- zionöfond des Hauplbahnbau-Evnto, betragen die Gesammt-JahresauSgaben in 1859 . . 337,176 fl. und es blieb von der Gcsammt-Zahreseinnahme zu 707,148 fl. ein Nettoertrag von 369,972 fl. übrig. Laut Generalversammlungsbeschluß wird hievon eine Dividende von 20 fl. auf jede Akzie verthcilt, 3000 fl. werden dem Pensions-Witten- und Waisenfouds, 34,972 fi. dem Kapitalreserve-Conto, 92,000 fi. dem allgemeinen Maschinen rind Transportmittel-Conto überwiesen. Durch die neue Dotazion wird der Bestand der Pensions-Wiltwen- und Waiseukasse auf 64,131 fi. erhöht. Heilung. Inland. Preußen. — In der Generalversammlung der Berliner Gesellschaft für Fabrikazion von Eisenbahnbedarf am 1. April wurde das Resultat des Jahres 1859 als nicht günstig Largestellt. Die Urlachen sind, außer der allgemein ge drückten Lage der Industrie und dem geringen Verkehr der Eisenbahnen folgende: 1) erbitterte Konkurrenz, daher schlechte Preise; 2) viele, aber sehr kleine Bestellun gen, welche fabrikmäßiges Arbeiten erschweren, also die Arbeit vertheuern; 3) ungleiche Verthciluug der Arbeiten, Anfangs angestrengte Arbeit mit 1000 Mann, dann Stockung und Redukzion der Arbeiter auf 5—600; 4) hauptsächlich 45,000 Thlr. Kursverluste an der russischen und österreichischen Valuta auf Grund früher abgeschlossener Kontrakte; 5) 4200 Thlr. Ausfall bei einer österreichischen Bahn auf ein Objekt von 20,000 Thlr. zur Vermeidung eines Prozesses vor fremden Gerichten. Der Umsatz war 837 Sluck Eisenbahnwagen und andere Militär- und Civilfuhrwerke im Gesammtbetrage von 1,296.389 Thlr. gegen 846 Eisenbahnwagen und 77 andere Fuhrwerke im Gesammtbetrage von 1,351,980 Thlr. im Jahr 1858. Eine formelle Abschreibung "uf Werkzeuge und Maschinen ist in diesem Jahr nicht gemacht worr.n- Die Feuerversiche rung ist abermals theuer zu stehen gekommen. Erhebliche Bestellungen stehen in Aussicht. Der gute Ruf der Fabrik wird a"<h i»' Auslande anerkannt. Der Verwaltungsrath ist der Meinung, daß mit Rücksicht auf die gedrückte